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MM22, 26.5.2015 | www.migrosmagazin.ch Nachbarn Eine Sonderausgabe über die Menschen in unserer Nähe Bitte Wohnungswechsel der Post melden oder dem regionalen Mitgliederdienst: Tel. 027 - 720 42 59 Ausgabe Wallis, AZA 1920 Martigny Illustration: Badoux

Migros magazin 22 2015 d vs

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  • MM22, 26.5.2015 | www.migrosmagazin.ch

    Nachbarn

    Eine Sonderausgabe

    ber die Menschen in unserer Nhe

    BitteWohnungswechsel der Postmelden oder dem regionalenMitgliederdienst: Tel. 027 - 720 42 59

    AusgabeWallis,AZA1920Martigny

    Illustration:Badoux

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  • WEditorial

    Hallo,

    Nachbar!

    Weshalb ist das so?Weshalb ist das Stich-

    wort Nachbar heutemit derart vielen nega

    tivenAssoziationen behaftet?Wieso lese ich,

    wenn ich zumThema Nachbarschaft recher

    chiere, erst einmal ber Lrmbeschwerden,

    Kinderterror, Grenzstreitigkeiten? Ist es

    in Zeiten vonDichtestress, Reihenhuschen

    und individueller Lebensweise nichtmehr

    mglich, einfach guteNachbarn zu sein?

    Meine Frau und ich haben vor zwei Jahren

    den Versuch gewagt und ganz spontan einige

    nhere undweitere Nachbarn an unserer

    Quartierstrasse zu einemFest eingeladen. Das

    Wetter liess uns etwas im Stich, aber die Stim

    mungwar aufgerumt. Alle haben sich gefreut,

    man hat geplaudert, getratscht, Neuigkeiten

    ausgetauscht. Nachbarschaft gepflegt halt.

    Dieses Jahr werdenwir diesen Event

    wiederholen.Mit nochmehr Gsten aus dem

    Quartier, denenwir zu selten begegnen.

    Menschen, fr die wir in derHetze des Alltags

    zuwenig Zeit haben. Bethli, die nichtmehr so

    gut zu Fuss ist, aber uns auf der Strasse immer

    anstrahlt. Die Kinder aus der Nummer 10, bei

    denen uns Annika auf demGartentor stehend,

    erwartet. Oder der Architekt aus der Nummer

    8, der die halbe Stadt kennt. Und alle freuen

    sich darauf. Jeder bringt etwasmit. Einen

    Insalatamista, eine Quarkcreme oder einen

    Kuchen. Vielleicht auch eine Flasche aus dem

    Keller. Nachbarschaft halt.

    Ich kann nur empfehlen:Versuchen Sie es

    wieder einmal! Das Leben besteht nicht

    nur aus SocialMediaBeziehungen,

    aus Best Friends Forever auf

    Handydistanz. Nein, ganz in der

    Nhe gibt esMenschenmit

    spannendenGeschichten, die

    wir selten erfahren, News aus

    demDorf oder der Stadt, die an

    uns vorbergehen.

    Den Tag der Nachbarn am

    29.Mai habenwir zumAnlass

    genommen, einMal Nach

    barschaft in all ihren Facetten

    zu zeigen. Nicht nur die

    Nachbarn jenseits des

    Gartenzauns, sondern noch

    viele Nachbarschaftsformen

    mehr. ber die Landesgrenze,

    ber die Sprachgrenze, ja sogar

    Nachbarschaft ber den Tod hinaus.

    Hans Schneeberger, Chefredaktor

    [email protected]

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    86

    4 | MM22, 26.5.2015

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    38

    Nachbarn

    8Mitbewohnerinnen

    Wand anWandmit

    der Schlummermutter.

    10 Schulfreunde

    Pult an Pultmit demGschpnli.

    13 Bauernkinder

    Hof anHof imNapfgebiet.

    18Bnz Friedli

    20Wchnerinnen

    Bett an Bett im Spital.

    22Grenzgnger

    Steg an Steg amRhein.

    25 Schicksal

    Tr an Trmit einer Toten.

    28Parlamentarier

    Bank an Bank imBundeshaus.

    30Wasserratten

    Tuch an Tuch in der Badi.

    33Kantonsgrenzler

    Steuerfuss an Steuerfuss in der

    Innerschweiz.

    36Promi

    Zaun an Zaunmit Superstar

    LucaHnni.

    38 Strflinge

    Zelle an Zelle hinterGittern.

    43Fussballfans

    Schulter an Schulter imStadion.

    82Auswanderer

    Balkon anBalkon inHongkong.

    85Supermarktkollegen

    Artikel umArtikel an der Kasse.

    86Generationen

    Haus anHausmit dem

    Ersatzgrosi.

    88GrneDaumen

    BeetanBeet imSchrebergarten.

    91 Streithhne

    Rasen anRasenmit demFeind.

    94Scientologen

    Flyer an Flyermit der Sekte.

    97Tierfreundinnen

    Ei umEi imHhnerstall.

    98Sprachgrenzler

    Dorf anVillage imSeeland.

    110Wohngemeinschaft

    Zahnbrste anZahnbrste inder

    Gross-WG.

    Migros-Welt

    51 Saisonkche

    BeereumBeere imRezept.

    63Knusprige Snacks

    64Sommerideen

    69Sommerwettbewerb

    70Cumulus digital einlsen

    73DieBouillon-Revolution

    77Neues aus IhrerRegion

    Aktionen, Reportagen

    und interessanteNews aus den

    Genossenschaften.

    101Glcksgriff

    103Rtsel/Impressum

    108Cumulus

    M-Infoline: Tel. 0848 840848* oder Fax 0041 44 277 20 09

    (Ausland). www.migros.ch/kundendienst; www.migros.ch

    Cumulus:Tel. 0848 85 0848* oder +41 44 444 88 44 (Ausland).

    [email protected]; www.migros.ch/cumulus

    RedaktionMigros-Magazin: Limmatstrasse 152,

    Postfach 1766, 8031 Zrich, Tel. 058 577 12 12, Fax 058 577 12 08.

    [email protected]; www.migrosmagazin.ch

    *Normaltarif

    Sonderheft

    Nachbarn

    Geschichten ber

    die Menschen

    in unserer

    Nhe.

    Der Schweizer Comic-

    zeichnerBadoux (51)hat

    sich fr diese Ausgabe des

    Migros-Magazinsmchtig

    ins Zeug gelegt. Heraus-

    gekommen sind 20Comics,

    die fast einwenig an die

    legendre Zeichentrickfigur

    La Linea erinnern.

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    .

  • Nachbarn

    MM22

    Darauf freuenwir uns

    Europischer TagderNach

    barschaft:Auch in der Schweiz

    finden amFreitag, 29. Mai,

    in vielenQuartieren Feste statt.

    Hofgesang:DerHofgesangs

    verein singt bis Ende Juni in

    diversen Zrcher Innenhfen,

    umdieNachbarschaft zu

    beleben.www.hofgesang.ch

    UnntzesWissen

    Nachbarn

    und Nach

    barschaft

    Amkommenden

    Sonntagabend

    wird aufARDdie

    1532. Folge der

    Sendung Die

    Lindenstrasse

    ausgestrahlt.

    Der VereinNeu

    start Schweiz

    setzt sich unter

    demMotto

    Gemeinsamge

    niessen statt ein

    samverzichten

    frkologie und

    aktiv gelebte

    Nachbarschaft ein.

    Im Telefonbuch

    gibt es einen

    offiziellen An

    schluss unter dem

    StichwortNach

    bar: Es handelt

    sich dabei um

    DirkNachbar aus

    Lausanne.

    Mein Bild derWoche Das Treppenhaus ist ein spezieller Ort. Es gehrt allen und

    niemandem. Es ist nur eine Verbindung vom Hauseingang zu denWohn

    und Brorumen und fr niemanden ein Ziel. Hier bleibt man nicht, hier geht

    man bloss durch. Begegnungen mit den Nachbarn sind immer zufllig,

    oder sie fhlen sich zumindest so an, auch wenn einer dem Zufall ein bisschen

    nachhilft, weil die Frau so schn oder der Mann so interessant ist. Gut mglich,

    dass es auch in dem hier abgebildeten grossen Treppenhaus solch inszenierte

    Zuflle gibt: Es gehrt zum Europischen Parlament in Brssel.

    Leseprobe

    Entschuldigung, was lesen Sie gerade?

    Joana Schpfer (25), Studentin aus Zrich

    a) Fragen an das Leben vonRolf Dobelli

    b) Inferno vonDanBrown

    c) Macht undGesellschaftsstruktur von JamesColeman

    Auflsung:c)WeilichindiesemFachmeinemndliche

    Abschlussprfunghabe.

    Bernard Beni

    Thurnheer (65)

    ist der bekann

    teste Schweizer

    Sportreporter und

    hat alsModerator

    von Benissimo

    und TellStar

    TVGeschichte

    geschrieben.

    Bilder:Keystone/APPhoto/YvesLogghe,iStockphoto,UeliChristoffel

  • Die Teilzeittchter

    mit ihren Ersatz

    eltern (von links):

    TatjanaHug

    undSteffiScheuber

    im 1.Stock, Susi

    undMartinWalther

    imParterre.

    8 | MM22, 26.5.2015 | NACHBARN

  • Unsere Nachbarinnen die Studentinnen

    M

    artin (75) und SusiWalther (71)

    haben drei Kinder, sechs Enkel und

    vier Teilzeittchter. So zumindest

    knnteman die Studentinnen

    nennen, die in ihremHaus in Olten SO in der

    oberstenWohnung leben. Denn dieWalthers

    pflegen einen sehr familirenKontakt zu ihren

    jungenNachbarinnen. Meine Kinder sagen

    mir immerwieder: Bemuttere sie nicht so ,

    sagt SusiWalther. Doch sie kann nicht anders:

    ZuWeihnachten schenkt sie ihnen eine Klei

    nigkeit, an Ostern bastelt sie ihnen einNest,

    zumGeburtstag bckt sie ihnen einenKuchen.

    Als ihr Sohnmit seiner Freundin aus der

    Wohnung auszog, wies ein Bekannter sie auf

    dieWohnungsnot der Oltner Studierenden

    hin.Fortan boten sie die vier Zimmer Studen

    tinnen und Studenten der Fachhochschule

    Nordwestschweiz an. Insgesamt 80 junge

    Menschen haben in den vergangenen zwlf

    Jahren unter ihremDach gewohnt. Anfangs

    waren es vor allemAustauschstudenten, die

    vierMonate blieben.

    Da habenwir einiges erlebt, sagtMartin

    Walther und erzhlt vomBrasilianer, dermor

    gens um 1Uhr auf demBalkonGitarre spielte

    und stndig eine andere Freundinmit nach

    Hause brachte. Und von der Schwedin, die

    pltzlich sehr hohes Fieber hatte und die er

    notfallmssig ins Spital fuhr. Und von der

    sterreicherin, die er zu einemVorstellungs

    gesprch inWdenswil ZH begleitete, weil sie so

    nervs war. Postkarten aus der ganzenWelt

    zeugen von den vielen schnen Begegnungen.

    Sie halten uns jung, sagen dieWalthers.

    ber die Jahre haben sie auch gelernt, sich

    etwas abzugrenzen. So sind Gste derMieter bis

    22Uhrwillkommen. Bleiben sie ber Nacht,

    mssen sie 25Franken zahlen. Seit einigen

    Jahren haben dieWalthers nur noch Studen

    tinnen inUntermiete, diemehrere Semester bei

    ihnenwohnen bleiben.Wie TatjanaHug (23)

    und Steffi Scheuber (25).

    TatjanaHug stammt aus einem kleinenDorf

    nahe demdeutschen Jestetten, wo jeder jeden

    kennt. Sie schtzt dieWrme derWalthers. Ich

    weiss, ich bin hier nie allein, und das gibtmir

    ein gutes Gefhl. Erlischt die Glhbirne oder

    funktioniert der Fernseher nicht, istMartin

    Walther stets zur Stelle. Sind die dreiWG

    Mitbewohnerinnen der jungen Frau alle unter

    wegs und siemchte trotzdem etwas plaudern,

    freut sich SusiWalther auf einen Schwatz.

    Tatjana studiert im 4.Semester Optometrie in

    Olten. Sobald wiemglichmchte siemit den

    Walthers einen Augentestmachen als kleines

    Dankeschn fr ihre Gastfreundschaft.

    Steffi Scheuber ausWisen SO studiert in

    Basel Fachfrau Radiologie undmacht immer

    wieder Praktika in Aarau. Da liegt Olten ideal.

    Undmit denWalthers habe sie einenGlcks

    treffer gelandet: Sie tauscht sich gernmit ihnen

    bei einer Tasse Tee aus, borgt Eier undMilch

    oder lsst sich bei kniffligerWsche beraten.

    DieWalthers sindmehr als Nachbarn, sagt

    sie. Sie sind fast Teil meiner Familie. MM

    Ichweiss, ich bin hier nicht

    allein, und das gibt

    mir ein gutes Gefhl Tatjana Hug

    Martin und Susi Walther beherbergen seit zwlf Jahren Studierende in ihrem Haus.

    Sie pflegen ein familires Verhltnis zu den jungen Leuten,

    fr die sie auch ein bisschen Ersatzeltern sind.

    Text:Monica Mller Bild: Salvatore Vinci

    NACHBARN | MM22, 26.5.2015 | 9

  • Mein Nachbar der Schulfreund

    Jetzt sind

    wir Freunde Cdric

    Laurin und Cdric besuchen die 4.Klasse

    im aargauischen Oberrohrdorf.

    Seit rund drei Monaten sind sie Pultnachbarn

    und seit Kurzem auch Freunde.

    Text: Andrea Freiermuth Bild: Salvatore Vinci

    10 | MM22, 26.5.2015 | NACHBARN

  • Cdric (10, links) und

    Laurin (10) sind immer

    fr einen Schabernack

    zu haben. Seit sie

    Pultnachbarn sind,

    gehen sie noch lieber

    in denUnterricht.

    Laurin: Bis vor Kurzem

    hatte ich einen anderen

    Pultnachbarn. Der Junge,

    der nebenan sass, hatmich

    aber genervt, weil er immer

    so unruhig war. Darum

    habe ich Frau Spierenburg

    gefragt, ob ich wechseln

    knne und dann einfach

    gewartet, bis es so weit war.

    Cdric:Wirwechseln die

    Sitzordnung hufig. Dieses

    Mal durftenwir whlen,

    nebenwemwir sitzen

    mchten.

    Laurin: Ich sitze viel

    lieber neben einem ruhigen

    Mitschler. So kann

    ichmich nmlich besser

    auf denUnterricht

    konzentrieren.

    Cdric: Flieger werfen

    odermit Gummibndeln

    rumspickenwrdenwir

    whrend der Schulstunde

    nie. Es gibt einige Schler,

    die Radiergummis zer

    stckeln und dann die

    Mdchenmit diesen Blleli

    bespicken. Aber ichmach

    da nichtmit.

    Laurin:Manchmal droht

    Frau Spierenburgmit Ver

    setzen. Aber bishermusste

    deswegen niemand seinen

    Platz wechseln.

    Cdric: Einmalmusste

    ein Schler fr etwa fnf

    Minuten vor die Tre.

    Aber sonst ist eigentlich

    noch nie etwas Schlimmes

    passiert.

    Laurin: Streiche spiele ich

    lieber in der Freizeit. Die

    ist schliesslich da, um sich

    auszutoben.

    Cdric: Alsomanchmal

    passieren schonDumm

    heiten, die so nicht geplant

    sind. Krzlich hattenwir

    beimTggelen keinen Ball

    und habenmit einem

    Znnisckli gespielt das

    ist dabei kaputtgegangen.

    Laurin:Dannmusstenwir

    den Tggelikasten putzen.

    Cdric: Aber das war wh

    rend der Pause.

    Laurin:Wennwir amPult

    sitzen, passieren solche

    Dinge nicht. Aber es

    ist nicht so, dass wir immer

    still sitzenmssen.

    Manchmalmachenwir

    auch Gruppenarbeiten

    oder helfen uns gegen

    seitig. Ich habe Cdric zum

    Beispiel beim schriftlichen

    Dividieren untersttzt.

    Cdric: Ich bin dafr in

    Geschichte besser.Momen

    tan nehmenwir gerade das

    Mittelalter durch, bald

    habenwir eine Prfung zu

    den Burgen. Da fragenwir

    uns dann gegenseitig ab.

    Laurin:Das Gute am

    Platzwechseln ist auch,

    dassman so die anderen

    Mitschler besser kennen

    lernt. Seit Cdric und ich

    nebeneinandersitzen,ma

    chenwir auch in der Frei

    zeit mehrmiteinander ab.

    Cdric: In den Ferienwa

    renwir zusammen brteln.

    Laurin:Und ich habemal

    bei Cdric bernachtet.

    Cdric: Jetzt sindwir beide

    Freunde. MM

    NACHBARN | MM22, 26.5.2015 | 11

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    Sortiment der Migros-Filialen.

  • Meine weit entfernten Nachbarn

    Ich schtze vor allem die Ruhe hier

    oben. Hier spre ich die Natur

    noch ganz nah Pia Vogel

    Vier Kilometer Luftlinie trennen die beiden Familien Roos und Vogel im Napfgebiet.

    Eine Seilbahn, eine Kinderfreundschaft und eine Ziege verbinden sie.

    Text:Monica Mller Bilder: Salvatore Vinci

    NACHBARN | MM22, 26.5.2015 | 13

  • BER 4 MILLIONEN EINKUFE BEWEISEN,

    DASS DIE MIGROS GNSTIGER IST ALS COOP.

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    BER 4 MILLIONEN EINKUFE BEWEISEN,

    DASS DIE MIGROS GNSTIGER IST ALS COOP.

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    Vom 5. bis 11. Mai 2015 haben wir zusammen mit dem unabhngigen

    Institut LP Marktforschung den grssten Preisvergleich im Schweizer Detailhandel

    mit ber 5000 Artikeln wiederholt: Dabei wurden ber 4 Millionen effektiv

    gettigte Einkufe mit Coop verglichen. Das Ergebnis: In der Migros kauft

    man 10,7% gnstiger ein. Somit ist belegt, was unsere Kunden schon

    immer wussten: IN DER MIGROS GIBTS IMMER MEHR FRS GELD.

  • 1 Lea Roos und Linus

    Vogel sitzen nur selten

    gemeinsam in der

    blauenGondel, welche

    dieHfe ihrer Familien

    verbindet.

    2 SiebenMinuten

    dauert die

    1270-Meter-Fahrt im

    Seilbhnli vom

    Schwndi nach

    Ober Lnggrat LU.

    3 Lea und Linus fhren

    die Ziegen auf dem

    Breitbnet spazieren.

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    ea Roos (9) und Linus

    Vogel (9) trennt eine

    Seilbahn. Oder eher ein

    Seilbhnli. Vier Perso-

    nen haben Platz in der blauen

    Gondel, die vom Schwndi nach

    Ober Lnggrat LU fhrt.Mor-

    gens um 7.20Uhr fhrt Linus

    mit demVelo vomHof seiner

    Familie auf demBreitbnet zur

    Bergstation und lsst sich die

    1270Meter zur Talstation hin-

    unterseilen. SiebenMinuten

    spter trifft er auf Lea.Meistens

    bleibt noch kurz Zeit zum

    Fangis spielen, bis siemit dem

    Schulbus nach Romoos LU in

    die Primarschule fahren. In der

    Freizeit treffen sie sich kaum,

    dafr ist die Distanz zwischen

    denHfenmit vier Kilometern

    Luftlinie schlicht zu gross.

    ber die Kinder haben sich

    auch die Familien nher

    kennengelernt. Pia und Stefan

    Vogel (beide 46) betreiben auf

    demBreitbnet einen Biohof

    mit 24Khen, 8 Geissen,

    12Hasen, 5Hhnern und 3Kat-

    zen. Sie leben vomFleisch- und

    Holzverkauf, Stefan Vogel ist

    zudemPrsident der Strassen-

    genossenschaft Kleiner Susten.

    Ihre Tchter Carolin (14) und

    Julia (12) besuchen die

    Kantonsschule inWillisau LU,

    Linus die Primarschule. Alle

    packen zuHausemit an.

    Die vierKinder helfenmelken

    David (34) undMartina (35)

    Roos haben ihre Khe im

    Schwesterboden vor zwei Jah-

    renwegen des tiefenMilch-

    preises verkauft. Seither setzen

    sie auf Schafsmilch in Bioquali-

    tt, 75Tiere haben sie aktuell.

    David Roos arbeitet auch

    auswrts, imTiefbaugeschft

    seines Vaters, oder ermontiert

    Solarzellen auf Dchern. Gehts

    los zum Ml, kommen die

    vier Kinder Lea (9), Sara (7),

    David (5) undMarco (2)mit in

    NACHBARN | MM22, 26.5.2015 | 15

  • 25

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  • den Stall und helfen der

    Kleinstemit derHeugabel.

    Die Gemeinde Romoos ist

    mit 37Quadratkilometern

    Flche etwa gleich gross wie der

    Kanton Basel-Stadt. Bloss hat

    Romoos etwa 700Einwohner,

    in Basel-Stadt sind es rund

    190000. Das Napfgebiet ist zer-

    klftet, die Hfe sind abgelegen.

    So gefllts den Familien Roos

    und Vogel. Wir kennen es

    nicht anders, sagt David Roos

    beim gemeinsamenKafimit

    Marmorkuchen und Schoggi-

    crme bei denNachbarn.

    Seine Frau erzhlt, dass sie

    einmal kurz imGemeindehaus

    des Nachbardorfs Dopple-

    schwand gewohnt habe. Sehr

    ungewohnt, sagt sie. Dieses

    Gefhl, dass jeder sieht, was

    manmacht, habe ihr nicht be-

    hagt. Pia Vogel pflichtet ihr bei:

    Ich schtze vor allem die Ruhe

    hier oben. Hier spre ich die

    Natur noch ganz nah. Zur Vor-

    stellung, in der Stadt zuwohnen,

    sagen alle nur Jesses nei!.

    Wiegehts ZiegeKlri?

    Oft sehen sich die beidenFamili-

    en bloss aus der Ferne.Dann

    winken sie sichmit derHeu-

    gabel zu. Treffen sie sich in der

    Schule oderKirche, tauschen sie

    sich auch berKlri, die Ziege,

    welche dieVogels der Familie

    Roos abgekauft haben, aus. Eben

    hat sie zwei Bckli bekommen,

    das gibt Trockenfleisch und

    Wrste imHerbst. ImAlltag

    helfen sich die Vogels und

    Roos vor allembeimTrans-

    port derKinder. Mal bringen

    wir eins hoch,mal bringen sie

    eins runter, sagtMartinaRoos.

    Auchwenn sie alle die Abge-

    schiedenheit schtzen sie sind

    froh, dass es da jemanden gibt,

    den sie anrufen knnten, soll-

    ten sie Hilfe brauchen. Das

    gibt uns ein gutes Gefhl, sagt

    Pia Vogel. MM

    1Von links: David,

    Sara, Julia, Lea und

    Linus tollenmit Klri

    und ihren zwei Bckli

    sowieweiteren Ziegen

    ber dieWiese beim

    Hof der Familie Vogel.

    2Ein seltenes Treffen

    fast aller Familien

    mitglieder auf dem

    Breitbnet: David und

    Martina Roos (hinten

    rechts)mitMarco,

    Sara, Lea undDavid.

    Stefan und Pia Vogel

    (hintenMitte)mit Julia

    und Linus.Martin

    (59, ganz links) wohnt

    auch bei ihnen.

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    NACHBARN | MM22, 26.5.2015 | 17

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    Nachbarfest statt YB-Match

    Es klingelt, undweil es bei uns zwei unter-

    schiedlicheKlingeltne gibt, je nachdem,

    ob jemand drunten vor der verschlossenen

    Haustr oder bereits vor unsererWohnung

    wartet, weiss ich: Das ist einNachbars-, kein

    Fremdklingeln. Also kein Paketpstler, kein

    Monteur, keine Zeugen Jehovas; ich kann die

    Tr ffnen, wie ich grad bin, zerzaust, im

    Unterleibchen, wie auch immer. Denn vor der

    Tr steht ahnte ichs doch! ein kleiner

    krauser Blondschopf, der Finn vomunteren

    Stock: Ob er zwei Zitronen haben drfe, sie

    wrden drumZitronenguetsli backen. Er und

    sein Vater haben fter solch spontane Ideen,

    mal fehlt dann halt ein Ei,malMilch,mal But-

    ter. Kein Problem, umgekehrt hole auch ich

    bei ihnen jeweils Reis, Zwiebeln oderwas ich

    sonst einzukaufen versumt habe. Finn bittet

    also um zwei Zitronen, und ich bin selber baff,

    dasswir noch zwei Stck vorrtig haben.

    Nachbarschaft ist etwasWunderbares.Man

    hat sie sich ja nicht ausgesucht. Dennoch hel-

    fenwir uns, wo es geht, giessen Pflanzen, orga-

    nisierenMittagstische, leihen einander das

    Leiterwgeli aus, um etwas in die Sperrgutab-

    fuhr zu transportieren, und gebenKinderklei-

    derweiter. Vielleicht habenwir Glck, aber:

    UnsereNachbarschaft ist eine arschlochfreie

    Zone. In vollen zehn Jahren gab es bei uns nie

    Streit umdieWaschkche. Nie! Und das bei

    zweiMaschinen auf neunParteien. ImGegen-

    teil:Man springt ein, hilft sich aus, hngt auch

    mal jemandemdieWsche auf, wenn er sie in

    der Trommel vergessen hat, und legt Getrock-

    netes zusammen. GuteNachbarschaft ist

    unspektakulr wie allesWichtige imLeben.

    Wundern Sie sich deshalb nicht, dass ich

    vorigen Sonntag, statt das Fussballspiel

    Basel -YB schauen zu gehen, ein ungezwun-

    genesGrillfestmit denNachbarinnen und

    Nachbarn veranstaltete. Zuerst bemaltenwir

    mit denKindern unsereGartenkisten, diewir

    auf einemVorplatz aufgestellt haben, dann

    sassenwir gemtlich im Schatten zusammen.

    Nachbarn sind beste Freunde, zu denenman

    nicht Freunde sagenmuss. Doch sie sind,

    was Freunde sein sollten: Sie sind einfach da.

    Als ichUlrike vomunteren Stock unlngst im

    Treppenhaus einenKummer anvertraute und

    mich sogleich entschuldigte, sie damit zu be-

    lasten,meinte sie nur: Nein, das sei doch okay.

    Thanks for sharing, wrdenAmerikaner in

    diesemFall sagen, lachte sie. Und ich glaube,

    genau darumgeht es: umsTeilen. UmsTeilen

    von guten und schwierigenMomenten.

    Oder auchmal nur umsTeilen von Backzu-

    taten.GegenAbend kommtFinnmit einem

    Teller und lsst uns von seinen Zitronen-

    guetsli naschen.Mmmh, sind die fein! Fast

    wie selber gemacht. MM

    Bnz Friedli live: 29. 5. Wngi TG, 2.6. Zrich,

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    18 | MM22, 26.5.2015 | NACHBARN

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    gehen hat und dies, obwohl ber

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    Name Vorname

    PLZ/OrtStrasse

    Geburtsdatum Telefon (zwingend)

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    PUBLIREPORTAGE

  • Die ersten Tage nach der

    Geburt haben Karen Ballmer

    und Barbara Wehrli

    gemeinsam im Spitalzimmer

    verbracht. Heute sind die

    ehemaligen Bettnachbarinnen

    enge Freundinnen.

    Text:Monica Mller Bild:Mirko Ries

    Meine Nachbarin dieWchnerin

    Durch die spezielle Situation,

    in der wir uns kennenlernten,

    fhlten wir uns

    einander gleich nahe Karen Ballmer

    K

    arenBallmer (heute 41) lag

    mit ihrer zwei Tage alten

    Tochter Lisa im Spitalbett,

    da kamBarbaraWehrli

    (heute 40)mit ihrem zehn Stunden

    alten Sohn Jonathan zu ihr ins

    Zimmer. Erst war der frischgebacke

    nenMutter elend zumute, denn sie

    vertrug die Schmerzmittel schlecht.

    KarenBallmer hatte ebenfalls einen

    Kaiserschnitt hinter sich und konnte

    sich sehr gut einfhlen.Mit ihren zwei

    TagenVorsprung hatte sie bereits

    einige Tipps parat. Etwa, wieman

    seitlich aus demBett aufsteht, ohne

    die Bauchmuskeln anzuspannen.

    Fr beide war es das erste Kind. Sie

    stillten oft gleichzeitig, schickten ihre

    Mnner gemeinsam insWickelzim

    mer, assenmiteinander, plauderten

    und schliefen nebeneinander ein.

    Wir verstanden uns auf Anhieb, und

    unsereMnner sich auch, erzhlt

    BarbaraWehrli. Durch die spezielle

    Situation, in der wir uns kennenlern

    ten, fhltenwir uns einander gleich

    nahe, sagt Karen Ballmer. Es war

    Anfang Dezember, die Besucher

    brachtenWeihnachtsguetsli, und

    draussen schneite es. Es herrschte

    eine Stimmungwie im Schullager.

    Sechs Jahre nach der gemein

    samen Zeit alsWchnerinnen in der

    Privatklinik Bethanien in Zrich

    setzen sich Karen Ballmer und

    BarbaraWehrli fr ein Fotoshooting

    desMigrosMagazins wieder auf ein

    Spitalbett. Ein emotionaler

    Moment, sagen beide. Sie erinnern

    sich an das Gefhl der Geborgen-

    heit, das sie hier empfunden haben.

    Wir wussten, wennwir die Klinik

    verlassen, sindwirmit unseren Babys

    auf uns allein gestellt, erzhlen sie.

    Aus den Babys von damals sind zwei

    vife Kindergrtler geworden, die sich

    sehr bersWiedersehen freuen und

    kaum auf demBett zu halten sind.

    In den vergangenen Jahren haben

    Lisa und Jonathan viel Zeit zusam

    men verbracht. Erst spazierten die

    Mtter gemeinsam der Limmat

    entlang, whrend die Babys im

    Kinderwagen schliefen. Bald krabbel

    ten sie nebeneinander, spter tollten

    sie auf Spielpltzen herumund

    pilzelten in gemeinsamen Ferien. Seit

    sie imKindergarten sind, sehen sie

    sich weniger oft. Das ndert nichts an

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    ImWochenbett

    kamen sie sich

    nahe: Barbara

    Wehrli (links)mit

    Jonathan (6)

    und Karen Ballmer

    mit Lisa (6).

    ihrer Verbundenheit. Leider kann die

    eine selten amGeburtstag des

    anderen teilhaben, da die Partys

    meist gleichzeitig steigen.

    Mit denKindern entwickelten sich

    auch die Themenweiter, ber die

    Karen Ballmer und BarbaraWehrli

    jeweils diskutierten: Stillen, Schlafen,

    Wiedereinstieg im Job, Familie und

    Beruf unter einenHut bringen. Karen

    Ballmer ist Fernsehproduzentin,

    BarbaraWehrli Tierrztin.

    Um einHaar htten die beiden das

    Spitalzimmer erneut geteilt: Barbara

    Wehrli brachte ihren zweiten Sohn

    einenMonat frher zurWelt als

    Karen Ballmer ihre Zwillinge. Als sie

    ihre Freundin hochschwanger in der

    Privatklinik Bethanien besuchte,

    wollten dieHebammen sie erst in den

    Gebrsaal begleiten. MM

    NACHBARN | MM22, 26.5.2015 | 21

  • Die Brckenbauer Peter

    Scholer und Susi Sailer auf

    demRhein: Hier soll der

    geplante Steg dereinst die

    beiden Rheinfelden verbinden.

    22 | MM22, 26.5.2015 | NACHBARN

  • ber 100 Jahre gab es in Rhein

    felden zwei Brcken ber den

    Rhein. Eine grosse breite aus

    Stein und eine kleine schmale aus

    Eisen. Der Eisensteg war Teil des histo

    rischenKraftwerks, das 2011 vollstndig

    zurckgebaut wurde. Seither fehlt den

    Rheinfeldern beidseits des Rheins ein

    wichtiger Verbindungsweg: Der Steg ist

    aus stdtebaulichen und touristischen

    Aspekten wichtig, sagt alt Vizeammann

    Peter Scholer (68), der die Interessen

    gemeinschaft Pro Steg prsidiert. Das

    Kurzentrumund das Spital etwawrden

    viele Grenzgnger beschftigen, die frher

    mit demVelo oder zu Fuss ber den alten

    Steg gekommen seien. Zudem sei die Grenze

    in den letzten Jahren viel durchlssiger

    geworden. Heute teilen wir viel mit

    BadischRheinfelden, wie etwa die Biblio

    thek und viele Vereine. Da braucht es ber

    gnge in sinnvoller Distanz.

    Meine Nachbarin die Brckenbauerin

    Wir teilen viel, da braucht es bergnge

    in sinnvoller Distanz Peter Scholer

    Peter Scholer und Susi Sailer wollen die Nachbarschaft ber den Rhein pflegen.

    Darum kmpfen sie dafr, dass Rheinfelden (Schweiz)

    und Rheinfelden (Deutschland) bald wieder mit einem Steg verbunden sind.

    Text: Andrea Freiermuth Bild: Salvatore Vinci

    Nicht immerwar das Nachbarschafts

    verhltnis der beiden Rheinfelden so ent

    spannt. In denKriegsjahrenwaren die

    Grenzen dicht, und bis in die 80erJahre

    waren in beiden StdtenMnner amRuder,

    die in denKriegswirren sozialisiert wurden.

    Vershnt hatman sich ber die Jahre auf

    der sogenanntenAHVRunde: dem sonn

    tglichen Spaziergang ber die beiden

    Brckenmit Einkehr in einer odermehre

    ren Beizen entlang der Strecke. Umdiese

    Tradition zu erhalten, die lngst nicht

    nur von Alten gepflegt wurde, brauchenwir

    einen Ersatzsteg, sagt Susi Sailer (48),

    Vizeprsidentin der IG Pro Steg und Vertre

    terin der badischen Seite.

    GegenAtomkraft fr denSteg gebt

    In Rheinfelden Schweiz stiess die IG Pro

    Steg schnell auf offeneOhren: Die

    Gemeindeversammlung sprach sich noch

    2011 fr die Erneuerung des Stegs aus.

    Auf der deutschen Seite hingegen hat das

    Volk kein direktesMitspracherecht.

    Solche Entscheide liegen in derHand des

    Gemeinderats. Dieser aber zgerte lange,

    sich an denKosten von rund sechsMillionen

    Franken zu beteiligen unter anderem

    auch, weil die Kasse lngst nicht so gut

    gefllt ist wie ennet demRhy. 2013 sagten

    auch die deutschen Behrden Ja zum Steg.

    Inzwischen fhrten die beiden Stdte einen

    Ideenwettbewerb fr den Brckenschlag

    durch und vergaben den Auftrag an ein

    Ingenieurbro aus Deutschland. Der ber

    gang soll bis sptestens 2017 realisiert

    werden. Nunmssen die beiden Stdte nur

    noch zur Ausfhrung Ja sagen.

    Dazumussmanwissen: Peter Scholer hat

    Erfahrung imMobilisieren von binationalen

    Interessengruppen: In den 70erJahren

    grndete er die Gewaltfreie Aktion

    Kaiseraugst undwar federfhrend im

    Kampf gegen das geplante Atomkraftwerk.

    Anders als vor 50 Jahren kann er heute auch

    auf finanzielle Hilfe aus Bern und Brssel

    zhlen. Der Bund und die Europische

    Union beteiligen sich aus ihren Fonds fr

    regionale Entwicklungmit jeweils rund zwei

    Millionen am Steg. MM

    NACHBARN | MM22, 26.5.2015 | 23

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  • Kennengelernt habe ich

    meineNachbarin vor

    drei Jahren, als ich nach

    Wollishofen ZH zog.

    Sie wohnte gleich nebenan und

    hatte wie ich einenHund. Zwei

    Monate nachmeinemEinzug

    kamenwir beimGassigehen ins

    Gesprch.Wir tauschtenNum-

    mern aus und gingen fast jede

    Woche gemeinsam an den See.

    Der Freundmeiner Nachbarin war

    umdie 40 und hatte Drogenprob-

    leme. Sie war damals 28 Jahre alt

    und depressiv. Es waren also viele

    Probleme vorhanden. Die beiden

    waren eigenartig.Mein Freund

    und ich gingen dennoch etwa zwei-

    mal zu ihnen grillieren.Menschen

    sind nunmal unterschiedlich.

    EinunerwarteterAnruf

    MeineNachbarin und ich beschf-

    tigten einenHundesitter. Eines

    Tages rief ermich an und sagte,

    dassmeineNachbarin sich das

    Leben genommen habe. Erfahren

    hat er es von den Eltern der Ver-

    storbenen. Er htete damals ihren

    Hund.Wie genau sichmeineNach-

    barin umgebracht hat, weiss ich bis

    heute nicht.

    Vier Tage, nachdem ich vom

    Selbstmord erfahren hatte, war ich

    an einer Broparty. Pltzlich klin-

    gelte das Telefon. Es war dieMut-

    ter der Verstorbenen. Sie fragte

    mich, ob ich noch einen Schlssel

    zurWohnung habe. Leider konnte

    ich ihr nicht weiterhelfen. Viel-

    leicht htte ich eine Beziehung zu

    den Eltern aufbauen sollen.

    Vielleicht httenwir das Erlebte

    gemeinsam verarbeiten knnen.

    Es htte die Eltern bestimmt

    gefreut zu hren, dass es ihrer

    Tochter nicht immer schlecht ging.

    HtteDiesesWort sagte ich nach

    diesemErlebnis oft.

    Die Nachricht ihres Suizids kam

    unerwartet, aber sie hatmich

    nicht berrascht. Hierzulande

    distanziertman sich vonDepressi-

    ven undKranken.Manwill nicht

    fragen,manwill nicht unhflich

    sein. Zudem kmmertman sich

    wenig umdie Nachbarn. Es gibt

    alle zweiMonate einen Fall in der

    Schweiz, bei demman den Tod

    einer Person erst bemerkt, wenn es

    imTreppenhaus riecht. Aber auch

    mir bedeutet Nachbarschaft wenig:

    Ich bin oft sogar froh, wenn ich

    meineNachbarn nicht sehe.

    Denn sobald ich jemanden treffe,

    beschweren sich die Leute:

    ber dieWaschkche, die Sauber-

    keit, die Lautstrke.

    Zu den anderen Leuten imHaus

    habe ich gar kein Verhltnis.

    Die Einwohner in unseremBlock

    sindmerkwrdig.Wennman

    zuflligerweise gleichzeitig ins

    Treppenhaus kommt, verkriechen

    sichmanche gleich wieder in der

    Wohnung. Ich glaube, das ist etwas

    sehr Schweizerisches. Zudem kann

    man sich und seine Probleme in

    der Stadt besser verstecken.

    Seit dem Suizidmeiner

    Nachbarin fragte ich ftermal

    inmeinemUmfeld nach, ob

    jemandHilfe brauche.Manchmal

    solltemanweniger Angst vor

    unangenehmen Fragen haben und

    sichmehr einmischen. Ich habe

    mich nie wirklich vonmeiner

    Nachbarin verabschieden knnen.

    Ichweiss bis heute nicht, wann

    man ihre Leiche gefunden hat.

    Es hat keine Todesanzeige

    gegeben, kein Grab, nichts. Alles,

    was ich tun konnte, war, dafr

    zu sorgen, dass fr ihrenHund ein

    schnes, neues Pltzchen gefun-

    denwerden konnte. MM

    *Name der Redaktion bekannt

    Meine Nachbarin die Tote

    Man kann niemanden vom

    Suizid abhalten

    Die Nachbarin von Nina * nahm sich vor zwei Jahren das Leben.

    Ein Erlebnis, das bei ihr bis heute nachwirkt.

    Aufgezeichnet von: Anne-Sophie Keller Bild: Salvatore Vinci

    NACHBARN | MM22, 26.5.2015 | 25

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    Ihr Reiseprogramm

    1. Tag: SchweizDeggendorf.

    Hinfahrt via Memmingen, Mnchen, Landshut

    ins Donaustdtchen Deggendorf vor Passau.

    2. Tag: DeggendorfPassauLinzBudweis.

    Unsere Reise beginnt mit einer unvergessli-

    chen Donauschifffahrt auf dem vorwiegend

    natrlichen Flusslauf zwischen Passau und

    Linz. Die Strecke ist gesumt von zahlreichen

    DonauMoldauPrag

    Die Hhepunkte Ihrer Reise

    Donauschifffahrt

    PassauLinz

    Das sdbhmische

    Teichen- und Burgenland

    Drei bernachtungen in

    Prag

    Fakultativ: Ausflug

    Bhmerwald und Krumau

    Audio-System auf

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    Daten 2015

    Samstag Freitag

    1: 06.06.12.06. 6: 05.09.11.09.

    2: 13.06.19.06. 7: 12.09.18.09.

    3: 20.06.26.06. 8: 19.09.25.09.

    4: 27.06.03.07. 9: 26.09.02.10.

    5: 29.08.04.09.

    Unsere Leistungen

    - Luxusbus

    Spardatum im Komfortklasse-Bus

    Unterkunft in guten Mittel- und

    Erstklasshotels, Basis Doppelzimmer

    Alle Zimmer mit Bad oder Dusche/WC

    Mahlzeiten:

    4 x Halbpension (Abendessen und

    Frhstcksbuffet)

    2 x Frhstcksbuffet (3. und 5. Tag)

    Alle aufgefhrten Ausflge und

    Besichtigungen (ausg. fak. Ausflug

    Bhmerwald und Krumau am 3. Tag)

    Donauschifffahrt PassauLinz

    Fhrung Schloss Hlubok

    Bootsfahrt auf dem Orlikstausee

    Gefhrte Stadtbesichtigungen in Linz und

    2 x in Prag

    Audio-System auf Rundgngen

    Erfahrener Reisechauffeur

    Nicht inbegriffen

    Einzelzimmerzuschlag 165.

    Fakultativer Ausflug Bhmerwald

    und Krumau 49.

    Annullationsschutz 20.

    Auftragspauschale

    Unsere Auftragspauschale von Fr. 20.

    pro Person entfllt fr Mitglieder im

    Excellence-Reiseclub oder bei Buchung

    ber www.twerenbold.ch

    Abfahrtsorte

    06:30 Burgdorf

    06:45 Basel,

    07:20 Aarau

    08:00 Baden-Rtihof

    08:30 Zrich-Flughafen

    08:55 Winterthur

    09:15 Wil

    Schlssern, Kirchen und Burgen. Anschlie-

    ssend Besichtigung der obersterreichischen

    Stadt Linz mit ihrem sehenswerten Hauptplatz.

    Fahrt ber die sterreichisch-tschechische

    Grenze nach Budweis.

    3. Tag: Budweis, fak. Ausflug Bhmerwald.

    Wir besuchen die Region des grossenMoldaus-

    tausees und fahren entlang dem gleichnamigen

    Fluss durch die historischen Orte Rosenberg

    und Hohenfurt. Durch eine liebliche Naturland-

    schaft geht es weiter nach Bhmisch Krumau.

    Mehr als dreihundert historische Huser, zwi-

    schen denen das Areal des Schlosses (zweit-

    grsste Anlage nach der Prager Burg und Unes-

    co-Weltkulturgut) und die Kirche des heiligen

    Veits dominieren, bilden einen Altstadtkern von

    seltener Harmonie und Schnheit. Anschlie-

    ssend Fahrt zurck nach Budweis. Beim ge-

    meinsamen Spaziergang durch den Stadtkern

    mit seinem quadratischen Marktplatz erfahren

    wir Interessantes ber die gut erhaltenen

    Renaissance- und Barockbauten.

    4. Tag: Sdbhmisches Teichen- und

    BurgenlandPrag.

    Nicht weit von Budweis machen wir unseren

    ersten Stopp in Hlubok. Grund dafr ist das

    gleichnamige Schloss, das unbersehbar ber

    der Moldau thront. Basteien und Trme, Zin-

    nen, Erker und spitzbogige Fenster verleihen

    dem Schloss etwas mrchenhaftes. Daher

    auch der Name Tschechisches Neuschwan-

    stein. Nach einer Fhrung geht es weiter

    durch das sdbhmische Teichenland zur stim-

    mungsvollen Burg Klingenberg mit dem ber

    30 Meter hohen Turm. Anschliessend unter-

    nehmen wir eine gemtliche Bootsfahrt auf

    dem Orlikstausee zum prunkvollen Schloss Or-

    lik (Aussenbesichtigung). An diesem herrlichen

    Ort haben wir Zeit fr eine individuelle Mit-

    tagspause. Entlang der Moldau erreichen wir

    am Abend die Goldene Stadt Prag.

    5. Tag: Prag mit Altstadtbesichtigung.

    Die tschechische Hauptstadt ist gleichzeitig

    auch die grsste Stadt des Landes. Zum impo-

    santen Stadtbild gehren die Karlsbrcke mit

    neunundzwanzig Heiligenstatuen, die Prager

    Burgstadt (Hradschin), die Altstadt mit den frh-

    lichenMrkten, wo auch heute noch traditionel-

    le Handwerkskunst dem Besucher Einblicke in

    vergangene Tage gewhrt sowie verschiedene

    Kirchen, u.a. die Teynkirche, mit den Klngen der

    ltesten Orgel Europas. Heute Vormittag unter-

    nehmen wir, unter kundiger Fhrung, eine Be-

    sichtigung der Altstadt. Nachmittag zur freien

    Verfgung.

    6. Tag: Der Prager Burgberg.

    Am Vormittag interessante Besichtigung der

    Prager Burg, einem in jeder Hinsicht berragen-

    den Bauwerk. Hier befindet sich auch die offizi-

    elle Residenz des tschechischen Staatsprsi-

    denten, so dass man jede Stunde die Wachab-

    lsung der in rot-weiss-blauen Uniformen ge-

    wandeten Soldaten verfolgen kann. Von den

    Grten der Festungsanlage hat man einen

    schnen Blick ber die Stadt. Freier Nachmittag

    fr individuelle Entdeckungen und Einkufe.

    7. Tag: PragRckreise in die Schweiz.

    Rckfahrt ber Pilsen, Regensburg, Mnchen,

    St. Margrethen zu den Einsteigeorten.

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  • Nina (25) an der Tr,

    die niemandmehr

    ffnet: IhreNachbarin

    hat sich vor zwei Jahren

    das Leben genommen.

    NACHBARN | MM22, 26.5.2015 | 27

  • Handshake an

    der Fraktions-

    grenze im

    Nationalrat:

    Gregor A. Rutz

    (SVP, links)

    undRudolf

    Winkler (BDP).

    Mein Nachbar der Parlamentarier

    Nur denwichtigsten Rat,

    wie er abstimmen soll,

    nimmt er nie an

    Gregor A. Rutz

    BDP-Nationalrat Rudolf Winkler und SVP-Nationalrat

    Gregor A. Rutz sind unfreiwillig Pultnachbarn im Parlament.

    Obwohl sie politisch nicht einer Meinung sind, bezeichnen

    sie ihr Verhltnis als freundschaftlich.

    Text: Reto E. Wild Bild: Salvatore Vinci

    28 | MM22, 26.5.2015 | NACHBARN

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    A

    lsBDP-Nationalrat

    RudolfWinkler (59)

    imMrz 2015 fr den

    zurckgetretenen

    Lothar Zirjen in denNational-

    rat nachrckte, wurde ihm der

    Stuhl neben demZrcher

    SVP-Nationalrat Gregor A. Rutz

    (42) zugewiesen. Vorher kann-

    ten sich die beiden brgerlichen

    Politiker nicht, obwohlWinkler

    aus Ellikon an der Thur ZH bis

    2005 fr die SVP politisiert hatte

    und Rutz damals derenGeneral-

    sekretr war.

    Ich gabmeinemneuen

    Nachbarn den guten Tipp,

    das Parteiprogrammder SVP zu

    bernehmen, sagt Rutz,

    Inhaber einer Kommunikations-

    agentur. LandwirtWinkler kon-

    tert: Selbstverstndlichmache

    ich das Gegenteil von dem, was

    Gregor sagt. Du stimmst

    sowieso zu drei Viertelnmit den

    Linken, sagt Rutz, der 2012

    Bruno Zuppiger ersetzte.

    Stimmt nicht.Wir beide

    sind brgerlich. Aber im sozia-

    len Bereich hat dieBDP eine

    breitere Optik als die SVP,

    entgegnetWinkler. Trotz des

    verbalen Schlagabtauschs sitzen

    zwei Parlamentarier neben-

    einander, die sich respektieren

    und einander aushelfen.

    Winkler sagt: Gregor kann

    mirmehr helfen als umgekehrt,

    weil er ber eine grssere

    Parlamentserfahrung verfgt.

    Ich bitte ihn immerwieder um

    Rat. Heutemorgen hatmein

    Pager, mit dem ich imParlament

    kontaktiert werden kann, nicht

    reagiert. Rutz habe sogleich

    gewusst: Es ist die Batterie.

    Nur denwichtigstenRat wie

    er abstimmen soll nimmt er nie

    an, witzelt der SVP-Mann.

    Dafr bin ich zu alt, lacht

    Winkler. Rutzwirdwieder ernst:

    Tatschlich gebe es imParla-

    ment vielmehr berparteiliche

    Kontakte, alsman dies von

    aussen denkenwrde.

    Siewrden oft unterschiedlich

    abstimmen, was jedoch nie in

    Streit ausarte. Es ist ganz

    normal, dasswir uns bei Alltgli-

    chemhelfen und uns unterstt-

    zen, sagtWinkler. Mit Gregor

    habe ich ein sehr freundschaftli-

    ches Verhltnis, obschonwir auf

    politischer Ebene gewisseDiffe-

    renzen haben.Winkler betont,

    dass er sich als Bauer nachbar-

    schaftlicheHilfe gewohnt sei.

    Die Pultnachbarn diskutieren

    ber Zeitungsartikel, Abend-

    anlsse in Bern, aktuelle Volks-

    abstimmungen. Der vierfache

    VaterWinkler: Ich habe Gregor

    auch schon ber Familires

    ausgefragt. Gregor Rutz hat

    keine Kinder, ist aber schon

    seit 22 Jahrenmit der gleichen

    Frau glcklich und verliebt

    zusammen, seit 2004 verhei-

    ratet, wie er sagt.

    Rutz schtzt amBDP-Mann,

    dassman sichmit ihm un-

    gezwungen austauschen kann.

    UmgekehrtmagWinkler Rutz

    sympathische und offene Art.

    Mit Rutz knneman ber alles

    reden. Er hat ein unheimlich

    breitesWissen und ist eine sehr

    eigenstndige Persnlichkeit.

    EinWermutstropfen bleibt: Es

    werde auch ihmnicht gelingen,

    Rutz von seinem politischen

    Programm zu berzeugen. MM

    NACHBARN | MM22, 26.5.2015 | 29

  • Einen Sommer lang liegen sie

    nur wenigeMeter ausein

    ander: Ich sehe Vera immer,

    wenn ich insWasser steige,

    sagt Elsa Sturzenegger (77), und

    dann schwatzenwir zusammen.

    Beide gehren einer Gruppe von rund

    zehn Leuten an, welche die drei

    monatige Badesaison imFamilienbad

    Dreilinden oberhalb von St.Gallen

    verbringt. Es sind immer die

    gleichen hier, darum ist es so lustig.

    Die Liegepltze sind seit ber zehn

    Jahren dieselben, Stammpltze sozu

    sagen. Notfalls verteidigen sie diese

    auch mittels useekle, przisiert

    Sturzeneggers Partner. Umunntige

    Schwierigkeitenmit anderen Bade

    gsten zu vermeiden, halten sie sich

    gegenseitig die Pltze frei.

    Vera Lutz (74) kommt um9Uhr

    morgens, Sturzenegger ein wenig

    spter. Beide sind sich einig: Am

    Morgen ist es am schnsten. Die

    Tage verbringen siemit Lesen,

    Schwimmen, Picknicken und Plau

    dern. VonKindesbeinen an kommen

    sie hierher, doch der Kontakt zuein

    ander begann erstmit ihren Pensio

    nierungen vor gut zehn Jahren. Seit

    dann sind die ehemaligen Verkufe

    rinnen tglich in die Badi gegangen.

    Vera Lutz kam frher schon in ihren

    Mittagspausen zumSchwimmen, sie

    ist dieWasserratte der beiden. Heute

    schwimmt sie einen bis zweieinhalb

    Kilometer pro Tag. Die regelmssige

    Bewegung scheint sich positiv auszu

    wirken: Beide wirken deutlich jnger,

    als sie sind. Wir sind die, die auch

    bei halbbatzigemWetter in die Badi

    gehen, sagt Elsa Sturzenegger. So

    gar Nieselregen stehenwir durch,

    ergnzt ihre BadiNachbarin. Heim

    gehen gilt nicht, damsste schon ein

    ganztgiges Unwetter anstehen. Bei

    kurzenGewittern flchten die beiden

    unters Garderobendach.

    Wetter, EntenundClique sind erlaubt

    Das Dreilinden ist amWaldrand

    gelegen und bietetmit seinemWeiher

    chlorfreies Naturwasser an. Das

    schtzen die beiden. Sturzenegger

    und ihr Partner wohnen in der Nhe,

    Lutz kommt vom anderen Ende der

    Stadt. Ahwas? Det wohnsch du?,

    fragt Sturzenegger. In zehn Jahren

    hatten sie noch nie darber geredet,

    wer wo lebt. Das Privatleben sollte

    man nicht thematisieren, sagt Lutz:

    Das ist schliesslich privat. Elsa

    Sturzenegger nickt zustimmend.

    Themen ohne Tabu sind:Wetter,

    Enten oder Leute aus der Clique

    zumBeispiel, wenn jemand fehlt. Das

    einzig Persnliche, ber das sie reden,

    ist Sturzeneggers Partner: Den lernte

    sie in der Badi kennen, er gehrt zur

    Gruppe.

    Alle drei sindDauergstemit

    Kabine. Darin lagern sie Badehosen,

    Tcher, Liegesthle, Sonnenschirme

    und Prosecco fr Fschtli, erklrt

    Sturzenegger. Etwa bei Saisonstart

    und ende. Letzteres feiern siemit

    Sekt, Snacks undGrill. Dann kommt

    die Verabschiedung fr neunMonate:

    En gueteWinter!, wnschen sie

    sich. Man knnte eigentlich ausser

    halb der Saison auchmal abmachen,

    sinniert Sturzenegger. Aber auch so

    ist es fr beide in Ordnung jede hat

    schliesslich ihr eigenes Leben. MM

    Meine Nachbarin die Frau auf dem Badetuch nebenan

    Das Privatleben sollte man nicht

    thematisieren Vera Lutz

    Am Erffnungstag der Badi Dreilinden in St. Gallen treffen sie sich und verbringen

    danach drei Monate fast tglich nebeneinander bis die Saison zu Ende geht.

    Vera Lutz und Elsa Sturzenegger kennen sich nur vom Badetuch.

    Text: Laila Schlfli Bild: Salvatore Vinci

    E

    inen Sommer lang liegen sie

    nur wenigeMeter ausein

    ander: Ich sehe Vera immer,

    wenn ich insWasser steige,

    sagt Elsa Sturzenegger (77), und

    dann schwatzenwir zusammen.

    Beide gehren einer Gruppe von rund

    zehn Leuten an, welche die drei

    monatige Badesaison imFamilienbad

    Dreilinden oberhalb von St.Gallen

    verbringt. Es sind immer die

    gleichen hier, darum ist es so lustig.

    Die Liegepltze sind seit ber zehn

    Jahren dieselben, Stammpltze sozu

    sagen. Notfalls verteidigen sie diese

    auch mittels useekle, przisiert

    Sturzeneggers Partner. Umunntige

    Schwierigkeitenmit anderen Bade

    gsten zu vermeiden, halten sie sich

    gegenseitig die Pltze frei.

    Vera Lutz (74) kommt um9Uhr

    morgens, Sturzenegger ein wenig

    spter. Beide sind sich einig: Am

    Morgen ist es am schnsten. Die

    Tage verbringen siemit Lesen,

    Schwimmen, Picknicken und Plau

    dern. VonKindesbeinen an kommen

    sie hierher, doch der Kontakt zuein

    ander begann erstmit ihren Pensio

    nierungen vor gut zehn Jahren. Seit

    dann sind die ehemaligen Verkufe

    rinnen tglich in die Badi gegangen.

    Vera Lutz kam frher schon in ihren

    Mittagspausen zumSchwimmen, sie

    ist dieWasserratte der beiden. Heute

    schwimmt sie einen bis zweieinhalb

    Kilometer pro Tag. Die regelmssige

    Bewegung scheint sich positiv auszu

    wirken: Beide wirken deutlich jnger,

    als sie sind. Wir sind die, die auch

    bei halbbatzigemWetter in die Badi

    gehen, sagt Elsa Sturzenegger. So

    gar Nieselregen stehenwir durch,

    ergnzt ihre BadiNachbarin. Heim

    gehen gilt nicht, damsste schon ein

    ganztgiges Unwetter anstehen. Bei

    kurzenGewittern flchten die beiden

    unters Garderobendach.

    Wetter, EntenundClique sind erlaubt

    Das Dreilinden ist amWaldrand

    gelegen und bietetmit seinemWeiher

    chlorfreies Naturwasser an. Das

    schtzen die beiden. Sturzenegger

    und ihr Partner wohnen in der Nhe,

    Lutz kommt vom anderen Ende der

    Stadt. Ahwas? Det wohnsch du?,

    fragt Sturzenegger. In zehn Jahren

    hatten sie noch nie darber geredet,

    wer wo lebt. Das Privatleben sollte

    man nicht thematisieren, sagt Lutz:

    Das ist schliesslich privat. Elsa

    Sturzenegger nickt zustimmend.

    Themen ohne Tabu sind:Wetter,

    Enten oder Leute aus der Clique

    zumBeispiel, wenn jemand fehlt. Das

    einzig Persnliche, ber das sie reden,

    ist Sturzeneggers Partner: Den lernte

    sie in der Badi kennen, er gehrt zur

    Gruppe.

    Alle drei sindDauergstemit

    Kabine. Darin lagern sie Badehosen,

    Tcher, Liegesthle, Sonnenschirme

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    Sturzenegger. Etwa bei Saisonstart

    und ende. Letzteres feiern siemit

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    sich. Man knnte eigentlich ausser

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    sinniert Sturzenegger. Aber auch so

    ist es fr beide in Ordnung jede hat

    schliesslich ihr eigenes Leben. MM

    30 | MM22, 26.5.2015 | NACHBARN

  • Beim Stammplatz

    kennen sie

    keinen Spass: Die

    Badi-Freundinnen

    Elsa Sturzenegger

    (links) und

    Vera Lutz.

    NACHBARN | MM22, 26.5.2015 | 31

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  • Meine Nachbargemeinde das Steuerparadies

    Im Kanton Zug

    was Vergleichbares

    zu finden,

    wre unmglich

    gewesen Karin Birrer

    Sie wohnen in Nachbarsgemeinden, doch die

    Kantonsgrenze und damit ein unterschiedlicher

    Steuerfuss trennt sie. Unter dem Strich geht die

    Rechnung fr beide auf: Familie Birrer zahlt in

    GisikonLU viel Steuern, kann sich dafr jedoch ein

    Eigenheim leisten. Singlefrau Aline Reichmuth gibt in

    Risch-Rotkreuz ZG weniger an den Staat ab, haust

    aber auf teurem Boden.

    Text: Andrea Freiermuth Bilder: Salvatore Vinci

    Tiefe Bodenpreise,

    hoher Steuerfuss:

    Reto und Karin Birrer

    mit ihren Kindern

    Franziska, Raphael

    und Christoph

    (von oben) in ihrem

    Eigenheim im

    luzernischen Gisikon.

    NACHBARN | MM22, 26.5.2015 | 33

  • Vor demHauseingang

    wachsenObstbume

    undKruter, auf dem

    Rasen stehen eine

    Kinderrutschbahn, ein Schwimm-

    becken und einRiesentrampolin

    und imGarten spriessen diverse

    Gemsesorten. Es ist das Reich

    vonFamilie Birrer: Vater Reto

    (42),Mutter Karin (42) sowie den

    drei KindernChristoph (6), Ra-

    phael (8) undFranziska (11). Das

    Ehepaar Birrer stammt ursprng-

    lich aus demKanton Luzern, lebte

    jedochmehrere Jahre imKanton

    Zug, bevor es 2006 in GisikonLU

    ein Eigenheim erstand.

    In der Nachbargemeinde

    Risch-Rotkreuz ZGwrden die

    Birrers laut des Internet-

    vergleichsdienstes Comparis bei

    einem steuerbaren Einkommen

    von 70000Franken rund 5000

    Franken an Steuern sparen.

    Der hohe Steuerfuss imKanton

    Luzern kmmert das Ehepaar

    aber nicht: Uns war ein

    finanzierbares Eigenheimmit

    Umschwung wichtiger.Wir

    bezahlten damals 300Franken

    pro Quadratmeter. ImKanton

    Zug etwas Vergleichbares zu fin-

    den, wre unmglich gewesen,

    sagt Karin Birrer. Als ehemalige

    Hauswirtschaftslehrerin ist es

    derHausfrauwichtig, dass ihr

    Nachwuchs das Gemse nicht nur

    aus dem Supermarkt kennt:

    Meine Kinder helfen imGarten

    mit. Sie sehen, wie die Pflanzen

    wachsen undwie sie gepflegt

    werdenmssen. Deshalb rmpf-

    ten sie wahrscheinlich auch die

    Nase nicht, wenn etwas Grnes

    auf demTeller liege.

    Die gebrtige Aargauerin Aline

    Reichmuth (23) lebt nicht ganz

    freiwillig in Risch-Rotkreuz ZG.

    Sie hat im vergangenenHerbst

    die Polizeischule imKanton Zug

    abgeschlossen und sichmit dem

    Antritt ihrer ersten Stelle ver-

    pflichtet, die kommenden drei

    Jahre imKanton Zug zuwohnen.

    Ihre 2,5-Zimmer-Wohnung in der

    Siedlung Suurstoffi unweit des

    Bahnhofs istmit einemMietzins

    von rund 1500Franken inklusive

    Nebenkosten und Tiefgarage

    vergleichsweise gnstig. Der

    Bodenpreis an dieser Lage drfte

    hingegen nicht ganz so gnstig

    sein: Die Besitzerin der Siedlung,

    die Zug EstatesAG, will dies-

    bezglich keine Auskunft geben.

    KleineWohnflche, viel Ruhe

    DieWohnung ist eigentlich bloss

    ein Studiomit Trennwand zum

    Schlafzimmer und nur rund

    50Quadratmeter gross. Zudem

    befindet sie sich imErdgeschoss

    einesWohnblocksmit vier

    Etagen. Nicht jede junge Frau

    wre bereit, allein in dieser

    Parterrewohnung zu leben. Als

    Polizistin frchtet sich Aline

    Reichmuth aber nicht vor un-

    gebetenenGsten. Sie schtzt vor

    allem die Ruhe in der Siedlung.

    Ich bin eigentlich nur zum

    Schlafen hier. Darum bin ich froh,

    dass in der Siedlung keinmoto-

    risierter Verkehr erlaubt ist.

    Wie viel Steuern sie einspart,

    weil sie imKanton Zug und

    nicht etwa imKanton Luzern

    wohnt, weiss sie nicht genau:

    ber denDaumen gepeilt, drf-

    te es einMonatslohn sein. MM

    Hohe Bodenpreise,

    tiefer Steuerfuss: Aline

    Reichmuth auf der

    Terrasse ihres Studios

    in Risch-Rotkreuz.

    34 | MM22, 26.5.2015 | NACHBARN

  • Patrizia (33): Eine Mutter

    kmpft gegen die Armut

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    Erfahren Sie mehr ber Patrizia und ihre

    Kinder: www.dasrichtigetun.caritas.ch

    Auf den Schultern Alleinerziehender lastet viel: die Verantwortung fr die

    Kinder, der Beruf und der Haushalt. Oft kommen dann noch nanzielle

    Probleme hinzu, weil das Einkommen fr den Lebensunterhalt nicht ausreicht.

    So wie bei Patrizia Monier (33), Mutter zweier Kinder aus Zrich.

    In der Schweiz gibt es rund 200000

    Mtter und Vter, die ihre Kinder

    allein erziehen. Jede/r sechste von

    ihnen ist von Armut betroffen, wobei

    die Mehrheit Working Poor sind

    also Menschen, die trotz Arbeit zu

    wenig fr den Lebensunterhalt ihrer

    Familie verdienen. Und: Armut ist

    vererbbar. Kinder aus armen Familien

    sind als Erwachsene nachweislich

    fter von Armut betroffen.

    Caritas ruft ffentlichkeit, Politik und

    Wirtschaft zum Handeln auf, fordert

    eine bezahlbare Kinderbetreuung,

    verbesserte Arbeitsbedingungen und

    Untersttzungsleistungen fr armuts-

    betroffene Alleinerziehende.

    Mit einer Spende knnen Sie die

    Familien am Existenzminimum ent-

    scheidend entlasten und untersttzen

    dabei Hilfsangebote wie den Caritas-

    Markt und die Secondhandlden,

    die Sozial- und Schuldenberatung,

    die KulturLegi, Gratis-Ferien und

    das Patenprojekt mit mir.

    Spendenkonto: 60-7000-4

    Fr Online-Spenden:

    dasrichtigetun.caritas.ch/schweiz

    Frau Monier, mit welchen Problemen

    kmpfen Sie derzeit am meisten?

    Ich kann meine Rechnungen nicht

    pnktlich zahlen, das ist wohl mein

    grsstes Problem. Jeden Monat muss ich

    schauen, dass noch gengend Geld fr

    Lebensmittel bleibt. Ich bin immer unter

    Druck und kmpfe tagtglich, dass wir

    nicht zum Sozialfall werden.

    Haben Sie denn ein Einkommen?

    Ja, aber es ist zu wenig. Ich arbeite

    stundenweise am Flughafen und wrde

    gerne mehr arbeiten. Aber ich nde

    keinen Job und bekomme nur Absagen,

    weil ich alleinerziehend bin. Immer

    heisst es, ich sei zu wenig exibel. Es tut

    weh, wenn man keine Chance erhlt.

    Wie kommen Sie im Alltag zurecht?

    Unser Leben ist ein einziger Verzicht.

    Besonders schmerzt es mich, dass ich

    immer nein sagen muss, wenn die Kinder

    sich etwas wnschen. In den Zoo oder

    schlitteln gehen liegt einfach nicht drin.

    Das sind Momente, an denen ich fast

    zerbreche.

    Was gibt Ihnen Kraft?

    Meine Kinder. Ohne sie gbe es mich

    nicht mehr. Ich wnsche mir so sehr,

    dass sie glcklich sind, und ich wrde

    ihnen gerne mehr geben, aber ich

    kann nicht.

    Gegen Armut

    in der Schweiz

  • Was geschieht, wenn 4000Leute

    ein 6000-Seelen-Dorf

    berrennen?Es bricht das totale

    Chaos aus. Passiert ist es im

    Sommer 2012 inUetendorfBE. LucaHnni (20)

    stand imFinale der deutschenCastingshow

    Deutschland sucht den Superstar, und

    Tausende vonFans schauten sich die Liveber-

    tragung in der Turnhalle Uetendorf an.Md-

    chenschwarmLuca gewann undwurde ber

    Nacht zumStar. Jederwollte ein Stck von ihm.

    Die Folgen desHypes bekamdas ganzeDorf zu

    spren. Lucas Anhnger, die Fnnis, besetzten

    jeweils das Trottoir komplett. Einmal blockier-

    ten 1000Leute die Strasse dann kamdie Poli-

    zei. Ein anderesMal rannten die Fans vor lauter

    Euphorie denGartenzaun derHnnis um. Jetzt

    steht an der Stelle ein robusterHolzzaun.

    EinDorfwird zumPilgerort

    DieNachbarsfamilie Josi kann sich an das

    Leben vor demRummel erinnern. Sie zog 2002

    von AdelbodenBE nachUetendorf. Frher ist

    Lucamit demTffli rumgebrettert, ein

    Unruhestifter war er schon immer!, sagt Vater

    Christian Josi (50) und schmunzelt. Doch sie

    hatten sofort einen gutenDraht zu denHnnis.

    Wir hteten in den Ferien gegenseitig das

    Haus und die Tiere. Das ist in Uetendorf einfach

    so, sagtMutterMartha Josi (44). Als Luca an

    der Castingshow teilnahm, hatten die Josis

    noch keinenTV-Empfang. Also gingen siemit

    ihrenKindern Alisha (10), Renato (12) und

    Mein Nachbar der Promi

    Frher ist Luca mit dem Tffli

    rumgebrettert Christian Josi

    Als Martha und Christian Josi vor 13 Jahren ins bernische Uetendorf zogen,

    suchten sie vor allem die Ruhe. Schliesslich konnte niemand ahnen, dass der damals siebenjhrige

    Nachbarsbub Luca Hnni dereinst zum prominenten Unruhestifter wird.

    Text: Anne-Sophie Keller Bild: Salvatore Vinci

    Timon (4) jeweils zu anderenNachbarn in die

    Stube. Als das Finale in der Turnhalle aus-

    gestrahlt wurde, gab es unerwarteten Besuch:

    Einige Fans campierten auf derWiese vor

    unseremHaus. Das war wie ein Pfadilager.

    Undwas sagt eigentlich Luca selbst dazu?

    Ich glaube, manche hattenweniger Freude am

    Rummel. Es wurde zuweilen etwas viel. Ueten-

    dorf wurde beinahe touristisch! Gerade bei

    den nchtlichenGesangseinlagen habe sich die

    Frage aufgedrngt: Was denkenwohl die

    Nachbarn?

    LucasMutterMarianne Schmid (53) liess

    sich nicht aus der Ruhe bringen: Die Fans

    haben die Hauswand bekritzelt, das Haus oder

    denHund Samy fotografiert, Geschenke

    gebracht und teilweise im Fnfminutentakt

    geklingelt.Nach der Arbeitmusste ich an

    40Fans vorbei, sagt die Lehrerin. Diese kamen

    aus sterreich oder Berlin und fuhren zwlf

    Stundenmit den Eltern zu ihrem Pilgerort.

    Hereingelassen habe ich niemanden. Aber die

    Tr habe ich immer geffnet. Undmanchmal

    sagte ich halt: Nein! Lucamuss jetzt erstmal

    etwas essen. Vorbereitet sein knneman auf

    so etwas nicht: Dochwir sind als Familie sehr

    zusammengewachsen, sagt sie.

    Seit einem Jahr luft das Leben inUetendorf

    wieder in geregelteren Bahnen. 2014 zog Luca in

    seine erste eigeneWohnung in der Nhe von

    Bern fernab vomElternhaus. Die genaue

    Adresse verrt er nicht. Das drftenwohl auch

    seine neuenNachbarn zu schtzenwissen. MM

    36 | MM22, 26.5.2015 | NACHBARN

  • Familienbildmit

    Promi:Martha und

    Christian Josimit

    ihren Kindern

    Alisha, Renato und

    Timon (von links)

    und demnicht

    ganz unbekannten

    Nachbarn Luca

    Hnni.

    NACHBARN | MM22, 26.5.2015 | 37

  • Ihre Nachbarschaft ist nicht freiwillig: Kreshnik Krasniqi und

    Petar Gashi sitzen beide im Regionalgefngnis Thun

    in Untersuchungshaft, Zelle an Zelle.

    Die beiden Kosovaren haben sich auf Anhieb gut verstanden.

    Text: Ralf Kaminski Bilder: Salvatore Vinci

    S

    iemachen, was alle gutenNach

    barn tun: Sie helfen sich ausmit

    Kaffee, tauschen die Tageszei

    tungen, gehen sogar zusammen

    spazieren. Nur eins drfen sie nicht: ihr

    Zuhause verlassen. Kreshnik Krasniqi*

    (43) und Petar Gashi* (51) sitzen beide in

    Untersuchungshaft imRegionalgefngnis

    ThunBE. Krasniqi wegenDiebstahls,

    Gashi wegen Einbruchs. Kennengelernt

    haben sie sich bei einem Spaziergang in

    einem der Innenhfemit den hohenMau

    ern, am 22.Oktober 2014. Damals wurde

    Krasniqi vomRegionalgefngnis Burgdorf

    nach Thun verlegt, woGashi bereits seit

    Mitte Juni sass. Wir sprechen die gleiche

    Sprache, deshalb habenwirmiteinander

    zu reden begonnen, sagt Krasniqi.

    Sie sprechen zusammenber alles

    Die Kosovaren verstanden sich auf

    Anhieb, seit vierMonaten bewohnen sie

    benachbarte Zellen. Natrlich lernt

    man unter diesen Bedingungen nur

    bestimmte Seiten voneinander kennen,

    sagt Gashi. Man kann nirgends zu

    sammen hin, lernt weder Freunde noch

    die Familie des anderen kennen. Aber sie

    reden viel, ber alles, sagt Krasniqi.

    Ihre Familien, die Politik imKosovo,

    Sport, ihre Situation, auch ber ihre

    Taten, die Grnde, die Scham.

    Beide sind schon zum zweitenMal im

    Gefngnis. Das ist auch richtig so.Wir

    haben Fehler gemacht, und dasmuss

    bestraft werden, sagt Gashi, der einige

    Jahremit einer Schweizerin verheiratet

    war und nach der Scheidung auf die

    schiefe Bahn geriet. Sein erster Gefngnis

    aufenthalt in St.Gallen kostete ihn die

    CBewilligung und fhrte zu einem

    zehnjhrigen Landesverweis. Trotzdem

    kam er in die Schweiz zurck, weil er hier

    noch immer Familie hat. Er arbeitete

    erst schwarz auf demBau undmachte

    dann den erwhnten Einbruch. Ich

    schmemich, und ich bin froh, dass wir

    hier in Thun so gut behandelt werden.

    Die Betreuer sind alle sehr anstndig, und

    das Essen ist gut. Viele sssen im

    Gefngnis undwrden ber die Schweiz

    schimpfen. Dabei haben sie Scheisse

    gebaut. Sie sind schuld, nicht die Schweiz.

    Es ist ein schnes Land.

    AuchKrasniqi war nur als Tourist hier.

    Er lebt eigentlich inHolland, ist auch

    geschieden und hat zwei Kinder, die bei

    ihrerMutter wohnen.Monatelang schon

    hat er sie nichtmehr gesehen. Ich geriet

    an die falschen Leute, habe viel getrunken

    und dann diese Dummheit gemacht. Er

    beteiligte sich amDiebstahl einer grossen

    Mein Nachbar der Mithftling

    Es ist wichtig,

    eine Vertrauensperson zu haben

    Kreshnik Krasniqi

    *Namender Redaktion bekannt

    38 | MM22, 26.5.2015 | NACHBARN

  • Zelle an Zelle:

    Kreshnik Krasniqi (vorn)

    und Petar Gashi im

    Regionalgefngnis Thun.

    NACHBARN | MM22, 26.5.2015 | 39

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    Teilnahmeschluss ist der 07.06.2015, Voting auf www.migrosmagazin.ch bis zum 14.06.2015. Gewinner werden am 15.06.2015 bekannt gegeben. Preise, welche nicht bis

    sptestens 3 Monate nach Bekanntgabe der Gewinner an die von ihnen angegebene Adresse zugestellt werden knnen, verfallen ersatzlos.

    Die Teilnahme ist nicht an einen Kauf gebunden. Wettbewerbsteilnahme unter www.migrosmagazin.ch bis zum 07.06.2015.

    Wettbewerb nur gltig fr Personen, welche in der Schweiz wohnhaft sind. Mindestalter 16 Jahre. Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt. Der Gewinn kann nicht in

    bar ausbezahlt werden. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

    ber den Wettbewerb wird keine Korrespondenz gefhrt. Mitarbeiter der Campari Schweiz AG, der Migros-Genossenschafts-Bund sowie der MTCH AG und ihre Familienan-

    gehrigen sind von der Teilnahme ausgeschlossen. Ihre Daten werden ausschliesslich zur Auswertung des Wettbewerbs durch die Campari Group verwendet. Eine Weitergabe

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    Menge von Zigaretten und

    wurde erwischt. Ich schme

    mich. Aber es ist passiert, und

    ich kann es nicht ungeschehen

    machen. Ich kann nur verhin-

    dern, dass es je wieder pas-

    siert.

    Das Schwierigste im

    Gefngnis sei, dassman ganz

    alleinmit allem fertig werden

    msse. Etwamit schlechten

    Nachrichten von zuHause,

    sagt Krasniqi. Umsowichti-

    ger ist es, wenigstens eine

    Vertrauensperson zu haben,

    mit derman ber diese Dinge

    reden kann. Und das ist

    Gashi.

    Nachbarschaft auf Zeit

    Die beiden arbeiten fast

    tglich gemeinsam in der

    Wscherei, um etwas Geld zu

    verdienen. Damit knnen sie

    sich einMal proWoche beim

    internenKiosk Lebensmittel

    kaufen. Sie trainieren auch

    mehrmals proWoche zusam-

    men im Sportraum. 80 Pro-

    zent der Zeit verbringen wir

    miteinander, so Krasniqi.

    Dazu kommen ab und zu noch

    andereHftlinge, mit denen

    sie sich gut verstehen. Aber es

    sind nie sie selbst, die ent-

    scheiden, ob die Zellentren

    aufgehen und sie eine dieser

    Aktivittenmachen drfen

    oder nicht. Undwenn die

    Tren zu sind, haben sie nur

    sich selbst, den Fernsehermit

    seinen paar Sendern und

    etwas Lesematerial.

    Hinzu kommt: Sie leben

    eineNachbarschaft auf Zeit.

    Eine, die jeden Tag zu Ende

    gehen kann. EinU-Haft-

    Gefngnis ist eine Durchlauf-

    station; schonmorgen kann

    der eine oder andere verlegt

    werden. Krasniqi weiss seinen

    Gerichtstermin schon: 1. Juni

    2015. Bei Gashi ist der Ablauf

    nochweniger klar. Er hat auch

    keinerlei Vorstellung, wie

    lange er letztlich imGefngnis

    bleibenmuss. Krasniqi hofft

    auf nichtmehr als drei Jahre.

    Mit etwas Glck drfte er

    nach 24Monatenwieder raus,

    zurck nachHolland zu seiner

    Familie. Dort will er sich dann

    wieder richtige Arbeit suchen,

    zumBeispiel als Chauffeur.

    Ich bin ein guter Arbeiter,

    hier drinnen genauwie

    draussen. Gashi will zurck

    in denKosovo, wenn er wieder

    frei ist. Dort allerdings ist

    die wirtschaftliche Situation

    alles andere als rosig. Aber

    ichmchte sowieso nicht in

    Europa bleiben. Sein Traum

    ist es, nachKanada oder in

    dieUSA auszuwandern.

    Dort brauchen sie Leute,

    die anpacken knnen, sagt

    der Automechaniker.

    Werden die beiden sich

    wiedersehen, wenn sie der-

    einst ihre Zeit imGefngnis

    hinter sich haben? Ich glaube

    schon, sagt Krasniqi. Und

    vonGashi: Ich glaube nicht

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