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Mit den Augen eines Wolfes Copyright by L.Schober 2008

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Mit den Augen eines Wolfes

Copyright by L.Schober 2008

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Seit den Zeiten, als nur Sonne und Mond uns Licht gaben,

kannte ich Dich.Aus den riesigen und

undurchdringlichen Wäldern heraus beobachtete ich Dich.

Ich war Zeuge, als Du das Feuer bändigstest und fremdartige, neue Werkzeuge machtest.

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Von den Kämmen der Hügel und Berge sah ich Dich jagen und beneidete dich um Deine Jagderfolge.

Ich fraß Deine Beuteresteund Du fraßt meine

Beutereste.

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Ich lauschte Deinen Gesängen und sah Deinen Schatten um die

hellen Feuer tanzen. In einer Zeit, so weit zurück, dass ich

mich kaum erinnern kann, schlossen sich einige von uns Dir an um mit Dir an den Feuern zu sitzen. Sie wurden Mitglieder Deines Rudels, jagten mit Dir, beschützten Deine Welpen, halfen Dir, fürchteten Dich,

Liebten Dich.

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Und für sehr lange Zeiten lebten wir so zusammen, denn unsere Wesen

waren sich sehr ähnlich.Deswegen hast Du die Zahmen von

uns adoptiert.Ich weiß, einige von Euch respektieren auch mich,

den Wilden. Ich bin ein guter Jäger. Auch ich respektiere Dich.

Auch Du warst ein guter Jäger. Ich sah Dich oft gemeinsam mit den

Zahmen Beute erlegen.

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In jenen Zeiten gab es alles im Überfluss. Es gab nur wenige von euch. Die Wälder waren groß. Wir

heulten zusammen mit den Zahmen in der Nacht. Einige von ihnen kehrten zu uns zurück, um

mit uns zu jagen.

Einige von ihnen fraßen wir, denn sie waren uns zu fremd

geworden.So lebten wir zusammen für

lange, lange Zeiten.

Es war ein gutes Leben.

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Manchmal stahl ich von Deiner Beute, und Du stahlst von

meiner Beute. Erinnerst Du Dich, wie Dein

Rudel hungerte, als der Schnee hoch lag?

Du fraßt die Beute, die wir erlegt hatten.

Das war unser Spiel. Das war unsere gegenseitige

Schuld.Manche nannten es ein

Versprechen.

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Wie viele der Zahmen wurdest aber auch Du uns immer

fremder.Wir waren uns einst so ähnlich,

aber jetzt erkenne ich einige der Zahmen nicht mehr,

und ich erkenne auch einige von Euch nicht mehr.

Du machtest auch die Beute zahm.

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Als ich begann, Deine zahme Beute zu jagen

(es waren dumme Kreaturen auf die die Jagd keine Herausforderung war, aber die wilde

Beute war verschwunden)

Jagtest Du Mich und ich verstand nichtwarum .

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Als Deine Rudel immer größer wurden und begannen

gegeneinander zu kämpfen,sah ich Eure großen Kriege.

Ich fraß jene die Du erschlagen hattest.

Dann jagtest Du mich noch mehr, denn für mich waren sie Nahrung.

Aber Du hattest sie getötet.

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Wir Wilden sind nur noch wenige. Du zerstörtest unsere Wälder

und brachtest viele von uns um.

Aber ich jage immer noch und füttere meine versteckten Welpen,

Wie ich es immer getan habe.

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Ich frage mich, ob die Zahmen eine

Weise Wahl trafen, als sie sich Euch anschlossen. Sie

haben den Geist der Wildnis vergessen.

Es gibt viele,viele von ihnen,

aber sie sind mir so fremd.

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Wir sind nur noch wenige

und ich beobachte Dich immer noch,

um Dir auszuweichen.

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Ich denke ich kenne Dich nicht mehr länger.