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27 18 2014 SeemannSchaft • Sturmvorbereitung FOTOS: YACHT/B. SCHEURER Stürme im Frühjahr und Herbst sind keine Seltenheit, und auch mitten im Sommer kann plötzlich Starkwind auftreten. Dann gilt es, sein Schiff vor Schäden zu schützen. Die wichtigsten Handgriffe im Überblick MIT RUHE VORM ORKAN E igentlich sollte eine Yacht im- mer so verlassen werden, als stünde ein Orkan bevor. Denn erst zu reagieren, wenn bereits Starkwind, Sturm oder mehr im Anmarsch ist, kann viel zu spät sein. Vor- ausgesetzt, eine Reaktion ist wegen eines langen Anfahrtsweges oder anderer Termine überhaupt möglich. Ein Rundgang durch so ziemlich jeden Hafen zeigt jedoch, dass allzu viele Eigner sich offenbar von der vermeint- lichen Sicherheit am Steg täuschen lassen. Alte, verschlissene Festmacher, an Bord be- legte Leinen, flatternde Segelkleider gehören zum alltäglichen Bild. Der verheerende Orkan in Kiel und viele weitere Schwerwetterereignisse haben je- doch gezeigt, dass eine zu laxe Einstellung nicht nur die eigene, sondern auch fremde Yachten gefährden kann. Um einen belieb- ten Vergleich aus dem Gartenbereich zu be- mühen: Was nützt es, den eigenen Rasen mit der Nagelschere zu schneiden, wenn beim Nachbarn das Unkraut wuchert? Deshalb ist es wichtig, nicht nur selbst das Schiff sorgfältig zu sichern, sondern auch einmal beim Nachbarlieger nach dem Rechten zu sehen und ihn auf eventuelle Nachlässigkeiten hinzuweisen. Ist dieser nicht an Bord oder erreichbar, den Hafen- meister informieren. Nur er ist außer dem Eigner berechtigt, Änderungen an der Yacht vorzunehmen – auf keinen Fall selbst Hand anlegen, solange einer der beiden anderen das erledigen kann. Im Schadensfall kann es sonst zu erheblichen Forderungen kommen, da ja niemand mehr nachweisen kann, wer letztlich Schuld war, wenn sich etwa eine Yacht losgerissen hat. Einzig wenn unmittelbar Gefahr droht und keine andere Hilfe möglich ist, was in ei- nem plötzlich aufziehenden Orkan der Fall sein kann, dürfen Fremde Sicherungsmaß- nahmen an anderen Yachten vornehmen. Worauf zu achten ist, wenn ein Boot für Starkwind im Hafen vorbereitet wird, haben wir auf den folgenden Seiten zusammen- gestellt. Die wichtigste Rolle spielen dabei die Festmacher, sie sollen die Yacht an Ort und Stelle halten. Deshalb auf keinen Fall alte Leinen oder gar Schoten verwenden; die ständige UV- und Witterungsbelastung hinterlässt Spu- ren. Schoten sind zudem nicht geeignet, weil sie naturgemäß sehr wenig Reck haben und Lastspitzen nicht abfedern. Sie werden im Segelalltag auch meist stark beansprucht, was die Bruchlast deutlich herabsetzen kann. Mit verschlissenen oder unterdimen- sionierten Leinen zu hantieren wäre etwa so, wie wissentlich mit einer defekten Maschine auszulaufen: Es muss nichts passieren, die Gefahr ist jedoch deutlich erhöht. Grundsätzlich sollte der Hafenmeister nach seinen Sturmerfahrungen gefragt wer- den– vielleicht hat er ja noch ganz andere Tipps. Wie etwa in der Karibik, wo es in man- chen Häfen extra Sandbecken gibt, in denen Yachten aufrecht stehend eingebuddelt wer- den. Die benötigen auch keine Festmacher. LarS boLLe Viel hilft viel, das gilt auch bei der Sicherung der Yacht mittels Leinen. Zusätzliche Festmacher, wie diese Spring auf der Mittschiffsklampe, sollten durch ihre Zugrichtung und Befestigungspunkte die Standard- Festmacher entlasten. Ferner gilt: Alle Leinen, die an Land führen, werden an Land belegt – dann kann ihre Länge bei schwankenden Was- serständen reguliert werden. Denn ein Aufentern auf die Yacht ist im Sturm mitunter nicht möglich SICHERUNG AN PFäHLEN Die Achterleinen dürfen nicht oben von den Pfählen rutschen. Mit durchgestecktem Auge beklemmen sie sich. Ein kurzes Ende nach oben verhindert das Abrutschen nach unten

mit Ruhe voRm oRkan - yacht.de · tipps. Wie etwa in der Karibik, wo es in man chen Häfen extra sandbecken gibt, in denen Yachten aufrecht stehend eingebuddelt wer den. Die benötigen

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Stürme im Frühjahr und Herbst sind keine Seltenheit, und auch mitten im Sommer kann plötzlich Starkwind auftreten. Dann gilt es, sein Schiff vor

Schäden zu schützen. Die wichtigsten Handgriffe im Überblick

mit Ruhe voRm oRkan

e igentlich sollte eine Yacht im­mer so verlassen werden, als stünde ein orkan bevor. Denn erst zu reagieren, wenn bereits starkwind, sturm oder mehr

im Anmarsch ist, kann viel zu spät sein. Vor­ausgesetzt, eine reaktion ist wegen eines langen Anfahrtsweges oder anderer termine überhaupt möglich. ein rundgang durch so ziemlich jeden Hafen zeigt jedoch, dass allzu viele eigner sich offenbar von der vermeint­lichen sicherheit am steg täuschen lassen. Alte, verschlissene festmacher, an Bord be­legte Leinen, flatternde segelkleider gehören zum alltäglichen Bild.

Der verheerende orkan in Kiel und viele weitere schwerwetterereignisse haben je­doch gezeigt, dass eine zu laxe einstellung nicht nur die eigene, sondern auch fremde Yachten gefährden kann. um einen belieb­ten Vergleich aus dem Gartenbereich zu be­mühen: Was nützt es, den eigenen rasen mit der Nagelschere zu schneiden, wenn beim Nachbarn das unkraut wuchert?

Deshalb ist es wichtig, nicht nur selbst das schiff sorgfältig zu sichern, sondern auch einmal beim Nachbarlieger nach dem rechten zu sehen und ihn auf eventuelle Nachlässigkeiten hinzuweisen. Ist dieser nicht an Bord oder erreichbar, den Hafen­meister informieren. Nur er ist außer dem eigner berechtigt, Änderungen an der Yacht vorzunehmen – auf keinen fall selbst Hand

anlegen, solange einer der beiden anderen das erledigen kann. Im schadensfall kann es sonst zu erheblichen forderungen kommen, da ja niemand mehr nachweisen kann, wer letztlich schuld war, wenn sich etwa eine Yacht losgerissen hat.

einzig wenn unmittelbar Gefahr droht und keine andere Hilfe möglich ist, was in ei­nem plötzlich aufziehenden orkan der fall sein kann, dürfen fremde sicherungsmaß­nahmen an anderen Yachten vornehmen.

Worauf zu achten ist, wenn ein Boot für starkwind im Hafen vorbereitet wird, haben wir auf den folgenden seiten zusammen­gestellt. Die wichtigste rolle spielen dabei die festmacher, sie sollen die Yacht an ort und stelle halten.

Deshalb auf keinen fall alte Leinen oder gar schoten verwenden; die ständige uV­ und Witterungsbelastung hinterlässt spu­ren. schoten sind zudem nicht geeignet, weil sie naturgemäß sehr wenig reck haben und Lastspitzen nicht abfedern. sie werden im segelalltag auch meist stark beansprucht, was die Bruchlast deutlich herabsetzen kann. Mit verschlissenen oder unterdimen­sionierten Leinen zu hantieren wäre etwa so, wie wissentlich mit einer defekten Maschine auszulaufen: es muss nichts passieren, die Gefahr ist jedoch deutlich erhöht.

Grundsätzlich sollte der Hafenmeister nach seinen sturmerfahrungen gefragt wer­den– vielleicht hat er ja noch ganz andere tipps. Wie etwa in der Karibik, wo es in man­chen Häfen extra sandbecken gibt, in denen Yachten aufrecht stehend eingebuddelt wer­den. Die benötigen auch keine festmacher.

LarS boLLe

viel hilft viel, das gilt auch bei der Sicherung der Yacht mittels Leinen. Zusätzliche Festmacher, wie diese Spring auf der mittschiffsklampe, sollten durch ihre Zugrichtung und Befesti gungs punkte die Standard-Fest macher entlasten. Ferner gilt: alle Leinen, die an Land führen, werden an Land belegt – dann kann ihre Länge bei schwankenden Was-serständen reguliert werden. Denn ein aufentern auf die Yacht ist im Sturm mitunter nicht möglich

S i c h e r u n g a n P f ä h l e n

Die Achterleinen dürfen nicht oben von den Pfählen rutschen. Mit durchgestecktem Auge beklemmen sie sich. Ein kurzes Ende nach oben verhindert das Abrutschen nach unten

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richtig feStmachen

Je nach Art des Liegeplatzes sollte die anordnung der Leinen variiert werden. Dabei auch mögliche Wetterveränderungen wie zum Beispiel Windrichtungswechsel einkalkulieren

feStmacher Schonen

n i c h t a u f S l i P

Leinen sollten nur zum Manövrieren auf Slip geführt werden, erst recht mit einem Ruckdämpfer. Durch die unterschiedliche Dehnung beider Parten sägt sich die Leine sonst am Poller oder Ring durch. Außerdem verschlechtert sich die Ruckdämpfung

M i t r u c k d ä M P f e r

Am besten eignen sich Ruckdämpfer aus Gummi, Stahlfedern tun es aber auch. Bei Sturm dienen die Dämpfer nicht dem Kom­fortgewinn, sondern sie mindern Lastspitzen ab, die sonst zum Herausreißen von Beschlä­gen oder Brechen von Leinen führen können

l e i n e n d o P P e l n

Ist der Beschlag an Land nicht vertrauen­erweckend, wie etwa eine alte Holzklampe, lieber zusätzliche Leinen ausbringen und al­ternativ belegen, hier um die tragende Kon­struktion des Stegs. Die Zweitleinen etwas loser belegen als die eigentlichen Festmacher

S c h l a u c h S t ü c k e

Die ständig benutzten Festmacher sollten dauerhaft gegen Schamfilen geschützt werden. Dafür gibt es im Zubehörladen fertige Sets aus Leder oder Textilien. Stücke aus Kunststoffschläuchen, die mit Tape vor dem Verrutschen gesichert werden, eignen sich aber ebenso gut

a l t e r n a t i v e n

Bei zusätzlich ausgebrach­ten Leinen muss manchmal improvisiert werden. Eine Plastikflasche etwa wider­steht selbst scharfkantigen Kaimauern. Ein guter Scheuerschutz ist auch eine Bekleedung. Filz oder Lum­pen sind nicht ideal, aber allemal besser als nichts

i n d e r B o x

Standardmäßig wird mit Vor­ und Achter­leinen (grün) fest­gemacht. Werden die Achterleinen gekreuzt, kann das Heck weni­ger ausschwenken (siehe rechts). In einer sehr kurzen Box soll­ten dann zusätzlich Achtersprings (rot) ausgebracht werden

M i t M u r i n g

Mit Muring oder An­ker (gelb) gilt dasselbe wie in der Box: Den eigentlichen Zug neh­men die Achtersprings (rot) auf, die gekreuz­ten Achterleinen (grün) die Querkräfte. Vor­sicht: Wenn die Nach­barn ihre Leinen nicht kreuzen, treiben sie auf die eigene Yacht

l ä n g S S e i t S

Die Vor­ und Achter­springs (rot) nehmen die Kräfte in Längs­richtung auf, Vor ­ und Achterleine (grün) wirken eher als Dämpfer und Ent­lastung der Springs. Drehbewegungen lassen sich am besten mit Brustleinen (gelb) minimieren

a M f i n g e r S t e g

Wenn die Yacht länger als der Steg ist, sind eine oder mehrere Vor­springs (rot) wichtig, um sie vorn vom Steg abzuhalten. Bei Sturm können zusätzliche Leinen zum Nachbarn und an Land (gelb)ausgebracht werden, um den Druck längs­seits zu mildern

v e r S e t z t P a r k e n

Bei starkem Schwell oder in heftigen Böen können Yachten auch im Hafen extrem krängen und schaukeln. Wenn dann die Riggs zusammenstoßen oder sich gar verhaken, gibt es Bruch bis hin zum Mastverlust. Des­halb die Yachten mit den Riggs versetzt festmachen

l e i n e n k r e u z e n

Je breiter das Heck der Yacht und je kürzer der Abstand zu den Pfählen, desto eher macht das Kreuzen Sinn. Der Zugwinkel gegen Querkräfte wird besser, das Einrucken jedoch auch etwas härter

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saffier se 33the ultimate daysailer

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mit muringS, ankern und boje

Schutz gegen Schrammen

Das Liegen mit dem heck zur Pier mit Muring oder Anker kann gerade bei

Schwell sicherer sein als parallel an einer Mauer, da sich die Yacht freier bewegt.

Doch gerade enge Häfen werden zur Falle, wenn die

ersten Boote auf Drift gehen. Dann kann es besser sein,

den Hafen zu verLaSSen und in einer geschützten

Bucht in Lee zu ankern oder an einer eigens dafür

vorgesehenen Boje festzumachen

f e n d e r f i x i e r e n

An einer tiefen Kaimauer arbeiten sich die Fender gern nach oben. Mit einer Leine, per Reitgewicht von achtern unter den Rumpf gezogen, lassen sie sich fixieren

a n e i n e r B o j e

Extra ausgelegte Bojen können sicherer sein als der eigene Anker, wenn sie in Schuss sind. Ihre Verankerung und Qualität lieber per Tauchgang prüfen. Zum Festmachen eine gegen Schamfilen geschützte Leine benutzen oder die Ankerkette, da viel Reibung ent­stehen kann. Zusätzlich eine zweite Leine ausbringen, diese kann um die Boje herum­gelegt statt durch das Auge geführt werden und bietet so doppelte Absicherung

v o r a n k e r

Den Anker gründlich einfahren, lieber meh­rere Versuche in Kauf nehmen. Im Hafen zwei bis drei Meter Abstand zur Pier lassen. Wenn möglich, auch im Hafen einen Zweit­anker an eigener, langer Trosse ausbringen. In einer Bucht den Zweitanker bei beständi­ger Windrichtung in einigem Abstand quer zum ersten Anker ausbringen, sodass sie ein V bilden. So teilen sie sich die Kräfte, und der Schwoikreis wird verkleinert

f e n d e r B r e t t n u t z e n

Zwischen einem Pfahl und der Yacht ar­beiten sich auch quergehängte Fender im Schwell fast immer heraus. Ein Brett wirkt da Wunder – auch an Spundwänden

f e n d e r B ü n d e l n

Sind ausreichend Gummis vorhanden, können sie zum Fenderpaket verbunden werden. Es schafft einen größeren Abstand und eine erheblich verbesserte Dämpfung

M i t M u r i n g

Wenn möglich, eine zweite Muringleine mitnutzen. Zum Spannen die Festma­cher achtern fieren, bis die Yacht etwa drei bis vier Meter von der Pier entfernt ist, die Muringleine durchsetzen, dann mit der Maschine mit viel Schub rück­wärts gehen und die Achterleinen durch­setzen. Wenn mög­lich, auch zu anderen Yachten hin sichern

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die Yacht PräParieren

l a d e k a B e l

Die Bordbatte­rien rechtzeitig vollladen, damit die Maschine bei Bedarf sicher anspringt. Da­nach aber das Kabel abzie­hen und ver­stauen, es wäre bei Aktionen auf dem Steg im Sturm nur im Weg

r u d e r

Die Ruder­blockierung festdrehen, wie hier gezeigt, oder direkt per Spindel auf der Welle des Rades. Sonst kann das Blatt bei heftigen Querbewegun­gen der Yacht frei schwingen, anschlagen und brechen

d i n g i

Das Schlauch­boot ver­packen und verstauen oder in einer ge­schützten Ecke im Hafen oder an Land auf­geblasen la­gern. Dann ist es schnell zur Hand, um zusätzliche Leinen aus­zubringen

g r o S S B a u M

Den Baum mit einem zusätz­lichen Ende seitlich ab­sichern, sodass dieses und die Schot eine Hahnepot bilden und der Baum nicht unkontrolliert über dem Cockpit her­umschlagen kann

l u k e n

Alle Fenster und Luken kontrollieren, Sicherungen festziehen. Äl­tere, leicht un­dichte Luken eventuell von außen ab­tapen. Das Wasser wird im Sturm meist waagerecht und nicht von oben kommen

a n k e r

Das Eisen kann großen Schaden an­richten, wenn es sich irgend­wo verhakt. Lieber weg­stauen. Sollte eine geschütz­ten Bucht an­gelaufen wer­den, kann der Anker in Ruhe wieder ausge­packt werden

r a d / P i n n e

Ist keine stan­dardmäßige Ruderblockie­rung vorhan­den, sollte das Rad einfach mit einem Ende an der Steuersäule oder quer zu einer Winsch ge sichert wer­den. Das gilt genauso für eine Pinne

k l e i n z e u g

Schrubber, überflüssige Leinen oder die Winsch­kurbeln – alles, was nicht unbedingt an Deck gehört, verstauen. Die Backs­kisten kon­trollieren, ob dort Ausrüs­tung umher­fliegen könnte

S e e v e n t i l e

Alle Ventile schließen und geeignete Leck­stopfen bereitlegen. Durch extreme Krän­gung kann ansonsten Wasser eindringen. Nicht genügend gesicherte Ausrüstungsteile können beim Verrutschen Ventile abreißen

k l e i n k r a M

Bücher, Spiele, Geschirr und alle sonstigen Kleinteile sicher unterbringen. Die Yacht kann sich durch das Gerucke in den Fest­machern heftiger bewegen als auf See

l i e g e P l a t z - a l t e r n a t i v e

Wohin, wenn der Hafen verlassen werden muss? Besser vor dem Sturm eine Notroute und den alternativen Liegeplatz in den Plot­ter eingeben und in die Karte zeichnen

Ungesicherte auSrüStung kann bei heftigen Bewegungen der

Yacht selbst Schaden nehmen oder das eigene

und fremde Boote beschädigen. Deshalb alles

verStauen und Sichern, was nicht niet­

und nagelfest ist

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widerStand verringern

a u S r ü S t u n g

Der Windwiderstand einer Fläche erhöht sich exponentiell zur Windgeschwindigkeit. Da täuscht die leichte Brise im Hafen. Schon kleine Flächen, wie Rettungskragen oder Re­lingskleid, können sich zu enormen Wider­ständen summieren. Am besten wegstauen

v o r S e g e l

Rollsegel so eng wie möglich einrollen, die Genuaschot als Sicherung noch zwei bis drei Törns mit aufwickeln, die Schoten hand­warm anziehen und belegen. Als zusätzliche Sicherung kann ein kurzes Ende durch das

Schothorn gezogen und um die Tuchwurst herum verknotet werden. Oder noch besser das Vorsegel gleich ganz bergen, segelnd wird man den Hafen ja eher nicht verlassen wollen. Ein Vorsegelkleid muss sehr straff gespannt sein, sonst killt es im Sturm und zerreißt. Auch hier kann Wegstauen die bes­sere Entscheidung sein

g r o S S S e g e l

Lazyjacks nach vorn zum Mast binden, die Segelpersenning zusätzlich sichern. Mit einer langen Leine mehrfach darumschlagen. So wird die Windangriffsfläche verkleinert und

die Plane zusätzlich gegen Killen gesichert. Ist das Groß nicht zu aufwändig angeschla­gen, mit Mastrutschern oder durchgehenden Latten, kann es auch abgeschlagen werden. Bei Rollgroßsegeln das Schothorn zusätzlich mit einem Ende am Mast sichern

S P r a y h o o d

Kuchenbude abbauen, Sprayhood wegklap­pen und zusammenbinden oder am besten gleich ganz demontieren und verstauen. Nie­dergangsluk und Schotten schließen und sichern. Bekannte Undichtigkeiten, die sonst die Sprayhood kaschiert, abtapen.

Große Lasten auf Festmacher und Beschläge entstehen durch

den winddruck. Angriffsflächen sollten so weit wie möglich verkLeinert

werden, auch, um nicht selbst Schaden zu nehmen

YACHT digital – So können Sie unser Magazin immer und überall lesen.Das digitale Magazin bietet neben dem gewohnten Print-Inhalt, Bildergalerien, Videos und viele weitere interessante Features. Die kostenlose Mantel-App ist für das iPad und Android-Tablets verfügbar.Sie haben die Möglichkeit jede Ausgabe als Einzelheft zum Preis von € 4,49 zu erwerben. Print-Abonnenten können das Digital-Abo zum günstigen Preis von € 9,90 beziehen. Und natürlich ist auch das reine Digital-Abo im Angebot zu finden. Neben der App-Version kann das Digital-Abo von jedem PC/Mac und mit jedem Browser unter http://digital.yacht.de online gelesen werden.

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