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F i l m t a g e DAS KONGO TRIBUNAL Dokumentarfilm | DE/CH 2017 | von Milo Rau | Laufzeit 100 Minuten | EN OV mit UT DE/FR In mehr als 20 Jahren hat der Kongokrieg bereits über 6 Millionen Tote ge- fordert. Die Bevölkerung leidet unter einem Zustand völliger Straflosigkeit, die Verbrechen des Krieges wurden nie juristisch verfolgt. Viele sehen in dem Konflikt eine der entscheidenden wirtschaftlichen Verteilungsschlach- ten im Zeitalter der Globalisierung, liegen hier doch die wichtigsten Vorkom- men zahlreicher High-Tech-Rohstoffe. Für „Das Kongo Tribunal“ gelingt es Milo Rau, die Opfer, Täter, Zeugen und Analytiker des Kongokriegs zu ei- nem einzigartigen zivilen Volkstribunal im Ostkongo zu versammeln. Er lässt erstmals in der Geschichte des Krieges drei Fälle exemplarisch verhandeln und entwirft ein unverschleiertes Porträt des größten und blutigsten Wirt- schaftskriegs der Menschheitsgeschichte. Dabei entsteht ein menschlich erschütterndes, analytisch tiefgründiges Tableau der neokolonialen Welt- ordnung. Botschafter Christian Fotsch Liebe Filmfreunde! Botschafter Gregor Schusterschitz Botschafter Dr. Heinrich Kreft Auch in Staaten, in denen die Menschenrechte gelten, müssen Rechte wie etwa Meinungs- und Versammlungsfreiheit, Gleichheit vor dem Gesetz und Recht auf soziale Sicherheit immer wieder verteidigt werden. Egal unter welchem Regime man lebt, Menschenrechte sind leider oft nicht selbstver - ständlich und bedürfen besonderer Aufmerksamkeit. Im Jahr 1948 wurde die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte feierlich in der Generalver - sammlung der Vereinten Nationen verkündet. Genau 70 Jahre danach ha- ben wir das Thema MENSCHENRECHTE für unsere Filmtage 2018 ge- wählt, weil es nach wie vor aktuell ist und uns alle betrifft. Mit unseren sechs Filmbeiträgen wird das Spannungsfeld zwischen weltweitem Anspruch und individueller Wirklichkeit unterschiedlich beleuchtet. Unser D-A-CH-Clip Wettbewerb war eine Einladung an junge Menschen, eigene Vorstellungen zum Thema Menschenrechte zu entwickeln und in einem Filmclip umzu- setzen. Die Beiträge werden jeweils vor den Filmvorführungen gezeigt und am 8.11.18 findet um 20 Uhr die Preisverleihung zum Wettbewerb in der Cinémathèque statt. Der Schutz der Menschenrechte bedarf nicht nur demokratischer politi- scher Verhältnisse, sondern auch eine wachsame Zivilgesellschaft und damit mutiges Engagement vieler Einzelner. In diesem Sinne mögen die gezeigten Filme Inspiration und Anregung sein! Wir freuen uns, Sie im Rahmen der Filmtage in der Cinémathèque begrüßen zu dürfen. Mittwoch 7. November 2018, 18 30 Uhr DAS KONGO TRIBUNAL Mittwoch 7. November 2018, 20 30 Uhr MURER - ANATOMIE EINES PROZESSES Donnerstag 8. November 2018, 18 30 Uhr MACHINES Um 20 Uhr findet die Preisverleihung für die im Rahmen des D-A-CH-Clip Wettbewerbs eingereichten Clips zum Thema Menschenrechte statt. Donnerstag 8. November 2018, 20 30 Uhr RAVING IRAN Freitag 9. November 2018, 18 30 Uhr ALLES UNTER KONTROLLE Im Anschluss an den Film laden die Botschafter ab 20 30 Uhr zu einem Emp- fang im Foyer der Cinémathèque ein. Freitag 9. November 2018, 21 00 Uhr MUSTANG Wir danken unseren Kooperationspartnern: Programm MURER – ANATOMIE EINES PROZESSES Spielfilm | AT/LU 2018 | von Christian Frosch | Laufzeit 137 Minuten | DE, EN, HEB und JID OV mit UT DE Österreich, Anfang der 60-er Jahre. Wegen Kriegsverbrechen steht der an- gesehene Lokalpolitiker und Großbauer Franz Murer, der von 1941-43 für das Ghetto von Vilnius verantwortlich war, vor Gericht. Überlebende des dort begangenen Massenmordes reisen an, um auszusagen und Gerech- tigkeit zu erwirken. Basierend auf den originalen Gerichtsprotokollen wird von einem der größten Justizskandale der Zweiten Republik erzählt. Der Film zeigt schonungslos die Ohnmacht der Wahrheit – und wie leicht Politik jenseits moralischer Werte agieren kann – wenn alle mitspielen. Der Eröff- nungsfilm der Diagonale 2018 wurde als bester Spielfilm ausgezeichnet. Cinémathèque, 17, place du Théâtre, L-2453 Luxemburg, Tel.: 47 96 30 46 (nur am Abend besetzt) Botschaft der Bundesrepublik Deutschland, 20-22, avenue Emile Reuter, L-2420 Luxemburg Tel.: 45 34 54 1 Schweizerische Botschaft, 25 A, Boulevard Royal, L-2014 Luxemburg, Tel.: 22 74 74 1 Österreichische Botschaft, 3, rue des bains, L-1212 Luxemburg, Tel.: 47 11 88 Wir danken unserem Sponsoringpartner D-A-CH CLiP

Minuten | EN OV mit UT DE/FR · MURER - ANATOMIE EINES PROZESSES Donnerstag 8. November 2018, 1830 Uhr MACHINES Um 20 Uhr findet die Preisverleihung für die im Rahmen des D-A-CH-Clip

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Page 1: Minuten | EN OV mit UT DE/FR · MURER - ANATOMIE EINES PROZESSES Donnerstag 8. November 2018, 1830 Uhr MACHINES Um 20 Uhr findet die Preisverleihung für die im Rahmen des D-A-CH-Clip

Filmtage

DAS KONGO TRIBUNAL Dokumentarfilm | DE/CH 2017 | von Milo Rau | Laufzeit 100 Minuten | EN OV mit UT DE/FRIn mehr als 20 Jahren hat der Kongokrieg bereits über 6 Millionen Tote ge-

fordert. Die Bevölkerung leidet unter einem Zustand völliger Straflosigkeit,

die Verbrechen des Krieges wurden nie juristisch verfolgt. Viele sehen in

dem Konflikt eine der entscheidenden wirtschaftlichen Verteilungsschlach-

ten im Zeitalter der Globalisierung, liegen hier doch die wichtigsten Vorkom-

men zahlreicher High-Tech-Rohstoffe. Für „Das Kongo Tribunal“ gelingt es

Milo Rau, die Opfer, Täter, Zeugen und Analytiker des Kongokriegs zu ei-

nem einzigartigen zivilen Volkstribunal im Ostkongo zu versammeln. Er lässt

erstmals in der Geschichte des Krieges drei Fälle exemplarisch verhandeln

und entwirft ein unverschleiertes Porträt des größten und blutigsten Wirt-

schaftskriegs der Menschheitsgeschichte. Dabei entsteht ein menschlich

erschütterndes, analytisch tiefgründiges Tableau der neokolonialen Welt-

ordnung.

Botschafter Christian Fotsch

Liebe Filmfreunde!

Botschafter Gregor Schusterschitz Botschafter Dr. Heinrich Kreft

Auch in Staaten, in denen die Menschenrechte gelten, müssen Rechte wie etwa Meinungs- und Versammlungsfreiheit, Gleichheit vor dem Gesetz und Recht auf soziale Sicherheit immer wieder verteidigt werden. Egal unter welchem Regime man lebt, Menschenrechte sind leider oft nicht selbstver-ständlich und bedürfen besonderer Aufmerksamkeit. Im Jahr 1948 wurde die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte feierlich in der Generalver-sammlung der Vereinten Nationen verkündet. Genau 70 Jahre danach ha-ben wir das Thema MENSCHENRECHTE für unsere Filmtage 2018 ge-wählt, weil es nach wie vor aktuell ist und uns alle betrifft. Mit unseren sechs Filmbeiträgen wird das Spannungsfeld zwischen weltweitem Anspruch und individueller Wirklichkeit unterschiedlich beleuchtet. Unser D-A-CH-Clip Wettbewerb war eine Einladung an junge Menschen, eigene Vorstellungen zum Thema Menschenrechte zu entwickeln und in einem Filmclip umzu-setzen. Die Beiträge werden jeweils vor den Filmvorführungen gezeigt und am 8.11.18 findet um 20 Uhr die Preisverleihung zum Wettbewerb in der Cinémathèque statt.Der Schutz der Menschenrechte bedarf nicht nur demokratischer politi-scher Verhältnisse, sondern auch eine wachsame Zivilgesellschaft und damit mutiges Engagement vieler Einzelner. In diesem Sinne mögen die gezeigten Filme Inspiration und Anregung sein!Wir freuen uns, Sie im Rahmen der Filmtage in der Cinémathèque begrüßen zu dürfen.

Mittwoch 7. November 2018, 1830 Uhr

DAS KONGO TRIBUNAL

Mittwoch 7. November 2018, 2030 Uhr

MURER - ANATOMIE EINES PROZESSES

Donnerstag 8. November 2018, 1830 Uhr

MACHINES Um 20 Uhr findet die Preisverleihung

für die im Rahmen des D-A-CH-Clip Wettbewerbs

eingereichten Clips zum Thema Menschenrechte statt.

Donnerstag 8. November 2018, 2030 Uhr

RAVING IRAN

Freitag 9. November 2018, 1830 Uhr

ALLES UNTER KONTROLLEIm Anschluss an den Film laden die Botschafter ab 2030 Uhr zu einem Emp-

fang im Foyer der Cinémathèque ein.

Freitag 9. November 2018, 2100 Uhr

MUSTANG

Wir danken unseren Kooperationspartnern:

Programm

MURER – ANATOMIE EINES PROZESSESSpielfilm | AT/LU 2018 | von Christian Frosch | Laufzeit 137

Minuten | DE, EN, HEB und JID OV mit UT DE Österreich, Anfang der 60-er Jahre. Wegen Kriegsverbrechen steht der an-

gesehene Lokalpolitiker und Großbauer Franz Murer, der von 1941-43 für

das Ghetto von Vilnius verantwortlich war, vor Gericht. Überlebende des

dort begangenen Massenmordes reisen an, um auszusagen und Gerech-

tigkeit zu erwirken. Basierend auf den originalen Gerichtsprotokollen wird

von einem der größten Justizskandale der Zweiten Republik erzählt. Der

Film zeigt schonungslos die Ohnmacht der Wahrheit – und wie leicht Politik

jenseits moralischer Werte agieren kann – wenn alle mitspielen. Der Eröff-

nungsfilm der Diagonale 2018 wurde als bester Spielfilm ausgezeichnet.

Cinémathèque, 17, place du Théâtre, L-2453 Luxemburg, Tel.: 47 96 30 46 (nur am Abend besetzt)

Botschaft der Bundesrepublik Deutschland, 20-22, avenue Emile Reuter, L-2420 Luxemburg Tel.: 45 34 54 1

Schweizerische Botschaft, 25 A, Boulevard Royal, L-2014 Luxemburg, Tel.: 22 74 74 1

Österreichische Botschaft, 3, rue des bains, L-1212 Luxemburg, Tel.: 47 11 88

Wir danken unserem Sponsoringpartner

D-A-CH

CLiP

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7. - 9. November 2018

Filmtage

MACHINES Dokumentarfilm | IN/DE/FI 2017| von Rahul Jain | Laufzeit 75 Minuten | OV mit UT DE/ENEine riesige Textilfabrik in Gujarat, Indien: Hier wird produziert, was bei uns

für wenig Geld über die Ladentheken von Bekleidungsgeschäften geht. Die

Gänge in der Fabrik sind unübersichtlich, die Arbeit ist hart und unmensch-

lich. Die Industrialisierung, die im Gebiet Sachin unreguliert passierte, ver-

größerte die Kluft zwischen dem Westen und den Entwicklungsländern:

Bei uns werden Arbeiter seit jeher durch Gesetze geschützt, in Indien

herrschen Arbeitsbedingungen wie in den ersten Fabriken der Mensch-

heitsgeschichte. In „Machines“ zeigt Regisseur Rahul Jain, dass sich nicht

viel verbessert hat. Er zeigt tausende Arbeiter, die jeden Tag in derselben

Umgebung schuften und leben. Einige der Ausgebeuteten interviewt er. Es

wird klar: Wenn sie sich nicht zusammenschließen, werden sie Gefangene

der kapitalistischen Maschine bleiben...

RAVING IRANDokumentarfilm| CH 2016 | von Susanne Regina Meures | Lauf-zeit 84 Minuten | OV mit UT DE/ENArash und Anoosh arbeiten als DJs in Teherans Underground-Technosze-

ne. Ohne Zukunftsaussichten und dem ewigen Versteckspiel müde, pla-

nen sie unter gefährlichen Umständen einen letzten manischen Rave in

der Wüste. Zurück in Teheran, versuchen sie ihr illegales Musikalbum ohne

Bewilligung unter die Leute zu bringen. Als Anoosh bei einer Party verhaftet

wird, erlischt auch der letzte Funke Hoffnung. Doch dann erreicht sie ein

Anruf aus Zürich von der größten Techno-Party der Welt. Die Euphorie in

der Schweiz verflüchtigt sich jedoch schnell, als ihnen der Ernst der Lage

bewusst wird.

ALLES UNTER KONTROLLEDokumentarfilm | AT 2015 | von Werne Boote | Laufzeit 93 Minuten |DE OV mit UT ENFacebook, Amazon und Google liefern uns rund um die Uhr den Zugang

zur bequemen digitalen Welt! Überwachungskameras auf der Straße sor-

gen für unsere Sicherheit. Aber wer sammelt eigentlich unsere Fingerprints,

Iris-Scans, Vorlieben beim Online-Shopping und was wir in den sozialen

Netzwerken teilen? Ist uns unsere Privatsphäre gar nicht mehr so wichtig?

Gewohnt charmant macht sich der neugierige Filmemacher Werner Boote

auf den Weg rund um den Globus, um die „schöne neue“ Welt der totalen

Kontrolle zu erkunden. „Alles unter Kontrolle“ von Werner Boote („Plastic

Planet“, „Population Boom“) – ein aufrüttelnder Film über die Selbstver-

ständlichkeit der Überwachung.

MUSTANGDrama | TR/FR/DE 2015 | von Deniz Gamze Ergüven | Laufzeit 100 Minuten | OV mit UT DE/ENDas Filmdrama spielt in einem abgelegenen türkischen Dorf und schildert

das Leben fünf junger Schwestern, die bei ihrer Großmutter aufwachsen,

aus der Sicht der jüngsten Schwester, Lale. Nicht immer gelingt es ihnen,

durch trickreiche Manöver ihre Lebensfreude zu behalten und durch Aus-

reißen ihre Freiheit gegen die Einschränkungen einer repressiven, patriar-

chal geprägten Gesellschaft zu verteidigen. Die Eingangsszene des Films

basiert auf persönlichem Erleben der Regisseurin Ergüven. Es ist ihr erster

fiktionaler Film. Im Rahmen der Internationalen Filmfestspiele von Cannes

2015 feierte der Film seine Premiere in der Reihe „Quinzaine des Réalisa-

teurs“. Das Drama wurde mit dem Europa Cinemas Label Award und dem

LUX Prize ausgezeichnet. Außerdem wurde der Film als französischer Bei-

trag für einen Oscar als bester fremdsprachiger Film und für einen Golden

Globe Award nominiert.

MENSCHENRECHTE

70 Jahre Menschenrechte