MIBA Spezial 73 Besser Planen Schoner Wohnen

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  • 8/10/2019 MIBA Spezial 73 Besser Planen Schoner Wohnen

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    Refugium im Raumteiler

    Schmalspur-AquariumGroe Bahn fr kleine Fans

    RhB im KinderzimmerGrundlagen der Planung

    Beispiel: Mnsterbusch

    Juli 2007B 10525Deutschland 10,

    sterreich 11,50Schweiz sFr 19,80Italien, Frankreich, SpanienPortugal (cont) 12,40Be/Lux 11,60Niederlande 12,75

    Norwegen NOK 125,

    Besser planen,schner wohnen

    Besser planen,schner wohnen

    SPEZIAL 7373

    SPEZIAL

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    Die lkrise von 1973 hatte auch ihrGutes. Weniger fr die Weltwirt-schaft, als vielmehr fr mich. Wir kriegtendamals nmlich eine Gas-Etagenheizung.Na und, werden Sie denken, was hat dasdenn mit Modellbahn zu tun? Mit Ihrernichts, aber mit meiner sehr viel! Dennwenig spter wurde der ltank aus demehemaligen Kohlenkeller herausgerissenund das obligatorische Muerchen an der

    Trschwelle abgebrochen.Das auf solch elegante Weise frei ge-

    wordene Rumchen stellte meine Muttergrozgig fr eine Anlage zur Verf-gung, was bei mir augen-blicklich eine intensive Pla-nungsphase auslste. Dieim Mastab 1:10 ge-zeichneten Raummaepassten problemlos auf einder Lnge nach halbiertesA4-Blatt, weshalb diegreren Radien der Mrk-

    lin-Gleisplanschablone garnicht erst in Erwgunggezogen wurden. Aberauch mit den engerenKurven ging es vorn und hinten nichtauf eine gewisse Ernchterung schienunausweichlich. Doch es gab da noch eineAlternative.

    Jede Mietspartei im Haus besa nmlichzwei Keller. Der umsichtig planendeArchitekt der 1955er-Nachkriegsimmobi-lie Auhagen brachte genau solche Hu-ser 2006 heraus! hatte jeder Partei einenKohlenkeller vornheraus und einen Kar-toffelkeller hintenheraus zugedacht. Inunserem Fall war der hintere Keller deut-lich grer und das weckte mein Interes-se: Eine gewisse Beharrlichkeit an den Taglegend berzeugte ich meine Mutter mitimmer neuen, selbstverstndlich auf dengreren Keller abgestimmten Plnenvon der Notwendigkeit eines Tausches.Erdpfel und Einweckglser konntenschlielich ruhig ein wenig enger zusam-menrcken, whrend Fahrzeuge undStrecken unmglich zu komprimierenwaren. Ein kleiner Raum mit sauberen

    Regalen und einer ordentlichen Kartoffel-kiste macht so eine Vorratshaltung dochauch viel bersichtlicher, gell?

    Vom wochenlangen Quengeln weichge-kocht stimmte meine Mutter schlielicheinem Umzug der Vorrte zu nicht ohnemir noch das Versprechen abzupressen,auch den vorderen Keller tipptopp mitweien Wnden und einer feuchtraum-gerechten Beleuchtung samt Steckdosefr den geplanten Gefrierschrank auszu-statten. Ich akzeptierte augenblicklichund hatte wenige Tage spter mein ei-

    genes Reich. Ein wenig khl im Wintervielleicht, aber eine Kammer, in der einRadius 3 nicht mehr vllig auerhalb allerdenkbaren Mglichkeiten war.

    So viel Glck hat freilich nicht jeder. Werkeinen kompletten Raum zur Verfgunghat oder im gleichen Zimmer weitereNutzungsmglichkeiten dulden muss,wird besondere Lsungen zu schtzenwissen. Das vorliegende Spezial enthltviele pfiffige Mglichkeiten, wie man beischeinbar unmglichen Platzverhltnissendennoch betrieblich interessante Anlagenunterbringen kann von der Regallsungbis zum Raumteiler, vom Kasperlthea-ter bis zur Kinderzimmeranlage.

    Und was ist letztlich in dem groen Kel-ler realisiert worden? Nun, nach Auswahldes kompliziertesten Plans begann ichden Bau einer raumfllenden Anlage.Doch dieses Projekt war zu gro frmeine damaligen Mglichkeiten. Die so-genannte Unvollendete ja, nicht nurGustav Mahler hat so was wurde etlicheJahre spter mittels Stichsge brutal ausihrem tristen Dasein als Sperrholzwsteerlst. Dabei htte durchaus etwas Vor-

    zeigbares entstehen knnen, wren nurdie richtigen Planungsideen zur Handgewesen meint Ihr Martin Knaden

    MIBA-Spezial 73 3

    Kammer-

    Konzepte

    Speziell auf die Mglich-

    keiten eines weitverbrei-

    teten Regalsystems aus

    dem Mbelhaus mit dem

    Elch hat Rolf Knippersei-

    nen Anlagenplan Eck-

    warden abgestimmt.

    Seine Zeichnung hebt

    entsprechend die Holz-bauteile deutlich hervor.

    Zur Bildleiste unten:

    Helge Scholzportrtiert

    den Raumteiler mit sch-

    sischem Schmalspur-

    thema in den Rumen

    der Fa.Technomodell.

    Michael Meinholdund

    Thomas Siepmann erlu-

    tern, wie man bei der

    Planung einer Anlage

    vorgeht. Ludwig und

    Lukas Fehrbeweisen,

    dass auch die Baugre

    0 mit den Ausmaen

    eines Kinderzimmers

    kompatibel ist.

    ZUR SACHE

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    Bw-Betrieb hinter dem Vorhang findet bei Paul Schwieder im Schlaf-

    zimmer statt. Besonderen Wert legte er bei der langen, schmalen H0-

    Anlage auf den Aspekt des Staubschutzes. Seite 50.

    Foto: Stephan Rieche

    Modellbahn-Schrank und Bw-Vitrine nannten wir den Beitrag ber

    Ernst Zimmermanns Wohnraum-kompatiblen Anlagenbau. Die Klapp-

    anlage beinhaltet seine Schwarzwaldbahn, die Vitrine eine Prsenta-

    tionsmglichkeit fr Modellloks. Seite 26. Foto: Bruno Kaiser

    4 MIBA-Spezial 73

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    Hallo Thomas,Martin hat mich gefragt, was wirbeide fr das nchste Spezial machen

    knnten. Es geht um kleine Modell-

    bahnanlagen im Wohnbereich, sta-

    tionr und/oder mobil, die sich eini-

    germaen harmonisch ins Zimmer ein-

    fgen. Arbeitstitel ist Planen und

    Wohnen. Ich htte da was mit derZonengrenze in Zwinge; wie siehts bei

    Dir aus? Gru Michael

    Hallo Michael,

    klingt nicht schlecht. Ich hab da schon

    lnger was auf der Pfanne, das knnten

    wir jetzt verbraten. Es gibt bzw. gab

    hier einen Bahnhof nur fr den Gter-

    verkehr, mit diversen Anschlieern.

    Heit Mnsterbusch und wurde von

    Stolberg aus ber eine Spitzkehre an-

    gefahren. Ich hatte ohnehin vor, dieseSituation auf einem mobilen Betriebs-

    diorama in meinem Wohnzimmer um-

    Betriebsdiorama Mnsterbusch in H0

    Zimmer mit Zinkhtte oder:Giga-Betrieb im Guckkasten

    6 MIBA-Spezial 73

    Geradezu exemplarisch fr

    eine betriebsintensive Modell-

    bahn im Wohnbereich und den

    Werdegang mancher Spezial-

    Artikel ist dieses Protokoll der

    elektronischen Korrespondenz

    unserer Autoren Michael Mein-

    hold und Thomas Siepmann.

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    zusetzen, mit ansetzbarem Fiddle Yard

    etc.; das knnte man jetzt konkretisie-

    ren. Gru Thomas

    Hallo Thomas,

    ist gebongt. Ich habe Martin sechs Sei-

    ten zugesagt. Kennst Du brigens die

    Broschre Minimax-Anlagen von

    Herbert Fackeldey? Sind tolle Vor-schlge drin, hchst informativ und

    geistreich geschrieben. Auch unser al-

    tes Projekt Zollhaus (H.N.) ist dabei.

    Knnen wir jetzt vergessen; besser als

    der Fremo-Kollege Fackeldey kann

    mans nicht machen. Gru Michael

    Hallo Michael,

    wirklich erste Sahne, die Minimax-An-

    lagen. Das htten wir gerne selber ge-

    schrieben, oder? Anbei ein paar ersteSkizzen zu Mnsterbusch. Der Bahnhof

    selbst befindet sich in einem Guck-

    MIBA-Spezial 73 7

    Modellbahn im Wohnzimmer: Der Guckkasten mit dem H0-Betriebsdiorama wird auf Schubladen- und

    Regalelemente gesetzt. Die Versorgung mit dem rollenden Material erfolgt vom mobilen Fiddle Yard

    (Betriebsbahnhof) aus, der bei Bedarf schnell von der Tr weggerollt werden kann. Rechts die kleine

    Schiebebhne (s. Text).Zeichnung: Thomas Siepmann

    Der Inhalt hlt, was das Titelbild verspricht: (Modellbahn-) Raum ist in der kleinsten Htte! Auch

    Vollspur-Bahner finden viele Anregungen. (DIN A4, 80 S. mit 140 Fotos und Zeichnungen, 11,80,

    ISBN 3-936923-02-7; Ferrook-Aril Verlag, Otto O. Kurbjuweit, Horster Str. 170, 59075 Hamm).

    GRUNDLAGEN

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    kasten, der im Wohnzimmer auf Regal-

    bzw. Schubladen-Elementen steht. Er

    ist aus drei Teilen zusammengesetzt,

    um ihn bei Nichtbedarf leichter ver-

    stauen zu knnen. Links davon wird ein

    als Schiebebhne ausgefhrter FiddleYard angesetzt ebenfalls mobil in der

    Art eines Rollcontainers. Damit lsst

    sich die Anlage wechselnden Wohn-

    und Raumsituationen anpassen. Man

    wei ja heute nie, wohin einen die Mo-

    bilmachung, pardon: Mobilitt pltzlich

    verschlgt Rechts ermglicht eine

    weitere Schiebebhne in der Lnge ei-

    nes Gterwagens bzw. einer Rangierlok

    die Simulation von Rangierbewegungen

    im Werksgelnde. Gru Thomas

    Hallo Thomas,

    das sieht schon sehr gut aus. Whrend

    Du an dem Anlagenvorschlag weiterar-

    beitest, knnte ich schon einiges zum

    Vorbild machen. Welche Unterlagen

    gibts denn dazu Gleisplan, Anzahl

    und Art der Anschlieer, Triebfahrzeu-

    ge, Buchfahrplne, Fotos? Und was ist

    mit der Zinkhtte? Gru Michael

    Hallo Michael,

    anbei der Vorbild-Gleisplan von Mns-

    terbusch. Eine passende Streckenkarte

    hast Du sicher im Archiv.

    Hier einige Angaben zur Strecke:Durch das Neubaugesetz vom 19.04.

    1886 erhielt die Preuische Staatsbahn

    die Genehmigung zum Bau einer G-

    terzugstrecke von Stolberg Rhein. Bf.

    nach Mnsterbusch.

    Erffnung: 01.07.1887

    Lnge: 3,5 km

    Strkste Neigung: 1:40 Besonderheit: Spitzkehre bei km 2,8

    Anschlsse:

    a)im Bf. Mnsterbusch Hauptanschluss

    der Zinkhtte der Stolberger Gesell-

    schaft (Heinrichhtte)

    b)kurz vor dem Bahnhof Anschluss zur

    Gaserzeugungsanstalt der Zinkhtte

    und zu weiteren Verarbeitungsbe-

    trieben

    c)bei km 1,5 Anschluss der Aktien-

    spinnerei (in den 60er-Jahren von

    Mnsterbusch aus bedient) Still-

    legung: 01.09.1980

    Zur Zinkhtte: Im Aachener Raum

    gab es von den Lagersttten in Alten-

    berg (dem heute belgischen Kelmis) im

    Westen bis hin zum Vicht- und Indetal

    in der Umgebung von Stolberg und

    Eschweiler reichhaltige Blei-, Zink- und

    Eisenerzvorkommen, die bereits im

    Mittelalter v.a. zur Messingerzeugung

    ausgebeutet wurden. Verarbeitet wur-

    de vorrangig Zinkspat, das sogenannte

    Galmei. In der ersten Hlfte des 19.

    Jahrhunderts entwickelte man auch in

    der Aachener Region Verfahren, die

    ebenfalls hufig vorkommende Zink-blende (Zinksulfid) auf industrieller Ba-

    sis zur Gewinnung von Zink zu nutzen.

    Auf dieser Grundlage entstanden

    mehrere Zinkhtten, darunter auch die

    1838 von John Cockerill gegrndete

    Heinrichhtte in Mnsterbusch. Gns-

    tig fr diese frhe Industrialisierung

    waren natrlich auch die Steinkohlela-gersttten im Aachener Revier. Bereits

    wenige Jahre nach ihrer Grndung

    ging die Htte in den Besitz der Stol-

    berger Gesellschaft ber, die bis zum

    Anfang des 20. Jahrhunderts weiter ex-

    pandierte und nicht nur Httenwerke

    und Gruben im Stolberger Raum, son-

    dern auch bei Neu, in Westfalen und

    an der Lahn betrieb. Hauptwerk blieb

    aber die Heinrichhtte. Nach dem Ers-

    ten Weltkrieg waren die Gruben in der

    nheren Umgebung erschpft, sodass

    die Rohmaterialien zur Zinkverhttung

    und industriellen Weiterverarbeitung

    (u.a. im eigenen Walzwerk) von den

    weiter entfernt liegenden Lagersttten

    nach Mnsterbusch geschafft wurden.

    1960 wurden in Mnsterbusch und ei-

    ner weiteren Htte bei Neu 44.723 t

    Rohzink und Zinkstaub, 10.561 t Ble-

    che u.. und 76.114 t Schwefelsure

    (ein Abfallprodukt der Zinkverhttung!)

    erzeugt. 1967 wurde die Heinrichhtte

    geschlossen; auf ihrem Gelnde steht

    heute ein Gewerbepark. Daher gibts

    auch leider keine Fotos; aber Du hast

    sicher passende Aufnahmen. Drei his-torische Buchfahrplne mit 94.5 habe

    ich beigefgt. Gru Thomas

    8 MIBA-Spezial 73

    Anders als Kursbuchkarten zeigen die Eisen-

    bahn-Straenkarten auch die reinen Gter-

    verkehrsstrecken. 1966 ist die Linie von Stol-

    berg Hbf nach Mnsterbusch samt Spitzkehre

    noch verzeichnet.Archiv Michael Meinhold

    Rechts der Vorbild-Gleisplan von Mnster-

    busch mit den diversen Anschlieern um

    1964.Zeichnung: Thomas Siepmann ber Spitzkehre nach Stolberg Hbf

    Mnsterbusch

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    Mit den krftigen 94.5-18 wurden die bergaben nach Mnsterbuschbefrdert. Hier qualmt 94 1240 des Bw Hamburg-Wilhelmsburg, Sep-tember 1952. Foto: Bustorff/Archiv Michael Meinhold

    Die Buchfahrplne aus dem Jahr 1949 zeigen die vormittglichenBedienungsfahrten von und nach Mnsterbusch; auerdem gab es

    noch ein b-Paar am spten Nachmittag. Darunter ein Buchfahrplanvon 1964. Solch rare Dokumente werden durch kleine Fehler (G 56.17statt Gt 55.17, 95.5-18!) noch interessanter. Slg. Thomas Siepmann

    Anschluss Gaserzeugungs-anstalt, Zinkhtte

    Anschluss Zinkcoli Mnsterbusch

    Hauptanschluss Zinkhtte

    Ladestr. Ladestr.

    Gterschuppen Dienstgebude

    Gleiswaage

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    Hallo Thomas,sehr interessant! Dass dort 94er unter-wegs waren, liegt nahe; schlielich hat-te ja Stolberg das wichtigste T 16.1-Bwin der BD Kln. Jetzt bin ich auf denModellentwurf gespannt; anbei einigeFotos, die Du vielleicht einarbeitenkannst. Gru Michael

    Hallo Michael,anbei der Modellentwurf. Er basiert aufdem Originalgleisplan von Mnster-busch, ergnzt um einen weiteren An-schluss zur Zinkhtte. Diese ist, wieauch das Kohlekraftwerk, am hinteren

    Rand reliefartig dargestellt (vgl. dasFoto mit dem Kds und dem VW-Bulli).

    Die Linie nach Stolberg mndet derbergang ist durch die Arbeiterhuserund Bume/Gebsch getarnt in einenFiddle Yard in Form einer Schiebebh-ne. Da sie mit 1:40 fast schon eine Steil-strecke war, lsst sich die Lnge der G-terzge schn in Grenzen halten (undentsprechend die Anzahl der Bedie-nungsfahrten bei hohem Verkehrsauf-kommen glaubwrdig erhhen!). DerHauptanschluss der Zinkhtte ist amrechten Rand nur angedeutet und mn-det ebenfalls in eine kurze Schiebebh-

    ne, auf der bis zu zehn Gterwagen ge-parkt werden knnen. Gem den ge-nannten Vorbilddaten lsst sich ein leb-hafter Gterverkehr darstellen: Roh-stoffe fr die Zinkverhttung (Zinkerz,Kohle) werden angefahren, Fertigpro-dukte wie Bleche, aber auch Schwefel-sure abgefahren. Darber hinauskann natrlich der allgemeine Gter-verkehr an Schuppen und Ladestraenachgebildet werden. Gru Thomas

    *Soweit der Werdegang dieses Anlagen-vorschlags, bei dessen Umsetzung wirviel Vergngen wnschen. mm/ts

    10 MIBA-Spezial 73

    Rechts: Anregende Szenen fr die Gestaltung

    der Ladestrae am vorderen und des Zink-

    htten-Anschlusses am hinteren Anlagenrand

    zeigen diese Aufnahmen des Bundesbahn-

    Werbeamtes.Archiv Michael Meinhold

    Der Anlagenvorschlag im Mastab 1:13,5 fr H0. Elemente wie der

    mobile Fiddle Yard, hier vor der Eingangstr zum Wohnzimmer plat-

    ziert, oder die kleine Schiebebhne am rechten Rand lassen sich auch

    auf andere Kleinanlagen oder Betriebsdioramen bertragen.Wichtig:

    die Ausrundung der Hintergrundkulisse.Zeichnung: Thomas Siepmann

    Arbeiterhuser Kneipe

    Kohlebunker und Kraftwerk

    Schiebebhne,Fiddle Yard

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    Hochbetrieb am Gterschuppen von Mnsterbusch, hier vertretendurch ein Pendant im nordhessischen Arolsen. Daneben eine weitereAnregung fr die Gestaltung des hinteren Anlagenrands mit demAnschluss der Zinkhtte (oder eines anderen Industriebetriebs).Rechts eine typische Szene von der Ladestrae, der man in Mnster-busch bei entsprechendem Frachtaufkommen einen berladekranspendieren kann. Fotos: Jrgen A. Bock, Archiv Michael Meinhold, FritzWillke/Slg. Klaus Heidt

    Links: Koksverladung von einem Otmm 70 in den Lkw des rtlichen

    Kohlehndlers mittels Frderband, in H0 ebenso wie die Schrott-Ent-ladung mit Fuchs-Bagger mit Weinert-Modellen darzustellen.Auchder Kmmks 51 passt nach Mnsterbusch. Fotos: Archiv M. Meinhold

    Ladestrae Ladestrae Gleiswaage Zinkhtte

    Schiebebhne

    Gterschuppen Dienstgeb.

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    Ein Wohnraum mit Kleinbahn-Flair,dazu die Juni-MIBA 2006 offenbar ist beides gleicher-

    maen Grund zu sichtlicher Freude: Cornelia und Michael Kirsch im Esszimmer der Familie.

    Hinter ihnen die L-Anlage Landwitz an ihrem angestammten Platz. Foto: Uwe Volkholz

    Wo die H0-Anlage Landwitz daheim ist

    Kleinbahn-ZimmerLandwitz und Altlandwitz: MIBA-Lesern sind diese sinnigen

    Ortsnamen bekannt. Nachdem die in der Monatsausgabe 6/2006

    vorgestellte Anlage den Siegerpreis des MIBA-Anlagenwettbe-

    werbs auf der Faszination Modellbau in Sinsheim gewann, gabes Fragen: Wie hat der Erbauer sein Werk untergebracht? Wie

    passt das L-frmige Teil in einen Wohnraum, der auch als Ess-

    zimmer dient? Ein Besuch bei Cornelia und Michael Kirsch.

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    Der Endbahn-

    hof Landwitz hat

    nur zwei Weichen, ein

    kurzes Ladegleis und einen

    Bahnsteig. Dennoch gibt es um-

    fangreichen Betrieb, denn mehrfach

    tglich muss rangiert und der Gleisan-

    schluss zur Verladeanlage bedient werden.

    Unten: Panorama der H0-Anlage Landwitz, wiesie auf der Messe Faszination Modellbau im Mrz

    2007 in Sinsheim zu sehen war. Im linken Teil der Anlage

    befindet sich der Endbahnhof Landwitz, rechts der Haltepunkt

    Altlandwitz, ganz rechts der vielbewunderte Schattenbahnhof.

    MODELLBAHN-ANLAGE

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    Landwitz: War das nicht die Sachemit den Gartenzwergen, dem Tonund dem guten Kies, die der Landwit-zer Kleinbahn zum berleben verhol-fen hatten? Richtig, so wars! Nachdemuns der Direktor und leitende Ingenieurdieser Bahn, Herr Michael Kirsch, amEnde seines alljhrlichen Geschftsbe-richts (vgl. MIBA 6/2006) von der un-eingeschrnkten Daseinsberechtigungseines Unternehmens berzeugt hatte,

    versprach er den Ausbau und die Ver-vollkommnung seiner Bahn. Und wieman es von mittelstndischen Unter-

    nehmern mit Thringer Herkunft seitlangem gewohnt ist der Mann aus derZeiss-Stadt Jena hielt Wort!

    Die DB, die den Betrieb auf der Land-witzer Kleinbahn (LKB) fhrt, sah sichangesichts des boomenden Verkehrsgentigt, drei weitere Lokomotiven zur

    Verfgung zu stellen. Bahnchef Kirscherbat drei Oldtimer, sodass zur Freudeder Kleinbahnfans neuerdings eine 64,eine 92 und eine E 80 auf der LKB zu

    bestaunen sind. Die E 80 als Akku-Loktankt die von ihr bentigte Elektro-energie auf dem (elektrifizierten) An-

    schlussbahnhof Langenwalde, wo sieauch im Rangierdienst eifrig hobelt.

    Hintergrndiges

    Nichts geschieht ohne gewollten Zweck,alles hat seinen Hintergrund! Die LKBbrauchte schon lange einen. Doch wel-chen? Direktor Kirsch gesteht, dass die

    Auswahl nicht ganz einfach war: DieAnlage steht im Essbereich des Wohn-

    zimmers. Damit sie nicht als Fremd-krper, sondern als Blickfang fungiert,stellten meine Frau und ich neue ber-

    Fr die Abwicklung des Betriebs mit vier Zuggarnituren steht diese

    Schublade mit Aufstellgleisen zur Verfgung. Sie fungiert als ima-

    ginrer Anschlussbahnhof Langenwalde. Gleisplan: gp

    Als planmiger Personenzug LandwitzAltlandwitzLangenwalde

    rollt ein VT 70.9 an den Bahnsteig von Altlandwitz. Auf engstem Raum

    mit einer Tiefe von lediglich 35 cm hat Michael Kirsch viel Eisenbahn

    inszeniert. Dank der effektvollen Hintergrundkulisse bertrifft die

    empfundene Tiefe die realen Mae um ein Vielfaches. Zu dieser ver-

    blffenden Wirkung trgt u.a. die farbliche und grenrichtige Ab-

    stimmung zwischen den Bumen des Vorder- und Hintergrundes bei.

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    Ein Wendezug mit einer V 80 passiert soeben

    den alten Baggersee,der als Waldbad dient.

    Geschickt hat Michael Kirsch den recht engen

    Radius der Zufahrt zum Endbahnhof Landwitz

    abgetarnt. Lediglich die vorn links erkenn-

    bare Rahmenblende verrt, dass die ganze

    Szenerie nur 35 cm tief ist. Fotos: gp

    Oben rechts: Durch die Wandffnung fllt der

    Blick aus dem Wohnzimmer in das Esszimmer.

    Rechts ragt die Hausbar ins Bild. Hund Fried-

    helm wurde die Fotoprozedur inzwischen zu

    langweilig;er trollt sich. Foto: Uwe Volkholz

    Links: Der Nahgterzug von Langenwalde

    nach Altlandwitz verkehrt heute mit Dampf-

    lok. Fr die uralte T 13 (Baureihe 92) stellt

    der kurze Zug keine besondere Belastung dar.

    Rechts: Ein Feldbahnzug aus den Kies- und

    Tongruben trifft an der Verladeanlage ein.

    Die Stahlkonstruktion stammt von einer de-montierten Brcke, die zur (stillgelegten)

    Strecke hinter Landwitz gehrte. Fotos: gp

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    legungen an: Eine Kulisse musste her.Gemeinsam wlzten wir Kataloge. Baldstand das Ergebnis fest: Drei Hinter-grund-Module von Busch sollten die An-lage rumlich vertiefen. Doch warumgerade Busch? Der LKB-Chef antwor-tet, indem er dem weiblichen Fermentin der Geschichte den ihm gebhren-den Platz einrumt: Ich selbst hatte ei-gentlich an einen anderen Herstellermit fotorealistischem Hintergrund ge-dacht. Inzwischen bin ich davon ber-zeugt (und die Fotos drften es zeigen),dass meine Frau mit ihrem Favoriten,der Busch-Kulisse, recht hatte. Der un-bestreitbare Vorteil dieses Produkts be-steht zudem darin, dass alle Module anbeiden Enden exakt gleiche bergngeaufweisen. So kann man einen unendli-chen Hintergrund darstellen.

    Nicht unwichtig ist der bergang zwi-schen dem dreidimensionalen Vorder-und dem zweidimensionalen Hinter-grund. Hier hlt es Familie Kirsch mitdem MIBA-Klassiker Pit-Peg, der dieSache mit dem gefrchteten Brech-

    punkt recht locker sah: Soll eine opti-male Tiefenwirkung erreicht werden,dann muss der Brechpunkt weg. Und

    wie soll das gehen? Ganz einfach: In-dem man den Brechpunkt mit hohemGras, Gebschen und niedrigen Bu-men tarnt, die in Gre, Form und Far-be ihren Brdern und Schwestern aufder Hintergrundkulisse gleichen, zu-mindest aber mglichst nahekommen.Das funktioniert! Versuchen Sie dochmal anhand der Fotos herauszufinden,was zum Vorder- und was zum Hinter-grund gehrt!

    Es wurde Licht

    Was ntzt der prchtigste Hintergrund,wenn er im Dunkeln bleibt? Zu seinerund zur Aufhellung der gesamten Sze-nerie wurden vier Leuchtstoffrhrenbeschafft. Wichtig ist, dass man einenTageslicht-Warmton whlt, der einesommerlich-angenehme Atmosphreauf die Anlage zaubert. Die vier Leucht-

    stoffrhren hat Michael Kirsch an pas-senden Trgern aus dem bekanntenLochschienensystem vom Baumarkt di-

    rekt ber der Anlage montiert. Vornsind die Beleuchtungskrper mit Blen-den aus dnnem Holz verkleidet. MitHilfe eines Lasuranstrichs konnte die

    Verkleidung den brigen Mbeln ange-passt werden. Die Aluminiumprofile,die die Blenden an den oberen und un-teren Kanten abschlieen, entsprechenin ihrem Outfit den Mbelgriffen undtragen ebenfalls zur Anpassung der An-lage an das Esszimmer-Mobiliar bei.

    Da das L-frmige Diorama nach obenhin nicht gedeckelt wurde, strahlendie Warmlight-Rhren an den hinte-ren Wnden entlang in Richtung Zim-merdecke ab und wirken so auf berra-schende Weise als angenehme, indirek-te Raumbeleuchtung. Ist nur das Diora-ma hell erleuchtet, das Esszimmer an-sonsten aber dunkel, wird die gesamteLandwitz-Szenerie zu einem echtenHingucker, mithin zu einem Raum-schmuck der besonderen Art.

    Letzte Meldung von der LKB: Da derVerkehr weiter zunimmt und der Bahn-verwaltung einige Oldtimer-Elektro-

    triebwagen zugelaufen sind, soll dieKleinbahn elektrifiziert werden. Es gehtalso weiter! Franz Rittig

    Unberhrbar drhnt der VT 70.9 ber die

    Stahlfachwerkbrcke des Landwitz-Kanals.

    Die Fabrik dahinter ist zweidimensional!

  • 8/10/2019 MIBA Spezial 73 Besser Planen Schoner Wohnen

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    MIBA-Spezial 73 19

    Ankunft eines Wendezuges mit V 80,Donner-

    bchse und VT-Steuerwagen. Man beachte

    die Tiefenwirkung der Kulisse! Fotos: gp

    Der linke Teil der Anlage mit dem Endbahn-

    hof. Unter dem Diorama fand eine Reihe nied-

    riger Schrnke Platz. Foto: Uwe Volkholz

    Welcher Baum gehrt zur Hintergrundkulisse,

    und welcher ist echt? Die Verwischung

    des Brechpunkts ist gelungen! Foto: gp

  • 8/10/2019 MIBA Spezial 73 Besser Planen Schoner Wohnen

    19/94

    Stets und stndig seine Werke nur in

    der Vitrine des Verkaufraumes zu

    sehen, war Gerhard Walter, Chef der

    Firma Technomodell, eines Tages leid.

    Hier musste etwas passieren er be-

    auftragte Detlef Paul mit dem Bau einer

    Prsentationsanlage nach konkreten

    Vorgaben.

    Die Anlage sollte in L-Form kon-

    struiert in den Wohnzimmerschrank

    eingelassen und mit der Mglichkeit ei-

    nes automatischen Fahrbetriebes ver-

    sehen werden. Durch die Ansammlung

    mehrerer Bahnhofsgleise und unter-

    irdischer Abstellgleise sollte eine mg-lichst hohe Zuganzahl auf der Anlage

    eingesetzt werden knnen.

    Mit diesen Vorgaben machte sich der

    Anlagenbauer an die Arbeit. Zuerst

    musste der Gleisplan entwickelt wer-

    den. Die Anlagenschenkel wrden be-

    dingt durch die geringe Tiefe der

    Schrankwand nur eine Breite von

    47 cm (vorn 49,5 cm) zulassen. Das

    hie fr die Technomodell-Fahrzeuge

    Kampfradius.

    Um die Breite maximal fr die Wen-

    dekurven zu nutzen, musste das Gleis

    direkt an den Anlagenrand gelegt wer-

    den. Der in der Wand verlaufende An-

    lagenteil hat eine Lnge von 2,20 m.

    Dort sollte ein langer Bahnhof unterge-bracht werden. Zwei Bahnhofsgleise

    sind fr den Zugbetrieb befahrbar. Im

    Vordergrund befindet sich ein Lade-

    straengleis, das hintere Gleis dient

    zum Abstellen schadhafter Waggons

    und knnte im endenden Bereich schon

    ein Opfer der Natur werden.Auf dem in den Wohnraum hinein-

    ragenden Teil, der den eigentlichen

    Raumteiler bildet, sollte ein freier

    Streckenteil, der der Landschaftsgestal-

    tung zugute kommt, das Thema wer-

    den. Unterwegs passiert die Bahn ein

    Anschlussgleis zu einem Steinbruch.

    Mit der Einbeziehung dieses Elementes

    wird auf die Rolle der schsischen

    Schmalspurbahnen hingewiesen; sie

    sollten die Industrialisierung der engen

    Erzgebirgstler vorantreiben, sprich

    kleinste Transportkunden an das Schie-

    nennetz anschlieen.

    Um einen automatischen Zugverkehr

    gewhrleisten zu knnen, war der Auf-

    bau einer Ringstrecke vorgegeben. In

    Form einer verschlungenen Acht konn-

    te dem entsprochen werden. Besondere

    Beachtung wurde den Neigungsverhlt-

    nissen entgegengebracht. Zum Einsatz

    sollte neben der starken IV K auch die

    kleinere, dreiachsige I K kommen und

    mit einem Zug aus fnf zweiachsigen

    Wagen keine Probleme bekommen. Die

    letzte Bedingung verknpfte sich mit

    der Landschaftsgestaltung, der Teil mitder freien Strecke sollte von beiden Sei-

    ten betrachtet werden knnen.

    20 MIBA-Spezial 73

    Schsische Schmalspur-Idylle im Wohnzimmer

    Raumteiler-RefugiumObwohl eigentlich keine Platz fr eine Modellbahn war, wollteGerhard Walter, Inhaber der Firma Technomodell, dennoch seine

    Fahrzeuge auch im Betriebseinsatz sehen. Die Lsung ergab sich

    durch einen Raumteiler, der als Mbelstck nach allen Regeln

    der Schreinerkunst das Wohnzimmer vom Brobereich trennt.

    Dass auf dieser vergleichsweise winzigen Flche eine idyllische

    Schmalspurbahn nach schsischem Vorbild mglich war, zeigt

    Helge Scholz mit seinem Bericht.

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    MIBA-Spezial 73 21

    MODELLBAHN-ANLAGE

    Linke Seite: Betrieblicher Mittelpunkt ist der

    Bahnhof Holzmhle, dessen Durchgangs-

    und Ladegleise viel betriebliche Abwechslung

    ermglichen.Whrend der Personenzug mit

    schsischer IV K zur Ausfahrt bereitsteht, hatder Zittauer Triebwagen mit einem Sommer-

    wagen gerade Einfahrt.

    Unten: Brummend setzt der Triebwagen am

    anderen Bahnhofsende seine Fahrt fort. Er

    passiert den kleinen Schuppen mit Gleis-

    anschluss,wo whrend des Sommers der

    Schneepflug abgestellt wird.Die Fahrgsteim Sommerwagen wissen die angenehmen

    Temperaturen zu schtzen.

    Oben:Wenig spter macht sich die IV K auf

    den Weg. Interessierte Spaziergnger beob-

    achten das Schauspiel. Der Herr Bahnhofsvor-

    steher hat sich nach Erteilung des Abfahrauf-

    trags sofort wieder den Handwerkern zuge-wandt, deren Arbeiten am Dach des Emp-

    fangsgebudes langsam voranschreiten.

  • 8/10/2019 MIBA Spezial 73 Besser Planen Schoner Wohnen

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    22 MIBA-Spezial 73

    Der Gleisplan besteht aus einer verschlungenen Acht;die Lnge des

    im Schrank eingelassenen Teils betrgt 2,20 m, der andere Schenkel

    ragt 1,10 m in den Raum.

    Oben und rechts:Das Schotterwerk trgt mit seinem hohen Gterauf-

    kommen viel zum Betrieb der Schmalspurbahn bei. Es ist auf dem frei-

    en Schenkel gelegen und kann von allen Seiten betrachtet werden.

  • 8/10/2019 MIBA Spezial 73 Besser Planen Schoner Wohnen

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    Anlagentechnik

    Mit diesen Vorgaben ging es dann an

    den Aufbau. Als der Rahmen mit Tras-

    senbrettern stand und erste Fahrversu-

    che erfolgreich absolviert waren, er-

    folgte der Einbau der Weichenmotoreund der Schaltung. Fr einen reibungs-

    losen Betrieb haben sich die Fulgurex-

    Antriebe empfohlen und mittlerweile

    als sehr zuverlssig gezeigt. Schal-

    tungstechnisch haben diese Produkte

    die Besonderheit, dass sich alle Antrie-

    be einer Fahrstrae nicht gleichzeitig,

    sondern hintereinander schalten las-

    sen. Den Schaltbefehl lst der fahrende

    Zug ber Kontaktstellen selbst aus.

    Weitere Anmerkung zur Anlagen-

    steuerung: Auf beiden verdeckten Ab-

    stellgleisen finden nacheinander ste-

    hend je zwei Zge Platz. Auf den Bahn-hofsgleisen stehen nochmals zwei Z-

    ge, ergibt in der Summe einen maxima-

    len Spielspa mit sechs Zgen! Fhrt

    im Schattenbahnhof z.B. ein Zug aus,

    so rckt der nchste sofort nach. Die

    zeitliche Regelung erfolgt ber eine

    Zeitautomatik mit Untersttzung eines

    Viessmann-Relais. Die Steuerung ist so

    ausgelegt, dass man neben der totalen

    Abschaltung des Automatikbetriebes

    auch noch eine automatische Sparver-

    sion den Betrieb mit vier Zgen

    einschalten kann.

    Selbstverstndlich geht es auf der An-lage nicht immer nur in eine Richtung.

    Die Hlfte der Zge verkehrt in die Ge-

    genrichtung und der Bahnhofsvorste-

    her kme sozusagen, wenn er sich da-

    rum kmmern msste, kaum zur Ruhe.

    Eine Bedienung des Anschlussgleises

    Steinbruch ist nicht vorgesehen, der ar-

    MIBA-Spezial 73 23

    Schmalspur im AquariumEin Tischler fertigte den Raumteiler aus Unterschrank und Aquari-

    um an. Gleichzeitig begann der Anlagenbau in der Werkstatt von

    Detlef Paul.Dieser stand vor der Aufgabe, die Bedienungselemente,

    sprich Fahrtrafo und Schaltpult, zu verstecken. Da hauptschlich im

    Automatikbetrieb gefahren werden soll, ist deren Erreichbarkeit se-

    kundr, das wohnliche Ambiente sollte durch sichtbare Steuertechnik

    und Kabel nicht beeintrchtigt werden. Untergebracht sind die Span-

    nungsquellen fr den Fahrstrom daher im Unterschrank und das

    Schaltpult fr den wahlweise einschaltbaren Handbetrieb ist in einem

    Schubfach verborgen.Lediglich die Steckdose ist sichtbar, von der das

    Kabel in den Schrank fhrt und somit die Position des Trafos verrt.

    Die Verbindung zwischen Steuerkonsole im Unterschrank und Anlage

    erfolgte durch die Sttze zwischen Aquarium und Unterschrank. Zur

    Beseitigung eventueller Betriebsstrungen oder fr Reinigungen kn-

    nen die Glasscheiben (mit Ausnahme der Scheibe an der Stirnseite des

    Raumteilers) ganz leicht herausgeschoben werden. Die Zge verkeh-

    ren als Stammeinheiten; ein Rangierbetrieb ist auch bei Individual-betrieb nicht vorgesehen.

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    me Mann kme sonst zu sehr in Stress!Deshalb wurde diese Weiche fr einegerade berfahrt dauerhaft festgelegt.

    Fr bestes Laufverhalten sind alleTriebfahrzeuge mit Faulhaber-Motorenausgestattet worden. Zustzlich wur-den die kleinen, nur wenige Grammwiegenden I-K-Maschinen in den seit-lichen Wasserksten mit Gewichten be-stckt. Zudem sind in den Waggons diezur Beschwerung eingesetzten Metall-platten teilweise entfernt worden, umdie Maschinen, die hier in einer ArtDauerleistung stehen, nicht zu beran-strengen.

    Eine weitere tolle Lsung ist die Ver-bindung von Anlage und Steuereinheitim Unterschrank. Ganz einfach wurdedies gelst, indem die Sttzsule desnach vorn in den Wohnraum ragenden

    Anlagenteils aufgebohrt wurde. Durchdiese hindurch verlaufen alle notwen-digen Kabel; sie sind somit fr den Be-trachter nicht sichtbar!

    Die Steinbruchbahn funktioniert vomAnlagenbetrieb losgelst. Mit einerPendelautomatik tuckert hier die rei-

    zende Burmester-Feldbahn fleiig undpflichtbewusst mit ihren Loren hin undher.

    24 MIBA-Spezial 73

    Kurz nach dem Verlassen des Bahnhofs ber-

    quert der Gterzug bespannt natrlich mit

    einer IV K auf einer Betonbrcke die

    Schmalspurbahn.

    Rechts: Die kleine I K hat ganz schn zu

    schnaufen, wenn sie mit ihrer Garnitur aus

    alten schsischen Lnderbahnwagen die

    Hhe erklimmen will. Die Angler wissen das

    Schauspiel nicht wirklich zu schtzen

    Rechte Seite unten:Wenig spter fhrt ein

    PmG mit I K in Gegenrichtung ber das Via-

    dukt.Auf einem Prchen Drehschemelwagen

    ist Holz fr Holzmhle geladen.

    Fotos: Helge Scholz

    Unten: Direkt an die Betonbrcke schliet

    sich ein zweibogiges Viadukt aus Bruchstein

    an, der den munter dahinpltschernden Bach

    berspannt.

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    Nicht jedem ist das Glck beschert,einen trockenen Kellerraum odereinen ausgebauten (oder wenigstens

    ausbaufhigen) Dachboden fr seineModellbahn zu besitzen, vom eigens

    geschaffenen, wohltemperierten Hob-

    byraum in der Wohnung mal ganz zu

    schweigen. Sind jedoch diese Zeitge-

    nossen dazu verdammt, dem geliebten

    Bahnhobby nicht frnen zu drfen, oh-

    ne den Hausfrieden in ernste Gefahr zu

    bringen? Nein, glcklicherweise gibt es

    Mglichkeiten, selbst bei eingeschrnk-

    ten Wohnverhltnissen, eine stationre

    Modellbahn mit den Erfordernissen

    bestimmungsgerechten Wohnens zu

    verbinden.

    Gestaltungskonzepte

    Fr die Modellbahn hatte ich mich ja

    schon lange interessiert. Doch der Mo-

    dellbahnvirus kam Ende der 60er-Jah-

    re mit dem Kauf einer GFN-V 100 und

    einigen Gterwagen wieder zum Aus-

    bruch. Weshalb ich eine neue Anlage

    bauen wollte. Die Frage war nur: wo?

    Mit Zustimmung meiner Frau, die ja

    auch ein Wrtchen mitzureden hat,

    wenn es um die Gestaltung der Woh-

    nung geht, wurde ein Platz im Wohn-zimmer hinter dem Esstisch gefunden.

    Aber die Bahn sollte nicht dauernd zu

    26 MIBA-Spezial 73

    Wohnraum-kompatibler Anlagenbau

    Modellbahn-Schrankund Bw-VitrineEine Klappanlage und eine kleine Vitrine galt es im Wohnbereich

    unterzubringen. Wie dies zu machen ist und mit welchen Mitteln

    optisch hervorragende Installationen erreicht werden knnen,

    schildert Ernst Zimmermann aus den Erinnerungen an seine ei-

    genen Arbeiten. Die Fotos steuerte Bruno Kaiser bei.

    Hier ist die Anlage

    von unten zu sehen,

    die beiden Schrank-

    tren stehen offen,

    die Anlage selbst ist

    noch nicht in den

    Raum ausgeklappt.

    Rechts ein Stck der

    Hintergrundkulisse,

    die u.a. an der Innen-

    seite der Schrank-

    tren befestigt ist.

    Die Kulisse ist sehr

    wichtig und verhilftder Anlage zu mehr

    Tiefe.

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    sehen sein. Da ich in der Jugend dasTischlerhandwerk erlernt hatte, wardas Kaschieren der Anlage nach eini-gen berlegungen kein Problem.

    Die Lsung sah hnlich wie bei einemKlappbett ein Wegklappen der Anla-genplatte bei Nichtbenutzung vor. Auch

    die Schrankgre (ca. 100 cm hoch,200 cm breit und 30 cm tief) orientier-te sich an einer platzsparenden Schlaf-statt. Die Platte des Schranks und dieModellbahn konnte man hochklappenund auf den geffneten Tren ablegen.Der Nachteil einer solchen Anordnungbestand natrlich darin, dass alle Fahr-zeuge bei Betriebsschluss von der ver-senkbaren Anlage heruntergenommenund verstaut werden mussten.

    Auch wenn das schon mal ein Anfangwar, mit dieser Lsung konnte ich mich

    nicht so recht zufriedengeben. Dennder Modellbahnvirus brodelte weiterund brauchte Futter. Ich sann deshalbber eine Lsung einer greren Bahnnach. So ergab sich nach dem Umbaudes Schlafzimmers die Mglichkeit, ei-ne klappbare Anlage hinter dem Bett zuinstallieren, die insgesamt mehr Spiel-flche ergab. Nach einigen Proben bau-te ich gem diesem Prinzip dann die

    Modellbahn Triberg und noch eineweitere. Auch hier mussten nach Been-digung des Spiels abends alle Zge ab-genommen werden und im Nachtkas-ten verschwinden, ebenso wie die An-lage selbst. So war auch diese Lsungwegen der geschilderten Umstnde

    nicht optimal und die Konsequenz da-raus hie: schmerzlicher Abbau desliebevoll Erstellten nach dem MottoKlappe zu, Affe tot.

    Endgltige Lsung

    Manchmal jedoch lsen sich Problemevon ganz alleine. Inzwischen war nm-lich die Tochter flgge geworden. Durchihren Auszug aus der elterlichen Woh-nung wurde das Kinderzimmer frei.Hier lie sich schon deutlich freier wal-

    ten, wenn auch dieser Raum nicht aus-schlielich dem Hobby gewidmet seinkonnte. Er diente nmlich auerdemals Gste- und Esszimmer. Der Bau ei-ner permanent aufgestellten, sta-tionren Bahn war deshalb auch jetztnicht mglich.

    Deshalb sollte die wiederum ver-grerte Anlage ebenso leicht demon-tierbar sein, wie die Nachteile der Vor-

    gngerkonstruktionen vermeiden. Hier-zu griff ich auf einen schon frhererdachten Plan eines speziell fr dieModellbahn gebauten Schranks zurck(siehe hierzu den Schrankplan). Beigeffneten Schranktren und herunter-geklappter Platte, die sich dabei auf

    Fallfe sttzt, fllt die Modellbahn dengrten Teil des Raumes aus. Im ein-gehausten Zustand der Anlage, d.h.wenn der Modellbahnschrank zu ist,kann das Zimmer ohne optische oderrumliche Beeintrchtigung anderwei-tig genutzt werden. Die ausgeklappte

    Anlage kann nun auch einmal ein paarTage stehenbleiben, denn bei geschlos-sener Zimmertr bleibt der Hausfriedegewahrt. Zum eigentlichen Bau seienspter noch ein paar Worte verloren.

    Doch das war nicht alles! Da das

    Grundthema meiner Modellbahn dieSchwarzwaldbahn in Epoche III dar-stellt, was sich aus vielen Urlauben indieser schnen Region ergeben hat,huften sich mit der Zeit immer mehrDampflokmodelle an. Die Vorbilder wa-ren auf der Schwarzwaldbahn einge-setzt und im Bahnbetriebswerk Villin-gen von 1945 bis 1970 beheimatet. Umdie vielen schnen Modelle nicht nur

    28 MIBA-Spezial 73

    Lngs- und Querschnitt durch das Modell-

    bahn-Mbel. Die Tiefe richtet sich nach

    dem Platzbedarf des Schattenbahnhofs,

    der nicht mit geklappt wird.

    Zeichnungen: Ernst Zimmermann

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    MIBA-Spezial 73 29

    Anlagenschrank

    Der Anlagenschrank nimmt nicht nur diesicht- und klappbaren Teile der Modell-bahn auf, sondern auch den stationrenSchattenbahnhof. Anlage und Schatten-

    bahnhof mssen nach dem Ausklappenmit Gleisstcken verbunden werden. Dergroe Vorteil dieser Lsung liegt darin,dass die Zge im Schattenbahnhof abge-stellt werden knnen, bevor die Anlage inRuhestellung gebracht wird. Ein Abneh-men der Fahrzeuge ist nicht ntig.Die Breite des Schattenbahnhofs be-stimmt die Tiefe des Schranks. Die Anla-genplatte selbst ist an der Vorderkanteder Schrankseitenteile mit krftigenScharnieren angeschraubt. Selbstaus-klappende Beine bernehmen die vorde-

    re Absttzung im Zimmer. Nach auen ab-geschlossen wird der Schrank durch zweiin sich mittels Scharnieren noch einmalklappbare Tren. Die Innenseiten dieserSchranktren nehmen die Hintergrundku-lissen auf, die im Scharnierbereich natr-lich getrennt sein mssen.Der Schrank wurde in weiem Schleiflackausgefhrt. Er sorgt mit den im Ruhesta-dium geschlossenen Frontseiten fr einenperfekt gestalteten, wohnlichen Eindruck.Die Hand des Schreinermeisters ist un-verkennbar. Aber auch weniger ausgebil-

    dete, rhrige Bastler knnen hnlichesmit vergleichsweise einfachen Mitteln er-zielen.Wer die Wohnlichkeit des Zimmersnicht beeintrchtigen will, sollte den Mo-dellbahnschrank optisch an die sonstigeMblierung anpassen.Schranktren und Seitenteile lassen sichbeispielsweise aus furnierten oder kunst-stoffbeschichteten Platten selbst herstel-len, wenn man auf sauber geschnitteneBauteile zurckgreifen kann. Schreineroder auch der Fachmarkt sind in der Lage,passende Zuschnitte der Materialien mitsauberen Schnittkanten zu erstellen. ZumKaschieren der Plattenschnitte gibt es so-genannten Kantenumleimer (im Fachhan-del).Die mit Heikleber versehenen Strei-fen lassen sich mit einem Bgeleisen aufdie Schnittkanten aufbgeln.Bei der Auswahl der Scharniere sollteman sich des Gewichts der Platten be-wusst sein und lieber eine Nummer str-ker whlen als unbedingt ntig. Griffezum Aufziehen der Schranktren gibt esim Fachhandel ebenso wie Magnetver-schlsse fr die Tren. Zu beachten sinddie Fallfe, die beim Ausklappen des An-

    lagenbretts dessen Gewicht tragen.Auchsie sind mit Scharnieren zu befestigen.

    Der Modellbahn-Schrank von oben gese-

    hen: links der stationre Schattenbahnhof,rechts der herausgeklappte Anlagenteil,dazwischen das Verbindungsgleisstck,dasbei Betriebsruhe herausgenommen wird.Der Gleisplan entspricht nicht demtatschlich gebauten Zustand, sondernstellt einen Planungsvorschlag dar (Rurtal-bahn), mit dem Ernst Zimmermann an ei-nem MIBA-Wettbewerb teilnahm.

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    hinter den geschlossenen Tren des

    Anlagenschranks deponieren zu ms-

    sen, baute ich mir eine Vitrine fr die

    Loks, die im Schrank wegen der nach-

    haltigen Lokvermehrung ohnehin kei-

    nen Platz mehr gefunden htten.

    Diese Vitrine beinhaltet ein kleines

    Dampflok-Bahnbetriebswerk. Sie wur-de im Phonoschrank im Wohnzimmer

    so integriert, dass der Gesamteindruck

    des Zimmers nicht gestrt war. Auf die-

    se Weise kann ich mich am Anblick der

    Maschinen tglich erfreuen, ohne

    irgendetwas umstellen oder Mbel

    rcken zu mssen. Ich nannte das klei-

    ne Bw Dampflok-Museum, weil sich

    so auch solche Modelle einsetzen las-

    sen, die sich im Groen nie begegnet

    wren.

    Mithilfe der Klappeinrichtung oder

    durch den Bau einer optisch anspre-chenden Vitrine ergeben sich viele

    Mglichkeiten, eine Modellbahnanlage

    auch in der Wohnung ohne strende

    Nebeneffekte zu betreiben.

    Ernst Zimmermann

    30 MIBA-Spezial 73

    Ebenso wie auf der

    Klappanlage imSchrank kommen

    auch in der Bw-Vitri-

    ne Lokomotiven zum

    Einsatz, die im

    Groen einst auf der

    Schwarzwaldbahn

    Dienst taten.

    Im Bild rechts sind

    die Schaulustigen zu

    sehen, die fr

    action sorgen.

    Ganz rechts die

    Sturzbekohlung

  • 8/10/2019 MIBA Spezial 73 Besser Planen Schoner Wohnen

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    MIBA-Spezial 73 31

    Vitrine

    Eine beliebte Art, seine Modellbahn-

    schtze sichtbar aufzubewahren, sind Vi-

    trinen. Ernst Zimmermann begngte sich

    jedoch nicht einfach mit einem (ggf. sogar

    kuflich zu erwerbenden) Wandschrank,

    sondern baute eine Ausstellflche in sein

    Wohnzimmer, die sich dort aufgrund der

    perfekten Gestaltung vllig strungsfrei

    integrieren lie. Sein Bahnbetriebswerk

    wurde mit ausgenuteten Leisten umge-

    ben, die die Scheiben dreiseitig aufneh-

    men. Eine vierte Scheibe reicht bis auf die

    mit Kulisse versehene Rckwand und

    deckt damit das gesamte Geschehen

    staubdicht ab.Durch die pfostenlose Kon-

    struktion kann das Geschehen in der Vi-

    trine von allen Seiten wahrgenommen

    werden.Auch wenn nicht jeder Modellbahner M-

    belschreiner ist, lsst sich die hier vor-

    gestellte Bauweise in vereinfachter Form

    mit berschaubarem Aufwand selbst her-

    stellen. Dabei kann man folgendermaen

    vorgehen: In einen Bodentrger (Mae

    der Zimmermannschen Version: 150 x 30

    cm) frst man dreiseitig an den Kanten

    eine Nut ein,die minimal breiter gehalten

    ist, als die einzusteckenden Glasscheiben.

    In der Rckwand werden an den Kopfsei-

    ten ebenfalls passgenau Nuten einge-

    bracht. Die Vitrine besteht nun aus einervorderen langen schmalen und zwei seit-

    lichen quadratischen Scheiben, die in die

    Ausnutungen im Holz eingesteckt werden

    und sich gegenseitig stabilisieren. Den

    Abschluss oben bildet eine weitere Glas-

    platte, die auf den drei Scheiben und der

    Rckwand plan aufliegt.

    Das Material fr den Selbstbau findet

    man wieder im Baumarkt oder besser

    noch beim Schreiner, der auch die Bautei-

    le passgenau zuschneiden und ggf. auch

    ausnuten kann. Die bereits benannten

    Kantenumleimer kaschieren auch bei die-

    ser Bauweise die Schnittstellen.Wer keine

    Mglichkeit hat, Nuten in die Platten zu

    frsen oder keine ausgenuteten Leisten

    um das eigentliche Diorama bauen will,

    kann sich auch mit Alu- oder Messing-U-

    Profilen helfen,die im Fu durchbohrt auf

    dem Bodentrger und aufrecht an der

    Rckwand der Vitrine angeschraubt sind

    und die Scheiben aufnehmen. Dabei soll-

    te man die beim Glaser auf Ma ge-

    schnittenen Scheiben an allen Schnitt-

    stellen schleifen lassen. Das sieht nicht

    nur gut aus, es schtzt auch die Hnde

    beim Einpassen und Demontieren derScheiben vor Verletzungen!

    Ernst Zimmermann

    hat sein H0-Bahn-

    betriebswerk als

    Museums-Bw konzi-

    piert.Das gibt einer-

    seits gewisse Frei-

    heiten bei Modell-

    beschriftungen etc.,

    andererseits sorgen

    die vielen Besucher

    und Fotografen

    dafr, dass es im

    Modell-Bw keine

    toten Winkel gibt.

    Die Vitrine oberhalb

    der Phonoeinheit

    besitzt ein Unterteil

    und eine Rckwand

    aus Schleiflackplat-ten, Seitenwnde

    und Front bestehen

    aus Spiegelglas,

    ebenso der obere

    Abschluss.

  • 8/10/2019 MIBA Spezial 73 Besser Planen Schoner Wohnen

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    32 MIBA-Spezial 73

    Nach der Restaurierung der Lokomotiven

    geht es in den Schuppen (links).

    Ganz unten ein Gesamtberblick ber die

    Modellbahnvitrine, die ber dem Phono-

    schrank im Wohnzimmer steht. Fotos: bk

    Die Skizzen oben verdeutlichen die Kon-

    struktion der Vitrine; unten der Gleisplan

    des (Museums-) Betriebswerks mit den

    Abmessungen 1,5 x 0,3 m.

    Fazit

    Die Integration einer Modellbahnanla-

    ge in die Wohnung, ohne stndige Be-

    eintrchtigung der weniger eisenbahn-

    begeisterten Mitbewohner ist, wie die

    beiden Beispiele zeigen, durchaus mg-

    lich. Eine Vitrine schtzt zudem weit-

    gehend vor dem stndigen Hauptfeind

    der Modellbahn, dem Staub.

    Mithilfe eines Schranks, der die weg-

    klappbare Anlage einschliet, kann so-

    gar eine Modellbahn vollends aus dem

    Bewusstsein der Bewohner ausge-

    schlossen werden, wenn kein Betrieb

    gemacht wird und der Raum anderwei-

    tig genutzt werden muss. Auch verhin-

    dert ein Schrank lstige Staubablage-

    rungen. Auch wenn dies in Form und

    Gestaltung wahrscheinlich dem durch-

    schnittlichen Modellbahnfreund nicht

    so perfekt gelingen wird, wie uns dies

    Ernst Zimmermann vorgefhrt hat, ist

    sein Vorschlag eine Anregung, die man-

    chen zu eigenem Tun anleiten kann.

    Wer brigens diesbezglich Hilfe

    braucht, kann sich ber den Verlag getrost an Ernst Zimmermann wenden.

    bk

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    34 MIBA-Spezial 73

    Die Idee einer mobilen Modell-bahnanlage im Regal hatte ich beieinem Besuch des schwedischen M-belhauses mit dem Elch ein echterKlassiker ist dort das Regalsystem

    Nebenbahnbetrieb im IVAR-Regal

    In und um Eckwarden

    brigens bietet sich Ivar dabei nichtnur fr den Anlagenaufbau, sondernauch fr die platzsparende Einlagerungder einzelnen Anlagensegmente an.

    Anlagenthema mit VariationenVorbild meines Anlagenentwurfs ist dieButjadinger Kleinbahn; leider ist diesebeschauliche Kleinbahn zwischen Jadeund Ems schon seit geraumer Zeit Ver-gangenheit. Seinerzeit hatte ich inMIBA-Spezial 30 und 40 Anlagenplnevorgestellt, die sich an den BahnhfenEckwarden und Eckwarderhrne ori-entierten.

    Allerdings handelte es sich um sehrfreie Auslegungen des Themas so wardie DB hier niemals aktiv, und somitwaren auch Betriebswerk und Bahn-

    ANLAGEN-PLANUNG

    Ivar. Wichtig erschien mir dabei vorallem, dass man dafr auch in Zukunftmit Sicherheit noch Teile nachkaufenkann, auch ist der relativ leichte Aufbaubereits nach kurzer Zeit verinnerlicht.

    Bereits in MIBA-Spezial 40 berichtete Rolf Knipper ber die

    Butjadinger Bahn zwischen Nordenham und Eckwarderhrne.

    Heute soll das Thema nochmals aufgegriffen werden, wobei die

    Integration der einzelnen Segmente in das bekannte Ikea-Regal

    Ivar im Vordergrund steht. Betriebsmittelpunkt des Anlagen-

    entwurfs wird dabei der Bf Eckwarden mit seinem Bw sein.

    Bei der Butjadinger Bahn baute man die

    Empfangsgebude nach einem Standardplan;

    so knnte das EG Tossens durchaus in Eck-

    warden ganz hnlich im Modell anzutreffen

    sein. Hier luft ein VT 98 der DB in den Bahn-

    hof ein.

    Ein Privatbahn-Schienenbus durchfhrt das

    Fluttor. So hnlich knnte die Situation auch

    in Eckwarden aussehen. Das Fluttor wird

    durch ein Deckungssignal gesichert, das

    Modell entstand aus einem Viessmann-Vor-signal mit einer statt dem Spiegelei mon-

    tierten Sh 2-Tafel.

  • 8/10/2019 MIBA Spezial 73 Besser Planen Schoner Wohnen

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    MIBA-Spezial 73

    Auf den Regalbden wurde ein Rahmen aus 5 cm hohem

    und 10 mm starkem Sperrholz vorgesehen. Die Deckplat-

    te besteht ebenfalls aus 10 mm starkem Sperrholz. Der

    Regalboden selber muss zuvor einen Ausschnitt erhal-

    ten, um die unterirdische Montage von Antrieben und

    Verdrahtung zu gewhrleisten.

    Hier wurde die zustzliche Stabilitt der oberen Sprosse mit-

    tels Gewindestangen hergestellt. Somit lassen sich hier eben-

    falls Regalbden mit den Lichtleisten vorsehen. Natrlich kann

    man zustzlich eine Blende entlang der Bden einplanen. Das

    Ganze bekommt dann einen Vitrinencharakter.

  • 8/10/2019 MIBA Spezial 73 Besser Planen Schoner Wohnen

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    Der Bf Eckwarderhrne ruht auf

    124 cm hohen Seitenteilen. Er kann

    bei Betriebsruhe unter der festen

    Anlage verstaut werden. Ebenso

    wre aber auch ein Tausch mit dem

    Schattenbahnhof mglich.

    Die Trennkante entlang des

    Deichs ermglicht den

    Tausch von Schattenbahnhof

    und Bf Eckwarderhrne.

  • 8/10/2019 MIBA Spezial 73 Besser Planen Schoner Wohnen

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    So knnte der Betrieb in Eckwarden im Modell aussehen.

    Ein gutes Beispiel wre die Kf von Trix, hier in der Aus-

    fhrung der WLE.

    Links und unten: Durchfahrt durch den Deich. Andreas

    Neidert baute bereits vor einiger Zeit diese Deichffnung

    mit motorisch angetriebenen Fluttoren.

    Kreiszahlen

    Bf Eckwarden mit Empfangsgebude

    Ladestrae mit Halbrelief-Beamtenwohnhusern

    Betriebswerk mit Lokschuppen

    Gleislager Kehre (nicht ausgestaltet) zum kleinen Schattenbahnhof

    Schattenbahnhof (30-cm-Seitenteile)

    Deichdurchfahrt mit Fluttoren (tauschbar)

    Bf Eckwarderhrne

    Schiffsanleger

    Groer Schattenbahnhof (mit Bf Eckwarderhrne tauschbar)

    0 0,5 1 m

  • 8/10/2019 MIBA Spezial 73 Besser Planen Schoner Wohnen

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    MIBA-Spezial 73

    Hier das Aufma der Seitenteile mit 50 cm

    Tiefe, in den Klammern stehen die Angaben

    fr die 30-cm-Variante. Bei Einlagerung der

    Segmente mssen stets die Innenmae der

    Seitenteile zugrunde gelegt werden. Ansons-ten ist natrlich auch die volle Nutzung der

    Regalbden nach vorne hin mglich.

    Ikea bietet fr sein

    Regalsystem recht

    gute Planungshilfen

    an. Die beiden fr

    unser Projekt geeig-

    neten Seitenteile

    sind mit einem roten

    Kreuz gekennzeich-

    net.

    klrbar. berhaupt unterstelle ich ein-fach, dass die DB einen groen Anteildes Verkehrs auf der Butjadinger Bahnbernommen hat. Den Gterverkehrknnten aber noch Privatbahnloksbernehmen. Der Gleisplan des Bahn-hofs Eckwarden mit seinem groenvierstndigen Lokschuppen ist weitest-gehend an das Vorbild angelehnt. Hierwurden einst alle Wartungsarbeiten anden Fahrzeugen der Butjadinger Klein-bahn durchgefhrt. Er ist noch heuteerhalten und liee sich im Modell ausBaustzen von Vollmer realisieren. Lei-der sind fast alle Empfangsgebude derBahn durch Umbauten kaum noch zu

    erkennen; lediglich die Beamtenwohn-huser in Eckwarden prsentieren sichnoch fast in der Ursprungsausfhrung.

    hofsanlagen im Vergleich mit dem Vor-bild eher berdimensioniert.

    Mehr an der Realitt angelegt ist nunder heutige Entwurf, der das typischeFlair einer Kstenbahn zeigen soll. Derbescheidene Gleisplan des Endbahn-hofs Eckwarderhrne entspricht genaudem Vorbild. Allerdings mussten dieReisenden nach Verlassen des Zugesden Deich erklimmen, um den Schiffs-anleger zu erreichen. Die Deichdurch-fahrt im Modellvorschlag wurde dage-gen der Situation im Bahnhof Harlesielnachempfunden. Hier wurden die so-genannten Tidezge aus Sande um-gesetzt; Ebbe und Flut bestimmten den

    Fahrplan. Die DB setzte hier gerneSchienenbusse ein somit ist die Si-tuation unserer Skizze ganz einfach er-

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    MIBA-Spezial 73 39

    Der Bahnhofstorso wre auch allein

    schon betriebsbereit. Um den Verkehr

    mit mehreren Mitspielern attraktiver zu

    gestalten, lassen sich auf beiden Seiten

    Ergnzungsteile andocken. Ganz links

    befindet sich ein reiner Schattenbahn-

    hof ohne weitere Gestaltung, der auf

    124 cm hohen Sprossenelementen ruhtund nur bei Bedarf mit wenigen Hand-

    griffen aufgebaut wird. Rechts schliet

    sich ein weiterer Schattenbahnhof an;

    nach vorne wird der Endbahnhof Eck-

    warderhrne angedockt.

    Im gestalteten Teil kommen aus-

    schlielich Code-75-Gleise von Peco

    zum Einsatz. Fr die Schattenbahnh-

    fe habe ich Roco-Line-Gleise ohne Bet-

    tung vorgesehen; fr die Roco-Weichen

    haben sich die hauseigenen Oberflur-

    antriebe bewhrt. Bei den Peco-Wei-

    chen kann man auf die stromsparenden(grnen) Antriebe zur direkten Monta-

    ge unter der Weiche zurckgreifen,

    denkbar sind natrlich auch Motoran-

    triebe oder Servos. Als Steuerung bie-

    tet sich grundstzlich ein Digitalsystem

    mit Handreglern an.

    Regal mit System

    Doch bevor es an den Anlagenbau geht,

    ist robuste Handarbeit angesagt. Das

    Regalsystem Ivar ist schon seit Jahr-

    zehnten bei den schwedischen Mbel-

    bauern im Programm, aber das tut der

    Qualitt keinen Abbruch ganz im Ge-

    genteil. Die Seitenteile wie auch die Re-

    galbretter sind durchweg aus gehobel-

    tem und vor allem unverzogenem

    massivem Kiefernholz. Fr die im Fol-

    genden beschriebene Anlage eignen

    sich besonders die 50 cm tiefen Regal-

    teile; die auf den Fotos zu sehende N-

    Anlage entstand auf den 30 cm tiefen

    Regalplatten.

    Die Seitenteile gibt es in unterschied-

    lichen Hhen, sie sind durch Sprossen

    zu einer festen Einheit stabil verbun-den. Die Regalbretter werden durch die

    in werkseitigen Bohrungen einzu-

    Die mobilen Anlagenteile sind

    von den stationren Bereichen

    der Regalanlage gut zu unter-

    scheiden. Rechts kann man

    den Bf Eckwarderhrne im

    geraden Verlauf des Systems

    platzieren und nach vorne hin

    den mobilen Schattenbahnhof

    vorsehen. Bei Nichtgebrauch

    lassen sich die Teile im Regal

    unterhalb der festen Anlage

    bequem verstauen.

    Der Stabilitt und zur Beibehaltung des lot-rechten Stands dienen die Windverbnde

    aus Metall, die einfach mit Spax-Schrauben

    befestigt werden.

    Links: Vom Regalboden in Hhe der vorletz-

    ten Sprosse bis zur Unterkante der oberen

    Sprosse ist etwa 50 cm Platz Raum genug,

    um eine Modellbahn zu integrieren.

    Die Regalbden ruhen auf 6 mm dicken

    Stahlstiften, die einfach in die gewnschten

    Lcher gesteckt werden. Das Regalbrett hier

    befindet sich ganz oben und wird spter die

    Lichtleiste tragen.

    Der Aufbau des Ivar-Regals beginnt, dabei

    ist unbedingt auf einen genau senkrechten

    Stand zu achten. Als praktische Hilfe beim

    Ausrichten dient hier das schrg an die Wand

    gelehnte Seitenteil.

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    Licht fr die Anlage

    Eine gute Anlagenbeleuchtung ist un-

    abdingbar, vor allem, wenn die Anlage

    in einem Wohnraum stehen soll. Eben-

    falls bei Ikea gibt es ein fr die Unter-

    seite von Kchenschrnken gedachtes

    modulares Beleuchtungssystem mit Ha-

    logenleuchten. Erfahrungsgem be-wirken diese eine sehr homogene Stim-

    mung. In der Produktreihe Nitton fin-

    det man neben den Lichtleisten mit

    zwei und drei Halogenleuchten auch

    passende Steckdosen und Verbin-

    dungskabel.

    Die Verbindung untereinander ge-

    schieht nur einmal mit einem abnehm-

    baren Netzkabel. Die einzelnen Nit-

    ton-Module weisen Systembuchsen

    auf, welche mit den einzeln erhltlichen

    Kabeln untereinander verbunden wer-

    den. Auf diese Weise lsst sich unnti-ger Kabelsalat weitgehend vermei-

    den. Da sage noch einer, man fnde bei

    Ikea nichts fr die Modellbahn!

    Probebau in Baugre N

    Als Beispiel fr den Anlagenbau im

    Regal sollen hier als Beispiel zwei Seg-

    mente fr die Baugre N gezeigt wer-

    den, die in einem Ivar-Regal mit 30

    cm Tiefe Platz finden. Optimal ist auf

    jeden Fall die Gesamtlnge von 84,5 cm

    je Segment. Der grundstzliche Aufbauerfolgte etwas anders als bei dem ge-

    planten H0-Projekt, denn hier ist der

    Regalboden die eigentliche konstrukti-

    ve Basis. An beiden Enden mussten da-

    her je zwei bereinandergeklebte 10-

    mm-Sperrholzstreifen montiert wer-

    den, um die Lcke zwischen den

    Regalbrettern zu berbrcken. Das In-

    nenma der 30-cm-Regalseitenteile be-

    trgt 23,5 cm. Da vordere und hintere

    Gelndeprofile aus Hartschaumplatten

    von 3 mm Strke entstanden (Vertrieb

    u.a. Bergischer Modellbau), zog ich von

    dem genannten Ma noch einmal 6 mm

    ab, ebenso weitere 3 mm fr die Hin-

    tergrundkulisse. 1 mm Luft schadet

    auch nicht, daher sind die Sperrholz-

    streifen 22,5 cm lang. Den Bereich zwi-

    schen diesen Sperrholzbalkonen fll-

    te ich mit einer 2 cm starken Schaum-

    platte aus dem Baumarkt auf.

    Die Gleistrassen entstanden aus mit

    Karton kaschierten Hartschaumplatten

    (z.B. Depafit aus dem Architekturbe-

    darf) mit einer Gesamthhe von 10

    mm. Dies hat einige Vorteile: Der Gleis-

    bereich kann mit lsungsmittelhaltigerFarbe und vor allem Klebern bearbei-

    tet werden, da der Karton eine Sperr-

    MIBA-Spezial 73 41

    Einige Zutaten fr die Ikea-Segmente:

    Ein Ivar-Regalbrett, 10 mm starke

    Sperrholzzuschnitte und Bauschaumplat-

    ten aus dem Baumarkt. Mit den aufeinan-

    dergeklebten Sperrholzbrettchen wird die

    Lcke zwischen den Regalbrettern ber-

    brckt. Mit doppelseitigem Klebeband

    und Holzleim lassen sich die Schaumplat-ten effektiv fixieren.

    Die Gleismittellinien werden auf den kar-

    tonkaschierten 10-mm-Schaumplatten

    markiert. Auf der freien Strecke sind 25

    mm nach NEM vorgesehen.Allerdings

    muss man bei zu engen Bgen auf die

    Profilfreiheit (Berhrungen am Wagenkas-

    ten) achten! Besser sind dort mindestens

    30 mm oder mehr einzuplanen.

    Bevor nun die Gleise tatschlich verlegt wer-

    den, sollte man die gewnschten Bahn-

    dammabschnitte mit dem Bastelmesser

    heraustrennen.Wo es gewnscht und erfor-

    derlich wird, knnen Sie nun noch weitere

    Gelndevertiefungen in den 20-mm-Schaum-

    platten vorsehen; bitte Vorsicht mit den Fin-

    gern bei den Schneidearbeiten!

    Aus 3 mm starken

    Hartschaumplatten

    entstanden die

    Gelndeprofile. In

    den Hartschaum

    lassen sich leicht

    Kabelkanle

    schneiden, in denen

    die notwendigen

    Anschlusslitzen nach

    auen gefhrt wer-den.

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    42 MIBA-Spezial 73

    schicht zum empfindlichen Kunststoffbildet. Zum anderen lassen sich dieGleislinien im Mastab 1:1 mit Filz-schreiber oder Bleistift bequem ber-tragen.

    Gleisbau

    Nach dem bertragen der Gleismittenlassen sich in der Baugre N die Tras-senauenlinien ganz einfach bestim-men: Legt man entlang der gezeichne-ten Mittellinie ein Flexgleis auf, dienteinfach die Schwellenbreite zur Mar-kierung der Seitenbegrenzungen da-mit ist eine optimale Bestimmung derTrassen gewhrleistet. So, wie man sichdie Streckenfhrung im Gelnde vor-stellt, knnen dann mit dem Bastel-messer Seitenbschungen zur Damm-darstellung abgetrennt werden. Die

    Platte habe ich nun mit doppelseitigemTeppichklebeband und etwas zustzli-chem Holzleim auf der als Unterlagedienenden 20-mm-Schaumplatte fi-xiert.

    Beim Aufkleben der Flexgleisekommt das Klebeband abermals zumEinsatz. In Streifen geschnitten undentlang der Mittellinien ausgelegt dientes zur festen Montage der Schwellen-roste. Dort, wo es Kurvenberhhun-gen geben soll, kann man 0,5-mm-Lit-ze an der Auenseite der Bgen gleich

    mitfixieren. Das Flexgleis lsst sich nunim sanften Bogen ausrichten; beimAndrcken der Gleise stellt sich auchumgehend eine Klebewirkung ein. Zu-stzlich empfiehlt sich aber noch einepunktuelle Fixierung der Schwellenmittels Sekundenkleber auf der Kar-tonkaschierung sicher ist sicher!Schienenste kann man gleich fr dieStromeinspeisung vorsehen; von Mini-trix gibt es dafr beispielsweise Metall-verbinder mit angelteten Litzen.

    Aus dem Hartschaum lassen sich dieerforderlichen Kabelkanle leicht mitdem Bastelmesser herausarbeiten. Aufdiese Weise habe ich die Litzen ver-steckt und an der Rckseite des Seg-ments wieder herausgefhrt. Dort isteine Ltleiste fr den weiteren Ver-drahtungsaufbau vorgesehen. Eingroer Vorteil dieser Bauweise ist, dassdie Gleise jetzt nach dem Anschluss vonTrafo oder Digitalzentrale sofort be-fahrbar sind.

    Landschaft und mehr

    Der Landschaftsbau konnte nun mitden bewhrten Methoden erfolgen. Ausden Hartschaumplatten lassen sich die

    Die Gleismontagekann erfolgen, auchhier bietet sich dasdoppelseitige Tep-pichklebeband an.Besondere Sorgfaltist bei den Seg-

    mentbergngenangesagt!

    Rollversuche miteinem Wagen lassenUngenauigkeiten

    sofort erkennbarwerden. Zu diesemZeitpunkt sind Kor-rekturen im Neubau-teil noch mglich!

    Keine Hexerei beimLandschaftsbau mit dem selbst-angerhrten Sand-spachtel entstehteine durchgngigeGelndehaut. Mankann im nassen

    Zustand direktSchaumflockeneinstreuen.

    Links: Im Bereich des Bahndamms entstandder Wildwuchs mit verschieden hohen Gras-fasern, wobei die lngeren bschelweise mitder Pinzette gepflanzt wurden.Unten: Nun knnen die Zge rollen zumin-dest auf zwei Modulen. Kaum als solcher istder bergang noch bemerkbar, genauesArbeiten macht sich hier natrlich positivbemerkbar.

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    Der folgende Artikel ist fr Leser un-ter dreiig Jahren nicht geeignet.Warum nicht? Wer die absurde Realitt

    der innerdeutschen Grenze nicht selber

    ganz bewusst erlebt und erfahren hat,

    vermag den besonderen thrill des

    hier vorgeschlagenen Betriebsspiels

    wohl schwerlich nachzuvollziehen

    zum Beispiel das Rangieren in unmit-

    telbarer Nhe einer Grenzanlage, die

    vierzig Jahre lang, je nach politischer

    Sichtweise, als Zonengrenze oder

    Staatsgrenze West bezeichnet, nicht

    nur ein Volk, sondern zwei bis an die

    Zhne bewaffnete Machtblcke vonein-

    ander trennte. Zur Geschichte:

    Die Zonengrenze zerschnitt 1945 die

    Strecke Herzberg/HarzBleicherode,

    die vor allem fr die Kaliabfuhr aus

    dem Eichsfeld zu den Seehfen von Be-

    deutung war, genau im westlichen Kopf

    des Bahnhofs Zwinge. Die im Westen

    verbliebene Laderampe fungierte ab

    1947 als Zwinge Ladestelle (1951 in

    Zwinge West umbenannt) und wur-de mit Gmp und Personenzgen be-

    dient, deren Zuglok mangels Umsetz-

    Zwinge zu Zeiten der Zonengrenze

    Deutschlands lngster Bahnhof

    in 0 oder H0 im Wohnzimmer!

    44 MIBA-Spezial 73

    Der Eiserne Vorhang mitten im Wohnzimmer: Ein weiteres Mal

    prsentiert Michael Meinhold, unter Mitwirkung von Stephan

    Rieche und Thomas Siepmann, ein Betriebsdiorama mit zeitge-

    schichtlichem Hintergrund diesmal gleich fr zwei Baugren.

    Solche Ansichtskarten gab es entlang derinnerdeutschen Grenze auf der Westseiteberall zu kaufen. Rechts ein Ausschnitt der

    Kursbuchkarte von 1958 mit der vor derDemarkationslinie in Zwinge West enden-den Strecke HerzbergBleicherode. Der nurfr den Gterverkehr zugelassene bergangWalkenriedEllrich ist hier nicht dargestellt.

    Archiv Michael Meinhold

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    VORBILD + MODELL

    MIBA-Spezial 73 45

    Grenz-Tourismus in Zwinge West zu Zeiten der Kiesinger-Strau-Regierung, gegen die sich

    die stlichen Politparolen an der quer ber den westlichen Bahnhofskopf von Zwinge gezo-

    genen Betonmauer richten. Die ehemalige Laderampe diente unmittelbar nach der Grenzzie-

    hung als provisorischer Bahnsteig (Zwinge Ladestelle); spter wurde etwas weiter landein-

    wrts ein Bahnsteig angelegt (siehe Lageplan auf S. 47). Linke Seite unten: Blick von einer im

    Westen gelegenen Anhhe auf die Grenzanlagen und den DDR-Bahnhof Zwinge. Der mit der

    65 1012 bespannte Personenzug ist aus Bleicherode gekommen. Am 28.5.1972 wurde der Ver-

    kehr nach Zwinge eingestellt. Fotos: Ralf Roman Rossberg

  • 8/10/2019 MIBA Spezial 73 Besser Planen Schoner Wohnen

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    mglichkeit in Zwinge die Garnitur ab

    der vorgelagerten Station Rhumspringe

    schob; ab 1953 kamen auch Schienen-

    busse zum Einsatz. Auch auf stlicher

    Seite hben wie drben wurde die

    Teilung Deutschlands ja zunchst als

    provisorisch betrachtet, freilich mit un-

    terschiedlichen Optionen auf die politi-sche Zukunft eines einig Vaterlands

    wurde das Teilstck Bleicherode

    Zwinge weiterhin voll bedient. In dieser

    Hoch-Zeit des Kalten Krieges sprach

    man von Zwinge als dem lngsten

    Bahnhof Deutschlands, weil ein G-

    terwagen vom einen zum anderen Ende

    einen vierhundert Kilometer langen

    Umweg ber HelmstedtMarienborn

    bzw. BebraWartha htte machen ms-

    sen so Ralf Roman Rossberg im Stan-

    dardwerk Grenze ber deutschen

    Schienen. Wie berall entlang derGrenze wurden auch in Zwinge die Si-

    cherungsanlagen immer weiter perfek-

    tioniert; den anfnglichen Drahtverhau

    ergnzte ab 1961 eine Betonmauer.

    Zu den Betriebsablufen gibt ber

    die Kursbuch-Tabellen hinaus ein ra-

    res Dokument aus der Sammlung von

    Stephan Rieche Auskunft: Der Buch-

    fahrplan Heft 17 der BD Hannover, Jah-

    resfahrplan 1960/61, mit dessen Ablauf

    am 28.5.1961 die DB den Personen-

    verkehr nach Zwinge West einstellte.

    Zwar mssen die hier aufgelistetenFahrten mit 93.5 und 86 nicht zwin-

    gend (sic!) so stattgefunden haben,

    denn Buchfahrplne enthalten viele

    Karteileichen. Eine reizvolle Vorlage

    mit authentischem Hintergrund sind sie

    jedoch allemal fr die hier vorgestell-

    46 MIBA-Spezial 73

    Die Direktionskarte Hannover vom 19.10.1945 mit den ber die Demarkationsgrenze ver-

    laufenden Strecken. Unten die Grenz-Situation in Zwinge um 1955.Foto: Bundesministerium fr gesamtdeutsche Fragen/Archiv Michael Meinhold

    Im Fahrplan vom 15.5.1949 (ganz o.) wird

    Zwinge (Ladestelle) mit zwei Gmp-Paaren

    (9000er-Nr.) und drei bzw. vier Personenzug-

    Paaren bedient. Darunter der Fahrplan vom

    17.5.1953 mit den Schienenbus-Kursen (To)

    2901/2902 und 2913/2914. Links der letztePlan von 1960/61 mit den Kursen 2153/2154

    (s.a. Buchfahrplne).Archiv Michael Meinhold

  • 8/10/2019 MIBA Spezial 73 Besser Planen Schoner Wohnen

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    MIBA-Spezial 73 47

    Lageplan der Ladestelle

    Zwinge/West, aufgestellt

    von der Bahnmeisterei Herz-

    berg/Harz am 2.6.1964. Kaum

    lesbar sind das Stumpfgleis

    mit 1=10,00 m und das

    Ladegleis mit 2=20,00 m

    angegeben.

    Archiv Michael Meinhold

    Im Buchfahrplan Heft 17 der BD Hannover vom 2.10.1960 sind letzt-

    malig die Personenzug-Kurse enthalten. Auer den auch im Kursbuch

    gezeigten Fahrten 2153/2154 sind mehrere Bedarfsfahrten (B) vorge-

    sehen, deren Zeiten hnlich denen der Gmp- bzw. P-Kurse in den

    Fahrplnen von 1949 und 1953 liegen. Die 93er-Zuglok (Bw Goslar)

    setzt auf der Hinfahrt in Rhumspringe um und schiebt den/die Wagen

    nach Zwinge West. Slg. Stephan Rieche

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    ten Betriebsdioramen in H0 und 0, diesich stationr oder temporr problem-

    los innerhalb eines Wohn- oder Schlaf-

    zimmers unterbringen lassen drften.

    Die Position des sich links anschlieen-

    den, quasi den Bahnhof Rhumspringe

    darstellenden Fiddle Yards richtet sich

    dabei nach den rtlichen Gegebenhei-

    ten. Von hier aus starten die von einer

    93.5 oder 86 (oder welcher Lok immer)

    geschobenen Garnituren, wobei ein

    Gmp den/die Gterwagen an der Spit-

    ze fhrt, damit sie nach dem Halt der

    Garnitur am Bahnsteig zur Ladestraebzw. Rampe vorgedrckt und dort ab-

    gestellt werden knnen. Zur Personen-

    befrderung kommen Donnerbchsen

    und die erwhnten Schienenbusse in-

    frage.

    Im Unterschied zur Vorbildsituation

    ist im Modellvorschlag das Gleis zwi-

    schen Weiche und Grenze so lang, dass

    dort eine Kf II mit einem (0) bzw. zwei

    (H0) Gterwagen gerade noch Platz fin-

    det. Wenn wir schon eine Weiche ein-

    bauen, wollen wir sie auch als solche

    benutzen! Daraus ergeben sich reizvol-le Rangierspiele fr die in diesem Fall

    natrlich aus Richtung Rhumspringe

    gezogenen bzw. dorthin geschobenen

    Garnituren. Im H0-Vorschlag etwa

    knnten diverse Wagentypen mit

    Formsand, Masseln und Betriebsstoffen

    eine am Tropf der Zonenrandfrderung

    hngende Eisengieerei bedienen; in 0

    wre eine kleine Traktorenfabrik denk-

    bar, die zum Verladen die Kopframpe

    bentigt. Gleise, Weiche und Rollmate-

    rial? Der Lenz lsst gren mm

    48 MIBA-Spezial 73

    Der Buchfahrplan von 1960/61 enthlt auch zwei Nahgterzge nach

    Zwinge West, fr die eine (Northeimer) 86 vorgesehen ist. Die Lastan-

    gabe 1200 t deutet auf Brennstoff-Transporte zum Kraftwerk Rhum-

    springe hin; nach Zwinge West wird nur nach Bedarf gefahren.

    Die Rckleistung fr den nachmittglichen Ng 9295 bildet der ab

    Zwinge West gleichfalls nur bedarfsweise verkehrende 9296, der ab

    Rhumspringe die Leergarnitur des 9291 mitnehmen drfte. Die Rck-

    fahrt der Zuglok des 9291 erfolgt wohl als Lz. Slg. Stephan Rieche

    Schon vor fast zwanzig Jahren offerierte Stephan Rieche unter dem Titel

    Von Barnstorff nach Zwinge West in Bahn & Modell 12/1987 einen H0-

    Anlagenentwurf mit Zonengrenz-Hintergrund. Nur der Bahnhof (alias

    Rhumspringe) und der darunter angeordnete Schattenbahnhof sind fr

    den stationren Aufbau vorgesehen, whrend die Gleiswendel links und

    das Teilstck mit dem Hp Barnstorff alias Zwinge West je nach Raum-

    und Wohnsituation angesetzt werden genau passend also zum Thema

    dieser Spezial-Ausgabe.Zeichnung: Stephan Rieche

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    auch bei diesem Anlagenkonzept

    kommt dank des Einsatzes unter-

    schiedlicher Loktypen keine Langewei-

    le auf, denn die Bedienung aller Be-

    handlungsstationen erfordert schon er-

    hebliche Konzentration.

    Das Betriebswerk

    Bei der Ausgestaltung der Anlage wur-

    de darauf geachtet, dass alle hheren

    Bauwerke und Einrichtungen nach

    Mglichkeit im Hintergrund platziert

    werden, um vorn freie Sicht und freien

    Zugriff zu haben. Die Bekohlung wurde

    bewusst etwas grer gestaltet, um sie

    als einen optischen Mittelpunkt der Bw-

    Anlage zu empfinden. Kompromisslos

    wurde die Reihenfolge der einzelnen

    MIBA-Spezial 73 51

    Thema dieser

    Schlafzimmeranla-

    ge ist ein Bahnbe-

    triebswerk mit allen

    erforderlichen Be-

    handlungsanlagen

    fr Dampf- und Die-

    sellokomotiven.

    Blickfang ist eine

    Drehscheibe mit

    Ringlokschuppen

    (links).

    Daneben spielt auch

    noch eine kleine Ab-

    stellgruppe fr Zge

    eine Rolle, von wo

    die Loks dann zu den

    einzelnen Behand-

    lungsanlagen abge-rufen werden kn-

    nen (Bild unten).

    Der Eindruck, der auf

    diese Weise entsteht,

    deutet auf einen na-

    hegelegenen Bahn-

    hof hin, von dem ein

    Teil des Vorfeldes

    (Bild unten links)

    nachgebildet ist.

    MODELLBAHN-ANLAGE

  • 8/10/2019 MIBA Spezial 73 Besser Planen Schoner Wohnen

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    Behandlungsstationen eingehalten, um

    einen vorbildgerechten Durchlauf der

    Dampflokomotive darstellen zu knnen.

    Die Drehscheibe wird von dem mchti-

    gen (Vollmer-)Lokschuppen umfasst,

    von Vollmer stammt auch das Verwal-

    tungsgebude am hinteren Anlagen-

    rand, das ursprnglich einmal als Fa-brikgebude gedacht war, aber auch in

    der neuen Funktion eine gute Figur

    macht. Bei allen Backsteingebuden

    verwandte Herr Schwieder viel Auf-

    wand auf eine individuelle Farbgebung

    der Backsteine, die dadurch sehr natr-

    lich wirken.

    Drehscheibe und Gleise

    Der Fahrstrom auf der Drehscheibe

    wird durch Taster am Fahrpult oder am

    Handregler umgeschaltet, rote und gel-be Leuchten zeigen die Fahrtrichtung

    an. Die Stromzufhrung zur Drehschei-

    be (zwei Ringe) wurden so unterbro-

    chen (vier Halbringe), dass der Fahr-

    strom umgepolt wird. So fhrt die Lok

    immer in die Richtung, die die Kon-

    trollleuchte anzeigt, egal wie die Bhne

    steht. Der Fahrstrom kommt also von

    der Drehscheibe und wird nur in das

    entsprechende Gleis geschaltet. Es gibt

    nur ein gegenberliegendes Abstell-

    gleis, welches durch Schalter abge-

    schaltet werden muss. Alle anderen ge-genberliegenden kurzen Gleisstcke

    sind mit dem jeweiligen Ausfahr- oder

    Einfahrgleis elektrisch durch Kabel ver-

    bunden. Bei einer Kontaktunterbre-

    chung einer Bhnenseite kommt der

    Strom von der anderen Seite.

    An den verwendeten Roco-Weichen

    wurden ebenfalls einige Vernderun-

    gen vorgenommen. Die Paul Schwieder

    zu kurz erscheinenden Weichenzungen

    wurden gegen lngere ausgetauscht.

    Die Kunststoff-Herzstcke wurden

    durch solche aus zurechtgeschliffenen

    Schienenstcken ersetzt. Auf Trenn-

    stellen im Herzstckbereich konnte ver-

    zichtet werden, da der Fahrstrom ber

    die anschlieenden Gleisabschnitte ge-

    schaltet wird. Alle Schienen wurden

    derart verschliffen, dass ein Betrieb mit

    RP-25-Spurkrnzen mglich ist. Im

    Herzstckbereich wurden die Zwi-

    schenrume mit Kombispachtel ent-

    sprechend aufgefllt. Um eine gleich-

    mige Hhe zu erreichen, verwendete

    Paul Schwieder einen Holzklotz, an den

    seitlich eine Feile angeklebt wurde. Die-

    ses einfach herzustellende Arbeitsmit-tel hat sich bei all diesen Arbeiten bes-

    tens bewhrt.

    52 MIBA-Spezial 73

    Bekohlen, Entschlacken, Besanden, dazu noch Wasser fassen:Alle diese Behandlungsstationen

    finden Platz auf Paul Schwieders Bw-Anlage im Schlafzimmer.

  • 8/10/2019 MIBA Spezial 73 Besser Planen Schoner Wohnen

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    Fahrzeuge

    Die meisten Fahrzeuge sind von

    Fleischmann oder Roco, eine 01, eine

    44 und eine 86 stammen von Weinert.

    Um die Groserienloks den Weinert-

    Modellen anzugleichen, wurden die

    Spurkrnze der Treibachsen auf RP-25-

    Hhe abgedreht. Zudem wurden die

    Loklaternen durch solche von Weinert

    ersetzt ein Schritt, der die Optik der

    Groserienmodelle deutlich verbessert.

    Anlagenaufbau und Staubschutz

    Wie bringt man eine Modellbahnanla-

    ge im Schlafzimmer unter? Als Erstes

    musste der bisherige Kleiderschrank

    weichen; er wurde durch neue Gefache

    neben und ber den Betten sowie Hn-

    geschrnke ersetzt. Dadurch stand ei-

    ne komplett freie Wand zur Verfgung.

    Versteckt wurde die Anlage hinter ei-

    nem Vorhang, der von der Decke bis

    zum Fuboden reicht.

    Die Anlage steht als selbsttragende

    Konstruktion auf einem Tisch, unter

    dem sich wiederum Ablagen befinden,

    die entweder fr die Anlage benutzt

    werden knnen oder als Ausgleich fr

    den verlorengegangenen Schrank die-

    nen knnen. Durch die in sich stabile

    Bauweise der Anlage kann man sie vor-

    ziehen, nach oben kippen, in der Mitte

    eine Sttze untersetzen und so auf ei-

    ner Fubank sitzend unter der Bahn

    arbeiten, ohne dass man sich allzu sehr

    Grobekohlung,Wie-

    gebunker und Aus-

    schlackkanal etwasnher betrachtet.

    Gleisplan der 3,70 m mal (maximal) 0,80 m groen Bw-Anlage; im Hintergrund die diversen

    Lokbehandlungsstationen,vorn eine Gleisgruppe,die zum Abstellen von Zuggarnituren dient.Zeichnung: lk (nach Vorlage des Erbauers)

    MIBA-Spezial 73 53

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    MIBA-Spezial 73 55

    Dem Staubschutz

    kommt in einemSchlafzimmer beson-

    dere Bedeutung zu.

    Die Anlage wird

    regelrecht mit Plas-

    tikfolien eingepackt,

    die mit Magneten an

    Ort und Stelle gehal-

    ten werden. Mit

    groen Holzkugeln

    versehener Schwei-

    draht verhindert,

    dass die Folie direkt

    auf der Landschaftaufliegt.

  • 8/10/2019 MIBA Spezial 73 Besser Planen Schoner Wohnen

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    56 MIBA-Spezial 73

    Holzkugeln halten die Plastikfolie auf Abstand, in geffnetem Zustand wird die Folie magne-

    tisch unter den Hngeschrnken festgehalten.Damit strt sie einerseits nicht, andererseits ist

    sie jederzeit einsatzbereit. Fotos: Paul Schwieder

  • 8/10/2019 MIBA Spezial 73 Besser Planen Schoner Wohnen

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    Das Bhnenstck des Modelleisen-bahnvereins Spijkspoor handeltvon einer Industriebahn und spielt in

    den Jahren von 1958 bis 1962 am Ran-

    de einer (gedachten) Stadt in der Eifel,

    mithin sdstlich des Dreilnderecks

    aus Deutschland, den Niederlanden

    und Belgien. Bei der Gestaltung wurde

    im Sinne grtmglicher Authentizitt

    viel Wert auf stimmige Details gelegt.

    Aus dieser Prmisse ergab sich u.a. derEntschluss, fast alle Gebude selbst zu

    bauen. Der Gleisplan zeigt zwar eine

    geschlossene Streckenfhrung, doch

    die bhnenhnliche, rumlich und mo-

    tivisch vllig autarke Gestaltung des In-

    dustriegelndes mit den Werkanschluss-

    gleisen und nicht zuletzt die Betriebs-

    fhrung (ohne stndig kreisende Z-

    ge) lassen den Betrachter nicht einmal

    vermuten, dass er eigentlich vor einem

    Oval steht.

    Die Anlage lsst sich in zwei groe

    Teilbereiche gliedern: in das Industrie-gelnde als vorbildgerecht gestalteten

    Bereich mit Landschaft und den nicht

    weiter ausgestalteten Schattenbahnhof

    auerhalb der Bhne.

    Konstruktion: Segmentbau

    Die H0-Anlage besteht aus Segmenten,

    die nach einem vom Modellbahnclub

    Spijkspoor entwickelten Segmentsys-

    tem angefertigt wurden. Die Lnge der

    Segmente beruht auf einem Raster von

    30 cm, d.h., jedes Segment ist 30, 60, 90oder 120 cm lang. Analog dazu betrgt

    die Segmentbreite 26 cm bzw. ein Viel-

    58 MIBA-Spezial 73

    H0-Diorama mit Industriebahn und viel Betrieb

    Rangier-BhneEine Modellbahn im Wohnraum sollte mehr darstellen, als nur

    eine Platte mit Schienen und Fahrzeugen. Gestaltet man das ge-

    whlte Motiv nach Art eines Bhnenbilds, umgibt die Szenerie

    allseitig mit Hintergrundkulissen und sorgt fr die entsprechen-

    de Beleuchtung, entsteht anstelle eines Raumstrers ein wohl-

    gestaltetes Raumelement. Der Modellbahnclub Spijkspoor schuf

    eine solche Bhne, auf der ein allerdings seltenes Stck spielt.

    Das Bhnenpanorama der Industriebahn

    hat zwar eine Lnge von immerhin 480 cm,

    doch das gewhlte Motiv, die bhnenbildarti-

    ge Gestaltung und das Konstruktionsprinzip

    lassen durchaus Verkrzungen und damit die

    Integration einer solchen H0-Anlage in die

    heimischen vier Wnde zu. Fotos: gp

    Rechts:Auch das Motiv einer Industriebahn

    schliet Reisezge nicht aus. Hier passiert ein

    Berufszug auf dem durchgehenden Strecken-

    gleis das Industriegebiet am Rande der Stadt.

    Links neben dem Zug die kleine Lokstation

    der Werkanschlussbahn mit einer Kf.

  • 8/10/2019 MIBA Spezial 73 Besser Planen Schoner Wohnen

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    faches von diesem Wert. Die Multiplex-

    Seitenpaneele der Segmente sind 140

    mm hoch und 15 mm stark. Auf den

    Segmentrahmen liegen Multiplex-Plat-

    ten in einer Strke von 10 mm. Der

    Bhnenteil der Anlage besteht aus

    drei Lngssegmenten von je 120 x 78

    cm sowie zwei seitlich (links und rechts)

    angesetzten Segmenten von je 60 x 156

    cm. Da sie die beiden Gleisbgen des

    Ovals aufnehmen, wurden sie nur imvorderen Teil in die Bhnengestaltung

    einbezogen. Der Schattenbahnhof be-

    steht, analog zum Bhnenteil, ebenfalls

    aus drei Lngssegmenten, die aller-

    dings nur 26 cm breit sind. Links und

    rechts setzen wieder die beiden, nur im

    vorderen Teil gestalteten Verbindungs-

    segmente zwischen hinten und

    vorn an.

    Insgesamt resultiert aus dieser An-

    ordnung eine Anlagengre von 480 x

    156 cm. Das ist fr eine Modellbahn in

    einem Wohnraum, der auch anderenZwecken dienen soll, gewiss nicht we-

    nig, doch angesichts des Industriebahn-

    Charakters der Anlage wren im Hin-

    blick auf die Lnge durchaus Verkr-

    zungen mglich, ohne das Motiv allzu

    sehr zu verbiegen.

    Gleismaterial: Pilz-Elite

    Im sichtbaren Teil wurden mit Rck-

    sicht auf das in der Epoche III angesie-

    delte Motiv Gleise und Weichen aus der

    Fertigung der Firma Tillig verlegt. ImSchattenbahnhof kamen auch Weichen

    von Roco und Peco zum Einsatz. Als

    MIBA-Spezial 73 59

    MODELLBAHN-ANLAGE

  • 8/10/2019 MIBA Spezial 73 Besser Planen Schoner Wohnen

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    Weichenantriebe fanden die bekannten

    Fulgurex-Motoren Verwendung.

    Lokomotiven und Weichen werden

    mithilfe des Digitalsystems von Lenz ge-

    steuert. Zum Fahrzeugpark gehren

    Modelle von Fleischmann, Roco, Liliput,

    Trix und Lenz. Die Anlagenerbauer le-

    gen grten Wert auf einen abwechs-

    lungsreichen Fahrbetrieb, wobei sie

    sich zwar an die gewhlte Epoche IIIhalten, innerhalb dieses Rahmens aber

    Vielfalt anstreben. (weiter S. 65)

    60 MIBA-Spezial 73

    Auf dem Damm undder Brcke erkenntman noch die Relikteeiner schmalspuri-gen Trambahn.

    berall beleben klei-ne Szenen die Bhne:Worber mgen sich

    die beiden Herrenvor der Maschinen-fabrik unterhalten?

    Alte Straenbahn

    Autowerkstatt

    Maschinen- und KesselbaufabrikJ. Locker & Sohn

    Fabrik fr Arbeitskleidung und

    Uniformen Schamm

    Kraftfahrzeugfabrik R&W Jorg AG DKW Fahrrder und Mopeds

    Abbruchhaus

    Lokschuppen mit Tankstelle

    Schrottplatz E. Kreicker Kopf- und Seitenrampe

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    MIBA-Spezial 73 61

    Rechts: Blick auf das linke Sei-tensegment der Anlage mit

    Bhnenteil, Trennkulisse und

    Schattenbahnhof

    Unten: Die Durchfahrt durch

    die Kulisse wurde mit einer

    Straenbrcke perfekt getarnt.

  • 8/10/2019 MIBA Spezial 73 Besser Planen Schoner Wohnen

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    62 MIBA-Spezial 73

    Unterhalb der stillgelegten Trambahn hat sich eine kleine Kfz-Werkstatt niedergelassen.

    Auch die Brcke der alten Trambahn erfllt einen gestalterischen Zweck, indem sie den recht

    engen Radius des durchgehenden Streckengleises mildert.Das Gebude der Maschinen- und

    Kesselbaufabrik J.Locker & Sohn entstand aus mehreren Faller-Baustzen.

  • 8/10/2019 MIBA Spezial 73 Besser Planen Schoner Wohnen

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    MIBA-Spezial 73 63

    Oben: Blick auf den Werkhof von J. Locker & Sohn. Die Firma stelltDampfkessel, Druckbehlter und komplette Kesselwagen her. Nebender Kf setzt die Industriebahn auch eine V 36 mit Starenkobel ein.

    Unten:Auf dem durchgehenden Streckengleis findet neben den ber-gabefahrten fr die Industrie auch reger Reisezugverkehr statt. DieBetonbauten der Unterfhrung gehen auf Skizzen von Pit-Peg zurck.

  • 8/10/2019 MIBA Spezial 73 Besser