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Mitten im Leben - Mitten in Bonn Ausgabe 01 / 2020 Ulrich Hamacher und Jean-Pierre Schneider Seite an Seite für Diakonie und Caritas Bonner Aktionstag im Haus der Bildung Demenz verstehen und helfen Gefördert mit Mitteln der

Mitten im Leben - Mitten in Bonn€¦ · Die beiden gelten in Bonn als „Dream-Team“ der großen Wohlfahrtsverbände, als Traum-Duo. Ulrich Hamacher, 60, verheiratet, zwei erwachsene

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Page 1: Mitten im Leben - Mitten in Bonn€¦ · Die beiden gelten in Bonn als „Dream-Team“ der großen Wohlfahrtsverbände, als Traum-Duo. Ulrich Hamacher, 60, verheiratet, zwei erwachsene

Mitten im Leben - Mitten in BonnAusgabe 01 / 2020

Ulrich Hamacher und Jean-Pierre SchneiderSeite an Seite für Diakonie und Caritas

Bonner Aktionstag im Haus der BildungDemenz verstehen und helfen

Gefördert mit Mitteln der

Page 2: Mitten im Leben - Mitten in Bonn€¦ · Die beiden gelten in Bonn als „Dream-Team“ der großen Wohlfahrtsverbände, als Traum-Duo. Ulrich Hamacher, 60, verheiratet, zwei erwachsene

© Ebba H

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den Klimanotstand auszurufen, ist das eine. Das andere ist, Konsequenzen daraus zu ziehen. Unser an dieser Stelle zugegebenermaßen kleiner Beitrag ist, unserer Zeitschrift ab dieser Ausgabe ein anderes Papier zu geben: Mit der Umstellung auf Recyclingpapier leisten wir also einen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz. Für die Herstellung wird zu 100 Prozent Altpapier genutzt. Und es wird deutlich weniger Energie und Wasser verbraucht als für die Herstellung von herkömmlichem Papier.

Die soziale Infrastruktur unserer Stadt wäre ohne unsere Wohl-fahrtsverbände nicht denkbar. Nach dem Zweiten Weltkrieg haben die Anhängerinnen und Anhänger der evangelischen Sozialethik und der katholischen Soziallehre ein solides Fun-dament geschaffen. Der Theologe und Ökonom Oswald von Nell-Breuning sagte dazu: „Alles, was auf der niedrigeren Ebene geleistet werden kann, soll auch von dieser geleistet werden.“ So haben sich zum Beispiel am Demenztag im September 2019 auch in Bonn zahlreiche Gruppen und Insti-tutionen beteiligt (siehe Seite 6f). Lesen Sie dazu auch einen Bericht über ein Treffen der Bonner Leiter von Caritas und Diakonie (siehe Seite 4f). Und wir berichten über die große Ehrenamtlichen-Organisation Grüne Damen und Herren, die 2019 ihr 50-Jähriges feierte und einen weiteren Beweis für das gute soziale Klima in Bonn darstellt (siehe Seite 20f).

Liebe Leserinnen und Leser,

Unsere Stiftung unterstützt verschiedene Aktivitäten der Bür-gerbeteiligung (siehe Seite 10f). Die läuft auch seit der ersten Stadtteilkonferenz in Lannesdorf/Mehlem (siehe Seite 24). Dazu berichtet unsere Zeitschrift über die Arbeit des Quartiers-managements Neu-Tannenbusch (siehe Seite 16f).

Zum Fit-Bleiben machen wir Ihnen einige Vorschläge. Spazieren Sie im April 2020 in die Altstadt zur Kirschblüte (siehe Seite 14f). Geistige Fitness erhält Ihnen unser Kreuzworträtsel (siehe Seite 24). Und nicht zuletzt gibt Ihnen das Beethoven-Jahr 2020 jede Menge Gelegenheiten, auf den Spuren dieses Ausnahme-künstlers zu wandeln (siehe Seite 8f).

Die SpOTS-Beratungsstellen im Bonner Stadtgebiet schließlich sind ebenfalls Thema in dieser Ausgabe. Lesen Sie den Bericht über diese „großartigen Acht“, die von engagierten Menschen und verschie-denen Trägern angeboten werden.

Jetzt wünsche ich Ihnen viel Freude beim Lesen und grüße Sie herzlich.

Alfred Giersbergim Namen des Kuratoriums der Stiftung Bonner Altenhilfe

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Titelfoto: Cynthia Rühmekorf

Foto: Cynthia Rühmekorf

Interview Jean-Pierre Schneider und Ulrich Hamacher Seite an Seite für Caritas und Diakonie S. 4

Aktuell Bonner Aktionstag Demenz Informationstag im Haus der Bildung S. 6

Beethoven-Jubiläum Auf den Spuren des jungen Musikers S. 8

Bürgerbeteiligung Grundrecht auch in Bonn S. 10

Rat & Lebenshilfe

Betreuungsrecht Was ist eine Vorsorgevollmacht? S. 12

Aktives Alter Schöne Ecken in Bonn Die Kirschblütenpracht in der Altstadt S. 14

Quartiersmanagements Neu-Tannenbusch lebenswert machen S. 16

Stützpunkte Offene Türen Qualifizierte Beratung in den Stadtteilen S. 18

Jubiläum 50 Jahre Grüne Damen und Herren S. 20

Kurz notiert Neues von der Bonner Altenhilfe S. 22

Bürgerengagement Stadtteilkonferenz in Godesberg-Süd S. 24

Kreuzworträtsel S. 24

Leute Nelly Grunwald Aktiv für die Bonner Gefährdetenhilfe S. 25

Zu guter Letzt Termine, Auflösung Kreuzworträtsel, Impressum S. 26

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Das Zusammentreffen dieser bei-den Männer vor dem Seniorenheim Marienhaus macht gute Laune: Jean-Pierre Schneider, Direktor des Cari-tasverbands für die Stadt Bonn, und Ulrich Hamacher, Geschäftsführer des Diakonischen Werks Bonn und Region, begegnen einander mit Herz-lichkeit - und mit typisch rheinischem Humor. Ob sie sich für das Foto freundlich anblicken sollen, fragen die beiden augenzwinkernd. „Man

sagt ja, zwischen uns passe kein Blatt Papier“, meint Hamacher und fügt sofort hinzu: „Wenn wir nicht wollen, dann passt wirklich kein Blatt dazwischen.“ Schneider lacht und schildert beim Hineingehen in das Heim den Strauß an Leistungen sei-nes katholischen Verbands. Die enge Verknüpfung von professioneller sozialer Arbeit und gesellschaftspoli-tischer Wirkung, mit denen die christ-liche Botschaft der Nächstenliebe

konkret werde, seien seine besonde-ren Anliegen.

„Auch wir setzen in Bonn und Region sozialpolitische Akzente zu wesent-lichen Themen wie Sozialberatung, Armut, Gesundheitsversorgung oder Teilhabe“, sagt Hamacher und zählt die ebenso reichen Angebote seines evan-gelischen Verbands auf. Inzwischen sind die beiden in der Kapelle des Mari-enhauses angelangt. Schneider erläu-

tert mit Blick auf den Gekreuzigten, dass der Altarbereich bewusst nicht abge-trennt wurde. „Jesus ist hier also mitten im Leben.“ Hamacher nickt. Da könne er als Protestant nur zustimmen.

Die beiden gelten in Bonn als „Dream-Team“ der großen Wohlfahrtsverbände, als Traum-Duo. Ulrich Hamacher, 60, verheiratet, zwei erwachsene Kinder, wuchs in Bremen auf. Nach dem Abitur studierte der gebürtige Hesse Sozial-wissenschaften, arbeitete als Dozent bei der evangelischen Sozialakademie Friedewald im Westerwald und wechsel-te 1991 zum Diakonischen Werk nach Bonn. Jean-Pierre Schneider, 53, eben-falls verheiratet und Vater von drei Kin-dern, stammt aus Koblenz und erlebte familiär intensiv die gute Verbindung von Frankreich und Deutschland. Nach dem Studium der Theologie und der Caritaswissenschaften war er unter anderem Studienleiter der Akademie Kues an der Mosel, Pastoralreferent und kaufmännischer Direktor einer Grup-pe katholischer Altenhilfeeinrichtungen in Rheinland-Pfalz. 2006 wechselte Schneider nach Bonn.

Schon in den 1990er Jahren sei die Infra-struktur im Bereich der Bonner Altenhilfe beachtlich ausgebaut gewesen, erinnert sich Hamacher. „Die Altenheime in Bonn waren für damalige Zeiten vorbildlich, die ambulante Pflege wurde gefördert. Bonn war da schon sehr weit.“ Hamacher lobt die Leistung des damaligen Sozi-aldezernenten und dann Stadtdirektors Rolf Ackermann, der allgemein als „Vater der Bonner Altenhilfe“ gilt. Auch das Diakonische Werk und die Caritas hätten in den 1990er Jahren mit ihrer gemein-samen Schuldnerberatung und Bahnhofs-mission erstaunlich gut kooperiert. „Das war keineswegs selbstverständlich“, so Hamacher. Nein, bestätigt Jean-Pierre Schneider, er habe vielerorts Konkurrenz zwischen den Verbänden beobachtet, so dass er in Bonn die Zusammenarbeit über die Konfessionsgrenzen hinweg sofort

als „hochspannend“ erlebt habe. Eck-art Wüster, der scheidende evangelische Superintendent, und der vormalige katho-lische Stadtdechant Wilfried Schumacher hätten viele positive Akzente gesetzt, sind sich Hamacher und Schneider einig.

Beide weisen besonders gerne auf den gemeinsamen Familienfonds „Robin Good“, die ambulante Suchthilfe sowie die Runden Tische gegen Kinderarmut und zum Bonner Loch hin. „Und erfreu-lich ist, dass am Tisch gegen Kinder-armut auch die Leitung des Bonner Jugendamts sitzt und unsere Arbeit auch von der Sozialdezernentin und den poli-tischen Parteien gedeckt wird“, ergänzt Hamacher. Schneider nickt. Die Kirchen hätten längst gemerkt, dass nur öku-menisches Handeln Perspektive habe. „Wir Zwei haben auch noch nie über unsere Werte diskutieren müssen. Wir sind mit unseren ökumenischen Teams von einem soliden christlichen Funda-ment aus unterwegs,“ sagt Schneider. Und zwar gemeinsam mit den anderen Wohlfahrtsverbänden in einer Doppel-rolle: als Mitgestalter für Soziales in Bonn, aber immer auch als Anwälte der Behinderten, Kranken und Armen.

„Menschen, die bedürftig sind, brauchen wirksame Hilfe. Erfreulicherweise gibt es einen Bonn-Ausweis und andere Unter-stützungsangebote“, zählt Hamacher auf. Aber der bürokratische Aufwand, um das zu bekommen, was einem zustehe, sei leider enorm. „Eine Bundespolitikerin ist einmal in unserer Formularhilfe in Medinghoven daran gescheitert, einen Hartz IV-Antrag auszufüllen“, berichtet er. Er wundere sich deshalb nicht, wenn Statistiken aufzeigten, dass Leistungen nicht abgerufen würden. „Es braucht ein Hilfesystem, das die Menschen tatsäch-lich erreicht und wirksam hilft“, wünscht sich der Diakonie-Chef.

Gerade eine kulturell vielfältige Stadt wie Bonn müsse daran arbeiten, solida-risch zu sein, fährt der Caritas-Direktor

fort. Allzu leicht gerieten Menschen mit Benachteiligungen aus dem Blick. „Des-halb arbeiten wir daran, Teilhabe in viel-fältigen Facetten zu sichern.“ Nur wer selbst Chancen der Begegnung und eine Vielfalt der Lebensläufe, Erfahrungen und Fähigkeiten offen wahrnehme, erle-be Bereicherung. Damit fielen dann Bar-rieren von Sprachen, Hautfarben, Armut oder Behinderungen. „Und wir nähern uns einer Stadt, die mehr aus Gemein-samkeiten als aus Aus- und Abgren-zungen von Menschen lebt.“

Hamacher nimmt noch einmal die Sozi-alleistungen in den Blick. Was die pfle-gerischen Bedürfnisse im Alter angehe, betreibe das Diakonische Werk seit über 40 Jahren seine ambulante Pflege. „Wir erleben jede Veränderung in diesem Bereich hautnah mit: ob die Einführung der Pflegeversicherung 1995 oder heute den Fachkräftemangel, der dazu führt, dass die Versorgung der Pflegebedürf-tigen immer schwerer sicherzustellen ist.“ Zuversichtlich stimme ihn jedoch die gute Zusammenarbeit der Verbände und Institutionen auch mit Politik und Verwaltung der Stadt.

Schneider wiederum beobachtet, dass die Herausforderungen in allen Aufga-benfeldern kontinuierlich wachsen, so dass aktuell die große Not am Woh-nungsmarkt Menschen in fast allen Bereichen seiner Arbeit massiv betreffe. „Der Caritasverband stellt deshalb auch Jahr für Jahr Wohnraum zur Verfügung, um diese Not zu lindern“, betont der Bonner Verbandsdirektor. Bonn sei auf jeden Fall eine Stadt mit großen Potenti-alen, ist sich das „Dream-Team“ schließ-lich wieder einig. „Und da setzen wir uns täglich dafür ein, dass diese Potentiale allen Menschen hier nützen.“

Kontakt: https://www.diakonischeswerk-bonn.de/,https://caritas-bonn.de/

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Ulrich Hamacher und Jean-Pierre SchneiderSie arbeiten seit vielen Jahren Seite an Seite für Diakonie und Caritas

Foto: Cynthia Rühmekorf

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fühlen in Pflegebeziehungen, Herausforderungen für Angehö-rige, Kommunikation mit an Demenz Erkrankten, Selbstfür-sorge, Sterbebegleitung und Freistellungsmöglichkeiten für pflegende Angehörige referiert.

Neben den Vorträgen traf auch das Kennenlernen neuropsy-chologischer Testverfahren, der tiergestützten Therapie mit Hunden, des interaktiven ichó-Balls oder gar das eigene Erle-ben altersbedingter Einschränkungen durch Anziehen eines Alterssimulationsanzuges auf großes Interesse. Angebote musisch-kultureller Art wie Theater, Clownerie und Singen, Basteln, Malen und Bewegungsangebote rundeten das vielfäl-tige Tagesprogramm ab.

Alles in allem wurden insgesamt zirka 600 Teilnehmende bei Vorträgen, Workshops und Aktionen gezählt, sodass von etwa 300 bis 400 Besucherinnen und Besuchern insgesamt ausge-gangen werden kann. Angesichts dieser Zahlen und vor dem Hintergrund der zahlreichen wertschätzenden und positiven Rückmeldungen kann man mit Stolz sagen: Der Bonner Akti-onstag Demenz war ein voller Erfolg!

Ein herzliches Dankeschön gilt an dieser Stelle nochmals allen Protagonistinnen und Protagonisten sowie allen sonst aktiv Beteiligten, ohne deren starkes Engagement die Durchfüh-rung eines solch erfolgreichen und qualitativ hochwertigen

Aktionstages nicht möglich gewesen wäre. Und der Stiftung Bonner Altenhilfe gilt Dank für die finanzielle Unterstützung dieser vierten Demenzwoche.

Woche der Demenz – allgemeine InfosUm die Gesellschaft auf die Situation der an Demenz erkrankten Personen aufmerksam zu machen, findet seit 1994 der Welt-Alzheimertag am 21. September statt. Auch in Deutschland geht es darum, die Öffentlichkeit für die Situation der rund 1,7 Millionen Menschen mit Demenz und ihrer Angehörigen zu sensibilisieren. Die Woche der Demenz beginnt immer am Montag der Woche, in der der Welt-Alzheimertag begangen wird.

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Foto: Cynthia Rühmekorf

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Die vierte Demenzwoche in der Region Bonn/ Rhein-Sieg fand 2019 vom 20. bis 27. September statt. Veranstaltet wurde die Woche vom Regionalbüro Alter, Pflege und Demenz Köln und das südliche Rheinland (ehemals Demenz-Servicezentrum), dem Rhein-Sieg-Kreis und der Bundesstadt Bonn. Die Planung und Vorbereitung der Woche erfolgten durch die jeweiligen Arbeitskreise Demenz. Unter der Schirmherrschaft von Land-rat Sebastian Schuster und Bonns Oberbürgermeister Ashok Sridharan bündelte die Demenzwoche Veranstaltungen ver-schiedener Akteure an unterschiedlichen Orten rund um das wichtige Thema.

In Bonn wurde, gefördert durch die Stiftung Bonner Altenhilfe, dieses Jahr erstmalig die Idee einer zentralen Veranstaltung am Welt-Alzheimertag, dem 21. September, umgesetzt. Mit der breiten Palette an Angeboten und Informationen vermit-telte der Aktionstag unter dem Motto „Demenz verstehen und helfen“ einen in dieser Form bisher wohl einmaligen Über-blick über Hilfsangebote und -möglichkeiten für an Demenz Erkrankte, ihre Angehörigen, Interessierte und Fachkräfte im Großraum Bonn.

Am Aktionstag selbst beteiligten sich insgesamt 46 Akteu-rinnen und Akteure: Neben einer großen Infobörse, in der die jeweiligen Anbietenden sich und ihre Unterstützungsange-bote vorstellten, wurden vielfältige Informationen ausgege-

ben und zahlreiche Fragen im Rahmen persönlicher Beratung beantwortet.

Stündlich wurden kurze Vorträge zu Themen im Zusam-menhang mit Demenz, Pflegebedürftigkeit und den ent-sprechenden Hilfen gehalten. Eine Trilogie medizinischer Fachvorträge wurde mit der Hausärztlichen Demenzdiagnos-tik begonnen, gab Informationen zu Krankheitsverläufen und Behandlungsmöglichkeiten und wurde abgeschlossen mit Informationen über Fortschritte und Perspektiven der Demenzforschung. Ein Vortrag zum Thema Demenz im Kran-kenhaus rundete diesen Themenbereich ab. Auch die Kogni-tive Stimulationstherapie wurde vorgestellt. Grundsätzliches zur Pflegeversicherung, zur Pflegegradeinstufung durch den Medizinischen Dienst der Krankenkassen (MDK), zu Möglich-keiten der Wohnraumgestaltung beziehungsweise –anpas-sung, zu Neuem aus der Pflege und zu Vorsorgevollmachten beziehungsweise zur rechtlichen Betreuung stand ebenso auf dem Programm wie das Thema Demenz und Migration. Als Unterstützungsmöglichkeiten wurden neben der Vorstellung der Tagespflege Hinweise zur legalen Beschäftigung bezie-hungsweise Zusammenarbeit ausländischer Haushalts- und Betreuungskräfte gegeben.

Aber auch an den wichtigen Bereich der Angehörigen- und Selbstfürsorge wurde gedacht: So wurde zu Aggressionsge-

Aktionstag Demenz – ein toller Erfolg Am Welt-Alzheimertag lud der Arbeitskreis Demenz in das Haus der Bildung

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Informierte für das Haus der Bonner Altenhilfe: Heike Oepen. Foto: Cynthia Rühmekorf

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Hier war Ludwig van Beethoven!Zum 250. Geburtstag führt ein informativer Beethoven-Rundgang durch Bonn

Bonn ist im australischen Kult-Reiseführer „Lonely Planets Best in Travel 2020“ zu einer von fünf internationalen Attrak-tionen erhoben worden. Und zwar dank Ludwig van Beetho-ven. „2020, zu Beethovens 250. Geburtstag, kehrt Bonn ins Rampenlicht zurück“, heißt es in der Begründung der Jury. Bonn habe oft zu Unrecht im Schatten aufregenderer Städte gestanden. „Wer durch die Altstadt zum spitztürmigen Bonner Münster und dem stattlichen Hofgarten schlendert, bekommt eine leise Ahnung von der romantischen Atmosphäre, die Beet- hoven beflügelte“, führen die Reisebuch-Macher fort. In der Kategorie „Nicht verpassen“ wird ein Besuch des Beethoven-Hauses nahegelegt.

Genau diese Touristenattraktion hat die Beethoven Jubiläums GmbH (BTHVN) auch zur ersten Station ihres Jubiläumsrund-gangs gemacht. Sie lädt seit Herbst 2019 dazu ein, an 22 historischen Orten in Bonn und der Rhein-Sieg-Region die 22 ersten Jahre des berühmten Sohns der Stadt an spezi-ellen multimedialen Stelen nachzuverfolgen. Die Vermittlung erfolgt bildorientiert mit atmosphärischen Texten und Hör-beispielen. Zusätzliche Inhalte werden über eine Web-App zur Verfügung gestellt. Ludwig van Beethoven wurde 1770 in Bonn geboren und wechselte 1792 nach Wien. Der Rundgang lädt dazu ein, den jungen Beethoven an authentischen Orten kennenzulernen. Dabei widmen sich die ersten elf Stationen seinem unmittelbaren Lebensumfeld in der Stadt.

Hier einige Beispiele:

Station 1: Beethoven-Geburtshaus in der BonngasseBonn war 1770 eine kurfürstliche Residenzstadt mit 11.000 Einwohnern. Im Hinterhaus der Bonngasse 20 wohnte die Familie Beethoven. Ihr vermutlich am Tag zuvor in diesem Haus geborener Sohn Ludwig wurde am 17. Dezember 1770 in der Remigiuskirche getauft. Von Anbeginn umgab den jungen Beethoven Musik. Sein Großvater war Hofkapellmeister, sein Vater Hofsänger. Im Vorderhaus lebte die Familie des Hofmusikers Johann Peter Salomon. Unmittelbarer Nachbar war auch der Hof-musiker Franz Anton Ries.

Station 2: Frühes Orgelspiel in der RemigiuskircheIn Beethovens Bonner Jahren war diese aus dem 13. Jahrhun-dert stammende Kirche lebendiges Zentrum der Mönche vom Orden der Franziskaner-Minoriten. Hier erhielt Beethoven Unterricht an der Orgel, auf der er dann schon als Zehnjähri-ger in der Frühmesse spielte.

Station 7: Zweites Zuhause im Breuning`schen HausIm Haus der Familie Breuning, auf dessen Grund heute das Kaufhaus „Sinn“ steht, ging Beethoven als enger Freund täglich ein und aus. Im Hausunterricht mit den Kindern fand Beethoven Zugang zur klassischen Bildung. Er gab ihnen Klavierunterricht. Mehrwöchige Besuche führten ihn zu Ver-wandten der Familie in Kerpen bei Köln und Ahrweiler. Beet-hovens Freund Franz Gerhard Wegeler erinnerte sich später: „Die Mutter von Breuning besaß die größte Gewalt über den oft störrischen, unfreundlichen Jüngling.“ Sogenannte „Genie-streiche“ Beethovens quittierte sie achselzuckend: „Er hat wieder seinen Raptus.“

Station 5: Hofmusiker in der kurfürstlichen SchlosskircheDie Kölner Kurfürsten residierten vom 16. Jahrhundert bis 1794 in Bonn. In ihrem Schloss, heute Hauptgebäude der Universität, gehörten Konzerte, Oper und Kirchenmusik zur höfischen Repräsentation, mit der Beethoven aufwuchs. Mit 13 Jahren bekam Beethoven seine erste bezahlte Anstellung als zweiter Hoforganist. Er spielte hier in der Schlosskirche und bei Konzerten. 1789 erhielt er eine Stelle als Bratschist in der Hofkapelle. Sie galt als eines der besten deutschen Orchester. Hier erlebte Beethoven unmittelbar die Wirkung von Musik auf das Publikum. Das inspirierte ihn, Variationen über die eingängigsten Arien zu komponieren.

Station 10: In der Redoute spielt er für Joseph HaydnDie Redoute ließ Kurfürst Max Franz bis 1792 als Ball- und Konzerthaus in Godesberg errichten, einem „Lustorte in der Nähe von Bonn“, wie es damals hieß. Joseph Haydn begeg-nete hier im Juli 1792 dem jungen Ludwig van Beethoven.

Die Musiker der Hofkapelle richteten dem Gast ein Frühstück aus. Beethoven präsentierte dem europaweit gefeierten Kom-ponisten eigene Werke. Im November 1792 brach er dann nach Wien zum Unterricht bei Haydn auf, von dem er „Mozarts Geist“ empfangen sollte. Beethoven sollte bald Weltruhm erlangen.

Weitere Informationen: https://beethoven-rundgang.bonn.de/https://www.bthvn2020.de/

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Station 1 des Beethoven-Rund-gangs: das Geburtshaus und die Informationsstele

Foto: Cynthia Rühmekorf Auf dem Münsterplatz. Foto Ebba Hagenberg-Miliu

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Demokratie, die erstmals in Städten des antiken Griechenlands entwickelte Form des Gemeinwesens, bedeutet wörtlich über-setzt „Herrschaft des Volkes“. „Government of the people, by the people, for the people“ – Herrschaft des Volkes, durch das Volk, für das Volk, so hat es Abraham Lincoln, Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika, 1863 in seiner berühmten Gettysburg-Rede formuliert. „Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus“, heißt es in Artikel 20 Absatz 1 unseres Grundgesetzes.

Der Rat der Stadt Bonn hat am 27. März 2014 die „Leitlinien Bürgerbeteiligung Bonn“ beschlossen und in das Ortsrecht aufgenommen. Es ist von entscheidender Wichtigkeit, dass dabei kooperative Vermittlungsformen gefunden werden. Kerngedanke der Demokratie ist es ja, alle Bürgerinnen und Bürger einzubeziehen und ihre Bedürfnisse, Sorgen und Wün-sche zu hören. Demokratie lebt nur dann, wenn sich alle in den Entscheidungsprozessen wiederfinden. Eine funktionie-rende Partizipation benötigt direkte Kommunikation zwischen den Bürgerinnen und Bürgern und der Verwaltung. Klare, transparente und verständliche Regeln werden gebraucht.

Die Bürgerbeteiligung in Bonn befindet sich meiner Ansicht nach auf hohem Niveau und sollte entsprechend weiterentwi-

ckelt werden. Aber natürlich gibt es Kritikerinnen und Kritiker, die meinen: Kommen zu den entsprechenden Formaten nicht immer die Gleichen? Womöglich nur die ewig Nörgelnden? Was machen wir, wenn die Bürgerinnen und Bürger etwas for-dern, das die Politik nicht umsetzen kann, sorgen sich andere. Ist Beteiligung nicht zu teuer? Haben die Bürgerinnen und Bürger überhaupt das nötige Fachwissen? Und wie stehen denn die Politikerinnen und Politiker da, wenn sie immer die Bürgerschaft fragen, werden sie dann noch ernst genommen, fragen wieder andere.

Wie läuft denn nun konkret das Gespräch in der Stadtgesell-schaft, wie geht Bürgerbeteiligung in Bonn? Auf jeden Fall ist die Petition ein Grundrecht. Die Stadtratsfraktionen begegnen entsprechenden Antragstellerinnen und -stellern mit Respekt vor deren Anliegen und Engagement. Dabei ist es in der Ausschussarbeit immer auch wichtig, die richtigen Worte zu finden, um Bürgerinnen und Bürgern ihre Rechte und Pflichten deutlich zu machen. Der Ausschuss für die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger und Lokale Agenda der Bundesstadt ermutigt zur Mitwirkung (Partizipation), zum Beispiel in den Medien und in Form von barrierefreien Informationsmateri-alien.

Die Bürgerbeteiligung nimmt Fahrt auf Seit 2014 sind in Bonn Leitlinien für eine Partizipation der Bürgerschaft formuliert Dabei sollen die Methoden, also „der Instrumentenkoffer“ zur

informellen Bürgerbeteiligung (Bürgerbefragung), mit einer Evaluation weiterentwickelt werden. Kooperative Vermitt-lungsformen sollen gefunden werden. Die Fraktionen des Rates sind sich darüber im Klaren, dass die Methoden der Bürgerbeteiligung aufgrund derzeit tiefgreifender Verände-rungen in Gesellschaft und Politik als wichtiges Instrument zu betrachten sind.

Ein weiterer Schwerpunkt ist der stetige Ausbau der Open-Data-Plattform der Stadt Bonn. Dieses Portal soll mit immer mehr aktuellen Daten gefüllt und für die Nutzerinnen und Nut-zer attraktiv gemacht werden. Konkret: Die Stadt Bonn wird Schwerpunkte setzen, welche Daten veröffentlicht werden sollen. In diesem Sinne wird die Verwaltung für alle Aktuali-sierungen, Neuerungen und Veränderungen von Datenprozes-sen, IT-Systemen et cetera die Weitergabe von öffentlichen Daten an das OpenData-Portal vorsehen und mit ausschrei-ben. Die Bereitstellung von Daten bietet der Stadt vielfältige Möglichkeiten für Entwicklungen, die einen besonderen Mehr-wert schaffen und den Alltag erleichtern.

Meine Schlussbemerkung: Die verantwortliche Kommunal-politik dieser Stadt ist bemüht, den Instrumentenkoffer der Bürgerbeteiligung weiterzuentwickeln. Es ist davon auszu-

gehen, dass die Unterschiede zwischen Pflicht und Kür der Partizipation im Bonner Stadtrat deutlich bleiben. Im Bereich der Pflichten zur Bürgerinnen- und Bürgerbeteiligung wie zum Beispiel bei Bürgerbegehren, Beteiligungsverfahren bei Bebauungsplänen sowie Anregungen und Beschwerden nach Paragraph 24 der Gemeindeordnung müssen ausreichende Ressourcen zur Verfügung gestellt werden, um diesen ord-nungsgemäß gerecht zu werden.

Im Bereich der freiwilligen Bürgerbeteiligung hat die Politik der Verwaltung eine Arbeitsgrundlage mit einer Leitlinie gegeben. Nach der Frist von acht Jahren soll eine Evaluati-on durchgeführt werden. Einem speziellen Auftrag aus den Leitlinien wird sich die Politik in nächster Zeit besonders widmen: Der Bürgerhaushalt muss weiterentwickelt werden. Durch das Projekt Transparenzhaushalt soll die Bürgerschaft die Möglichkeit haben, ganzjährig Vorschläge einzubringen, die haushaltsrelevant sein könnten. Für einen ordnungsge-mäßen Umgang mit diesen regelmäßigen Vorschlägen soll eine Arbeitsanweisung ausgearbeitet werden. Hierzu wird es notwendig sein, das Bürgerportal weiterzuentwickeln.

Alfred GiersbergUnser Autor ist stellvertretender Vorsitzender des Kuratoriums

Stiftung Bonner Altenhilfe und CDU-Ratsmitglied.

Foto: Ebba Hagenberg-Miliu

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Wenn ich nicht mehr entscheiden kannEine Vorsorgevollmacht regelt etwa bei Krankheit die gesetzliche Vertretung

Jeder von uns kann durch Unfall, Krankheit oder Alter in die Lage kommen, dass man wichtige Angelegenheiten des Lebens nicht mehr selbstverantwortlich regeln kann. Und diese Situation kann eigentlich jederzeit eintreten. Denn Vor-sorge ist nicht nur im Alter angebracht. Ganz plötzlich können folgende Fragen auftreten: Was wird, wenn ich auf die Hilfe anderer angewiesen bin? Wer handelt und entscheidet dann für mich? Etwa bei Bankgeschäften, in Kliniken oder in Behör-den- und Versicherungsangelegenheiten? Wer kümmert sich um das E-Mail-Postfach und die sonstigen Online-Aktivitäten? Wer organisiert möglicherweise nötige ambulante Hilfen? Wer sucht einen Platz in einem Senioren- oder Pflegeheim? Wer kündigt die Wohnung oder den Telefonanschluss? Wer entscheidet, wie man ärztlich versorgt wird, etwa auch bei Operationen und medizinischen Maßnahmen?

„Aber ich habe doch Angehörige, die sich kümmern“, sagen wir uns nun natürlich. Was sicher stimmt. Angehörige küm-mern sich in der Regel, wenn der oder die Betroffene wegen eines Unfalls, einer Krankheit oder Behinderung oder, wenn die geistigen Kräfte nachlassen, die Angelegenheiten nicht mehr selbst regeln kann. Wenn aber rechtsverbindliche Erklä-rungen oder Entscheidungen gefordert sind, können einen weder der Ehepartner oder die Ehepartnerin noch die Kinder gesetzlich vertreten. In unserem Recht haben nur Eltern gegenüber ihren minderjährigen Kindern ein umfassendes Sorgerecht und damit die Befugnis zur Entscheidung und Ver-tretung in allen Angelegenheiten. Für einen volljährigen Men-schen können hingegen die Angehörigen nur in zwei Fällen entscheiden oder Erklärungen abgeben: entweder aufgrund einer rechtsgeschäftlichen Vollmacht oder wenn sie gericht-lich bestellte Betreuerinnen oder Betreuer sind.

Eine Vollmacht ist die durch ein Rechtsgeschäft einer anderen Person erteilte Vertretungsmacht. Sie wird im Regelfall durch die Erklärung der Person, die sich absichern will, gegenüber der zu bevollmächtigenden Person, also der Vertrauensper-son, erteilt. Wie jedes Rechtsgeschäft setzt diese Erklärung die Geschäftsfähigkeit des Vollmachtgebers oder der Voll-machtgeberin voraus. Die Vollmacht umschreibt die recht-liche Befugnis der bevollmächtigten Person, Rechtsgeschäfte im Namen des oder der Vollmachtgebenden vorzunehmen.Mit dieser Vollmacht legitimiert sich der Vollmachtnehmer, im Außenverhältnis die in der Vollmacht genannten Rechts-geschäfte im Namen des Vollmachtgebers zu erledigen. In einem sogenannten Innenverhältnis werden Absprachen zum Gebrauch der Vollmacht zwischen Vollmachtgeber und Voll-machtnehmer getroffen. Die Vollmacht zur Vorsorge ermögli-cht also ein hohes Maß an Selbstbestimmung. Man benennt eine oder mehrere Personen des Vertrauens, die bereit sind,

im Bedarfsfall nach dem Willen der vollmachtgebenden Per-son zu handeln.

Am besten ist es, wenn die schriftliche Vollmacht auch die Befugnisse in den Bereichen Gesundheitssorge, Pflege, Aufent-haltsbestimmungsrecht ausdrücklich beschreibt, also genau bezeichnet, wozu im Einzelnen ermächtigt werden soll. Denn es könnte sein, dass die bevollmächtigte Person an Stelle der erkrankten Person entscheiden muss, ob ein lebensgefährlicher medizinischer Eingriff riskiert werden soll oder länger andau-ernde Gesundheitsschäden einkalkuliert werden sollen, etwa bei einer Amputation. Oder die bevollmächtigte Person könnte plötzlich vor der Frage stehen, ob zum Schutz der erkrankten Person die Unterbringung in einer geschlossenen Abteilung in Erwägung gezogen werden muss oder andere freiheitsbe-schränkende Mittel eingesetzt werden müssen. Schließlich könnte es auch um Fragen einer Organspende oder um Angele-genheiten über den Tod hinaus gehen. Für diese Fälle verlangt das Gesetz, dass eine schriftliche Vollmacht auch diese Befug-nisse deutlich anspricht. Bei der Betreuungsstelle der Stadt Bonn und den Betreuungsvereinen erhält man zu schwierigen Fragen wie diesen Rat und Hilfe. Grundsätzlich gibt es für Vor-sorgevollmachten keine Formvorschriften. Schon aus Gründen der Klarheit und Beweiskraft ist jedoch zumindest eine schrift-liche Abfassung empfehlenswert. Dabei muss die Vollmacht zur Vorsorge nicht handschriftlich verfasst sein. Man kann sie auch am Computer schreiben oder aber von einer anderen Person verfassen lassen. Die Vollmacht sollte den Namen der oder des Vollmachtgebenden und der oder des Bevollmächtigten, Ort und Datum enthalten. Schließlich kann man sich auch eines geeigneten Vordruckmusters bedienen, das die Stadt Bonn in ihrer Betreuungsstelle bereithält. Die eigenhändige Namensun-terschrift darf nicht fehlen. Mit einer öffentlichen Beglaubigung der Vorsorgevollmacht wird bestätigt, dass die Unterschrift auf der Vorsorgevollmacht von der unterschreibenden Person stammt. Bonner Bürgerinnen und Bürger können ihre Unter-schrift kostengünstig durch die Betreuungsbehörde beglaubi-gen lassen. Sie bestätigt also die Echtheit der Unterschrift.

Bundesjustizministerium / ham

Der komplette Text zum Thema „Betreuungsrecht. Mit aus-führlichen Informationen zur Vorsorgevollmacht“ ist erhältlich in der gleichnamigen Broschüre des Bundesministeriums für Justiz und Verbraucherschutz. Online ist er nachlesbar auf der https://www.bmjv.de/DE/Themen/VorsorgeUndPatienten-rechte/VorsorgeUndPatientenrechte_node.html.Kontakt zur Betreuungsstelle der Stadt Bonn: Hans-Böckler-Straße 3, 53225 Bonn, Telefon: 0228 - 77 89 99, E-Mail: [email protected]; hier erhält man auch die Adressen der Betreuungsvereine

Hier ist alles geklärt: Die Enkelin hat die Vorsorgevollmacht für die Großmutter übernommen. Foto: Cynthia Rühmekorf

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In den sozialen Medien soll das Bonmot kursieren: Die Bonner Heerstra-ße sei, wenn dort die Kirschbäume blühen, „a place to see before you die“, also ein Ort, den man, bevor man stirbt, unbedingt gesehen haben sollte. Und so zieht es im April jedes Jahr aufs Neue Tausende Bonn-Besucherinnen und -Besucher in die Altstadt mit ihren ohnehin bild-schönen Häuserfronten. Aber auch die Bonnerinnen und Bonner selbst strömen, wenn sich das rosafarbene Spektakel jeden Frühling neu entfaltet, in das Quartier rund um die Heer- und die Breite Straße. Der Höhepunkt der Bonner Blütezeit ist meist Mitte April erreicht und hält dann, je nach Wetterlage, zehn Tage bis zu zwei Wochen an. Und dann hört man unter dem rosafarbenen Blütendach auch typisch Bönn`sche Töne wie: „Nä, watt isset widder härrlisch.“

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Schöne Ecken in BonnIm April lockt in der Altstadt die prächtige Kirschblüte

Fotos: Cynthia Rühmekorf

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Soziale Stadt Neu-Tannenbuscheine Verständigung über sprachliche, kulturelle und religiöse Unterschiede hinweg ein, zählt Eder auf. Man betreue den Stadtteilfonds für Projekte, stär-ke die Vernetzung aller Aktiven sowie der Angebote vor Ort. Man verbessere nicht zuletzt das Image des Quartiers. Leuten, die sagen, sie schämen sich zuzugeben, wo sie wohnen, zeigt Mar-tin Eder gerne seine Kollektion von erfreulichen Vorher-Nachher-Fotos. Er weist auf seinen Schreibtisch, wo er die Bilder für die neue Ausgabe der

Stadtteilzeitung ausgelegt hat. „Es ist ungemein wichtig, dass sich die Bewoh-nerschaft mit ihrem Stadtteil identifi-ziert“, meint er.

Jeder sei also herzlich eingeladen, im Quartiersbüro mit Ideen und Aktivi-täten zu den sozialen und baulichen Entwicklungen beizutragen. Auch eine weitere bauliche Verbesserung und die Aufwertung des Wohnumfelds seien geplant. Eder erzählt von der Arbeit des florierenden Repair-Cafés. Er

schildert die Aktionen der Arbeitsge-meinschaft Sauberkeit. Sie versuche immer wieder, den Müllablagerungen, die wegen der hohen Fluktuation der Bevölkerung auftreten, Herr zu wer-den. Er spricht von der effektiven Mitarbeit des Quartiersmanagements in Workshops von bonnorange. Eder erinnert aber auch an Probleme der Wohnungsbeschaffung für Familien. „Die Wohnungsmarktentwicklung ist ein schwieriges Kapitel“, meint er. Es liegt also jeden Arbeitstag aufs Neue viel Beratungs- und Netzwerkarbeit für das Team an. „Ich bin gespannt“, sagt Martin Eder zum Schluss, „wie die Stadtteilentwicklung Neu-Tannen-buschs weitergeht.“

Kontakt: Quartiersbüro Bonn Neu-Tannenbusch, Chemnitzer Weg 3, 53119 Bonn, Telefon: 0228 - 28 03 55 63, E-Mail: [email protected], Internet: www.neu-tannenbusch.de

Öffnungszeiten: dienstags und donnerstags 10 bis 18 Uhr, freitags 13.30 bis 17.30 Uhr

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Eben waren zwei freundliche Kontakt-leute im Büro des Quartiersmanage-ments Neu-Tannenbusch am Chem-nitzer Weg. „Wir haben darüber bera-ten, wie wir die Bildungschancen der jungen Leute hier vor Ort verbessern können“, berichtet Martin Eder. Er bil-det mit Ali Sirin und Ron Mamlook das Team des Quartiersmanagements im Ortsteil. Träger ist das Büro für Archi-tektur und Stadtentwicklung (BASTA) mit Projektleiterin Tülin Kabis-Stau-bach. „Und dann haben mir unsere Kontaktleute aus dem Quartier noch von einem Fall akuter Gewalt in einer Familie erzählt“, sagt Eder. Gemein-sam hätten sie die entsprechende Stelle in der Stadtverwaltung kontak-tiert, um der betroffenen Tannenbu-scherin einen Platz im Frauenhaus zu verschaffen. „Wir haben an die zehn dieser wichtigen Kontaktleute in der Siedlung, von denen wir sofort erfah-ren, wo der Schuh drückt“, erläutert Eder.

Das Quartiersbüro ist seit 2012 Anlauf-stelle für Fragen, Informationen, Anlie-gen und Ideen zur Verbesserung der

Wohn- und Lebenssituation im Stadt-teil. Gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern setzt das Team Projekte in und für Neu-Tannenbusch nach deren Wünschen und Vorstellungen um, ent-wickelt Ideen und fördert das soziale Miteinander. Bis Ende 2017 sei man Teil des Projekts „Soziale Stadt Bonn Neu-Tannenbusch“ gewesen, das vom Bund und vom Land zu 70 Prozent finanziert wurde, erinnert sich Eder. In den markanten Hochhäusern leben rund 10.000 Menschen mit verschie-dener Herkunft und unterschiedlichem kulturellen Hintergrund, rechnet Eder vor. Dies bringe Vielfalt mit sich. „Über die Zeit haben sich in Neu-Tannenbusch sowohl Probleme im Zusammenleben als auch bauliche Probleme gezeigt.“

In der Arbeit des Teams sei es anfangs also vor allem um die Begleitung der städtebaulichen Verbesserungen im Quartier gegangen. Die Stadt setzte insbesondere in zentraler Lage zahl-reiche bauliche Maßnahmen um. Alle öffentlichen Spielplätze wurden saniert. Die Riesengebirgsstraße wur-de umgestaltet und mit bespielbaren

Elementen versehen. Eder ist selbst Diplom Geograf und Raumplaner und kann die neuere Historie Tan-nenbusch aus städtebaulicher Sicht packend beschreiben. „Es hat sich hier in den letzten Jahren sehr viel zum Guten getan“, betont er. Das Herz Neu-Tannenbuschs, das Center, sei abgerissen und mit Hilfe von Investi-tionen neu gebaut worden. „Ein Mei-lenstein“, betont Eder. Damit sei auch die ehemalige verrufene „Spielhölle“ verschwunden. Das Problem überall herumstehender Einkaufswagen sei inzwischen fast komplett behoben. „Das ist plötzlich eine ganz andere Welt hier. Tannenbusch ist auf sehr gutem Weg.“

Seit 2018 ist die Aufgabe des Büros nun in ein Systematisches Quartiers-management der Stadt übergegangen. Das integrierte Handlungskonzept für das Programm Soziale Stadt ist fortge-schrieben worden. Jetzt zahlt die Stadt die Arbeit komplett, und man konzen-triere sich auf Bewohnerbeteiligungen an den Projekten, stärke das Miteinan-der in der Nachbarschaft und trete für

Das Quartiersmanagement fördert die aktive Nachbarschaft im Norden Bonns

Diskutieren im Quartiersbüro: (von links) Hubert Goda, Claudia Lucht, Herbert A. Jonderko, Martin Eder. Foto: Cynthia Rühmekorf

Infobroschüren. Foto: Cynthia Rühmekorf

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Berät in der Begegnungsstätte Breite Straße: Wiebke Standfuss

Foto: Cynthia Rühmekorf

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Sie möchten Möglichkeiten kennenler-nen, die Ihnen das Leben und Wohnen in den eigenen vier Wänden leichter machen können? Sie möchten wissen, ob Sie Ihre finanzielle Situation ver-bessern können, welche gesetzlichen Ansprüche Sie haben und welche Unter-stützungen und Vergünstigungen es für Sie gibt? Sie möchten Vorsorge treffen für den Fall, dass Sie Ihre Angelegen-heiten irgendwann einmal nicht mehr im vollen Umfang selber regeln kön-nen? Sie möchten sich zu „Wohnen mit Service“, zu alternativen Wohnformen, Seniorenpflegeheimen oder zur Pfle-ge von Angehörigen informieren? Sie suchen neue Anregungen für die Gestal-tung Ihres Alltags oder Ihrer Freizeit? Dann wenden Sie sich an einen der acht Bonner „Stützpunkte Offene Türen für Seniorinnen und Senioren“ (SpOTS), die in den Stadtbezirken eingerichtet sind.

Sie sind an vorhandene Treffpunkte der Altenhilfe, etwa Begegnungsstätten, angebunden und werden koordiniert durch das Haus der Bonner Altenhil-fe. Die Stützpunkte bieten qualifizierte Beratung für Seniorinnen und Senioren sowie deren Angehörige. Und zwar kostenlos. In vertrauensvoller Atmo-sphäre kann jeder Probleme und Nöte darlegen. Wohnortnah und stadtteilbe-zogen steht fachlich geschultes Perso-nal bereit, damit die Bonnerinnen und Bonner ihr Leben auch im Alter selbst-bestimmt und eigenständig gestalten können.

„Es kommen Leute zwischen 50 und 90 Jahren, um für sich Fragen etwa zur Grundsicherung oder zu Pflegeangebo-ten zu klären. Und natürlich auch Ange-hörige“, erläutert zum Beispiel die erfah-rene SpOTS-Beraterin Marisa Esposito. Sie ist Leiterin der städtischen Begeg-

nungsstätte Utestraße und als Pflege-fachkraft und Versicherungsfachange-stellte in sozialen Fragen eine kompe-tente Fachfrau. Ihre Kollegin Christiane Reiß-Kusel, Leiterin der städtischen Begegnungsstätte „Endenicher Burg“, kann das nur bestätigen. „Es brennen den Leuten Fragen zur Pflegefinanzie-rung auf den Nägeln. Oder es kommen Angehörige kranker Eltern, die einfach nicht mehr weiterwissen“, berichtet sie. Die Beratung sei also ein immens wich-tiges Angebot, sie sei „der Renner“ in der Endenicher Begegnungsstätte.

Hier die acht Adressen der SpOTS. Vor Ort können Beratungstermine verein-bart werden:

1. Bonn-Innenstadt, Begegnungs-stätte „St. Aegidius und St. Jakob“, Seniorenzentren der Bun-desstadt Bonn, Breite Straße 109-113, 53111 Bonn, Telefon: 0228 - 96 54 44 7, E-Mail: [email protected]. Sprechzeiten: dienstags 9 bis 10 Uhr, donnerstags 13 bis 14 Uhr und nach Vereinbarung

2. Auerberg, Begegnungsstätte des Deutschen Roten Kreuzes, Oslo-erstraße 8, 53117 Bonn, Telefon: 0228 - 67 27 93, E-Mail: [email protected]. Sprechzeiten: mon-tags bis freitags 9 bis 11 Uhr und nach Vereinbarung

3. Tannenbusch, Begegnungsstätte „Thomas Morus“ des Caritas-verbands für die Stadt Bonn e.V., Oppelner Straße 124, 53119 Bonn, Telefon: 0228 - 24 29 81 6, E-Mail: [email protected]. Sprechzeiten: mittwochs 10 bis 12 Uhr, donnerstags 14.30 bis 16.30 Uhr, freitags nach Vereinbarung

4. Endenich, Städtische Begeg-nungsstätte „Endenicher Burg“, Am Burggraben 18a, 53121 Bonn, Telefon: 0228 - 77 60 94 5, E-Mail: [email protected]. Sprechzeiten: nach Vereinbarung

5. Bad-Godesberg Zentrum, Offene Tür Duerenstraße e.V., Dürenstra-ße 2, 53173 Bonn, Telefon: 0228 - 35 72 20, E-Mail: [email protected]. Sprechzeiten: montags 10 bis 12 Uhr, mittwochs 15 bis 17 Uhr und nach Vereinbarung

6. Pennenfeld, Arbeiterwohlfahrt im Nachbarschaftstreff Pennenfeld, Maidenheadstraße 20, 53177 Bonn, Telefon: 0228 - 22 74 24 41, E-Mail: [email protected]. Sprechzeiten: nach Verein-barung

7. Mehlem, Städtische Begegnungs-stätte Mehlem, Utestraße 1, 53179 Bonn, Telefon: 0228 - 77 60 94 0, E-Mail: [email protected], Sprechzeiten: nach Vereinbarung

8. Beuel-Zentrum, Stadtteilzentrum der Arbeiterwohlfahrt, Neustraße 86, 53225 Bonn, Telefon: 0228 - 47 16 87, E-Mail: [email protected]. Sprechzeiten: nach Vereinbarung

Ansprechpartner für alle SpOTS:Haus der Bonner Altenhilfe - Amt für Soziales und Wohnen: Flemingstraße 2, 53123 Bonn, Telefon: 0228 - 77 66 99, E-Mail: [email protected], Internet: https://www.bonn.de/haus-der-bonner-altenhilfe

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Willkommen in den Stützpunkten Offene TürenAchtmal qualifizierte Sozialberatung für Seniorinnen und Senioren in ganz Bonn

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50 Jahre Grüne Damen und HerrenDie bundesweite große Ehrenamtlichen-Organisation wurde 1969 in Bonn gegründet

Im Herbst 2019 hat die Evangelische Kranken- und Alten-Hilfe (EKH) im Rahmen ihrer Bundestagung in Bonn ihr 50-jähriges Jubiläum gefeiert. Ein halbes Jahrhundert lang entlasten die „Grünen Damen und Herren“ nun schon in deutschlandweit 396 Krankenhäusern und 133 Altenhilfe-einrichtungen das Pflegepersonal. Insgesamt 7.600 Frauen und Männer sind aktuell in allen Bundesländern freiwillig tätig: indem sie Zeit für die Kranken und Alten haben, mit ihnen spazieren gehen, spielen, lesen oder singen. Wie etwa Barbara Drews, Leiterin der EKH-Gruppe im Bonner Johanniter-Krankenhaus. Man versuche, den Patientinnen und Patienten den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu machen, sagt Drews. Nächstenliebe nennt sie die Motivati-on für ihren Dienst.

Die große deutsche Ehrenamtlichen-Organisation war 1969 in Bad Godesberg an den Start gegangen. Deutschlands erste Grüne Dame hieß Brigitte Schröder. In den 1960er Jahren hatte sie sich als Gattin des Außenministers Ger-hard Schröder (CDU) auf Reisen im üblichen Damenpro-gramm gelangweilt. Spontan schlug sie in Washington vor, Krankenhäuser zu besichtigen. Als engagierte Lokalpoli-tikerin hatte Schröder ein Herz für soziale Themen - und lernte die „Pink Ladies“ kennen, US-Ehrenamtliche in rosa Kitteln. Die brachten vor allem eines, nämlich Zeit für die Patientinnen und Patienten mit. „Und da sah ich die Lücke in Deutschland. So kam es zu den Grünen Damen bei uns“, schrieb Brigitte Schröder später.

1969 hatte die als energisch bekannte „Frau Minister“ die Fäden geknüpft: Mit dem Evangelischen Krankenhaus Düs-seldorf war eine Klinik gefunden, die sich auf ihr Angebot einlassen wollte. Die 54-Jährige hatte eine Gruppe einsatz-bereiter Damen um sich versammelt. Sie hatte ihnen die typischen lindgrünen Kittel angepasst. Denn die Kennfarbe der Washingtoner Ideengeberinnen, das Rosa, missfiel ihr, nüchtern, wie sie war. Und nicht zuletzt hatte Schröder etliche Spendengelder für ihre soziale Idee zusammen-gebracht. Und los ging es auf den Stationen mit einem Freiwilligendienst, der nach und nach in Düsseldorf, Köln, im Bonner Johanniter-Krankenhaus und bald im gesamten Bundesgebiet Kliniken bereichern sollte: die EKH.

„Am Anfang habe ich Klinken geputzt“, erklärte Schrö-der später. Fast im Alleingang organisierte sie alles vom Heiderhof aus. Erst 1992 kam Geschäftsführer Albrecht von Cossel hinzu. Dann baute Schröder auch Gruppen in

Seniorenheimen auf. 1979 wurden die ersten Grünen Herren tätig. Bis zu ihrem Tod im Jahr 2000 gelang es Schröder auch noch, den Freiwilligendienst in den neuen Bundesländern anzukurbeln. Teile ihres Nachlasses gingen 2004 als Kapital in die Brigitte-Schröder-Stiftung über, die seither die EKH fördert. Für die Modernisierung und Weiter-entwicklung sorgten ab 1996 Schröders Nachfolgerinnen Gabriele Trull und Käte Roos.

Die Grünen Damen und Herren leisten für die Gesellschaft einen stellvertretenden Dienst, wie der Vorstand betont. Sie vermitteln unentgeltlich menschliche Nähe und Wert-schätzung. Sie unterstützen das Pflege- und das ärztliche Personal und tragen so zur Heilung bei. So belastend der Dienst für den Einzelnen auch ist, bekommen Grüne Damen und Herren vieles aus ihrem Ehrenamt zurück: Man lerne für sein eigenes Leben, sagen sie.

Brigitte Schröder war übrigens auch in der Bonner Alten-hilfe keine Unbekannte. Sie stieg vor über 50 Jahren schon ins erste Kuratorium der Stiftung Bonner Altenhilfe mit ein. Die ebenso charmante wie organisationsbegabte Gattin des vielfachen Bundesministers fand ab 1971 sogar immer noch Zeit, für viele Jahre den Vorsitz des Bonner Siftungskuratoriums zu übernehmen: wie in allem, was sie anpackte, mit Energie und viel Herzblut.

Bonner Gruppen gibt es im Johanniter- und im Waldkran-kenhaus der Johanniter, in der Kaiser-Karl-Klinik, in der MediClin Robert Janker-Klinik, im Institut für Hämatologie und Bluttransfusionswesen, im Reha-Zentrum Godeshöhe, in der Universitätsklinik Bonn, in den Seniorenheimen Haus auf dem Heiderhof, Haus am Redoutenpark, Heinrich Kolf-haus und Johanniter-Altenheim sowie einen ambulanten Dienst in der evangelischen Johannes-Kirchengemeinde Bad Godesberg.

Kontakt: Evangelische Kranken- und Alten-Hilfe e.V. Grü-ne Damen und Herren, Magazinstraße 15-16, 10179 Berlin, Tel.: 0228 – 91 80 89 57 (Bonner Kontaktbüro), E-Mail: [email protected], www.ekh-deutschland.de.

Ebba Hagenberg-MiliuGrüne Damen und ein Grüner Herr: Einsatz im Bonner Johanniter-Krankenhaus.

Foto: Cynthia Rühmekorf

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„Spezieller Marktpreis“ unterstützt geförderten WohnraumIn Bonn fehlt es an öffentlich gefördertem Wohnraum. Um Bau-projekte in diesem Bereich schneller umsetzen zu können und Investoren zu ermutigen, beschloss der Rat der Stadt Bonn 2019 ein wichtiges Instrument: Beim Verkauf von städtischen Grundstücken für den öffentlich geförderten Wohnraum wird eine Minderung vom Grundstückswert einberechnet.

Die Höhe der Minderung wird über einen rechnerischen Ertragsvergleich zwischen gefördertem und frei finanziertem Wohnungsbau ermittelt. Hierbei gehen die jeweils spezi-fischen Bedingungen des Grundstücks, des Wohnungsbauvor-habens sowie der jeweils gültigen Dauer und Bedingungen der Wohnungsbauförderung ein. Daraus ergibt sich der „spezielle Marktpreis“. Dadurch soll der wirtschaftliche Nachteil des öffentlich geförderten Wohnungsbaus ausgeglichen werden. Die Bodenwerte für Grundstücke sind aktuell sehr hoch, so dass sie durch die reduzierte Miete im öffentlich geförderten Wohnbau nicht refinanziert werden können.

Der Rat beschloss auch, dass städtische Grundstücke, die für den geförderten Wohnungsbau vorgesehen sind, zukünftig nur noch unter der Bedingung einer insgesamt 30-jährigen Miet-preis- und Belegungsbindung vergeben werden. Bislang lag die Bindung bei 25 Jahren. Zudem wird die Vereinigte Bonner Wohnungsbau AG (Vebowag) bei der Vergabe von städtischen Grundstücken über Direktvergaben bevorzugt berücksichtigt.

Mit Demenz mittendrin: neues Online-Portal für die Netzwerkarbeit In Deutschland leben derzeit 1,7 Millionen Menschen mit Demenz. Um ihnen und ihren Angehörigen das Leben mit Demenz zu erleichtern, arbeiten an vielen Orten bereits Kom-munen, Unternehmen, Vereine und ehrenamtlich Engagierte zusammen. Sie bekommen Unterstützung durch ein neues Informationsportal der Netzwerkstelle „Lokale Allianzen für Menschen mit Demenz“.

Die Internetseite www.netzwerkstelle-demenz.de bietet allen, die sich vor Ort zum Thema Demenz engagieren, gute Praxisbei-spiele, Materialien und weiterführende Links zu verschiedenen Themen. Erstmals werden Angebote und Ansprechpersonen für lokale Demenznetzwerke auf Bundesebene und in den 16 Bun-desländern auf einer Website gebündelt. Sie bieten Beratung und Unterstützung beim Aufbau und der Pflege lokaler Netz-werke und bei der Suche nach Finanzierungsmöglichkeiten. Auf der Internetseite gibt es zudem Hinweise auf Veranstaltungen, Neuerscheinungen, Initiativen und Ausschreibungen zum The-ma Demenz.

Aufgabe der Netzwerkstelle „Lokale Allianzen für Menschen mit Demenz“ ist es, die gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit Demenz zu stärken und das Zusammenwirken unterschied-licher Einrichtungen und Vereine in lokalen Netzwerken zu fördern. Die Netzwerkstelle ist bei der Bundesarbeitsgemein-schaft der Senioren-Organisationen (BAGSO) angesiedelt und wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) gefördert.

Pflegende Angehörige besser unterstützenDrei von vier Pflegebedürftigen in Deutschland werden zu Hause versorgt. Ihre Angehörigen sind dadurch stark belastet. Wie sie bessere Unterstützung bekommen können, war Thema einer Fachtagung des Bundesfamilienministeriums im September 2019 in Berlin unter dem Motto „Vereinbarkeit von Pflege und Beruf“. Dabei ging es darum, wie pflegende Angehörige besser unter-stützt werden können. Denn häufig sind sie dreifach belastet: Pflege kostet Zeit, sie kostet Geld, wenn die Arbeitszeit reduziert werden muss und Hilfsmittel benötigt werden, und sie kostet auch Kraft.

In ihrem Grußwort betonte Bundesfamilienministerin Franziska Giffey: „Die mehr als 2,5 Millionen pflegenden Angehörigen haben unsere volle Aufmerksamkeit verdient. Ohne sie wäre Pflege in Deutschland undenkbar.“ Die Unterstützung der pfle-

genden Angehörigen und eine bessere Vereinbarkeit von Pflege und Beruf sei daher eine wichtige Zukunftsaufgabe. „Deswegen prüfen wir, wie ein Konzept für ein Familienpflegegeld aussehen könnte: eine Art Lohnersatzleistung analog zum Elterngeld, das den Angehörigen über einen gewissen Zeitraum mehr finanzi-ellen Spielraum gibt und ermöglicht, dass sie weiter im Beruf bleiben können, während sie pflegen“, so Giffey. Auch wenn eine solch große Maßnahme nicht von heute auf morgen umgesetzt werden könne, sei es wichtig, darüber intensiv zu diskutieren.

Sechs Jahre familienbewusstes Unternehmens-netzwerkIm November 2019 wurde das Netzwerk „Familienbewusste Unternehmen Bonn / Rhein-Sieg“ sechs Jahre alt. Mit nur vier Anmeldungen startete das Projekt im Winter 2013. Heute engagieren sich mehr als 80 kleine und mittlere Betriebe aus der Region im Unternehmensverbund des Kompetenzzentrums Frau und Beruf Bonn/Rhein-Sieg. Träger des Projekts sind die Wirtschaftsförderungen der Stadt Bonn und des Rhein-Sieg-Kreises.

Ob Anwaltskanzlei oder Seniorenzentrum, im „Familienbe-wussten Netzwerk“ teilen Geschäftsführende und Personal-verantwortliche aller Branchen ihre Erfahrungen zur famili-enbewussten Personalpolitik. Auf den regelmäßigen Treffen informieren sich die Betriebe zudem über Themen wie Jobsha-ring, achtsame Sprache oder die Vorsorgevollmacht. Ziel aller Angebote ist die bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Dazu gehören bessere Arbeitsbedingungen für Mütter und Väter ebenso wie für pflegende Angehörige.

„Wir freuen uns über die anhaltende Nachfrage aus dem regio-nalen Mittelstand. Immer mehr Geschäftsführende suchen neue Impulse und den fachlichen Austausch zu familienbewusster Personalpolitik, um die Attraktivität ihres Unternehmens für Fachkräfte zu steigern“, sagte Elke Graff, Leiterin des Kompe-tenzzentrums Frau und Beruf. Victoria Appelbe, Wirtschafts-förderin der Bundesstadt Bonn, betonte: „Familienfreundliche

Angebote sind wichtig für die Zufriedenheit von Beschäftigten. Flexible Arbeitszeiten oder ein Zuschuss zur Kinderbetreuung motivieren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.“ Fachkräfte wie angehende Auszubildende entschieden sich gerne für einen Betrieb mit familienbewusster Unternehmenskultur, denn das Gros wolle Beruf und Privatleben vereinbaren, erläuterte Her-mann Tengler, Wirtschaftsförderer des Rhein-Sieg-Kreises.

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Kurz-hals-giraffe

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Musik:Übungs-stück(franz.)

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Haus der Bonner Altenhilfe / Mitten im Leben MIL19_031 – 14 HERBSTSCHIMMER

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Sie ist eine Institution in der Arbeit für hilfsbedürftige Men-schen in Bonn: Nelly Grunwald, Jahrgang 1959, studierte Sozi-alarbeiterin und seit 2002 Geschäftsführerin für Soziales und Rehabilitation im Bonner Verein für Gefährdetenhilfe (VFG). Mit ihrem Kollegen Joachim Krebs, der als Co-Geschäftsführer für Kaufmännisches und den Fachbereich Arbeit zuständig ist, steht Grunwald für den 1977 gegründeten Verein, der mit sei-ner gemeinnützigen Betriebs-GmbH Mitglied im Paritätischen Rheinland ist. Dabei ist sie selbst schon 1985 als Sozialarbei-terin in die Arbeit der damaligen zentralen Beratungsstelle des VFG eingestiegen.

Grunwald stammt aus der Eifel und arbeitete als Kind auf dem ländlichen Hof ihrer Eltern mit. Später übernahm der jüngere Bruder den Hof. Die ältere Schwester hatte ein Theologiestu-dium begonnen, bevor sie zum Fach Sozialarbeit wechselte und danach beim VFG antrat. 1995 übernahm Grunwald die Leitung des Betreuungszentrums Quantiusstraße, um 2002 in die Geschäftsführung aufzusteigen. Die Mitarbeit im Oskar-Romero-Haus für Studierende und Auszubildende, im Deut-schen Mieterbund und im Straffälligen-Hilfeverein Münster kam hinzu.

Der VFG ist Interessenvertreter für Menschen, die hilfsbe-dürftig sind, am Rande der Gesellschaft stehen und aus dem sozialen Netz herauszufallen drohen. Zielgruppen sind also Menschen in sozialen Schwierigkeiten wie Wohnungs- und Mittellosigkeit, oder sie brauchen wegen ihres körperlichen, geistigen oder seelischen Zustands oder wegen Suchtmittel-abhängigkeit Hilfe. Dazu kommen Arbeitslose, die Schwierig-keiten haben, ins Erwerbsleben zurückzukehren, und Kinder suchtmittelabhängiger Eltern. Der Dienst geschieht unter dem Motto „Helfen statt Wegsehen“ in christlicher und humani-tärer Verantwortung um der Würde des Menschen willen.

Dafür hat der Verein bedarfsgerechte Hilfsangebote in einem eng vernetzten System aufgebaut. Es geht also darum, das Klientel finanziell abzusichern und Wohnung, Arbeit sowie die Möglichkeit zum Aufbau eines tragfähigen Netzes sozialer Beziehungen zu vermitteln, heißt es auf der VFG-Homepage. Dabei gilt der Grundsatz: Jede Person wird so akzeptiert, wie sie ist. Die Angebote werden hinsichtlich Qualität und Wirksamkeit überprüft sowie an wechselnde Bedürfnisse der Klientel angepasst, formuliert die Homepage. Der Verein bie-tet Qualifizierungsmaßnahmen, damit die Mitarbeiterschaft den Aufgaben für Menschen in besonderen sozialen Notlagen gerecht wird. Er steht dabei in ständigem Dialog mit anderen

öffentlichen und privaten Trägern sozialer Arbeit sowie den Sozialleistungsträgern.

So leistet der VFG in seinem Zentrum Quantiusstraße Bera-tung und medizinische Versorgung. Dazu gibt es aufsuchen-de Hilfe für suchtmittelabhängige Menschen, speziell auch eine Beratung für russischsprechende Migrantinnen und Migranten, eine drogentherapeutische Ambulanz, ein Kon-taktcafé, ambulante Pflege, eine Kleiderkammer und eine medizinische Ambulanz. Dazu stellt der VFG in Betrieben Arbeitsmöglichkeiten bereit, die der Wiedereingliederung in den regulären Arbeitsmarkt dienen. Der Verein bietet Wohn-hilfen in Notunterkünften sowie Rehabilitationshilfen und gibt die Stadtzeitung „Fiftyfifty“ heraus. Im Godesberger Stadtteil-café Nippenkreuz wird Sozialberatung geleistet.

Und was macht Nelly Grunwald, wenn sie einmal nicht im beruflichen Einsatz ist? Ihre Hobbys sind Lesen und Fahrrad-fahren. Und dann träumt sie von einem kleinen Wohnmobil, um durch die Welt zu fahren.

Kontakt: Verein für Gefährdetenhilfe gemeinnützige Betriebs-GmbH, Am Dickobskreuz 6, 53121 Bonn, Telefon: 0228 – 98 57 60, E-Mail: [email protected], Internet: www.vfg-bonn.de

So geht BürgerengagementErfolgreiche erste Stadtteilkonferenz für Lannesdorf und Mehlem

Gut 100 Godesbergerinnen und Godesberger nahmen sich im Oktober bei der ersten Stadtteilkonferenz für Lannesdorf und Mehlem zum Ziel, „ihre Lebensqualität und ihr Zusammenle-ben gemeinsam zu gestalten“, so das Motto. Im Auftrag der Stadt hatten Ines Jonas, Sabine Ebeling und Silke Höfler vom Quartiersmanagement der Evangelischen Frauenhilfe eine dreistündige Veranstaltung nebst schmackhaftem Büffet auf die Beine gestellt.

An vier Thementischen diskutierten auch eine ganze Reihe Expertinnen und Experten aus Politik, Verwaltung, Vereinen und Kirchen mit. Vor Ort bildeten sich bis zur nächsten Stadtteilkonferenz Arbeitsgruppen zu den Themen Wohn-umfeld, Infrastruktur und Sicherheit, Straßenverkehr und Mobilität, Klima und Umweltschutz sowie Kulturräume, Begegnung und Integration. „Wir haben uns die Köpfe heiß geredet. Pläne geschmiedet, Aktionen vereinbart“, resümierte Moderatorin Ebba Hagenberg-Miliu. „Jetzt bin

ich gespannt, was sich entwickelt. Die Bürgerinnnen und Bürger im Quartier haben es selbst in der Hand.“

Kontakt: Telefon 0228 - 95 41 32 0 und E-Mail: [email protected]

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Das Motto ist: Helfen statt WegsehenSeit 2002 ist Nelly Grunwald eine Geschäftsführerin des Vereins für Gefährdetenhilfe

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Auflösung Kreuzworträtsel von S. 24HERBSTSCHIMMER

Highlights zum Vormerken:17. Januar: Beethoven pur im Kammermusiksaal des Beethoven-Hauses

13. bis 22. März: Internationales Beethoven-Fest „Seid umschlungen“ in diversen Stätten

23. März bis 4. April: Deutscher Musikwettbe-werb für den musikalischen Nachwuchs

Ab 30. April: Jazzfest Bonn

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Herausgeber: Bundesstadt Bonn, Amt für Soziales und WohnenHaus der Bonner Altenhilfe, Flemingstraße 2, 53123 BonnTelefon: 0228 - 77 66 99 Fax: 0228 - 77 64 78E-Mail: [email protected]/haus-der-bonner-altenhilfe

Konzeption und Redaktion: Dr. Ebba Hagenberg-Miliu (ham)

Redaktion Bundesstadt Bonn: Heike Oepen, Martha Ebert (s.o.)

Layout und Gesamtherstellung:SP Medienservice Verlag, Druck & WerbungReinhold-Sonnek-Straße 12 51147 KölnTelefon: 02203 - 98 04 03 [email protected]

Für unverlangt eingesandte Manu-skripte und Fotos haftet die Redaktion nicht. Nachdruck oder reprografische Vervielfältigung, auch auszugsweise, und Aufnahme in Datenbanken jeglicher Art sind nicht gestattet.

Diese Zeitschrift ist durch Mittel der Stiftung Bonner Altenhilfe gefördert und liegt kostenlos in den Verwal-tungsstellen und Begegnungsstätten in Bonn aus.

Online ist sie zu finden unter:http://www.bonn.de/senioren-hinweise

Leserbriefe:sind uns herzlich willkommen

Diese Broschüre wurde auf Papier mit dem Siegel „Blauer Engel“ gedruckt.

Akademisches KunstmuseumAm Hofgarten 21Di-Fr 15-17 UhrSo 11-18 Uhr, ab 11.15 Uhr FührungenBis 22. März: Objektwelten als Kosmos - Von Alexander von Humboldt zum Netzwerk Bonner Wissenschaftssammlungen

Museum Alexander Koenig Adenauerallee 160 Di, Do-So 10-18 Uhr, Mi 10-21 Uhr Bis 21. Juni: Groß. Größer. Dinosaurier

Kunst- und Ausstellungshalle der BR DeutschlandFriedrich-Ebert-Allee 4 Di+Mi 10-21 Uhr, Do-So 10-19 UhrAb 17. Dezember: Beethoven. Welt.Bürger.MusikBis 12. Januar: California Dreams. San Francisco – Ein Porträt

Haus der Geschichte der BR DeutschlandWilly-Brandt-Allee 14Di-So 9-19 Uhr, Eintritt freiBis 10. Mai: Zugespitzt. Kanzler in der KarikaturBis März: Very British. Ein deutscher Blick

Und was läuft an Ausstellungen in Bonn?

LVR-Museum Bonn Colmantstraße 14-16Di, Do-So 10-18 Uhr, Mi 10-21 Uhr:Bis 19. Januar: Fotografie in der Weimarer RepublikBis 13. September: Hören – Machen – Fühlen. Eine Mitmachausstellung

August-Macke-Haus Bornheimer Straße 96 Di-Fr 14.30-18 Uhr, Sa+So 11-17 UhrBis 16. Februar: Orpheus. Traum und Mythos in der modernen Kunst

Kunstmuseum BonnFriedrich-Ebert-Allee 2Di-So 11-18 Uhr, Mi 11-21 UhrBis 19. Januar: Jetzt! Junge Malerei in DeutschlandBis 16. Februar: Norbert SchwontkowskiBis 5. Januar: Ausgezeichnet #4: Agnes Meyer-BrandisAb 20. Februar: Candice Breitz

Deutsches Museum BonnAhrstraße 45Öffnungszeiten: Di-So 10-18 Uhr, Bis 23. Februar: Ist das möglich? Eine Experimentierausstellung mit Quizshow

Impressum

A E I O A W B A F F K A S S E L K U F E H U E F T E A T L A N T I H R O E R E M I R O C U L T R A E L R I T Z E S E H N E T U E E N E S S I E L I O N G R E N A D A E M F L O C K E L E T U E D E E K H A N A B B A U E N E R R E G T P F R E I T K O S A A N I S R S K U L L P A S S I V A I S A L O O N A M O R E S E S A M K N I G E R T A R O T E I S

Foto: Ebba Hagenberg-MiliuFoto: Ebba Hagenberg-Miliu

Foto: Ebba Hagenberg-Miliu

Diese Festschrift zum Kennenlernen der Stiftung Bonner Altenhilfe liegt kostenlos im Haus der Bonner Altenhilfe sowie

in den Verwaltungsstellen und Begegnungsstätten in Bonn aus.

Festschrift50 Jahre Stiftung Bonner Altenhilfe

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SpendenkontoDE82 3705 0198 0000 0486 03Sparkasse KölnBonn (BIC: COLSDE33)

Page 15: Mitten im Leben - Mitten in Bonn€¦ · Die beiden gelten in Bonn als „Dream-Team“ der großen Wohlfahrtsverbände, als Traum-Duo. Ulrich Hamacher, 60, verheiratet, zwei erwachsene

Zuverlässiger Partner für SeniorenAmbulante Pflege

Beuel, Tel. 0228 473782

Bonn, Tel. 0228 213439

Bonn Nord-West, Tel. 0228 688483-0

Bad Godesberg-Süd, Tel. 0228 95725-0

Bad Godesberg-Nord, Tel. 022888384-0

Begleitetes Service-Wohnen Poppelsdorf, Tel. 0228 91509-741

Seniorenbegegegnungsstätte Thomas Morus Tannenbusch, Tel. 0228 666777

Tagespflege Brüser Berg, Tel. 0228 748179-27

Stationäre Pflege

Altenheim Herz-Jesu-Kloster RamersdorfRamersdorf, Tel. 0228 97197-0

Alten- und Pflegeheim MarienhausInnenstadt, Tel. 0228 7257-0

Sebastian-Dani-Alten- und PflegeheimPoppelsdorf, Tel. 0228 91509-0

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