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Neue Trekkingräder, Fahrradzubehör und Interviews zu Trends von der weltweite größten Fahrradmesse in Friedrichshafen. Der komplette Bericht aus RADtouren_Magazin 6/2011
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RADtouren 6 | 11
12 Report
> „In Deutschland werden 2011 voraus-
sichtlich 300.000 E-Bikes und Pedelecs
verkauft werden“, verkündete Siegfried Neu-
berger, Geschäftsführer des Zweirad-Indus-
trie-Verbands (ZIV) zur Eurobike. Das ist
um die Hälfte mehr, als noch 2010 über den
Ladentisch gingen. Das zeigt, wie trendy der-
Rückenwind heute ist. Allerdings hat die Zahl
eine Kehrseite: Es legen sich keineswegs mehr
Menschen ein Rad zu, die Gesamtzahl aller
verkauften Räder ging sogar leicht zurück.
Der größten Fachmesse hat das jedenfalls nicht
geschadet: 60.000 Fachbesucher und Fahrrad-
fans streiften durch die Hallen in Friedrichsha-
fen mit ihren fast 1.200 Ausstellern. Die Stim-
mung aller Beteiligten bewegte sich zwischen
gut und euphorisch, auch wenn echte Revolu-
tionen dieses Jahr nicht zu sehen waren.
Der Fokus lag klar auf Weiterentwicklung:
Beim Antrieb gab es vor allem im E-Bike-
Bereich viel zu sehen – seien es neue Motoren
wie die starken 350-Watt-Boliden von Bosch
oder die neuen automatischen Schaltungen
von Nuvinci und JD für eine neue Generation
Komfort-Pedelecs. Die Getriebe-Spezialisten
von Pinion zeigten den viel versprechenden
Prototyp einer Getriebe/Motorkombi für den
Tretlagerbereich.
Das Reiserad nimmt wieder einmal Anleihen
beim MTB und rollt als sogenannter 29er
auf 28-Zoll-Felgen mit breiter Bereifung wie
Schwalbes Big Apple. Ein gutes Beispiel hier-
für ist Kogas Neuauflage des Klassikers World
Traveller, der zuvor auf stabilen 26er für ferne
Länder konzipiert war.
Busch & Müller bringt mit dem BrakeTec ein
integriertes Beinahe-Bremslicht; es wird vom
Nabendynamo gespeist und leuchtet auf, so-
bald das Rad plötzlich Tempo verliert. (gb)
Eine Branche unter Strom
•••Mehr Farbe, wie hier am Stand von Scott, ist einer der Trends 2012.
„Das Fahrrad ist in vieler Hinsicht
unser Weg in die Zukunft: Vor allem,
was die Nachhaltigkeit anbelangt,
wird bald Mobilität ohne Fahrrad
kaum mehr vorstellbar sein.“
„Im Moment haben Pedelecs und
E-Bikes etwa 5 % Marktanteil. Wir gehen
davon aus, dass es in zehn Jahren min-
destens 15 % sind – und zwar ohne, dass
sie damit den Verkauf von Räder ohne
Unterstützung kannibalisieren.“
••• Siegfried Neuberger,
Geschäftsführer des ZIV.
••• Robert Margevicius,
stellv. Chef von Specialized.
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13Eurobike
Reiseräder
Für die große Fahrt
Fahrradmanufaktur TX 800
Das „X“ für Expedition kennzeichnet bei der Fahr-
radmanufaktur künftig die Reiseradlinie auf Basis
der bewährten 25CrMo4-Stahlrahmen. Ganz neu
ist das 15,8 Kilo leichte TX-800 28-Zoll-Reiserad mit
30-Gang-XT-Kettenschaltung. Es rollt auf dicken
Marathon-Pneus (47 mm) und bremst mit HS11-Hy-
draulikbremsen. Tubus Tara Lowrider und Cargo-
Gepäckträger sind an Bord. Preis: 1.499 Euro.
Schwalbe Marathon Mondial
Schwalbe bringt einen unter Reise-
radlern lang erwarteten Nachfolger
für den legendären Marathon XR. Der
neue heißt Marathon Mondial und
rollt auf einem ähnlichen Profil wie
der XR. Völlig neu ist das sogenann-
te „Travel Star“ Triple-Compound,
eine Gummimischung die ganz in
der Mitte auf geringen Verschleiß ge-
trimmt ist, während unter der Lauf-
fläche eine elastischere Mischung für
leichten Lauf sorgen soll und eine wei-
chere Mischung zu den Rändern hin
mehr Traktion gewährleisten soll. Ein
hochdichtes Gewebe (HD-Guard) ver-
spricht hohen Pannenschutz. Verfüg-
bar sind zunächst zwei dicke 26-Zoll-
Varianten (50 und 55 mm) und drei
28-Zoll-Größen (37, 42, 47 mm).
Als gepäcktauglicher Faltreifen (740
Gramm) kostet der Mondial 55 Euro,
als Drahtreifen 30 Euro.
Farbe für den 29er-Ahn Zu unauffälligem Design als Kennzei-chen unauffälliger störungsfreier Funk-tion hat sich idworx bisher selbst ver-pflichtet. Jetzt beweist die Marke, die 2002 mit dem Balloon-Bike das erste Trekkingrad auf 29-Zoll-Reifen (50 mm Big Apple) vorstellte, Mut zu etwas Far-be. Der neue Easy RohlerX rollt in Weiß vor. Blau eloxiert sind Rohloff-Nabe , SON Edelux Scheinwerfer und ein neuer
Widebody Nabendynamo – eine Spezialversion des neu-
en SON 28 mit 70 mm Flanschabstand.
Schneller RadreisenIndividualitäts-Spezialist Maxx bringt einen neuen Randonneur mit Scheiben-bremsen – zunächst rein mechanisch betätigte Avid BB7-Modelle. Interes-sant ist das Rahmenkonzept für das Alurad, das ganz Kleine (S) bis ganz Große (3XL) bedient. Auch die Internet-seite, auf der das Bike bis hin zur Farbe
der Pulverbeschichtung personalisiert werden kann,
hat Maxx überarbeitet.
Koga Worldtraveller 29
Einen Eurobike-Award erntete Kogas Worldtraveller 29. Die Traditionsfirma hat den Rei-
seklassiker Traveller auf größere Reifen gestellt. Die am Messerad montierten Vredestein
Perfect Trek in 47 mm Breite sind gemessen noch 28er-Pneus (genau: 28,3 Zoll) – für Trek-
kingradler nicht ganz neu. Ganz neu ist dagegen die Geometrie: Längere Kettenstreben
und ein etwas tiefer gelegtes Tretlager sollen für Laufruhe sorgen. Geschaltet wird mit einer
Shimano SLX-Gruppe, wobei der Einsatz einer MTB-Kurbel mit kleinen Kettenblättern gut
auf den Einsatzbereich und die größeren Laufräder abgestimmt ist. Ein Stabilitätsvorteil
ist bei der Laufradgröße auch das Hinterad mit 40 Speichen. Das neue 29er-Reiserad wiegt
nach Werksangaben 17 Kilo und ist reisefertig ausgestattet. Preis: 1.999 Euro.
•••Marathon Mondial: Profil wie der XR, Pannenschutz und Haftung verbessert.
•••Gemacht für meilenweiten Packtaschentransport: Koga Traveller 29er.
www.maxx.de
www.idworx.de
RADtouren 6 | 11
14 Report
Das Porsche unter den GetriebenDas Pinion-Getriebe P1 geht im Frühjahr 2012 in Serie, und mindestens fünf Hersteller wer-den die technische Neuerung verbauen. Endorfin, FXX-Cycles und Tout Terrain wollen Räder mit Pinion anbieten. Erschei-nen wird auch das Nicolai Ar-gon Pinion, ein Hardtail-MTB mit Gepäckträgeroption, zu dem vor Redaktionsschluss aber noch keine Fotos vorla-gen. Mit 634 Prozent ist die Entfaltung breiter als bei jeder Kettenschaltung. Mountainbi-
•••Sieht aus wie Bosch, vereint aber Motor und Getriebe: Pro-totyp des Pinion E 1.8.
•••Fast gleich groß: Kettenblatt und Ritzel am Pinion Antriebsstrang – das verringert den Verschleiß.
> Reiseradspezialist Tout Terrain bringt
eine neue Version seines Silkroad: das
ab Frühjahr 2012 lieferbare Xplore mit
18-Gang-Pinion-Tretlager-Getriebe. „Wir
haben uns für diese Option als Alternative
zur Rohloff entschieden“, sagt Tout Terrain-
Chef Oliver Römer. „Reisende mit besonders
hohen Ansprüchen schätzen das ausgegli-
chene Handling durch den mittigen Schwer-
punkt und natürlich die auch im Vergleich
zur Rohloff höhere Gangzahl“, so Römer.
„Und schließlich gibt es auch Reiseradler,
die sich an den Geräuschen der Rohloff stö-
ren.“ Dass Römer auf die Zukunft des Ge-
triebes vertraut zeigt sich allein daran, dass
er es verbaut. Denn schließlich verlangt das
Pinion einen neu konstruierten Fahrradrah-
men, der im Tretlagerbereich ganz anders
beschaffen sein muss.
Das Rad ab 3900 Euro („Einsteiger“-Paket
„Silver“) kann mit diversen Hightech-Kom-
ponenten wie verstellbarem Syntace-VOR-
Vorbau, Syntace Sattelstütze, Chris-King-
Steuerlager mit Lenkanschlag oder Connex
Nirosta-Kette auch zum „Gold“-Paket aufge-
wertet werden (ab 4500 Euro).
Tout Terrain Silkroad Xplore mit Pinion
kurzcheck
ker und Crosser werden die vergrößerte Bodenfreiheit durch das kleinere Kettenblatt schätzen, und insgesamt dürf-ten Pinion-Räder nur wenig schwerer werden als Bikes mit Rohloff – allerdings etwa 400-500 Euro teurer. Pinion will den kooperierenden Radherstellern Anfang 2012 das Getriebe zur Verfügung stellen. Allerdings wollen nicht alle Unternehmen, die auf der Eurobike Prototy-pen zeigten, 2012 schon dabei sein; interessanterweise las-sen große Hersteller wie Wino-ra ihr Rad mit Tretlager-Getrie-be wieder in der Schublade verschwinden. Doch die Pinionisten zogen auf der Eurobike schon den nächs-ten potenziellen Renner aus
der Prototypen-Schublade: Das Pinion E1.8: Ein Achtgang-Getriebe mit angedocktem E-motor. Die Einheit ist nur un-wesentlich größer als das P1 und wird etwa 4,6 Kilo wiegen. Soviel wie ein herkömmlicher E-Motor – ohne Schaltung.
Fahreindruck: Wir konnten auf der Eurobike
das neue Xplore Gold mit pinion von Tout
Terrain fahren. Der Komfort war dank breiter
Schwalbe Marathon Mondial-Reifen trotz star-
rer Stahlgabel gut. Wichtiger war uns das aus-
gewogene Fahrverhalten des Xplore: Mit sattem
Geradeauslauf und sehr gelassener, aber nicht
träger Lenkdynamik bekommt man auf dem
Rad mit dem steifen, rahmenintegrierten Ge-
päckträger schon beim Probefahren Fernweh.
Die Sitzhaltung ist sportlich-gelassen, schließ-
lich ist effiziente Kraftumsetzung gerade auch
auf langer Strecke angesagt. Gebremst wird fein
dosierbar und mit Kraftreserven mit hydrau-
lischen Scheiben (Schimano XT), mit vorn 18
und hinten 16 Millimetern Durchmesser.
Das Xplore mit Pinion-Getriebe hinterließ
auch beim Schalten einen überragenden Ein-
druck: Bislang kein anderes Getriebe wechselt
die Gänge derart exakt und mit so kurzen
Schaltwegen. Auch unter Last geht es munter
rauf und runter – allerdings begleitet von star-
ken Geräuschen, laut Tout Terain aber kein
Hinweis auf zerstörerische Kräfte wie bei der
Kettenschaltung. Der Getriebelauf ist prak-
tisch geräuschfrei. Wegen der geringen Schalt-
schritte (elf Prozent) und leisen Wechselvor-
gänge stellt sich manchmal Ungewissheit ein,
ob der Schaltvorgang überhaupt stattfand. Ein
Segen ist das Getriebe für sportliche Fahrer,
die etwa eng gestufte Rennradschaltungen
gewohnt sind. Dabei bleibt die Handkraft am
Drehgriff grundsätzlich angenehm gering.
Hält das Getriebe auch in Punkto Robustheit,
was es verspricht, wird es bei anspruchsvollen
Radlern sicher gut ankommen. (gb) Foto
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15Eurobike
25 Jahre Rohloff....sagt Oliver Runde vom
deutschen Radhersteller
Gudereit. Sein Beweis-
stück: Das neue Gude-
reit SX-30. Es kostet 599
Euro und wiegt nur 13,5
Kilo. Das Rezept der Ost-
Westfalen: leichte und
hochwertige Komponen-
ten, wo es Sinn macht,
etwa Schwalbe
Marathon Racer
Reifen, ein leich-
ter verstellbarer
A-Head-Vorbau
und ein abgespeck-
ter Alu-Rahmen. Ge-
spart wird am Pres-
tige: Eine Shimano
Acera X 27-Gang-Schal-
tung wechselt die Gänge.
Die Funktion leidet er-
fahrungsgemäß darun-
ter nicht.
Ein Vierteljahrhundert voraus:
Bei aller Konkurrenz im Nacken – Rohloff ist vor
Pinion, Alfine und NuVinci immer noch der Platz-
hirsch in Sachen Getriebe für Extremeinsätze. Auf
einem Bankett anlässlich der Eurobike feierte das
Familienunternehmen Rohloff sein 25-jähriges Be-
stehen. Highlight: der Videovortrag von Bernhard
Rohloff mit allerlei Kuriositäten. 25 Jahre alte Auf-
nahmen zeigten die entsetzt erstaunten Augen der japanischen Konkurrenz, als auf
der Messe 1986 die SLT 99 Kette vorgestellt wurde, mit der Gangwechsel über drei
Ritzel gleichzeitig möglich waren. Szenen mit lauten sperrigen Montageapparaten im
Wohnzimmer und im Hühnerstall der Familie sorgten für ähnliche Blicke unter den
Journalisten und Händlern. Die Redaktion RADtouren gratuliert!
Zeitsprung
Etwa genauso alt wie die Marke Rohloff: der Schwalbe Marathon von 1985.
1985
War 1986 der Traum vieler Reiseradler: Koga-Miyata Randonneur Ex-tra mit Shimano XT-Schaltung.
1986
Gab’s zum 25. Geburtstag: blaue Rohloff-nabe.
2012
Rohloff für Rennlenker: Der neue Schaltgriff von Gilles Bert-houd ist aus ed-lem Alu-gefer-tigt. Dank
dreiteiliger Kon-struktion passt er auch auf stark gebogene Lenker.www.circle-cyc-les.de
2012
Erst in den letz-ten Jahren rollen vermehrt Roh-loff-Räder unter 2.000 Euro vor, wie aktuell das neue Panther TK
10, das mit einem Panther-Gepäck-träger sowie Ma-gura HS11-Brem-sen schon reisetauglich ausgestattet ist.
2012
„Leichte Räder müssen nicht teuer sein...“
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16 Report
Bergamont Horizon 9.2
Bergamont hat viel Entwicklungsarbeit in seine neuen Trek-
kingräder gesteckt. Das kettengeschaltete Top-Modell ist das
Horizon 9.2 mit 30-Gang-XT-Gruppe. Interessante
Aussttattungsdetails sind die Steckachse vorne und
die radreisetauglichen Schwalbe Marathon Mondial
Reifen in 28-Zoll. Für Komfort soll ein höhenverstell-
barer, aber dennoch verwindungsteifer NVO-A-Head-
Vorbau sorgen. Preis: 1699 Euro
Mehr Gänge leichter schaltenDie 30-Gang-Schaltung – am MTB schon bewährt – ist am Trekkingrad angekommen. Besonders die neue XT war schon an vielen, vornehmlich leichten Rädern zu sehen.
xt räder
„Man braucht am Trekkingrad keine ultrakurzen Schaltzeiten sondern eher komfortable, sanfte Übergänge und Bremsen für drei Finger.“
„Mountainbiker profitieren von erhöh-ter Fahrstabilität durch die Steck-achse, das wollten wir auch den Trekkingfahrern ermöglichen, zum Bei-spiel am, neuen Horizon 9.2 und ande-ren scheibengebremsten Modellen.“
••• Michael Wild, Shimano - Paul Lange.
••• Michael Meyer, Produktmanager Bergamont.
Giant Aspiro GTS RS0
Giant gewährt ab 2012 auf seine Rahmen eine lebenslange Garan-
tie und bringt eine ganze Reihe neuer, leichterer Trekkingräder.
Mit einer kompletten 30-Gang-XT-Schaltgruppe rollt das As-
piro GTS RS0 an. Interessante Details finden sich bei der
Lichtanlage, wo ein hauseigener Scheinwerfer mit Tag-
fahrlicht und bedienfreundlichem Schalter sowie ein
Rücklicht mit besserer Seitenabstrahlung für besseres
Sehen-und-Gesehenwerden sorgen. Preis: 1399 Euro.
Stevens Avantgarde Lite
Mit 13, 6 Kilo macht das Avantgarde dem Beinamen „Lite“ Ehre.
Stevens hat den Rahmen optimiert und wartet mit feinen De-
tails an den Ausfallenden auf, der Träger wurde schlanker
und trägt schon das neue leichte b+m Rücklicht. Neben
einer kompletten XT-Gruppe sind wartungsarme HS33-
Hydraulikbremsen und b+m Tagfahrlicht auf der Aus-
stattungsliste.
Breezer Downtown 1.5
Breezer is back! Endlich knüpft die Kultmarke auch im Trek-
kingbereich an alte Traditionen an und bringt solide Räder
mit konifizierten CrMo-Stahlrahmen. Für die Geometrien
zeichnet angeblich MTB-Pionier Joe Breeze persön-
lich verantwortlich. Für Reise und Alltag interes-
sant: das Downtown 1.5 mit XT-30-Gang-Grup-
pe und durchweg hochwertiger Ausstattung.
Preis: 1.499 Euro.
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17Eurobike
Immer flexiblerer Stauraum
Ortlieb Pelican
Ortlieb stuft sie als wasserdichte
Einkaufstasche ein, doch auch für
Reiseradler könnte die neue Pelican
interessant sein. Ihre Vorzüge sind
eine weite Öffnung, eine schmutz-
unempfindliche, gut abwaschbare
Nylon-Oberfläche und: Sie ist ein-
zeln erhältlich. Das Gewicht der
18-Liter-Tasche ist mit 1100 Gramm
geringer als beim volumenmäßig
vergleichbaren Bike-Tourer.
Koki S/Cape
Aus den USA, wo Radfahren
Trend ist, kommen schicke neue
Radtaschen – und recht güns-
tige Packtaschen für Touren.
Mit vielen Außentaschen sowie
Regenhülle sind die knapp 1800
Gramm pro Paar schweren S/
Cape Modelle für komfortable
Reisen ausgelegt.
Curana Hecktasche
Erinnert an Lego: Curana befes-
tigt seine stylischen Taschen auf
zwei oder vier Nocken am passen-
den Träger. Auf die vier Heck-No-
cken können wahlweise eine große
oder zwei kleine Taschen montiert
werden. Der mini-Träger vorne ist
mit Tasche kaum noch zu sehen.
Die Taschen sind fast durchweg
kantig, fast kubisch, wirken aber
edel. Die weiße Schlinge dient zu
Entriegelung, die Taschen selbst
schließen mit Magnetverschlüs-
sen. Preislich liegt Curana im obe-
ren Mittelfeld.
Racktime Quube it
Nicht nur die Form ist originell,
auch die Platzierung als Topcase
auf dem Vorderradträger ist beson-
ders praktisch, zum Beispiel beim
Transport von gefüllten Schüsseln.
Der 31 mal 31 mal 24 Zentimeter
große Würfel kommt mit integ-
riertem Snap it Adapter und in
fünf Farbkombinationen. Gewicht:
1150 Gramm. Bei Platzbedarf über
die 18 Liter hinaus, kann die offene
Deckelklappe mittels integrierten
Gurten wie ein Gepäcknetz ge-
nutzt werden, auch ein Tragerie-
men und eine Regenhülle sind an
Bord. Preis: 90 Euro.
taschen
„Erst mit den richtigen Taschen wird das Rad zum Reiserad.“
••• Jan Gathmann, Chefredakteur Radtouren
www.decide2ride.com
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18 Report
Specialized Source Eleven
Mit seinem Ergonomiekonzept feiert Spe-
cialized im Rennradbereich Erfolge.
Jetzt übertragen die Amerikaner das
System auf die neue Trekking- und
Urbanbike-Linie. Weit über tau-
send Sitzpositionsanalysen sind
laut Specialized die Grundlage
der Geometrien für die neuen
Räder. Auffällig: das stark erhöh-
te Steuerrohr, das eine sportliche
Optik ohne Spacertürme gestattet.
Zum System gehören auch ergonomi-
sche „Varus“-Pedale: Ihre leichte Neigung
der Trittfläche nach außen(Supination)
gleicht eine weitverbreitete Knie-Fehl-
stellung aus (Pronation). Hingucker und
Highlight für Stadtradler ist das Source
Eleven. Hier treibt ein Gates-Riemen eine
Alfine 11-Gang-Nabe an. Die integrierte
Trägerbefestigung im Schutzblech, ein
Systemgepäckträger und eine Lichtanlage
mit Supernova E3-Scheinwerfer sind zum
Preis von 1.899 Euro dabei.
Felt QX EQ 90
Der US-Hersteller Felt schickt
erstmals vollausgestattete Trek-
kingräder auf die Straße, erkenn-
bar am Kürzel EQ. Das Top-Mo-
dell tritt mit anthrazitfarbenem
Rahmen und blauen Eloxalteilen
durchdesignt auf und ist als Her-
renmodell in fünf Rahmenhöhen
ab 44 cm zu haben. An Bord: Eine
hydraulische Shimano-Scheiben-
bremse, b+m Fly IQ-Scheinwer-
fer und eine 63-mm-Federgabel
von Suntour. Preis: 999 Euro.
urbane räder
Ghost Trekking 7600
Ein tourentaugliches 28-Zoll-
Stadtrad mit Alfine 11-Gang-
Nabe stellt Ghost auf die dicken
Big-Apple Pneus. Der fein verar-
beitete Alu-Rahmen wartet mit
einem technischen Schmankerl
auf: die Kette spannt man mit ei-
ner Rändelschraube im Rahmen.
Die Ausstattung entspricht der
gehobenen Preisklasse: b+m Cyo
T-Scheinwerfer, Racktime Tour-it
Träger mit integriertem Rücklicht
und Shimano Alfine Disc-Brem-
sen sind dran. Preis: 1499 Euro.
Rahmenschloss neu interpretiert
Das Rad zum Bügelschloss stand bei Kult-Bike-
schmiede Fixie Inc. Das Modell Mod Cab be-
sitzt einen Halter in Form zweier passgenauer
Löcher im Oberrohr. Der integrierte Halter soll
neben dem Transportproblem der schweren
Schlösser auch Klapperproblemen den Garaus
machen.
Auch ansonsten ist das Mod Cab ganz auf
leichte Handhabung und flinke Fortbewegung
im Alltag ausgerichtet. Ein angewinkelter
Lenker sollen für eine bequeme Sitzposition
sorgen. Der Gepäckträger sitzt über dem Vor-
www.specialized.com
www.felt-bikes.com
www.radtouren-magazin.com
Meh
r neue Trekkingräder
derrad, wo man Wertiges immer im Blick und
schnell bei der Hand hat. Der Antrieb erfolgt
über einen Gates-Riemen und geschaltet wird
mit einer 8-Gang-Alfine-Nabe. Der stolze Preis
des Pendler-Rades: 1999 Euro.
RADtouren 6 | 11
19Eurobike
Wenn der Nutzwert eines Faltrades sich aus
dem Quotient aus Fahrspaß und Packmaß
errechnet, liegt das Tern Eclipse mit 11-Gang
Alfine Nabe im absoluten Spitzenbereich. Die
24-Zoll-Variante rollt auf den fast profillosen
Reifen flott über jeden Belag, Bordsteine und
Schlaglöcher erweisen sich nicht als Faltrad-
falle. Typisch für die Radgattung: Die steile
Lenkung schafft eine renntaugliche Wendig-
keit, Laufruhe wird durch einen sehr gut ver-
stellbaren, untypisch langen Andros-Vorbau
einigermaßen wiederhergestellt. Die Haltung
ist bequem aber sportlich genug, um flott mit
dem Verkehr fließen zu können. Daran betei-
ligt: Die Übersetzung der Alfine 11. Sie passt
sogar besser zu den kleinen Laufrädern als zu
28-Zöllern. Mechanische Disk-Bremsen sor-
gen für Sicherheitsreserven, jedoch sollte der
Fahrer sich bei Vollbremsungen seiner hohen
kopflastigen Schwerpunktlage bewusst sein.
Die Ausstattung des Eclipse als Luxusfaltrad ist
standesgemäß bis top. Prunkstück: der BioLo-
gic Joule HG Nabendynamo mit einer wider-
standsfreien Freilauffunktion. Tiefreichende
Bleche, eine im Vorbau integrierte Lampe, Er-
gon Griffe, Syntace Sattelstütze und Werkzeug
in den Lenkerstopfen sind nur einige alltags-
taugliche Highlights.
Weniger innovativ dafür praktisch und sicher
funktioniert der Faltmechanismus.
Die zwei Hebel mittig am Ober-
rohr bzw. zwischen Rahmen
und Vorbau können einhän-
dig entsichert und geöff-
net werden, Sattel runter,
Pedale beigeklappt und
trotz 24 Zoll Rädern
misst das Eclipse am Ende
kaum mehr als ein übli-
cher Hartschalenkoffer.
Tern Eclipse S11i
alltag
www.rainlegs.com
Ganzkörper RegenschutzVon den Rainlegs Erfindern kommt jetzt der erste Regen-schutz in „Vollversion“. Der Rain-suite soll alle Wettereinflüsse von Körper und Kleidung fernhalten, trotzdem nicht zu Schwitzatta-cken führen dank atmungsakti-vem Material und diverser Wind-kanäle im Schulter-Rückenbereich sowie unter den Achseln. Der an Scheuerpunkten verstärkte, mit gedichteten Reißverschlüssen versehene Anzug soll bis 10.000 mm wasserdicht und besonders leicht anzuziehen sein. Preis: 249 Euro. Vertrieb über den Rose-Ver-sand, Globetrotter.
www.enduradeutschland.de
Endura Jacke für schottisches WetterDie Commuter-Jacke Luminite von Endura verlässt sich nicht auf ihre an sich schon großen und zahlrei-chen Reflexflächen, ins untere Ende des verlängerten Rückens ist ein rotes LED-Band samt Knopfzelle eingearbeitet. Die wasserdichte Softshell-Jacke qualifiziert sich außerdem durch eine extradichte Media-Tasche auf der Brust, gedichtete Bünd-chen und Zugluftstopper hinter den Reißverschlüssen als echte Pendlerjacke. Preis: 116 Euro.
www.trelock.de
Effektiv hellDie neuen Lampen LS 750 I-GO und I-GO ION von Trelock entspre-chen in Form und Sachen guter Halterung dem Topmodell aus dem Test in diesem Heft. Unter-schied: Die maximale Helligkeit der I-GOs liegt mit 30 Lux tiefer, dafür verspricht sie bis zu 20 Stunden konstantes Licht und da-mit einen höheren Wirkungsgrad (Licht pro Stromverbrauch). StVZO zugelassen, USB Ladeka-bel. Preis: 35 Euro.
www.ortlieb.com
Bunter KlassikerOrtlieb hat dem Klassiker „Back-Roller Classic“ eine Designvarian-te spendiert. Drei verschiedene Gestaltungen sind zu haben. Die Taschen sind mit QL-1-System ausgetattet. "Weil sie innen leicht zu reinigen und komplett wasser-dicht sind, sind die Backroller Classic besonders für Stadtradler interessant“, empfiehlt Christoph Schleidt von Ortlieb.
Daten
Rahmen / Gabel hydroformed Alu, unisize für Fahrer von 1,48 bis 1,95 m
Gewicht 14,7 kg
Fahrergewicht 115 kg
Bremsen Avid Elixir
Reifen Big Apple 50x507
Preis 1.799 Euro
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20 Report
Ergonomie als Rahmenkonzept bei Velotraum
Laut Velotraum stellen Kunden in Sachen Ergonomie heutzutage mehr Ansprü-
che als „... einen Riser-Lenker und eine handvoll Ergonomie-Komponenten ...“.
Mit dem VT-1100 Rahmen beginnen die Schwaben das Thema an der Basis. Ein
überlanges speziell dimensioniertes Steuerrohr nimmt Stützlast von den Hän-
den, ohne Steifigkeit von Rahmen und Gabel zu schwächen wie mit
einer Gabelschaftverlängerung. Die Sloping-Geometrie mit kur-
zem Sattelrohr erlaubt auch hoch aufbauende Federstützen bei
kleineren Fahrern, der zusätzliche Knick im Oberrohr lässt
die Montage einer Federgabel zu, ohne dass die Schrittfrei-
heit verloren geht.
Zusammen mit den multifunktionalen Ausfallenden und dem
Exzenter-Tretlager sind so alle Möglichkeiten offen, aus dem
Rahmen ein individuell ergonomisches Komfortrad aufzubauen.
Der Rahmen schlägt dabei mit 770 Euro zu Buche, Kompletträder
reichen je nach Ausstattung von 1300 bis rund 4000 Euro.
„Multi-Positionslenker sind nach wie vor stark gefragt. Wir haben für das Signature-System ein neues Modell entwi-ckelt, das extra viel Platz für die Lenkertasche bietet“
••• Anke Namendorf, Koga-Miyata
www.velotraum.de
Humpert Ergo-Griffe
Lenkerergonomie-Experte Humpert gibt seinen Ergogriffen
AKSB-10 mehr Individualisierbarkeit und noch mehr Ergo-
nomie mit. Jede Seite besteht aus drei Teilen: dem bauchigen
gelgepolsterten Basisgriff, einer in der Neigung frei einstell-
baren Handballenauflage und einem ebenso frei fixierbaren
Lenkerhorn mit anatomischer Innenbiegung und Kanal für
den Daumen. Die Handstellung zum Unterarm kann so ganz
persönlich an die Sitzposition bzw. den Armwinkel angepasst
werden. Zusätzlich soll der Mantel aus einem Kraton-Elastomer
Vibrationen gleich am Griff absorbieren. Produktmanager Rolf
Häcker versicherte gegenüber dem Pressedienst Fahrrad: „So
schläft auch auf langen Strecken keine Hand mehr ein.“ Entge-
gen dem Bild werden die Grif-
fe schwarz/grau sein.
Airwings Sattelstütze
Alles neu bei der Airwings-Federsattelstütze. Eine vierfach-
Führung im ovalen statt runden Kolben soll das bisher proble-
matische Verkanten ausschließen. Neigung und Befestigung des
Sattels nutzen nicht mehr die gleichen Schrauben, das erleich-
tert das Einstellen des Sattels. Die Verbesserung des Fahrkom-
forts gegenüber nicht gefederten Rädern belegt eine Studie der
Deutschen Sporthochschule Köln. Preis: 89 Euro.
Solestar schafft verbesserten Fuß-Pedal-Kontakt
Eine individuell angepasste Einlegesohle
mit Kohlefaserkern soll gerade bei Langzeit-
Fahrten für deutlich mehr Komfort sorgen.
Das Prinzip der zum Patent angemeldeten Or-
these: Der Raum unterm Großzehballen wird
tiefergelegt, der punktuelle Druck weggenom-
men. Eine extrem dünne stabile Schalenkonstruk-
tion verhindert ein Einknicken nach innen. Eine
Wölbung nach oben verhindert übliche Scherkräfte
zwischen den Mittelfußknochen. Das brächte auch
Tourenfahrern ein echtes Komfort- und Gesund-
heitsplus, wenngleich die Sohle derzeit eher im
Spitzenradsport eingesetzt wird. Auch wegen des
Preises: 249 Euro.
www.solestar.de
www.terry-comfort.de
Terry Sättel
Terry setzt seit jeher auf Aussparungen zur
Entlastung der Schambeinregion. Das bisher
zweidimensionale „Loch“ wurde jetzt neu
überarbeitet und in 3D gestaltet. Ein trichter-
förmiger Ring um die Aussparung verhindert
punktuelle Druckschmerzen an den Lochrän-
dern. Zu diesen beiden Zonen kommen bei den
Tourensätteln noch speziell auf die eher auf-
rechte Position ausgelegte Zonen mit dynami-
scher Druckverteilung unter den Gesäßkno-
chen. So entstehe ein optimales Belastungsbild
sagt Kim Tofaute, Sportwissenschaftler und Entwickler bei Hersteller RTI Sports. Je
vier Varianten für Männer und Frauen. Ab 40 Euro.
Gonso bietet mehr Schnitte
Ab dem Sommer 2012 bietet Gonso den größten
Teil seiner legereren Radhosen jeweils als Lang-
und Kurzgröße an. Die Kurzversion sei zusätzlich
weiter geschnitten, und das, obwohl die Herren
über das gesamte Sortiment bis Größe XXXL, teil-
weise bis 6XL verfügen können. Damen bekom-
men die lässigen Schnitte bis Größe 54. Das Foto
zeigt die Damen Zipp-off-Hose Rubina.Foto
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e-bike-trends
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22 Report
Das Fahrradvermietsystem MVGmeinRad
zielt – anders als andere Systeme auf kombi-
nierte Mobilität ab. Warum?
Als MVG wollen wir die komplette Mobilitäts-
kette Bus – Bahn – Fahrrad abdecken, nach
dem Motto: ohne Auto und trotzdem rund um
die Uhr mobil.
Sie starten jetzt mit 20 Fahrrädern. Wie wird
es in Zukunft aussehen, wenn man im Haupt-
bahnhof Mainz aus dem Zug steigt?
Sie können mit einer für die Radvermietung
frei geschalteten Karte der MVG direkt vor
dem Bahnhof an der ersten der geplant gut 100
Vermietstationen ein Rad nutzen. Und damit
fahren wohin Sie wollen – durch die vielen
Stationen finden Sie in der Nähe Ihres Zielorts
immer eine Station, um wieder “anzudocken“.
Wie funktioniert die Bezahlung?
Sie melden sich bei der MVG einmalig an und
erhalten ein sogenanntes E-Ticket (zukünftig
auch als Fahrkarte für den Rhein-Main-Ver-
kehrsverbund gültig), mit dem Sie sich auch für
MVGmeinRad registrieren können. Nutzen Sie
ein Rad, wird ab der Entnahme aus der Station
bis zur Abgabe Miete im Halbstundentakt be-
rechnet. Die Abrechnung erfolgt über die bei
der Anmeldung angegebene Kontonummer,
ähnlich einer Mobilfunkrechnung.
Halten Sie kombinierte Mobilität für die Zu-
kunft? Wie wird es in 20 Jahren aussehen?
Hoffentlich überall sehr grün! Kombinierte
Mobilität ist in allen größeren Städten sinnvoll
– für die eigene Mobilität und dafür, Autos von
den Innenstädten fern zu halten. Schon heute
weist die Entwicklung beim Carsharing und in
Bereichen der E-Mobilität darauf hin, dass es
in diese Richtung geht. (gb)
Radfahren mit BusticketVermietsysteme feiern Erfolge. Die Stadt Mainz will jetzt endgültig Bus, Bahn und Rad zu-sammenbringen. Wie, das haben wir Projektleiterin Tina Liebig von der MVG gefragt.
•••Einige von tausend: orange MVG-Leihräder.
Frau Winkler, haben
Sie das smart-Rad
schon getestet?
Ja, natürlich. Das lasse ich mir nicht nehmen.
Fahren Sie auch sonst schonmal Rad?
Ich habe sogar schon stundenlang auf dem
Fahrrad gesessen, besonders auf dem Renn-
rad. Ich habe schon mehrfach den Mt. Ven-
toux bezwungen und kenne tolle Radreviere in
Umbrien, Bayern oder Belgien. Eddy Merckx
ist ein Freund von mir. In Belgien habe ich
bei Tilff – Bastogne – Tilff (eine Tour auf den
Spuren eines Rennklassikers, Anm. d. Red.)
meine größte Leidensfähigkeit bewiesen, als
ich die falschen Radschuhe eingepackt hatte,
die sich zwar am Pedal befestigen ließen, aber
nicht ausklicken. Ich bin trotzdem gefahren
und dann eben, wenn es sein musste, aus dem
Schuh ausgestiegen.
War das Rad also eine Herzensangelegenheit?
Nein, das war eine logische Entwicklung. Smart
ist ein Mobilitätsanbieter. Und so ein Fahrrad ist
ganz einfach in vielen Situationen in der Stadt
überlegen. Dafür wollten wir eine smarte Lö-
sung anbieten, ein smart auf zwei Rädern.
Das heißt?
Man soll schon beim ersten Draufsetzen den-
ken „smart“. Wir haben genau überlegt, wie
das Rad aussehen muss und was es können
muss. Das Design stammt von uns, es muss
unverwechselbar sein. Und es gibt viele smarte
Lösungen von der Energierückspeisung beim
Bremsen bis zu Apps, die wir anbieten werden.
Wie viele Räder wollen Sie verkaufen?
So viele, wie geht.
Wo?
Es ist ein smart-Rad und die smart-Händler
freuen sich darauf. Wir haben unsere Service-
Mitarbeiter jetzt schon elektronisch geschult.
Wir sehen das als Vorteil. Aber wenn ein
smart-Händler vor Ort mit dem Radhandel vor
Ort kooperieren will, habe ich nichts dagegen.
„Stundenlang auf dem Rad gesessen“Premiere für das smart ebike – smart-Chefin Annette Winkler im Gepräch.
E-Bike und Auto
Interview: Jan Gathmann
•••Immer dicht umringt: das smart ebike.
RADtouren 6 | 11
23Eurobike
Bankberater Schnieder-jahn: „Man kann sich die schönste Route suchen.“•••
> Ein leichtes Trike mit speziellem Verdeck ist Hasebikes Lösung für
komfortable, radnahe E-Mobilität. Drei berufstätige Menschen
sollten testweise drei Wochen lang das Hase Klimax 2K anstatt des ei-
genen Autos nutzen.
Es gibt vier gängige Vorurteile gegen das Fahrrad als Autoersatz auf
Kurz- und Mittelstrecken: Es sei unpraktisch, wetterabhängig, anstren-
gend und unkomfortabel. Gegen diese Einstellung will der Spezialrad-
hersteller Hasebikes ein Zeichen setzen. Er suchte sich drei bekannte
Einwohner Waltrops im Ruhrgebiet, nahm ihnen – symbolisch – das
Auto weg und stellte ihnen stattdessen drei Wochen lang ein Klimax 2K
zur Verfügung. Ende Juni wurden vor Ort also die Bürgermeisterin von
Waltrop, ein Musiklehrer und ein Bankberater nach einer kurzen Ein-
führung auf das Rad gesetzt und in den Pedal-Alltag entlassen.
Das Klimax ist ein Pedelec auf drei Rädern: Ein E-Motor im Vorderrad
steuert bis zur Geschwindigkeit von 25 km/h Power zu, solange der Fah-
rer tritt. Der sitzt etwa auf Autofahrer-Höhe in einem Netzsitz zwischen
den beiden Hinterrädern, lenkt per Untenlenker und treibt seinerseits
über Kettenschaltung beide Hinterräder an. Das faltbare Verdeck nebst
einknöpfbarem Poncho kann in wenigen Minuten angebracht oder ab-
genommen werden. Zum Einsteigen kann man das Verdeck seitlich wie
Türen öffnen.
Kein Thema mehr: Wetterabhängigkeit
Was die Praxistauglichkeit betrifft, waren sich die drei schnell einig:
Die Bürgermeisterin konnte sich zwar nicht vorstellen, per Klimax mit
25 Stundenkilometern zu Terminen im knapp 50 Kilometer entfernten
Münster zu radeln, war aber auf Kurzstrecke schnell überzeugt vom prak-
tischen Nutzen und überrascht davon, dass Radfahren auch bei schlechtem
Wetter Spaß machen kann: „Mit Kostüm zu fahren ist gar kein Problem,
und meine Akten bringe ich in der Kofferraum-Tasche allemal unter“, so
Anne Heck-Guthe. Allerdings musste sie lernen, dass die Zahl der Park-
möglichkeiten für ein Trike in der City von Waltrop eher begrenzt
ist. Ein Problem, das die beiden anderen Teilnehmer kaum hatten.
Für den Banker und den Musiker ging es vor allem um die neue
Perspektive auf den Verkehr – und um die sprichwörtlichen neuen
Wege: „Man kann sich die schönste Route von A nach B suchen –
und die ist dann auch noch meist kürzer als die Auto-Verbindung,“
schwärmte Uwe Schniederjahn, der täglich zur Arbeitsstel-
le in der Bank und zurück insgesamt 45 Kilometer zu-
rücklegte. Neben dem Fahrspaß und der Gewissheit,
sich auch noch ohne große Anstrengung fit zu radeln,
überraschte die Wetterfestigkeit des Auto-Ersatzes die
Teilnehmern: „Man wird auch beim Wolkenbruch nur
zwischen Helmvisier und Kinnspitze nass“, schmunzel-
Macht das Rad die Menschen der Zukunft mobil? Gute Konzepte gibt es jetzt schon, wie Georg Bleicher herausfand.
Dreirad-Cabrio statt AutoStatt Auto: Mobilität per Rad
Text / Foto: Georg Bleicher
te der Musiker Gregor Ottomeier, der nur drei
Kilometer zur Arbeitsstelle hat, das Rad aber
wie die anderen auch zum Einkauf und in der
Freizeit nutzte: „Ein Sixpack Wasserflaschen
und der sonstige Einkauf passen locker in die
Hecktasche; und das zusätzliche Gewicht war
dank E-Antrieb kein Problem“, so Ottomeier.
Dass das Rad auf der City-Kurzstrecke mindestens so schnell wie
das Auto ist, ist heute ohnehin unstrittig.
Bei einem negativen Punkt waren sich die Triker aber auch einig:
Kopfsteinpflaster und grober Feldweg sind echt anstrengend –
hier wünschten sie sich alle deutlich mehr Komfort.
Im Kurzstrecken-Verkehr könnte das Auto durch das CO2-freie,
wetterunabhängige E-Bike oder Pedelec in vielen Fällen ersetzt
werden, so der gemeinsame Tenor. Dabei dachten nach ihrer
Klimax-Erfahrung alle aus Gründen der Sicherheit, des Sitzkom-
forts und der Wetterfestigkeit eher an ein Drei- als ein Zweirad.
Die Bürgermeisterin meinte gar, ihre Stadt müsse ganz neu über
E-Mobilität nachdenken. Ein gemeinsamer Wunsch war aber
herauszuhören: Pedelecs sollten etwas höhere Geschwindigkei-
ten erreichen dürfen, um auch auf Mittelstrecken annähernd
so schnell wie das Auto zu sein. Die rechtlich zuständigen EU-
Gremien haben allerdings kürzlich einen Vorstoß in diese Rich-
tung abgewehrt. Wer schneller sein will, muss wohl auch noch in
nächster Zeit zum zulassungspflichtigen Pedelec oder dem E-Bike
greifen, das auch ohne Pedalantrieb gefahren werden kann.
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24 Report
Wer eine E-Bike-Reise plant, stößt in
Deutschland immer auf movelo, freut Sie
das?
Natürlich. Und wir bauen unser Netz wei-
ter aus. In Deutschland kommen 2012 etwa
Hannover, Mittelweser, Westerwald, frän-
kische Schweiz, Fichtelgebirge, Bayreuth,
Spreewald um Cottbus, Weser-Marsch und
Teutoburger Wald hinzu. Aber wir wol-
len nicht beliebig wachsen. Wir setzen auf
Qualität. Wir werden 2012 circa 5.000 Rä-
der einsetzen. Und die sind grundsätzlich
schon verplant.
Wer kein Rad mit Panasonic-Mittelmotor-
und -akku fährt, muss woanders Pedelec-
Urlaub machen?
Selbstverständlich nicht. Man kann ja ent-
weder einen Panasonic-Leihakku für sein
eigenes Rad nutzen oder ein ganzes Rad lei-
hen. Aber wir wollen in unseren Regionen
eine flächendeckende Energieversorgung
für alle Pedelecfahrer, unabhängig vom
System schaffen.
Wie?
Zukünftig stellen wir kostenlose Lademög-
lichkeiten an Gastronomiebetrieben auf. Da
gibt es dann Wirte oder Kellner, die sagen,
wir laden gerne Deinen Akku. Voraussetzung
ist, dass man sein eigenes Ladegerät mit-
bringt. 2.000 solcher Stationen sind geplant,
damit schaffen wir in unseren Regionen eine
flächendeckende Energieversorgung.
„Wir laden gerne Deinen Akku“Movelo baut E-Bike-Verleihnetze für Regionen auf. Geschäftsführer Herbert Ottenschläger zum Thema E-Bike-Reisen.
„E“ für alle: GreenWheel-Antrieb
> Die Hinterrad-Nabe des e-Jalopy
des Schweizer Herstellers MTB
Cycletech hat es in sich. Genauer:
Akku, Motor und dessen Steuerung
finden sich darin. Alles so gelagert,
dass sie im Betrieb nicht mitdrehen;
die rotierende Masse bleibt also relativ
gering, sodass sie sich kaum auf das
Handling des Bikes auswirkt. Knapp
acht Kilogramm wiegt das komplette,
GreenWheel genannte, E-Modul und
soll so das e-Jalopy noch unter 20 Ki-
logramm Gesamtgewicht halten.
Michael Lin entwickelte die gehalt-
volle Nabe zusammen mit Professor
William Mitchell vom Massachusetts Institut of Technology (MIT).
Grundlage war der Wunsch nach einfacher E-Mobilisierung im Zu-
sammenhang mit einem Stadtentwicklungs-Konzept. Die Vorteile
des GreenWheel: Das Modul macht aus fast jedem Bike schnell und
einfach ein E-Bike. Lediglich zwei Kabel führen aus der Nabe heraus
die Kettenstreben entlang: zum Lenkerdisplay und zum Anschluss
der Ladestation. Außerdem sorgt der tiefe Schwerpunkt tatsächlich
für eine angenehme Fahrdynamik, wovon wir uns auf einer kurzen
Testfahrt überzeugen konnten. Vom Start weg legt es ziemlich viel
Kraft frei, in höheren Tempobereichen ist die Unterstützung gerin-
ger – passend für das Stop-and-Go in der City also.
Mit 180 Wh Batteriekapazität kommt so ein 250-Watt-Pedelec laut
Lin auf stattliche 40 km Reichweite. Die Effizienz rührt auch von
der „intelligenten“ Motorsteuerung her: Das GreenWheel weiß
zum Beispiel, wann es aufwärts geht und steuert dann die richtige
Menge an Schub bei. Das Modul soll in Zukunft auch mit seinem
User kommunizieren: Über ein Smartphone und entsprechende
Apps soll die Elektronik des Antriebs ganz einfach gesteuert wer-
den können. Und dann werden auch viele andere mehr oder min-
der nützliche Dinge möglich: Schnell mal über Smartphone die
Feinstaub-Belastung oder die Position eines Schlaglochs auf der
Rad-Route bei Facebook online stellen etwa – moderne Mobiliät
in der Lifestyle-Kombi.
Das e-Jalopy ist ab Frühjahr 2012 für ab etwa 3000 Euro zu haben;
wählbar sind dabei Komponenten wie Feder- oder Starrgabel.
e-bike-trends
E-Bike-Reisen
E-Hinterrad
RADtouren 6 | 11
25Eurobike
•••TranzX PST AGT, Prototyp: 7-Gang-Schaltautomatik, mit Frontmotor und Rücktrittbremse kombiniert, alternativ manuell über Tasten „up“ und „down“ schaltbar bzw. abschaltbar.
> Die Schaltautomatik für Pedelecs „Automatic Gear Transmis-
sion“ – kurz AGT – von TranzX erntete einen Eurobike Gold
Award. Wir fuhren eine Version des Systems mit 7-Gang-Nexus Nabe
und einem TranzX PST-Antrieb zur Probe. Somit standen sieben au-
tomatisch geschaltete Gänge in der Nabe zur Verfügung, gepaart mit
mehreren elektrischen Unterstützungsmodi. Beim Fahren stellt sich
der Aha-Effekt sofort ein. Schon beim ersten Tritt in die Pedale ist
der passende Gang drin. Bei steigender Drehzahl macht es „Klack“
und der nächstschwerere Gang liegt an. Das erledigt ein sogenannter
Stellmotor – und zwar schneller und sanfter als es per Hand möglich
wäre. Bergauf folgt das gleiche Spiel andersherum. Bevor der Mo-
tor „lauter“ wird, ein Zeichen für Ineffizienz, schaltet die Automatik
runter und man tritt wieder schneller. Allerdings dauerte es am stei-
len Anstieg am Testgelände etwas zu lang, bis geschaltet wurde – nur
der E-Motor verhinderte, dass die Beine kurzzeitig schwer wurden.
Auch bergab verging eine Weile, bis die Automatik merkte, dass der
höchste Gang gefragt gewesen wäre. Immer zeigt ein Mini-Display
im Griff an, welche Getriebestufe gerade eingelegt ist. Insgesamt
leitete die Automtik an unserem Testrad dabei eher zu langsamen
Treten an – aber die Schaltpunkte lassen sich laut TranzX vom Her-
steller einstellen. Auch je nach gewählter E-Unterstützung ändert
sich das Schaltverhalten. Anders als beim Auto ist das AGT-System
abschaltbar. Und wenn der Akku leer ist, wechselt der Computer in
Das Fahrrad tritt und schaltet
> Auch Kettler setzt 2012 auf den Bosch
Motor. In der tourenorientierten Pede-
lec-Baureihe „Traveller“ kommt das durch-
zugsstarke Aggregat zum Einsatz. Das Ein-
stiegsmodell für 2.199 Euro ist das Traveller E.
Das relativ leichte Rad setzt Akzente mit einer
in Rahmenfarbe lackierten Kurbel und farb-
lich abgestimmten Anbauteilen. Eine SLX-
9-Gang-Schaltung stellt eine ausreichende
Übersetzungsbandbreite zur Verfügung. Der
Akku ist in einem steifen Innova-Gepäckträ-
ger gut untergebracht. Für Fahrsicherheit sor-
gen Shimano-Scheibenbremsen.
Fahreindruck: Das Kettler Traveller E gehört
eher zu den wendigen Vertretern. Der starke
Bosch-Motor passt gut zum agilen Fahrver-
halten des Rades. In gemäßigt aufrechter Hal-
tung steuert man locker um die Ecken, verzö-
Kettler Traveller E
komfortgleiter
Daten
Rahmen 28-Zoll, Alu
Gabel Suntour CR 8V Federgabel (63 mm Federweg)
Antrieb Bosch Mittelmotor, 288 Wh Li-Io-Akku im Gepäckträger
Schaltung Shimano SLX 9-Gang-Ketten-schaltung
Bremsen Shimano hydr. Disk-Bremse
Besonderes Racktime Systemträger
Preis 2.199 Euro
Fahreindruck: Tranz X AGT
gert vorbildlich mit Scheibenbremsen, spürt
aber bei ganz schnellen Lastwechseln leichte
Unruhe im Gefährt, zu der auch der wenig
steife, dafür aber verstellbare Vorbau beiträgt.
•••Gut integriert: der hintere Sensor.
www.kettler-bike.de
www.tranzxpst.com
kurzcheck
kurzcheck
den leichtesten Gang. Hercules und Winora haben Serienräder mit
dem System angekündigt. Eine Kombination mit Kettenschaltung
soll in Arbeit sein.
Fazit: Ein echter Fortschritt: Schon nach zehn Fahrminuten denken
wir nicht mehr ans Schalten, sondern nur noch ans Fahren.
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ebeg
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26 Report
> Unter Reiseradlern hat sich Sinus mit in-
dividuell ausgestatteten Reiserädern ei-
nen Namen gemacht. Ab 2012 steht die Mar-
ke für E-Bikes. Das B4 ist das Top-Modell der
Bosch getriebenen Modelle und schaltet mit
einer 10-Gang-XT-Gruppe. Die Verarbeitung:
eine Augenweide! Glatte Schweißnähte und
dezente Farbakzente mit roten Teilen schin-
den Eindruck. Entsprechend hochwertig ist
das Ausstattungspaket mit b+m Cyo Schein-
werfer mit Tagfahrlicht, Michelin Energy-
Reifen und Racktime Systemgepäckträger.
Fahreindruck: Sein sehr tief gelegter Rah-
men und eine sehr aufrechte Sitzposition,
die fast an Hollandräder erinnert, machen
das Sinus B4 zum reinrassigen Komfortglei-
ter. Das Fahrverhalten ist gutmütig, auch
bei Lastwechseln bleibt das Rad ruhig. Toll:
die Magura MT C-Bremsen. Sie verzögern
kraftvoll, aber wohl dosierbar. Die E-Un-
terstützung ist typisch Bosch: kräftig und
durchzugsstark. Kurz-Fazit: In der Sum-
me ein edles, ruhiges und sehr fahrsicheres
Komfortrad.
Sinus B4
> Panther stellt eine stadtorientierte Va-
riante eines Pedelecs mit Bosch-Antrieb
vor. Konsequent ist die Ausstattung mit stu-
fenloser NuVinci-Nabe sowie Shimano Rol-
lenbremsen, beide bedürfen praktisch keiner
Wartung. Auch die pannensichere Schwalbe
Energizer Plus Bereifung und der steife, rah-
menintegrierte Gepäckträger stellen im tägli-
chen Einkaufsverkehr ein Plus dar ebenso wie
der recht lichtstarke Trelock LS-865 Schein-
werfer mit Auto-Einschaltung.
Fahreindruck: Das TE 9C gehört eher zu den
gelassenen Geradeausläufern, zum gemütli-
chen Dahinrollen passt die extrem aufrechte
Sitztposition, das Hollandrad lässt grüßen
– allerdings fährt das TE 9C deutlich spur-
stabiler, bleibt auch bei Lastwechseln ruhig.
Eine rundum gelungene Kombi: der kraftvol-
le Bosch-Antrieb und die NuVinci-Nabe, die
unter allen Fahrbedingungen schaltbar ist.
Dosierbarkeit und Kraft der Rollenbremsen
sind dem hohen Pedelec-Tempo nicht ganz
gewachsen. Kurz-Fazit: der beste Tiefeinstei-
ger für den Alltag – Schwächen bei Touren.
Panther TE 9C
•••Verwindungssteif und belastbar: rahmeninteg-rierter Gepäckträger.
•••Ergonomisch und sicher: Magura MT C-Scheibenbremse, eine Spezialvariante der Magura MT4 für Sinus.
Daten
Rahmen 28-Zoll, Alu
Gabel Suntour Federgabel
Antrieb Bosch Mittelmotor, 288-Wh Li-Io-Akku im Gepäckträger
Schaltung NuVinci N360
Bremsen Shimano Rollerbrake
Besonderes rahmenintegrierter Träger
Unizise 50 cm
Preis 2499 Euro
Daten
Rahmen 28-Zoll, Alu
Gabel Alu, starr, Lowriderösen
Antrieb Bosch Mittelmotor, 288-Wh Li-Io-Akku im Gepäckträger
Schaltung Shimano SLX 9-Gang-Ketten-schaltung
Bremsen Magura MT C hydr. Disk-Bremse
Besonderes Systemträger
Gewicht 21,8 Kilo
Preis 2499 Euro
www.pantherbike.com
www.staiger-fahrrad.de
kurzcheck
kurzcheck
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RADtouren 6 | 11
27Eurobike
> Sein Ziel, Marktführer bei Premium-Hyb-
ridrädern zu werden, packt der Darmstäd-
ter Vollfederungs-Spezialist Riese und Müller
(r-m) knackig an. „Wir verkaufen mittlerweile
mehr E-Modelle als Räder ohne Antrieb“ er-
klärt Markus Riese. Drei Modellreihen gibt es
jetzt mit Bosch-Antrieben; darunter der neue,
schnelle E-Bike-Motor. Doch jedes Motorsys-
tem hat für den jeweiligen Modellbereich seine
r-m Culture Hybrid Rohloff
> „Unser Entwicklungsziel war ein be-
sonders steifer Rahmen, dessen Formen
Männer und Frauen anspricht“, sagt Stefan
Schneider, Entwickler bei Centurion. Das
E-Co 10 hat entsprechend volumige Alu-Roh-
re, die an den Verbindungsstellen großflächig
aufliegen. Schönes Detail: Der Hinterbau ist
teilbar, also für Gates-Riemen vorbereitet.
Obere Liga ist die Ausstattung mit vom Len-
ker blockierbarer Suntour Luftfedergabel, hy-
draulischen Scheibenbremsen und Marathon
Supreme-Reifen (47 mm).
Fahreindruck: Dank eines kurzen Abstands
vom Sattel zum Lenker, der noch dazu an-
genehm angewinkelt ist, sitzt man auf dem
E-Co 10 besonders aufrecht, zirkelt das Rad
lässig um die Kurven. Der Rahmen wirkt für
einen Tiefeinsteiger ultrasteif, die 26-Zoll-
Laufräder unseres Testmodells geben zusätz-
lich Stabilität und sorgen mit 50 mm Breite
zusammen mit der sehr guten Federgabel für
Top-Komfort. Kurz-Fazit: der fahraktivste
und fahrsicherste Tiefeinsteiger im Kurz-
check.
Centurion E-Co 10 EQ
•••Massiv und steif: Kettenstrebe und 26-Zoll-Laufräder am Centurion E-Co 10 EQ.
Daten
Rahmen 26- oder 28-Zoll Alu
Gabel Suntour NCX E-RV, Luftfedergabel (63 mm), vom Lenker blockierbar
Antrieb Bosch Mittelmotor + 288 Wh Li-Io-Akku im Träger
Schaltung 10-Gang Shimano XT-Kettenschaltung
Bremsen Shimano M-446 hydr. Scheiben-bremse
Besonderes in der kleinsten Rahmenhöhe (46 cm) 26-Zoll-Reifen, vier Rah-menhöhen
Gewicht ca. 23,5 Kilo
Preis 2749 Euro
Daten
Rahmen 26-Zoll, Alu, vollgefedert
Gabel Marzochi 44 RL 80 mm, Luftfeder
Antrieb Bosch Mittelmotor + 288 Wh Li-Io-Akku im Träger
Schaltung 14-Gang Rohloff-Speedhub
Bremsen Tektro Auriga SUB hydr. Schei-benbremse
Besonderes rahmenintegrierter Träger, Kettenschutz, fünf Jahre Gewähr-leistung auf Rahmenbruch
Gewicht ca. 25,7 Kilo
Dämpfer Manitou Radium Comp
Preis 4.999 Euro
www.centurion.de
www.r-m.de
kurzcheck
kurzcheck
Berechtigung, so das Motto bei R-M; für
das neue, sportlich angehauchte Culture
hybrid bot sich von der Dynamik her der
neue Bosch-Antrieb in der Fahrzeugmitte
an. Die Version mit Rohloffnabe bekam
prompt den Eurobike-Award 2011.
Fahreindruck: Der Antrieb des Culture
zieht vom Stand weg knackig an. Das ist für
den sportlich angehauchten Alltag wie auch
für hügelige Pedelec-Touren bestens, und
die Rohloffnabe mit ihren kleinen Gang-
abstufungen macht an diesem Rad tat-
sächlich Sinn – auch weil mit der passenden
Übersetzung die Reichweite steigt. Bei der
kurzen Testfahrt konnte das sehr komfor-
table, aber durchaus sportliche Fahrwerk
mit Laufruhe überzeugen: Der Culture-
Rahmen wurde für die Pedelec-Ausfüh-
rung nochmals überarbeitet und versteift.
R-M typisch: das aufgeräumte Design mit
innengeführten Kabelzügen und dem ho-
senfreundlichen „halben“ Chainglider.
Kurz-Fazit: mit Abstand der komfortabels-
te Tiefeinsteiger im Kurzcheck.
••• Klare Linien: rahmeninteg-rierter Träger am Culture.