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SDW aktiv Unser Wald 2 I 2015 Menschen „wild auf Wald machen“ Gerhard Strobel, Astrid Szelest und Helm-Eckart Hink In unserer Reihe „Beispielhaf- te SDW-Gruppen“ möchten wir Ihnen heute den SDW- Kreisverband Rems-Murr vor- stellen. Der Artikel macht deutlich, dass Arbeitsteilung und Zusammenarbeit mit an- deren Waldfreunden Chancen bieten, ein vielfältiges Ange- bot während des Jahres zu präsentieren. Zum Schulunterricht in den Wald, Wald wird zum Klassenzimmer, Wald statt Web – raus in die Natur, Natur mit allen Sinnen erleben, So macht der Wald Laune, Die sensationel- le Entdeckung des Fulfs, Die Stadt- füchse schleichen durch den Wald, Unsichtbar im Schatten der Bäume, Sogar ein Nutella-Baum wurde ent- deckt, Schnuppernd rund um den Eb- nisee, Wer Bäume pflanzt, denkt an die Zukunft, Die Menschen wild auf Wald machen, Zuhause in der Natur oder Das Waldleben ist viel schöner als die Schule, … Dies ist eine Auswahl der Über- schriften, mit denen Veranstaltungen der SDW Rems-Murr in der Presse gewürdigt werden. Da Überschriften bekanntlich einen Vorgeschmack auf den Inhalt geben, umreißen diese recht gut, worum es uns geht: Men- schen Lust auf Wald machen! Wald will mit allen Sinnen erfahren und nicht bloß auf einem Bildschirm: Sehend, fühlend, hörend, riechend oder auch mal schmeckend … den Wald erleben eben! 1. Zielgruppen und Programm Unser Kreisverband stellt jährlich ein buntes Potpourri an Veranstaltungen in einem Jahresprogramm zusam- men, das sich an unterschiedliche Zielgruppen wendet – an Wald- und Naturfreunde, an Familien, an Kin- der- und Jugendliche, an die Pres- se, obgleich diese auch bei anderen Veranstaltungen gerne mit dabei ist, oder an spezielle Zielgruppen wie Erzieher/innen, Lehrer/innen, Seni- oren, Menschen mit und ohne Ein- schränkungen oder 2015 erstmals Singles. Bei den Veranstaltungen kann es sich um Tagesprogramme mit unter- schiedlichstem Schwerpunkt han- deln: Im dritten Jahr führen wir die Veranstaltungsreihe NaTour durch, eineinhalbstündige Sonntag-Vormit- tags-Spaziergänge zu jahreszeitlichen Themen. Um das Thema Holz geht es bei der jährlichen Besichtigung des Wertholz-Submissionsplatzes, der vor allem Waldbesitzer anspricht. Darauf aufbauend wurde es zur Tra- dition, einen Betrieb zu besichtigen, der im Zusammenhang mit Holzauf- oder -verarbeitung steht – 2015 den Motorsägen-Weltmarktführer STIHL. Mit Natur vor der Haustür steht ein professioneller Lichtbildvortrag des Naturfotografen Roland Günter auf dem Programm. Traditionell wird auch bei uns zum Tag des Baumes jährlich in einer anderen Gemein- Wie spannend der Waldboden ist, sieht man an der Aufmerksamkeit der Kinder Fotos: Gerhard Strobel

Menschen „wild auf Wald machen“ · 2016. 1. 4. · SDW aktiv Unser Wald 2 I 2015 Menschen „wild auf Wald machen“ Gerhard Strobel, Astrid Szelest und Helm-Eckart Hink InunsererReihe„Beispielhaf-te

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SDW aktiv Unser Wald 2 I 2015

Menschen „wild auf Wald machen“Gerhard Strobel, Astrid Szelest und Helm-Eckart Hink

In unserer Reihe „Beispielhaf-te SDW-Gruppen“ möchtenwir Ihnen heute den SDW-Kreisverband Rems-Murr vor-stellen. Der Artikel machtdeutlich, dass Arbeitsteilungund Zusammenarbeit mit an-deren Waldfreunden Chancenbieten, ein vielfältiges Ange-bot während des Jahres zupräsentieren.

Zum Schulunterricht in den Wald,Wald wird zum Klassenzimmer, Waldstatt Web – raus in die Natur, Naturmit allen Sinnen erleben, So machtder Wald Laune, Die sensationel-le Entdeckung des Fulfs, Die Stadt-füchse schleichen durch den Wald,Unsichtbar im Schatten der Bäume,Sogar ein Nutella-Baum wurde ent-deckt, Schnuppernd rund um den Eb-nisee, Wer Bäume pflanzt, denkt andie Zukunft, Die Menschen wild aufWald machen, Zuhause in der Natur

oder Das Waldleben ist viel schönerals die Schule, …

Dies ist eine Auswahl der Über-schriften, mit denen Veranstaltungender SDW Rems-Murr in der Pressegewürdigt werden. Da Überschriftenbekanntlich einen Vorgeschmack aufden Inhalt geben, umreißen dieserecht gut, worum es uns geht: Men-schen Lust auf Wald machen! Waldwill mit allen Sinnen erfahren undnicht bloß auf einem Bildschirm:

Sehend, fühlend, hörend, riechendoder auch mal schmeckend … denWald erleben eben!

1. Zielgruppen und ProgrammUnser Kreisverband stellt jährlich einbuntes Potpourri an Veranstaltungenin einem Jahresprogramm zusam-men, das sich an unterschiedlicheZielgruppen wendet – an Wald- undNaturfreunde, an Familien, an Kin-der- und Jugendliche, an die Pres-se, obgleich diese auch bei anderenVeranstaltungen gerne mit dabei ist,

oder an spezielle Zielgruppen wieErzieher/innen, Lehrer/innen, Seni-oren, Menschen mit und ohne Ein-schränkungen oder 2015 erstmalsSingles.

Bei den Veranstaltungen kann essich um Tagesprogramme mit unter-schiedlichstem Schwerpunkt han-deln: Im dritten Jahr führen wir dieVeranstaltungsreihe NaTour durch,eineinhalbstündige Sonntag-Vormit-tags-Spaziergänge zu jahreszeitlichenThemen. Um das Thema Holz gehtes bei der jährlichen Besichtigungdes Wertholz-Submissionsplatzes,der vor allem Waldbesitzer anspricht.Darauf aufbauend wurde es zur Tra-dition, einen Betrieb zu besichtigen,der im Zusammenhang mit Holzauf-oder -verarbeitung steht – 2015 denMotorsägen-Weltmarktführer STIHL.Mit Natur vor der Haustür steht einprofessioneller Lichtbildvortrag desNaturfotografen Roland Günter aufdem Programm. Traditionell wirdauch bei uns zum Tag des Baumesjährlich in einer anderen Gemein-

Wie spannend der Waldboden ist, sieht man an der Aufmerksamkeit der Kinder

Fotos: Gerhard Strobel

Page 2: Menschen „wild auf Wald machen“ · 2016. 1. 4. · SDW aktiv Unser Wald 2 I 2015 Menschen „wild auf Wald machen“ Gerhard Strobel, Astrid Szelest und Helm-Eckart Hink InunsererReihe„Beispielhaf-te

Unser Wald 2 I 2015 SDW aktiv

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de der Baum des Jahres, zusammenmit dem jeweiligen Bürgermeistergepflanzt. Zwei Veranstaltungenwenden sich an Erzieher/innen oderLehrer/innen, eine wird für Väter mitihren Söhnen angeboten. Um Kulturgeht es in der Künstlerischen Wald-werkstatt, in der Waldküche landenselbstgesammelte Kräuter im guss-eisernen Kochtopf. Die Jahresmitglie-derversammlung wird durch einenVortrag – 2014 zu Waldfrüchten imSchwäbischen Wald mit anschließen-der Pilzgericht-Verkostung – belebt.

In Projekten bietet die SDW Rems-Murr ein- und mehrjährige Program-me in Zusammenarbeit mit Schulenan, die besonders nachhaltig Wir-kung zeigen, da sich die Kinder hieran Wald und Natur gewöhnen kön-nen und eine Menge ganz spielerisch– einfach aus kindlicher Neugier undEntdeckergeist – lernen. Beispielesind das Wald- und Wildnisprojekt,das in die Schulprofile der Tausschu-le, der Janusz-Korczak-Schule undder Schillerschule aufgenommenwurde. Großen Zuspruch erhält re-gelmäßig das zwei bis dreimal jähr-lich stattfindende Ferienprogramm„Stadtfüchse“, bei dem es eine gan-ze Woche mit der Rasselbande inden Wald geht. Individuell buchbareModule sind das lokale WaldMobilOstalb|Schwäbischer Wald, ein Out-door-Erste-Hilfe-Kurs und eine Fort-bildungsveranstaltung Wald stattWeb für Lehrkräfte und Erzieher/in-nen.

2. Waldpolitik Als Naturschutzver-band sind wir im regionalen Arbeits-kreis des Landesnaturschutzverbandsvertreten und setzen uns für die Zieleder SDW bei waldpolitischen Fragen,aktuell etwa zum Thema Windener-gie im Wald, ein.

3. Presse- und Öffentlichkeits-arbeit wird groß geschrieben. Überunsere Internet-Seite www.sdw-rems-murr.de, ein Jahresprogramm-Flyer, regelmäßige Newsletter,Jahresberichte und die Veröffentli-chung des Programms in www.treff-punktwald.de versuchen wir, unsere„Kundschaft“ auf vielen Wegen zuerreichen. Im Dezember findet der

traditionelle Weihnachts-Presseter-min bei einem der Weihnachtsbaum-Produzenten im Schwäbischen Waldstatt; beim zünftigen Vesper wirddas Jahresprogramm des Folgejahrespräsentiert.

4. Wer schafft denn das alles?oder „Das Prinzip Netzwerk“ Aber, sowerden Sie einwenden, wir sind dochein ehrenamtlicher Verein, oder? Wieist so ein vielseitiges Programm zuschultern?

Um im Bild zu bleiben: Auf vielenSchultern! Arbeitsteilung und Netz-werkarbeit sind die Schlüssel. Jedeund jeder im Vorstand bringt ein,wozu sie/er in der Lage ist, was sie/ergerne tut und gut kann. Helm-EckartHink zum Beispiel hat als Forstdirek-tor im Ruhestand den BacknangerSchulwald mitbegründet und zahlrei-che Schulprojekte angestoßen. Ast-rid Szelest, im Hauptberuf für Bildungund Schulen bei der Stadt Backnangverantwortlich, ist in ihrer FreizeitWildnislehrerin und leitet den Stütz-punkt der Wildnisschule Wildnis-wissen in Baden-Württemberg. Siekoordiniert die Zusammenarbeit mitBildungseinrichtungen und entwirftimmer neue Veranstaltungen, die siemit ihrem Mann, dem Erlebnispäda-gogen Rüdiger Szelest, selbst durch-führt. Auch die übrigen Vorstands-mitglieder bringen sich in Organisa-tion und Umsetzung des Jahrespro-gramms aktiv mit ein.

Bei den Wald- und Wildnis-Projektenan drei Schulen, beim Ferienpro-gramm Stadtfüchse und beim Wild-nisCamp im Welzheimer Erfahrungs-feld der Sinne „Eins+Alles“ arbeitenwir eng mit Schulleitung und mitWildnispädagogen der WildnisschuleWildniswissen zusammen. Beim Pro-jekt Naturpark-Schule sind der Natur-park Schwäbisch-Fränkischer Waldmit seinen Naturparkführern, daszuständige Schulamt Backnang unddie Schulen, die sich zur Naturpark-Schule entwickeln möchten Koopera-tionspartner.

Im Jahr 2014 wurde durch diebeiden SDW-Kreisverbände Ostalbund Rems-Murr mit Unterstützung

des SDW-Landesverbands Baden-Württemberg ein neues WaldMobilbeschafft, das in Zusammenarbeitmit dem Landkreis Ostalbkreis, mitNaturparkführern, und Wald-, Wild-nis- und Naturpädagogen betriebenwird. In Baden-Württemberg ist diesdas Dritte, zwei andere sind in Regiedes SDW-Landesverbands seit Jahrenim Einsatz.

Da die Projekte, in denen externeProfis eingesetzt werden, finanziel-len Aufwand bedingen, sind wir hierauf die Zusammenarbeit von Spen-dern und Sponsoren angewiesen.Veranstaltungsträger steuern eigeneMittel bei. Dieses externe Engage-ment ermöglicht es unserem Verein,die Mittel aus Mitgliedsbeiträgen indie Tagesveranstaltungen oder land-kreisweite Veranstaltungen wie dievierwöchige Kastanien-Laubsammel-Aktion im Herbst einzusetzen.

Weitere wichtige Kooperationspart-ner sind der Rems-Murr-Kreis mitdem Kreisforstverwaltung, 18 SDW-Städte und Gemeinden, Volkshoch-schulen, die Lebenshilfe sowie das Er-fahrungsfeld der Sinne „Eins+Alles“.

Dr. Gerhard Strobel ist Vorsit-zender, Astrid Szelest und Helm-Eckart Hink sind stellvertretendeVorsitzende des SDW-Kreisver-bands Rems-Murr, Baden-Würt-temberg;E-Mail: [email protected]

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