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Am morgigen Sonntag eröffnet Claus- Erhard Heinrich, Domkantor am Dom zu Halberstadt, den Orgelreigen mit Werken von Pedro de Araújo (Batalha de 6. tom), Wolfgang Amadeus Mozart (Adagio und Allegro für eine Orgelwalze), des Jubilars Max Reger zum 100. Todestag (Toccata d-Moll, op. 59), Louis Lefébure-Wély (Andante und Sortie). Dazu kommen eige- ne Improvisationen über Gesänge aus dem Gotteslob, die teilweise erst unmittel- bar zu Beginn von den Zuhörern erfragt werden. Heinrich beschließt sein Konzert mit Improvisationen über Spirituals: „Nobody knows the trouble I’ve seen“, „Amazing grace“ und „When Israel was in Egypts Land“. Dommusiker Georg Oberauer stellt an der Domorgel am 3. Juli ein Programm mit dem Titel „Max Reger ist im Urlaub“ vor. Es enthält die Werke von Johann Sebas- tian Bach (Präludium und Fuge e-Moll, BWV 548), Jehan Alain (Fantasmagorie) und Louis Vierne, dem langjährigen blin- den Hauptorganisten an der Pariser Kathedrale Notre-Dame und letzten gro- ßen Titan der französischen Orgelroman- tik. Von ihm erklingt die fünfsätzige „6. Symphonie, op. 59“ aus dem Jahre 1930, die aufgrund ihrer spieltechnischen Schwierigkeiten nur selten in allen Sätzen erklingt. Gereon Krahforst, Abteiorganist in Maria Laach und früherer Domorganist zu Paderborn, ist am 10. Juli zu hören. Mit „Reger mit Zeitgenossen anderer Länder“ erklingen Werke der Zeitspanne 1873 bis 1943: „Toccata in C-Dur“ von Franz Schmidt (Österreich), „Canzona“ (Clifford Demarest, USA), „Polka de V.R.“ des Rus- sen Sergei Rachmaninoff in einer eigenen Orgelbearbeitung von Gereon Krahforst, „Evening Song“ (Edward Bairstow, Eng- land) und die nicht oft gehörten „Variatio- nen und Fuge über ein Originalthema in fis-Moll, op. 73“ von Max Reger. Durch die kompositorische Komplexität stellt dieses Werk auch mit seiner Länge von 40 Minu- ten jeden Interpreten vor musikalische und technische Herausforderungen der höchsten Art. Am 17. Juli steht ORGELplus auf dem Programm: Hans-Jörg Fink (Posaune) und Elmar Lehnen (Basilikaorganist in Keve- laer) präsentieren die gemeinsame Eigen- komposition „Requiem für Posaune und Orgel“. Um was es sich dabei handelt, beschreiben Fink und Lehnen: „Grundla- ge des Requiems ist der Gregorianische Choral der Totenmesse. Elmar Lehnen HILDESHEIM. An den sechs Sonntagen der Sommerschulferien, jeweils um 18 Uhr, präsentieren Künstler aus dem In- und Ausland die große Orgelanlage der Hildesheimer Domkirche in der traditio- nellen Meisterkonzertreihe DOM.hildes- heim ORGEL.sommer. Für das Publikum sichtbar musizieren die Gastorganisten am unteren viermanualigen Generalspiel- tisch im linken Seitenschiff. Georg Oberauer und Stefan Mahr haben die Orgel-Reihe mit Dommusikdirektor Thomas Viezens organisiert. Und Oberauer schickt am 3. Juli Max Reger in den Urlaub. Foto: Moras Vincenz Stübe: Wollte eigentlich nur Posaune spielen, nun sitzt der Achtjährige plötzlich und unerwartet im Ortsrat. Besser als AfD, findet er. Und hat viel Spaß bei sei- nen Auftritten zwischen Erwachsenen. Nächstes Jahr will der Trecker-Fan auf je- den Fall wieder mitmachen, egal wo: „Wann ist hier schon mal was los!?“ Fabian Hartrampf: Der 32-jährige Musikzugwart war drei Mal Besucher bei Heersum-Theaterspekta- keln und kannte Jürgen Zinke durch den regiona- len Bandwettbewerb „Hört!Hört!“ Die Idee zur Kontaktaufnahme mit Heersum in Sachen anstehendem Jubi- läum stammt von ihm. „Ich find’s super“, freut sich der Elektrotechniker. Elisabeth Wolpers-Stü- be: Für die Mutter von Vincenz ist es selbstver- ständlich, dass sie genau wir ihr Mann Markus mit- spielt. Sie teilt sich die Rollen mit einer Freundin. Wolpers-Stübe findet es schade, dass sie beim Blick in das Publikum so wenig Dink- larer entdeckt: „Das ist so toll und müsste für jeden eine Pflichtveranstaltung sein!“ Andrea Tröger: Ihre Tochter spielt schon im zweiten Jahr mit, also wollte die gebürtige Dink- larerin nicht zurückste- hen. Weil ihr die Proben zu aufwändig erschienen, besann sie sich auf ihre Nähmaschine und arbeitete an rund 20 Kleidern – zum Bei- spiel der Untoten – mit. „Es macht Spaß, wenn man sieht, wer was anhat.“ Was hat Sie gereizt, bei der „Schlacht von Dinklar“ mitzuwirken? Yvonne Pliefke: Die Phar- mazeutisch-Kaufmänni- sche Angestellte kommt als Bäckerin ganz groß raus. Die frühere RBG- Schülerin aus Hockeln steht gerne auf der Büh- ne und legt beim Finale zwischen Millionä- ren, Clowns und Trümmerfrauen 500 Me- ter wie auf einem Catwalk zurück, um 100 Torten für die Schlacht aufzubauen. allerdings zuletzt in den 80ern. Heute ist der 54-Jährige für computergesteuerte Dreh- und Fräsmaschinen zuständig. „Und er war Türöffner für die Zuckerfab- rik“, freut sich Forums-Geschäftsführer Jürgen Zinke über das Engagement des bärtigen Hünen. Schmidt ist einer von 14 Darstellern aus Dinklar, die beim vier- stündigen Landschaftstheater in und um Dinklar mitwirken. „Eigentlich wollte ich nicht, aber Jürgen hat mich überredet.“ „Das sind immer die, die sowieso genug am Hacken haben“, hätte sich Herbert Aselmeier mehr Beteiligung aus dem 1200-Seelen-Ort gewünscht. Er ist seit sieben Jahren Ortsbürgermeister und will nach der anstehenden Wiederwahl noch das „richtige“ Jubiläum sowie den Kreisheimattag im kommenden Jahr gut über die Bühne bringen. Aselmeiers Beteiligung ist zwar ein bisschen geruchsintensiv, aber optisch auf jeden Fall ein Hingucker. In grünem Gewand kommt der 75 Jahre alte Nor- mag – das Familienerbstück war die Nummer 1 im Traktor-Museum von Asel- meier – angerollt. „Das ist der einzige Traktor auf der Welt, der immer anspringt“, lacht der Bürgermeister. „Aber wenn die vom Forum draufsitzen, klappts nicht.“ Schon zwei Mal während der Aufführungen passiert. „Da hilft nur schieben“, kann sich auch Zinke ein Lachen nicht verkneifen. Zweiter Held im Park der Fuhrwerke ist der knallblaue Fordson Dextra, der mit seinen Oldtimer- Kollegen in einer Scheune liebevoll gepflegt wird. Denn Aselmeier mit seiner KFZ-Werkstatt in Dingelbe hat die meis- ten seiner Schätze persönlich restauriert: „Für die Lackierung eines Kotflügels des Fordson habe ich drei Tage gebraucht.“ Über ein Gespräch mit Zinke kam man auf die tuckernden Gefährte. Und der war natürlich sofort Feuer und Flamme. Dritter rollender Schauspieler im Bunde ist ein Magirus Deutz von 1960, den Asel- meier auch selber steuert. Er setzt die neun fahrbereiten, alten Traktoren und die Erntetechnik von 1800 bis heute, die er in der Scheune beherbergt, als „leben- diges Museum“ ein. Als Vorsitzender des Heimatvereins Dinklar hat Aselmeier nicht nur Ernteta- ge organisiert, an denen all diese Geräte und Gefährte zu erleben waren, sondern er beteiligt sich auch an Treckertreffen und initiiert einmal pro Jahr ein großes Pflügen. „Nur für uns!“ In den Aufführungen sitzt Aselmeier zwar auf hohem Stahlroß, hinter den Kulissen aber musste er Vermittlerfunk- tionen übernehmen. „Aber das waren nur einzelne, die sich gegen die Aktion D ass der Schmied aus Harsum bei der Schlacht von Dinklar eine zent- rale Rolle gespielt hat, dass weiß in Dinklar jedes Kind. „Gefährlich hat es bei Dinklar gekracht / Doch der Harsumer Schmied hat die Wende gebracht“, heißt es hübsch gereimt in der Ortschronik von Harsum. „Wo der hingeschlagen hat, da ist kein Kraut mehr gewachsen“, zeigt sich Herbert Aselmeier froh über den Einsatz des Muskelprotzes vor 649 Jah- ren. Immerhin hat der positive Ausgang der Schlacht bei Dinklar dem Stift Hil- desheim die Unabhängigkeit von Braun- schweig gebracht. Selbstverständlich gehört solch eine prägende Figur in eine Geschichte über die „Schlacht von Dinklar“, wie sie das Forum Heersum in seinem diesjährigen Landschaftstheaterspektakel erzählt. Dort bietet der Schmied an, zwei Kugeln – eine gefährliche Glückskugel und eine verliebte Boßelkugel – einzuschmelzen. Und Heersum wäre nicht Heersum, wenn es der optisch perfekt passende Darsteller des Schmieds nicht mehrfach in sich hätte: Er heißt nicht nur Ansgar Schmidt, sondern hat sogar den Meister- brief in der Zunft der Schmiede. Gearbei- tet hat Schmidt in seinem feurigen Beruf VON MARTINA PRANTE So kennt man ihn: Der Harsumer Schmied (Ansgar Schmidt) verprügelt den Gegner (Bernward Twickler, Karl Miller). Die Tortenbäckerin (Yvonne Piefke) lässt sich von Marion Schorrlepp nicht in die Backmischung spucken. Im Dienste der Heersumer Schlacht: Die Landwirte in Dinklar lassen „bereitwillig“ auf ihren Äckern herumtrampeln. Als Ortsrätin ist Elisabeth Wolpers-Stübe (Mitte) sauer, weil die Inge ihr beim Tortenbacken zuvorgekommen ist. Der Fordson Dextra in Aktion: Jürgen Zinke alias Udo Lindenberg fährt den Anhänger mit den Millionären. Jackie Chan wäre stolz Hippana Theatre interpretiert „Der Geizige“ von Molière HILDESHEIM. Die Schauspieler stammen aus Finnland, Italien, Deutschland und Kanada, die Vorlage aus der Feder eines Franzosen, und das Sprachgewirr auf der Bühne ist dementsprechend babylonisch. Vor Beginn ihrer Aufführung von „Der Geizige“ erzählen Regisseurin Tiia-Mari Mäkinen und Jonas Schiffauer den Zuschauern im Theaterhaus deswegen, was sie in den kommenden 90 Minuten erwartet. „Wir haben versucht, die Worte Molières in Bewegung zu übersetzen“, erklärt Schiffauer. Das Ergebnis ist eine vielsprachige Interpretation des Stoffes, bei der Sprache tatsächlich eine unterge- ordnete Rolle spielt. Stattdessen verbin- det das Ensemble Schauspiel, Akrobatik, Pantomime und Musik zu einer rasanten und kreativen Inszenierung. Die titelgebende Figur spielt Olivier Leclair aus Québec. Vom ersten Moment an überzeugt er in der Rolle des egomani- schen Geizhalses. Er legt die Figur irgendwo zwischen Donald Trump und Dagobert Duck an. Im eng anliegenden Mantel, mit zerzaustem Haar und grotes- ken Bewegungen ist er das Herz des Stü- ckes, erheiternd und verstörend zugleich. Seine Intonation trägt einen entscheiden- den Teil dazu bei. Mal raunt er seine Zei- len dämonisch in die Gesichter seiner Mitspieler, mal kreischt er seinen Wahn schrill hinaus, und im nächsten Moment säuselt er in feinstem Englisch hochnäsig zum Publikum. Seine Kinder verkörpern Claudia Rus- so und Antonio D’Angelo als aufbrausen- de Italiener, die das Leben, das Spiel und die Liebe lieben. Den verkopften und ver- klemmten Möchtegern-Schwiegersohn gibt Schiffauer auf Deutsch. Die Rollen sind überzeichnete Stereotypen und nach wenigen Sätzen und Bewegungen als sol- che zu erkennen. Diesen Grundgedan- ken führt das Hippana Theatre konse- quent aus. Die Darsteller chargieren sich leidenschaftlich durch die Szenen. Die absurden Verstrickungen um arrangierte Hochzeiten, gebrochene Her- zen und eine zerbrechende Familie kom- biniert das Ensemble mit Slapstick und physischem Humor zur komischen Glanz- leistung. Der taktisch gelungene Einsatz von Percussion, um dem Stück seinen Rhythmus zu geben, tut sein Übriges. Höhepunkte sind die Gruppenchoreogra- phien. Eine Prügelei zwischen Vater und Sohn machen die Darsteller zum artisti- schen Schlagabtausch in Zeitlupe. Jackie Chan wäre stolz auf die präsentierte Kör- perbeherrschung. Bei aller Pracht geraten diese Szenen allerdings meist etwas zu lang. Eine Raffung würde dem Stück grund- sätzlich gut tun. D’Angelo ist als hungri- ger Küchenjunge auf Fliegenjagd zwar großartig, aber eine durchgängig komi- sche Aufführung benötigt so ein Zwi- schenspiel eigentlich nicht. Dafür spart das Stück am falschen, nämlich am tat- sächlichen Ende. Statt einer Auflösung gibt es eine Ausblende, die lediglich Ken- ner der Vorlage verstehen dürften. Das irritiert vor allem, weil die Macher ansonsten sehr frei mit dem Quelltext umgehen. Einige Rollen entfallen ganz. Andere Figuren, zum Beispiel Anselme und Mariane, bekommen nur kurze Auf- tritte. Die zweite Hälfte kann sich zwar auf Basis der gekonnten Vorarbeit der ersten 45 Minuten austoben, übertreibt es bisweilen aber dennoch mit dem Scha- bernack. Beeindruckend und begeisternd ist „Der Geizige“ vom Hippana Theatre trotzdem. Getroffen hat sich das Hippana Theatre beim Schauspielstudium in Bel- gien. „Der Geizige“ ist das erste Stück, mit dem sie auf Tour gehen. In den Taschen haben die jungen Theater- macher keine Fördergelder, umso schmerzlicher muss an diesem heißen Sommerabend der Anblick der leeren Stühle für sie sein. VON BJÖRN STÖCKEMANN und Hansjörg Fink schaffen daraus neu auskomponierte Sätze mit Freiraum für Improvisation und künstlerische Gestal- tung. Die Besonderheit unseres künstleri- schen Konzepts besteht darin, mit stil- und spartenübergreifenden Mitteln eine Ver- bindung zu schaffen zwischen Kirchen- musik und Jazz. Dabei soll die Improvisa- tion, wichtiges Stilmittel in beiden Berei- chen, als Bindeglied dienen.“ Matthias Mück (Kathedralmusiker in Magdeburg) und Otto-Maria Krämer (Straelen) sind am 24. Juli an zwei Orgeln zu hören. Mit diesen Improvisatoren wer- den die Möglichkeiten der Orgelanlage mit zwei Spielern abwechselnd und zeit- gleich zur Geltung kommen. Das Pro- gramm wird eine Überraschung sein. Den Abschluss der Konzertreihe beschließt Konzertorganist Paolo Oreni aus Treviglio (Italien) am 31. Juli. Die Konzerte beginnen jeweils um 18 Uhr und dauern etwa eine Stunde. Einlass ab 17.15 Uhr am Eingang Nordwest. Tickets kosten 10, ermäßigt 5 Euro. Besucher bis 18 Jahre erhalten kostenfrei- en Eintritt. Der Kartenvorverkauf ist im Internet über www.tickets.bistum-hildes- heim.de oder im Foyer des Dommuseums, Domhof 3, möglich. art „Ich bin dann mal weg“ im Thega HILDESHEIM. „Ich bin dann mal weg“ heißt es am Montag, 27. Juni, beim Film- kunsttag im Thega-Filmpalast. Die Vor- stellungen beginnen um 15, 17.45 und 20.30 Uhr. Tickets kosten 6 Euro. Entertainer Hape Kerkeling (Devid Striesow) bricht auf der Bühne zusam- men. Ein Arzt rät dem gestressten Mann, sich einige Monate zu schonen. Bald erzählt er seiner verblüfften Agentin Dör- te (Annette Frier) von seinem ganz beson- deren Entspannungs- und Selbstfin- dungsplan: Mit der Erinnerung an seine gläubige Omma (Katharina Thalbach) im Kopf will Hape den Jakobsweg entlang- pilgern. Im französischen Saint-Jean-Pied-de- Port angekommen, lernt er zwei andere Pilgerinnen kennen, die zurückhaltende Stella (Martina Gedeck) und die forsche englische Journalistin Lena (Karoline Schuch), die er jedoch bald wieder aus den Augen verliert. Der steinige, steile Weg ist für den Sportmuffel Hape beschwerlich, die überfüllten, engen Pil- gerherbergen sagen ihm nicht zu. Er will abbrechen, doch Lena, Stella und der südamerikanische Lebenskünst- ler Americo (Birol Ünel) bringen ihn wie- der auf Kurs. art MITTENDRIN gesperrt haben“, erinnert er sich kopf- schüttelnd. „Er hatte die am häufigsten angewählte Telefonnummer“, lobt Zinke. Denn als Ortsbürgermeister konnte Aselmeier Wege ebnen. Zum Beispiel zu den Landwirten. „Die waren sofort dabei.“ Wenn es zum Beispiel darum ging, ein Weizenfeld wegzumähen oder Rüben für die Kunst runtertrampeln zu lassen. Auch Franz Aselmeyer zuckte kaum mit der Wimper, als in sein Weizen- feld ein Fundament für den Kran von Ste- fan Thiemt gestampft werden musste. Den finden die Mitwirkenden „total irre“. Überhaupt sind sie stolz darauf, „ein Mal Heersum“ sein zu dürfen. Eine wunderbare Werbung für das richtige Jubiläum „unserer Schlacht im nächsten Jahr“, wie Aselmeier treffend bemerkt. Wer Karten für die Aufführungen des vierstündi- gen Landschaftstheaters „Schlacht bei Dinklar“ nach den Sommerferien am 6., 7., 13., 14., 20. und 21. August haben möchte, muss sich beeilen. Tickets bei der HAZ in der Rathausstraße. Dörfer, die nach dem Motto „Ein Mal Heersum sein“ auch vom Forum Heersum bespielt werden möchte, können sich unter Angabe eines Anlasses, eines Themas oder einer besonderen Location unter [email protected] bewerben. Mit dem Trecker in die Schlacht Ein Dorf im Theaterfieber: Dinklarer spielen in „Schlacht von Dinklar“ Ortsrat und Millionäre Herbert Aselmeier ist Herr über neun historische Traktoren: Der Normag von 1941 (ganz hinten in Grün) und der knallblaue Fordson Dextra (Baujahr 1960) leisten in der „Schlacht von Dinklar“ ihren motorischen Beitrag. Fotos: Kaiser/Moras Meister in den Konzerten der Domreihe Zum Auftakt am morgigen Sonntag ist Domkantor aus Halberstadt zu Gast / Sechs Termine bis zum 31. Juli KULTUR 31 HILDESHEIMER ALLGEMEINE ZEITUNG | SONNABEND, 25. JUNI 2016

Mit dem Trecker in die Schlacht - hildesheimer-allgemeine.de · Fordson Dextra, der mit seinen Oldtimer-Kollegen in einer Scheune liebevoll gepflegt wird. Denn Aselmeier mit seiner

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Page 1: Mit dem Trecker in die Schlacht - hildesheimer-allgemeine.de · Fordson Dextra, der mit seinen Oldtimer-Kollegen in einer Scheune liebevoll gepflegt wird. Denn Aselmeier mit seiner

Am morgigen Sonntag eröffnet Claus-Erhard Heinrich, Domkantor am Dom zu Halberstadt, den Orgelreigen mit Werken von Pedro de Araújo (Batalha de 6. tom), Wolfgang Amadeus Mozart (Adagio und Allegro für eine Orgelwalze), des Jubilars Max Reger zum 100. Todestag (Toccata d-Moll, op. 59), Louis Lefébure-Wély (Andante und Sortie). Dazu kommen eige-ne Improvisationen über Gesänge aus dem Gotteslob, die teilweise erst unmittel-bar zu Beginn von den Zuhörern erfragt werden. Heinrich beschließt sein Konzert mit Improvisationen über Spirituals: „Nobody knows the trouble I’ve seen“, „Amazing grace“ und „When Israel was in Egypts Land“.

Dommusiker Georg Oberauer stellt ander Domorgel am 3. Juli ein Programm mit dem Titel „Max Reger ist im Urlaub“ vor. Es enthält die Werke von Johann Sebas-tian Bach (Präludium und Fuge e-Moll, BWV 548), Jehan Alain (Fantasmagorie) und Louis Vierne, dem langjährigen blin-den Hauptorganisten an der Pariser Kathedrale Notre-Dame und letzten gro-ßen Titan der französischen Orgelroman-tik. Von ihm erklingt die fünfsätzige „6. Symphonie, op. 59“ aus dem Jahre 1930, die aufgrund ihrer spieltechnischen

Schwierigkeiten nur selten in allen Sätzen erklingt.

Gereon Krahforst, Abteiorganist inMaria Laach und früherer Domorganist zu Paderborn, ist am 10. Juli zu hören. Mit „Reger mit Zeitgenossen anderer Länder“ erklingen Werke der Zeitspanne 1873 bis 1943: „Toccata in C-Dur“ von Franz Schmidt (Österreich), „Canzona“ (Clifford Demarest, USA), „Polka de V.R.“ des Rus-sen Sergei Rachmaninoff in einer eigenen Orgelbearbeitung von Gereon Krahforst, „Evening Song“ (Edward Bairstow, Eng-land) und die nicht oft gehörten „Variatio-nen und Fuge über ein Originalthema in fis-Moll, op. 73“ von Max Reger. Durch diekompositorische Komplexität stellt dieses Werk auch mit seiner Länge von 40 Minu-ten jeden Interpreten vor musikalische und technische Herausforderungen der höchsten Art.

Am 17. Juli steht ORGELplus auf demProgramm: Hans-Jörg Fink (Posaune) und Elmar Lehnen (Basilikaorganist in Keve-laer) präsentieren die gemeinsame Eigen-komposition „Requiem für Posaune und Orgel“. Um was es sich dabei handelt, beschreiben Fink und Lehnen: „Grundla-ge des Requiems ist der Gregorianische Choral der Totenmesse. Elmar Lehnen

HILDESHEIM. An den sechs Sonntagen der Sommerschulferien, jeweils um 18 Uhr, präsentieren Künstler aus dem In- und Ausland die große Orgelanlage der Hildesheimer Domkirche in der traditio-

nellen Meisterkonzertreihe DOM.hildes-heim ORGEL.sommer. Für das Publikum sichtbar musizieren die Gastorganisten am unteren viermanualigen Generalspiel-tisch im linken Seitenschiff.

Georg Oberauer und Stefan Mahr haben die Orgel-Reihe mit Dommusikdirektor Thomas Viezens organisiert. Und Oberauer schickt am 3. Juli Max Reger in den Urlaub. Foto: Moras

Vincenz Stübe: Wollteeigentlich nur Posaunespielen, nun sitzt derAchtjährige plötzlich undunerwartet im Ortsrat.Besser als AfD, findet er.Und hat viel Spaß bei sei-

nen Auftritten zwischen Erwachsenen. Nächstes Jahr will der Trecker-Fan auf je-den Fall wieder mitmachen, egal wo: „Wann ist hier schon mal was los!?“

Fabian Hartrampf: Der32-jährige Musikzugwartwar drei Mal Besucher beiHeersum-Theaterspekta-keln und kannte JürgenZinke durch den regiona-len Bandwettbewerb

„Hört!Hört!“ Die Idee zur Kontaktaufnahme mit Heersum in Sachen anstehendem Jubi-läum stammt von ihm. „Ich find’s super“, freut sich der Elektrotechniker.

Elisabeth Wolpers-Stü-be: Für die Mutter vonVincenz ist es selbstver-ständlich, dass sie genauwir ihr Mann Markus mit-spielt. Sie teilt sich dieRollen mit einer Freundin.

Wolpers-Stübe findet es schade, dass sie beim Blick in das Publikum so wenig Dink-larer entdeckt: „Das ist so toll und müsste für jeden eine Pflichtveranstaltung sein!“

Andrea Tröger: IhreTochter spielt schon imzweiten Jahr mit, alsowollte die gebürtige Dink-larerin nicht zurückste-hen. Weil ihr die Probenzu aufwändig erschienen,

besann sie sich auf ihre Nähmaschine und arbeitete an rund 20 Kleidern – zum Bei-spiel der Untoten – mit. „Es macht Spaß, wenn man sieht, wer was anhat.“

Was hat Sie gereizt, bei der „Schlacht von Dinklar“ mitzuwirken?

Yvonne Pliefke: Die Phar-mazeutisch-Kaufmänni-sche Angestellte kommtals Bäckerin ganz großraus. Die frühere RBG-Schülerin aus Hockelnsteht gerne auf der Büh-

ne und legt beim Finale zwischen Millionä-ren, Clowns und Trümmerfrauen 500 Me-ter wie auf einem Catwalk zurück, um 100 Torten für die Schlacht aufzubauen.

allerdings zuletzt in den 80ern. Heute istder 54-Jährige für computergesteuerteDreh- und Fräsmaschinen zuständig.„Und er war Türöffner für die Zuckerfab-rik“, freut sich Forums-GeschäftsführerJürgen Zinke über das Engagement desbärtigen Hünen. Schmidt ist einer von 14Darstellern aus Dinklar, die beim vier-stündigen Landschaftstheater in und umDinklar mitwirken. „Eigentlich wollte ichnicht, aber Jürgen hat mich überredet.“

„Das sind immer die, die sowiesogenug am Hacken haben“, hätte sichHerbert Aselmeier mehr Beteiligung ausdem 1200-Seelen-Ort gewünscht. Er istseit sieben Jahren Ortsbürgermeister undwill nach der anstehenden Wiederwahlnoch das „richtige“ Jubiläum sowie denKreisheimattag im kommenden Jahr gutüber die Bühne bringen.

Aselmeiers Beteiligung ist zwar einbisschen geruchsintensiv, aber optischauf jeden Fall ein Hingucker. In grünemGewand kommt der 75 Jahre alte Nor-mag – das Familienerbstück war dieNummer 1 im Traktor-Museum von Asel-meier – angerollt. „Das ist der einzigeTraktor auf der Welt, der immeranspringt“, lacht der Bürgermeister.„Aber wenn die vom Forum draufsitzen,klappts nicht.“ Schon zwei Mal währendder Aufführungen passiert. „Da hilft nur

schieben“, kann sich auch Zinke einLachen nicht verkneifen. Zweiter Heldim Park der Fuhrwerke ist der knallblaueFordson Dextra, der mit seinen Oldtimer-Kollegen in einer Scheune liebevollgepflegt wird. Denn Aselmeier mit seinerKFZ-Werkstatt in Dingelbe hat die meis-ten seiner Schätze persönlich restauriert:„Für die Lackierung eines Kotflügels desFordson habe ich drei Tage gebraucht.“

Über ein Gespräch mit Zinke kam manauf die tuckernden Gefährte. Und derwar natürlich sofort Feuer und Flamme.Dritter rollender Schauspieler im Bundeist ein Magirus Deutz von 1960, den Asel-meier auch selber steuert. Er setzt dieneun fahrbereiten, alten Traktoren unddie Erntetechnik von 1800 bis heute, dieer in der Scheune beherbergt, als „leben-diges Museum“ ein.

Als Vorsitzender des HeimatvereinsDinklar hat Aselmeier nicht nur Ernteta-ge organisiert, an denen all diese Geräteund Gefährte zu erleben waren, sonderner beteiligt sich auch an Treckertreffenund initiiert einmal pro Jahr ein großesPflügen. „Nur für uns!“

In den Aufführungen sitzt Aselmeierzwar auf hohem Stahlroß, hinter denKulissen aber musste er Vermittlerfunk-tionen übernehmen. „Aber das warennur einzelne, die sich gegen die Aktion

D ass der Schmied aus Harsum beider Schlacht von Dinklar eine zent-rale Rolle gespielt hat, dass weiß in

Dinklar jedes Kind. „Gefährlich hat es beiDinklar gekracht / Doch der HarsumerSchmied hat die Wende gebracht“, heißtes hübsch gereimt in der Ortschronik vonHarsum. „Wo der hingeschlagen hat, daist kein Kraut mehr gewachsen“, zeigtsich Herbert Aselmeier froh über denEinsatz des Muskelprotzes vor 649 Jah-ren. Immerhin hat der positive Ausgangder Schlacht bei Dinklar dem Stift Hil-desheim die Unabhängigkeit von Braun-schweig gebracht.

Selbstverständlich gehört solch eineprägende Figur in eine Geschichte überdie „Schlacht von Dinklar“, wie sie dasForum Heersum in seinem diesjährigenLandschaftstheaterspektakel erzählt.Dort bietet der Schmied an, zwei Kugeln– eine gefährliche Glückskugel und eineverliebte Boßelkugel – einzuschmelzen.

Und Heersum wäre nicht Heersum,wenn es der optisch perfekt passendeDarsteller des Schmieds nicht mehrfachin sich hätte: Er heißt nicht nur AnsgarSchmidt, sondern hat sogar den Meister-brief in der Zunft der Schmiede. Gearbei-tet hat Schmidt in seinem feurigen Beruf

VON MARTINA PRANTE

So kennt man ihn: Der Harsumer Schmied (Ansgar Schmidt) verprügelt den Gegner (Bernward Twickler, Karl Miller).

Die Tortenbäckerin (Yvonne Piefke) lässt sich von Marion Schorrlepp nicht in die Backmischung spucken.

Im Dienste der Heersumer Schlacht: Die Landwirte in Dinklar lassen „bereitwillig“ auf ihren Äckern herumtrampeln.

Als Ortsrätin ist Elisabeth Wolpers-Stübe (Mitte) sauer, weil die Inge ihr beim Tortenbacken zuvorgekommen ist.

Der Fordson Dextra in Aktion: Jürgen Zinke alias Udo Lindenberg fährt den Anhänger mit den Millionären.

Jackie Chan wäre stolz

Hippana Theatre interpretiert „Der Geizige“ von Molière

HILDESHEIM. Die Schauspieler stammenaus Finnland, Italien, Deutschland undKanada, die Vorlage aus der Feder einesFranzosen, und das Sprachgewirr auf derBühne ist dementsprechend babylonisch.Vor Beginn ihrer Aufführung von „DerGeizige“ erzählen Regisseurin Tiia-MariMäkinen und Jonas Schiffauer denZuschauern im Theaterhaus deswegen,was sie in den kommenden 90 Minutenerwartet. „Wir haben versucht, die WorteMolières in Bewegung zu übersetzen“,erklärt Schiffauer. Das Ergebnis ist einevielsprachige Interpretation des Stoffes,bei der Sprache tatsächlich eine unterge-ordnete Rolle spielt. Stattdessen verbin-det das Ensemble Schauspiel, Akrobatik,Pantomime und Musik zu einer rasantenund kreativen Inszenierung.

Die titelgebende Figur spielt OlivierLeclair aus Québec. Vom ersten Momentan überzeugt er in der Rolle des egomani-schen Geizhalses. Er legt die Figurirgendwo zwischen Donald Trump undDagobert Duck an. Im eng anliegendenMantel, mit zerzaustem Haar und grotes-ken Bewegungen ist er das Herz des Stü-ckes, erheiternd und verstörend zugleich.Seine Intonation trägt einen entscheiden-den Teil dazu bei. Mal raunt er seine Zei-len dämonisch in die Gesichter seinerMitspieler, mal kreischt er seinen Wahnschrill hinaus, und im nächsten Momentsäuselt er in feinstem Englisch hochnäsigzum Publikum.

Seine Kinder verkörpern Claudia Rus-so und Antonio D’Angelo als aufbrausen-de Italiener, die das Leben, das Spiel unddie Liebe lieben. Den verkopften und ver-klemmten Möchtegern-Schwiegersohngibt Schiffauer auf Deutsch. Die Rollensind überzeichnete Stereotypen und nachwenigen Sätzen und Bewegungen als sol-che zu erkennen. Diesen Grundgedan-ken führt das Hippana Theatre konse-quent aus. Die Darsteller chargieren sichleidenschaftlich durch die Szenen.

Die absurden Verstrickungen umarrangierte Hochzeiten, gebrochene Her-zen und eine zerbrechende Familie kom-biniert das Ensemble mit Slapstick undphysischem Humor zur komischen Glanz-leistung. Der taktisch gelungene Einsatzvon Percussion, um dem Stück seinenRhythmus zu geben, tut sein Übriges.Höhepunkte sind die Gruppenchoreogra-phien. Eine Prügelei zwischen Vater undSohn machen die Darsteller zum artisti-schen Schlagabtausch in Zeitlupe. JackieChan wäre stolz auf die präsentierte Kör-perbeherrschung. Bei aller Pracht geratendiese Szenen allerdings meist etwas zulang.

Eine Raffung würde dem Stück grund-sätzlich gut tun. D’Angelo ist als hungri-ger Küchenjunge auf Fliegenjagd zwargroßartig, aber eine durchgängig komi-sche Aufführung benötigt so ein Zwi-schenspiel eigentlich nicht. Dafür spartdas Stück am falschen, nämlich am tat-sächlichen Ende. Statt einer Auflösunggibt es eine Ausblende, die lediglich Ken-ner der Vorlage verstehen dürften.

Das irritiert vor allem, weil die Macheransonsten sehr frei mit dem Quelltextumgehen. Einige Rollen entfallen ganz.Andere Figuren, zum Beispiel Anselmeund Mariane, bekommen nur kurze Auf-tritte. Die zweite Hälfte kann sich zwarauf Basis der gekonnten Vorarbeit derersten 45 Minuten austoben, übertreibt esbisweilen aber dennoch mit dem Scha-bernack.

Beeindruckend und begeisternd ist„Der Geizige“ vom Hippana Theatretrotzdem. Getroffen hat sich das HippanaTheatre beim Schauspielstudium in Bel-gien. „Der Geizige“ ist das erste Stück,mit dem sie auf Tour gehen. In denTaschen haben die jungen Theater-macher keine Fördergelder, umsoschmerzlicher muss an diesem heißenSommerabend der Anblick der leerenStühle für sie sein.

VON BJÖRN STÖCKEMANN

und Hansjörg Fink schaffen daraus neu auskomponierte Sätze mit Freiraum für Improvisation und künstlerische Gestal-tung. Die Besonderheit unseres künstleri-schen Konzepts besteht darin, mit stil- undspartenübergreifenden Mitteln eine Ver-bindung zu schaffen zwischen Kirchen-musik und Jazz. Dabei soll die Improvisa-tion, wichtiges Stilmittel in beiden Berei-chen, als Bindeglied dienen.“

Matthias Mück (Kathedralmusiker inMagdeburg) und Otto-Maria Krämer (Straelen) sind am 24. Juli an zwei Orgeln zu hören. Mit diesen Improvisatoren wer-den die Möglichkeiten der Orgelanlage mit zwei Spielern abwechselnd und zeit-gleich zur Geltung kommen. Das Pro-gramm wird eine Überraschung sein.

Den Abschluss der Konzertreihebeschließt Konzertorganist Paolo Oreni aus Treviglio (Italien) am 31. Juli.

Die Konzerte beginnen jeweils um 18Uhr und dauern etwa eine Stunde. Einlass ab 17.15 Uhr am Eingang Nordwest.

Tickets kosten 10, ermäßigt 5 Euro.Besucher bis 18 Jahre erhalten kostenfrei-en Eintritt. Der Kartenvorverkauf ist im Internet über www.tickets.bistum-hildes-heim.de oder im Foyer des Dommuseums, Domhof 3, möglich. art

„Ich bin dann mal weg“ im Thega

HILDESHEIM. „Ich bin dann mal weg“heißt es am Montag, 27. Juni, beim Film-kunsttag im Thega-Filmpalast. Die Vor-stellungen beginnen um 15, 17.45 und20.30 Uhr. Tickets kosten 6 Euro.

Entertainer Hape Kerkeling (DevidStriesow) bricht auf der Bühne zusam-men. Ein Arzt rät dem gestressten Mann,sich einige Monate zu schonen. Balderzählt er seiner verblüfften Agentin Dör-te (Annette Frier) von seinem ganz beson-deren Entspannungs- und Selbstfin-dungsplan: Mit der Erinnerung an seinegläubige Omma (Katharina Thalbach) imKopf will Hape den Jakobsweg entlang-pilgern.

Im französischen Saint-Jean-Pied-de-Port angekommen, lernt er zwei anderePilgerinnen kennen, die zurückhaltendeStella (Martina Gedeck) und die forscheenglische Journalistin Lena (KarolineSchuch), die er jedoch bald wieder ausden Augen verliert. Der steinige, steileWeg ist für den Sportmuffel Hapebeschwerlich, die überfüllten, engen Pil-gerherbergen sagen ihm nicht zu.

Er will abbrechen, doch Lena, Stellaund der südamerikanische Lebenskünst-ler Americo (Birol Ünel) bringen ihn wie-der auf Kurs. art

MITTENDRIN

gesperrt haben“, erinnert er sich kopf-schüttelnd. „Er hatte die am häufigstenangewählte Telefonnummer“, lobt Zinke.

Denn als Ortsbürgermeister konnteAselmeier Wege ebnen. Zum Beispiel zuden Landwirten. „Die waren sofortdabei.“ Wenn es zum Beispiel darumging, ein Weizenfeld wegzumähen oderRüben für die Kunst runtertrampeln zulassen. Auch Franz Aselmeyer zucktekaum mit der Wimper, als in sein Weizen-feld ein Fundament für den Kran von Ste-fan Thiemt gestampft werden musste.

Den finden die Mitwirkenden „totalirre“. Überhaupt sind sie stolz darauf,„ein Mal Heersum“ sein zu dürfen. Einewunderbare Werbung für das richtigeJubiläum „unserer Schlacht im nächstenJahr“, wie Aselmeier treffend bemerkt.

Wer Karten für die Aufführungen des vierstündi-gen Landschaftstheaters „Schlacht bei Dinklar“nach den Sommerferien am 6., 7., 13., 14., 20. und21. August haben möchte, muss sich beeilen. Tickets bei der HAZ in der Rathausstraße.

Dörfer, die nach dem Motto „Ein Mal Heersum sein“ auch vom Forum Heersum bespielt werdenmöchte, können sich unter Angabe eines Anlasses, eines Themas oder einer besonderenLocation unter [email protected] bewerben.

Mit dem Trecker in die Schlacht Ein Dorf im Theaterfieber: Dinklarer spielen in „Schlacht von Dinklar“ Ortsrat und Millionäre

Herbert Aselmeier ist Herr über neun historische Traktoren: Der Normag von 1941 (ganz hinten in Grün) und der knallblaue Fordson Dextra (Baujahr 1960) leisten in der „Schlacht von Dinklar“ ihren motorischen Beitrag. Fotos: Kaiser/Moras

Meister in den Konzerten der DomreiheZum Auftakt am morgigen Sonntag ist Domkantor aus Halberstadt zu Gast / Sechs Termine bis zum 31. Juli

KULTUR 31HILDESHEIMER ALLGEMEINE ZEITUNG | SONNABEND, 25. JUNI 2016