Mey Experimentiersatz Langerversion

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    Analyse eines Teslaschwingkreisesoder

    Was ist dran an Skalarwellen?

    Zusammenfassung

    Konstantin Meylglaubt, etwas Neues entdeckt zu haben: SKALARWELLEN. Damit jedermann diese nachweisen kann, verkauft er einen Bausatz,den wir detailliert untersucht haben: Beim Betrieb mit der 'mittleren' Spule, dem mitgelieferten Oszillator und der vorgeschlagenen Frequenz von 6MHz zeigt die Analyse der elektromagnetischen Abstrahlungen mit einem Spektralanalysator einen berraschend starken Anteil an Oberwellen ber20 MHz. Leuchtdioden begrenzen die Oszillatorspannung auf 1,7 V und erzeugen so vorzugsweise ungerade Oberwellen. Der Teslaschwingkreisgleicht einer kapazitiv verkrzten Lecherleitung, bei der die Resonanzstellen nicht in ganzzahligem Verhltnis zueinander stehen. Deshalb kanntrotz Abweichung von der Grundwellenresonanz eine Oberwellenresonanz auftreten. Das hat nichts mit "Over-Unity-Effekten" oder garWirkungsgraden ber 100 % zu tun. Die unterschiedliche Lage der Strommaxima als Funktion der Frequenz wird durch zustzlich aufgebrachteKoppelspulen an unterschiedlichen Positionen reproduzierbar nachgewiesen.

    Beschreibung des Bausatzesvon K. MeylBauteilliste:

    a) Vier glasfaserverstrkte Epoxydplatten, wie sie blicherweise in Elektronikgerten verwendet werden, sind auf der Oberseite mit derspiralfrmigen Teslaspule 'bedruckt'. Bei der 'mittleren' Platinehat diese Spule 47 Windungen bei 121 mm Auendurchmesser. Auf der Unterseite

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    ist die ebenfalls spiralige Koppelspule mit fnf Windungen gedruckt. Die anderen Platinen des Bausatzes unterscheiden sich nur durch dieWindungszahl der Teslaspule (23 bzw. 87) und wurden bei unseren Versuchen nicht benutzt.

    b) Drei metallisierte Plastikkugeln von 95 mm Durchmesser. Bei zweien gab es nach kurzer Zeit Kontaktprobleme mit dem Zufhrungsdraht, wirmussten mit Drahtumwicklungen reparieren. Eine Kontrolle mit einem Durchgangsprfer ist anzuraten. Diese Kugeln werden mittels dreier

    Kunststoffstbe auf die gedruckten Schaltungen gesteckt, wodurch jeder Aufbau dem Eiffelturm hnelt.

    c) Ein Oszillator mit digitaler Frequenzanzeige. Die Kurvenform weicht bei Belastung so drastisch von der Sinusform ab (nicht nur ein Kappen derSpitzen!), dass reproduzierbare Messungen unmglich sind. Bereits im Leerlauf erkennt man mit dem Oszillografen deutlich berlagertehherfrequente Spannungsspitzen, die durch die digitale Erzeugung der Kurvenform mit ungengender anschlieender Filterung entstehen. DieSpektralanalysedes erzeugten Signalgemisches zeigt einen derart strenden Untergrund bei hheren Frequenzen, dass dieses Gert fr ernsthafteMessungen unbrauchbar ist. Wir haben daher einen professionellen Mesenderverwendet.

    d) Ein Metallkoffer, der als FARADAYSCHER KFIG vorgeschlagen wird. Die EMV-Kabineunseres Institutes erfordert erheblichen Aufwand,um eine brauchbare Schirmwirkung zu erzielen: Alle Metallplatten sind durch blanke Metallfederleisten miteinander und mit der Tr verbunden - eskommt auf jeden Einzelkontakt im Abstand von wenigen Zentimetern an. Oxidierte oder verbogene Federn mssen vermieden werden, um eine gute

    Abschirmung sicherzustellen. Bei dem Meylschen Metallkoffer entdeckt man keine Kontaktfedern und die Scharniere sind undefinierteWackelkontakte mit viel zu grossem Abstand.

    Wir knnen in unsere EMV-Kabine wahlweise einen Messempfnger oder -sender stellen und im Auenraum prfen, wie dicht die Kammertatschlich ist. Wir knnen auch testen, wie stark die Abschirmwirkung sinkt, sobald die Tr geffnet wird oder ein isolierter Draht von innen nachauen fhrt. Insgesamt steht fest: Der Metallkoffer nach Meyl hat nichts mit brauchbarer Abschirmung oder einem Faradayschen Kfig zu tun.

    Davon berzeugt man sich sehr einfach: Ein kleiner batteriebetriebener Oszillator wird mit einem Schwingquarz auf z.B. 6,3 MHz (der genaue Wertist unkritisch) bestckt, damit man sein Signal mit einem handelsblichen Rundfunkempfnger kontrollieren kann. Dann testet man, wie stark mandieses Oszillatorsignal noch empfngt, wenn man den Oszillator in diesen unverschlossenen Metallkoffer stellt: Es wird sich kein nennenswerter

    Unterschied ergeben. Der Bau dieses Quarzoszillators ist fr jeden Funkamateur ein Kinderspiel.

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    Aufbau des Teslaschwingkreises

    Zwei gleichartige Teslaspulenmit jeweils aufgesetzter Kugel werden an den vorgesehenen Buchsen durch einen Draht verbunden. DieseVerbindung der Teslaspulen bezeichnet Meyl seltsamerweise als ERDUNG, obwohl sie keinen Kontakt zum 'Planeten Erde' besitzt. ber die Lnge

    dieser Verbindung findet man bei Meyl unterschiedliche Angaben: In der mitgelieferten Dokumentationwird (Seite 6) ein 6 m langes Kabelvorgeschlagen, im dazugehrigen Photo ist jedoch eine etwa 20 cm kurze Verbindung abgebildet.

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    Insgesamt entsteht eine symmetrische Schaltung. An die Koppelspule der linken Platine wird der Oszillatorangeschlossen, diese Platine bezeichnetMeyl als SENDER, die rechte als EMPFNGER. Unsere Messungen zeigen eindeutig, dass diese Unterscheidung nicht gerechtfertigt ist: AlleMessergebnisse sprechen fr ein verkrztes Dipol mit asymmetrischer, induktiver Einspeisung.

    Was verursacht die Asymmetrie? Die Koppelspule der SENDERplatine besitzt beachtliche Erdkapazitt (mindestens 150 pF), weil sie immermit

    dem Oszillator und dessen Netzteil verbunden ist. Bei der Koppelspule der EMPFNGERplatine muss man zwei Flle unterscheiden: Wird sie nurmit den LED verbunden, besitzt sie eine sehr geringe Erdkapazitt von maximal 2 pF. Verbindet man sie aber mit dem Oszillografengehuse odereinem anderen groen metallischen Gegenstand, so ndert sich bei manchen Frequenzen die Helligkeit der LED drastisch - ein deutlicher Hinweis,wie stark die Kapazitt (65 pF) zwischen Teslaspule und Koppelspule den Teslaschwingkreis beeinflussen kann.

    Technische Eigenschaften der Platinen

    Jede Platine hat auf der Oberseite eine aufgedruckte spiralfrmige Teslaspule mit 47 Windungen bei 121 mm Durchmesser. Das uere Ende fhrtzu einem Steckkontakt, an den spter die ERDUNG angeschlossen wird. Der andere Steckkontakt im Zentrum der Spirale wird ber eine 20 cmlange Verbindungsleitung mit einer metallisierten Plastikkugel von 95 mm Durchmesser verbunden, die - von drei Plastikstben getragen - 27 cm(Abstand Platine - Kugelmittelpunkt) darber schwebt.

    Die Windungen laufen spiralfrmig nach innen, deshalb ist die Gesamtlnge nicht einfach berechenbar. Eine Zerlegung in Viertelkreisbgen undanschlieendes Summieren mit einem Tabellenkalkulationsprogramm ergibt eine Drahtlnge von (902 7) cm. Diese Spule hat eine Induktivittvon 105 H (Messfrequenz 100 kHz) und einen Ohmschen Widerstand von 13,1 .

    Meyl schtztden Wirkungsgrad der Teslaspulen - er nennt sie LUFTTRANSFORMATOREN - ohne nhere Begrndung auf 'deutlich unter 50%'.Wir haben mit Zahlenwerten aus den Abschnitten und und bekannten Formeln genauer nachgerechnet:

    =PVerlust

    Pgesamt=

    R(Ieff)2

    POszillator=

    13,1(3,4 mA)2

    19 mW=

    0,15 mW

    19 mW=0,8%

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    Die LUFTTRANSFORMATOREN haben also tatschlich Wirkungsgrade von etwa 99%! Man kann auch einen Maximalwert der Gte Q einerTeslaspule abschtzen:

    Wegen skin-Effekt und fehlender Versilberung kann man nur mit Q 80 rechnen. Jeder Hochfrequenztechniker wird besttigen, dass eine so hoheGte nurmit sehr verlustarmen Spulen erreicht wird - auch das ist ein Hinweis auf einen Wirkungsgrad nahe 100%. Tatschlich wandeln diese

    Teslaspulen nur 0,8% der zugefhrten Energie in Wrme um!

    Die ebenfalls spiralfrmige Koppelspule mit fnf Windungen auf der Unterseite hat einen Auendurchmesser von 105 mm, eine Induktivitt von8,3 H und einen Widerstand von 2,3 . Wie man im durchscheinenden Licht gut sieht, ist sie im Bereich der Windungen 6 bis 10 der Teslaspulepositioniert. Die hochfrequenztechnischen Folgen dieser speziellen Position werden weiter unten dargestellt.

    Jede Koppelspule kann auf der Platine ber Steckbrcken wahlweise mit den beiden antiparallelen Leuchtdioden (LED), mit einemBrckengleichrichter oder mit einem 100 -Widerstand verbunden werden. Whrend die LED alleinkeine nennenswerte kapazitive Last im ebenerwhnten Sinne darstellen, kann der Anschluss eines Voltmeters oder eines Oszillografen wegen Erdkapazitt von etwa 150 pF die Resonanzenmerklich verndern.

    Beide Spulen werden durch die 1,5 mm dicke Glasfaserplatte getrennt, berdecken wegen der spiraligen Bauform eine beachtliche gemeinsameFlche und bilden deshalb auch einen Kondensator. Wir haben zwischen Teslaspule und Koppelspule eine Kapazitt von 65 pF (Messfrequenz 100kHz) gemessen. Bei einer Betriebsfrequenz von 7 MHz hat dieser Kondensator einen Scheinwiderstand von nur etwa 350 . Bei noch hherenFrequenzen, z.B. der 3. Oberwelle bei 21 MHz, sinkt der Scheinwiderstand auf nur 117 . Der Teslaschwingkreis der Platinenoberseite kann alsokapazitiv erheblich beeinflusst werden, je nachdem man die Koppelspule (= zweiter Kondensatorbelag) mit einem Messgert verbindet oder nicht.

    Q Impedanz

    RVerlust=

    L

    R=

    2 f L

    R=

    6,28 7106Hz 105H

    13,1 =353

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    Denn die notwendigen Verbindungsleitungen zum Messgert stellen eine kapazitive Last von mindestens 150 pF dar - ausserordentlich viel bei 7MHz und fast vergleichbar mit einer Erdverbindung, da die Impedanz weniger als 150 betrgt! Darauf wird spter noch genauer eingegangen.Auch ist es nicht gleichgltig, ob man Anfang oder Ende der Koppelspule mit dem Gehuse des Oszillators verbindet.

    Die mit dem Zentrum der Spirale verbundene Kugel kann mit Elektronen be- und entladen werden, sie wirkt wie ein Kondensator. Um die Kapazitt

    der Kugel zu bestimmen, wurde zunchst die Kapazitt der Platine mit aufgesetzter und angeschlossener Kugel gegen die Umgebung gemessen:Wir ermittelten eine Kapazitt von (9,0 0,2) pF (Messfrequenz 100 kHz). Bei abgeklemmter Kugel hat die Platine allein nur (7,7 0,2) pF. JedeKugel wirkt also (mit dem 20 cm langen Anschlusskabel) wie ein Kondensator von (1,3 0,4) pF, wenn die Umgebung ausreichend weit, also mehrals 20 cm, entfernt ist.

    Der Meylsche Teslaschwingkreis

    Wie wir zeigen, besitzt der Teslaschwingkreis eine tiefste Resonanzfrequenz von (5,35 0,1) MHz. Dieser Wert ist schwer vorhersagen, weil das

    sogenannte L/C-Verhltnis (210 H und 1,3 pF?) sehr ungewhnlich ist und erheblich von dem blicherweise in diesem Frequenzbereichverwendeten Verhltnis (etwa 7 H und 100 pF) abweicht. Jeder erfahrene Hochfrequenztechniker wei, dass die Kombination einerberdimensionierten Spule und der Serienschaltung zweier kapazittsarmer Kugelkondensatoren kaum noch Eigenschaften eines herkmmlichenSchwingkreises (eine eindeutige Resonanzfrequenz entsprechend der Thomsonschen Schwingungsgleichung 2LC = 1) besitzt, sondern eher einerLecherleitunggleichen wird: Diese hat berhaupt keine separierbaren Spulen und Kondensatoren mehr und (theoretisch) unendliche vieleResonanzfrequenzen. Stromknoten und -buchen sind lngs des Drahtes regelmig angeordnet.

    Wir haben probeweise SENDERkugel einschlielich Verbindungsdraht entfernt (siehe auch Abschnitt ) und dabei zwei Beobachtungen gemacht:

    Die (tiefste) Resonanzfrequenz erhht sich nur um wenige Prozent - welche Auswirkung will man bei 5 MHz auch von 1,3 pF mehr oderweniger erwarten?

    Das 'Spielchen' mit den LED auf der SENDER- bzw. EMPFNGERplatine klappt immer noch. Bei 12,4 MHz leuchtet beispielsweise dieSENDER-LED nicht, die EMPFNGER-LED dagegen schon! Laut Meyl sollte das ohneSENDERkugel unmglich sein.

    Offenbar haben die Kugeln geringen Einfluss auf das elektrische Verhalten und sollen eher fr optische Aufmerksamkeit sorgen.

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    Ein wenig Leitungstheorie

    In diesem Kapitel werden die Grundlagen dargestellt, die fr das Verstndnis der elektrischen Vorgnge im Teslaschwingkreis notwendig sind.

    Schwingkreis ohne konzentrierte Induktivitt/Kapazitt nach Lecher

    Lecherleitungen (genannt nach dem Physiker Lecher 1856-1926) sind in der klassischen Form lange, in etwa 10 mm Abstand parallel gespannteKupferdrhte, die am Anfang verbunden werden. Hier wird induktiv Energie eingekoppelt. Das Ende ist entweder auch verbunden oder endet offen,das beeinflusst die Resonanzfrequenz. In diesem Kapitel werden wir beim Oszillator immer (links im Bild) einen kurzgeschlossenen Anfang und einoffenes Leitungsende (rechts) voraussetzen, weil dann die Ergebnisse leicht auf den Meylschen Teslaschwingkreis bertragbar sind. Auerdem sollsich die Anordnung in Luft (r= 1) befinden und kein ferromagnetisches Material in der Nhe sein. Nirgends in diesen Anordnungen entdeckt manKondensatoren oder Spulen, trotzdem gibt es sehr einfach vorhersagbare Resonanzfrequenzen. Der Reihe nach:

    Wir whlen eine 60 cm lange Doppelleitung, die am linken Ende kurzgeschlossen ist (gesamte Drahtlnge 120 cm, in allen Abbildungen dnngezeichnet). Die lngste Resonanzwellenlnge betrgt 240 cm entsprechend einer Frequenz von 125 MHz. Die Stromverteilung (dicke Linie) zeigtein einziges Strommaximum links an der Verbindung der parallelen Drhte, das man mit einer induktiv angekoppelten Glhlampe nachweisen kann.An offenen rechten Drahtenden mussder Strom null sein (Stromknoten).

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    Diese Leitung kann auch auf 375 MHz mit obigerStromverteilung auf Resonanz kommen. Die insgesamt vier Stromknoten sind durch dicke Punktemarkiert, ihr gegenseitiger Abstand ist /2 der Resonanzwellenlnge. Przise in der Mitte zwischen zwei Punkten, beim Strommaximum, darf mandie Leitung anfassen oder erden, ohne (bei dieser Frequenz!) die elektrischen Eigenschaften des Systems zu ndern. Der Strom fliet hier im Drahtweiterund nicht aus dem Draht heraus! An diesen Stellen ist das Magnetfeld besonders stark und gleichzeitig die Spannung null.

    Die nchste Resonanz findet man bei 625 MHz mit der Stromverteilung wie im Bild. Auf jedem der beiden Drhte sind nun drei Stromknoten. Mitdem Strommaximum am kurzgeschlossenen linken Ende treten insgesamt fnf Strombuche auf.

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    Nun denkt man sich den Draht zu einer Geraden aufgebogen. Das ndert - im Vergleich zur vorhergehendenAbbildung - weder Stromverteilungnoch Resonanzfrequenz (625 MHz). Der Lecherkreis beginnt aber, Energie abzustrahlen, weil die weitrumige Kompensation der Magnetfelderentfllt. bliche Anwendungen sind abgestimmte Dipolantennen fr Sende- und Empfangszwecke. Die Punkte A und C eignen sich fr induktiveKopplung; der Punkt B ist unbrauchbar, weil dort kein Strom fliet. bertrgt man diese Aussagen auf den Teslaschwingkreis, so erkennt man,weshalb manche Oberwellen bevorzugt bertragen werden (Die Pfeile zeigen eine augenblickliche Elektronenbewegung, die in Absatz genauerdiskutiert wird). Das Bildungsgesetz der Resonanzfrequenzen ist einfach: Es treten nur ungerade Vielfache der tiefsten Frequenz auf.

    Vernderungen durch das Aufwickeln

    Wickelt man den Draht spiralfrmig auf wie im Bausatzvon Meyl (zylinderfrmig wre auch mglich), so verstrken sich die Magnetfelderbenachbarter Windungen und damit die gespeicherte magnetische Energie. Das wirkt wie eine vergrerte Induktivitt, die Resonanzfrequenz sinkt.Vergleichbare Wirkung htte das Anbringen von Ferritmaterial (r> 1).

    Nach dem Aufwickeln liegen Drahtstcke nah beisammen, die beim gestreckten Dipol weit entfernt sind. Das vergrert die Eigenkapazitt derSpule und die Resonanzfrequenz sinkt weiter. Das r> 1 des Platinenmaterials verstrkt diese Tendenz.

    Deshalb misst fr 5,35 MHz( = 56 m) die gesamte Drahtlnge von einem Kugelkondensator zum anderen nicht 28 m wie bei einem Dipol,sondern nur insgesamt 18,9 m. Trotzdem kann man wie bei einem Dipol Strommaxima und -minima feststellen, wenn man mit einer geeignetenSonde an der Spirale entlang fhrt. Sie liegen nur nher beisammen als bei einem gestreckten Draht, wie man der Tabelleentnimmt.Hochfrequenztechnisch gesehen ist die gesamte Anordnung nach Tesla/Meyl eine aufgewickelte und daher verkrzte Dipolantenne mit zustzlichen

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    Endkapazitten. Auf diese Weise kann man auch im KW-Bereich mit Lecherleitungenarbeiten. Man muss aber immer daran denken, dass siemehrere gleichberechtigte Resonanzfrequenzen besitzen.

    Vernderung durch Endkapazitten

    In Bildsieht man im Vergleich, wie die ungleichenKondensatoren X und Y (Teslakugeln) die auen liegenden Segmente (Drahtstcke zwischenzwei Stromknoten) verkrzen. Die grssere Kapazitt X kann mehr Elektronen aufnehmen und ersetzt ein lngeres Stck Draht. Gibt es bei

    ausreichend hoher Frequenz mehrere Stromknoten lngs des Drahtes, so werden nur diejenigen Segmente verkrzt, die unmittelbar an diesezustzlichen Kapazitten angrenzen. Ein Vergleich der x-Werte in Tabellebesttigt diese Vorhersage.

    Vergleichbares gilt fr die Umgebung der Koppelspulen: Die Segmentlnge kann kapazitiv beeinflusst werden, wenn dort keinSpannungsknotenliegt. Ein Kondensator bei B wrde beide Nachbarsegmente verkrzen. Kondensatoren bei A und C sind dagegen wirkungslos. Beim MeylschenTeslaschwingkreis sind nur manche Abstnde zwischen Stromknoten verkrzt, deshalb werden die Positionen der Strommaxima nicht gleichverteiltsein. Entsprechend werden auch die hherenResonanzfrequenzen keine ganzzahligen Vielfachen der Grundfrequenzsein.

    Offensichtlich weiss aber Meyl weder, dass sein Bausatzwegen des ungewhnlichen L/C-Verhltnisses auch bei deutlich hheren Frequenzen als 6MHz Resonanz zeigt, noch dass diese Frequenzen wegen der Zusatzkapazitten nichtin ganzzahligem Verhltnis stehen. Dieses Bild wird durchalle folgenden Messungen besttigt und daran knnen auch alle Beschwrungen von Meyl nichts ndern, dass man da die falschen Wellen messen

    wrde. Wir messen Strom- und Spannungsverteilungen lngs des Drahtes und ziehen daraus logische Folgerungen. Da muss man keine neuartigenSKALARWELLEN erfinden, dafr gengt klassische Elektrodynamik.

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    Praktische Anwendung: Sendeantennen fr Langwelle

    Der Zeitzeichensender DCF 77 in Mainflingen arbeitet auf 77,5 kHz und soll gleich gut in alle Himmelsrichtungen abstrahlen. Man verwendet einevertikale Antenne, da nur diese die geforderte Rundstrahlcharakteristik besitzt. Die entsprechende Wellenlnge von 3871 m wrde eine Dipollngevon 1935 m erfordern - dieser Wert ist nicht realisierbar, da die geografische Lage im Anfluggebiet des Flughafens Frankfurt/Main maximal 250 m

    erlaubt. Wie verlngert man den 250 m langen Strahler elektrisch so, dass er auf Resonanz kommt? Mit den gleichen Mitteln wie Tesla: Spule undKondensator.

    Das Grundelement Halbwellendipol entsteht, wenn man den Drahteiner Lecherleitungaufbiegt: Es gibt in der Mitte ein einziges Strommaximum.Weil genau da ein Spannungsknoten ist, darf man diesen Punkt mit Erde verbinden. Nun zerteilt man das Dipol in Gedanken in zwei Hlften derLnge /4 und berlegt, was an der Verbindungsstelle vorgeht. Dort fliet sehr viel Strom, dort ist die optimale Position fr eine Koppelspule. Dieeine Hlfte nimmt den Strom auf, der aus der anderen whrend einer halben Schwingungsdauer 'herausfliet'. Eine halbe Schwingungsdauer spterfliet genau der gleiche Strom wieder zurck.

    In Mainflingen ersetzt man die untere Hlfte durch ein vergrabenes Geflecht aus verzinkten Stahlbndern, der andere Teil wird vertikal aufgehngt,die so entstandene Bauform nennt man 'ground plane'. Eigentlich muss der vertikale Teil 968 m hoch sein - wie verkrzt man ihn auf 250 m?

    An der unten liegenden Verbindungsstelle zwischen vertikalem Draht und dem vergrabenen Geflecht baut man eine Spule ein, in der sozusagen einTeil des 968 m langen Antennendrahtes aufgewickelt wird. Da das hier vorhandene Magnetfeld (starker Strom!) durch das Aufwickeln verstrktwird, ist die tatschliche Drahtlnge recht kurz. Der genaue Wert hngt vom Spulendurchmesser, vom Abstand der Drhte und einem eventuellvorhandenen Ferritkern ab. Diese Spule eignet sich gut, um die Senderleistung (50 kW) induktiv einzuspeisen. Vergleichbares hat Meyl in seinemExperimentiersatz gemacht, nur liegt die Koppelspule nicht unmittelbar am Spulenanfang - dort, wo die kapazitive Wirkung minimal wre - sondernzwischen der 6. und 10. Windung.

    Wie wird in Mainflingen zustzlich die Drahtlnge verkrzt? Man ersetzt ab 250 m Hhe die obersten, sagen wir mal 200 m, die noch erforderlichwren, durch ein horizontal zwischen gleich hohen Masten aufgespanntes 'Spinnennetz'. Dort oben fliet wenig Strom, deshalb ist dort eine Spule

    wenig sinnvoll. Dieses Netz wirkt vielmehr als Kondensator, als Dachkapazitt. Eine Kugel mit etwa 200 m Durchmesser htte die gleiche Wirkungund wrde zweifellos sehr imposant aussehen - vielleicht haben sich deshalb Tesla und Meyl dafr entschieden. Allein schon aus Grnden derWindlast haben sich die Ingenieure in Mainflingen fr ein unaufflligeres Drahtne tz entschieden. Wenn Sie einmal am Autobahnkreuz Seligenstadtvorbeikommen, sollten Sie ein Fernglas bereit halten.....

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    Abschlubericht zu Meyl-Experimentiersatz Langversion Seite 12 von 42

    Die Mainflinger Antenne ist also zusammengesetzt aus einer 250 m langen Leitung und den Verlngerungselementen Spule und Dachkapazitt.Energieabstrahlendes Element ist die vertikale Leitung. Ein Vergleich mit dem Meylschen Teslaschwingkreis zeigt: Der 20 cm kurze Draht strahltkaum Energie ab, weil er im Vergleich zur verwendeten Wellenlnge (etwa 40 m) erheblich zu kurz ist. Die Kugel strahlt genauso wenig wie dieEndkapazitt in Mainflingen. Wir haben sogar festgestellt, dass man Kugel und Verbindungsdraht weglassenkann, ohne die Funktion nennenswertzu stren. Es bleibt die Spule - deren Magnetfeld lsst sich nach wenigen Zentimetern nicht mehr nachweisen. Offenbar gibt es also kaum

    Energieabstrahlung - das ist aber offenbar auch nicht das Ziel der Meylschen Anordnung. Meyl spricht immer nur von bertragung vo n einer Kugelzur anderen. Diesen Weg haben wir genauer untersucht.

    Eine letzte Bemerkung zur Mainflinger LW-Antenne: Der Aufbau aus Spule, Leitung und Dachkapazitt bewirkt ebenfalls, dass die hherenResonanzen keine ganzzahligen Vielfachen von 77,5 kHz sind. In diesem Fall ist das belanglos, weil man im Sender sorgfltig alle Oberwellenwegfiltert, um keine anderen Funkdienste zu stren. Beim Meylschen Teslaschwingkreis trifft das Gegenteil zu: Die Leuchtdioden produzierenOberwellen - die Ursache der seltsamen Phnomene. Da kommt es sehr darauf an, welche Oberwellengut oder weniger gut auf Resonanz kommen.

    Erste experimentelle Beobachtungen und Erklrungsversuche durch Meyl

    Der Oszillatorwird auf etwa 6 MHz eingestellt und die Leistung erhht, bis die LED der SENDERplatine leuchten. Die Ausgangsspannung wirddabei nach Bedarf auf Werte zwischen 1,00 Veffund 1,53 Veffeingestellt. Je nach genauer Frequenz knnen die LED der EMPFNGERplatineleuchten oder auch nicht. Nun verndert man die Frequenz so lange, bis die LED der EMPFNGERplatine deutlich heller leuchten als die derSENDERplatine. Unser Mesender musste dazu auf 7,2 MHz eingestellt werden.

    Meyl folgert - fr uns vllig unverstndlich - daraus, dass nun der Wirkungsgrad ber 100% liegt, weil angeblich nun der SENDER wenigerLeistung abgibt als der EMPFNGER erhlt. Damit begeht er den fundamentalen Fehler, dass er annimmt, die gesamte vom Oszillator abgegebeneLeistung sei identisch mit der aufgenommenen Leistung der LED auf der SENDERplatine.

    Diese Argumentation ist physikalisch falsch, weil die Koppelspule der SENDERplatineparallelzu den LED liegt und deshalb ein Stromunbekannter Hhe durch die Spule flieen kann. Der einzig sinnvolle Weg, den Wirkungsgrad zu bestimmen, besteht darin, Gesamtstrom undSpannung am Oszillatorausgang zu messen- bei nur 7 MHz sollte das kein Problem sein. Ist auch noch die Kurvenform sinusfrmig und liegt keinePhasenverschiebung vor, gengt eine einfache Multiplikation zur Berechnung der Leistung. Wir haben mit verschiedenen Methoden stetsWirkungsgrade unter 50% erhalten.

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    Abschlubericht zu Meyl-Experimentiersatz Langversion Seite 13 von 42

    Vorbereitung unserer Messungen

    Nebeneffekte der Leuchtdioden (LED)

    Die LED werden von Meyl vorgeschlagen, um billige Leistungs-'Messgerte' zur Verfgung zu stellen. Viele Nicht-Physiker - die eigentlicheZielgruppe von Meyl - werden sich wohl durch solche optischen Anzeigen eher begeistern lassen als von Zeigerinstrumenten, deren Werte unterUmstnden noch mathematisch 'nachbehandelt' werden mssen. Man sollte aber stets daran denken, dass der Informationsgehalt einer einfachenHelligkeitsanzeige auerordentlich begrenzt ist, wie das Beispiel Chaotische Schwingungzeigt. Insbesondere kann man mit LED nicht elektrischeVorgnge im Teslaschwingkreises untersuchen.

    Ferner beeinflussen die fest an den Schwingkreisgekoppelten, antiparallel geschalteten LED die Schaltung sehr massiv: Sie sind aufgrund ihrerBegrenzerwirkung auf etwa 1,7 V stark nichtlineare Bauelemente, verndern deshalb die vorher sinusfrmige Spannung des Oszillators fast bis zurRechteckformund erzeugen starke Oberwellen. Andere Wirkungen auf den Schwingkreis, wie Energieentnahme, sind vergleichsweise unerheblich.

    Der Einfluss der Nichtlinearitt auf das Verhalten der Schaltung ist schwer abschtzbar, deshalb wurde dieser ausfhrlich untersucht.

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    Abschlubericht zu Meyl-Experimentiersatz Langversion Seite 14 von 42

    Oszillator ohne LED

    In der Abbildungsieht man den Oberwellengehalt des verwendeten Mesendersallein (f = 7,2 MHz). Die 2. Oberwellebei 14,4 MHz ist um 31 dB,also um den Faktor 35 schwcher als die Grundfrequenz. Die 3. Oberwelle (Marker bei 21,6 MHz) kann man bei -54 dB, entsprechend dem Faktor500, vernachlssigen, ebenso alle noch hheren Frequenzen. Das Oszillogrammzeigt keine erkennbaren Abweichungen von der Sinusform.

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    Abschlubericht zu Meyl-Experimentiersatz Langversion Seite 15 von 42

    LED nur auf der SENDERplatine

    Bei unverndert positioniertem Messfhlerndert sich das Spektrumdrastisch, sobald auf der SENDERplatine die Steckbrcke fr die LED

    eingesetzt wird: Die symmetrische Begrenzung durch die LED erzeugt starke Oberwellen, wobei die ungeraden im Einklang mit der Fourieranalyseberwiegen. Die 5. Oberwelle(Marker bei 36 MHz) ist um 33 dB schwcher als die Grundwelle - eine Abschwchung um den Faktor 46. Auf demOszillogrammsieht man die fast rechteckige Kurvenform.

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    Abschlubericht zu Meyl-Experimentiersatz Langversion Seite 16 von 42

    LED nur auf EMPFNGERplatine

    In diesem Versuch wurden die LED auf der SENDERplatine wieder ab- und stattdessen die LED auf der EMPFNGERplatine eingeschaltet. Derinduktive Messfhlerliegt unverndert ber der Koppelspule der EMPFNGERplatine. Wieder misst man ein anderes Spektrumund liest folgendeWerte ab:

    Die Grundfrequenz 7,2 MHz hat den Pegel 65 dBV Die 2. Oberwelle (14,4 MHz) hat den Pegel 52 dBV, ist also um den Faktor 4,5 schwcher. Die 3. Oberwelle (21,6 MHz) hat den Pegel 68 dBV, ist um den Faktor 1,4strker(!) als die Grundfrequenz. Die 4. Oberwelle (28,8 MHz) hat den Pegel 16 dBV, ist um den Faktor 280 schwcher und kaum feststellbar. Die 5. Oberwelle (36 MHz) hat den Pegel 31 dBV und ist damit immer noch berraschend stark.

    Das dazugehrige Oszillogramm(gelbe Kurve, Kanal 1) zeigt diese Bevorzugung der 3. Oberwelle. Die relativen Strken der Oberwellen und dieKurvenform hngen stark von der Position des induktiven Messfhlers ab. Das liegt an den unterschiedlichen Positionen der Strombuchelngs derDrahtspirale des Teslaschwingkreises.

    Die Oszillatorspannung(blaue Kurve, Kanal 2) weicht von der Sinusform ab - das zeigt die Auswirkung aller Vernderungen auf derEMPFNGERplatine auf die SENDERplatine und den Oszillator. Das als 'Beweis fr SKALARWELLEN' anzusehen, halten wir fr abwegig. Ein

  • 7/21/2019 Mey Experimentiersatz Langerversion

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    Abschlubericht zu Meyl-Experimentiersatz Langversion Seite 17 von 42

    Serienwiderstand zu den LED wrde zwar die Verzerrungen reduzieren, stellt aber eine gravierende Schaltungsnderung gegenber Originalaufbaudar und wurde deshalb nicht vorgenommen.

    ERDUNGIn den Beschreibungen von Meyl taucht immer wieder folgende Unklarheit auf: Er bezeichnet die Verbindungder beiden gedruckten Spulen durcheine 20 cm kurze (manchmal auch 6 m lange) Drahtverbindung als ERDUNG. Er verbindet dieses Kabel aber nicht elektrisch leitend mit unseremPlaneten - genau das versteht man aber herkmmlich als Erdung! In allen Skizzen Teslas wird diese Verbindung tatschlich mit unserer Erdeverbunden - auch auf der Schaltung auf dem Umschlag der DokumentationSkalarwellentechnik. Er rt sogar mit einer abenteuerlichen Begrndungvon einer Erdung ab: 'Biologische Systeme knnen dann dem SENDER Energie entziehen'.

    Wir fanden, dass eine tatschliche Erdverbindung der ERDUNG bei manchen Resonanzen (speziell bei der 3. und 5. Oberwelle) keinen Einfluss aufdas elektrische Verhalten der Schaltung hat, bei anderen aber (beispielsweise der 4. oder 6. Oberwelle) sehr stark strt. Das hngt von der Ordnungder jeweils gemessenen Oberwelle ab und lsst sich problemlos durch die Position der Spannungsmaxima lngs des Drahtes erklren.

    Um dem Vorwurf zu entgehen, unsere Messergebnisse wren auf eine unzulssige oder irgendwie 'falsche' galvanische Verbindung dieserERDUNG mit dem Planeten Erde zurckzufhren oder verflscht, verzichteten wir auf jegliche leitfhige Verbindung der Platinen mit derUmgebung. Das erschwert die Verwendung des Oszillografen, denn die galvanische Verbindung des doch recht groen Oszillografengehuses(=Bezugspunkt der Messung) mit irgend einem Punkt der Schaltung wirkt ja praktisch fast so wie eine direkte Verbindung mit der Erde - auch wennder Oszillograf durch eine Batterie betrieben wird. Ursache ist die recht groe Kapazitt von etwa 130 pF dieser Gertschaft gegen die Umgebung.

    Abschlieend weisen wir noch darauf hin, dass man bei 7 MHz nichtproblemlos einen 20 cm langen Draht durch einen anderen der Lnge 600 cmersetzen kann - das ist ein zu erheblicher Bruchteil der Wellenlnge von etwa 40 m! Erfahrungsgem ndert das wesentlich das elektrischeVerhaltenjederHochfrequenzschaltung. Man bedenke auch, dass der aufgedruckte Draht beider Teslaspulennur je 902 cm lang ist!

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    Induktiver Messfhler

    Wir umgingen dieses Erdungsproblemfolgendermaen: Statt des vorgesehenen 10:1-Tastkopfes, bei dem ja der erforderliche Erdungsanschlussstren knnte, verwenden wir eine kleine Spule (4 Windungen 0,6 mm lackierter Kupferdraht mit 12 mm Innendurchmesser), die ber ein 100 cm

    langes Koaxkabel an den Oszillografenangeschlossen wird. Die Eigenresonanz liegt ber 40 MHz und strt nicht. Damit lsst sich das Magnetfeldberhrungsfrei an beliebigen Stellen messen. Diese Spule braucht man nur bis auf etwa 3 mm dem Messpunkt zu nhern, um eine ausreichend groeInduktionsspannung zu erhalten. Bei diesem Abstand ist die Beeinflussung des Messobjektes vernachlssigbar, was man der unverndertenHelligkeit der LED ansieht.

    Mit der induktiven Sonde kann man Bereiche besonders geringer (Stromknoten) oder besonders groer Magnetfelder (Strombuche) einfach undreproduzierbar finden. Triggert das Oszillatorsignalden Oszillografen, so lassen sich auch die unterschiedlichen Phasenlagen der Magnetfeldbezirkeermitteln. Die Messwertepassen gut den Vorhersagen der Leitungstheorie .

    Kapazitiver Messfhler

    Diese Bereiche wurden anschlieend durch eine simple Spannungssonde berprft: Von einem 100 cm langen Koaxkabel, das an einen freien Kanaldes Oszillografenangeschlossen war, entfernten wir die letzten 2 cm des Auengeflechtes und benutzten den herausstehenden isolierten Innenleiterals kapazitive Antenne, um die relative Strke und Phasenlage des elektrischen Feldes an beliebigen Punkten der Platinenabschtzen zu knnen.Uns ist klar, dass das auf undefiniertem Potential 'floatende' Gehuse des Oszillografen keine Absolutmessungen erlaubt, unsere abgeschirmteEMV-Messkammerermglicht aber Relativmessungen der Amplitude und eindeutige Messungen der Phasenlage.

    Mit dieser Spannungssonde berprften wir in jedem Fall, ob folgende Regelder klassischen Elektrodynamik besttigt wird: Wo ein Stromknoten(besonders geringes Magnetfeld) ist, sollte ein Spannungsmaximum sein. Und wo ein Strombauch (starkes Magnetfeld) ist, sollte einSpannungsknoten (besonders geringe Spannung) sein. Diese Zusammenhnge wurden in jedem Fall besttigt. Das ist ein starkes Indiz, dass beimTeslaschwingkreis die klassische Elektrodynamik gilt und keine neuartige SKALARWELLENLEHRE.

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    Stromwandler

    Die beiden Platinen mit den aufgesetzten Kugeln werden laut Anleitung durch einen Drahtverbunden, dessen Lnge offenbar irgendwo zwischen20 cm und 600 cm liegen darf. Uns interessierte die Frage: Fliet in diesem Draht Strom oder nicht? Welchen Wert hat er?

    Problematisch ist die naheliegende Mglichkeit, einen niederohmigen Widerstand einzuschalten und den Spannungsabfall zu messen, weil dadurchEnergie entzogen wird und - schwerwiegender - das anzuschlieende Messinstrumenteine enorme kapazitive Belastung (mehr als 100 pF) andiesem Punkt der Schaltung hervorruft. An dieser Verbindung beider Platinen ist ja unklar, ob eine 'richtige' Erdung erlaubt ist oder nicht.

    Wir haben uns fr eine kontaktlose Strommessung entschieden und ber den 20 cm kurzen isolierten Kupferdraht (ERDUNG) einen Stromwandlergesteckt. Das ist ein Ferritring von etwa 15 mm Auendurchmesser, der mit 20 Windungen torusartig bewickelt wird. Eine zerlegbare Anordnungbezeichnet man als Stromzange. Die Spule wird mit 50 belastet und die Spannung per Oszillograf gemessen. So lt sich sehr gut der Strom imdurchgesteckten Draht ohne strende kapazitive Belastung (weniger als 5 pF) bestimmen. Wir haben uns vergewissert, dass dieser Ring dieResonanzfrequenzender gesamten Anordnung nur um maximal 1,6% beeinflusst.

    Dieser Stromwandler erlaubt den Nachweis, ob und wie viel Strom durch die ERDUNG fliet. Laut Meyl sollte er immer null sein, weil angeblichdie Energie nurvon einer Kugel zur anderen bertragen wird. Wir haben allerdings immer nennenswerte Strme festgestellt: 3,4 mA effstellenimmerhin 28% des vom Oszillator abgegebenen Stromes dar. Andrerseits haben wir eine reproduzierbare Anordnunggefunden, bei der trotz nichtvorhandener SENDERkugel die LED auf der EMPFNGERplatine erheblich heller leuchten als auf der SENDERplatine - laut Meyl sollte dasunmglich sein! In diesem Fall knnen wir selbstverstndlich Strom auf der Verbindungsleitung messen, was unsere Theoriedes aufgewickeltenLecherkreises sttzt.

    Der Stromwandler ist geeignet, um den Strom (und die Phase) auf jeder der beiden Verbindungsleitungen zwischen Oszillator undSENDERkoppelspule zu messen. Den Wert bentigt man zur Ermittlung der Oszillatorleistung und des Wirkungsgrades.

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    Messergebnisse

    Eigenresonanzen des Teslaschwingkreises

    SENDER- und EMPFNGERplatine verbindet man an den vorgesehenen Buchsen durch die 20 cm lange ERDUNGund stellt alles auf einehlzerne Arbeitsplatte. Ein Metalltisch beeinflusst die Versuche unvorhersehbar und sollte vermieden werden. Alle LED sind abgeschaltet oderausgeltet. Der durchstimmbare Mesendermuss im Bereich 2 MHz bis 40 MHz ein oberwellenarmes Signal liefern. Das ist durch einenOszillografenlaufend zu berprfen, weil sich die Belastung des Mesenders ndert. Der im Bausatzmitgelieferte Oszillator erwies sich dabei alsunbrauchbar. Auch kann man damit nicht die besonders interessanten Frequenzen um 20 MHz bis 30 MHz erzeugen, die laut Spektralanalyseauffallend stark vertreten sind.

    Grundfrequenz

    Zuerst wird die tiefste Resonanzfrequenz gesucht. Messkriterien:

    Der Strom vom Oszillatorzur SENDERplatine hat ein relatives Maximum an den Drahtenden (Kugeln) misst man Spannungsmaxima es gibt ein einziges Strommaximum, das in unmittelbarer Umgebung des Verbind ungsdrahtes ( ERDUNG) und bei den ueren Windungen

    der Teslaspulenachgewiesen werden kann der induzierte Strom ber der Spirale nimmt monoton von auen in Richtung Zentrum ab

    Die gefundene Frequenz selbst ist fr die folgenden Versuche wenig interessant, sie liegt bei (5,35 0,1) MHz. Das entspricht einer Vakuum-Wellenlnge von 44,4 m. Ein gestreckter Halbwellendipol muss also 22,2 m lang sein, der aufgedruckte Draht ist jedoch nur 18,8 m lang. DieUrsachen der Verkrzung wurdenbesprochen.

    Oberwellen

    Als nchstes wurden hhere Resonanzfrequenzen gesucht. Diese mssen aus den errterten Grnden keine ganzzahligenVielfachen derGrundfrequenz sein .

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    Wir markierten die 10., 20., 30. und 40. Windung (von auen gezhlt) mit Filzschreiber und legten den induktiven Messfhlerber der Koppelspuleder EMPFNGERplatine (8. Windung). Diese Position whlten wir, weil auch die LED auf Magnetfelder dieses Bereiches reagieren. Alle LEDwaren ausgebaut, die Koppelspule der EMPFNGERplatine war nirgends angeschlossen. Dann suchten wir Oszillatorfrequenzen, bei denen einMaximum der induzierten Spannung angezeigt wurde. Wir fanden mehrere und entschieden uns fr 29,5 MHz. Bei dieser Frequenz bestimmten wirmit dem Messfhler diejenigen Windungen auf beiden Teslaspulen, ber denen die induzierte Spannung minimal (kein Magnetfeld) bzw. maximal(starkes Magnetfeld) war. Tabellezeigt das Ergebnis.

    Windung induz. Spannung Phase Drahtlnge[mm] x[mm]

    (47) 0 9120+317 74

    Anmerk. a) vorhanden + - 1402 141

    31 0,5 0 8035 67 -

    20 2 rel. Maximum - (6100) 3950 210

    12 0,5 0 4085 143 -

    8 2 rel. Maximum + (2885) 4085 143

    0 0 100 ( EMPFNGERplatine)

    200 ( ERDUNG)

    0 0 100 ( SENDERplatine)

    8 2 rel. Maximum - (2885) 4085 143

    12 0,5 0 4085 143 -

    20 2 rel. Maximum + (6100) 3950 210

    31 0,5 0 8035 67 -

    Anmerk. a) vorhanden - - 1402 141(47) 0 9120+317 74

    a) Die erste Spalte gibt die Nummer der Windung an. Der zweiten und der vorletzten Zeile lsst sich keine Windungsnummer zuordnen, da keinrelatives Maximum nachweisbar ist. Es kann nur feststellen, dass in diesem Bereich Strom fliet.

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    b) Die zweite Spalte gibt an, ob die induzierte Spannung bei dieser Windungsnummer ein relatives Minimum (=Stromknoten) oder Maximum(=Strombauch) hat. Minima lassen sich genauer messen als Maxima, daher sind die Fehlergrenzen der ersten Spalte unterschiedlich.

    c) Der Oszillograf wurde durch das Oszillatorsignalgetriggert, um beobachten zu knnen, wie sich die Phase (3. Spalte) der induzierten Spannungbei jeder Nullstelle um 1800verschiebt. Ursache ist die wechselnde Stromrichtung der einzelnen Bereiche der stehenden Welle. Die klassischeElektrodynamik sagt diese Phasenwechsel vorher. Knnte man das erzeugte Magnetfeld in einer Momentaufnahme sehen, ergbe sich folgendesBild:

    im Kreisring zwischen der 0. und 11. Windung zeigt es nach oben im Kreisring zwischen der 13. und 30. Windung nach unten und in der gesamten Kreisflche innerhalb der 32. Windung zeigt es nach oben.

    d) Die vierte Spalte zeigt die Drahtlngen ab der Mitte der 20 cm langen ERDUNG. Sie wurden mit einem Tabellenkalkulationsprogrammfolgendermaen berechnet: Die Spirale wird durch eine Summe von 447 Viertelkreisen ersetzt, deren Lngen man ab dem 'Erdanschluss' ganzauen bis zur jeweiligen Windung summiert. Dazu wird jeweils die Hlfte der ERDUNG, also 100 mm addiert. Ab der 47. Windung zhlen wirnoch die Entfernung zwischen Platine und hchstem Punkt der Kugel (317 mm) dazu, da erst an dieser Stelle der Stromfluss endet. Die Drahtlnge

    entspricht also der Entfernung vom mechanischen Symmetriepunkt (=Dipolmitte) des Teslaschwingkreises. Dieser muss nichtder elektrischeSymmetriepunkt sein!

    e) Die letzte Spalte zeigt die Drahtlngen x zwischen aufeinanderfolgenden Nullstellen der induzierten Spannung (=Stromknoten). Die Summeergibt 18874 mm. Rechenkontrolle: Die gesamte Drahtlnge des kompliziert geformten Teslaschwingkreises setzt sich zusammen aus:(Abstand Kugeloberseite - Platine) + (Drahtlnge der Spirale) + (Lnge der ERDUNG) + (Drahtlnge der Spirale) + (Abstand Platine -Kugeloberseite) == 317 mm + 9020 mm + 200 mm + 9020 mm + 317 mm == 18874 mm.

    f) Erste und letzte Zeile (47. Windung von auen) wurden ohne Messung ergnzt, weil an den Leitungsenden - den hchsten Punkten der Kugeln -

    der Strom und damit auch das Magnetfeld null sein muss! Wohin sollen die Elektronen auch weiterflieen?

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    Abschlubericht zu Meyl-Experimentiersatz Langversion Seite 23 von 42

    Position der Stromknoten bei 29,5 MHz - vergleichende Betrachtung

    Ziel dieser Messungen ist die Bestimmung der Distanzen x in der obigen Tabelle. Wir diskutieren verschiedene Geometrien und deren Einfluss aufdie Positionen der fnf Stromknoten:

    Angenommen, wir spannen den Drahtgeradlinig und wollen ebenfalls fnf Stromknoten messen, dann muss dieser Draht insgesamt 6/2 =3c/f = 30,5 m lang sein. Die Stromknoten wren dann in jeweils 5,08 m Abstnden messbar.

    Wird der Draht auf einen Zylinder gewickelt und hat er keine zustzlichen Endkapazitten(Kugeln), werden die Stromknoten auch gleicheAbstnde voneinander haben - allerdings weniger als 508 cm, weil die zustzliche Induktivitt und Kapazitt pro Windung verkrzendwirken. Der genaue Wert hngt vom Zylinderdurchmesser und dem gegenseitigen Abstand der Windungen ab.

    Die Spiralwicklung der Meylschen Teslaspulen ergibt fast das gleiche Bild: Der Abstandder Stromknoten betrgt (402 6) cm, wenn keineZusatzkapazitten vorhanden sind. Die beiden uersten Segmente sind aber durch die Kugelkondensatoren 'belastet'. Deren Kapazittgengt, um die erforderliche Drahtlnge zwischen zwei Stromknoten auf 140 cm zu verringern. Die uersten beiden /2-Abschnitte werdenalso deutlich verkrzt. Die Kugeln entsprechen der Dachkapazitt der MainflingerLangwellenantenne.

    Durch Aufwickeln wird die erforderliche Drahtlnge im Vergleich zu einem geraden Draht geringer. Obige Messungen ergeben einen

    Verkrzungsfaktor von etwa 402 cm/508 cm = 0,791.

    Wir haben diese Werte berprft, indem wir mit der kapazitiven Sondekontrollierten, ob und wie gut der Spannungsverlauf zum Stromverlauf lngsder Teslaspule passt. Das Ergebnis entspricht der klassischen Leitungstheorie: Zwischen zwei Strommaxima liegt immer genau einSpannungsmaximum! Vor und nach jedem Spannungsknoten ndert sich die Phasenlage um 180 Grad. Wir fanden przise die Strom- undSpannungsverlufe, wie sie bei hheren Frequenzen (z.B. 432 MHz) auch an einer mehrere Meter langen gestreckten Leitung gemessen werdenknnen.

    Es besteht nicht der geringste Zweifel: der Teslaschwingkreis ist eine verkrzte, aufgewickelte Dipolantenne, auf dem auch bei hheren Frequenzenstehende Wellen angeregt werden knnen.

  • 7/21/2019 Mey Experimentiersatz Langerversion

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    Abschlubericht zu Meyl-Experimentiersatz Langversion Seite 24 von 42

    Einfluss der Koppelkapazitt

    Wie bereits erwhnt, betrgt die Kapazitt zwischen der Koppelspule (fnf Windungen auf der Unterseite der Platine) und der Teslaspule(Oberseite) 65 pF. Bei hohen Frequenzen um 20 MHz betrgt dessen Blindwiderstand nur etwa 100 und deshalb kann eine Erdverbindung des

    unteren Kondensatorbelages die Positionen der Spannungsmaxima der stehenden Welle auf der Oberseite merklich verndern. Nach der detailliertenDiskussionfr 29,5 MHz konzentrieren wir uns nun auf Einzelbeobachtungen. Die Oszillatorspannung war fest auf 1,3 Veffeingestellt. Zumschnellen berblick wurde die 'Schnellanzeige' LED verwendet und nur bei Besonderheiten Oszillografund Spektralanalysatorherangezogen. Beiallen folgenden Punkten muss man sich vor Augen halten, dass leuchtende LED zwangslufigOberwellen erzeugen. Man sieht den LED aber nichtan, mit welcher Frequenz sie leuchten.

    Nur die LED der EMPFNGERplatine sind angeschlossen. Sie leuchten im Bereich 8,9 MHz - 10,7 MHz und bei (3,5 0,1) MHz nur dann,wenn ein Anschluss der Koppelspule dieser Platine geerdet, das heit, per 20 cm Kabel mit irgend einem greren Metallgegenstand, z.B.dem Oszillografengehuse verbunden ist. Das zeigt den enormen kapazitiven Einfluss der Koppelspule.

    Wie oben, aber 8,4 MHz. Nun verhalten sich die LED umgekehrt: Sie leuchten nicht, wenn die Koppelspule geerdet wird. Wie oben, aber (6,5 1) MHz. Die LED der EMPFNGERplatine leuchten immer und unabhngig davon, ob man diese Koppelspule erdet

    oder nicht.

    Bei 3,5 MHz fhrten wir genauere Messungen mit dem Spektralanalysatordurch:

    Der induktive Messfhlerwird ber der uersten Windung der Teslaspule fixiert. Bei ungeerdeter Koppelspule ist die 5. Oberwelle(17,5MHz) um 45 dB schwcher als die Grundwelle und die LED leuchten nicht. Erdet man die Koppelspule, ist die 5. Oberwelle nur noch um 6dB schwcher und die LED leuchten. Das Zuschalten der LED verzerrt also die Sinusform so, dass die 5. Oberwelle um 39 dB (Faktor 89)strkerwird. Der Pegel der 3. Oberwelle (10,5 MHz) bleibt mit -20 dB etwa konstant. Der Oszillograf zeigt eine kaum interpretierbareAnordnung von Spitzen und extremen Abweichungen von der Sinusform.

    Nun wird der Messfhler ber der 6. Windung fixiert und die Messungen wiederholt. Bei Erdung der Koppelspule werden die 3. Oberwelleum 12 dB und die 5. Oberwelle um 10 dB strker als ohne Erdung.

    Der Messfhler wird ber der 12. Windung fixiert und die Messungen wiederholt. Bei Erdung der Koppelspule wird die 3. Oberwelle um 3dB strker, die 5. Oberwelle aber um 5 dBschwcher!

  • 7/21/2019 Mey Experimentiersatz Langerversion

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    Abschlubericht zu Meyl-Experimentiersatz Langversion Seite 25 von 42

    Diese Resultate zeigen die Abhngigkeit des messbaren Oberwellengehaltes von der Messposition. Eine Beschrnkung auf nur eineKoppelspule(zwischen 6. und 10. Windung) kann keinen berblick geben, was im Teslaschwingkreis vorgeht. Fragwrdig ist auch die Verwendung von LEDals 'Anzeigeinstrumente'.

    Zustzliche KoppelspulenNachdem wir nachgewiesen haben, dass der Meylsche Versuchsaufbau typische Mehrfachresonanzen wie alle Lecherleitungenaufweist, lag esnahe, durch zustzlich angebrachte Koppelspulen auf der Platinenunterseite 'nachzusehen', bei welchen Frequenzen die LED von Koppelspulenanderer Positionen hell bzw. dunkel werden. Dazu erweiterten wir zwei der vier vorhandenen 'mittleren' Platinen: Zuerst bohrten wir auf freiverwendbarer Platinenflche je vier Lcher und pressten Ltstifte ein, an die wir jeweils ein Paar antiparallele LED lteten. Auf die Unterseite derPlatine klebten wir zwei Ringe aus Karton als Fixierung fr die beiden zustzlichen Koppelspulen. Die Radien knnen beliebig gewhlt werden, wirhaben uns fr folgende Werte entschieden:

    Unter Platine A zwei Zusatzspulen (eng gewickelt) mit 30 mm bzw. 71 mm Durchmesser unter der 36. bzw. 20. Windung (von auengezhlt).

    Unter Platine B nur eine Zusatzspule (locker gewickelt) mit 80 mm Durchmesser.

    In mhevoller Kleinarbeit wurden die Spulen mit der Pinzette aufgeklebt - jeweils fnf Windungen aus 0,2 mm dickem lackisolierten Kupferdraht.Wir stellten fest, dass sich diese nicht auf das bisherige Verhalten des Teslaschwingkreises auswirken, wenn keinezustzlichen LED angeltet sind.Mit angelteten LED erlebt man aber eine berraschung: Je nach eingestellter Frequenz leuchten einmal die einen, dann die anderen LED,manchmal auch alle. Man findet auch Frequenzen, bei der die LED der SENDERplatine leuchten, die ursprnglich vorhandenen LED auf derEMPFNGERplatine des Meylschen Bausatzesjedoch nicht!Laut Meyl wird dann keineEnergie vom SENDER zum EMPFNGER bertragen.Wir beobachten aber, dass dann andere, zustzlich eingebaute LED leuchten! Was sagt Meyl dazu? Wird nun Energie bertragen oder nicht? Wiesonur auf manche Koppelspulen? Nach welchem Prinzip whlen die SKALARWELLEN - sofern es sie gibt - die Koppelspulen aus?

  • 7/21/2019 Mey Experimentiersatz Langerversion

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    Abschlubericht zu Meyl-Experimentiersatz Langversion Seite 26 von 42

    Fosz[MHz] SENDER-LED Empf-1-LED Empf-2-LED Empf-3-LED

    4,0 hell schwach - -

    7,1 hell schwach - -

    7,3 schwach schwach schwach -

    7,5 - schwach schwach -

    8,7 hell schwach schwach -

    11,4 hell schwach schwach -

    11,7 hell schwach schwach schwach

    12,3 hell - - schwach

    14,0 hell - - schwach

    16,3 schwach - schwach schwach

    17,2 schwach - - schwach

    Fosz[MHz] SENDER-LED Empf-1-LED Empf-2-LED Besonderheit

    4,1 hell schwach -

    4,9 hell schwach schwach

    6,0 hell - schwach

    7,7 - hell hell Chaos!

    9,0 hell schwach -

    10,0 hell schwach -14,3 hell - schwach

    17,2 hell - hell

  • 7/21/2019 Mey Experimentiersatz Langerversion

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    Abschlubericht zu Meyl-Experimentiersatz Langversion Seite 27 von 42

    In den Tabellen sind die Frequenzen angegeben, bei denen wenigstens ein LED-Prchen ein relatives Helligkeitsmaximum hat. Auf nicht erwhntenFrequenzen leuchtet entweder berhaupt keine LED oder die nderungen sind nicht erwhnenswert. Vergleicht man beide Tabellen, so stellt manzunchst fest, dass zustzliche LED die 'aufflligen' Frequenzen verschieben - offenbar ndern sich die relativen Strken der Oberwellen und diePositionen der Strommaxima. Zweitens - auf diese Frage legen wir besonderen Wert - steht man vor der Wahl: Was ist nun der richtigeDurchmesser und die richtigePosition der Koppelspule? Gengt es denn, eine einzige Koppelspule zu verwenden?

    Die Frequenz 7,7 MHzder Tabelle verdient die besondere Beachtung all derjenigen Experimentatoren, die einen Spektralanalysatorverwenden: Derinduktive Messfhler lag auf der EMPFNGERplatine und ein zuflliger Blick auf den Oszillografen zeigte ein recht zittriges Bild, das man kaumsynchronisieren konnte.

    Dieses Frequenzspektrumunterscheidet sich dramatisch von anderenSpektren: Eine Flle von Frequenzen, die in keinem einfachen Verhltnis zurOszillatorfrequenz 7,7 MHz stehen. Und dabei leuchten die LED ohne sichtbare Helligkeitsschwankungen - das menschliche Auge ist nun mal vielzu trge, um nderungen im MHz-Bereich entdecken zu knnen. Offenbar werden da chaotische Schwingungen angeregt, die sich bis zu beachtlichhohen Frequenzen erstrecken.

  • 7/21/2019 Mey Experimentiersatz Langerversion

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    Abschlubericht zu Meyl-Experimentiersatz Langversion Seite 28 von 42

    Obiges Bildzeigt das bis 80 MHz erweiterte Spektrum. Man beachte, dass der Spektralanalysatorbei der Bereichsumschaltung von 40 MHz auf 80MHz automatisch die Bandbreite vergrert.

    Gerade dieses chaotische Verhalten des Teslaschwingkreises zeigt deutlich, welch ungeeignete 'Messgerte' LED sind! Ob Meyl erklren kann,welche Koppelspule die korrekten Daten liefert, um SKALARWELLEN, OVER-UNITY und BERLICHTGESCHWINDIGKEIT nachzuweisen?

    Der Hauptversuch 'Rckwirkungen'

    Der Aufbau wird gem Beschreibungvorgenommen, dann erhht man - bei etwa 5 MHz beginnend - die Frequenz, bis bei 7,2 MHz die SENDER-LED verlschen und die EMPFNGER-LED zu leuchten beginnen. Die SENDEkugel reagiert sehr stark auf Kapazittsnderungen: Nhert man dieHand bis auf etwa 1 cm, so vertauschen sich die Helligkeiten: Nun leuchtet die EMPFNGER-LED nicht mehr und die SENDER-LED wird hell.Nach der Meylschen SKALARWELLENTHEORIE ist das unerklrlich: Wieso sollte der SENDER keine Energie mehr abgeben, wenn man dieHand nhert?

  • 7/21/2019 Mey Experimentiersatz Langerversion

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    Abschlubericht zu Meyl-Experimentiersatz Langversion Seite 29 von 42

    Messungen an der SENDERplatine

    Der induktive Messfhlerwird ber der 6. Windung der SENDERplatine fixiert. An dieser Stelle ber der Koppelspule ist die Grundfrequenz 7,2MHz auffallend schwach; die dritte Oberwelle 21,6 MHz ist um 15 dB (Faktor 5,6)strker. Diese Betonung einer Oberwelle geschieht durchResonanz: Die gesamte Drahtlngevon 18,8 m kommt zusammen mit den Kugelkapazitten bei 21,6 MHz auf Resonanz und entzieht demOszillator besonders viel Energie. Da dieser nicht beliebig viel Strom liefern kann, bricht seine Spannung auf weniger als 1,7 Vszusammen und dieparallel angeschlossenen SENDER-LED leuchten nicht mehr. Die Vermutung von Meyl, das wre eine 'Auskunft ber die von irgendwelchenEMPFNGERN abgezogene Leistung', zielt in eine esoterische Richtung, die wir nicht nachvollziehen knnen. Aus der Sicht des Oszillators ist dergesamteTeslaschwingkreis der Empfnger der Energie und der erhhte Strom der 21,6 MHz-Resonanz verwandelt diese Energie in Wrme.

    Messungen an der Empfngerplatine

    Der induktive Messfhler wird nun ber der 10. Windung der SENDERplatine fixiert, weil sich hier vergleichbare Zahlenwerte ergeben wie imvorhergehenden Abschnitt - allerdings nur bei geerdeter Koppelspule. Statt vorher 15 dB ist die 3. Oberwelle nun sogar um 20 dB (Faktor 10)

    strker als die Grundwelle! Lst man die Erdverbindung, so bleibt die 3. Oberwelle unverndert, die Grundwelle ist nur noch um 2 dB (Faktor 1,2)schwcher. Offenbar bleibt die 3. Oberwelle kapazitiv unbeeinflusst, weil sie in diesem Bereich einen Spannungsknoten hat. Dann muss aber andieser Stelle ein Strombauch sein, der eine besonders gute induktive Auskopplung ermglicht - also leuchtet die LED.

    Vergleich dieser Ergebnisse

    Knapp unter 7,0 MHz kommt der Teslaschwingkreis weder fr die Grundwelle noch fr eine Oberwelle auf Resonanz und entzieht deshalbdem Oszillator kaum Energie. Der volle eingestellte Strom fliet in die SENDER-LED lsst diese leuchten (Genau genommen mssten siemit 7 MHz blinken. Dafr haben wir keine Messmittel). Die LED verzerren die Oszillatorspannung und erzeugen (auch) auf 21 MHzEnergie, es liegt jedoch noch keineResonanz vor und deshalb ist der Schwingkreisstrom zu gering, um ausreichend Energie zur LED auf der

    anderen Platine zu bertragen. Bei 7,2 MHz bevorzugt der Schwingkreis die vorhandene dritte Oberwelle, es wird viel Energie zur EMPFNGERplatine bertragen und

    die dortigen LED leuchten (diese mssten mit 21,6 MHz blinken). Die nun hier auftretendeNichtlinearittreicht aus, um weiterhinOberwellen zu erzeugen, obwohl die am Oszillator angeschlossenen LED wegen Unterspannung (berlastung des Oszillators) verlscht. Es

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    gengt, wenn man irgendwo in der Anordnung nichtlinear arbeitende LED einbaut. Wegen der starken Kopplung durch die stehendenWellen gelten deren Auswirkungen im gesamten System.

    Selbstverstndlich gibt es auch in der klassischen Elektrodynamik Rckwirkungen innerhalb eines Systems. Der Meylsche Teslaschwingkreis istzweifellos ein abgeschlossenes System, weil die Spulen zwar galvanische Verbindung miteinander, nicht jedoch nach auen haben.

    Nach unserer Erklrung kann man vorhersehen, was nach Zerschneiden des Dipols geschehen wird. Genau dasbeobachtet undbeschreibtMeyl:'Zieht man nun das Verbindungskabel [zwischen SENDER- und EMPFNGERplatine] vorsichtig aus der SENDERanordnung heraus, leuchten dieauf ihr montierten LED wieder. Die auf der EMPFNGERseite montierten LED gehen aus.' Dazu muss man keine esoterischenSKALARWELLEN erfinden. Es gengt, die stehende Welle und die damit verbundene Belastung des Oszillators zu ndern.

    Zusammenfassung

    Die physikalisch korrekte Erklrung dessen, was Meyl als RCKWIRKUNG bezeichnet, lautet: Der Dipol entzieht dem Oszillator Energie, wenn

    Resonanz vorliegt. Da der Oszillator einen endlichen Innenwiderstand (meist 50 ) besitzt, wird seine Ausgangsspannung bei dieser Belastungkleiner; die SENDER-LED wird dunkler.

    Trennt man die Verbindung der Platinen, so zerteilt man den Dipol in zwei unabhngige Teile, die andere Resonanzfrequenzen haben. DieEMPFNGER-LED bekommt keine Energie mehr, da die stehende Welle zerstrt wurde. Die SENDER-LED leuchtet auf, weil dem Oszillatorkeine Energie mehr entzogen wird, dieser nun ohne Last arbeitet und deshalb die hhere Leerlaufspannung liefert. Diese simple physikalischeErklrung als Beweis fr SKALARWELLEN umzumnzen und daraus Folgerungen fr 'ZWISCHENMENSCHLICHE EFFEKTE' zu ziehen,entbehrt aller Grundlagen. Die von Meyl beklagte 'ABDRNGUNG IN DIE PARAWISSENSCHAFT' hat er sich auf Grund seiner ungengendenKenntnisse in Hochfrequenztechnik selbst zuzuschreiben.

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    Anmerkungen zu weiteren Details der Meylschen Dokumentation

    Fehlende Senderkugel

    Meyl behauptet bei seiner Interpretation der Versuche mit dem Teslaschwingkreis, dass elektrische LONGITUDINALWELLEN von der SENDER-zur EMPFNGERkugel gestrahlt werden. Wir haben probeweise die SENDEkugel entfernt und festgestellt, dass z.B. bei einer Oszillatorfrequenzum 11 MHz und 12,4 MHz die LED auf der EMPFNGERplatine trotzdem hell leuchten. Nanu? Eine nachvollziehbare Erklrung durch Meyl liegtnoch nicht vor.

    Die klassische Leitungstheorie liefert eine einfache Erklrung: Beide Kugeln dienen ausschlielich als 'Verlngerungskapazitten' des verkrztenDipols. Entfernt man eine Kugel, so steigt die Resonanzfrequenz und die Positionen der Strommaxima verschieben sich. Bei einer anderen(hheren) Frequenz wird man wieder eine Resonanzstelle finden, bei der eine Koppelspule ausreichend genau unter einem Strommaximum liegt. Obdas diejenige sein wird, die Meyl vorgesehen hat, erscheint fraglich. Besser ist, wenn man ausreichend viele KoppelspulenunterschiedlicherPositionen zur Auswahl hat.....

    Das ' ABSTANDSQUADRAT'

    Meyl schreibt: 'Jetzt kann man den Abstand zwischen SENDER und EMPFNGER ... vervierfachen. Es knnte sein, dass auf derEMPFNGERseite weniger [Helligkeit der LED] zu erkennen ist, was durch vernderte Resonanzfrequenz des Systems durch den grerenAbstand zurckzufhren ist. Das gleicht man durch Drehen am Frequenzregler aus. Das Lmpchen wird wieder gleich hell leuchten wie im Versuchmit dem kleinsten Abstand, was dem Gesetz vom ABSTANDSQUADRAT widerspricht.'

    Welches Gesetz meint er da? Er formuliert dieses nirgends, man soll also raten. In der Elektrostatik (nur ruhende Ladungen!) nimmt bei

    Punktladungen die Feldstrke mit 1/r

    2

    ab - das hat aber nichts mit diesem Hochfrequenz-Versuch zu tun. Bei elektromagnetischen Wellen nimmt imFernfelddie Feldstrke mit 1/r ab - da gibt es a lso kein ABSTANDSQUADRAT! Und bei der hier verwendeten Wellenlnge von etwa 40 m kannman erst ab einer Distanz von mehr als 100 m von Fernfeld sprechen! Ausserdem messen die LED der EMPFNGERplatine keine Feldstrke,sondern die induzierte Spannung im Bereichder 8. Windung. Es bleibt rtselhaft, welches GESETZ VOM ABSTANDSQUADRAT Meyl meint.

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    Im darauf folgenden Text beweist er, dass ihm die Wirkungsweise eines Dipols fremd ist: Einleitend definiert er willkrlich und suggestiv, dass dieeine Platine der SENDER sei, die andere der EMPFNGER - elektrisch gesehen sind es die Hlften eines verkrzten Dipols, wie wir ausfhrlicherklrtund anschlieend nachgewiesen haben. Bei einem Dipol ist eine getrennte Behandlung von Teilstcken sinnlos, da alle Teile durch diestehende Welle sehr stark miteinander gekoppelt sind. Wen wundert es da, dass die EMPFNGER-LED verlschen, wenn man denVerbindungsdrahtder Platinen entfernt? Genau das schlgt er aber als Beweisfr SKALARWELLEN vor.

    Die beiden Kugeln ber SENDER- und EMPFNGERplatine sind die Endkapazitten des Dipols. Da die Energie nicht - wie Meyl ohne Beweisbehauptet - ber geheimnisvolle Wellen von Kugel zu Kugel bertragen wird, sondern ber Elektronenbewegung im Verbindungsdraht, ist derAbstand der Kugeln bedeutungslos. Seine Schlussfolgerungentbehrt jeder Grundlage.

    Hin- und Rckleitung

    Offenbar fehlen Meyl Kenntnisse der Hochfrequenztechnik und Leitungstheorie, denn er schreibt: 'Selbst fr den Fall, dass die Erdungsverbindungals Rckleiter verstanden werden sollte, so fehlt fr einen geschlossenen Stromkreis der Hinleiter.' Wie wirbeschriebenhaben, schwingen in jedem

    Dipol Elektronen, obwohl kein geschlossener Stromkreis vorliegt. Damit wird stets Energie transportiert. Ein Dipol ist immerein einzelner DrahtohneRckleitung (Auch beim 'Faltdipol' handelt es sich nichtum eine Rckleitung im Sinne der Gleichstromlehre)! Wenn - abhngig von derDipollnge - die Anregungsfrequenz stimmt, liegt eine stehende Welle vor, deren Stromknoten und -buche man bequem nachweisen kann. Im Bildzeigen Pfeile, wie sich zu einem gewissen Zeitpunkt die Elektronen im Draht bewegen. Im gezeichneten Augenblick entfernen sie sich von Punkt B,der deshalb immer positiver wird. Eine halbe Schwingungsdauer spter kehrt sich diese Bewegungsrichtung um, die Elektronen laufen wieder aufPunkt B zu und machen ihn negativ. Die Elektronen 'schunkeln' wie Wasser in einer Badewanne. Kenntnisse der Gleichstromtechnik allein gengennicht, um solche Hochfrequenzphnomene zu verstehen.

    'Nachweis' freier Energie

    Meyls einleitende Behauptung 'Mit dem Quadrat der Entfernung nimmt die Feldstrke weiter ab' habenwir ausfhrlich widerlegt.

    Meyl zieht aus unterschiedlichen Helligkeiten der LED die Folgerung, dass '... mehr Leistung empfangen [wird] als der SENDER abgibt'. Wir habendagegen - ebenfalls mit Tektronix-Messgerten- Wirkungsgrade des Teslaschwingkreises unter 50% gemessen. Fr eine berschlagsrechnung

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    entnimmt man dem Oszillogramm(Kanle 2 und 3), dass Oszillatorspannung und -strom fast sinusfrmig und kaum phasenverschoben sind. DieOszillatorleistung errechnet sich annhernd zu P = UeffIeff= 1,2 V 16 mA = 19 mW.

    Wenn man das rote Leuchten einer LED gerade noch erkennt, liegt die aufgenommene Leistung bei nur 60 W (Mikrowatt!). Fhrt man eineLeistung von 4 mW zu, so leuchtet die LED sehr hell. Wir haben zum Vergleich zwei LED identischerBauart 8,5 mW Gleichstromleistungzugefhrt und neben die mit Hochfrequenz gespeisten LED der EMPFNGERplatine gehalten: Alle LED waren gleich hell. Dieser Wert ist

    merklich kleiner als die vom Mesender abgegebene Leistung von etwa 19 mW. Bercksichtigt man, dass immer zwei LED parallel geschaltet sind,errechnet sich ein Wirkungsgrad von 8,5 mW/19 mW = 45%. Bis =100% oder gar 500% ist noch ein weiter Weg!

    Uns bleibt rtselhaft, wiesoMeyl einen Oszillator verwendet, obwohl erbehauptet, dass '98% der Feldenergie aus der Umgebungstammen'! Man sollte doch auf die restlichen 2% verzichten knnen!

    Bei Beantwortung einer kritischen Anfrageweigert sich Meyl, die naheliegende Vervollstndigung der Schaltung durchzufhren: Man knnte miteinem Teil des von ihm behaupteten Energieberschusses der EMPFNGERplatine (>500% !!) den Oszillator betreiben und so ein perpetuummobile realisieren. Seine Ausreden dort sind lesenswert.

    Richtig ist, dass bei jeder stehenden Welle enorme Rckwirkungen von einer Position auf alle anderen auftreten - dafr braucht man keineSKALARWELLEN zu erfinden. In Unkenntnis hochfrequenztechnischer Grundlagen verallgemeinerter unzulssig eine Aussage derGleichstromlehre: 'Die hhere Spannung [fhrt] zwingend zu einem hheren Strom und einer hheren Leistung.' Diese Behauptung lt sich beiHochfrequenz einfach widerlegen: Auf jeder Lecherleitungfindet man Stellen sehr hoher Spannung, an denen der Strom null ist (Stromknoten).Verdoppelt man die Spannung, so bleibt der Strom an dieser Stelleimmer noch null! Dieses Lehrbuchwissen kann man an jeder Lecherleitung undauch beim Meylschen Teslaschwingkreis mit Strom- und Spannungssonde berprfen.

    berlichtgeschwindigkeit

    Es ist nicht einfach, Meyls unklare Versuchsbeschreibung nachzuvollziehen. Er schreibt : 'Besonders markant ist, wie die SENDERlampenausgehen, whrend die beim EMPFNGER aufleuchten, wenn Resonanz eingestellt wird.' In jeder serisen Abhandlung wrde nun die eingestellteFrequenz angegeben, Meyl schweigt an dieser Stelle. Wir haben 7,2 MHz gemessen, Meyl vermutlich auch.

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    Weiter schreibt er: 'Dreht man den Frequenzregler weiter nach links, dann findet sich bei aufgedrehtem Amplitudenregler noch ein weitererEinstellwert, bei dem die EMPFNGERlampen leuchten.' Hat Meyl die Oszillatorfrequenz vergrert oder verkleinert? Welchen Wert hat dieFrequenz nun? Man muss raten - wie so oft bei Meyl.

    Er beweist seine Unerfahrenheit bei Hochfrequenzexperimenten, wenn er anschlieend schreibt: 'Hufig reicht es schon aus, die Hand vor dieEMPFNGERkugel zu halten, um den Empfang zu verhindern.' Wir haben festgestellt, dass man die Hand genauso gut seitlich oder dahinter halten

    kann. Dadurch wird ganz einfach die Endkapazittdes Dipols von 1,3 pF je nach Abstand der Hand auf ber 3 pF vergrert und dieResonanzfrequenz gesenkt. Die stehende Welleund damit auch die Strommaxima werden schwcher und der auskoppelbare Strom auf derEMPFNGERplatine wird kleiner. Auch fr diese Erklrung bentigt man keine SKALARWELLEN, sondern Standardkenntnisse in Physik.

    Die anschlieende Behauptung, 'die Spulenlnge und damit die Wellenlnge wurde nicht gendert' ist grober Unsinn: Wegen der Zusatzkapazitten(Kugeln) gibt es keinen einfachen Zusammenhang zwischen Draht- und Wellenlnge, insbesondere kann man nicht behaupten, dieWellenlngehtte sich nicht gendert. Welche Wellenlnge meint Meyl berhaupt?

    Wir haben eine Grundfrequenz von 5,35 MHz mit einer Vakuum-Wellenlnge von 44,4 m gemessen. Die untersuchte Oberwellevon 29,5 MHz (nureine von vielen mglichen!) besitzt die Vakuumwellenlnge 10,2 m. Was ist nun 'DIE WELLENLNGE', die Meyl meint und die sich angeblichnichtgendert hat? Verwechselt er etwa gar die Drahtlngemit der Wellenlnge? Gegen Ende des Absatzeserwhnt Meyl berraschend die beidenFrequenzen 4,5 MHz und 6,7 MHz. Sind das diejenigen, die er beim 'Durchdrehen des Frequenzreglers' gefunden hat. Man erfhrt das nicht. Seinedaraus folgende 'Herleitung' von berlichtgeschwindigkeit ist nicht nachvollziehbar.

    Bewertung der Skalarwellentheorie

    Aus wissenschaftlicher Sicht ist die Dokumentationeine laienhafte Darstellung - unbrauchbar fr ernsthafte Kontrollversuche. Wir vermissennachprfbare numerische Ergebnisse und jegliche Fehlerbetrachtung. Der im Bausatz enthaltene Oszillatorist mangelhaft und die als'Anzeigeinstrumente' eingebauten LEDproduzierenstarke Oberwellen. Verwendet man einen oberwellenarmen Oszillatorund Standardinstrumente

    wie Oszillograf und Spektralanalysator, so existieren - bei ausgelteten LED - die von Meyl beschriebenen Effekte berhaupt nicht mehr.

    Wie wir nachwiesen, entbehrt die von Meyl sehr 'hemdsrmelig' vorgenommene Schtzungeines 'zu 98% unkonventionellen Verhaltens' seinesTeslaschwingkreises jeder nachvollziehbaren Grundlage. Nach unseren Messungen und Berechnungentrifft genau das Gegenteil zu: In jederTeslaspule werden nur etwa 0,8% der ankommenden Energie 'verbraten', der weit berwiegende Teil wird 'weitergereicht', um bei der Meylschen

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    Wortwahl zu bleiben. Da er aber sehr viel Wert darauf legt, 'immer nur von diesen 98% externer Feldenergie zu reden', steht er - gemeinsam mitseinen esoterischen SKALARWELLEN - nicht auf wissenschaftlichem Boden.

    Sicherlich knnen auch uns vereinzelt Messfehler unterlaufen sein, die Meyl gern anderen Experimentatoren unterstellt. Wir laden ihn daher ein,unsere Messapparaturen vor Ortzu berprfen und die Versuche hier ohne 'bereifer' zu wiederholen.

    Anhang

    Unabhngig von mglicherweise abweichenden Festlegungen in der Literatur verwenden wir folgende Zhlweise fr Oberwellen: Erzeugt einOszillator die Frequenz f0, so hat die 3. Oberwelle die dreifache Frequenz 3f0. Stimmt man also den Oszillator auf 6 MHz ab, so liegt die fnfteOberwelle bei 30 MHz.

    Verwendete Messgerte

    Spektralanalysator HP8594EM mit dem Gesamtbereich 9 kHz - 2900 MHz. Baujahr 2000. Standardbereich bei unseren Versuchen: 2 MHz -40 MHz.

    (Sampling-)Oszillograf Tektronix TDS 3054 mit vier Kanlen und einer darstellbaren Grenzfrequenz von 500 MHz. Abtastfrequenz 5000MHz. Baujahr 2000. Mit dem Spektralanalysator lsst sich nachweisen, dass dieser Samplingoszillograf ein schwaches Strspektrum bei 15MHz erzeugt, das nie -50 dB berschreitet. Das bedeutet Strspannungen, die kleiner sind als 1/316 der interessierenden Signalspannungen.Auerdem ist dieses Strspektrum breitbandig und lsst sich sehr gut von den (meist) scharfen Spektrallinien des Oszillatorsunterscheiden.Den Unterschied sieht man an den Ausdrucken des Analysators: Bei manchenSpektrenwar der Oszillograf abgeschaltet, bei Spektrumwarer eingeschaltet und verursachte den Untergrund bei 15 MHz und 40 MHz. Um unerwnschte und schlecht kontrollierbare Kopplungen berdie 230 V-Versorgung zu vermeiden, wurde der Oszillograf batteriebetrieben.

    Digitaler Mesender Fluke 6062A 0,1 MHz - 2100 MHz. Baujahr 1992. Die Ausgangsspannung kann man digital bis maximal 1,58 Veffeinstellen. Die Kurvenform wurde laufend mit dem Oszillografen berwacht. Da der Mesender einen Innenwiderstand von 50 hat, wirdauch hier eine Kurvenverformung festgestellt, sobald die LED angeschlossen werden. Aus dem ursprnglich sinusfrmigen Signal wirddann eine mehr rechteckige Form mit starkem Oberwellengehalt.

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    Kapazitts/Induktivittsmessgert Fluke RLC-Meter PM6304 mit Messfrequenzen 100 Hz, 1 kHz, 10 kHz und 100 kHz. Baujahr 2000.

    Eine EMV-Kabine von Frankonia mit den Innenmaen blh = 2 m2,8 m 2,4 m zur Abschirmung aller Fremdfelder. Baujahr 2001.

    Oszillogramme

    Der verwendete Tektronix-Oszillografhat die nachfolgenden Bilder als Datei im BMP-Format ausgegeben.

    SENDER- und EMPFNGER-LED sind eingeltet. Die SENDER-LED leuchtet recht hell, die EMPFNGER-LED berhaupt nicht.Oszillatorfrequenz 7,2 MHz.

    Kanal 1 (gelb) zeigt die induzierte Spannung ber der Koppelspule der SENDERplatine. Die 3. Oberwelle ist erheblich strkerals die Grundwelle.Einige Millimeter abseits der gewhlten Position ist diese Kurvenform durch Beimischung anderer Oberwellen erheblich komplizierter aufgebaut.

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    Kanal 2 (blau) zeigt die Oszillatorspannung an der Koppelspule der SENDERplatine. Man beachte die Begrenzung auf 1,7 V durch die parallelliegende LED.

    Nurdie EMPFNGER-LED ist eingeltet. f = 7,2 MHz.

    Kanal 1 (gelb) zeigt die induzierte Spannung ber der Koppelspule der SENDERplatine. Die 3. Oberwelle berwiegt. Offensichtlich wird sie durchdie leuchtende EMPFNGER-LED erzeugt und wirkt auf die SENDERplatine zurck.

    Kanal 2 (blau) zeigt die Oszillatorspannung an der Koppelspule der SENDERplatine. Man beachte die Verzerrung der Sinusform, eineRckwirkung der leuchtenden EMPFNGER-LED.

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    Abschlubericht zu Meyl-Experimentiersatz Langversion Seite 38 von 42

    Alle LED sind ausgeltet. Man vergleiche mit dem entsprechenden Spektrum.

    Kanal 1 (gelb) zeigt die induzierte Spannung ber der Koppelspule der EMPFNGERplatine.

    Kanal 2 (blau) zeigt die Oszillatorspannung an der Koppelspule der SENDERplatine.

    Kanal 3 (rot) zeigt die Spannung am 5 -Widerstand in der Verbindungsleitung Oszillator - Koppelspule.

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    Nurdie EMPFNGER-LED ist eingeltet. f = 7,2 MHz.

    Kanal 1 (gelb) zeigt die induzierte Spannung ber der Koppelspule der EMPFNGERplatine.

    Kanal 2 (blau) zeigt die Oszillatorspannung an der Koppelspule der SENDERplatine.

    Kanal 3 (rot) zeigt die Spannung am 5 -Widerstand in der Verbindungsleitung Oszillator - Koppelspule. Umgerechneter Wert: 12 mAeff.

    Kanal 4 (grn) zeigt die Spannung am Stromwandler in der Verbindungsleitungzwischen SENDER- und EMPFNGERplatine. UmgerechneterWert: 3,4 mAeff.

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    Abschlubericht zu Meyl-Experimentiersatz Langversion Seite 40 von 42

    Es gelten die gleichen Einstellungen wie im vorhergehendenOszillogramm, der Stromwandler steckt aber nicht mehr auf der ERDUNGzwischenden beiden Platinen, sondern auf der Verbindungleitung zwischen Oszillator und SENDERplatine (in Serie zum 5 -Widerstand). Zweck dernderung ist die Eichung des Stromwandlers.

    Kanal 3 (rot) zeigt die Spannung 5 -Widerstand in der Verbindungsleitung Oszillator - Koppelspule. Umgerechneter Wert: 16 mAeff.

    Kanal 4 (grn) zeigt die Spannung am Stromwandler in der Verbindungsleitung zwischen Oszillator und SENDERplatine. Umgerechneter Wert: 16mAeff.

    Die Experimentatoren danken dem

    GDE-WISSENSCHAFTSINSTITUT fr GravitationsforschungAm Heerbach 5D-63857 Waldaschaff

    fr die Bereitstellung des Meylschen Bausatzes, aller Messgerte und fr die Benutzung der abgeschirmten Messkammer.

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    Literatur

    KONSTANTIN MEYL: Skalarwellentechnik und Dokumentation.

    Seite 9, Absatz 2.4: Erwartung nach der SkalarwellentheorieIndel GmbH Verlagsabteilung, Villingen-Schwenningen1. Auflage 2000, ISBN 3-9802 542-6-7

    KONSTANTIN MEYL: Skalarwellentechnik und Dokumentation.

    Seite 7, Absatz 1.7: VersuchsauswertungKONSTANTIN MEYL: Skalarwellentechnik und Dokumentation.

    Seite 7, Absatz 1.6: VersuchsdurchfhrungKONSTANTIN MEYL: Skalarwellentechnik und Dokumentation.

    Seite 9, Kapitel 2: RCKWIRKUNG vom EMPFNGER auf den SENDER

    KONSTANTIN MEYL: Skalarwellentechnik und Dokumentation.

    Seite 9, Absatz 2.6: VersuchsdurchfhrungKONSTANTIN MEYL: Skalarwellentechnik und Dokumentation.

    Seite 11, Absatz 3.6: VersuchsauswertungKONSTANTIN MEYL: Skalarwellentechnik und Dokumentation.

    Seite 16, Abstze 4.6 und 4.8: berlichtgeschwindigkeitKONSTANTIN MEYL: Skalarwellen-bertragung

    NET-Journal Dez. 2000, Jahrgang 5, Heft Nr. 12, Seite 31

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    Verfasser: HerbertWeidner

    [email protected]

    Aug 2001, 17:12.