26
www.gvh.de Mobil in der Region Hannover 40 Jahre GVH 1970 – 2010

Mobil in der Region Hannover 1970 – 2010 - gvh.de · unternehmen in die Strukturen des Verkehrsverbundes eingebun- den, Reibungsverluste werden so deutlich minimiert. Der Verkehrsverbund

  • Upload
    others

  • View
    4

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Mobil in der Region Hannover 1970 – 2010 - gvh.de · unternehmen in die Strukturen des Verkehrsverbundes eingebun- den, Reibungsverluste werden so deutlich minimiert. Der Verkehrsverbund

www.gvh.de

Mobil in der Region Hannover40 Jahre GVH

1970 – 2010

Page 2: Mobil in der Region Hannover 1970 – 2010 - gvh.de · unternehmen in die Strukturen des Verkehrsverbundes eingebun- den, Reibungsverluste werden so deutlich minimiert. Der Verkehrsverbund

1970

1970 gab es nur eine Tarifzone für Hannover und angrenzende Gemeinden. Diese grobe Aufteilung wurde im Juni 1975 durch ein differenzierendes 3-Zonen-Modell ersetzt.

In den 80er-Jahren besteht das Gebiet des GVH immer noch aus drei Tarifzonen. Erst 1986 werden sie in weitere Nahbereichszonen geteilt.

1983

Page 3: Mobil in der Region Hannover 1970 – 2010 - gvh.de · unternehmen in die Strukturen des Verkehrsverbundes eingebun- den, Reibungsverluste werden so deutlich minimiert. Der Verkehrsverbund

Der Großraum-Verkehr in Zahlen

1970 1980 1990 2000 2009

1. Strukturdaten

Einwohner in Tsd. 1.068 1.128 1.127 1.149 1.130

PKW und Kombi in Tsd. 239 388 484 540

2. Nachfragedaten

Fahrten in Mio. 123 165 163 158 188,9

Personenkilometer in Mio. 1.353 1.335 1.297 1.455

3. Tarifeinnahmen in Mio. €

(ohne Ausgleichszahlungen und Kostenerstattung)

32 63 87 129 196

4. Verkehrsnetz

Anzahl der Linien

Stadtbahn 4 8 13 12

Straßenbahn 8 3 0 0

Eisenbahn 11 11 11 8

S-Bahn 5 7

Bus 102 129 178 170

Streckenlänge in km

Stadtbahn 37 80 114 183

Straßenbahn 43 15 0 0

Eisenbahn 233 233 251 342

davon S-Bahn 191 275

Bus (Linienlänge) 2.309 2.518 3.034 3.093

P+R Stellplätze 1.700 ca. 3.600 4.646 6.341

B+R Fahrradständer ca. 3.700 5.559 6.974

5. Betriebsleistungen

Zug-km in Mio.

Stadtbahn 5 9 16 24,6

Straßenbahn 6 2 0 0

Eisenbahn 4 4 8 8,6

davon S-Bahn 5 5,6

Wagen-km in Mio.

Bus 30 30 36 34,7

Platz-km in Mio.

Stadtbahn 1.405 2.457 4.800 3.721

Straßenbahn 1.775 345 0 0

Eisenbahn *) 3.133 3.200 2.836 3.606

davon S-Bahn 1.642 2.052

Bus 2.150 2.100 2.466 2.407

Anzahl der Fahrzeuge (ohne DB)

Stadtbahn 133 230 404 290

Straßenbahn 111 22 0 0

Bus 620 601 712 597

*) Abgrenzung entspricht ab 1993 dem GVH-Tarifgebiet

Page 4: Mobil in der Region Hannover 1970 – 2010 - gvh.de · unternehmen in die Strukturen des Verkehrsverbundes eingebun- den, Reibungsverluste werden so deutlich minimiert. Der Verkehrsverbund

Im Jahr 1970 wurde der Großraum-Verkehr Hannover (GVH)

gegründet. Der GVH ist der zweitälteste Verkehrsverbund in

Deutschland.

Seit der Gründung ist der Leitgedanke des Verbundes die

Partnerschaft. Von 1970 bis 2001 war der GVH ein Mischverbund

unter Beteiligung der verschiedenen Verkehrsunternehmen und

der Region Hannover sowie deren Vorgängerorganisationen.

2002 wurde der GVH dann in einen Unternehmensverbund umge-

wandelt. Gleichzeitig vereinbarten GVH und Region Hannover in

einem Partnervertrag die Leitlinien und Regeln für die weitere

Verbundtätigkeit und ihre Finanzierung.

Träger des GVH sind heute die üstra Hannoversche

Verkehrsbetriebe AG und die RegioBus Hannover GmbH. Neben

der Region Hannover arbeiten außerdem die DB Regio AG und

die metronom Eisenbahngesellschaft mbH in den Gremien des

Verkehrsverbundes mit. Leitlinie war und ist, immer wieder zu

einvernehmlichen Lösungen im Interesse der Fahrgäste zu finden.

Um diese enge Zusammenarbeit auch in den Strukturen abzubil-

den, arbeiten alle Partner daran, in 2011 wieder gemeinsam als

Mischverbund anzutreten.

Eine Konstante seit der Gründung des Verkehrsverbundes

ist das Bestreben, mit möglichst schlanken Strukturen aus-

zukommen. Die Koordinierung und Aufgabenerfüllung in

den Arbeitsbereichen Tarif, Vertrieb, Kommunikation und

Werbung, Angebotskoordinierung und Fahrgastinformation sowie

Statistik und Einnahmenaufteilung werden jeweils durch die

Verbundpartner – mit Unterstützung durch die Region Hannover

– durchgeführt. So kommt der GVH ohne eigene Verwaltung und

ohne eigenes Personal aus, Doppelstrukturen werden vermieden

und das Verbundmarketing stammt aus einer Hand. In vielen ande-

ren Verbünden liegt die Tarifhoheit bei der Verbundorganisation,

der Vertrieb jedoch bei den Verkehrsunternehmen. Beim GVH

sind die Tarif- und Vertriebsverantwortlichen der Verkehrs-

unternehmen in die Strukturen des Verkehrsverbundes eingebun-

den, Reibungsverluste werden so deutlich minimiert.

Der Verkehrsverbund GVH ist eine bereits 40 Jahre währende

„Erfolgsstory“. Nicht nur den Bewohnern der Region steht ein

qualitativ hochwertiges Verkehrsangebot zur Verfügung, auch

bei Großveranstaltungen wie der EXPO 2000, Kirchentagen oder

Großmessen wie der CeBIT können der GVH und die ihn tragenden

Verkehrsunternehmen immer wieder ihre Leistungsfähigkeit

unter Beweis stellen. In den Bereichen „Barrierefreiheit“ und „uni-

versal design“ ist der GVH ebenso Vorreiter wie beim Klimaschutz

und der Schadstoffreduktion.

Herausgeber:Großraum-Verkehr Hannover (GVH) im üstra Kundenzentrum,Karmarschstraße 30/32, 30159 Hannover

Redaktionsleitung: Miriam Rössig

Texte:Miriam RössigDr. Harald Paul, Udo Iwannek, Anke Voigt (üstra Hannoversche Verkehrsbetriebe AG)Tolga Otkun, Isabel Jäger (RegioBus GmbH)Tatjana Festerling (metronom Eisenbahngesellschaft mbH)Egbert Meyer-Lovis (DB Regio AG)Kerstin Tietgens, Klaus Abelmann (Region Hannover)

Impressum

Der GVH: 40 Jahre jung

Page 5: Mobil in der Region Hannover 1970 – 2010 - gvh.de · unternehmen in die Strukturen des Verkehrsverbundes eingebun- den, Reibungsverluste werden so deutlich minimiert. Der Verkehrsverbund

Inhalt

Der Großraum-Verkehr in Zahlen 3

Der GVH: 40 Jahre jung 4

Impressum 4

Grußwort 6

1960er 7

1970er 8

1980er 10

1990er 12

2000er 15

2010er – ein Ausblick 17

Fahrgastzahlen und Einnahmen im GVH 18

üstra – umweltfreundlicher Mobilitätsdienstleister 20

RegioBus – komfortabel, schnell und flexibel 21

DB Regio – die schnellste Verbindung in der Region 22

metronom – engagiert in Bewegung 23

Region Hannover – bürgernah, modern und weltoffen 24

Fotos:üstra-Bildarchiv (Martin Bargiel, Marc Theis)RegioBus-Archiv (sowie: Henning Scheffen)DB AG (Tibor Unger, Stefan Klink, Max Lautenschläger)metronom Pressearchiv (sowie: Gunter Weidanz/www.galerie4me.de)Archiv der Region Hannover (sowie: Herbert Rogge)Historisches Museum Hannover/HAZ-Hauschild Archiv (Wilhelm Hauschild)B:SiGN Werbeagentur GmbH

Grafik, Layout:B:SiGN Werbeagentur GmbH, Ellernstraße 36, 30175 Hannover

Druck:Benatzky Druck und Medien GmbHBüttnerstraße 1530165 Hannover

Hannover, August 2010

Page 6: Mobil in der Region Hannover 1970 – 2010 - gvh.de · unternehmen in die Strukturen des Verkehrsverbundes eingebun- den, Reibungsverluste werden so deutlich minimiert. Der Verkehrsverbund

Die Region Hannover hat heute unbestritten eins der bestfunk-

tionierenden Nahverkehrssysteme in Deutschland. Ein Lebens-

und Wirtschaftsraum, der seinen 1,1 Millionen Ein wohnerinnen

und Einwohnern höchstmögliche Mobilität fast rund um die Uhr

mit Regional- und S-Bahnen, Stadtbahnen und Bussen bietet.

Garant für das umfassende Angebot auf Straße und Schiene

ist seit 40 Jahren der Großraum-Verkehr Hannover (GVH).

Das runde Jubiläum des Verkehrsverbundes wird Ältere an

Zeiten erinnern, als der Rat beschloss, in Hannover eine Stadt-

bahn zu bauen; als auf regionaler Ebene die weitsichtige Ent-

scheidung getroffen wurde: „Siedlungs- und Verkehrsplanung

bilden eine Einheit. Grundlage ist ein leistungsfähiges Schnell-

bahnsystem.“ Im Jahre 1970, dem Geburtsjahr des GVH, gab

es erstmals einen gemeinsamen Fahrplan und einen einheit-

lichen Fahrschein für Bahn, üstra und private Busse. Und es

gab und gibt seitdem mit der Region Hannover einen Planer

und Finanzier, der das Angebot des GVH für seine Fahrgäste

mit Zuschüssen und Investitionen absichert und weiter aus-

baut. Angesichts der angespannten Haushaltslage der öffent-

lichen Kassen liegt hier die größte Herausforderung für die

Zukunft: Alle Akteure des Nahverkehrs in der Region Hannover

sind angehalten, mit effektiveren Strukturen die Angebots-

qualität zu erhalten und zu verbessern. Ich bin zuversichtlich,

dass uns das mit gemeinsamen Anstrengungen gelingt.

Hauke Jagau

Regionspräsident

Der erste Rammschlag am Waterlooplatz zum Bau der ersten von vier Tunnelstrecken wird gesetzt. Vorgesehen ist ein U-Bahn-Netz aus vier Linien, die sich im Innenstadtbereich kreuzen.

16. November 1965

Vor 40 Jahren wurde mit dem Großraum-Verkehr Hannover

(GVH) der Grundstein für eines der besten Nahverkehrs angebote

in Deutschland gelegt. Erst in der Rückschau wird deutlich, wel-

che enormen Verbesserungen seitdem erreicht werden konnten.

Entstanden ist der GVH aus dem erfolgrei chen Bürgerprotest des

Jahres 1969, der sich gegen Preise und Angebotsmängel im han-

noverschen Nahverkehr richtete und der unter dem Zeichen des

„Roten Punkts“ in ganz Deutsch land Schlagzeilen machte. Die

damals Verantwortlichen zogen daraus die richtigen Schlüsse

und trafen mit der Gründung des GVH mutige und weitrei-

chende Entscheidungen, von denen heute jährlich rund 180

Millionen Fahrgäste in der Region Hannover profitieren.

Seinen Erfolg hat der GVH den zahlreichen Mitarbeitern in

den Verkehrsunternehmen zu verdanken, die in fairer Partner-

schaft den Grundgedanken des GVH gelebt und verwirklicht

haben. Zu danken ist auch der Region Hannover und ihren

Vorläuferorganisationen, in denen die Bedeutung eines attrak-

tiven Nahverkehrs gerade auch in wirtschaftlich schwierigen

Zeiten stets sicher erkannt und in hohem Maße finanziell abgesi-

chert wurde und wird.

Mit der vorliegenden Broschüre möchte der GVH einen

Rückblick auf die vergangenen 40 Jahre geben und die Leser

auf eine kleine Zeitreise durch die Jahrzehnte und ihr

Lebens gefühl mitnehmen.

Wilhem Lindenberg

Geschäftsführer des GVH

Chronik

Grußwort

6

Page 7: Mobil in der Region Hannover 1970 – 2010 - gvh.de · unternehmen in die Strukturen des Verkehrsverbundes eingebun- den, Reibungsverluste werden so deutlich minimiert. Der Verkehrsverbund

Mit den 60er-Jahren beginnen auch in Deutschland Zeiten

des Umbruchs: Das Farbfernsehen bringt Realität in deutsche

Wohnzimmer, Minirock und Pille werden zur Mode und die sexu-

elle und politische Befreiung vom Mief der 50er-Jahre bahnt sich

ihren Weg. Junge Radikale kämpfen im Generationenkonflikt gegen

Alteingesessenes, auch Hannover soll moderner werden – möglichst

sozial gerecht. Die Bürger gehen dafür auf die Straße.

Hannovers Nahverkehr – Chaos aus Unternehmen und Tarifen

Gegen Ende der 60er-Jahre ist den Hannoveranern der schlechte Zustand

ihres Nahverkehrs ein Ärgernis: Die Straßenbahn- und Busflotte ist so

marode wie das Gleisnetz. Auto- und Nahverkehrsnetz sind aneinander

gekoppelt, was zu ständigen Verspätungen führt. Der Ein- und Ausstieg

ist waghalsig und findet mitten im fließenden Autoverkehr statt.

Barrierefreiheit ist ein Fremdwort, Busse und Bahnen sind von Älteren

und Mobilitätseingeschränkten kaum zu nutzen. Von aufeinander abge-

stimmten Fahrplänen der einzelnen Unternehmen, die in Hannover den

Bus- und Straßenbahnverkehr stellen, können die Bürger nur träumen. Die

Netzpläne reichen nur zur groben Orientierung und für jeden Umstieg in

ein neues Nahverkehrsfahrzeug muss ein neuer Fahrschein gelöst wer-

den – zu verwirrend unterschiedlichen Tarifen. Die Konkurrenzkämpfe der

Verkehrsunternehmen gehen zulasten der Fahrgäste.

Rote -Punkt-Aktion

Der Boykott lässt nicht lange auf sich warten: Als die damals noch privatwirt-

schaftlich geführte üstra im Juni 1969 die Fahrpreise für Einzelfahrscheine

(70 Pfennig) und Umsteigekarten (80 Pfennig) um je 10 Pfennig erhöhen

will, entbrennt eine bürgerliche Protestwelle: Die „Rote-Punkt-Aktion“

lockt Hunderte wütender Hannoveraner auf die Straßen. Sie demonstrieren

und legen Busse und Straßenbahnen lahm. Private Pkw mit einem roten

Punkt an der Windschutzscheibe übernehmen für elf Tage den Nahverkehr.

Motorisierte Hannoveraner sammeln so an regulären Haltestellen war-

tende Fahrgäste ein. Die Forderung der Rote-Punkt-Demonstranten: die

Kommunalisierung von üstra, die Rücknahme der Tariferhöhungen und die

Gründung eines Verkehrsverbundes für gerechte und einheitliche Tarife.

Die Massenbewegung beeindruckt den Rat der Landeshauptstadt Hannover

nachhaltig: Am 17. Juni 1969 verfügt ein Ratsbeschluss den Einheitstarif

von 50 Pfennig bei der üstra und die anschließende Kommunalisierung des

Unternehmens, das noch zur Preussen-Elektra gehört.

Ein Flugblatt ruft zu ersten Protest-versammlungen gegen die Fahrpreis-erhöhung von üstra um 10 Pfennig auf dem Opernplatz auf. Ihren Höhepunkt erreichen die Demonstrationen am 10. Juni 1969. Am 12. Juni kommt die „Rote-Punkt-Aktion“ in Fahrt.

7. Juni 1969

„Der Sieg von Hannover“: Der Rat derStadt Hannover beschließt die Ein füh-rung eines 50-Pfennig-Einheitspreises für Sammelkarten. Die Übernahme von üstra in städtischen Besitz soll verhan-delt und ein Verkehrsverbund gegrün-det werden.

17. Juni 1969

Der Großraum-Verkehr Hannover wird gegründet – eine Rahmen vereinbarung zu diesem Zweck unter-zeichnet. Der neue Verbund nimmt seine Arbeit zwei Tage später auf.

4. März 1970

Das neue Logo des GVHwird in einer Anzeigen-serie vorgestellt. Es symbolisiert das Ende des Teufelskreises aus schlechtem Service und hohen Preisen.

3. März 1970

7

Page 8: Mobil in der Region Hannover 1970 – 2010 - gvh.de · unternehmen in die Strukturen des Verkehrsverbundes eingebun- den, Reibungsverluste werden so deutlich minimiert. Der Verkehrsverbund

Hannover bekommt einen Verkehrsverbund

Nach den massiven Rote-Punkt-Protesten schließen sich am

4. März 1970 die sechs betroffenen Verkehrsunternehmen

Bundesbahn, Bundespost, üstra, Steinhuder Meer-Bahn, die

Verkehrsbetriebe Herrmann Bachstein sowie der Verband

Großraum Hannover zum Großraum-Verkehr Hannover

(GVH) zusammen. Die gemeinsame Arbeit der ÖPNV-Träger

im Raum Hannover soll verbessert und auf die Siedlungs- und

Verkehrsplanung abgestimmt werden. Am 16. März 1970

tritt dann der erste Einheitstarif für Hannover in Kraft. Eine

entscheidende Verbesserung für die Fahrgäste: Endlich ist

das Tarifsystem übersichtlicher. Zudem wird ein weiteres

Versprechen der Rote-Punkt-Aktion umgesetzt: Am 15. Juli

1970 beginnt der Kommunalisierungsprozess von üstra.

Nachdem die Organisation des neuen Verkehrsverbundes gere-

gelt ist, widmet man sich dem ersten Gemeinschaftsfahrplan

– er tritt im Frühjahr 1972 in Kraft.

Die 70er-Jahre sind das Jahrzehnt der Blumenkinder, der Schlaghosen und langen Haare. Und, ebenso augenfällig, der aktiven Veränderungen. Studentenbewegungen gewinnen weiter an Bedeutung, die Bürger werden politisch aktiv. Auch in Hannover trägt die „Rote-Punkt-Aktion“ Früchte: Die Protestaktion führt zum Einheitstarif. Die Modernisierung des Nahverkehrs schreitet voran – was in den 60er-Jahren in Hannover angedacht worden ist, wird in den 70er-Jahren umgesetzt.

Einführung eines einheitlichen Gemein schaft starifs, gültig im gesam-ten Großraum in allen öffentlichen Verkehrsmitteln (DB-Nahverkehr, Straßenbahn- und Buslinien).

16. März 1970

Nach langen Verhandlungen beginnt der Prozess der Kommunalisierung von üstra.

15. Juli 1970

Der erste Gemeinschafts-fahrplan tritt in Kraft.

1. Mai 1972

Inbetriebnahme der ersten Stadtbahn-Neubaustrecke Laatzen bis Laatzen/Süd (zu -nächst als Straßenbahnbetrieb).

1. September 1973

8

Page 9: Mobil in der Region Hannover 1970 – 2010 - gvh.de · unternehmen in die Strukturen des Verkehrsverbundes eingebun- den, Reibungsverluste werden so deutlich minimiert. Der Verkehrsverbund

Hannover bekommt seine erste Tunnelstrecke

Am 16. November 1965 wird der erste Rammschlag am

Waterlooplatz zum Bau der Tunnelstrecke der Linie A gesetzt.

Vorgesehen ist ein U-Bahn-Netz aus vier Linien, die sich im

Innenstadtbereich kreuzen. Die Linie A umfasst die Strecke

von Linden in die List, die Linie B von Vahrenwald in die

Südstadt, die Linie C von Stöcken nach Misburg und die Linie D

soll die geplanten neuen Siedlungsgebiete im Westen und

Südosten verbinden.

Gleichzeitig wird der Bau der ersten Tunnelstrecke vom

Waterlooplatz in die List in Auftrag gegeben. Rund zehn

Jahre wird gebaut, eine enorme Kraftanstrengung für die

beteiligten Unternehmen und Hannovers Bürger. So werden

die Arbeiten an der Tunnelstrecke der Linie A in einer soge-

nannten offenen Baugrube getätigt – über Jahre sichtbar. Am

26. September 1975 feiern 75.000 begeisterte Hannoveraner

dann die Eröffnung der Linie A mit den U-Bahn-Stationen

Hauptbahnhof, Kröpcke, Markthalle, Waterlooplatz und der

Rampe an der Haltestelle Gustav-Bratke-Allee.

Der erste RufBus im GVH

Am 4. August 1978 startet erstmals ein RufBus in Wunstorf.

Das neue Betriebskonzept weicht vom sonst üblichen Ein-

satz schema des Linienbusbetriebs ab und ermöglicht einen

flexiblen, auf die Bedürfnisse der Fahrgäste abgestimmten

Verkehr. Vor allem in ländlichen Gegenden kann so ein brei-

tes und dennoch wirtschaftliches Verkehrsange bot eingerich-

tet werden.

Bis heute hat sich das RufBus-Angebot bewährt. Es

besteht weiterhin in Neustadt. In Wunstorf, Barsing hausen,

Burgdorf, Isernhagen, Lehrte, Neustadt, Seelze, Uetze und

in der Wedemark gibt es das Ruftaxi. In Springe bietet

das AnrufSammelTaxi (AST) eine flexible Ergänzung zum

Bus. Auf Wunsch bringt das AST die Fahrgäste auch bis vor

die Haustür.

Einführung eines diffe-renzierenden Drei-Zonen-Tarifs mit zwei Preisstufen.

1. Juni 1975

Erste Tunnelfahrten für die Öffentlichkeit mit der neuen üstra-Stadtbahn. Neuer Regelbetrieb auf der ersten Strecke Oberricklingen bis Hauptbahnhof ab dem 28. September.

26. September 1975

Gründung der Regionalverkehr Hannover GmbH (RVH) aus den Kraftverkehrsbetrieben von Bundespost und Bundesbahn. Die RVH bleibt in Bundeseigentum.

1. Juni 1976

Eröffnung des durchgehenden Stadtbahnbetriebes auf der A-Strecke von Lahe bis zum Fasanenkrug.

4. April 1976

9

Page 10: Mobil in der Region Hannover 1970 – 2010 - gvh.de · unternehmen in die Strukturen des Verkehrsverbundes eingebun- den, Reibungsverluste werden so deutlich minimiert. Der Verkehrsverbund

Das Jahrzehnt der 80er wird überschattet von der Angst um einen atomaren Krieg, den Querelen hinter dem „Eisernen Vorhang“ und den daraus resultierenden Gegenbewegungen der Jugend: Punk und New Wave. Auch der Revoluzzergeist ist noch nicht erlahmt: In Karlsruhe gründen linke und ökologische Gruppen die Bundespartei der Grünen. Und in Hannover werden erstmals Anreize für die Nutzung des ÖPNV geschaffen: kundenfreundliche Angebote wie Abonnements und die Mitnahmeregelung.1980er

Der Zweckverband Großraum Hannover (ZGH) wird Rechts-nachfolger des Ver bandes Großraum Hannover.

24. März 198024. März 1980

Inbetriebnahme des ersten Teilstücks der Stadtbahnstrecke B-Süd vom Kröpcke bis zur Schlägerstraße.

31. Mai 198131. Mai 1981

Beginn der Ausstattung aller Haltestellen im GVH mit neuen, dunkelgrünen Info-Masten und vielfach neuen Wetterhäuschen.

Januar 1982Januar 1982

Mit der Eröffnung des neuen Bahnhof Seelze beginnt die Modernisierung von DB-Strecken. Das Ziel: eine S-Bahn.

22. September 198422. September 1984 1. April 1986 18. September 1988 27. Mai 1989 14. Juni 1990

10

Page 11: Mobil in der Region Hannover 1970 – 2010 - gvh.de · unternehmen in die Strukturen des Verkehrsverbundes eingebun- den, Reibungsverluste werden so deutlich minimiert. Der Verkehrsverbund

Einheitliche Fahrgastinformationen

Ein Verkehrsverbund muss als Einheit erkennbar sein, dies gilt

auch für die Fahrgastinformation. Aber nicht nur einheitlich,

sondern auch qualitativ hochwertig soll der Fahrgast über das

Verkehrs- und Tarifangebot informiert werden. So werden

ab 1982 alle Haltestellen im GVH mit einheitlichen grünen

Infomasten und oft auch mit neuen Wetterschutzhäuschen

ausgestattet. Ein einheitliches Fußgängerleitsystem wird

eingeführt und neu installierte Infovitrinen mit wichtigen

Fahrgast-Informationen bestückt – unter anderem Liniennetz-

und Fahrpläne sowie Tarifaushänge. Die Farbe Grün und das

GVH-Logo unterstützen die Wiedererkennbarkeit. Nicht zu

vergessen ist hierbei der GVH-Gemeinschaftsfahrplan, der die

Fahrpläne aller Linien im GVH zusammenfasst.

„Entdeckertag der Region Hannover“ geworden – eine

der wichtigsten Veranstaltungen im GVH-Jahreskalender.

Mehr als 200.000 Menschen erkunden seitdem zum

Schnäppchenpreis eines TagesTickets die rund 36 Tourenziele

rund um Hannover mit den Bussen und Bahnen des GVH.

1. Großraumentdeckertag

Am 18. September 1988 nähert sich der 25. Geburtstag des

Verband Großraum Hannover (zu diesem Zeitpunkt ZGH) –

das Ereignis soll unter Beteiligung der Verkehrsunternehmen

bürgernah gefeiert werden. Der Zweckverband organisiert

ein Fest auf dem Opernplatz, das ebenso unterhalten wie

informieren will. Im Mittelpunkt stehen dabei die Aufgaben

des ZGH: ÖPNV, Wirtschaftsförderung, Naherholung und

Regionalplanung. Im Laufe der Jahre ist daraus der

Neu im GVH: KombiTickets

Das erste „KombiTicket“ gibt es zu einem feierlichen Anlass:

In Zusammenarbeit mit dem niedersächsischen Ministerium

für Bundes- und Europa-Angelegenheiten wird der Kombi-

tarif im GVH erstmalig zum „Fest der Europäer“ eingeführt.

Anlässlich des europäischen Gipfels, der vom 24. bis zum

28. Juni 1988 in Hannover stattfindet, können die Besucher

mit den Sonderfahrkarten die Busse und Bahnen im GVH

zur stressfreien und umweltfreundlichen An- und Abreise

nutzen. Mittlerweile ist das KombiTicket bei den meißten

Großveranstaltungen in der Region Hannover längst eta-

bliert. So be stehen dauerhafte Kooperationen mit promi-

nenten Partnern wie Hannover 96, Hannover Concerts oder

auch dem Niedersächsischen Staatstheater. Die jeweiligen

Eintrittskarten gelten gleichzeitig als GVH-Fahrausweise.

Auch zu großen Messen und kulturellen Veranstaltungs-

reihen in den Herrenhäuser Gärten ist die gleichzei-

tige Nutzung der Eintrittskarte als Bus- und Bahnticket

inzwischen gängige Praxis.

Die CityBahn – Vorläufer der S-Bahn

Im GVH tut sich Ende der 80er etwas und die Geschwindigkeit

steigt: Ab dem 27. Mai 1989 fährt die neue CityBahn auf den

Strecken Hannover – Haste und Hannover– Springe. Dadurch

wird nicht nur das DB-Nahverkehrsangebot erheblich ver-

bessert, auch der Taktfahrplan und die kundenfreundlich

modernisierten Fahrzeuge setzen neue Qualitätsmaßstäbe.

Es folgt eine weitgehend gut abgestimmte Vertaktung des

gesamten DB-Nahverkehrsangebotes innerhalb des GVH.

Außerdem werden weitere Strecken ausgebaut mit dem Ziel

der Trennung von Nah- und Fernverkehrszügen. Die CityBahn

ist der Vorläufer des heutigen S-Bahn-Systems.

Einführung von Abo und Mitnahmeregelung

Im März 1980 wird der Verband Großraum Hannover zum

Zweckverband Großraum Hannover (ZGH). Der Großraum-

Verkehr Hannover hat sich als Verbund bewährt und

bleibt bestehen. Zum 1. April 1986 werden die drei vor-

handenen Tarifzonen weiter unterteilt und Nutzern von

GVH-Monatskarten wird erstmals ein Jahresabonnement

angeboten. Kunden müssen nun nicht mehr jeden Monat

für ihre Wertmarke zur Verkaufsstelle gehen, sie wird zuge-

sandt und die Kosten bequem vom Konto abgebucht. Neu

eingeführt wird auch die „Supercard“ – die erste übertragbare

Monatskarte im GVH. Es gibt sie ebenso wie das reguläre, per-

sonengebundene Jahresabonnement und die Monatskarten

für die Preisstufen 1 und 2 sowie für die Preisstufe „N“

(Nahbereich). Erstmalig greift auch die Mitnahmeregelung.

1980er

24. März 1980 31. Mai 1981 Januar 1982 22. September 1984

Einführung des ersten Abonnement-Verfahrens: Der GVH bietet neue Cards wie die Nahbereichs-Monatskarte im Jahresabonnement und die neue, über-tragbare Supercard für seine Kunden.

1. April 19861. April 1986

Der erste „Großraum-entdeckertag“ wird vom Zweckverband Großraum Hannover ausgerichtet.

18. September 198818. September 1988

Die neue CityBahn ersetzt mit modernisierten Wagen auf den Strecken der Deisterbahn den DB-Nahschnellverkehr.

27. Mai 198927. Mai 1989

Hannover erhält in Paris den Zuschlag für die Weltausstellung im Jahr 2000.

14. Juni 199014. Juni 1990

11

Page 12: Mobil in der Region Hannover 1970 – 2010 - gvh.de · unternehmen in die Strukturen des Verkehrsverbundes eingebun- den, Reibungsverluste werden so deutlich minimiert. Der Verkehrsverbund

Flexible Monatskarten im Abo

Kundenfreundlicher und flexibler soll das Angebot des GVH

werden, daher wird ab dem 1. Juni 1991 die Monatskarte

(Supercard, eingeführt am 1. April 1986) durch das neue,

übertragbare GroßraumTicket ersetzt. Es besteht aus

einer Kundenkarte, die durch jeweilige Monatswertmarken

ergänzt wird. Ein Foto des Kunden ist nicht mehr nötig. Das

GroßraumTicket gibt es im Einzelverkauf und im Abo. Mit ihm

will der GVH Stammkunden gewinnen, denen eine flexible

Nutzung wichtig ist.

Vom Sondertarif zum RegionalTarif

Der ÖPNV in und um Hannover soll Fahrgästen den größt-

möglichen Radius an Mobilität bieten. Zum 1. März 1992

fahren mit neuem Sondertarif erstmalig auch Kunden, die

entlang einer Bahnstrecke außerhalb des GVH wohnen. Der

neue „Schaumburg-Tarif“ soll mehr Berufspendler dazu brin-

gen, vom Auto auf die umweltfreundliche Bahn umzusteigen.

Im Laufe der Jahre wird das Tarifgebiet des GVH ausgedehnt,

und um weitere Bahnstrecken ergänzt. Am 12. Dezember

2004 werden die Sondertarife zum einheitlichen „GVH-

Regionaltarif“ zusammengefasst.

Heute gibt es MobilCards im Regionaltarif für Celle,

Peine, Schaumburg, Soltau–Fallingbostel, Hameln–Pyrmont,

Nienburg/Weser, Hildesheim und Gifhorn. Durch diese

Kooperation sind mittlerweile über 40 weitere Bahnhöfe tarif-

lich an das GVH-Gebiet angeschlossen.

Startschuss: FirmenAbo

Am 21. Februar 1992 fällt der Startschuss für das FirmenAbo.

Die Zielgruppe sind Großkunden wie Firmen, Behörden,

Kliniken oder Genossenschaften. Das praktische und gün-

stige Abonnement soll deren Mitarbeitern einen stressfreien

und zuverlässigen Weg vom und zum Arbeitsplatz garan-

tieren. Sogar in ihrer Freizeit können Angestellte ihre GVH-

MobilCards im FirmenAbo nutzen – rund um die Uhr.

Einführung des SemesterTickets

Wie wichtig die Zielgruppe junger Kunden, vor allem der

Studenten ist, zeigt die Geschichte der „Roten-Punkt-Aktion“

von 1969. Und so führt der GVH am 1. September 1993 erst-

malig ein SemesterTicket für Studierende ein, das gleichzeitig

auch Studentenausweis ist. Eine Kombination, die sich bis

heute bewährt.

Die elektronische Fahrplanauskunft für Niedersachsen: EFA

Die Neuen Medien machen auch vor der Fahrgastinformation

nicht halt, und so führt der GVH 1991 die elektronische

Fahrplanauskunft „EFA“ ein. Zunächst nutzt sie nur

der Kundenservice der Verkehrsunternehmen und der

Kommunalverband Großraum Hannover (KGH). Ab 1996

holen sich die Kunden jedoch über Touchscreen und

Computer selbst ihre Auskünfte von der EFA (www.efa.de).

Höhepunkt der 90er-Jahre ist sicher die Wiedervereinigung des geteilten Deutschlands am 3. Oktober 1990. Damit einher geht 1993 die bundesweite Änderung der Postleitzahlen. Die elektro-nischen Medien entwickeln sich rasant: Das Zeitalter der Handys und Computer ist angebrochen. Die CD-ROM überholt die Diskette und der Discman den Walkman. Auch beim Nahverkehr in Hannover halten Fortschritt in Technik, Angebot und Dienstleistung Einzug.

1990er

Neue Rahmenvereinbarung der GVH-Partner. Die DB scheidet aus und schließt einen Kooperationsvertrag.

11. Juli 1990

Gründung der Busverkehr und Service Großraum Hannover GmbH (B.U.S) als Gesellschaft für die Busunternehmen Regionalverkehr Hannover, Steinhuder Meer-Bahn und Verkehrsbetriebe Bachstein – Betrieb Burgdorf.

1. Oktober 1991

Der Niedersächsische Landtagbeschließt: Rechts nachfolger des Zweckverbandes wird der Kommunalverband Großraum Hannover (KGH). Am 1. Juli nimmt dieser seine Arbeit auf.

20. Mai 1992

Einführung des ersten Sondertarifs im GVH: Der Schaumburg-Tarif ermöglicht auch Fahrten auf der DB-Strecke Bückeburg – Hannover.

1. Marz 1992

12

Page 13: Mobil in der Region Hannover 1970 – 2010 - gvh.de · unternehmen in die Strukturen des Verkehrsverbundes eingebun- den, Reibungsverluste werden so deutlich minimiert. Der Verkehrsverbund

Ein zunehmend verbesserter Service lässt die Abrufzahlen

in kurzer Zeit rasant steigen. Ende des Jahrtausends ist die

EFA nicht mehr wegzudenken, zumal nun Fahrplanauskünfte

auch über die Grenzen des GVH für Niedersachsen und

Bremen erhältlich sind. Über seinen eigenen Internetauftritt

www.gvh.de ist der GVH an die EFA gekoppelt.

Zur Expo wird der Nahverkehr ausgebaut

Mit der Vorbereitung auf die EXPO 2000 wird der Nahverkehr

in der Region Hannover in der zweiten Hälfte der Neunziger

grundlegend ausgebaut. Zum Expogelände wird von der

Freundallee bis zur Expo Plaza eine neue Stadtbahnstrecke

ausgebaut, die auch den Stadtteil Bemerode und das neue

Quartier am Kronsberg optimal erschließt. üstra wird mit 144

neuen Stadtbahnen des Typs TW 2000 und einem neu kon-

zipierten Stadtbus ausgerüstet. Aus der wichtigsten U-Bahn-

Station „Kröpcke“ wird eine helle und freundliche Kathedrale

des Nahverkehrs. In die Neunziger fällt auch ein spektakuläres

Designprojekt: üstra lädt international renommierte Designer,

Architekten und Künstler ein, neun über das Stadtgebiet ver-

teilte Haltestellen – BUSSTOPS – individuell zu gestalten.

Die Investitionen in den Nahverkehr zur Expo sind gut ange-

legt und werden nachhaltig genutzt. Mit ihrer Hilfe bewältigt

der GVH auch die großen Events des nächsten Jahrzehnts pro-

blemlos: den Evangelischen Kirchentag in Hannover 2005 und

die Fußballweltmeisterschaft in Deutschland 2006.

21. Februar1992

1. September 1993

Erstmalig gibt es GVH-FirmenAbos, als flexibles Angebot für Großkunden.

Das GVH-SemesterTicket für Studenten wird eingeführt.

Der Zoo Hannover hat jetzt Straßenbahn- und Stadtbahn-Anschluss.

26. September 1993

üstra setzt erstmals Erdgasbusse ein. Die B.U.S. testet bei der Steinhuder Meer-Bahn ebenfalls ein solches Fahrzeug.

14. Juli 1994

Efa-Zugriffszahlen im Jahresdurchschnitt

13

Page 14: Mobil in der Region Hannover 1970 – 2010 - gvh.de · unternehmen in die Strukturen des Verkehrsverbundes eingebun- den, Reibungsverluste werden so deutlich minimiert. Der Verkehrsverbund

Das Fahrgastfernsehen wird ein Erfolg

1996 geht das üstra Fahrgastfernsehen in Betrieb –

zunächst stationär auf Großbildschirmen in den wichtigsten

U-Bahn-Stationen: Hauptbahnhof, Kröpcke, Steintor und

Lister Platz. Schon bald schätzen GVH-Fahrgäste das ton-

lose Programm aus Filmen, Fotos und Texten. Ab 2000

kommt das Fahrgastfernsehen mit der neuen Stadtbahn

TW 2000 dann auch ins Rollen. Mittlerweile gibt es die

aktuellen Informationen aus Hannover und der Welt auf

elf Großbildschirmen in den U-Bahn-Stationen, auf 1.728

Monitoren in 144 üstra Stadtbahnen des Typs TW 2000

(„Silberpfeil“) sowie auf 42 Monitoren in 21 üstra Stadtbussen.

Über 300.000 Zuschauern vertreibt das Fahrgastfernsehen

täglich die Warte- und Fahrtzeit. Neue Angebote des GVH

können so in kürzester Zeit bekannt gemacht werden.

Der Schienenpersonennahverkehr wird regionalisiert

Die Eisenbahn hat im Nahverkehrskonzept des Großraums

Hannover eine zentrale Bedeutung, da sie schnelle

und attraktive Fahrmöglichkeiten zwischen den Stationen

im Umland und in der Landeshauptstadt bietet. Die

Angebote im Schienenpersonennahverkehr (SPNV) bestellt

der Kommunalverband Großraum Hannover (KGH) seit

dem 1. Januar 1996 für sein Verbandsgebiet in eige-

ner Verantwortung. Zu diesem Zeitpunkt wird mit der

Regionalisierung die Aufgabenträgerschaft für den SPNV

bundesweit neu geregelt und auf die Bundesländer verlagert.

Das Niedersächsische Nahverkehrsgesetz legt im Detail fest,

dass der KGH neben seiner bisherigen Zuständigkeit für den

Bus-, Straßen- und Stadtbahnverkehr auch Aufgabenträger

für den SPNV ist. Damit wird für die Region Hannover der pla-

nerische Idealzustand erreicht, ÖPNV und SPNV in einer Hand

zu bündeln.

Die GVH-Tarifreform von 1997

Am 1. Februar 1997 wird das Tarifsystem des GVH grund-

legend neu strukturiert. Fahrausweise bis zu einem Tag

Gültigkeitsdauer heißen nun „Tickets“ und sind rot, Zeitkarten

als Fahrausweise mit längerer Gültigkeitsdauer sind blaue

„Cards“. Im neuen System wird nach durchfahrenen Zonen

gezählt, maximal gibt es drei Ticket- und vier Card-Zonen.

Das neue Busnetz in der Region Hannover

Die Änderung des Personenbeförderungsgesetzes im Jahr

1996 und die damit verbundene Ausrichtung des ÖPNV auf

den Wettbewerb setzt die kommunalen Verkehrsbetriebe

unter Druck: üstra entscheidet sich daher für eine

Neuausrichtung ihres Busbetriebs. Ziel ist eine wettbe-

werbsfähige Kostenstruktur. So wird das Liniennetz neu

gegliedert, die Reise- und Taktzeiten werden verkürzt und

das Liniensystem vereinfacht – neue Kunden sollen durch das

attraktivere Angebot gewonnen werden.

Die Abhängigkeiten von Stadt- und Regionalverkehr und die

Notwendigkeit, beides im Sinne des Kunden aufeinander

abzustimmen, führen dazu, dass der KGH im Januar 1996 mit

der übergreifenden Planung des regionalen Busliniennetzes

beginnt. Auch hierbei ist das Ziel die Erschließung neuer

Fahrgastpotenziale. Die Umsetzung des Konzepts erfolgt stu-

fenweise jeweils mit Einführung der Winterfahrpläne in den

Jahren 1997, 1998 und 1999.

Die RegioBus nimmt Fahrt auf

Im Buslinienverkehr des Landkreises Hannover sind in den

80er- und 90er-Jahren drei Einzelunternehmen unterwegs: die

Regionalverkehr Hannover GmbH (RVH), die Steinhuder Meer-

Bahn GmbH (StMB) in Wunstorf sowie der Teilbetrieb Burgdorf

der Verkehrsbetriebe Bachstein (VB). Alle drei Unternehmen

fahren mit eigenen Fahrzeugen und Bedingungen. Eine unbe-

friedigende Situation für die Gemeinden, Unternehmen und

Kunden. Daher wird gegen Ende der 80er-Jahre im KGH eine

Arbeitsgruppe gegründet – aus ihr geht 1991 die B.U.S. her-

vor, die Busverkehr und Service Großraum Hannover GmbH.

Sie plant zur Verbesserung ein einzelnes, leistungsstarkes

Verkehrsunternehmen, das vorhandenes Potenzial bündeln

und nutzen soll. Zudem koordiniert die B.U.S. unter anderem

die Verwaltungsarbeiten für die drei Verkehrsunternehmen.

Am 20. November 1997 verschmelzen diese dann zur

RegioBus Hannover GmbH. Die neue Gesellschaft nimmt am

9. Februar 1998 die Arbeit auf.

Das Niedersächsische Nahverkehrs-gesetz tritt in Kraft: Der KGH wird auch Aufgabenträger für den Schienenpersonennahverkehr; ein neuer Verkehrsvertrag zwischen DB Regio und KGH regelt die Leistungsbestellung.

1. Januar 1996

Das neue Busliniennetz von üstra mit Unterscheidung nach Basisnetz, Ergänzungs-linien und Spezialverkehren wird eingeführt.

26. September 1996

Die neue GVH-Tarifstruktur mit überarbeiteter Zonen-einteilung: Tickets (rot) und Cards (blau) wird präsentiert. Die Nahbereichszonen ent-fallen.

1. Februar 1997

Offizielle Betriebs übernahme der RegioBus Hannover durch Zusammen führung der vier Gesellschaften RVH, StMB, VB und B.U.S.

9. Februar 1998

14

Page 15: Mobil in der Region Hannover 1970 – 2010 - gvh.de · unternehmen in die Strukturen des Verkehrsverbundes eingebun- den, Reibungsverluste werden so deutlich minimiert. Der Verkehrsverbund

Mobilität und Service für alle

Die Verkehrsunternehmen innerhalb des GVH verbessern kon-

tinuierlich ihren Service, damit ihr Angebot allen Bürgerinnen

und Bürgern zugänglich wird.

Seit 1992 setzen die Verkehrsunternehmen im GVH ver-

stärkt absenkbare Niederflur- und Rampenbusse ein. Fast

sämtliche Busse sind mittlerweile damit ausgerüstet.

Rund 127 Hochbahnsteige ermöglichen Fahrgästen einen

stufenlosen Zutritt zur Stadtbahn. Zudem bieten die

Verkehrsunternehmen Trainingseinheiten für die sichere

Nutzung von Bussen und Stadtbahnen an.

Bereits 18 der insgesamt 19 U-Bahn-Stationen sind

mit Aufzügen ausgestattet. Die noch fehlende Station

„Markthalle“ soll 2011 folgen. Dann werden sämtliche

Tunnelstationen einen barrierefreien Zugang haben. Hierfür

zeichnet die „infra“, die Infrastrukturgesellschaft der Region

Hannover verantwortlich.

Im Bereich der S-Bahn wurden bereits zur EXPO 2000

die meisten Bahnsteige erhöht. Die Zugänglichkeit für

Mobilitätseingeschränkte wird durch Rampen oder Aufzüge

zum Bahnsteig sichergestellt. Die eingesetzten Fahrzeuge sind

mit einem durchgehend ebenen Boden auf Bahnsteigniveau

und großen Stellflächen sowie einer Toilette ausgestattet, die

auch Rollstuhlfahrer nutzen können.

Mehr Komfort dank Jahresfahrplan

Mehr Komfort für die Fahrgäste im GVH bringt Ende 2002 der

erstmals eingeführte Jahresfahrplan. Auslöser sind europä-

ische Rechtsvorschriften für den Eisenbahnverkehr, die eine

entsprechende Anpassung erforderlich machen. Die Fahrgäste

müssen sich dadurch nicht wie bislang an einen Sommer- und

einen Winterfahrplan gewöhnen – Fahrplanänderungen gibt

es seitdem nur noch einmal jährlich Mitte Dezember.

Offizielle Inbetriebnahme der neuen Verkehrsmanagementzentrale Hannover auf dem üstra Betriebshof Glocksee. Neben üstra und RegioBus sind dort auch Polizei und Verkehrs-wacht vertreten.

17. November 1999

Start des digitalen üstra Fahrgastfernsehens in den silbernen Stadtbahnwagen TW 2000.

17. Februar 2000

Betriebsaufnahme auf der gesam-ten Stadtbahn-»EXPOStrecke« mit Eröffnung des vierten Teilstückes vom Kronsberg bis EXPO/Ost (an der Expo Plaza).

19. Februar 2000

Betriebsaufnahme der ersten vier S-Bahn-Linien zur EXPO 2000; Beginn des GVH-Expo-Fahrplans, u. a. mit neuen Nachtlinien.

28. Mai 2000

In der liebevoll „Nullerjahre“ genannten Dekade wird im Januar 2002 der Euro als neue Währung eingeführt. Die EU wächst auf 27 Mitglied staaten an und die Jugendbewegung oszilliert zwischen Retro-Rock, Retro-Chic und -Folk. iPod und iPhone revolutionieren Musik- und Telefongewohnheiten. Und Hannover schwebt auf Wolke 7, denn die ganze Welt ist bei uns zu Gast: Die EXPO 2000 lockt tausende Menschen an. Alle bereiten sich nach Kräften darauf vor – auch der Nahverkehr.

S-Bahn Hannover

Hannover erhält 1990 den Zuschlag zur EXPO 2000 – und das

ändert alles: Die ursprünglich für einen späteren Zeitpunkt

geplante Einführung der S-Bahn wird vorgezogen. Ein

Ausbauvertrag zwischen dem Land Niedersachsen, dem

Kommunalverband Großraum Hannover und der Deutschen

Bundesbahn wird am 12. November 1990 unterzeichnet.

In kurzer Zeit werden daraufhin die Strecken in und um

Hannover erheblich ausgebaut. Moderne S-Bahn-Züge wer-

den angeschafft, die Stationen behindertengerecht umgebaut

und der Flughafen in Langenhagen wird an das S-Bahn-Netz

angeschlossen. Am 28. Mai 2000 sind die Ausbaumaßnahmen

des S-Bahn-Netzes abgeschlossen – Hannover erwartet beru-

higt seine Gäste aus aller Welt.

Der Nahverkehr während der EXPO 2000

Hannovers Mobilitätsdienstleister fahren rund um die Uhr

während der 153 Tage dauernden Weltausstellung EXPO

2000 vom 1. Juni bis 31. Oktober. In dieser Zeit transportiert

die S-Bahn rund 9,3 Millionen Fahrgäste, üstra befördert

etwa 8,1 Million Fahrgäste und die RegioBus noch einmal

rund 1,3 Millionen. Bereits fünf Jahre vorher haben sich die

Verkehrsunternehmen mit 1,1 Milliarden DM Investitionen

auf dieses Mega-Event vorbereitet. Am Ende fällt die Bilanz

des GVH positiv aus: Man ist auf das Großereignis gut vor-

bereitet. Zwar kommen nicht die erwarteten 40 Millionen

Besucher und Besucherinnen und damit weniger Fahrgäste als

erwartet, jedoch kommt das Publikum oft zeitlich so geballt,

dass nahezu alle Angebote voll ausgeschöpft werden.

15

Page 16: Mobil in der Region Hannover 1970 – 2010 - gvh.de · unternehmen in die Strukturen des Verkehrsverbundes eingebun- den, Reibungsverluste werden so deutlich minimiert. Der Verkehrsverbund

Pünktlich und sauber – garantiert

Um den eigenen Service kontinuierlich zu verbessern, führt

der GVH am 1. November 2003 eine Pünktlichkeits- und

Sauberkeitsgarantie ein. Fahrgäste, die mit mehr als 20

Minuten Verspätung an ihr Ziel gelangen, erhalten vom

GVH eine Entschädigung. Sollten sie sich die Kleidung unver-

schuldet in den Verkehrsmitteln des GVH beschmutzen, so

trägt der GVH zudem die Reinigungskosten bis zu einem

bestimmten Betrag.

Mehr Rechte für Fahrgäste

Im Schienennahverkehr tritt am 29. Juli 2009 das neue

Fahrgastrechte-Gesetz im Eisenbahnverkehr in Kraft. Damit

erhalten Bahn-Nutzer im Fern- und Nahverkehr bei Ver-

spätungen und Zugausfällen mehr Rechte auf Entschä di-

gungen. Für Kunden des GVH gilt dies auf den Nahverkehrs-

strecken, die von der DB Regio oder der metronom im

Tarfigebiet bedient werden.

HANNOVERmobil: kombinierte Mobilität

Mit HANNOVERmobil startet zum 1. November 2004 ein

neues Angebot des GVH, das Mobilitäts- und Dienstleistungen

verknüpft. Es ergänzt die klassische GVH-MobilCard durch

CarSharing, Mietwagen, Taxi, BahnCard 25, Fahrradstation,

Verleih und Reparatur, Lebensmittel- und Getränke-

Lieferservice, Gepäckaufbewahrung und -lieferung. Der Kunde

bekommt bei allen Anbietern Sonderkonditionen. Das neue

Angebot ist so erfolgreich, dass es ab Juli 2007 – leicht modifi-

ziert – zum regulären Mobilitätssortiment des GVH gehört.

Das soziale Ticket für die Region Hannover

Die weltweite Wirtschaftskrise trifft auch die einkommens-

schwachen Menschen in der Region. Und so wird umgesetzt,

was lange geplant war: Am 1. Oktober 2009 führt der GVH in

Zusammenarbeit mit der Region Hannover das „Ticket S“ ein

– eine erschwingliche Fahrkarte für Menschen mit geringem

Einkommen. Zu einem günstigen Preis können Berechtigte

– unter anderem Empfänger von Arbeitslosengeld II –

damit den ganzen Tag im jeweiligen Zonenbereich GVH-

Verkehrsmittel nutzen.

metronom wird Verbundpartner

Als die metronom Eisenbahngesellschaft mbH Ende 2004 den

Auftrag für Regionalverkehrsleistungen für die 195 Kilometer

lange Strecke von Uelzen über Hannover nach Göttingen

erhält, bleibt genau ein Jahr Zeit, um diese Betriebsaufnahme

vorzubereiten. Am 10. Dezember 2005 fällt dann im Messe-

bahnhof Laatzen der Startschuss für die zweite metronom-

Strecke im schnellen Regionalverkehr.

Fahrplanauskunft via Handy

Seit Sommer 2008 können Fahrplanauskünfte auch

via Mobiltelefon abgefragt werden. Über Internet oder

per SMS können sowohl Haltestellennamen als auch

Haltestellennummern eingegeben werden. Das ist bundes-

weit einmalig. Rund 100.000 Fahrgäste wählen monatlich

die Informationsübermittlung über Internetbrowser auf ihr

Handy, etwa 1.000 informieren sich per SMS.

Der GVH bekennt Farbe: aus Grün wird Blau

Ab 2007 beginnt der Verkehrsverbund, seine zum Teil über

25 Jahre alten grünen Haltestellenschilder auch regionsweit

auszutauschen. Die Schilder sind zum großen Teil verwit-

tert. An ihre Stelle treten blaue Haltestellenschilder mit wei-

ßer Beschriftung. Der Vorteil: Die Kombination Blau-Weiß

er höht die Lesbarkeit von Informationen und das reflektie-

rende Haltestellen-„H“ ist bei Dunkelheit besser erkennbar.

Eine Speziallackierung garantiert die Wetterbeständigkeit

der Schilder.

Innerhalb von fünf Jahren werden voraussichtlich sämtliche

Haltestellenschilder und Masten im GVH ausgetauscht sein.

Beginn der Weltausstellung EXPO 2000 in Hannover (bis 31. Oktober 2000). Es gilt ein EXPO-KombiTicket.

1. Juni 2000

Gründung der infra – Infrastruktur-gesellschaft Region Hannover GmbH (mit Übernahme der Fahrwege und Tunnelanlagen der Stadtbahn).

1. Juli 2001

Durch Verschmelzung von Stadt und Landkreis entsteht die neue Region Hannover, die als Nachfolgerin des KGH Aufgabenträgerin für den Nahverkehr in der Region ist.

1. November 2001

Der GVH wird von einem Misch verbund zum Unternehmensverbund, getragenvon üstra und RegioBus. Region, DB Regio (und später metronom) arbeiten auf verschiedenen Ebenen mit.

1. Januar 2002

16

Page 17: Mobil in der Region Hannover 1970 – 2010 - gvh.de · unternehmen in die Strukturen des Verkehrsverbundes eingebun- den, Reibungsverluste werden so deutlich minimiert. Der Verkehrsverbund

Die Fußball-WM findet erstmals in einem afrikanischen

Land statt, tausende Deutsche fiebern vor den TV-Geräten

mit. Dafür wird die 6. Frauen-WM 2011 in Deutschland

ausgerichtet. Nachdem die Republik im Jahrzehnt der

„00er“ auch „Papst geworden ist“, gewinnt erstmalig 20

Jahre nach Nicole eine Hannoveranerin den Eurovision

Song Contest. Die Region Hannover rüstet sich derweil mit

immer umweltfreundlicheren Fahrzeugen für die Zukunft

des Nahverkehrs.

– EIN AUSBLICK

Der heutige GVH ist seit 2002 ein Unternehmensverbund von

üstra und RegioBus. Die Eisenbahnverkehrsunternehmen DB

Regio und metronom sind über die Verkehrsverträge mit dem

Aufgabenträger Region Hannover in den Verbund einbezogen.

Vor dem Hintergrund eines sich ändernden Marktes für

den öffentlichen Nahverkehr und zur Optimierung der

Aufgabenverteilung im GVH plant die Region Hannover

gemeinsam mit allen Verkehrsunternehmen ab 2011 eine

Neustrukturierung des Verbundes.

Ziel ist, einen Mischverbund von Aufgabenträgern und

Verkehrs unternehmen zu schaffen. Mit einer schlankeren,

effektiveren Struktur will man besser für den Wettbewerb

im ÖPNV gerüstet sein. Zu den Plänen gehört unter ande-

rem eine Vollmitgliedschaft von DB Regio und metronom,

eine Erweiterung des Tarifgebietes auf die die Region

Hannover umgebenden Landkreise sowie die Öffnung des

Verkehrsverbundes für andere Nahverkehrsunternehmen.

Die demografische Entwicklung in Deutschland lässt den

Anteil älterer Menschen in den kommenden zehn Jahren wei-

ter wachsen. Damit nimmt die Bedeutung des Nahverkehrs

weiter zu. Der öffentliche Nahverkehr muss für alle Personen

problemlos zugänglich sein. Heute heißt das nicht mehr

nur, behindertengerecht oder barrierefrei zu sein, „univer-

sal design“ ist gefragt. Die Verkehrsunternehmen im GVH

wollen mit ihren Bussen und Bahnen ein und dasselbe

Angebot für alle Personen, ob mobilitätseingeschränkt oder

nicht, anbieten. Die zentrale Frage, die sich stellt, lautet:

Sind die Fahrzeuge, Haltestellen, U-Bahn-Sta tionen und die

Fahrgastinformationen für Men schen mit mo tor ischen, sen-

sorischen oder mentalen Ein schränkungen erreichbar und

verständlich? Erst wenn diese Fragen durchgehend bejaht

werden, ist die Gestaltung eines „universal designs“ umge-

setzt. Für mobilitätseingeschränkte Fahrgäste ist das unbe-

dingt erforderlich. Die Maßnahmen der Unternehmen sind

aber auch für ältere Menschen oder Eltern mit Kinderwagen

eine Erleichterung und für alle Fahrgäste komfortabel.

„Klimaschutz ist unser Antrieb“ – diesem Motto hat sich

auch der GVH verschrieben. Jeder weitere Fahrgast im

Nahverkehr ist ein Gewinn für die Umwelt. Die Region

Hannover hat inzwischen nicht nur eines der am besten

ausgebauten Nahverkehrssysteme Deutschlands, sie ist mit

zahlreichen Projekten auch Vorreiterin beim Klimaschutz. Die

Verkehrsunternehmen des GVH sind dabei Schrittmacher: So

wurden allein zwischen 1990 und 2005 die CO2-Emissionen

der üstra Stadtbahn um 22 Prozent gesenkt – obwohl das

Verkehrsangebot um 27 Prozent gesteigert wurde. Und auch

die Busse im Regionalverkehr fahren klimabewusst: Ein

Fünftel der RegioBus-Flotte hat den EEV-Standard (Enhanced

Environmentally Friendly Vehicles). Er ist der anspruchsvollste

europäische Abgasstandard für Busse und Lkw. Weitere

Fahrzeuge des Unternehmens sind mit dem Umweltengel

ausgezeichnet, weil bereits bei der Produktion auf umwelt-

schonende Verfahren geachtet wurde.

2011 – ein neuer GVH

„Universal design“ ist in Zukunft gefragt

Der GVH ist Schrittmacher beim Klimaschutz

Der erste Jahresfahrplantritt tritt in Kraft.

15. September 2002

Der GVH schließt mit der Region einen Partnervertrag. Eine neue Einnahmen-Aufteilungs-Vereinbarung tritt in Kraft. Die Region schließt mit üstra und RegioBus Verkehrsverträge über Busverkehrsleistungen.

1. Januar 2002

Der GVH garantiert Fahrgästen pünktliche und saubere Fahrzeuge und führt dazu eine Kundengarantie-Karte ein.

1. November 2003

Das Aktions-Spiel „Metropoly“ vom GVH gibt es jetzt im neuen handlichem DIN-A5-Design und mit neuer Handy-Spielvariante. Damit wird die Jagd von Detektiven und Agenten für Schulklassen noch rasanter.

15. Dezember 2003

17

Page 18: Mobil in der Region Hannover 1970 – 2010 - gvh.de · unternehmen in die Strukturen des Verkehrsverbundes eingebun- den, Reibungsverluste werden so deutlich minimiert. Der Verkehrsverbund

Fahrgastzahlen in Mio. 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

Tickets 31,3 31,9 32,1 32,5 34,3 34,2 33,8 33,8 33,6 33,1

MobilCards 68,6 70,0 70,8 69,9 69,2 68,9 68,7 72,7 75,9 79,5

SchülerCards 37,0 40,0 42,4 42,6 45,6 46,9 46,4 47,9 47,5 48,7

Regional- und Kombitarife 7,0 5,3 5,2 5,2 5,4 6,8 8,6 8,9 10,2 11,1

Schwerbehinderte, Kinder unter 6 u. Ä. 14,4 14,7 15,1 15,0 15,5 15,7 15,8 15,5 15,9 16,4

Fahrgäste gesamt im GVH 158,3 161,9 165,6 165,2 170,0 172,4 173,3 178,8 183,1 188,9

Der GVH hat ein neues Angebot: HANNOVERmobil. Es kombiniert das klassische GVH-Abo mit wei-teren Mobilitätsdienstleistungen und schließt damit die Lücke zwi-schen ÖPNV und privatem Pkw.

1. November 2004Der Verkehrsclub Deutschland e.V. (VCD) prämiert das GVH-Projekt „HANNOVERmobil“ im Rahmen seines zweiten bun-desweiten Wettbewerbes in der Kategorie „Service“.

12. April 2005 18. Mai 2005Die Verkehrsunternehmen imGVH bieten zum 30. DeutschenEvangelischen Kirchentag vom25. bis 29. Mai Sonderverkehrs-maßnahmen ohne zusätzliche Kosten an. Die Eintrittskarte ist ein KombiTicket.

Die Jury des Innovationspreises im ÖPNV verleiht den Branchen preis am 28. September 2005 im Rahmen des CiTOP-Kongresses in Berlin an den GVH für sein Verkehrsangebot HANNOVERmobil.

21. September 2005

Seit 2000 fast 20 Prozent mehr Fahrgäste

2009 war das bisher erfolgreichste Jahr in der Geschichte

des GVH: Mit 188,9 Millionen Fahrten konnte der GVH seine

Fahrgastzahlen um fast sechs Millionen gegenüber dem

Vorjahr steigern. Insgesamt wurden im Jahr 2009 rund 30

Millionen Fahrten mehr unternommen als im Jahr 2000. Das

spricht für ein gutes Verkehrs- und Tarifangebot und für eine

erfolgreiche Arbeit des Verbundes. Fast 20 Prozent mehr

Fahrgäste bedeuten eine enorme Entlastung der Straßen und

der Umwelt.

Dabei war das Jahr 2009 mit seinem freundlichen Frühjahrs-

und Sommerwetter eigentlich ein gutes Jahr für Fahrradfahrer.

Dennoch konnten vor allem Anfang des Jahres bei den

Abonnentenzahlen Zuwächse erreicht werden. Auch das

FirmenAbo verzeichnete einen steigenden Absatz. Im Laufe

des Jahres machte sich die allgemeine Wirtschaftssituation

allerdings auch bei der Pendlernachfrage bemerkbar, sodass

sich der Absatz im Jahresverlauf wieder leicht abschwächte.

Auch die Zurückhaltung im Einkaufs- und Freizeitbereich trug

dazu bei, dass der Ticketabsatz bei Gelegenheitskunden etwas

schwächer ausfiel als 2008.

Stabile Absatzzahlen gab es hingegen bei den Cards für

Schüler, Auszubildende und Studenten. Positiv wirkte sich aus,

dass die Studentenzahlen an den hannoverschen Hochschulen

nach Rückgängen in den vergangenen Jahren wieder steigen.

Seit Oktober 2009 gibt es ein neues Angebot im GVH, den

„Sozialtarif“. Empfänger von staatlichen Transferleistungen

können mit einer Wertmarke für 4,00 Euro einen Monat lang

TagesTickets zum Preis von EinzelTickets erwerben. Die Region

Hannover hat dieses Angebot möglich gemacht, indem sie

den Eigenanteil der Berechtigten zur Wertmarke bezuschusst.

In den ersten Monaten haben bereits etwa 10.000 Personen

pro Monat das Angebot genutzt.

Seit 2000 über 50 Prozent mehr Einnahmen

Mit 195,6 Millionen Euro konnte der GVH im Jahr 2009 seine

Tarifeinnahmen gegenüber dem Vorjahr um fast 11 Millionen

Euro steigern. Das entspricht einem Zuwachs von 5,9 Pro-

zent. Die Tarifanhebung um 4,0 Prozent im Dezember 2008

konnte demnach nicht nur voll realisiert werden, sondern

durch zusätzliche Einnahmen hinzugewonnener Kunden auf-

gestockt werden. Insgesamt konnten die Tarifeinnahmen der

GVH-Unternehmen seit dem Jahr 2000 um 54,5 Prozent gestei-

gert werden. Wieder eine gute Nachricht für den wichtigsten

Finanzier des öffentlichen Nahverkehrs: die Region Hannover.

SammelTickets

Mit einem Minus von 6,1 Prozent war die Einnahmenentwick-

lung bei den SammelTickets erneut rückläufig. Das Sammel-

Ticket war in den ersten Verbundjahren das meistverkaufte

Ticket des GVH und sorgte zwischen 1970 und 1979 noch für

mehr als die Hälfte aller Umsätze. Mit attraktiven Zeitkarten

und Abo-Angeboten ging die Nachfrage nach SammelTickets

Fahrgastzahlen und Einnahmen im GVH

18

Page 19: Mobil in der Region Hannover 1970 – 2010 - gvh.de · unternehmen in die Strukturen des Verkehrsverbundes eingebun- den, Reibungsverluste werden so deutlich minimiert. Der Verkehrsverbund

jedoch kontinuierlich zurück. Im Jahr 2000 lag der Einnahmen-

anteil der SammelTickets an allen GVH-Einnahmen noch bei

14,7 Prozent, im Jahr 2009 nur noch bei 4,1 Prozent.

TagesTickets

In den letzten Jahren wurde vor allem das TagesTicket immer

beliebter. Von 7,1 Prozent im Jahr 2000 hat sich der Einnahme-

anteil der TagesTickets auf 14,1 Prozent im Jahr 2009 ver-

doppelt. Damit hat sich die GVH-Strategie bestätigt, attrak-

tive TagesTickets zum Preis von weniger als zwei EinzelTickets

anzubieten.

Großkundenangebote

Die größte Steigerung bei den Einnahmen konnte im Segment

Großkundenangebote erzielt werden. Bei den FirmenAbos

und SammelBestellerAbos stiegen die Einnahmen um 10,6

Prozent – ein gezielter Erfolg nachhaltiger Marketing-

Aktionen. So konnten jetzt über einen Rahmenvertrag mit

dem Bundesverwaltungsamt Behörden und Dienststellen des

Bundes als „SammelBesteller“ gewonnen werden, ebenso die

Tarifeinnahmen in Mio. € 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

Tickets 44,8 44,9 44,6 45,5 49,1 51,7 52,7 54,5 56,0 57,3

MobilCards 51,5 53,7 55,9 56,5 58,0 59,6 62,3 66,5 71,3 75,7

SchülerCards 23,3 24,5 26,2 27,6 30,8 33,5 34,9 37,7 38,9 41,2

Regional- und Kombitarife 7,0 6,9 7,6 8,1 8,6 10,8 13,0 15,7 18,5 21,4

Tarifeinnahmen gesamt im GVH 126,6 130,0 134,3 137,6 146,5 155,6 162,9 174,4 184,7 195,6

Medizinische Hochschule Hannover. Mit diesen beiden neuen

Partnern erwartet der GVH in 2010 eine positive Entwicklung.

Schülertarife

Die Tarifangebote für Schülerinnen und Schüler werden trotz

stagnierender Schülerzahlen gut in Anspruch genommen und

führten erneut zu Einnahmesteigerungen von 6,8 Prozent –

hauptsächlich über den freien Verkauf. Die Verkürzung der

Schulzeit bis zum Abitur von 13 auf 12 Jahre ab 2011 wird den

Absatz jedoch voraussichtlich etwas mindern.

Der GVH – immer eine gute Verbindung

Die Einnahmensteigerungen zeigen, dass die Tarifpolitik

des GVH bei seinen Kunden ankommt. Die jährlichen,

moderaten Anhebungen der Fahrpreise haben nicht zu

nega tiven Reaktionen der Kunden geführt, wie die Fahrgast-

zuwächse belegen.

Immer noch gehört der GVH in Deutschland zu den

Verbünden, die günstige Tarife anbieten.

Fahrausweisgruppen

„Tickets“ sind Fahrkarten für einzelne Fahrten oder mit Tages-

gültigkeit (KurzstreckenTickets, ErmäßigungsTickets, Einzel-

Tickets, TagesTickets).

„MobilCards“ umfassen alle Monatskarten für Erwachsene,

auch im FirmenAbo und SammelBestellerAbo.

„SchülerCards“ umfassen Monats- und WochenCards für

Schüler, Auszubildende und Studenten, auch im Abo (Mobil-

Card Ausbildung, SparCard, SchulCard, SemesterCard).

„Regional- und Kombitarife“ umfassen die über das GVH-

Gebiet hinausgehenden Tarifangebote sowie Koope-

rationstarife mit der DB (Schönes-Wochenende-Ticket,

Niedersachsen-Ticket) und Veranstaltern wie der Messe AG

oder „Hannover Concerts“ sowie „sons tige“ Tarifangebote.

Mit dem neuen Hildesheim-Tarif können Inhaber von MobilCards zu günstigen Preisen auf den Bahnstrecken aus dem Landkreis Hildesheim in das Tarifgebiet des GVH fahren.

1. Februar 2006 üstra stattet 200 Verkaufs stellen mit elektronischen Fahrkarten-druckern aus. Für die Kunden ist nun das gesamte Sortiment an Tickets und Cards an allen Verkaufsstellen verfügbar.

11. Mai 2006 Der GVH dankt Kunden: Anlässlich des 20. Geburtstages des GVH-Abos erhalten treue Abo-Kunden einen Gutschein für den Feuerwerkswettbewerb in Herrenhausen.

12. Mai 2006Pünktlich zur WM 2006 endet die Bauzeit der 4,6 Kilometer langen Neubaustrecke nach Altwarmbüchen.

11. Juni 2006

Der GVH 2000 – 2009

19

Page 20: Mobil in der Region Hannover 1970 – 2010 - gvh.de · unternehmen in die Strukturen des Verkehrsverbundes eingebun- den, Reibungsverluste werden so deutlich minimiert. Der Verkehrsverbund

Mit ihren Stadtbussen und Stadtbahnen gehört die

üstra Hannoversche Verkehrsbetriebe AG zur Spitzen-

gruppe der deutschen Nahverkehrsunternehmen. Mit rund

157 Millionen Fahrgästen im Jahr ist sie ein leistungs-

starker Dienstleister für Nahverkehr in Niedersachsen und

ein bedeutender Partner im GVH. Der üstra-Anteil an den

Verkehrsleistungen liegt bei über 75 Prozent. Mit gut

38 Millionen Wagenkilometern pro Jahr (Bahn und Bus)

und knapp 1.900 Beschäftigten befördert üstra die

Hannoveraner in der Innenstadt tagsüber im 10-Minuten-

Takt. Das entspricht mehr als zweieinhalb Erdumrundungen

Tag für Tag.

Mit ihrer modernen Stadtbahn- und Busflotte sorgt üstra

für umweltfreundliche Mobilität. Ihre Stadtbahnwagen sind

wahre Klimaknüller: Der CO2-Ausstoß der Stadtbahn konnte

seit 1990 mehr als halbiert werden. Denn die genutzte Energie

erzeugen die Stadtbahnen zum Teil selbst – aus umgewan-

delter Bremsenergie. Ab 2012 schafft üstra 50 neue umwelt-

freundliche Stadtbahnen an. Möglich wird diese Investition,

weil die Fahrzeuge zu 50 Prozent durch Fördermittel

des Landes Niedersachsen nach dem Entflechtungsgesetz

(EntFlG) gefördert werden. Die üstra Busflotte schont die

Umwelt ebenfalls: Die in den vergangenen Jahren ange-

schafften Fahrzeuge vom Typ URBINO 12 des polnischen

Herstellers Solaris erfüllen die höchsten Umweltstandards.

Seit Juli 2008 ist üstra außerdem stolze Besitzerin eines

umweltfreundlichen Hybridbusses, der mithilfe von zwei

Elektromotoren und einem Dieselmotor angetrieben wird.

Weitere zehn Fahrzeuge sollen bis Mitte 2011 angeschafft

werden. Anfang 2010 hat üstra 22 Gelenkbusse beim deut-

schen Hersteller MAN gekauft, 15 zusätzliche folgen im

Jahr 2010. Die neuen MAN-Gelenkbusse sind technisch auf

dem neuesten Stand und schonen das Klima. Alle Busse erfül-

len den höchsten gängigen Umweltstandard „EEV“.

üstra ist ein Traditionsunternehmen. Schon seit über 100

Jahren ist das Unternehmen untrennbar mit der Stadt Han-

nover verbunden. 1892 wurde sie unter dem Namen „Straßen-

bahn Hannover AG“ gegründet. 1921 bekam sie den Namen

„Überlandwerke und Straßenbahn Hannover“, kurz: üstra.

Ab Oktober gehört die Strecke Hameln – Bad Pyrmont zum Regionaltarif des GVH.

1. Oktober 2006Laut Qualitätstest der Fachzeitschrift Teletalk belegt der Kundenservice des GVH im bundesweiten Vergleich von Verkehrsunternehmen den dritten Platz.

20. Oktober 2006 1. Juli 2007HANNOVERmobil gehört ab sofort zum regulären Mobilitätssortiment des GVH.

Hotel-Kooperation: Ab dem 1. Mai 2007 stellt das CVJM City Hotel Hannover Gästen Zimmerausweise zur Verfügung, die auch als Tickets im GVH gelten.

25. April 2007

üstra – umwelt freundlicherMobilitätsdienstleister

20

Page 21: Mobil in der Region Hannover 1970 – 2010 - gvh.de · unternehmen in die Strukturen des Verkehrsverbundes eingebun- den, Reibungsverluste werden so deutlich minimiert. Der Verkehrsverbund

Unterwegs in der Region Hannover

Der Busverkehr rund um die Landeshauptstadt Hannover wird

zum größten Teil von der RegioBus Hannover GmbH durchge-

führt. Sie bietet den rund 1,1 Mio. Bewohnern der Region ein

umfassendes Angebot in einem Verkehrsgebiet von rund 2.290

Quadratkilometern. Eine wichtige Aufgabe der RegioBus

besteht in der Sicherstellung von Anschlüssen an die Bahnhöfe

und Stadtbahnenpunkte. Rund 2.400 Kilometer umfasst

das Liniennetz, das in Städten wie Burgdorf, Wunstorf oder

Barsinghausen durch Stadtverkehre verdichtet wird. Knapp

26 Mio. Kilometer legen die Fahrzeuge der RegioBus pro Jahr

zurück und befördern dabei circa 30 Mio. Fahrgäste.

Unternehmensgründung

Vier Unternehmen wurden 1998 zusammengeführt, um die

Kräfte im Busverkehr des ehemaligen Landkreises zu bün-

deln. Neben der ehemaligen Steinhuder Meer-Bahn GmbH

(StMB), der Verkehrsbetriebe Bachstein GmbH (VB) und

der Regionalverkehr Hannover GmbH (RVH) entstand 1991

zusätzlich die B.U.S. (Busverkehr und Service Großraum

Hannover GmbH). Sie bündelte die zentralen Aufgaben der

drei Verkehrsunternehmen. Dies war ein erster Schritt zu

einem einheitlichen und leistungsfähigen Verkehrsunter-

nehmen. 1998 erfolgte dann die Verschmelzung zur Regio-

Bus Hannover GmbH. Beteiligungen an anderen Verkehrs-

unternehmen gibt es in den Landkreisen Nienburg und

Schaumburg.

RegioBus heute

Die RegioBus feierte 2008 ihr zehnjähriges Bestehen und

blickt auf eine positive Bilanz zurück. Sie zählt zu den zwölf

größten regionalen Busunternehmen Deutschlands. Sie ist

an sechs Standorten in der Region vertreten. Auf den fünf

Betriebshöfen in Eldagsen, Neustadt, Wunstorf, Mellendorf

und Burgdorf sowie im Haupthaus in Hannover arbeiten rund

700 Mitarbeiter für einen reibungslosen Linienverkehr im

Umland.

Verkehrsangebot

Pendler, Schüler, Freizeitfahrer: Die RegioBus fährt jeden

von ihnen an das gewünschte Ziel in der Region oder bis

in die Innenstadt Hannovers. Ob „EXPO 2000“, Fußball-

weltmeisterschaft oder Kirchentag – in den letzten elf Jahren

sind große Besucherströme bewegt worden. Aber auch im

Reisebereich ist das Unternehmen aktiv und bietet ein breites

Spektrum von Tagesfahrten, Kurz- und Fernreisen.

Kundenservice und Qualität

Viele unterschiedliche Maßnahmen haben im letzten Jahr-

zehnt dazu beigetragen, dass sich das Unternehmen in der

Region als leistungsstarker, verlässlicher und moderner Dienst-

leister positionieren konnte. Sauberkeit, Sicherheit und Service

prägen das Erscheinungsbild der RegioBus. Saubere Busse,

Sicherheit durch eigene Werkstätten und regelmäßige Über-

prüfungen, die über den gesetzlichen Rahmen hinausgehen,

sowie kontinuierliche Fahrerschulungen sind nur einige weni-

ge Bausteine, mit denen die RegioBus in den letzten Jahren

punkten konnte.

Sicher und umweltfreundlich

Die Ausstattung der Busse mit Kameras, das Verbot des

Konsums von Alkohol und der Vorneeinstieg haben nach-

haltig zu einem erhöhten Sicherheitsgefühl der Fahrgäste

beigetragen. Mit dem Gütesiegel „Blauer Umweltengel“ aus-

gezeichnet, leisten die Busse des Unternehmens, die über den

qualitativ höchsten Level in Sachen Feinstaubentlastung (EEV)

verfügen, einen großen Beitrag für die Umwelt.

RegioBus – komfortabel, schnell und flexibel

Vom 6. bis 14. Oktober findet in Hannover die „IdeenExpo“ statt. Der GVH vereinfacht die Anreise: Verstärkerzüge der üstra Stadtbahnlinie 6 fahren ab Kröpcke oder Aegi zum Veran-staltungsgelände „Expo Plaza“.

2. Oktober 2007Bis zum Sommer 2009 werden335 neue Fahrkartenautomaten an 190 üstra Stadtbahnhalte-stellen installiert.

1. Dezember 20071.000 Tage „surfing-gvh“: Das Jugendinternetportal des GVH feiert mit einer farbig gestal-teten Stadtbahn (TW 2000).

3. April 2008Ab sofort erfahren Kunden die Abfahrtzeit von Bussen und Bahnen auch über ihr Handy. Die Abfrage erfolgt via SMS oder übers Internet.

1. Juli 2008

21

Page 22: Mobil in der Region Hannover 1970 – 2010 - gvh.de · unternehmen in die Strukturen des Verkehrsverbundes eingebun- den, Reibungsverluste werden so deutlich minimiert. Der Verkehrsverbund

Die schnellen Schienenverbindungen der DB Regio AG bilden

das Rückgrat im Großraum-Verkehr Hannover. Das gilt ins-

besondere für das S-Bahn-System sowie die RegionalExpress-

Verbindungen.

Das S-Bahn-System Hannover wurde mit Beginn der EXPO

2000 in Betrieb genommen und stellt seitdem tagtäglich

seine Leistungsfähigkeit unter Beweis. Heute ist es ein fester

Bestandteil des Verkehrsangebotes in der Region Hannover

und darüber hinaus.

Nach der Erweiterung im Jahr 2008 nach Hildesheim fahren

heute sieben S-Bahn-Linien. Zentraler Verkehrsknotenpunkt

ist der Hauptbahnhof Hannover.

Von dort erreichen die Reisenden schnell viele Ziele im

Stadtgebiet und in der Region, beispielsweise den Flughafen

mit der S5 in nur 18 Minuten.

Die S-Bahn Hannover zeichnet sich besonders durch ihre

Schnelligkeit, große Zuverlässigkeit und eine hohe Pünktlich-

keit aus, was täglich rund 80.000 Fahrgäste »erfahren«.

Bei den Kundenzufriedenheitsbefragungen der Deutschen

Bahn erreicht die S-Bahn Hannover regelmäßig Topplätze

im Vergleich zu anderen Systemen. Diese Vorteile haben

viele Menschen überzeugt, denn seit Einführung der S-Bahn

Hannover haben sich die Fahrgastzahlen mehr als verdoppelt.

Das S-Bahn-Netz umfasst eine Streckenlänge von 385 Kilo-

metern, davon 64 Kilometer reine S-Bahn-Gleise. Mit GVH-

EinzelTickets ist eine Maximalstrecke von 77 Kilometern

Länge alleine per S-Bahn befahrbar. Unabhängig davon

erreicht die S-Bahn Hannover in Minden und in Paderborn

weit außerhalb des GVH-Bereichs sogar das benachbarte

Bundesland Nordrhein-Westfalen. Auf den Strecken der DB

im GVH werden jährlich von S-Bahnen und Regionalverkehr

ganze 7,97 Millionen Kilometer zurückgelegt und rund 44

Millionen Fahrgäste nutzen die Bahnen der DB Regio AG.

1. Juli 2008Der GVH startet eine Umwelt-Abo-Kampagne mit Prämie: Kunden, die sich bis zum 10.11.08 für ein Abo entschei-den, erhalten als Dank einen „Wellnesstag“ für Zwei.

Der erste Bus mit Hybrid-technologie wird als Fahrzeug mit neuer Antriebs-technologive von üstra für zwei Jahre im GVH getestet.

11. Juli 2008Mit dem Fahrplanwechsel wach-sen Hannover und Hildesheim zur S-Bahn-Region zusammen. Die Linien S3 und S4 verbinden jeweils im Stundentakt die bei-den Städte.

14. Dezember 20081.000ster Kunde bei HANNOVERmobil: Das Mobilitätspaket des GVH wird immer beliebter. Geschäftsführer Wilhelm Lindenberg begrüßte den eintausendsten Kunden.

20. März 2009

DB Regio – die schnellste Verbindung in der Region

22

Page 23: Mobil in der Region Hannover 1970 – 2010 - gvh.de · unternehmen in die Strukturen des Verkehrsverbundes eingebun- den, Reibungsverluste werden so deutlich minimiert. Der Verkehrsverbund

Am 10. Dezember 2005 startete metronom auf der Strecke

Uelzen–Hannover – Göttingen. Seitdem genießen Fahrgäste

den metronom Service im Verkehrsverbund GVH zwischen

Großburgwedel, Hannover und Sarstedt. So können Pendler,

die morgens und abends die gleichen Züge nehmen, kosten-

los einen Stammplatz reservieren – ein Angebot exklusiv

bei metronom.

Melden sich Rollstuhlfahrer online oder telefonisch an, wer-

den sie vom Fahrgastbetreuer an der Einstiegsrampe am

Steuerwagen begrüßt. Die Rampe ermöglicht auch Eltern

mit Kinderwagen, Reisenden mit schwerem Gepäck und

Fahrradfahrern ein stress- und barrierefreies Reisen.

Für ein entspanntes Reisen sorgen auch die metronom-

Lokführer durch einen sanften, kundenfreundlichen Fahrstil,

der zudem energiesparend ist. Falls es mal zu Verspätungen

kommt, bemühen sich die Lokführer, durch eine „sportlichere“

Fahrweise die verlorenen Minuten aufzuholen und Anschlüsse

zu sichern.

„metronom ALKOHOLFREI“ prangt auf allen Zugtüren, denn

in den komfortablen Doppelstockzügen ist angenehmes und

sicheres Reisen selbstverständlich und der Konsum von

Alkohol tabu. Zum „metronom Verständnis“ von Wohlfühl-

Qualität gehört natürlich auch, dass die Züge immer

blitzsauber sind – innen wie außen. Dazu werden kurze

Reinigungsintervalle eingehalten und auch mal ad hoc gerei-

nigt, wenn es durch Wettereinflüsse oder übervolle Züge

nötig ist.

Jeder Zug verfügt über großzügige Fahrradstellmöglichkeiten

und der Bistrobereich wartet mit Snack- und Getränkeauto-

maten auf. Nicht zuletzt sorgen vor allem die freundlichen

Fahrgastbetreuer dafür, dass sich Reisende im metronom

rundum wohl fühlen.

Doch auch nach der Fahrt hört der Service nicht auf: Fahrgäste,

die im Zug etwas liegen ließen, können rund um die Uhr im

Online-Fundbüro Verlustanzeigen aufgeben oder gleich in der

Datenbank nach ihrem verlorenen Gegenstand recherchieren.

Wenn doch einmal etwas nicht so funktioniert wie erwartet,

freut sich metronom über Lob, Tadel und Anregungen der

Fahrgäste. Alle Eingaben werden sorgfältig gelesen und bear-

beitet, denn metronom versteht Kritik als Chance, Schwächen

zu erkennen und besser zu werden.

„Engagiert in Bewegung“ – täglich leben alle Mitarbeiter an

Bord, in Verwaltung und Betrieb das „metronom-Leitbild“ für

hochzufriedene Fahrgäste.

Die RegioBus-Linie 835, die inden Monaten Juli und Augustam Steinhuder Meer im Ein-satz ist, umrundet das Gewässer erstmals in Gänze und wird mit Fahrrad-anhängern ausgestattet.

19. Juni 2009Das neue Fahrgastrechte-Gesetz gewährt Bahn-Nutzern bei Verspätungen und Zugausfällen erweiterte Rechte im Fern- und Nahverkehr. Bei Verspätungen von mehr als einer Stunde besteht Erstattungsanspruch.

29. Juli 2009Der GVH präsentiert sein Portfolio für Unternehmen auf der b2d-Messe. Im Fokus stehen Angebote rund um Firmen- und SammelBesteller Abonnements. Die Unternehmen interessieren sich verstärkt für die Jobticket-Angebote des GVH.

30. September 2009Rund 11 Euro im Monat sparenPendler aus dem Landkreis Gif -horn nach Hannover: Die Schienen-nahverkehrs strecke Dedenhausen–Meinersen–Leiferde–Gifhorn–Calberlah wird in den Regionaltarif des GVH einbezogen.

1. Januar 2010

metronom – engagiert in Bewegung

23

Page 24: Mobil in der Region Hannover 1970 – 2010 - gvh.de · unternehmen in die Strukturen des Verkehrsverbundes eingebun- den, Reibungsverluste werden so deutlich minimiert. Der Verkehrsverbund

Die Region Hannover ist ein bislang bundesweit einma-

liges Modell zur Wahrnehmung von Verwaltungsaufgaben.

Hervorgegangen 2001 aus dem Zusammenschluss des Land-

kreises Hannover und des Kommunalverbandes Großraum

Hannover, bündelt die Gebietskörperschaft heute wesent-

liche Leistungen der Daseinsvorsorge für ihre 1,1 Millionen

Einwohnerinnen und Einwohner in 21 Städten und Gemein-

den – die Landeshauptstadt Hannover eingeschlossen.

Zu den wichtigsten Aufgaben der Region Hannover mit ihren

über 2.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zählen der

öffentliche Personennahverkehr und die Abfallentsorgung,

aber auch die örtliche Sozialhilfe sowie die Trägerschaft

für die berufsbildenden Schulen und die kommunalen

Krankenhäuser. Umwelt, Regionalplanung und Naherholung

sowie Wirtschafts- und Beschäftigungsförderung sind weitere

Aufgabenbereiche.

Mit mehr als 515.000 Einwohnern ist die Landeshauptstadt

Hannover die größte der 21 Städte und Gemeinden in der Re-

gion Hannover, gefolgt von Garbsen und Langenhagen, beide

im Norden der Region gelegen. Neustadt am Rübenberge ist

mit 357 Quadratkilometern eine der Städte mit der größten

Flächenausdehnung in Deutschland. Die kleinste Kommune ist

mit rund 14.000 Einwohnerinnen und Einwohnern Pattensen.

An der Spitze der Regionsverwaltung steht der Regions-

präsident. Seit dem 1. November 2006 bekleidet der Sozial-

demokrat Hauke Jagau dieses Amt. Die Regionsversammlung

ist das wichtigste politische Gremium der Region Hannover. 85

Politikerinnen und Politiker – darunter der Regionspräsident –

bestimmen hier im Auftrag der Wählerinnen und Wähler die

Geschicke der Region Hannover mit. Die Regionsversammlung

wird alle fünf Jahre gewählt.

Die Region Hannover erfüllt einen Großteil ihrer Aufgaben

über Tochtergesellschaften, in denen zusammen über 16.000

Menschen beschäftigt sind. Größtes Unternehmen ist das

Klinikum Region Hannover mit über 3.400 Betten und rund

8.400 Mitarbeitern. Im öffentlichen Personennahverkehr

sorgen üstra und RegioBus dafür, dass die Menschen dank

Bussen und Stadtbahnen auch ohne Auto mobil sind. Die

Abfallgesellschaft aha übernimmt die Müllentsorgung. Mit

dem Erlebnis-Zoo Hannover ist die Region zudem Eigen-

tümerin des vielleicht attraktivsten Zoologischen Gartens in

Deutschland. Unter dem Dach der Hannover Holding befinden

sich unter anderem die Wirtschaftsförder-Gesellschaft han-

noverimpuls sowie die Hannover Marketing und Tourismus.

Region Hannover – bürgernah, modern und weltoffen

4. März 2010Vor 40 Jahren wurde der Verkehrsverbund Großraum-Verkehr Hannover gegründet.

1. April 2010Das Modellprojekt „GVH-Sammel-Besteller Abo 6% plus“ startet: Ein Rahmenvertrag zwischen GVH und Bundesverwaltungsamt ermöglicht Beschäftigten von Bundesbehörden die günstige Nutzung von Bus und Bahn im GVH.

Zwischen der Hannover Tourismus GmbH und dem GVH gibt es auchzum 20. Internationalen Feuer-werkswettbewerb in den Herrren-häuser Gärten eine KombiTicket-Vereinbarung.

8. Juni 2010Die DB-Fahrscheine „Schönes-Wochen ende-Ticket“ und „Niedersachsen-Ticket“ sind nun auch an üstra Fahrkartenautomaten verfügbar.

25. Mai 2010

24

Page 25: Mobil in der Region Hannover 1970 – 2010 - gvh.de · unternehmen in die Strukturen des Verkehrsverbundes eingebun- den, Reibungsverluste werden so deutlich minimiert. Der Verkehrsverbund

2010

1997

Nach der umfangreichen Tarifreform von 1997 ist das GVH-Gebiet aufgeteilt in drei rote Ticket- und vier blaue Card-Zonen.

Der GVH heute: Es gibt drei Ticket- und vier Card-Zonen. Hinzu kommt der Regionaltarif, der das GVH-Gebiet um drei weitere Zonen (Außenringe) ergänzt.

Page 26: Mobil in der Region Hannover 1970 – 2010 - gvh.de · unternehmen in die Strukturen des Verkehrsverbundes eingebun- den, Reibungsverluste werden so deutlich minimiert. Der Verkehrsverbund

Großraum-Verkehr Hannover

im üstra Kundenzentrum

Karmarschstraße 30/32

30159 Hannover

August 2010