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MENLA APRIL 2016 JUST A STORY

MENLA APRIL 2016 JUST A STORY - shambhala.at · Dorje Phurba (Vajra Kilaya) ist für mich eine greifbare Tatsache. Ich weiss, dass diese Praxis wertvoll ist, um Hindernisse zu beseitigen,

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MENLA APRIL 2016JUST A STORY

VAJRA KILAYA UND DIE MAGIE DES MOMENTS

Vajra Kilaya und die Magie des Moments

Alles begann im Jahre 1977 als ich mit einer Gruppe von Buddhisten aus verschiedenen Ländern Europas an einer Pilgerreise nach Indien teilnahm. Diese Pilgerreise war dank der Treffen mit ausserordentli-chen Personen wie S.H. des XVI. Karmapa, Dingo Kyentse Rinpoche, Kalou Rinpoche und vielen anderen ein entscheidender Wendepunkt in meinem Leben.

Als wir in Dheradun im Norden Indiens waren, um die Belehrungen und Einweihungen des Ringzen Tertzö von Dingo Kyentse Rinpoche zu erhalten, habe ich in einem kleinen tibetischen Laden zum Spottpreis von 5 Rupien einen Phurba aus Eisen gekauft. Diesen liess ich vom Rin-poche segnen. Als wir daraufhin in Rumtek in Sikkhim bei S.H. dem Karmapa waren, hat der den Phurba ebenfalls mehrmals gesegnet. Ich hatte zu jener Zeit eine sehr quantitative Sicht der Dinge und dachte, es sei wichtig, diesen Phurba segnen zu lassen und nochmals segnen zu lassen, dies mehrere Male hintereinander, damit er noch mehr Kraft erhalte. Dies machte ich bei jeder Zeremonie oder persönlichem Tref-fen mit S.H. dem Karmapa, bis zu dem Tag als Kontrul Rinpoche mir sagte, dass ein Mal völlig ausreichend und die Kraft des Karmapa zeit-los sei. Während dieser Zeit in Rumtek offenbarten sich die magischen Kräfte des Phurba in der Heilung von zahlreichen Personen. Der erste Kranke war ein Däne, der sich vor Schmerzen krümmte nachdem er ei-

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ne grosse Menge an Früchten gegessen hatte. Ich denke, er litt an einer Kolitis. Ich erinnere mich an diesen magischen Moment als er ruhig einschlief, nachdem ich den Phurba aufgelegt hatte. Am andern Morgen kam er zu mir, um mir für diese wundersame Behandlung zu danken. Von diesem Tag an kamen zahlreiche Perso-nen zu mir für eine Behandlung. Es war jedes Mal ausreichend, den Phurba auf die kranke Stelle zu halten und die Symptome verschwanden auf diese Weise praktisch sofort. Ich denke, ich habe mindestens 100 Personen während dieser Reise behandelt. Von allen Behandlungen war diejenige eines Freundes mit einer schweren Verstauchung an der Grosszehe am spektakulärsten. Eine Riksha war ihm über den Fuss gefahren und seine Zehe war geschwollen und schmerzhaft, man vermutete gar einen Bruch. Als er zu mir kam hielt ich den Phurba mit grösster Vorsicht auf das Zehengelenk, die Stelle war so stark geschwollen und schmerzhaft. Auf einen Schlag fing er an zu schreien und sagte mir, dass der Schmerz vom Phurba aufgesogen wurde und dass er keine Schmerzen mehr habe. Er konnte wieder einwandfrei laufen.

Während meines Aufenthaltes in Indien hatte ich einen Traum, in welchem ich hunderte von Kranken mit einem Phurba segnete und heilte. Ich erzählte meinen Traum Ayang Rinpoche und er sagte mir, dass ich in einem früheren Leben intensiv Phurba Kilaya praktiziert hätte und dass sich dieser Segen in diesem Leben weiterhin offenbare. Ich habe keine Erinnerung an dieses frühere Leben und noch weniger an eine intensive Praxis des Dorje Phurba. Aber ich weiss, dass die Kraft seines Segens wahrhaftig ist und zum Wohle aller Wesen wirkt. Es wird gesagt, dass Dorje Phurba der zornvolle Aspekt von Dorje Sempa sei, welcher der kraft-vollste Yiddam ist, um negative Handlungen mit Körper, Rede und Geist zu reinigen. Vergessen wir nicht, dass er einer der drei Haupt-Yiddam von Guru Rinpoche war und dass es dank dieser Praxis war, dass er viele negative Kräfte bändigen und Hindernisse auf dem Weg zum Erwachen beseitigen konnte.

Dorje Phurba (Vajra Kilaya) ist für mich eine greifbare Tatsache. Ich weiss, dass diese Praxis wertvoll ist, um Hindernisse zu beseitigen, negatives Karma zu reinigen und um zu heilen. Ich habe magische Momente erlebt, obwohl ich zu Beginn weder ein Bild noch einen Thanka dieses Yiddams gesehen hatte und ich kannte auch sein Mantra nicht. Später erhielt ich die Kraftübertragungen und die Erläuterungen zur Meditation. Aber zu dieser Zeit handelte mein Anfängergeist auf natürliche, spontane Weise.

Ich wünsche mir, dass viele Therapeuten von dieser ausserordentlichen Chance profitieren, diesen Sommer intensiv auf diesen Yiddam zu praktizieren. Er ergänzt auf geschickte Weise die Praxis des Medizinbuddhas, welcher ebenfalls ein Teil der wichtigsten Yiddams ist, um zu heilen und dem Absoluten zu erlauben, sich auf natürliche Weise zu offenbaren.

Geschickte Mittel wie die Wissenschaft der Pharmakologie und der Akupunktur mit der Kraft der Meditation zu verbinden ist der königliche Pfad, der von den grossen Meistern der traditionellen Medizin beschritten wurde.

Alles Liebe aus Assisi, 03.2016,

Claude

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Zeitlosigkeit - Gedicht von Claude Assisi März 2016

Seit das Tor der Leerheit sich geöffnet hat

Sind alle anderen verschwunden

Durch die Pforte strahlt

Ein Moment feinsinniger Bewusstlosigkeit

Ohne Anhaftungen, ohne Drängen, Wollen und Begehren

Moment, in welchem die Zeitlosigkeit ihre ungeborene Natur offenbart

Ähnlich dem Raum erstreckt er sich

Ohne Anfang und ohne Ende

Unbegrenzt und dabei die Phänomene in sich widerspiegeln lassend

Wie Bilder auf der Oberfläche eines ruhigen Sees tanzen sie dahin

In diesen zeitlosen Momenten

In welchen das individuelle ICH wie der Schaum der Wellen verschwindet

Und zerbricht am Strand der Ewigkeit

Widerhallen die Klänge wie ein Echo im Unergründlichen

Die ungeborene Weisheit, durch ein Loslassen entblösst

Drückt sich durch spontane Handlungen aus

Der Ewigkeit gewidmet, ein Akt der Zeitlosigkeit

Dieser Gesang der Liebe ist für niemanden und für alle

Hörbar nur in der Tiefe des Seins

Er ist die Erinnerung an einen Atem

Der nur durch den psychologischen Tod geboren wird

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VAJRAKILAYA RETREAT 25.-30.JULY 2016

Liebe Schüler und Freunde,

Lama Longdrel aus Buthan wird dieses Jahr ein Vajrakilaya (Dordje Purba) Retreat in Assisi leiten. Diese aussergewöhnliche Praxis ist ein Terma ‚Schatz‘. Diese kurze Praxis wurde von Chogyur Lingpa gefunden, der sie an den 14. Gyalwa Karmapa weitergab. Guru Rinpoche erlangte seine Verwirklichung zwar durch das Praktizieren auf Khorlo Demchog (skrt: Chakrasamvara), aber er praktizierte zunächst Vajrakilaya, um seine Hindernisse und Verschleierungen zu reinigen.

Vajrakilaya ist der zornvolle Aspekt von Dorje Sempa und hat dies-bezüglich eine sehr reinigende Wirkung. Ich habe selbst mit meinen Augen gesehen wie spontane Heilungen durch diese Meditation hervor-gerufen wurden und ich würde jedem Therapeuten, der sich vom Dharma des Buddha angezogen fühlt und schon meditiert, an dieser Zurückziehung teilzunehmen.

Ich bin überzeugt, dass diese Meditation eine sehr große Inspiration für viele Therapeuten sein wird.

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Das Vajrakilaya Retreat wird im Anschluß an das Ngöndro Retreat stattfinden, mit einem Tag Pause dazwischen und zwar am 24. Juli. Das Ngöndro wird eine wundervolle Vorbereitung für diese Praxis sein.

Aufgrund der großen Anzahl an Teilnehmern und beschränktem Platz (30 Personen) würde ich Euch bitten, Euch rechtzeitig per E-Mail verbindlich anzumelden. Jeder wird selber für seine Übernachtung in Assisi oder etwas ausserhalb schauen müssen. Wir können als Gruppe jeweils gemeinsam zu Mittag essen (Buffet, bio-logische, vegetarische Küche). Dies wird in der Casa Faustina stattfinden (Preis 20 Euro pro Essen).

Das Retreat wird in der Via Padre Pio 15 etwas ausserhalb von Assisi stattfinden.

Kursbeginn: 25.-30.July 2016

Uhrzeit:: 10.00 bis 13.00 und 15.00 bis 18.00

Kurspreis: 450, Euros

Für die Anmeldung : [email protected]

Zweck der Vajrakilaya-Praxis

Die Praxis auf Vajrakilaya bewirkt den Nutzen aller Wesen und erhält den Weltfrieden aufrecht, kontrolliert und entfernt also Hindernisse innerer wie auch äußerer Natur. Vajrakilaya (tib.: Dorje Phurba) ist eine geflügelte dunkelblaue zornvolle Gottheit, deren charakteristisches Werkzeug der Phurba (sanskrit: Kilaya; siehe Abbildung) bzw. ein dreiseitiger Ritualdolch ist. Die Gottheit wird in allen vier Schulen des Tibetischen Buddhismus praktiziert und gilt als überaus kraftvoll. „Die Meditationsgottheit Vakrakila ist ein zornvoller Ausdruck von Mitgefühl und Weisheit. Der Praktizierende nimmt die unbezwingbare Haltung von Vajrakila ein (d.h. visualisiert sich leicht nach rechts geneigt) und benützt Geschick und Fähigkeiten von Meditation und Ritual, um die Geistesgifte von Zorn, Begierde, Ignoranz, Eifersucht und Stolz vollkommen zu reinigen. Wenn diese inneren Gifte entfernt sind, werden auch deren äußere Widerspie- gelungen wie Feinde, Krankhei-ten und die schlechten Umstände der gewöhnlichen Erfahrungen entfernt.“ Chagdüd Tulku in »Der Herr des Tanzes«

Herkunft

Der ‚Schatz‘, dem diese Praxis entstammt, wurde von dem Schatzfinder Chogyur Lingpa gefunden, der ihn an den 14. Gyalwa Karmapa weitergab. Guru Rinpoche erlangte seine Verwirklichung zwar durch das Praktizieren auf Khorlo Demchog (skrt: Chakrasamvara), aber er praktizierte zunächst Vajrakilaya, um seine Hindernisse und Verschleierungen zu reinigen.

Leben und Wirken von Guru Rinpoche - Padma Sambhava

Es bestehen nur wenig historisch gesicherte Tatsachen zum Leben Padmasambhavas, seine Existenz ist in großem Umfang von Legenden umwoben. Er wuchs als Pflegesohn des Königs Indrabhuti im heutigen Pakistan auf. Er soll, wie unter anderem im Sieben-Zeilen-Gebet in den Ngöndro-Übungen der Nyingma- Tradition festgehalten, nicht von einer Frau geboren, sondern auf wunderbare Weise auf einem Lotos in einem See in Oddiyana zur Welt gekommen sein. Das anhand buddhistischer Schriften nachweisbare Land Oddiyana wird heute in der antiken Region Gandhara vermutet. Verschiedene Sutras des historischen Buddha

7ANMELDUNG : [email protected]

Shakyamuni wiesen auf sein Kommen hin, beispielsweise das Nirvana-Sutra, das Sutra der makellosen Göttin und das Sutra unfassbarer Geheimnisse.Padmasambhava gilt als eine Inkarnation des Buddhas Amitabha, in der sich die Siddhis aller Buddhas aller Zeiten manifestierten.

Gemäß der Überlieferung wurde er vom König von Oddiyana als Sohn angenommen, später aber aus dem Königreich verbannt, da er den Sohn eines Ministers getötet haben soll. Weiter berichten die Erzählungen über sein Leben, dass er die fünf klassischen Wissenschaften Indiens sowie Astrologie studierte, in Indien von Prabahasti als Mönch ordiniert wurde und in der Folgezeit von vielen indischen Meistern die Lehren der äußeren und inneren Tantras erhielt. Er war Schüler der „Acht Wissenshalter von Indien“ (Hungkara, Manjushrimitra, Nagarjuna, Prabhahasti, Dhanasamskrita, Vimalamitra, Rombuguhya und Shantigarba) und vieler anderer Meister. Die Lehren und Ermächtigungen der „Großen Vollkommenheit“ (Dzogchen) erhielt er von Garab Dorje und Sri Singha. Prinzessin Mandarava von Zahor war die indische tantrische Gefährtin Padmasambhavas, Prinzessin Yeshe Tsogyal von Kharchen war seine bedeutendste tantrische Gefährtin in Tibet. Beide werden auf Thangkas oft zu Seiten Padmasambhavas gezeigt.

Liebe Grüße aus Assisi

Pace et Bene Claude

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