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DFN Heft 60 · November 2002 M itteilungen Wissenschaftsrat würdigt DFN-Verein 6net & 6WiN 10 Gigabit/s im Kernnetz Empfehlungen des Wissenschaftsrates zum DFN-Verein Migration, Koexistenz, Netzwerkmanagement und Anwendungs- und Dienstunterstützung in IPv6-Netzen Operieren im Medizingrid Chirurgische Eingriffe werden am Rechner geplant und während des Operationsverlaufes kontrolliert Das G-WiN in der dritten und vierten Ausbaustufe

Mitteilungen - DFN-Verein: Willkommen im Deutschen ... · Impressumspflicht im Internet Die Pflicht zur Anbieterkennzeichnung Ricarda Luise Boenigk Ein Petabyte im Netz – Betrieb

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DFNHeft 60 · November 2002

Mitteilungen

Wissenschaftsrat würdigt DFN-Verein

6net & 6WiN

10 Gigabit/s im Kernnetz

Empfehlungen des Wissenschaftsrates zumDFN-Verein

Migration, Koexistenz, Netzwerkmanagementund Anwendungs- und Dienstunterstützung in IPv6-Netzen

Operieren im MedizingridChirurgische Eingriffe werden am Rechner geplant und während des Operationsverlaufeskontrolliert

Das G-WiN in der dritten und vierten Ausbaustufe

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I M P R E S S U M

HerausgeberVerein zur Förderung eines Deutschen Forschungsnetzes e.V.– DFN-Verein –Anhalter Straße 1, 10963 BerlinTel 030 - 88 42 99 - 24Fax 030 - 88 42 99 - 70Mail [email protected] http://www.dfn.deISSN 0177-6894

RedaktionKai Hoelzner (kh)

GestaltungVISIUS DESIGNAGENTUR, Berlin [email protected]

DruckTrigger Offsetdruck, Berlin

Nachdruck sowie Wiedergabe inelektronischer Form, auch aus-zugsweise, nur mit schriftlicherGenehmigung des DFN-Vereinsund mit vollständiger Quellen-angabe.Der Versand erfolgt als Postver-triebsstück.

I N H A L TDFN

V O R W O R T

N E T Z E

O R G A N I S A T I O N

N E T Z E

D I E N S T E

S E R V I C E

A N W E N D U N G E N

S I C H E R H E I T

R E C H T I M D F N

G - W i N

D F N - V E R E I N

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Deutsches ForschungsnetzEines der weltweit führenden Hochgeschwindigkeitsnetze für Wissenschaft und ForschungProf. Dr. Karl Max Einhäupl

10 Gigabit/s Plattform für das G-WiN betriebsbereitHans-Martin Adler

Wissenschaftsrat würdigt DFN-VereinEmpfehlungen des Wissenschaftsrates zum DFN-Verein unddie Stellungnahme des Verwaltungsrates dazu

Das 6net Projekt – eine europäische HerausforderungMigration, Koexistenz, Netzwerkmanagements undAnwendungs- und Dienstunterstützung unter IPv6Dr. Jürgen Rauschenbach

6WiN - ein natives deutschlandweites IPv6 NetzwerkVersand von IPv6-Daten ohne hilfsweise Verwendung anderer ProtokolleChristian Schild

DFN@Home als »DSL«Kai Hoelzner

Sicheres RoamingRalf Paffrath

Hardware? Software? socialware! Unterstützung von Informationsaustausch und Zusammen-arbeit in heterogenen Nutzergruppen über dasuseworld.net-PortalLeon Urbas und Sandro Leuchter

DFN-Projekt "Cactus/ProMediWeb" mit Medida-Prixgewürdigt

Operieren im Medizin-GridKomplexe chirurgische Eingriffe können künftig am Rechner geplant und mit Hilfe von Computersimulationenwährend des Operationsverlaufes kontrolliert werden

GriKSL zeigt Live-Demos auf der iGrid2002Hans-Christian Hege, Ralf Kaehler, Prof. Dr. Ed Seidel,Thomas Radke

Uni TV überträgt mit einer Datenrate von einemGigabit pro SekundeDr. Peter Holleczek

Praktische Hilfe bei Sicherheitsvorfällen - Ein neuesRIPE-ObjektMarco Thorbruegge

Impressumspflicht im InternetDie Pflicht zur AnbieterkennzeichnungRicarda Luise Boenigk

Ein Petabyte im Netz – Betrieb und Nutzung des DFN

Mitglieder des DFN-VereinAnsprechpartner im DFNVeranstaltungen

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Institutionen, die kontinuierlich und verlässlich Dienstleistungen erbringen und sichzurückhaltend präsentieren, ernten meist eine geringere öffentliche Aufmerksamkeit alssolche, die mit kurzlebigen Neuerungen die Aufmerksamkeit auf sich lenken. Der DFN-Ver-ein zählt bekanntlich zur ersten Kategorie. Auch bietet er im Gegensatz zu privaten Anbie-tern, deren Marktpräsenz einem höchst wechselvollen Schicksal unterliegt, hohe Konti-nuität. Seit seiner Gründung im Jahr 1984 hat er seinen Charakter als Selbsthilfeeinrich-tung für die Wissenschaft bewahrt und seinen Mitgliedseinrichtungen technisch hoch-wertige Infrastruktur für Forschung, Entwicklung und Kommunikation zur Verfügunggestellt. Seine Strategie, Techniken und Verfahren – meist auf Anregung und unter Betei-ligung seiner Mitglieder – fortlaufend weiter zu entwickeln sowie adäquate Netzressour-cen für jeden Wissenschaftler an jedem Ort zu gleichen Bedingungen verlässlich bereitzu-stellen, hatte bis in die jüngste Vergangenheit Bestand und Berechtigung. Das Wissen-schaftlern und Studierenden zur Verfügung gestellte Hochgeschwindigkeitsnetz „G-WiN“zählt zu den weltweit führenden Netzen auf Internet2-Niveau. Weitere Anerkennungkommt dem DFN-Verein für die Unterstützung und Weiterbildung der Nutzer und die Ver-tretung der Interessen des Deutsches Forschungsnetzes und seiner Mitglieder in interna-tionalen Gremien zu.

Diese Bilanz zog der Wissenschaftsrat in seiner Stellungnahme zum Verein zur För-derung eines Deutschen Forschungsnetzes in seinen Sommer-Sitzungen 2002. Als Mit-glieder des DFN-Vereins haben Sie an den bisherigen Erfolgen einen gewichtigen Anteilund können stolz auf das bisher Erreichte sein. Die Synergien, die aus der langjährigenengen Zusammenarbeit der Arbeitsbereiche des DFN-Vereins sowie seiner Mitgliederuntereinander erwachsen sind, haben vor allem eine die Entwicklung und die Bereitstel-lung von Netzressourcen verbindende, stabile Grundlage im Deutschen Forschungsnetzgeschaffen. Diese Konstellation war bislang ohne Alternative.

Inzwischen wirken sich allerdings unübersehbare Veränderungen des Marktes von Net-zen und Netzdiensten, die zunehmende Autonomie der Hochschulen, knapper werdendeFinanzmittel, aber auch deutlich gewachsene regionale Kompetenzen auf die Arbeit desDFN-Vereins aus. Es erscheint unumgänglich, die Vereinstätigkeit - und damit die derGesamtheit der Mitglieder – künftig noch stärker unter den Stichworten „Initiative“,„Innovation“ und „Integration“ auszurichten.

Der Schwerpunkt der Tätigkeit des DFN-Vereins sollte nach Auffassung des Wissen-schaftsrates künftig auf der Entwicklung von Leitvisionen und Strategien für die innovati-ve Weiterentwicklung der Kommunikationsinfrastruktur liegen. Daneben empfiehlt er wei-tere Modifikationen der künftigen Tätigkeit, die teilweise zu strukturellen Veränderungeninnerhalb des DFN-Vereins führen:

- Regionale Netzstrukturen sollen integriert und das Dienstleistungsangebot an denunterschiedlichen Bedarf der Mitglieder und Nutzer angepasst werden.

- Externe Sachverständige sollen vermehrt in Entscheidungsprozesse einbezogen undKontrollfunktionen sollten durch Vermeidung von Mehrfachmitgliedschaften in seinenGremien gestärkt werden.

- Die Funktion des DFN-Vereins als „Sprachrohr für die Wissenschaft“ soll ausgebautund die Öffentlichkeitsarbeit verstärkt werden.

- Es sollte ein transparentes Qualitätssicherungssystems institutionalisiert und die inne-re Organisation an die veränderten Gegebenheiten angepasst werden.

Der Wissenschaftsrat weist in seiner Stellungnahme darauf hin, dass er weiterhin eineFörderung durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung für notwendig hält.Durch die Umstellung des BMBF-Förderverfahrens wird der DFN-Verein künftig stärker inden Wettbewerb mit anderen Antragstellern treten. Die Förderung durch das BMBF soll-te so flexibel angelegt werden, dass sie der unterschiedlichen Größenordnung und Struk-tur möglicher Projekte gerecht werden und ausreichende Planungssicherheit bieten kann.

Ich bin zuversichtlich, dass die Mitglieder und die Leitungsgremien des DFN-Vereins dieHerausforderungen der nächsten Jahre annehmen werden und die unterschiedlichenBedürfnisse der Mitglieder und weiteren Nutzer in gemeinsame Konzepte einbringen kön-nen. Aus Sicht des Wissenschaftsrates ist es wichtig, weiterhin ein gemeinsames DeutschesForschungsnetz zu betreiben, das durch eine jederzeit verfügbare und höchsten Anforde-rungen genügenden Kommunikationsinfrastruktur einen reibungslosen Forschungs- undLehrbetrieb in den Hochschulen ermöglicht.

Prof. Dr. Karl Max Einhäupl Vorsitzender des Wissenschaftsrates

DFN Mitteilungen 60 - 11 / 2002 3

DFNV O R W O R T

Eines der weltweit führenden Hoch-geschwindigkeitsnetzefür Wissenschaft und Forschung

Prof. Dr. Karl Max EinhäuplVorsitzender desWissenschaftsrates

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N E T Z EDFN

DFN Mitteilungen 60 - 11 / 20024

10 Gigabit/s Plattform für das G-WiNbetriebsbereit

Hans-Martin AdlerDFN-VereinAnhalter Str. 1D-10963 BerlinE-Mail: [email protected]

er DFN-Verein stellt für die dritteund vierte Ausbaustufe der Platt-form des Gigabit-Wissenschafts-

netzes G-WiN ab November 2002 10-Gbit/s-Verbindungen bereit. Die erstedieser Strecken wird im Rahmen desDFNInternet Dienstes benötigt und ver-bindet die Kernnetzknoten Frankfurt/a.M. und Leipzig miteinander. DieserDienst wird durch 27 flächendeckendverteilte Kernnetzknoten sowie durchZugangsleitungen von den Standortender Anwender zu den Kernnetzknotenrealisiert. Der Knoten Frankfurt hat alsÜbergang zum allgemeinen Internetsowie zu den europäischen und nord-amerikanischen Forschungsnetzen einenhohen Bedarf an Netzkapazität. Die Not-wendigkeit der Schaltung ergibt sich auseiner Optimierungsrechnung.

Mit seinen mehr als 550 angeschlosse-nen Hochschulen und Forschungsein-richtungen in Deutschland und mit An-schlussbandbreiten von bislang 2,5Gbit/s und einem monatlichen Übertra-gungsvolumen von zuletzt annäherndeinem PetaByte (1000 TeraByte) gehörtdas G-WiN zu den größten und lei-stungsfähigsten Kommunikationsnetzenin der Wissenschaft weltweit.

Notwendig wurde das Upgrade der Lei-tungen, weil das übertragene Datenvo-lumen fortwährend steigt. Vor allemneue multimediale Anwendungen mithohem Bandbreitenbedarf und an-spruchsvollen Kommunikationsprofilen

sind es, die den kontinuierlichen Ausbaudes Kernnetzes erforderlich machen.Neue Anforderungen kommen auf dasWissenschaftsnetz auch durch mobileComputing und die Integration neuerDienste in eine einheitliche IP-basierteInfrastruktur zu. Andere Anwendungen,die insbesondere die Plattform in denkommenden Jahren beanspruchen wer-den, sind sogenannte GRIDs, also An-wendungen mit spezifischen, sehr gro-ßen Anforderungen an Übertragungska-pazität.

Neben dem europäischen Forschungs-backbone GÉANT setzen bisher nurGroßbritannien (SuperJanet) und dieNiederlande (Surfnet) 10-Gbit/s-Techno-logie im Kernnetz ein. Die Integration derHochleistungsstrecken in die Infrastruk-

tur des DFNInternet Dienstes wird mittelsneuester Routertechnologie der "CISCO124xx"-Serie realisiert. Vor dem Einsatzwurden die Router im G-WiN-Labor desDFN an der Universität Erlangen unter an-derem in Hinblick auf Durchsatz undFunktionalität getestet.

Die vierte Ausbaustufe des Netzes wirddem Bedarf der Wissenschaften ent-sprechend ausgebaut und wird voraus-sichtlich bis zum Jahr 2004 abgeschlos-sen sein.

Nutzung der 10Gbit/s Plattform durch den DFNInternet Dienst (Kernnetz)

G-WiN Ausbaustufe 3

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5DFN Mitteilungen 60 - 11 / 2002

DFNO R G A N I S A T I O N

Empfehlungen des Wissenschaftsrates

eine am 12. Juli 2002 vorgelegte 70-seitigen Stellungnahme zum DFN-Verein fasst der Wissenschaftsrat

wie folgt zusammen: "Seit seiner Grün-dung im Jahr 1984 hat der DFN-Vereineine einzigartige Stellung als zentrale Ein-richtung für die Versorgung der Wissen-schaft in Deutschland mit Netzinfrastruk-turen und Anwendungen eingenommen.Seine bisherige Leistungen bei Auf- undAusbau des Wissenschaftsnetzes sindausdrücklich zu würdigen. Das Ziel, einHochgeschwindigkeitsnetz aufzubauen,

Wissenschaftsrat würdigt DFN-Verein

S

Das Bundesministerium für Bildung undForschung (BMBF) hat den Wissen-schaftsrat mit Schreiben vom 24. No-vember 1999 um eine Stellungnahmezum Verein zur Förderung eines Deut-schen Forschungsnetzes e.V. gebeten.Angesichts der kurzen Produktlebens-zyklen und der sich rasant entwickeln-den Technologie in der Datenkommuni-kation soll die Begutachtung des DFN-Vereins durch den Wissenschaftsratdem BMBF eine Überprüfung der Akti-vitäten, auch im Vergleich zur Situationin den USA, Japan sowie europäischenLändern, ermöglichen. Die Stellungnah-me des Wissenschaftsrates soll die bis-herigen Aktivitäten des DFN-Vereinsund den Aufbau des Gigabit-Wissen-schaftsnetzes im technischen und inter-nationalen Umfeld beleuchten sowieeinen Handlungsrahmen für die Aus-richtung der künftigen Entwicklungsar-beiten setzen. Zur Beurteilung der künf-tigen Stellung des DFN-Vereins wirdaußerdem die Bedeutung von Hochge-schwindigkeitsnetzen für Wissenschaftund Forschung grundsätzlich beleuch-tet.

das sich in seiner Leistung mit den Daten-netzen in den USA messen kann, isterreicht worden. Das G-WiN stellt einHochgeschwindigkeitsnetz mit Übertra-gungsraten von 2,5 Gbit/s zur Verfügungund zählt damit zu den weltweit führen-den Netzen auf Internet2-Niveau.Seit dem Zeitpunkt der letzen Begutach-tung des DFN-Vereins durch den Wissen-schaftsrat (1994) hat sich das Umfeld desDFN-Vereins spürbar gewandelt. So wur-de durch das zweite Postreformgesetzder Wegfall des Netzmonopols der Deut-schen Telekom und dadurch eine voll-ständige Öffnung des Telekommunikati-onsmarktes ermöglicht. Die damit ver-bundene Vervielfachung des Angebotesauf dem Markt stellte den DFN-Verein alsbisherige Selbsthilfeeinrichtung der Wis-senschaft ebenso vor neue Herausforde-rungen wie die zunehmende Autonomieder Hochschulen mit der Globalisierungihrer Haushalte sowie die Zunahme vonörtlicher Kompetenz mit der Möglichkeit,regionale Verbünde und alternativeNetze zu bilden. Seine Position wandeltsich damit zu einer Selbstverwaltungsein-richtung und Interessenvertretung derMitglieder und Teilnehmer, um derenveränderte und sehr heterogene Bedürf-nisse aufzunehmen, zu koordinieren undzu integrieren, zu bündeln und nationalund international zu vertreten. Wesentli-ches Element der künftigen Tätigkeitmuss vor allem die Entwicklung von Leit-visionen und Strategien für die innovati-ve Weiterentwicklung der Kommunikati-onsinfrastruktur sein. Nur so kann län-gerfristig die Leistungsfähigkeit des Deut-schen Forschungsnetzes als zentraleInfrastruktur für die Wissenschaft gesi-chert werden. Die Stärkung des strategi-schen Elements und die flexible An-passung an entstehende Veränderungenist von existenzieller Bedeutung für denDFN-Verein, weil er zunehmend demWettbewerb mit Anbietern für einzelneDienstleistungen oder regionalen Ver-bünden, die in der Lage sind, Wissen-schaftsnetze zu betreiben und anzubie-ten, ausgesetzt sein wird. Mit der Inte-

gration regionaler Entwicklungen kann dasDeutsche Forschungsnetz hingegen eineBereicherung erfahren.Der veränderte - und deutlich unterschied-liche Bedarf an Serviceunterstützung derTeilnehmer macht es dem DFN-Vereinmöglich, sich kurz- oder mittelfristig vonentbehrlich gewordenen Dienstleistungenzurückzuziehen, soweit diese das Massen-geschäft betreffen. Dadurch freiwerdendepersonelle Kapazitäten innerhalb des DFN-Vereins böten die Chance, sich andereninnovativen Aufgaben verstärkt zuzuwen-den.Der DFN-Verein soll in den nächsten Jahrenweiterhin die nationale und internationaleKonnektivität zur Verfügung stellen, umdie über viele Jahre gewachsenen Synergi-en zwischen seinen Arbeitsbereichen nichtzu gefährden. Er sollte in den nächsten Jah-ren Kernnetz ("backbone") und bei BedarfZugangsleitungen zur Verfügung stellenund flexibel auf Entwicklungen reagieren."

Stellungnahme des Verwaltungsrates des DFN-Vereins

Zu den Empfehlungen des Wissenschafts-rates verabschiedete der Verwaltungsratdes DFN-Vereins auf seiner 46. Sitzung am15.10.2002 eine Stellungnahme, die denRahmen für die Umsetzung der gegebenenEmpfehlungen absteckt.

"Der Verein zur Förderung eines DeutschenForschungsnetzes - DFN-Verein - stellt der-zeit für Wissenschaft und Forschung einesder weltweit führenden Hochgeschwindig-keitsnetze zur Verfügung. Als Infrastruktu-reinrichtung für die Datenkommunikationin der Wissenschaft besitzt er weiterhingroße Bedeutung und sollte seine Arbeit,wenn auch zum Teil modifiziert, weiter-führen." Dies stellt der Vorsitzende desWissenschaftsrates, Prof. Dr. Karl Max Ein-

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O R G A N I S A T I O NDFN

DFN Mitteilungen 60 - 11 / 20026

häupl, bei der Vorstellung der Stellun-gnahme zum DFN-Verein fest, die derWissenschaftsrat auf seinen Sitzungen inBerlin beraten und am 12. Juli 2002 ver-abschiedet hat.

Der Wissenschaftsrat würdigt ausdrück-lich die bisherigen Leistungen des DFN-Vereins. Er bestätigt, dass der DFN-Vereineine bedeutende Funktion für eine effi-ziente Datenkommunikation in der Wis-senschaft inne hat. Der DFN-Verein er-möglicht durch eine jederzeit verfügbareund höchsten Anforderungen genügen-de Kommunikationsinfrastruktur einenreibungslosen Forschungs- und Lehrbe-trieb. Die Synergien, die aus der lang-jährigen engen Zusammenarbeit der Ar-beitsbereiche des DFN-Vereins unterein-ander sowie mit seinen Mitgliedernerwachsen sind, stellen einen Vorteil dar,der bislang ohne Alternativen ist. Der Wis-senschaftsrat stellt generell fest, dass derDFN-Verein auch künftig die Netzinfra-struktur bereitstellen soll.

Der Verwaltungsrat begrüßt ausdrücklichdiesen Standpunkt des Wissenschaftsra-tes.

*Der Wissenschaftsrat misst den Aufgabendes DFN-Vereins nach wie vor eine über-regionale Bedeutung bei und hält auchweiterhin eine Förderung durch das BMBFfür notwendig. Er ist sich bewusst, dassdie vom Bund im Verlauf des Evaluations-verfahrens vorgestellte und teilweiseschon eingeleitete Umstellung des För-derverfahrens für Entwicklungsprojekteeine Reduzierung der Entscheidungsbe-fugnisse des DFN-Vereins bedeutet. DieFörderung, die den DFN-Verein künftig inden Wettbewerb mit anderen Antragstel-lern stellen wird, sollte so flexibel ange-legt werden, dass sie der unterschiedli-chen Größenordnung möglicher Projektegerecht werden kann. Die Planungssi-cherheit und organisatorischen Vorteiledes bisherigen Verfahrens werden imneuen Verfahren auf andere Weise her-zustellen sein.

Auch diese klare Aussage begrüßt derVerwaltungsrat. Er wird in Gesprächenmit dem BMBF auf diesen Punkt der Wis-

senschaftsratsempfehlung besonderseingehen und die Wiederherstellung derPlanungssicherheit für den DFN-Vereineinfordern.

*Ein Schwerpunkt der Tätigkeit des DFN-Vereins sollte nach Auffassung des Wis-senschaftsrates künftig auf der Entwick-lung von Visionen und Strategien für dieinnovative Weiterentwicklung der Kom-munikationsinfrastruktur für die Wissen-schaft liegen.

Der Verwaltungsrat greift die Empfeh-lung auf, stärker als in der Vergangenheitstrategische Aufgaben und Planungen("Entwicklung von Visionen") wahrzu-nehmen. Aktuelle Themen hierzu sind z.B. GRIDs und Versorgungsstrukturen inden Hochschulen. Diesen letzteren Punkthatte der Verwaltungsrat in der Vergan-genheit immer wieder betont, bisherallerdings ohne durchgreifenden Erfolg.Ziel soll sein, solche Themen so aufzube-reiten, dass sie als Ziele der DFN-Ent-wicklung in Themenbereiche formulier-bar sind oder (wie im zweiten Beispiel)dass sie politisch vorangebracht werdenkönnen - immer ausgerichtet an der Visi-on, innovativ zu handeln, für den Nutzerin Wissenschaft und Forschung einenMehrwert für ihre Kommunikation undInformation zu schaffen und alle Nutzer-gruppen bedarfsgerecht zu versorgen.Der Rang des Deutschen Forschungsnet-zes als eines der weltweit führendenNetze auf Internet2-Niveau muss auchfür die Zukunft gewährleistet sein.

*Der Wissenschaftsrat empfiehlt, inZukunft die Funktion des DFN-Vereins alsSelbstverwaltungseinrichtung und Inter-essenvertretung für seine Mitglieder undTeilnehmer am DFN-Verbund zu stärkenund diese national sowie international zuvertreten.

Der Verwaltungsrat wird diese Rolle desDFN-Vereins als Wissenschaftseinrich-tung sicherstellen. Notwendige Voraus-

setzung dafür ist Kompetenz, die überdie Realisierung eines Entwicklungspro-grammes mit finanzieller Unterstützungdurch das BMBF gesichert werden muss.

*Neben der Entwicklung von Visionen undStrategien werden vom Wissenschaftsratfolgende Modifikationen für die künftigeTätigkeit des DFN-Vereins für notwendigerachtet, die auch strukturelle Verände-rungen innerhalb des DFN-Vereinsbetreffen:

1. Integration regionaler Netzstrukturenund flexible Anpassung des Dienstlei-stungsangebotes an den unterschiedli-chen Bedarf der Mitglieder und Teilneh-mer.

Der Verwaltungsrat hält die Einbindungvon Regionalstrukturen für sehr wichtig.Er wird der Empfehlung des Wissen-schaftsrates folgen und seine Regeln -soweit es geht - flexibel auf anstehendeFälle anwenden. Dabei muss - wie vomWissenschaftsrat ebenfalls dargelegt -vermieden werden, dass einzelnen Ein-richtungen Vorteile zu Lasten der Ge-meinschaft eingeräumt werden. Beispie-le für erfolgreiche Integration regionalerNetzstrukturen sind der Info-Highway inSachsen und das BHN in Bayern. Der Vor-stand ist mit BelWü im Gespräch, diesesLandesnetz besser an das DFN anzu-schließen.

2. Vermehrte Einbeziehung externerSachverständiger in Entscheidungspro-zesse sowie Stärkung von Kontrollfunk-tionen durch Vermeidung von Mehr-fachmitgliedschaften in den Gremien desDFN-Vereins.

Die Empfehlung, vermehrt externe Sach-verständige in Entscheidungsprozesseeinzubeziehen, wird der DFN-Verein auf-greifen. Bereits in der Vergangenheit hater externe Experten zu Fachthemen undfür Sondergutachten herangezogen. Abdem Jahr 2003 soll der Vorsitz im Tech-nischen Ausschuss nicht mehr vom Vor-standsvorsitzenden wahrgenommenwerden.

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DFN Mitteilungen 60 - 11 / 2002 7

DFNO R G A N I S A T I O N

Der Verwaltungsrat nimmt zur Kenntnis,dass der Wissenschaftsrat den Verwal-tungsrat als Aufsichtsgremium ansiehtund aus diesem Verständnis heraus eineexterne Besetzung des Vorsitzes vor-schlägt. Der Verwaltungsrat stellt fest,dass ihm geltende Satzung und geübtePraxis eher die Rolle eines erweitertenVorstands zuweisen und deshalb derVorsitz vom Vorstandsvorsitzendenwahrgenommen wird. In dieser Rolle hater für einen sehr viel deutlicheren Einflussder Mitgliedschaft auf die Entscheidungvon Vorstand und Geschäftsstellegesorgt, als dies allein durch die Mitglie-derversammlung möglich gewesen wäre.Dieses bewährte Zusammenspiel vonVorstand, Verwaltungsrat und Mitglie-derversammlung soll auf jeden Fall bei-behalten werden. Der Verwaltungsratkann nicht erkennen, von welchem Nut-zen es wäre, zusätzlich ein weiteres Gre-mium mit der Funktion eines Aufsichts-rats einzurichten.

3. Institutionalisierung eines transparen-ten Qualitätssicherungssystems und An-passung der inneren Organisation an dieveränderten Gegebenheiten.

Der Verwaltungsrat hat für diese Emp-fehlung Verständnis; er weist darauf hin,dass er bereits in der Vergangenheiterfolgreich an einer Verbesserung derTransparenz der Entscheidungsprozessegearbeitet hat und weiterhin arbeitenwird. Der hohe administrative Aufwandbei der Vergabe von Entwicklungspro-jekten war Folge einschlägiger Projekt-fördervorgaben des BMBF. Zukünftigwird das Evaluationsverfahren vom BMBFumgestellt. Der Verwaltungsrat hofft,dass das Qualitätssicherungssystem wei-terhin transparent bleibt, die Kriterienoffenliegen und die künftig verwendetenRegeln flexibler sind als die bisher ange-wandten Verfahrensweisen. Der Vor-stand wird den Gremien hierüber regel-mäßig berichten.

In seinem Gutachten weist der Wissen-schaftsrat darauf hin, dass die Vergabevon Entwicklungsprojekten nicht an die

Abnahme von Netzdienstleistungengekoppelt werden soll. Der Verwaltungs-rat unterstützt diese Position nachhaltig.Er weist aber darauf hin, dass es Aus-nahmen geben muss; Betriebsprojekteerfordern z. B. die Teilnahme am Netz-betrieb.

Mit der Empfehlung, Konfliktlösungsme-chanismen bei der Vereinsarbeit einzu-führen, wird sich die Mitgliederver-sammlung ggf. befassen müssen. Hierzumerkt der Verwaltungsrat an, dassgrundsätzlich das Mehrheitsprinzip gilt,dass man aber immer versuchen werde,Konflikte bereits im Vorfeld zu identifi-zieren und zu lösen.

4. Stärkung der Funktion des DFN-Ver-eins als "Sprachrohr für die Wissen-schaft" einschließlich der Verstärkungder Öffentlichkeitsarbeit.

Der Verwaltungsrat greift diese Anre-gung auf. Der Verein wird sich weiterhinnational und international positionierenund die Belange der Wissenschaft aufallen Ebenen vertreten. Für die Öffent-lichkeitsarbeit stellt die stärkere Zusam-menarbeit auf internationaler Ebene eineHerausforderung dar. So wird der Vor-stand die Präsentation im Web deutlichverbessern und darauf achten, dass nichtnur Projektdarstellungen, sondern auchandere Informationen in englischer Fas-sung verfügbar sind und dass im Webüber den laufenden Stand der Projekteberichtet wird. Zudem wird der Vorstanderkunden, in wieweit Methoden des"Marketing" für den DFN-Verein nutz-bringend eingesetzt werden können, umihn in Wirtschaft, Politik und Öffentlich-keit bekannter zu machen.

*Der Wissenschaftsrat merkt an, dass sichdie Vorteile des DFN-Vereins durch dieMarktöffnung relativiert haben. Der Ver-waltungsrat vertritt hier die Überzeu-gung, dass gerade durch die Marktöff-nung Vorteile bei der Organisation vonWissenschaftsnetzen zu erkennen sind,wie die Beratungsnachfrage und die Aus-schreibungserfolge sehr deutlich zeigen.

Der Wissenschaftsrat merkt des weiterenan, dass sich der DFN-Verein von "Mas-sengeschäften" trennen solle und dassferner die Einrichtung "wirtschaftlicherGeschäftsbetriebe" geprüft werden solle.

Der Verwaltungsrat wird beiden Empfeh-lungen nachgehen. Allerdings erweist essich für die Wissenschaftseinrichtungenals Vorteil, das G-WiN sowohl für den IP-Massentransport als auch für experimen-telle Nutzungsmöglichkeiten einzusetzen.Hervorzuheben ist der Mehrwert, den derDFN-Verein vielen Wissenschaftseinrich-tungen, insbesondere den Fachhochschu-len, bietet, da sie sich nicht um das Markt-geschehen zu kümmern brauchen. Auchder WiNShuttle-Dienst ist kein Massenge-schäft, sondern eine weitere Zugangs-möglichkeit für kleinere Einrichtungenwie Schulen und Bibliotheken, um amDFN-Verbund teilzunehmen. Ferner ist esdem Verwaltungsrat eine Selbstverständ-lichkeit, dass sich alle Dienstleistungennach einer Einführungsphase selbst tra-gen müssen und dass ein wirtschaftlicherGeschäftsbetrieb - d. h., Leistungen aufdem Markt anzubieten mit der Absicht,Gewinne zu erzielen - im Einklang mit derGemeinnützigkeit des DFN-Vereins ste-hen muss.

*Abschließend stellt der Wissenschaftsratin seinem Gutachten fest, der DFN-Vereinsolle in den nächsten Jahren Kernnetz undbei Bedarf Zugangsleitungen zur Verfü-gung stellen und flexibel auf Entwicklun-gen reagieren.

Der Verwaltungsrat wird den Bedarfjeweils prüfen. Mit der Einführung vonPort-Anschlüssen und Gemeinschaftsan-schlüssen („Cluster“) geht der DFN-Ver-ein bereits in diese Richtung. Flexibilitätfindet ihre Grenze dort, wo die wirt-schaftliche Stabilität des DFN-Vereinsgefährdet wird.

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Das 6net Projekt – eine europäische Herausforderung

ird IPv6 als neue Internet-Tech-nologie den steigenden Anfor-derungen des trotz aller Kon-

junkturprobleme weiter stark wachsen-den Internet standhalten? Spätestens fürdie zweite Hälfte des Jahrzehnts rechnenExperten mit einer signifikanten Nutzungvon IPv6-Infrastrukturen. Bereits heuteintegrieren die großen Software- undHardwarehersteller IPv6 in ihre Produkteoder haben das Protokoll auf ihrer Agen-da. Während aber die technologische Ba-sis für IPv6 seit Jahren steht, sind Fragender Migration, der Koexistenz, des Netz-werkmanagements oder der Anwen-dungs- und Dienstunterstützung im De-tail noch unbeantwortet.Am 1. Januar 2002 startete ein ambitio-niertes Projekt der Europäischen Gemein-schaft, das 6net. Ziel ist der Aufbau undBetrieb eines internationalen IPv6-Test-netzes zur Überprüfung dieser Fragen.Inzwischen 33 Projektpartner aus Indu-

strie und Forschung aus Europa und 2aus Übersee sind in einem ca. 17 MioEuro teuren IPv6 Forschungs- und Ent-wicklungsprojekt vereinigt. Die Europäi-sche Kommission bringt mehr als 50%der Finanzierung auf (9,5 Mio Euro übereinen Zeitraum von 3 Jahren) und leistetdamit einen essentiellen Beitrag, um dieneue Internet-Technologie voran zubringen und die Position Europas auf die-sem Gebiet zu stärken.

Die Majorität der Projektpartner wird vonden nationalen Forschungsnetzen, For-

schungszentren und Universitäten ge-meinsam mit Dante und TERENA gebil-det. 800 Personenmonate werden vonden akademischen Teilnehmern gelei-stet. Der DFN-Verein ist Mitglied im 6net-Konsortium und hat mit der WWU Mün-ster und dem FhG Institut Fokus zweiüberaus kompetente Assistenz-Vertrags-partner. Die 6net-Industriepartner brin-gen Firmenentwicklungen und Geräteund noch einmal 300 Personenmonate indas Projekt ein. Cisco Systems Europe,der Koordinator, stellt hochwertige Rou-tertechnik für das Kernnetz und Zu-gangsrouter für Projektpartner bereit.IBM (Frankreich) verfügt über Edge Ser-ver mit Websphere e-business Lösungenund Grid Software, die die Anwen-dungsvielfalt im 6net bereichern werden.Sony (Europe) ist mit spannenden IPv6-basierten Anwendungen mit von der Par-tie. Die japanische NTT gehört zu denweltweit ersten kommerziellen ISPs mitIPv6-Diensten. Das koreanische ETRI hatsich auf kostenneutraler Basis dem Pro-jekt angeschlossen. Die 6net Infrastruktur ist hochmodernund verbindet Lokationen in 9 Ländern ineinem nativen IPv6-Kernnetz (d.h. IPv6setzt direkt auf die Übertragungsschichtauf und wird nicht über IPv4 getunnelt),das sich auf GÉANT- und Nordunet-Stan-dorte stützt und von technischem Perso-nal von Dante und dem GÉANT-NOCbetrieblich betreut wird. Weitere Länderwerden nach Möglichkeit ebenfalls aufnative Art konnektiert oder in einigen Fäl-len über IPv4-Tunnel Zugang erhalten.Die bereits aufgebaute Infrastruktur isteine hervorragende Plattform zum Test,zur Entwicklung und zur Demonstrationder IPv6-Basis- und Anwendungstechno-logie.Zeitlich und inhaltlich paßt dieses Projektund seine technische Umsetzung perfektin die Projektplanung des DFN-Vereinsauf diesem Gebiet. Gerade rechtzeitigwurde die 6WiN Installation fertig, umals Zugangsnetz für die deutsche For-schungslandschaft zum 6net zu fungie-ren. Universitäten, die sich zum Anschlußan das 6WiN (nativ oder per IPv4 Tunnel)entschließen, erhalten so im gleichenAtemzug Zugang zu einer europaweitenPilot-Infrastruktur.Das Spektrum der Aufgaben in 6net istweit gefächert. In 6 Arbeitspaketen wer-

den die verschiedenen Problemstellun-gen untersucht, begleitet von der Pro-jektleitung (WP0) und der Veröffentli-chung und Verwertung (WP7). Die Pro-jektleitung hat Cisco Systems Europeübernommen und Im gleichen Zeitraumgibt es ein weiteres IST-Projekt zur IPv6-Thematik, das in Umfang und Teilneh-merzahl 6net nicht nachsteht und teilsdisjunkte, teils gemeinsame Zielstellun-gen verfolgt. Da bietet sich eine Koordi-nation und Zusammenarbeit förmlich anund wird von der EC auch eingefordert.Das Euro6IX genannte Projekt hat mit derT-Systems ebenfalls eine deutsche Betei-ligung, und hier kann eine weitere Syn-ergie genutzt werden, denn das 6WiN istin das DT-DFN-Kooperationsprojekt IPv6-Showcase integriert und somit ist eineKopplung von 6net und Euro6IX über diegemeinsame Infrastruktur sehr einfachzu bewerkstelligen.

Die inhaltlich orientierten Arbeitspaketegliedern sich wie folgt:

WP1: Aufbau und Betrieb der IPv6-ProjektinfrastrukturUnter Federführung von Dante wurdendie Standorte ausgewählt und die Kon-nektivität in Europa hergestellt. Inzwi-schen werden bereits Betriebsaufgabenwahrgenommen. Erweiterungen in an-dere Kontinente sind in Vorbereitung(Japan, Korea, Nordamerika). Alles waszum Betrieb, zur Nutzung und zum Ma-nagement eines IPv6-Netzes an Know-how notwendig ist, wird hier untersuchtund analysiert: die physikalische Infra-struktur, Adress-Zuweisung, Registratur-Maßnahmen, notwendige Betriebsunter-stützung (Routing, DNS) sowie Sicher-heitsaspekte und Monitoring.

WP2: IPv4-IPv6 Koexistenz, Zusam-menarbeit und MigrationIn diesem von der Universität South-hampton geleiteten Arbeitspaket wer-den die sogenannten Transitions-Strate-

W Dr. Jürgen RauschenbachDFN-VereinAnhalter Str. 1D-10963 BerlinE-Mail: [email protected]

6NETcore topology

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ColtDeutsche TelekomTeliaTunneledNordicPlanned

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gien (eigentlich besser Integrationsstra-tegien) untersucht. Die vorhandenenWerkzeuge und Konzepte werden aufihre Tauglichkeit für einzelne Endgeräte,für Campusnetze und Kernnetze geprüft(auch die drahtlosen Netze sind mit ein-bezogen) und Empfehlungen und Koch-bücher werden ausgearbeitet werden.Reine IPv6-Netze müssen mit dem heuti-gen Internet nahtlos kommunizierenkönnen, Anforderungen an Netze, diebeide Protokolle sprechen, sind zu for-mulieren und irgendwann (wenn auchnoch in weiter Ferne) werden schließlichIPv4-Inseln über IPv6 zu verbinden sein.Die Vielzahl der vorgelegten Vorschlägeist aber noch recht groß, nach einer Straf-fung in der IETF werden einige wenigerealistische Verfahren übrigbleiben, dienatürlich im 6net getestet werden.

WP3: Netz-BasisdiensteEntwurf, Implementierung und Test vonIPv6-Basisdiensten steht zusammen mitWP1 und WP2 im Mittelpunkt diesesArbeitspaketes. Inter-Domain und Intra-Domain Routingentwicklungen, IPv6DNS- und DHCP-Unterstützung unterEinbezug von DNSSEC und Renumbe-ring, ein Rahmenwerk für eine Routing-Registratur, der Aufbau einer IPv6-Multi-cast-Infrastruktur sowie Prinzipien derIPv6 Security und QoS-Aspekte werdenverfolgt und erarbeitet werden. Ein Rou-ting-Konzept und ein DNS-Implementie-rungsplan sind unter der Federführungvon ACOnet schon ausgearbeitet wor-den und erste Multicast-Tests haben mitdem Aufbau eines m6bone in Kooperati-on mit 6net bereits begonnen.

WP4: IPv6 Anwendungs- und Dienst-unterstützungAusgehend von den verfügbaren An-wendungen werden die Anforderungenan das Netz spezifiziert und die notwen-dige Unterstützung durch IPv6-Techno-logie bereitgestellt. Ein Schwerpunkt istdie Mobilität, unverzichtbar in der heuti-gen Entwicklungsphase des Internet. Einerster Bericht im von der Universität ofLancaster geleiteten WP4 stellt bereitsvorhandene MobileIPv6 Implementierun-gen zusammen und gibt eine erste Cha-rakteristik ihres Leistungsumfanges. Rei-ne IPv6-WLANs sind ein wichtiger Schritt

zur Bereitstellung von Ende-zu-EndeDiensten. Aber auch VPNs werden unter-sucht und in der noch nicht gelösten Pro-blematik des Multihoming wird ein Zwi-schenfazit gezogen. Kann QoS in IPv6-Netzen besser gewährleistet werden alsin IPv4?

WP5: IPv6 Middleware und Anwen-dungstestsBesonders anspruchsvolle Anwendungs-umgebungen sollen in diesem Arbeitspa-ket auf die IPv6-Probe gestellt werden.Dazu gehören Videokonferenzen, Strea-ming-Anwendungen, IP-Telefonie und e-Business. Auch Online-Spiele stellen netz-technisch hohe Anforderungen und kön-nen einen wichtigen Beitrag zur Prüfungder Netzinfrastruktur auf Herz und Nierenerbringen. Alle in WP2, WP3 und WP4geschaffenen Voraussetzungen sollen indie Programmierung neuer Anwendun-gen Eingang finden. In diesem Arbeitspa-ket unter der Leitung von IBM gibt eseinen besonders hohen Anteil an Indus-triebeteiligung. IBM widmet sich beson-ders dem Netz-Randbereich und derBereitstellung von Diensten zu IPv6-fähi-gen Klienten mittels der WebSphere Ser-vertechnologie. Grid Computing in einerIPv4/IPv6 Umgebung fällt ebenfalls in die-ses Arbeitspaket.

WP6: Netzwerk-Management Archi-tektur und WerkzeugeIn diesem wieder mehr auf die Basistech-nik orientierten Arbeitspaket, das vonRenater koordiniert wird, werden ver-schiedene Plattformen für das Manage-ment ausprobiert und sicher auch eineReihe von Werkzeugen von v4 nach v6portiert. Es wurde bereits ein umfangrei-cher Katalog von nützlichen Anwendun-gen erstellt, die schon ganz oder erst teil-weise IPv6-tauglich sind. Augenmerkwird auch auf eine Monitoring-Infra-struktur gelegt werden. Empfehlungenan die Hersteller wie auch Beiträge zurIETF-Arbeit auf dem Management-Gebietsind ebenfalls vorgesehen.Umfangreiche Informationen zum Projektgibt es auf den Projektseiten www. 6net.org und v.a. für deutsche Teilnehmerinteressant auf www.6win.de. OffiziellerIPv6-Adressraum kann beim DFN-Vereinbeantragt werden (mail an [email protected]), Formulare gibt es auf www.dfn.de/service.

6WiN - ein natives deutschlandweitesIPv6-Netzwerk

m Rahmen des JOIN-Projektes (JoinOpen InterNetworks, http://www.join.uni-muenster.de) konnte für das

Deutsche Forschungsnetz ein nativesund über Deutschland weiträumig ver-teiltes IPv6-Netzwerk aufgebaut werden,über das in einem Testbetrieb alle For-schungseinrichtungen und Universitätenmit IPv6 verbunden werden sollen.

Ende letzten Jahres ist das JOIN-Projektmit der Planung und dem Aufbau einesnativen IPv6-Backbones für das DeutscheForschungsnetz beauftragt worden.Native bedeutet in diesem Zusammen-hang, dass die IPv6-Daten als reine IPv6-Pakete - ohne hilfsweise Verwendunganderer Protokolle - direkt über die Da-tenleitungen verschickt werden. Da dasheutige Internet auf IPv4 als Internet-Pro-tokoll basiert, wird für IPv6 häufig eineTunnel-Technologie verwendet, bei derdas IPv6-Paket in ein IPv4-Paket einge-packt wird, damit es das IPv4-Internetdurchqueren kann. Dies ist ein Hilfsme-chanismus, der im frühen Stadium derTransition von IPv4 nach IPv6 angewen-det wird. Das Einpacken der Daten infremde Paket-Typen ist mit einer nativenVerbindung nicht mehr notwendig unddaher ein wichtiger nächster Schritt beider Transition.

Im Laufe dieses Jahres ist es nun gelun-gen, das geplante Netzwerk 6WiN zurealisieren und aufzubauen. Zwischenfünf deutschlandweiten Standorten -bzw. sechs, wenn man die UniversitätMünster mit hinzurechnet - wurde einNetzwerk aufgebaut, über das aus-schließlich IPv6-Daten fließen. Die Struk-tur dieses Netzwerkes wurde dabei andas bestehende G-WiN (http://www.dfn.de/win/) - dem IPv4-Netzwerk desDFN, über das auch die Universität Mün-ster an das Internet angeschlossen ist -angelehnt. Dies geschah im Hinblick da-rauf, dass der Testbetrieb des IPv6-Net-zes später in einen Pilotbetrieb überge-hen soll.

Das 6WiN arbeitet trotzdem kompletteigenständig und unabhängig vom G-WiN. Im 6WiN werden eigene Routersowie dedizierte Verbindungen zwischen

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DFNN E T Z E

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den Routern verwendet. Nur so konnteeine native Konnektivität mit auf IPv6beschränkten Datenverkehr realisiertwerden, ohne den normalen Betrieb desG-WiNs zu beeinträchtigen oder zu ge-fährden.

Eine Sonderrolle hat hierbei die Uni-versität Münster. Im JOIN-Projekt und imJOIN-Labor befinden sich für das 6WiNwichtige externe Verbindungen zum6bone (http://www.6bone.net) und zumIPv6-Netzwerk der T-System Nova Ber-kom, einer Forschungsabteilung derDeutschen Telekom (siehe Grafik). Daher wurde der Standort Münster mit indas 6WiN integriert und ebenfalls miteiner dedizierten Datenleitung angebun-den. Die Universität Münster verfügtdamit nun neben der bisherigen Internet-anbindung über das G-WiN (nur IPv4,155 MBit über Bielefeld) über eine wei-tere Leitung (34 MBit über Essen), dieaussschließlich für IPv6-Datenverkehr zurVerfügung steht.

Das 6WiN konnte, nachdem zuvor um-fangreiche Tests in Bezug auf IPv6-Rou-ting-Funktionalitäten gemacht wordenwaren, Ende Juni 2002 in Betrieb gehen.Neben den bereits erwähnten Möglich-keiten in Münster hat das 6WiN nochweitere Anbindungen zu externen IPv6-Netzen. Wichtigster Standort ist hierbeiFrankfurt. Dort befindet sich der nativeÜbergang zum 6NET (http:/www.6net.org), eine europäische, ebenfalls nativeIPv6-Infrastruktur, die - ähnlich dem GÉ-ANT für IPv4 - alle nationalen IPv6-Netz-werke der europäischen Länder mitein-ander verbindet. Seit Oktober ist das6WiN in Frankfurt außerdem an dasDECIXv6 angeschlossen, ein sogenann-ter Exchange-Point, über den Verbin-dungen zu deutschen Providern mit IPv6geschaltet werden können. Dies ist bis-her nur mit Tunnel-Technologien reali-siert worden. Dort sind nun ebenfallsnative Anbindungen zu weiteren deut-schen Providern - bisher sind drei ge-schaltet worden - möglich. Zuletzt sei einweiterer Übergang zum Netz der Deut-schen Telekom in Berlin erwähnt.Bisher sind 15 Forschungseinrichtungenund Universitäten an das 6WiN ange-bunden (siehe Grafik). Hierbei sind bis-lang die Universitäten Münster undErlangen nativ angeschlossen, bei allenanderen Instituten wird noch die zuver-lässige Tunnel-Technologie verwendet.Dabei werden die IPv4-Infrastruktur unddas G-WiN genutzt. Die Tunnel-Techno-

Christian SchildWestfälische Wilhelms-Universität MünsterRöntgenstraße 9-13D-48149 MünsterE-Mail: [email protected]

logie ist hier immer noch ein Standard-verfahren, da eine native Anbindungüber eine dedizierte Leitung häufig zu-sätzliche Kosten verursacht, die die mei-sten Institutionen nicht aufbringen kön-nen oder wollen.

Im Laufe des nächsten Jahres sollen mög-lichst viele der deutschen Einrichtungen,die Kunde des DFN sind, an das 6WiNangeschlossen werden. Das Ziel ist es,durch die professionelle 6WiN-Infra-struktur zu erreichen, dass IPv6 anBedeutung gewinnt und in immer mehrBereichen eingesetzt wird. Nun, da IPv6einsatzfähig geworden ist, wird es not-wendig, eine kritische Masse von An-wendern zu erzeugen, wodurch derMarktdruck auf die restlichen Anbietererhöht werden wird. Inbesondere Ein-richtungen aus der Forschungs- und Ent-wicklungsgemeinde sollten hier eine Vor-reiterrolle spielen.Weitere Informationen zum 6WiN sindauf der Web-Seite http://www.6win.de,die ebenfalls von JOIN-Projekt betriebenwird, zu finden.

Interessierte DFN-Mitgliedseinrichtung-en, die sich an das 6WiN anbinden möch-ten, sollten zunächst beim DFN einenIPv6-Adressraum beantragen (http://www.dfn.de/service/ipv6/vergabe.html)und dann in Kooperation mit dem JOIN-Projekt Team (email: join @ uni-muen-ster.de) - das auch bei allen Fragen zurIntegration von IPv6 zur Verfügung steht- die Anbindung an das 6WiN realisieren.

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DFND I E N S T E

DFN@home als »DSL«

m ein effektiveres Arbeiten auchaußerhalb des Hochschul-Cam-pus zu ermöglichen, bietet der

DFN-Verein gemeinsam mit der media-Ways GmbH einen speziell auf For-schung und Bildung zugeschnittenenEinwahldienst mit DSL-Bandbreite an.Basierend auf dem seit zwei Jahren ver-fügbaren ISDN-Einwahldienst DFN@home, der heute bereits von mehr als 70Hochschulen und Forschungseinrich-tungen angeboten wird, können Ange-hörige von Hochschulen und anderenBildungs- und Forschungsinstitutionenkünftig mit 768 Kbit/s ins interne Netzihrer Institute und von dort weiter insweltweite Internet surfen.Durch DFN@home »DSL« erhalten Stu-dierende und Wissenschaftler die Mög-lichkeit, auch außerhalb der Einrich-tungen auf ihre gewohnte Arbeitsum-gebung zuzugreifen, um Datenbanken,digitale Zeitschriftenarchive und hoch-schuleigene Informationsserver zu nut-zen. Beim Vorliegen entsprechender An-gebote an den Hochschulen lassen sichauch Audio- oder Video-Files von Vorle-sungen von einem Hochschul-Serverdownloaden oder per data-streamingauf den Rechner holen. Auf der Basisvon DFN@home »DSL« können dieHochschulen künftig in erheblich grö-ßerem Umfang Informationen und An-wendungen für die Studierenden überdas Netz bereitstellen. Durch die au-thentifizierte Einwahl gewährleistet derDienst, dass nur Studierende und Mitar-beiter, die eine Zugangsberechtigung zuden angebotenen Ressourcen haben,auch tatsächlich darauf zugreifen kön-nen.

Durch breitbandigere Anschlüsse wer-den sich vor allem die Arbeitsformen imNetz ändern. Wurde das Internet bislangvor allem zum Abruf von Informationengenutzt, rücken mehr und mehr dieMöglichkeiten verteilten Arbeitens überdas Netz in den Mittelpunkt. So kannDFN@home »DSL« in Verbindung mitdem im derzeitigen Pilotbetrieb unent-geltlichen Videokonferenzdienst DFN-VC von Studierenden und Mitarbeiternals Einstieg in das VideoConferencinggenutzt werden. Über einen "publicgatekeeper" können sich DSL-Teilneh-mer z.B. mit der Standard-Software Net-meeting auch von zu Hause aus in eineVideokonferenz einloggen.Derzeit bieten bereits dreißig Einrich-tungen DFN@home als DSL-Dienst fürihre Mitarbeiter bzw. Studierende an,unter anderem das Deutsche Klimarech-enzentrum, das Max Planck Institut inDortmund, die Universität Bochum unddie RWTH Aachen. Eine laufend aktuali-sierte Liste der Einrichtungen, in denenDFN@home »DSL« verfügbar ist sowieweitere Informationen über DFN@home finden sich im Web unter http://www.studenten-ins-netz.net/.

Studierenden und Mitarbeitern, derenEinrichtungen nicht an DFN@home teil-nehmen können, bietet sich die Mög-lichkeit, die DSL-Einwahl des WiN-Shuttle-Dienstes zu nutzen.

Leistungen• Direkter Zugang in das Netz der uni-versitären bzw. wissenschaftlichen Ein-richtung. Dadurch Nutzungsmöglichkeitinterner Dienste wie z.B. Bibliotheks-dienste, Fachzeitschriftenkataloge, Fach-informationsdienste, Onlinedatenban-ken, Fileserver mit Lehrmaterialien oderVorlesungsunterlagen (je nach Angebotder Hochschule)

• Internet-Zugang über das Netz derEinrichtung • Nutzung ohne Zeit- oder Volumen-begrenzung zu Pauschalentgelten • DSL-Geschwindigkeit (Downstreamvon bis zu 768 Kbit/s, Upstream von biszu 128 Kbit/s.)• Mindestlaufzeit vier Wochen, danachKündigung zum Monatsende mit einerFrist von 14 Tagen• Lauffähig auf fast allen Betriebs-systemen (Windows, Mac OS oderLINUX)• Support durch das Rechenzentrumder Einrichtung

Preise und Abrechnung• Flat-Tarif von 14,95 Euro pro Monat, • Keine Einrichtungsgebühren seitens mediaWays• Tagesgenaue Berechnung beginntmit erstmaliger Nutzung des Dienstes• Abrechnung direkt per Lastschrift oder Kreditkarte

Voraussetzungen• Teilnahme der Hochschule oder derwissenschaftlichen Einrichtung an DFN-@home »DSL« • Computer mit Netzwerkkarte undDSL-Modem und dem cFos PPPoE Cli-ent, der unter http://www.studenten-ins-netz.net/ kostenlos verfügbar ist. • T-DSL Anschluss der Deutschen Tele-kom, durch den weitere Kosten entste-hen (Der Anschluss kann bei Anmel-dung über Mediaway bestellt werden). • Freischaltung für den Netzzugangdurch das Rechenzentrum Ihrer Einrich-tung (Hinweis: Es handelt sich nur anmanchen Einrichtungen um denselbenBenutzernamen und dasselbe Passwortwie für den Mailzugang.) (kh)

Seit September bietet der DFN-Verein in Zusammenarbeit mit dermediaWays GmbH den EinwahldienstDFN@home auch als DSL-Zugang an.Mit Datenraten von 768 Kbit/s habenStudierende und Mitarbeiter vonHochschulen und Forschungseinrich-tungen die Möglichkeit, gesichertüber das öffentliche Telefonnetz aufdie internen Netze ihrer Einrich-tungen zuzugreifen.

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m Kontext einer Anhörung für denBereich Infrastrukturen für mobileNutzer wurde angeregt, dass der DFN-

Verein eine „Roaming-Infrastruktur“ auf-baut, die es möglich macht, dass „mobi-le Nutzer“ (Beispiel: reisende Wissen-schaftler) Zugriff auf ihre Ressourcen überdie lokale Vernetzung einer Gasteinrich-tung und das G-WiN oder das allgemeineInternet erhalten. Im folgenden Text wer-den zwei Ansätze (IPSEC/SSH-2) vorge-stellt, in der die Thematik der „Roaming-Infrastruktur“ aufgegriffen wird. Füreinen Ansatz (SSH-2) wird eine Lösungvorgestellt, die sich als brauchbar fürmobile Nutzer erwiesen hat. „Roaming“ ist ein englischer Begriff ausdem Bereich des Mobilfunks und bedeu-tet ins Deutsche übersetzt „wandernd,schweifend“. Fast alle Mobilfunkbetrei-ber bieten ihren Kunden „Roaming“ alsDienst an, der ermöglicht, auch außer-halb ihrer „Heimatnetze“, die in Deutsch-land meist an den Landesgrenzen enden,das Handy in der gewohnten Weise zunutzen. Fast alle Mobilfunkbetreiberschließen auf internationaler EbeneRoaming-Verträge mit Betreibern inNachbarstaaten, die gewährleisten, dasseingehende Anrufe durch die „Gastnet-

ze“ übermittelt werden und ausgehendeGespräche über das Gastnetz in das Hei-matnetz weitergeleitet werden und dortvermittelt werden können.

„Roaming“ auch im Internet?„Roaming“, angewendet auf das Inter-net, impliziert ein ähnliches Szenario.Das "Heimatnetz" ist das für den Inter-netnutzer (z.B. den reisenden Wissen-schaftler) wohlvertraute Local Area Net-work (LAN) seiner Hochschule oder sei-nes Forschungsinstituts. Obwohl er mitseiner festen E-Mail-Adresse stets imNetz erreichbar ist, hat er von Orten auß-erhalb seines Heimat-LANs in der Regelkeinen Zugriff auf die „internen“ Res-sourcen seiner Einrichtung. Spätenstenshier benötigt man Dienste, die man imAllgemeinen als „Roaming“ bezeichnenkann.

Mittlerweile bieten viele Einrichtungenund z.B. auch internationale Workshopsund Konferenzen die Möglichkeit, aufdie Ressourcen wie z.B. E-Mail in denHeimateinrichtungen zuzugreifen. Umdiesen Dienst zu nutzen, bedarf esjedoch häufig aufwendiger Kon-figurationen der E-Mail-Klienten. Wäh-rend das Empfangen von E-Mail meistmöglich ist, ist das Versenden von E-Mails ohne die ständige Anpassung desE-Mail Klienten an die jeweilige Umge-bung nicht durchführbar. Hinzu kommt,dass sensitive Daten wie z.B. Passwortehäufig im Klartext übertragen werdenund relativ einfach, mit frei verfügbarenTools abgehorcht werden können.Möchte man dann noch Intranet Dienstewie Raumbuchungssysteme oder interneAdressdatenbanken nutzen, so stehtman vor einem schwer zu lösenden Pro-blem, da eine Nutzung von Intranet

Sicheres Roaming

Diensten von außerhalb des Einzugsbe-reichs des Intranet Servers nicht vorge-sehen ist.

Eine Frage der SicherheitDatenübertragungen im Internet basie-ren auf dem IP-Protokoll, das in der der-zeit gebräuchlichen IP Version 4 keiner-lei Sicherheitsfunktionalitäten bietet.Grundsätzlich muss deshalb der unver-schlüsselte Zugang zum heimischenIntranet über ein fremdes LAN als unsi-cher eingestuft werden. E-Mails, undhier vor allem die zu übermittelndenPassworte, sowie andere sensible Datenaus dem Intranet einer Einrichtung kön-nen, wenn sie unverschlüsselt übertra-gen werden, auf vielfältige Weise aus-gespäht werden. Sogenannte „Sniffer“,die heute leicht über einschlägige Inter-net-Seiten zu beschaffen sind, stelleneine potenzielle Gefahr für Klartext-Übertragungen dar. Selbst das simpleAusspähen von Passworten durch einenBlick über die Schulter stellt eine nicht zuunterschätzende Gefahr für die Nutzunginterner Dienste und geschützter Infor-mationen dar.Dem ungeachtet nehmen die meistenmobilen Nutzer die Unsicherheit einerungeschützten Übertragung in Kauf undgeben ihr Passwort im Klartext ein.

IPSEC für sicheres „Roaming“Die Mechanismen der Datenübertra-gung über das Internet bieten zahlreicheMöglichkeiten, Informationen im Rah-men eines „Roaming“-Dienstes sicherüber das Netz zu übertragen. Ganzgleich, wo im Protokollstack die Sicher-heitsfunktionalität implementiert ist,mindestens folgende Basisdienste zumSchutz sicherheitsempfindlicher Datensollten gegeben sein:

• Vertraulichkeit• Integrität• Authentikation/Autorisation

I

In den vergangenen Jahrzehntenhat die Mobilität der Menschenweltweit stetig zugenommen.Mittlerweile sind viele überallund zu jeder Zeit erreichbar. DerGebrauch von Mobilfunkgerätenist zur Selbstverständlichkeitgeworden. Der Wunsch nachnoch mehr Mobilität macht auchvor dem Internet keinen Halt.Schlagworte wie „NomadicUser“, „Road Warriors“, „BodyArea Network“ oder „Roaming“sollen u.a. die zukünftige Nut-zung des Internet charakterisie-ren.

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Wichtig ist hierbei, dass diese Diensteeine End-zu-End Sicherheit gewährlei-sten müssen, wobei dies für den Anwen-der transparent sein muss. Andernfalls istdas Vertrauen in die sichere Übertragungvon Daten nicht gegeben. IPSEC ist ein Punkt-zu-Punkt Protokollund bietet all die oben genannten Sicher-heitsdienste. IPSEC Implementierungengibt es für Endgeräte und/oder Rou-ter/Gateways und sie werden häufig fürdie Sicherung von VPNs eingesetzt. In derRegel ist IPSEC in das Betriebssystem inte-griert. Das ist aber nicht in jedem Fall so,bei älteren Betriebssystemen ist man auf

sogenannte Service Packs angewiesen,die eine IPSEC Funktionalität ermögli-chen. Besonderer Vorteil des IPSEC ist es, dasses die Sicherheit der Daten auf der Netz-werkschicht weit unterhalb der Anwen-dungsschicht garantiert, so dass keineSicherheitsmechanismen zum Schutz derübertragenen Daten explizit in die IP-An-wendungen integriert werden müssen.Es besteht auch die Möglichkeit, speziel-le Verbindungen zu selektieren und expli-zit zu verschlüsseln, um so den eigenen

„Internet Traffic“ feiner zu granulieren.Zum Beispiel ist es nicht notwendig, jeg-lichen HTTP-Traffic abzusichern, jedochmuss der sichere Zugriff auf den E-MailServer gegeben sein.

IPSEC bietet eine Reihe von Vorteilen,beinhaltet jedoch auch einige Nachteile:Der sofortige Einsatz von IPSEC zur Rea-lisierung von sicherem „Roaming“ gestaltet sich nicht einfach. Denn IPSEC istnoch nicht auf allen Betriebssystemenverfügbar und bisherige Implementie-rungen unterschiedlicher Hersteller arbei-ten nicht notwendigerweise zusammen.

Auch die Konfiguration für ein Ende-zu-Ende Szenario ist für den Internet-Benut-zer nicht einfach, denn für ein solchesSzenario ist die Unterstützung von IPSECdurch das Betriebssystem unabdingbar.Wird bei der Konfiguration für den Ver-bindungsaufbau ein Fehler gemacht, sokann es passieren, dass der Verbindungs-aufbau nicht zustande kommt.Auf lange Sicht ist der Einsatz von IPSECfür die Realisierung eines sicheren „Roa-mings“ eine geeignete Lösung, da dieserAnsatz umfassend ist. Die Basisdienste,die IPSEC bietet, ermöglichen effektiveSicherheit und Nutzung, ohne die Not-wendigkeit, Anwendungen anzupassen.

Unter anderem aufgrund des Verbrei-tungsgrades von IPSEC ist die Entwick-lung von IPSEC-Lösung noch problema-tisch. Dennoch arbeitet der DFN-Vereinzur Zeit an einer Lösung, die IPSEC imRahmen einer „Roaming-Infrastrukrur“berücksichtigt.

SSH-2 für sicheres „Roaming“SSH-2 ist ein Protokoll, welches auf derAnwendungsebene einzuordnen ist. Esbietet ähnliche Sicherheitsdienste wieIPSEC, ist jedoch nicht so leistungsfähigwie jenes. Der bisher unschlagbare Vor-teil gegenüber IPSEC ist die schnelle undverbreitete Verfügbarkeit. Damit ist SSH-2 für das weiter oben beschrieben Szen-ario „Roaming“ sofort effizient undeffektiv einsetzbar.SSH-2 basiert auf einem Klient ServerPrinzip. Der SSH-Klient, der sich in derRegel auf einem mobilen Rechner befin-det, kann bei Bedarf Kontakt zum SSH-Server, der sich in der Heimateinrichtungbefindet, aufnehmen. Der Verbindungs-aufbau funktioniert ähnlich wie bei einer„Telnet-Verbindung“. Ist die Verbindungeinmal aufgebaut, so sind alle Daten, diezwischen dem SSH-Server und -Klientausgetauscht werden, verschlüsselt. Es gibt mehrere Möglichkeiten, einenautorisierten Zugang zum SSH-Server zubekommen. In der Regel werden jedochdie Passwort- und die Public-Key-Metho-de verwendet. Bei der Passwort-Methodegibt der Benutzer seine Kennung und daspassende Passwort ein. Diese Methodeist jedoch nicht für „Roaming“ Szenarienzu empfehlen, da die Möglichkeit be-steht, dass die Eingabe des Passwortes

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DFNS E R V I C E

Ralf PaffrathDFN-VereinAnhalter Str. 1D-10963 Berlin E-Mail: [email protected]

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S E R V I C EDFN

auf der Tastatur beobachtet werdenkann. Sind dann einem potentiellenAngreifer Kennung und Name des SSH-Servers bekannt, ist die Kennung kom-promittiert und somit nicht mehr sicher.Bei der Public-Key-Methode wird einasymmetrisches Verschlüsselungsverfah-ren für den Zugang zum SSH-Server ver-wendet. Der Benutzer generiert einenprivaten und einen öffentlichen Schlüs-sel, der private Schlüssel verbleibt aufdem mobilen Rechner und wird mit einersogenannten Passphrase verschlüsselt.Der öffentliche Schlüssel wird in diejeweilige Kennung des Benutzers aufdem SSH-Server gebracht. Die Passphra-se ist im Gegensatz zum Passwort weni-ger sicherheitskritisch, da sie für die Ver-schlüsselung und Entschlüsselung desprivaten Schlüssels benötigt wird. Solltedie Passphrase kompromittiert werden,so ist sie für einen potentiellen Angreifernutzlos, wenn er nicht gleichzeitig imBesitz des verschlüsselten privatenSchlüssels ist. Der private Schlüssel befin-det sich jedoch auf dem mobilen Rechnerund verlässt im normalen Betrieb zu kei-ner Zeit seine Umgebung.Sobald eine Verbindung zum SSH-Serveraufgebaut ist, besteht die Möglichkeit,sogenannte virtuelle Tunnel zu etablie-ren. Mit der Verwendung virtueller Tun-nel kann der Benutzer seine unterschied-lichen Anwendungen, die über das Inter-net Daten austauschen, z.B. eine POP3Anwendung, absichern.Ein reisender Wissenschaftler, der z.B.auf seine E-Mail via POP3 Protokollzugreifen möchte, etabliert zunächsteine SSH-2 Verbindung und startetanschließend seinen POP3 Mail Klienten.Die Übertragung aller Daten, einschließ-lich des Passwortes zwischen dem POP3Server und dem Klienten ist für die ge-samte Dauer der Verbindung verschlüs-selt .Das Verfahren, virtuelle Tunnel aufzu-bauen, basiert auf der Methode des PortForwarding. Das Prinzip ist für den Inter-

netnutzer relativ simpel nachvollziehbar;der SSH-Klient auf dem mobilen Rechnerübergibt dem SSH-Server im Heimatnetzsogenannte Portnummern, die anwen-dungsspezifisch vorgegeben sind undvom Internetnutzer im SSH-Klient einge-stellt werden müssen. SSH-Klient undSSH-Server fungieren gegenüber derAnwendung als Proxy-Server, alle Datenwerden verschlüsselt über den virtuellenTunnel gesendet. Am jeweiligen End-punkt des Tunnels werden die Datenentschlüsselt und an die Server-Anwen-dung (Klient/Server), z.B. die POP3-Anwendung, weitergereicht.

Fazit Für die Realisierung eines sicheren“Roamings” gibt es viele Möglichkeiten.Im Rahmen dieses Beitrages sind zweiAnsäzte vorgestellt worden. Währendsich der Einsatz von IPSEC u.a. aufgrunddes Verbreitungsgrades noch als Problemdarstellt, an dessen Bewältigung gear-beitet wird, bietet SSH-2 eine schnelle,effektive und einfach einzusetzende Lö-sung. Für den reisenden Wissenschaftler,der auf die Ressourcen seiner Einrichtungzugreifen möchte, steht SSH-2 auf allengängigen Plattformen zur Verfügungund kann sehr schnell installiert werden.

Die Verwendung von SSH-2 ist nichtsNeues. Viele Universitäten unterhaltenbereits einen SSH-2 Server. Dieser Artikelmöchte den breiten Einsatz von SSH-2unterstützen. Die Software, sowohl fürden Klienten als auch für den Server, gibtes im Rahmen der OpenSource Entwick-lung (Open SSH) entgeltfrei.Von der Firma SSH Communication Secu-rity gibt es die Software SSH Secure Shell(Klient), die für die nicht kommerzielleNutzung entgeltfrei genutzt werdenkann. Auf der Grundlage dieser Softwareist in der DFN-Geschäftsstelle eine Anlei-tung entstanden, die mobilen Nutzerndie essentiellen Schritte zum Einsatz derSSH-2 Software erläutert. Das Dokumentkann unter folgendem Link bezogenwerden: http://www.dfn.de/service/Roaming-Anleitung.pdfMöchte man sicher auf seine Ressourcenin seiner Einrichtung zugreifen, so kannman mit dieser Anleitung sicher undschnell zum Ziel kommen.

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DFN

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MMI - kollaborative Working

Ein über vier Universitäten ver-teiltes interdisziplinäres Team mitMitarbeitern aus Informatik, De-sign, Ergonomie, Psychologie undIngenieurwesen entwickelt einWeb-Portal mit und für die Ge-meinde der Mensch-Maschine-Interaktions-Forschung. DieseEntwicklung wird vom DFN-Verein mit Mitteln des BMBFgefördert. Das Portal integriertbestehende und neu entwickelteInformationsdienste mit einerKooperationsplattform. Für denparallel-iterativen Entwicklungs-prozess sind insbesondere dieFörderung von Kommunikationund Zusammenarbeit sowie dasangestrebte Betriebskonzept‚Nutzer-als-Redakteure’ zielge-bend.

ielsetzungMensch-Maschine-Interaktion(MMI) ist ein Forschungsgebiet, in

dem Experten aus vielen unterschiedli-chen Wissensbereichen zusammenarbei-ten müssen: Informatiker, Ingenieure,Psychologen, Designer und Soziologenanalysieren, entwerfen und bewerten inörtlich verteilten Teams technische Syste-me, mit denen Menschen interagieren.Die am Projekt beteiligten Teams nutzendafür das Wissenschaftsnetz und stellenfür diese wissensintensive und koopera-tive Arbeit eine über das Netz zugängli-che Dienstplattform zur Verfügung.Diese setzt selbst wiederum MMI vorausund wird deshalb interdisziplinär ent-wickelt, wobei die Erwartungen undAnforderungen der Benutzer und dieBenutzbarkeit des Systems während dergesamten Entwicklung mit einbezogenwerden.

FunktionenWir bieten zum einen Informationen,zum anderen Kooperationsmöglichkei-

ten an. Folgendes Szenario wird schon innaher Zukunft möglich sein:Frau C., die bei einer großen Firma in D.arbeitet, hat sich im useworld.net-Forumüber socialware als kompetent und enga-giert hervorgetan. Deshalb wird sie vonihrer online-community gebeten, Mode-ratorin für dieses Thema zu werden. Siestimmt zu. Ab nun sind ihre Beiträge undInformationen, die sie zum Thema social-ware hinterlässt, besonders hervorgeho-ben. Dadurch hofft sie sich einen Namenin diesem Bereich zu machen. Sie über-nimmt die Rolle, Diskussionen zu struk-turieren und von anderen abgelegteInformationen kritisch zu begutachten.Zusätzlich ist sie Mitglied im portalweitenClub der Moderatoren geworden. Da-durch kann sie u.a. neue Moderatorenvorschlagen. Seit sie Moderatorin ist,arbeitet ihr persönlicher Agent in einerWeise, die ihre neuen Aufgaben beson-ders unterstützt. Ein Agent ist eine Kom-ponente, die im System die (Informati-ons-) Interessen eines useworlders ver-tritt.

ExpertenWährend der Arbeit an einem Projekt imBereich MMI stößt Herr A., ein wissen-schaftlichen Mitarbeiter am FachbereichInformatik der Universität in B., auf einProblem aus einem angrenzenden Wis-sensgebiet: Er soll eine Kooperations-plattform entwickeln und sucht nun nachMöglichkeiten, den lockeren Verbundder anvisierten zukünftigen Benutzer zur

Mitarbeit zu motivieren. Da ihm das sozi-alpsychologische Fachwissen fehlt,möchte er MMI-Kollegen finden, die ihmbei seinem Problem helfen können. HerrA. öffnet in seinem Webbrowser use-world.net und authentifiziert sich dortmit seinem Benutzernamen. Anhand sei-ner Suchbegriffe findet er das Themasocialware und dort mehrere Personenals eingetragene Experten. Informatio-nen über die bisherigen Erfahrungen undKontaktmöglichkeiten der gefundenenExpertin Frau C. passen besonders gutauf die Anfrage. Informationen über siewerden im Browser von Herrn A. ange-zeigt. Per E-Mail kommt ein Kontakt zu-stande. Frau C. sendet Herrn A. einenVerweis auf das einführende Dokumentzum Thema socialware, das Sie als Mode-ratorin des Themas pflegt (siehe Kasten).

Leon UrbasTechnische Universität Berlin,MoDyS Research Group, [email protected]

Sandro LeuchterTechnische Universität Berlin,MoDyS Research Group, [email protected]

Z

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Adaptivität und AgentenDie Arbeit intensiviert sich. Aufgrund derAktionen, die Herr A. im Portal unter-nimmt, folgert die integrierte Benutzer-modellkomponente, dass er sich seit kur-zem auch für das Thema socialware inter-essiert und beauftragt seinen Agenten,bei ihm anzufragen, ob das auch stimmt.Herr A. bekommt in seiner täglichen E-Mail, in der ihn „sein“ Agent über rele-vante Neuigkeiten informiert, einen ent-sprechenden Button, mit dem er das neueInteressenfeld bestätigen kann. Herr A.stimmt zu; er ist jetzt auch an socialwareinteressiert. Von ihren Agenten bekommen Herr A.und Frau C. eines Tages die Nachricht,dass eine interessante Konferenz übersocialware in E. stattfinden wird, auf dersie ihren Arbeitsstand zur Steigerung derBenutzermotivation in der Kooperations-plattform gerne berichten möchten. DieE-Mail, die sie dabei vom Server erhaltenhaben, führt nach jedem neuen oderaktualisierten Angebot eine Schaltflächeauf, mit der Interesse an diesem spezifi-schen Angebot signalisiert werden kann.Herr A. und Frau C. melden so mit einemClick an den Server zurück, dass sie dieseKonferenz ins Auge fassen. Ihre Profilewerden entsprechend aktualisiert, so dassvon nun an auch das bestimmte Teilge-biet der Konferenz als relevant für sie ein-gestuft wird.

KooperationHerr F. aus G., einer der Partner in demProjekt für die Kooperationsplattform,möchte mit Frau C. und Herr A. eine Ver-öffentlichung vorbereiten. Dazu startetHerr F. in seinem Browser useworld.net,authentifiziert sich und geht zum CSCW-Bereich des Portals. Dort legt er einenneuen Arbeitsbereich an und lädt die Kol-legen A. und C. dorthin ein. Frau C. undHerr A. werden automatisch durch ihreAgenten mittels einer entsprechenden E-Mail benachrichtigt. Beide melden sichbeim neuen Arbeitsbereich mit ihrenBrowsern an. Dadurch steht nun allendreien ein gemeinsamer Arbeitsbereichauf dem Server zur Verfügung, in dem sieDokumente und andere Objekte ablegenkönnen. Um die Arbeit an der Veröffent-lichung anzustoßen, hat Herr F. bereitslokal auf seinem Rechner eine Skizzegeschrieben und gespeichert. Er möchtediese seinen Kollegen zugänglich ma-chen. Dazu öffnet er in seinem Browserden neuen Arbeitsbereich der Gruppeund initiiert einen Datei-Upload miteinem Dialog auf einer HTML-Seite desArbeitsbereichs. Die Agenten von Frau C.und Herr A. sind so konfiguriert, dassdiese über die Änderungen in demArbeitsbereich automatisch informiertwerden. Frau C. liest das Dokument aufdem WWW-Server und beschließt eswährend ihrer Reise nach H. weiter zu

bearbeiten. Dazu markiert sie es im Ar-beitsbereich als gesperrt und lädt es aufihr Notebook. Die Kollegen A. und F. wis-sen dann, dass sie im Moment keine eige-nen Änderungen vornehmen können. InH. angekommen, lädt Frau C. die überar-beitete Fassung des Dokuments wiederauf den Server, so dass es ein anderer wei-terbearbeiten kann. Frau C. suchtbestimmte Informationen für die Arbeitam Konferenzbeitrag. Sie startet eineSuche über den gesamten Portal-Index.Dazu benutzt sie die Hierarchie, nach derdie Moderatoren und die „normalen“Benutzer den Katalog geordnet habenund findet zwei interessante Dokumenteim WWW. Frau C. legt die ausgewähltenLinks im Arbeitsbereich der drei ab. HerrA. sperrt das Dokument und beginnt,einen fehlenden Abschnitt zu schreiben.Die Agenten der drei überwachen derweillaufend die Konferenz-Website auf Ände-rungen. Die Deadline für die Abgabe derBeiträge wird um drei Wochen verscho-ben. Deshalb erhalten die drei eine Be-nachrichtigung über die verlegte Dead-line per E-Mail.Frau C., Herr A und Herr F. fahren zurKonferenz nach E. und treffen sich dortdas erste Mal in natura.

InternetSie präsentieren ihren Beitrag über Nut-zermotivation. Während der Veranstal-tung erfährt Herr A. von einem interes-santen MMI-Projekt. Er möchte gerne aneinem öffentlichen WWW-Browser die

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A N W E N D U N G E NDFN

Socialware: Bereits seit 1996 gibtes im Bereich internetbasierterCommunity-Software den Begriffund die Forderung nach Social-ware. Darunter werden Systemeverstanden, die darauf abzielen,verschiedene soziale Aktivitätenin einem Netzwerk zu unterstüt-zen. Das beinhaltet, Menschenzusammenzubringen, die Kom-munikation in einer Gruppe zuerleichtern sowie Informations-angebote für die Gruppe zu inte-grieren. Socialware beschreibtsomit Softwarelösungen, die pri-mär den kommunikativen Aspektder interpersonellen Kommunika-tion aufgreifen und auf entspre-chende Systemlösungen abbilden.

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DFN Mitteilungen 60 - 11 / 2002 17

Site des vorgestellten Projektes besu-chen. Er konfiguriert dazu den WWW-Browser so, dass der useworld.net-Proxybenutzt wird. Dadurch hat er am oberenRand eines jeden HTML-Dokumentes,das er über HTTP anfordert, seine per-sönliche Schnittstelle zur schnellenAnbindung an useworld.net zur Verfü-gung. Herr A. findet einige interessanteDokumente, die er gerne in die Informa-tionssammlung zu socialware aufneh-men möchte, so dass er auch von seinemInstitutsrechner in B. direkt darauf zugrei-fen kann. Dazu aktiviert er eine entspre-chende Schaltfläche in der vom Proxygenerierten useworld.net-Schnittstelleam oberen Rand des interessanten Doku-ments. Herr A. bekommt ein HTML-For-mular angezeigt, in dem er eine kurzeBeschreibung und seine Bewertung ein-trägt. Zusätzlich muss er noch festlegen,an welchem Ort in der hierarchischenLinksammlung die URL eingetragen wird.Er betätigt die "Back"-Funktion des Bro-wsers und surft weiter.Während Herr F. in G. ist, möchte Frau C.das inzwischen fertige Konferenzpapierauf dem Preprint-Server von useworld.net ablegen. Über ihren Webbrowserkopiert sie das Papier aus dem gemein-samen Arbeitsbereich in den öffentlichenKatalog des Portals. Sie gibt noch Meta-informationen über das Papier an - wie-der ist eine interessante Information zumPortal hinzugefügt!Frau I., die über ihren Agenten von derVeröffentlichung erfährt, bewertet dasDokument als relevant für Ihre eigeneArbeit. Sie bewertet das Dokument mitvier von fünf möglichen Punkten; ihrenKommentar zu einem strittigen Aspektsendet Sie Frau C. per E-Mail zu. IhreBewertung kann nun für die Reihenfolgeder Dokumente in ihrer persönlichenAnsicht auf das Themengebiet socialwa-re genutzt werden.

LoungeFrau C. dankt Frau I. für die kritischenAnmerkung und bittet Sie unter Verweisauf eine in der Lounge geführten Dis-

kussion zum Thema Feedback ein Diskus-sionsforum direkt an dem Dokument ein-zurichten. Diese Lounge ist ein öf-fentlicher Treffpunkt in dem useworld.net-Portal, in dem sich die Communitytreffen kann, um sich über die Commu-nity selbst und deren Regeln auszutau-schen. Eine Reihe von Teilnehmern ha-ben in dem hier skizzierten Anwen-dungsbeispiel diskutiert, wie mit Anmer-kungen zu Dokumenten umgegangenwerden soll. Dieser öffentliche Platz istein wichtiges Element um das angestreb-te Nutzer-als-Redakteure-Prinzip zu sta-bilisieren. Neben den Auseinanderset-zungen über die Community finden hierdie Änderungs- und Verbesserungswün-sche zum Portal ihr Forum.

Parallel-iterativer EntwurfDie Zielgruppe des Portals ist äußerstheterogen, zudem ist der socialware-Ansatz noch zu neu, als das generalisier-bare Aussagen zur prospektiven Gestal-tung der Interaktionsprinzipien vorlägen.

Für derartige Entwicklungsprojekte, de-ren Erfolg zudem im wesentlichen durchdie Akzeptanz bei den Benutzern defi-niert ist, sind die stark vorstrukturiertenProzessmodelle wie beispielsweise das V-Modell zu unflexibel, die Spiralmodellehingegen werden als zu wenig planbarempfunden. Die Entwicklung des use-world.net-Portals orientierte sich an derparallel-iterativen Entwicklungssystema-tik (PIE), die die phasenorientierte, paral-lele Bearbeitung von Aspekten derMensch-Maschine-Interaktion und derfunktionalen Entwicklung der Technikvorsieht. Die Integration beider Entwick-lungsstränge erfolgte durch Evaluationund Bewertung unterschiedlicher Lö-sungsansätze bereits in frühen Phasender Systementwicklung. Als überge-ordnetes Prozessmodell hilft PIE, den gro-ben Verlauf der Projekts in dem interdis-ziplinär zusammengesetzten Team zukommunizieren. Die frühe Benutzerbe-teiligung unterstützt die Softwareent-

wicklung um Erwartungen aufzudeckenund Prioritäten in der Entwicklung zu set-zen. Die Ergebnisse einer Umfrage zeig-ten so beispielsweise als wichtige Ent-wicklungsschwerpunkte für das Portalauf, dass das Konzept der shared work-spaces in den Zielgruppen heute nochnicht umfassend genutzt wird und diehäufig genutzten Suchmaschinen in eini-gen Aspekten problembehaftet sind. Zur feingranularen Steuerung der Im-plementierungsphase wurde ein Prozess-modell aus dem Bereich der agilen Pro-zesse, feature driven development, andie Gegebenheiten des Projekts an-gepasst. Das Kernstück dieses Prozessessind Features - definiert als Funktionen,die aus der Sicht des Nutzers einen Werthaben. Die Granularität der Beschrei-bung wird durch die Forderung, dass derImplementierungssaufwand für ein ein-zelnes Feature kleiner als zwei Wochensein sollte, gesteuert.

BetriebskonzeptDer Betrieb des Portals soll nach Fer-tigstellung durch einen gemeinnützigenVerein sicher gestellt werden. Diese Or-ganisationsform behindert den Aus-tausch in der Community nicht durch denVerdacht der Vorteilsnahme durch dieBetreiber. Die objektorientierte Schich-tenarchitektur des Portals, die Inhalt, Prä-sentation und Interaktion weitgehendentkoppelt, erlaubt eine Erweiterung desPortals und Anpassung an zukünftigeNutzungskontexte und neue Anforde-rungen. Die Übertragung der realisiertenInteraktionsprinzipien auf andere online-Communities ist voraussichtlich ohnegroßen Aufwand möglich, im Detail wirdjedoch eine Anpassung der socialware andie besonderen Merkmale der anvisiertenCommunity zweckmäßig sein.

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DFN-Projekt „Cactus/ProMediWeb"mit Medida-Prix gewürdigt

as am Klinikum der Ludwig-Maxi-milian-Universität München undam Universitätsklinikum Düssel-

dorf entwickelte und vom DFN-Vereinvom Oktober 1999 an für insgesamt zweiJahre mit Mitteln des bmb+f geförderteProjekt "CASUS/ ProMediWeb" errangim September gemeinsam mit zwei wei-teren Teleteaching/Telelearning-Projek-ten den MEDIDA-Preis, Europas höchstdotierten Preis im Bereich der neuenMedien in der Hochschullehre. Insgesamtbewarben sich 167 hochschuldidaktischeMedienprojekte aus Deutschland, Öster-reich und der Schweiz. Gerhard Schu-wey, Direktor des schweizerischen Bun-desamts für Bildung und Wissenschaft,überreichte die zusammen mit 100.000EURO dotierten Preise am 18. September2002 in Basel.

Der von der Gesellschaft für Medien inder Wissenschaft e.V. (GMW) jährlichausgeschriebene MEDIDA-PRIX wird vomdeutschen Bundesministerium für Bil-dung und Forschung (bmb+f), demschweizerischen Bundesamt für Bildungund Wissenschaft (BBW) und dem öster-reichischen Bundesministerium für Bil-dung, Wissenschaft und Kultur (bm:bwk) finanziell ausgestattet.

Das Online-Lernsystem "CASUS/ Pro-MediWeb" stellt eine ständig wachsendeSammlung multimedialer medizinischerLernfälle bereit, die über das Gigabit-Wis-senschaftsnetz bereit gestellt werden.Basierend auf dem Autorensystem "CA-SUS" ermöglicht "ProMediWeb" Studie-renden, medizinische Fallbeispiele inter-aktiv über das Netz zu lösen. Bereitsheute nutzen zwölf deutsche und zweinordamerikanische Hochschulen dasSystem für die medizinische Ausbildung.Eine Kooperation zwischen Israel undDeutschland unter dem Namen "ProMe-diWeb-IL/DE" wird seit Juni für die Dauervon weiteren zwei Jahren vom DFN-Ver-ein mit Mitteln des bmb+f gefördert.

Ähnlich wie beim Pilotentraining in ei-nem Flugsimulator stellen interaktive Fall-beispiele im Netz vor allem in der Aus-bildung ein kostengünstiges und überallverfügbares Mittel für die Ausbildungangehender Mediziner dar, die die Aus-bildung am Krankenbett ergänzen, je-doch keineswegs ersetzen sollen. Neben

"Mindmapping" und Multiple-Choice-Fragen bietet das System einen Chatka-nal für den direkten Dialog mit demDozenten.

Potentielle Nutzer sind ca. 60.000 Medi-zinstudenten im klinischen Studienab-schnitt in der Bundesrepublik Deutsch-land. Durch die aktive und selbständigeBearbeitung von computergestütztenund interaktiv dargebotenen Krankheits-fällen aus der medizinischen Praxis er-werben angehende Ärzte im InternetWissen, das in realen klinischen Situati-onen anwendbar ist.

Da fallbasierte Prüfungen im zweitenmedizinischen Staatsexamen ab demJahr 2003 eingesetzt werden sollen,wurde "ProMediWeb" im Rahmen desDFN-Projektes vom "Institut für medizini-sche und pharmazeutische Prüfungsfra-gen" auf seine Eignung für Prüfungs-zwecke untersucht und als vielverspre-chend bewertet.

Informationen im Netz zu ProMediWeb:http://www.uni-duesseldorf.de/ProMediWeb/ und www.promediweb.de (kh)

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DFN Mitteilungen 60 - 11 / 2002 19

Operieren im Medizin-Grid

Komplexe chirurgische Eingriffe am Gesichtsschädel und am Bewe-gungsapparat sollen künftig amRechner geplant und mit Hilfe vonComputersimulationen währenddes Operationsverlaufes kontrol-liert werden können. Um demOperateur zur Planung und kontrol-lierten Durchführung der Eingriffeein effektives Instrument zu geben,fördert der DFN-Verein mit Mittelndes Bundesforschungsministeriums(bmb+f) die Entwicklung einer netzverteilten 3D-Planungs- und -Simulationsumgebung. Das Systemmit Namen "CoDiSP-CollaborativeDistributed Surgery Planning" er-laubt die Simulation von Knochen-und Weichteilstrukturen auf räum-lich entfernten Rechnern und diekooperative Planung und Kontrollemedizinischer Korrektureingriffeüber das Netz. Sämtliche Teilfunk-tionen von Co-DiSP wie Sicherheit,Datentransport, Ereignistransportsind Grid-basiert und ermöglichendamit eine flexible Nutzung verteil-ter Rechen- und Speicherressourcenim Netz. Entwickelt wird dasSystem seit Juni am Konrad-Zuse-Institut für InformationstechnikBerlin (Prof. Dr. Peter Deuflhard, Dr.Christian Hege) und am Hightech-Forschungs-Zentrum – Center for

Advanced Studies in Cranio Maxillo-Facial Surgery der Technischen Uni-versität München (Prof. Dr. Dr.Hans-Florian Zeilhofer, PD Dr. Dr.Robert Sader).

Schwere Kieferfehlstellungen und Fehl-bildungen des Gesichtsschädels führenneben körperlichen Beeinträchtigungenwie Kau-, Atem-, Schluck- oder Sprach-störungen in vielen Fällen auch zu star-ken psychischen Belastungen; der Pa-tient leidet unter der unharmonischenGesichtsästhetik. Durch operative Ein-griffe können heute zwar die funktio-nellen Probleme behoben werden, diegleichzeitige Schaffung eines neuen,harmonischeren Gesichts erweist sichjedoch als ein schwierigeres Problem,das zudem nicht ohne Einbeziehung desPatienten gelöst werden sollte. Der Pa-tient muss sein Gesicht akzeptieren, unddies sollte die Planung des Chirurgenbeeinflussen.Um die Unwägbarkeiten und die Kom-plexität der operativen Eingriffe zu mini-mieren, setzen die Mund-, Kiefer- und

Gesichts-Chirurgen im Münchner For-schungszentrum auf Computer und lei-stungsfähige Datennetze mit denen sieOperationsplanungen und -vorberei-tungen durchführen. Bislang beschränk-te sich der Einsatz dieser Technologienauf die Erzeugung von anatomischenKunstharzmodellen des knöchernenSchädels zur Operationsplanung vor Ortbzw. von computergrafischen 3D-Mo-dellen zur visuellen Bewertung der präo-perativen Situation an verteilten Arbeits-plätzen. Die Weichteile des Gesichtesfanden bei der computerassistiertenchirurgischen Planung bislang keineBerücksichtigung, allenfalls mit zweidi-mensionalen, stark vereinfachenden Si-mulationen. Beim operativen Eingriff,also der Planungsumsetzung, sind dieOperateure zudem nahezu ausschließ-lich auf ihre Erfahrung angewiesen.

Simulation der aus einer Knochenumstellung resultierenden Weichgewebeanordnung.

Kollaborativer Modus: Alle aktiven Teilnehmerkönnen gemeinsam Daten bearbeiten und diejeweilige Darstellung beeinflussen, Events undAnnotationen werden in allen Richtungen aus-getauscht.

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Künftig sollen hochgenaue 3D-Simula-tionen sowie die Beratung mit entferntenSpezialisten in Medizin-Grids eine opti-male Planung von operativen Eingriffenund deren exakte Umsetzung auch überdas Netz ermöglichen. Dabei spielt dasDeutsche Forschungsnetz eine tragendeRolle. Und da der Einsatz von Netzwerk-technologie räumliche Grenzen überwin-det, kann die in CoDiSP praktizierteanwendungsbezogene Forschung in be-sonderer Weise internationalisiert wer-den. Durch die auf europäischer Ebenerealisierte hochwertige Verbindung desDeutschen Forschungsnetzes mit demSchweizer Forschungsnetz (SWITCH) wirdz.Zt. auch das Universitätsklinikum inBasel in die Forschungsarbeit als interna-tionaler Kooperationspartner mit einbe-zogen.Nicht nur von München, sondern auchvon Basel aus können mittels digitaler 3D-Modelle und neuer Planungsverfahren dieUmstellungen von knöchernen Struktu-ren des Gesichtsschädels vom Chirurgeninteraktiv im Rechner durchgeführt unddie daraus resultierenden Weichgewebe-deformationen des Gesichtes berechnetwerden. Ein Fernziel ist, gar die patien-tenspezifische Mimik nach einer operati-ven Knochenumstellung zu simulierenund bereits im Rahmen der OP-Planungzu berücksichtigen.Dank der im Gigabit-WissenschaftsnetzG-WiN verfügbaren Übertragungskapa-zitäten können erstmals Ärzte verschie-dener Kliniken, räumlich entfernte Wis-senschaftler und Planungsexperten ge-meinsam an hochaufgelösten, aus tomo-graphischen Daten gewonnenen 3D-Pati-entenmodellen arbeiten, die ihnen zeit-gleich dargestellt werden. So können

zusätzliche Meinungen eingeholt undkomplexe Operationen kooperativ und in3D geplant werden. Auch die simultaneNutzung eines solchen Planungssystemsfür die medizinische Ausbildung ist durcheine verteilte Planungssoftware mitschnellen Übertragungswegen möglich.Noch bevor der operierende Chirurg dasSkalpell ansetzt, wird er die möglichenErgebnisse seines Eingriffs abschätzenkönnen. Kommt es während der Operati-on zu Abweichungen vom Operations-plan, können geänderte Parameter überdas Wissenschaftsnetz noch während derOP an die Planungs- und Simulationsex-perten gesendet und kurze Zeit später inForm einer korrigierten Simulation zurückin den OP-Saal übermittelt werden.Die konkrete Ausführung der Eingriffe istin der Regel zwar einem kleinen Team vonOperateuren überlassen. Aufgrund derKomplexität der Korrektur von Kiefer-fehlstellungen, bei der nicht allein derKnochen verändert werden muss, son-dern zugleich Teile der Gesichtsmuskula-tur, des Sehnenapparates sowie Haut undWeichteile neu modelliert werden müs-sen, werden die Operateure vor undwährend der OP nicht nur durch die 3D-Simulation unterstützt, sondern zugleichdurch Kollegen mit unterschiedlichenSpezialisierungen beraten (z.B. der Plasti-schen Chirurgie oder der Kieferortho-pädie).Die Datenmengen, die pro Therapiepla-nung künftig über das Netz gesendetwerden, liegen im Bereich von mehreren100 Megabyte. Durch geschickte Vertei-lung, Steuerung und Kompression solldas System zusätzliche “schmalbandige"Zugänge bereitstellen, mit denen Medi-ziner aus kleineren Einrichtungen undniedergelassene Kieferorthopäden zurKonsultation herangezogen werden kön-nen. Technische Vorarbeiten zu dieserProblematik haben die innovativen Me-dizinforscher vom Klinikum rechts der Isarin München bereits in einem anderenDFN-Projekt “Interface - Entwicklung,Erprobung und Einsatz eines multimedia-len telemedizinischen Videokonferenz-systems in heterogenen Umgebungen,am Beispiel einer interdisziplinären com-puterunterstützten Therapieplanung vonForm- und Lageanomalien des Kiefer-und Gesichtsschädels” gemeinsam mitdem Lehrstuhl für Rechnernetze und Ver-teilte Systeme der Universität Hannoverund dem Fraunhoferzentrum für Infor-mationstechnik St. Augustin durchge-führt.

DFN Mitteilungen 60 - 11 / 200220

A N W E N D U N G E NDFN

„Deutschlandweit”, so schätzt ProfessorHans-Florian Zeilhofer, Leiter der Arbeits-gruppe für Neue Technologien in Mün-chen, “kann allein mit über hundert sol-cher Operationen täglich gerechnet wer-den.” Schwierigkeiten bereitete die netz-verteilte Kooperation bislang, da die inder Simulation anfallenden tomographi-schen Bilddaten, die generierten 3D-Modelle und der Traffic von Video-konferenzen mit herkömmlichen Breit-bandanschlüssen nicht mit der notwen-digen Servicequalität zu transportierenwaren. Auf Grundlage der im DeutschenForschungsnetz verfügbaren Kapazitätenvon bis zu 2,5 Gbit/s ist der Transport deranfallenden Datenmengen erstmals ineinem "regulären" Netz möglich. Als typische Grid-Anwendung wird dasvom DFN-Verein geförderte 3D-Pla-nungssystem alle Komponenten, wie z.B.die gesicherte Übertragung der medizini-schen Bilddaten zu einer entferntenWorkstation, die Steuerung von Zeige-und Annotationswerkzeugen beim ge-meinsamen netzverteilten Arbeiten oderdie operationsbegleitende Videokonfe-renz über standardisierte Schnittstellenund Protokolle zur Verfügung stellen.Damit soll gewährleistet werden, dass diefür den Bereich der Mund-, Kiefer- undGesichtschirurgie exemplarisch ent-wickelten Technologien in Zukunft auchanderen medizinischen Fachrichtungenwie der Unfallchirurgie, der plastischenChirurgie aber auch der Orthopädiesowie der Hals-, Nasen-, Ohrenheilkundezur Verfügung stehen. (kh)

Projektleitung:Prof. Dr. Dr. Hans-Florian Zeilhofer,Leiter des Hightech-Forschungs-Zentrum – Center of Advanced Studiesin Cranio-Maxillo-Facial SurgeryKlinikum rechts der Isar derTechnischen Universität München,Ismaningerstr.22, D-81675 Münchenund derAbteilung für Kiefer- und Gesichts-chirurgie, Universitätsklinik für Wieder-herstellende ChirurgieUniversität Basel – Kantonsspital,Spitalstr. 21, CH-4031 Basel

Hans-Christian HegeKonrad-Zuse-Zentrum für Informationstechnik Berlin (ZIB) Takustr. 7 , 14195 BerlinE-Mail: [email protected]

Übersichtsdarstellung zur möglichen Softwarearchi-tektur: Der Grid- Layer ist dabei nicht direkter Gegen-stand der Projektarbeit - diese Schicht wird vorausge-setzt und genutzt.

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uf der diesjährigen iGrid-Kon-ferenz, die vom 23. bis 26. Sep-tember in Amsterdam stattfand,

war das vom DFN geförderte GriKSL-Pro-jekt mit drei Vorführungen vertreten.Gezeigt wurden Ergebnisse aus dem Be-reich der Visualisierung von Daten aufentfernten Rechnern.

Das GriKSL-Projekt, das am 1. April diesesJahres startete und auf eine Laufzeit von2 Jahren ausgelegt ist, wird in einerKooperation zwischen dem Zuse-InstitutBerlin (ZIB) und dem Max-Planck-Institutfür Gravitationsphysik, Albert-Einstein-Institut (AEI) Golm, durchgeführt. Ziel desProjekts ist die Erweiterung der Virtual-Reality- Simulationsumgebung Cactus/Amira um dynamische Grid-Komponen-ten und netzadaptive Visualisierungsver-fahren. So soll der Simulation ermöglichtwerden, dynamischer und autonomer alsbisher auf veränderliche Anforderungenund Ressourcen zu reagieren. Ferner sol-len in der Visualisierung nur die für denBetrachter interessanten Teilbereiche vonsehr großen Datensätzen angefordertund über das Netz transportiert werden,sowie die räumliche Auflösung der Dar-stellung adaptiv variiert werden.

Erste Ergebnisse dieses Projekts wurdenauf der diesjährigen internationalen Kon-ferenz zu Grid-Applikationen, igrid 2002,in Amsterdam vorgestellt. Die drei Vor-führungen beschäftigten sich mit derVisualisierung von Daten, die auf entfern-ten Datenservern abgelegt sind bzw. inEchtzeit von einer entfernt laufendenSimulation berechnet wurden.

In der ersten Vorführung wurde die Simu-lation der Bewegung zweier rotierenderSchwarzer Löcher umeinander sowiederen Beeinflussung auf die sie umge-bende Raumzeit visualisiert. Entsprechen-de Simulationsdaten waren zuvor vomCactus-Code, eines am AEI entwickelten

Programmpakets zur numerischen Lö-sung von Problemen der AllgemeinenRelativitätstheorie, generiert worden.Durch die Zeitabhängigkeit der mehrdi-mensionalen Datensätze sowie die fürsolche Simulationen verwendete Auflö-sung von bis zu 512

3Gitterpunkten ent-

stehen Datenmengen von typischerweisemehreren hundert Gigabytes. Die An-wendung herkömmlicher Methoden desKopierens der Daten zwecks lokaler Visu-alisierung wird dadurch immer aufwendi-ger bzw. aufgrund beschränkter Ressour-cen sogar unmöglich.

Eine Alternative hierzu bietet die in Vor-arbeiten am AEI implementierte und imRahmen von GriKSL weiterentwickelteI/O-Technologie zum direkten Zugriff aufentfernte Dateien. Sie nutzt die Standard-I/O-Softwarebibliothek HDF5, um ein-zelne Zeitschritte oder sogar nur Teilbe-reiche davon - sogenannte Hyperslabs -auszuwählen und selektiv zu lesen.Zudem wurde die HDF5-Bibliothek umeinen GridFtp-Treiber erweitert, der par-tielles Lesen bzw. Schreiben von Datenauf entfernten Ftp-Servern ermöglicht.Diese Technologie wurde schließlich indas Visualisierungs-Toolkit Open-DX inte-griert und in Amsterdam erfolgreichdemonstriert. Verschiedene Open-DX-Visualisierungen ließen die entferntenCactusdaten in unterschiedlicher Darstel-lung (Volume Rendering, Isoflächen,Shift-Vektorfelder) sichtbar werden.Durch die Replikation der Simulationsda-ten auf mehrere Ftp-Server in Deutsch-land und den USA konnte außerdeminnerhalb einer Visualisierung derjenigemit der schnellsten Netzverbindung dy-namisch ausgewählt werden.

DFNA N W E N D U N G E N

DFN Mitteilungen 60 - 11 / 2002 21

GriKSL zeigt Live-Demos auf der iGrid2002

Eine zweite Vorführung demon-strierte das progressive Rendern vonentfernten Daten. Ein vom Cactus-Simulationscode erzeugter Daten-satz wurde zum VisualisierungsclientAmira in Amsterdam übertragenund im dortigen CAVE mittels direk-tem Volume Rendering in progres-siver Weise dargestellt. Hierzu wur-den näher am Blickpunkt desBetrachters liegende Bereiche desDatensatzes in höherer Auflösungangefordert und mit Hilfe des obenbeschriebenen GridFtp-Treibers undder HDF5 Hyperslab-Funktionalitätbereitgestellt. Dieser Ansatz ermög-licht es, die vorhandene Netzband-breite und lokale Grafikleistung bes-ser zu nutzen und so auch großeDatensätze schnell zu visualisieren.

A

Kombinierte Visualisierung mit LapseFunktion (Blaue Oberfläche mit zwei spitzenAusbuchtungen nach unten: Positionen derbeiden Schwarzen Löcher) und Psi4 Funktion(grüne Oberfläche: Maß für die Größe derGravitationswellen, die von den SchwarzenLöchern verursacht werden).

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Die dritte Vorführung erfolgte in Zusam-menarbeit mit Wissenschaftlern der Law-rence Berkeley Laboratories (LBL). MitHilfe der am LBL entwickelten Visapult-Applikation wurde paralleles RemoteRendering unter bestmöglicher Ausnut-zung der verfügbaren Netzbandbreite de-monstriert. Eine auf dem IA64-Linux-Clu-ster am NCSA Supercomputing Centerlaufende Cactus- Simulation sendete da-bei die in Echtzeit berechneten Datenüber gebündelte Netzwerkverbindungendirekt an einen weiteren Linux-Cluster inAmsterdam, auf dem dann das paralleleVolume-Rendering stattfand. Diese Tech-

nologie ermöglicht es, die Simulationselbst von den meist aufwendigen Be-rechnungen verschiedener Visualisierung-en zu entkoppeln, sowie durch Adaptionentsprechender Netzwerkparameter dieDynamik und Auflösung der zeitlichenVisualisierungen an die verfügbare Netz-bandbreite anzupassen.

Als nächste Schritte im GriKSL-Projektsind Optimierungen des vorhandenenGridFtp-Treibers hinsichtlich des Lesensvon Metadaten, die Entwicklung einesCactus-Datenservers für im Grid verteilteSimulationsdaten und deren effizienteBeschreibung und Verwaltung, sowie dieVisualisierung von großen hierarchischenDatensätzen mittels progressivem Vol-ume Rendering geplant.

DFN Mitteilungen 60 - 11 / 200222

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Hans-Christian Hege E-Mail: [email protected]

Ralf Kaehler E-Mail: [email protected]

Zuse-Institut Berlin (ZIB)Takustr. 7D-14195 Berlinhttp://www.zib.de

Ed Seidel E-Mail: [email protected]

Thomas Radke E-Mail: [email protected]

Darstellung derselben Simulation wie in Abb. 1 - Die Vektoren stellen die Intensitätdar, mit der die beiden rotierenden Schwarzen Löcher durch GravitationskräfteEinfluss auf die Verzerrung der umliegenden Raum-Zeit-Struktur nehmen.

Weitergehende Informationen im Web:

• GriKSL-Projektwww.griksl.org• Cactus Simulationscodewww.cactuscode.org• Amira Visualisierungssoftwarewww.amira.zib.de• iGrid 2002 Konferenzwww.igrid2002.org

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m Rahmen des vom DFN-Verein mitMitteln des Bundesministeriums fürBildung und Forschung (bmb+f) geför-

derten Projekts Uni-TV wurde weltweiterstmalig versucht, Kamerabilder undnatürlich auch die Mikrofonsignale un-komprimiert über eine ATM-Strecke zuübertragen. Dies erfordert eine Datenra-te von ca. 300 Megabit/s je Kamerasignal.Die für alle drei Kameras benötigte Daten-rate beträgt dabei fast ein Gigabit proSekunde. Seit dem 24.10.02 wird dieseTechnik erstmals bei regelmäßigen TV-Produktionen zwischen einem Hörsaalder Friedrich-Alexander-Universität Er-langen und dem IRT-Schnittstudio (Insti-tut für Rundfunktechnik) in München-Freimann eingesetzt. Im Rahmen des Projektes werden allge-meinbildende Universitäts-Veranstaltung-en verteilt zwischen der Universität Erlan-gen-Nürnberg und dem IRT sowie der TUMünchen und dem IRT produziert. DasGeschehen in den Hörsälen wird von Ka-meras und Mikrofonen erfasst, per Glas-faser in ein Schnitt-Studio des IRT in Mün-chen-Freimann übertragen, dort onlinevom Personal des BR bzw. der Hochschulefür Fernsehen und Film (HFF) geschnittenund später von BR Alpha ausgestrahlt.Das live abgemischte Bild wird digital auf-gezeichnet und kann praktisch verzöge-rungsfrei zur Universität rückübertragenwerden. Prinzipiell kann das Signal auch

in weiteren Sälen, z. B. in anderen Univer-sitäten, dargestellt werden. Kameras undMikrofone können aus dem Schnittstudiofernbedient werden. Die Übertragung er-folgte bisher mit Hilfe von MPEG-2-Co-decs im Format 4:2:2, die Kamerasignalevon ca. 270 Megabit/s auf ca. 40-50 Me-gabit/s komprimieren. Eine solche Kom-primierung ist zeitaufwendig und zudemmit einem gewissen Qualitätsverlust be-haftet. MPEG-2-Codecs weisen in derRegel Verzögerungen (sog. Latenzzeiten)von einigen 100 Millisekunden auf. Fürverteilte TV-Produktionen mit weit abge-setzten Schnittstudios (bei Uni-TV z.B.zwischen Hörsaal Erlangen und IRT Mün-chen) sind derartige Verzögerungen sehr

DFNA N W E N D U N G E N

DFN Mitteilungen 60 - 11 / 2002 23

Uni TV überträgt mit einer Datenratevon einem Gigabit pro Sekunde

hinderlich und erlauben keine spontanenReaktionen. Mit den bei Uni-TV verwen-deten Wandlern werden Latenzzeitenvon weit unter einer Millisekunde er-reicht, die Reaktionen nicht mehr behin-dern und eine ideale Basis für verteilteProduktionen darstellen. Im Ergebnis sichert die unkomprimierteÜbertragung eine optimale Bildqualitätund ausserordentlich kurze Latenzzeiten.Die mit der neuen Technik produzierteStaffel wird von BR Alpha zeitversetzt imFrühjahr 2003 ausgestrahlt. Zur Zeit pla-nen auch andere Rundfunkanstalten denEinsatz vergleichbarer Verfahren wie beiUni-TV für zukünftige verteilte Videopro-duktionen.

Mehrere TV-Kameras erfassen dasGeschehen im Hörsaal in Erlangen. DieBilddaten werden mit fast einem Gbitpro Sekunde zum Institut für Rundfunk-technik (IRT) in München übertragenund dort online geschnitten.

I Dr. Peter HolleczekRegionales Rechenzentrum der Universität Erlangen-Nürnberg+49 (0) 9131/[email protected]

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S I C H E R H E I T

DFN Mitteilungen 60 - 11 / 2002

DFN

Praktische Hilfe beiSicherheitsvorfällen – Ein neues RIPE-Objekt

nsprechpartner und Verantwort-liche für Computersysteme oderganze Netzwerke zu finden ge-

hört zum Tagesgeschäft eines jedenComputer-Notfallteams. In den aller-meisten Fällen bedeutet dies, eineWHOIS- Abfrage in der Datenbank einesregionalen Internet Registrierungsdiens-ten zu starten: bei RIPE für Europa, AER-IN für Nordamerika, APNIC für den asia-tisch/pazifischen Raum und LACNET fürLateinamerika. Leider sind die für dieBearbeitung von Sicherheitsvorfällennotwendigen Informationen in diesenDatenbanken häufig veraltet, unkorrektoder einfach nicht vorhanden. Abhilfesoll, zumindest für den europäischenRaum, ein neues Datenobjekt in derRIPE-Datenbank schaffen.

RIPE und WHOISRIPE ist eine von inzwischen 4 weltweitverteilten RIR’s (Regional Internet Regis-tries) und als solche die verantwortlicheRegistrierungsstelle für IP-Adressen imeuropäischen Raum. RIPE bekommtAdressräume von IANA (Internet As-signed Number Authority) zugewiesen,und kann seinerseits wiederum Adress-räume an seine Kunden, beispielsweiseDE-NIC oder den DFN-Verein, deligie-ren. RIPE sammelt die Informationenvon Personen und Einrichtungen, die IP-Adressen belegen, in einer Datenbank,der RIPE-Datenbank. Diese kann kom-fortabel mittels WHOIS abgefragt wer-den.Mittels WHOIS lassen sich Information-en über Netzwerke und deren Betreiberermitteln. Technische Ansprechpartnerwerden beispielsweise über sogenannteTECH-C Objekte verlinkt, Ansprechpart-ner für Abrechnungsfragen in ADMIN-CObjekten.

WHOIS und Computer NotfallteamsDas DFN-CERT ist wie jede andere Ein-richtung die Incident Handling betreibt,auf die Informationen aus den Daten-banken der RIRs angewiesen, um An-sprechpartner bei Sicherheitsvorfällen zufinden. WHOIS-Abfragen lassen sichzum Einen derzeit nur bedingt automa-tisieren, was die Vorfallsbearbeitung er-schwert. Zum Anderen stoßen das DFN-CERT und andere Notfallteams oftmalsauf veraltete, unkorrekte oder fehlendeEinträge mit nicht mehr gültigen Mail-adressen. Ansprechpartner müssendann mühsam von Hand gesucht wer-den, was die Vorfallsbearbeitung unnö-tig verkompliziert. Dazu kommt, dassdas DFN-CERT die erste Anlaufstelle fürSicherheits- und Vorfallsfragen für dieDFN-Anwender ist. Allein mit den Ein-trägen in der RIPE-Datenbank im derzei-tigen Umfang ist es nur sehr schwerüber Umwege möglich, aus einem Such-ergebniss auf das DFN-CERT als zustän-diges Computer-Notfallteam zu schlie-ßen.

Das RIPE-IRT ObjektAbhilfe schaffen soll das neue IRT-Objekt, mit dessen Hilfe durch bestimm-te Parameter beim WHOIS-Aufruf gleichdas zuständige Notfallteam für eine IP-Adresse oder ein Netzwerk ausgegebenwird. Neben den üblichen Einträgen wieADMIN-C oder TECH-C finden sichgrundsätzliche Informationen über dieErreichbarkeit des Teams in dem Objekt:Telefon, Fax, E-Mail und Postanschrift.Darüber hinaus sind Informationen überdie PGP-Keys enthalten, die für diesichere Kommunikation mit diesemTeam verwendet werden können.

Verlinkt werden die IRT-Objekte mit ei-nem INETNUM-Objekt, also dem Haupt-objekt für eine IP-Adresse bzw. einenAdressraum. Abfragbar sind diese Infor-mationen entweder auf der RIPE-Web-seite direkt oder mit dem RIPE-WHOIS-Tool und dem Parameter “-c” (auf ftp.ripe.net/tools/).

QualitätskontrolleDie Korrektheit und Vollständigkeit derInformationen über ein Notfallteamstellt der Service “Trusted Introducer”(TI, www.ti.terena.nl) sicher. Dieser Zer-tifizierungsdienst für Notfallteams über-nimmt die Generierung und Aktu-alisierung des IRT-Objektes für Level 2Teams wie das DFN-CERT. Dies ist sinn-voll, da der TI als vertrauensbildende In-stanz immer die aktuellen Daten überein Level 2 Team hat, denn es gehört zuden Aufgaben eines Level 2 Teams,seine Informationen in der TI-Datenbankimmer aktuell zu halten. Mitarbeiter desTI haben bei der Erstellung der Spezi-fikationen für das IRT-Objekt sehr engmit RIPE zusammengearbeitet und sinddeshalb in der Lage, diesen Service fürdas DFN-CERT anzubieten.

Praktische ErwägungenFür die Verlinkung mit einem INETNUM-Objekt eines DFN-Anwenders müssensowohl das DFN-CERT als auch der In-haber des INETNUM-Objektes in Formeiner digitalen Signatur zustimmen. An-gedacht ist, dass der DFN-Verein dieseVerlinkung als Service für sämtlicheINETNUM-Objekte seiner Anwendermacht, für die der Verein der Maintainerist. Genauere Informationen zum Proce-dere werden in den DFN-Mitteilungensowie im DFN-Newsletter bekanntge-geben.

A Marco ThorbrüggeDFN-CERT GmbHHeidenkampsweg 41D-20097 Hamburg/Germanymailto: [email protected]://www.dfn-cert.de

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25DFN Mitteilungen 60 - 11 / 2002

DFN

Impressumspflicht im Internet – Die Pflicht zurAnbieterkennzeichnung

eit Anfang 2002 wurde die Impres-sumspflicht für sogenannte Tele-diensteanbieter vom Gesetzgeber

verschärft. Künftig muss jede Online-Publikation nicht allein mit Namen undAnschrift des im rechtlichen Sinne Ver-antwortlichen versehen werden. AuchTelefonnummer, Umsatzsteuer-Identifi-kationsnummer und Registernummernaus den Handels- oder Vereinsregisternmüssen – soweit vorhanden – veröffent-licht werden.Die Änderung des Teledienstegesetzes(TDG) geht auf das Inkrafttreten des"Gesetzes über den elektronischenGeschäftverkehr (EGG)" am 21. Dezem-ber 2001 zurück. Seitdem gehört dieImpressumspflicht zu einem der am häu-figsten missachteten Gebote. Wer sichauf seiner Website nicht an die gesetzli-chen Vorgaben hält, muss jederzeit mitAbmahnungen von Konkurrenten oderAbmahnvereinen rechnen. Sogenannte Abmahnvereine mahnenallein zum Zweck des "Absahnens derGebühren" wegen unlauteren Wettbe-werbs ab. In Fällen des unlauteren Wett-bewerbs gibt das Wettbewerbsrecht(§ 13 Abs. 2 UWG) den Wettbewerbs-verbänden die Befugnis, Unterlassungs-ansprüche geltend zu machen, alsoabzumahnen. Der Abmahnverein istderen unseriöse Variante. Ihm geht esnur scheinbar um die Lauterkeit desWettbewerbs. Dahinter verbirgt sich dasInteresse, Einnahmen aus Abmahnge-bühren, Vertragsstrafen und Prozessko-sten zu erzielen. Im Frühjahr dieses Jah-res hat der Abmahnverein "Webrobin"(Gesellschaft zum Schutz privater Datenim elektronischen Informations- undKommunikationsdienst) aufgegeben.Ihm wurde nachgewiesen, dass er gezieltnach potentiellen Opfern gesucht hat.So zeigte schon 1998 das LandgerichtHamburg dem Verein "Vereinigung zumSchutz des Wettbewerbs e.V." mit Sitz in

Berlin die rote Karte und wies derenKlage auf Zahlung einer Vertragsstrafeab. Immer wieder wird seitdem vor denselbsternannten Datenschützern ge-warnt. Nichtsdestotrotz stellt aber derVerstoß gegen § 6 Abs.1 TDG eine Ord-nungswidrigkeit dar und kann mit einemBußgeld bis zu 50.000 EURO geahndetwerden.

I. Für wen gilt die Impressumspflicht?Nach § 6 TDG gilt die Pflicht zur Anbie-terkennzeichnung für alle Anbietergeschäftsmäßiger Teledienste. Der Be-griff "Teledienst" ist weit zu verstehen,so dass grundsätzlich jede Internetprä-senz ein Teledienst ist, es sei denn, eshandelt sich um einen Mediendienst imSinne des Mediendienstestaatsvertrages(MDStV). Die Impressumspflicht für Me-diendienste ist seit dem 1. Juli 2002 in§ 10 MDStV geregelt.Die Voraussetzung „geschäftsmäßig“ iststreng von einer etwaigen gewerblichenTätigkeit zu trennen. Geschäftsmäßigtätig ist schon derjenige, der mit einergewissen Nachhaltigkeit Teledienste er-bringt, ohne Rücksicht darauf, ob eineGewinnerzielungsabsicht damit verbun-den ist oder nicht. Da jede Internetprä-senz auf eine gewisse Dauer angelegt istund damit als nachhaltig eingestuft wer-den kann, muss abgewartet werden,welche Abgrenzungskriterien die Recht-sprechung im Einzelnen entwickeln wird.Es ist zu erwarten, dass sie eine gewisseunternehmerische Tätigkeit voraussetztund auf den Gesamteindruck der Websi-te abstellt.Vom Wortlaut des Gesetzes her undunter Berufung auf die Gesetzesbegrün-dung kann vom heutigen Stand derDinge nur vorsichtig formuliert werden:Grundsätzlich trifft die Anbieterkenn-zeichnungspflicht jede Website und da-mit auch universitäre Institutionen.Lediglich private Gelegenheitsgeschäftesind vom Anwendungsbereich ausge-schlossen. In jedem Fall muss die Web-site, auf der Bannerwerbung geschaltetist, ein Impressum bereit halten.

II. Welche Informationen sind in dasImpressum aufzunehmen?Im Einzelnen ergibt sich aus § 6 TDG,dass folgende Angaben ständig verfüg-bar zu halten sind:

1. Name und Anschrift des AnbietersDer vollständige Name bzw. die kom-plette Firmenbezeichnung inklusiveRechtsformzusatz ist anzugeben. Weiter-hin muss die ladungsfähige Adresse(Straße, Hausnummer, Postleitzahl undOrt) genannt werden. Die Angabe einesPostfaches genügt nicht. Bei juristischenPersonen ist der Sitz und der Name einesVertretungsberechtigten anzugeben.

2. Informationen zur schnellen Kontakt-aufnahmeTelefonnummer, Faxnummer und E-Mai-ladresse gehören, falls vorhanden, injedes Impressum.

3. Angabe der AufsichtsbehördeSofern die Tätigkeit des Anbieters derbehördlichen Zulassung bedarf, ist diezuständige Aufsichtsbehörde nebst Kon-taktdaten aufzuführen.

4. Register und Registernummer, Um-satzsteuer-IdentifikationsnummerIst der Anbieter im Handelsregister, Ver-einsregister, Partnerschaftsregister oderGenossenschaftsregister eingetragen, soist das Register mit der entsprechendenRegisternummer zu nennen. Gegebe-nenfalls ist auch die Umsatzsteuer-Iden-tifikationsnummer anzugeben.

5. Besondere BerufsgruppenAngehörige Freier Berufe, bei denen dieBerufsausübung geregelt oder die Be-rufsbezeichnung geschützt ist (Rechts-anwälte, Steuerberater, Ärzte, Architek-ten, Wirtschaftsprüfer etc.) müssenzusätzlich die Berufsbezeichnung und

S

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26 DFN Mitteilungen 60 - 11 / 2002

DFN R E C H T

den Staat, in dem diese verliehen wurde,angeben. Außerdem sind berufsrechtli-che Regelungen zu nennen und im Voll-text oder durch Link verfügbar zu halten.

6. Weitere AngabenWeitergehende Informationspflichtengibt es für den Bereich der kommerziel-len Kommunikation (Werbung). § 7 TDGund § 10 Abs. 4 MDStV bestimmen, dassWerbung klar als solche erkennbar seinmuss. Die Person, in deren Auftrag ge-worben wird, muss klar identifizierbar;Preisnachlässe, Zugaben und Geschenkemüssen klar als solche erkennbar seinund die Bedingungen für ihre Inan-spruchnahme müssen leicht zugänglich,klar und unzweideutig angegeben wer-den. Gleiches gilt für Preisausschreibenund Gewinnspiele mit Werbecharakter.

III. Was bedeutet das für die Hoch-schulen?Als Vertretungsberechtigter ist bei Hoch-schulen auf jeden Fall der Rektor zu nen-nen, bei Instituten und Lehrstühlen, dieihre Internetseiten in eigener Verantwor-tung erstellen, der Institutsleiter bzw. derLehrstuhlinhaber. Darüber hinaus kanneine weitere Person zur Kontaktaufnah-me (beispielsweise Webmaster usw.)genannt werden. Allerdings ist zu beach-

ten, daß Dinge, die dieser Kontaktpersonmitgeteilt werden, dann auch gegen dieInstitution als solche wirken. Ergeht alsoz.B. ein Hinweis auf rechtswidrige Inhal-te an den Webmaster, kann sich der Insti-tutsleiter als Verantwortlicher im Sinnedes TDG nicht darauf berufen, dass erkeine Kenntnis von rechtswidrigen Inhal-ten gehabt habe, da ihn insoweit einOrganisationsverschulden trifft. Er hättedafür sorgen müssen, dass seine Mitar-beiter ihn auf dem Laufenden haltenoder gebotene Maßnahmen ergreifen.

IV. An welche Stelle der Websitegehört das Impressum?Die Angaben müssen nicht auf jeder ein-zelnen HTML-Seite bereitgehalten wer-den. Ein gut sichtbarer Link von der Start-seite mit der Bezeichnung „Kontakt“oder „Impressum“ dürfte hier genügen,wenn die Startseite von jeder Unterseiteaus erreichbar ist. Allerdings müssen dieInformationen leicht erkennbar sein. Aufvielen Seiten finden sich beispielsweiseneben „Kontakt“ und „Impressum“noch Punkte wie „Über uns“ o.ä. Es soll-te darauf geachtet werden, dass dieAnbieterkennzeichnung zusammenge-halten wird und nicht auf mehrere Seitenverteilt wird.

V. Was gilt für Mediendienste?Der für Mediendienste geltende Medien-dienstestaatsvertrag normiert im § 10weitestgehend die gleichen Pflichten.§ 10 Abs. 3 MDStV bestimmt ergänzendfür journalistisch-redaktionell gestalteteAngebote, in denen vollständig oder teil-weise Inhalte periodischer Druckerzeug-nisse in Text oder Bild wiedergegebenoder in denen in periodischer Folge Texteverbreitet werden, dass zusätzlich einVerantwortlicher mit Anschrift benanntwerden muss. Gibt es mehrere Verant-wortliche, muss gekennzeichnet werden,wer für welchen Teil des Angebotes ver-antwortlich ist.

VI. AbmahnungOb der Verstoß gegen § 6 TDG Konkur-renten wirklich zu einer kostenpflichtigenAbmahnung berechtigt, ist umstritten.Insbesondere ist zweifelhaft, ob die un-zureichende Anbieterkennzeichnung zueiner Besserstellung im Wettbewerbführt. Nach §§ 1, 3 UWG sollte ein Unter-lassungsanspruch nur in den Fällenbejaht werden, in denen die Identität desAnbieters verschleiert wird. Anderes giltfür Abmahnungen durch Industrie- undHandelskammer, Handwerkskammeroder einen Abmahnverein, der den Sta-tus einer qualifizierten Einrichtung nachdem Unterlassungsklagengesetz (UKlaG)besitzt. Diese sind zur Abmahnung be-rechtigt, wenn gegen eine verbraucher-schützende Norm (§ 6 TDG ist so eine)verstoßen wird. Verstöße gegen dieAnbieterkennzeichnungspflicht könnennach § 12 Abs. 2 TDG bzw. § 24 Abs. 2MDStV mit einer Geldbuße bis zu 50.000EUR geahndet werden.

Vorsicht: Jede Abmahnung sollte zwarernst genommen und einer fachkundi-gen Überprüfung unterzogen werden.Aber selbst dann, wenn die Abmahnungberechtigt ist und tatsächlich ein Verstoßgegen die Impressumspflicht vorliegt,folgt daraus nicht automatisch die recht-liche Pflicht zur Abgabe der Unterlas-sungserklärung und Zahlung der Kosten.In jedem Fall sollte rechtlicher Rat einge-holt und nicht vorschnell durch Unter-schrift eine Verpflichtung eingegangenwerden. Dies gilt insbesondere im Fallvon Serienabmahnungen. Dort gilt derVerdacht, dass es mehr um das Kassierender Summe als um Ahndung des Rechts-verstoss geht. In so einem Fall wäre dieAbmahnung mißbräuchlich und damitunbeachtlich. Unter Umständen berech-tigt eine solche missbräuchliche Abmah-nung ihrerseits zur Gegenabmahnungdurch den Betroffenen.

Ricarda Luise BoenigkMitarbeiterin der Forschungsstelle "Recht im DFN"

Institut für Informations-, Telekommunikations- und MedienrechtWestfälische Wilhelms-UniversitätLeonardo-Campus 1 48149 MünsterKontakt: [email protected]

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27DFN Mitteilungen 60 - 11 / 2002

G - W I N DFN

n die Infrastruktur des Gigabit-Wissenschaftsnetz G-WiN sindMitte November 2002 422 An-

wender und 158 Mitnutzer des DFN-In-ternet-Dienstes angeschlossen. Davonnutzen 15 Anwender das Port-Dienstan-gebot und 22 Anwender das Cluster-Dienstangebot. Im Monat Oktober lagdas aus dem G-WiN exportierte Volumenbei annähernd einem PetaByte (999 Tera-Byte), davon wurden an den Anwender-anschlüssen 399 TByte gemessen (s.Abb.1). Am 24. Juli des Jahres hatte KPNQwestauch in Deutschland den Betrieb des Net-zes vorübergehend eingestellt. Dadurchwaren die Einrichtungen des Landes-Hochschulnetzes Baden-Würtemberg(BelWü) vom Internet getrennt, weil manoffenbar auf das Abschalten von KPN-Qwest nicht vorbereitet war. Das Net-work Operation Center des DFN (DFN-NOC) hat am 25. Juli den Anschluss derUniversität Stuttgart von 34 Mbit/s auf155 Mbit/s erhöht und alle am BelWüteilnehmenden Einrichtungen über die-sen Anschluss geroutet. Nachdem KPN-Qwest den Betrieb wieder aufgenom-men hatte, wurde von BelWue wiederdas normale Routing eingestellt.Die neue Topologie des Kernnetzes wirddurch acht 622 Mbit/s-Verbindungen,46 2,5 Gbit/s Verbindungen und eine 10Gbit/s-Verbindung von Frankfurt/Mainnach Leipzig gebildet. Die Inbetriebnah-me der dritten Ausbaustufe des G-WiNhat planmäßig am 25. September 2002begonnen und wurde Mitte Novemverabgeschlossen. Für die zukünftigen Aus-baustufen des G-WiN wurden zehn Kern-netzrouter (CR) zu leistungsfähigerenCISCO12416-Systemen aufgerüstet. Der Vertrag zwischen DANTE, dem Be-treiber des europäischen Forschungs-backbone GÉANT, und dem insolventenProvider KPNQwest ist im Juni 2002gekündigt worden. Parallel dazu wurdeals Ersatz ein entsprechender Vertrag mitTelia geschlossen. Da die deutsche Infra-struktur von Telia im Raum Hannovernicht dem Bedarf des DFN-Vereins ent-spricht, wurde als Übergabepunkt fürdiesen Teil des Global Upstreams derKernnetzknoten-Standort Hamburg ver-einbart. Dieser zweite Global Upstreamkonnte am 25. September 2002 in Be-trieb genommen werden (s. Abb. 2).

Ein PetaByte im Netz – Betrieb und Nutzung des DFN

A

Abb. 1: Entwicklung des aus dem Kernnetz exportierten Datenvolumens

Abb. 2: Verkehrsentwicklung Global Upstream

Abb. 3: Verkehrsentwicklung GÉANT (monatl. Volumen) einschließlich Abilene

Stand: Oktober/November 2002

Die Nutzung von GÉANT hat nach denFerienmonaten zugenommen. Währenddes Berichtszeitraums waren keine signi-fikanten Störungen zu verzeichnen. DerDatenaustausch mit nordamerikanischen

Forschungsnetzen (Abilene, ESnet, Cana-rie und andere) erfolgt ebenfalls überGÉANT. Der Anteil dieses Verkehrs amGÉANT-Verkehr beträgt ca. 45 Prozent (s.Abb. 3).

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D I E M I T G L I E D E R D E S D F N - V E R E I N S

Braunschweig Hochschule für Bildende KünstePhysikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB)Technische Universität Braunschweig

Breitenbrunn Berufsakademie SachsenBremen Hochschule Bremen

International University BremenUniversität Bremen

Bremerhaven Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung (AWI)Hochschule BremerhavenStadtbildstelle Bremerhaven

Chemnitz Technische Universität ChemnitzClausthal Clausthaler Umwelttechnik-Institut GmbH

Technische Universität Clausthal Coburg Fachhochschule CoburgCottbus Brandenburgische Technische Universität CottbusDarmstadt European Space Agency (ESA-ESOC)

Fachhochschule DarmstadtGesellschaft für Schwerionenforschung mbH (GSI)Merck KGaATechnische Universität DarmstadtT-Systems Nova GmbHZentrum für Graphische Datenverarbeitung e.V. (ZGDV)

Deggendorf Fachhochschule DeggendorfDetmold Lippische LandesbibliothekDortmund UUnet Deutschland GmbH

Fachhochschule DortmundUniversität Dortmund

Dreieich PanDacom Networking AGDresden Forschungszentrum Rossendorf e.V.

Hannah-Ahrendt-Institut für Totalitarismusforschung e.V. (i.G.)Hochschule für Bildende KünsteHochschule für Technik und Wirtschaft Dresden (FH)Institut für Festkörper- und Werkstofforschung Dresden e.V.Institut für Polymerforschung Dresden e.V.Sächsische LandesbibliothekTechnische Universität Dresden

Düsseldorf Fachhochschule DüsseldorfLandesamt für Datenverarbeitung und Statistik des Landes NRWUniversität Düsseldorf

Duisburg Universität Gesamthochschule DuisburgEichstätt Katholische Universität EichstättEmden Joh. A. Lasco Bibliothek Große Kirche EmdenErfurt Fachhochschule Erfurt

Stiftung für Technologie- und InnovationsförderungThüringen (STIFT)

Universität ErfurtErlangen Universität Erlangen-NürnbergEssen Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung

Stifterverband für die Deutsche WissenschaftUniversität Essen

Eßlingen FH Eßlingen, Hochschule für Technik Flensburg Fachhochschule FlensburgFrankfurt/M. Die Deutsche Bibliothek Frankfurt

Deutsches Institut für Internationale Pädagogische ForschungFachhochschule Frankfurt am MainFachinformationszentrum Technik e. V. (FIZ Technik)Nortel Networks Germany GmbHPhil.-Theol. Hochschule St. Georgen e. V.Stadt- und Universitätsbibliothek FrankfurtUniversität Frankfurt am Main

Frankfurt/O. Europa-Universität Viadrina Frankfurt/OderIHP Innovations for High Perfomance Microelectronics/

Institut für innovative MikroelektronikFreiberg TU/Bergakademie FreibergFreiburg International Solar Energy Society (ISES) e.V.

Universität FreiburgFulda Fachhochschule FuldaFurtwangen Fachhochschule FurtwangenGarching European Southern Observatory (ESO)

Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit (GRS) mbHGatersleben Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung

Aachen Fachhochschule AachenRheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen (RWTH)

Aalen Fachhochschule AalenAlbstadt Fachhochschule Albstadt-SigmaringenAmberg Fachhochschule Amberg-WeidenAschheim 3COM GmbhAugsburg Fachhochschule Augsburg

Universität AugsburgBamberg Universität BambergBayreuth Universität BayreuthBerlin Berliner Elektronenspeicherring-Gesellschaft für Synchrotron-

strahlung mbH (BESSY)BBB Management GmbH Campus Berlin-BuchBundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM)Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz

und Veterinärmedizin (BgVV)Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz u.ReaktorsicherheitBundesministerium für Verkehr, Bau- und WohnungswesenCDU BundesgeschäftsstelleDeutscher Beamtenbund (DBB)Deutsches HerzzentrumDeutsches Historisches Museum (DHM) GmbHDeutsches Institut für Normung e.V. (DIN)Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW)Ehemaliges Deutsches BibliothekinstitutFachhochschule für Sozialarbeit u. Sozialpädagogik BerlinFachhochschule für Technik und WirtschaftFachhochschule für WirtschaftFachinformationszentrum Chemie GmbH (FIZ Chemie)Forschungsverbund Berlin e.V.Freie Universität Berlin (FUB)Hahn-Meitner-Institut Berlin GmbH (HMI)Heinrich-Hertz-Institut für Nachrichtentechnik Berlin GmbH (HHI)Humboldt-Universität zu Berlin (HUB)Konrad-Zuse-Zentrum für Informationstechnik Berlin (ZIB)Landesbetrieb für Informationstechnik (LIT)Marconi Channel Markets GmbHRobert-Koch-Institut, Bundesinstitut für InfektionskrankheitenSCHERING AGStiftung Preußischer KulturbesitzStanford-Universität in BerlinTechnische Fachhochschule Berlin (TFH)Technische Universität Berlin (TUB)T-Systems Nova GmbH BerkomUmweltbundesamtUniversität der KünsteWissenschaftskolleg zu BerlinWissenschaftszentrum für Sozialforschung gGmbH (WZB)

Biberach Fachhochschule Biberach, HS für Bauwesen und WirtschaftBielefeld Fachhochschule Bielefeld

Universität BielefeldBingen Fachhochschule BingenBochum Fachhochschule Bochum, HS für Technik und Wirtschaft

Technische FH Georg Agricola für Rohstoffe, Energie und Umwelt

Ruhr-Universität BochumBöblingen Staatliche Akademie für DatenverarbeitungBonn Bundesamt für Finanzen

Bundesamt für Sicherheit in der InformationstechnikDeutsche Forschungsgemeinschaft e.V.Deutscher Akademischer Austauschdienst e.V. (DAAD)Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik DeutschlandUniversität BonnIZ Sozialwissenschaften

Borstel Forschungszentrum BorstelBrandenburg Fachhochschule BrandenburgBraunschweig Biologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft

Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL)Braunschweig/Völkenrode

Fachhochschule Braunschweig/WolfenbüttelGesellschaft für Biotechnologische Forschung mbH (GBF)

DFN Mitteilungen 60 - 11 / 2002

DFN

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D I E M I T G L I E D E R D E S D F N - V E R E I N S

29DFN Mitteilungen 60 - 11 / 2002

Universität KarlsruheZentrum für Kunst und Medientechnologie

Kassel Universität KasselKempten Fachhochschule Kempten

DIZ Zentrum für Hochschuldidaktik der bayerischen Fachhochschulen

Kiel Fachhochschule KielForschungszentrum für marine Geowissenschaften der

Universität zu Kiel, GeomarInstitut für MeereskundeInstitut für Weltwirtschaft an der Universität KielUniversität Kiel

Koblenz Fachhochschule KoblenzRheinische Landesbibliothek

Köln Deutsches Institut für Medizinische Dokumentation undInformation (DIMDI)

Deutsche Sporthochschule KölnFachhochschule KölnHochschulbibliothekszentrum des Landes NRWKunsthochschule für Medien KölnRheinische Fachhochschule KölnUniversität zu Köln

Köthen Hochschule Anhalt (FH) (Köthen, Bernburg, Dessau)Konstanz Fachhochschule Konstanz

Universität KonstanzKrefeld Hochschule NiederrheinKühlungsborn Leibniz-Institut für Atmosphärenphysik e.V.Landshut Fachhochschule LandshutLeipzig Bundesamt für Kartographie und Geodäsie

Handelshochschule Leipzig Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (FH)Institut für Troposphärenforschung e.V.Mitteldeutscher RundfunkUmweltforschungszentrum Leipzig-Halle GmbHUniversität Leipzig

Lemgo Fachhochschule LippeLörrach Berufsakademie Lörrach – Staatliche Studienakademie –Ludwigshafen Fachhochschule Ludwigshafen, HS für WirtschaftLübeck Fachhochschule Lübeck

Medizinische Universität zu LübeckLüneburg Fachhochschule Nordost Niedersachsen (u. Hochschule Lüneburg)

Universität LüneburgMagdeburg Hochschule Magdeburg-Stendal (FH)

Institut für Neurobiologie Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

Mainz Fachhochschule Mainz IMM, Institut für Mikrotechnik Mainz GmbHUniversität Koblenz-LandauUniversität Mainz

Mannheim Fachhochschule, Mannheim, HS für Technik und GestaltungTÜV Energie- und Systemtechnik GmbH Baden-WürttembergUniversität MannheimZentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW)

Marbach a. N. Deutsches LiteraturarchivMarburg Universität MarburgMerseburg Fachhochschule MerseburgMittweida Hochschule Mittweida, University of Applied SciencesMosbach Berufsakademie Mosbach, Staatl. StudienakademieMünchen Bayerische Staatsbibliothek Bibliotheksverbund Bayern

Cable and Wireless Deutschland GmbHDECUS München e. V.Fachhochschule MünchenFraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der Angewandten

Forschung e. V. (FhG)GSF-Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit GmbHIFO-Institut für Wirtschaftsforschung e.V.Leibniz-Rechenzentrum der Bayerischen Akademie der

WissenschaftenLudwig-Maximilians-Universität MünchenMax-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e.V.

(MPG)München SIEMENS AG

Geesthacht GKSS-Forschungszentrum Geesthacht GmbHGelsenkirchen Fachhochschule GelsenkirchenGießen Fachhochschule Gießen-Friedberg

Universität GießenGöttingen Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)

Gesellschaft für wissenschaftliche Datenverarbeitung mbH (GwDG)IWF. Wissen und Medien GmbHVerbundzentrale des Gemeinsamen Bibliotheksverbundes derLänder Göttingen

Greifswald Ernst-Moritz-Arndt-UniversitätHagen Fernuniversität – GH Hagen

InterNett Hagen e.V.Fachhochschule Südwestfalen

Halle/Saale Hochschule für Kunst und DesignMartin-Luther-Universität Halle-WittenbergInstitut für Wirtschaftsforschung Halle

Hamburg Bundesamt für Seeschiffahrt und Hydrographie (BSH)Deutsches Elektronen Synchrotron (DESY)Deutsches Klimarechenzentrum GmbH (DKRZ)Hochschule für angewandte Wissenschaften HamburgHeinrich-Pette-Institut für Experimentelle Virologie undImmunologieHewlett Packard GmbHHochschule für Bildende Künste Hochschule für Wirtschaft und PolitikISION Internet AGTechnische Universität Hamburg-HarburgUniversität der Bundeswehr HamburgUniversität Hamburg

Hannover Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR)Fachhochschule HannoverHochschule für Musik und Theater HannoverHochschul-Informations-System-GmbH Medizinische Hochschule HannoverNiedersächsisches Landesamt für Bodenforschung Niedersächsische LandesbibliothekTierärztliche Hochschule HannoverUniversität HannoverUniversitätsbibliothek Hannover und Technische Informations-

bibliothek (TIB)Heidelberg C+C Research Laboratories, NEC Europe Ltd.

Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ)European Molecular Biology Laboratory (EMBL)Fachhochschule HeidelbergSpringer-Verlag GmbH & Co. KGUniversität Heidelberg

Heidenheim Berufsakademie HeidenheimHeilbronn Fachhochschule HeilbronnHeyrothsberge (Institut der Feuerwehr Sachsen-Anhalt)Hildesheim Fachhochschule Hildesheim/Holzminden/Göttingen

Universität HildesheimHof Fachhochschule HofIlmenau Technische Universität IlmenauIngolstadt Fachhochschule IngolstadtJena Fachhochschule Jena

Friedrich-Schiller-Universität JenaHans-Knöll-Institut für Naturstoff-Forschung e.V.Institut für Molekulare Biotechnologie e.V.Institut für Physikalische Hochtechnolgie e.V.

Jülich Forschungszentrum Jülich GmbHKaiserlautern Fachhochschule Kaiserslautern

TECMATH AGUniversität Kaiserslautern

Karlsruhe Badische Landesbibliothek Bundesanstalt für WasserbauFachhochschule KarlsruheFachinformationszentrum Ges.f.wiss.-techn.Information mbH

(FIZ Karlsruhe)Forschungszentrum Informatik an der Universität KarlsruheForschungszentrum Karlsruhe Technik + Umwelt

Karlsruhe Staatliche Hochschule für Gestaltung

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DFN Mitteilungen 60 - 11 / 200230

DFN

Schwindegg Bürgernetzverband e.V.Senftenberg Fachhochschule LausitzSiegen Universität SiegenSpeyer Deutsche Hochschule für Verwaltungswissenschaften Speyer

Pfälzische LandesbibliothekStralsund Fachhochschule StralsundStuttgart Cisco Systems GmbH

DaimlerCrysler AGFachhochschule Stuttgart, HS der MedienFachhochschule Stuttgart, HS für TechnikNEXTRA Baden- Württemberg CSP GmbHUniversität HohenheimUniversität Stuttgart

Tautenburg Thüringer LandessternwarteTrier Fachhochschule Trier, Hochschule für Technik, Wirtschaft

und GestaltungUniversität Trier

Tübingen Bundesforschungsanstalt für Viruskrankheiten der TiereUniversität Tübingen

Ulm Fachhochschule Ulm, Hochschule für TechnikForschungsinst. für anwendungsorientierte WissensverarbeitungUniversität Ulm

Vechta Hochschule VechtaWachtberg Forschungsgesellschaft für angewandte Naturwissenschaften e.V.,

Wachtberg-WerthofenWedel Hydromod GbRWeidenbach Fachhochschule WeihenstephanWeimar Bauhaus-Universität WeimarWeingarten Fachhochschule Ravensburg-Weingarten

Pädagogische Hochschule WeingartenWernigerode Hochschule HarzWiesbaden Fachhochschule Wiesbaden

Statistisches Bundesamt WiesbadenWessling T-Systems debis Systemhaus Solutions for Research GmbHWildau Technische Fachhochschule WildauWilhelmshaven Fachhochschule Oldenburg/Ostfriesland/WilhelmshavenWismar Hochschule Wismar, Fachhochschule für Technik, Wirtschaft

und Gestaltung (FH)Witten Universität Witten/HerdeckeWolfenbüttel Herzog-August-BibliothekWorms Fachhochschule Worms

Wissenschaftliche Bibliothek der Stadt WormsWürzburg Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt

Universität WürzburgWuppertal Bergische Universität Gesamthochschule WuppertalZittau Hochschule für Technik und Wirtschaft Zittau/Görlitz (FH)

Internationales HochschulinstitutZwickau Westsächsische Hochschule Zwickau (FH)

Technische Universität MünchenUniversität der Bundeswehr München

Müncheberg Zentrum für Agrarlandschafts- und Landnutzungs-forschung (ZALF) e.V.

Münster Fachhochschule MünsterInstitut für Angewandte Informatik an der Universität MünsterUniversität Münster

Neu Ulm Fachhochschule Neu UlmNeubrandenburg Fachhochschule NeubrandenburgNordhausen Fachhochschule NordhausenNürnberg Fachhochschule NürnbergNürtingen Fachhochschule NürtingenOberursel Dimension Data Germany AG + CoOberwolfach Mathematisches ForschungsinstitutOffenbach/Main Deutscher Wetterdienst OffenbachOffenburg Fachhochschule Offenburg, HS für Technik und WirtschaftOldenburg Landesbibliothek Oldenburg

Universität OldenburgOsnabrück Fachhochschule Osnabrück

Universität OsnabrückPaderborn HNF Heinz Nixdorf MuseumsForum GmbH

Universität Gesamthochschule PaderbornPassau Universität PassauPeine Deutsche Gesellschaft zum Bau und Betrieb von

Endlagern für Abfallstoffe mbHPforzheim Fachhochschule Pforzheim, HS für Gestaltung, Technik und

WirtschaftPotsdam Deutsches Institut für Ernährungsforschung,

Bergholz-RehbrückeFachhochschule PotsdamGeoForschungsZentrum PotsdamHochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“Potsdam Institut für Klimafolgenforschung e.V. (PIK)Stadt- und LandesbibliothekUniversität Potsdam

Ratingen SUN Microsystems GmbHRavensburg Berufsakademie RavensburgRecklinghausen InfoTech Gesellschaft für Informations- und Datentechnik mbHRegensburg Fachhochschule Regensburg

Universität RegensburgRosenheim Fachhochschule RosenheimRostock Institut für Ostseeforschung

Universität RostockSaarbrücken Universität des SaarlandesSalzgitter Bundesamt für StrahlenschutzSankt Augustin Fachhochschule Bonn Rhein-Sieg

Fraunhofer Gesellschaft e.V. - Birlinghovener Informationsdienste (ehemals GMD)

Schmalkalden Fachhochschule SchmalkaldenSchwäbisch-Gmünd Pädagogische HochschuleSchwerin Landesbibliothek Mecklenburg-Vorpommern

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A N S P R E C H P A R T N E R

DFN Mitteilungen 60 - 11 / 2002 31

DFN

Nutzergruppe Hochschulverwaltung im DFN, ihre Sprecher bzw. Ansprechpartner

Prof. Dr. G. Peter, FH Heilbronn (Leiter)Dr. J. Hötte, Universität Stuttgart

Betriebsforen/Arbeitskreise und ihre SprecherCDC/OSI M. Storz, LRZ MünchenDirectory F. Städler, FH NürnbergE-Mail/PRMD F. Elsner, TU BerlinInformations-systeme/News R. Kalwa, TU ClausthalMobile IT Dr. N. Klever, Univ. BayreuthIP über WiN H. Becher, Univ. RostockIPv6 Dr.G.Richter, Univ. MünsterMultimedia-Dienste H. Schulze, RRZN, HannoverSecurity S. Kelm, Secorvo GmbH

Forschungsstellen/Kompetenzzentren im DFN, ihre Leiter bzw. Ansprechpartner

• DFN-CERT und DFN-PCA„Zentrum für sichere Netzdienste GmbH“Rolf Schaumburg

• Directory KompetenzzentrumPeter Gietz, Universität Tübingen

• Kompetenzzentrum für VideokonferenzdiensteWolfgang Wünsch, TU Dresden

• Forschungsstelle Recht im DFNProf. Dr. Thomas Hoeren, Universität Münster

• IPv6 ReferenzzentrumDr. Georg Richter, Universität Münster

Hotlinesfür DFNInternet, DFNConnect und DFNATM:

in Vorbereitungfür WiNShuttle:

01805 / 252354für DFN@home:

01805 / 38338für DFNVideokonferenz0711 / 63314214für DFNFernsprechen:

0911 / 5195340für DFNNOC

0711-63314-112

DFN-Verein

GeschäftsstellenAnhalter Straße 1, 10963 Berlin

Telefon (030) 88 42 99–23, –24Telefax (030) 88 42 99–70

Lindenspürstraße 32, 70176 StuttgartTelefon (0711) 63314-0Telefax (0711) 63314-133

E-Mail [email protected] http://www.dfn.de

Vorstand und VerwaltungsratProf. Dr. E. Jessen (Vorsitzender),

Technische Universität MünchenProf. Dr. H.-G. Hegering (stellv. Vorsitzender),

Leibniz-Rechenzentrum MünchenDr. B. Raiser (stellv. Vorsitzender),

GeoForschungsZentrum PotsdamK. Hartmann (Mitglied),

Fachhochschule MagdeburgB. Höhmann (Gast),

Universität Marburg Prof. Dr. F. Hoßfeld (Mitglied),

Forschungszentrum Jülich GmbHProf. Dr. K. Kutzler (Gast),

Technische Universität Berlin LRD Dr. B. Lix (Mitglied),

Universität EssenProf. Dr. E. Mittler (Gast),

Nieders. Staats- und Universitätsbibliothek, Göttingen

Prof. Dr. M. Paul (Mitglied), Universität Trier

Prof. Dr. G. Peter (Mitglied), Fachhochschule Heilbronn

RD Dr. F. Pille (Gast), Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur, Schwerin

RD Dr. F. Schlie-Roosen (Gast), Bundesministerium für Bildung und Forschung

Prof. Dr. G. Schneider (Mitglied), Universität Freiburg

Dr. W. A. Slaby (Mitglied), Katholische Universität Eichstätt

G. Springer (Mitglied), Technische Universität Ilmenau

Dr. K.-U. Stein (Mitglied), MünchenDr. H.-G. Sundermann (Mitglied),

FhG e.V. InformationsdiensteRR’in S. Weber (Gast),

Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst, Wiesbaden

Geschäftsführung:K. Ullmann (wiss.-techn.) Dr. K.-E. Maass (adm.)

Presse, Öffentlichkeitsarbeit: K. Hoelzner

Technischer AusschussProf. Dr. E. Jessen (Vorsitz),

Technische Universität MünchenB. Butscher, FhG Fokus, BerlinProf. Dr. H.-G. Hegering, LRZ, MünchenProf. Dr. U. Hübner,

Technische Universität ChemnizDr. B. Mertens, Forschungszentrum Jülich GmbHProf. Dr. Mittler,

Niedersächsische Staats- und Universitätsbiblio- thek Göttingen

Prof. Dr. H. Pralle, Universität HannoverDr. M. Rocks,

T-Systems Nova GmbHDr. J. Rückert,

IBM Deutschland Informationssysteme GmbH, Heidelberg

Prof. Dr. A. Schill, Technische Universität DresdenRD Dr. F. Schlie-Roosen,

Bundesministerium für Bildung und Forschung, Bonn

Dr.-Ing. K.-U. Stein, MünchenProf. Dr. R. Steinmetz,

Technische Universität Darmstadt

BetriebsausschussProf. Dr. H.-G. Hegering (Vorsitz),

LRZ, MünchenDr. H. Frese, DESY HamburgDr. W. Held, Universität MünsterDr. P. Holleczek, Universität ErlangenProf. Dr. W. Juling, Universität KarlsruheDr. B. Lix, Universität EssenProf. Dr. G. Peter, Fachhochschule HeilbronnPof. Dr. H. Pralle, Universität HannoverRD Dr. Schlie-Roosen, BMBF, BonnProf. Dr. G. Schneider, Universität FreiburgG. Springer, Technische Universität IlmenauDr. K. Sternberger, FernUniversität Hagen

RechtsaussschussDr. B. Raiser (Vorsitz),

GeoForschungsZentrum PotsdamProf. Dr. Th. Hoeren,Universität MünsterProf. Dr. G. Schneider, Universität Freiburg

Ansprechpartner in der Geschäftsstelle für Entwicklungsaufgaben:G. Foest (netzbasierte Informationssysteme)Dr. P. Kaufmann (Netztechnik)G. Maiß (DFN-Videokonferenzdienst)R. Paffrath (Medien- und Videoapplikationen)Dr. M. Pattloch (Sicherheit in Netzen)Dr. J. Rauschenbach (Basistechniken)M. Rösler-Laß (Bildungs- und Medizinprojekte)R. Schroeder (Directories, X.500)E. Heller (Administration)

Ansprechpartner in der Geschäftsstelle für Dienstleistungen:Allgemeine Beratung, Betriebstagung:

U. Kähler ([email protected])G-WiN:

H. Ott ([email protected])DFNFernsprechen:

A. Schroeter ([email protected])DFNNOC:

H. Waibel ([email protected])Domain-Adressen:

K. Leipold ([email protected])WiNShuttle:

B. Ackermann ([email protected])Rechnungen:

A. Pattloch für WiN ([email protected])B. Schöller f. Sprachdienst ([email protected])H. Först f. WiNShuttle ([email protected])

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V E R A N S TA LT U N G E N

25. bis 26. Februar 2003Hamburg, Deutschland

4. bis 5. März 2003Berlin, Deutschland

12. bis 14. Mai 2003 Madrid, Spain

13. bis 15. Mai 2003 Potsdam, Deutschland

19. bis 22. Mai 2003Zagreb, Croatia

20. bis 24. Mai 2003Budapest, Hungary

26. bis 29. Mai 2003Sophia Antipolis, France

11. bis 13. JuniDüsseldorf, Deutschland

10. Workshop "Sicherheit in vernetzten Systemen" http://www.dfn-cert.de/events/ws/2003/

38. DFN-Betriebstagunghttp://www.dfn.de

2003 Global IPv6 Summit http://www.ipv6-es.com/

Tagung der Nutzergruppe Hochschulverwaltungim DFN "Verwaltung@eUniversity"http://www.hochschulverwaltung.de

TERENA Networking Conference CARNet Users' Conference TNC2003/CUC2003http://www.terena.nl/conferences/tnc2003/

The Twelfth International World Wide Web Conferencehttp://www2003.org/

TestCom-2003 - International Conferenceon Testing of Communicating Systemshttp://www.testcom2003.org

17. DFN-Arbeitstagung über Kommunikations-netzehttp://www.uni-duesseldorf.de/dfn-tag2003/Welcome.html