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Mobile Lösungen – mehr als nur der nächste Technologie-Hype Gedanken und Fakten zur Mobilität aus der Perspektive von Geschäftsanwendern

Mobile Lösungen – mehr als nur der nächste Technologie-Hype...Die übergeordnete Frage lautet folglich, ob und ... da zahlreiche frühere Technologietrends die hohen Erwartungen

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Page 1: Mobile Lösungen – mehr als nur der nächste Technologie-Hype...Die übergeordnete Frage lautet folglich, ob und ... da zahlreiche frühere Technologietrends die hohen Erwartungen

MobileLösungen–mehralsnurdernächsteTechnologie-HypeGedanken und Fakten zur Mobilität aus der Perspektive von Geschäftsanwendern

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Management Summary

Dieses White Paper gibt einen Überblick über den aktuellen Status und die Zukunft

von mobilen Anwendungen im geschäftlichen Kontext. Ist „Mobility“ nur der nächste

Technologie-Hype oder steckt mehr dahinter? Und ist diese Frage überhaupt relevant?

Methodische Hintergründe, Fakten und Expertenstimmen zur Entwicklung, Verbreitung

und zum typischen Gebrauch von Smartphones und Tablets liefern wichtige Einblicke

und Antworten. Ergänzend wird der Begriff der „Killer-App“ untersucht: Wie wichtig

oder realistisch ist deren Entwicklung für Unternehmen? Was ist charakteristisch für

die ideale App und welche Strategien und Entwicklungsansätze sind wirklich sinnvoll?

Auch nach der Lektüre wird ein Rest an Unsicherheit hinsichtlich der Potenziale

mobiler Unternehmenslösungen bleiben. Der Autor gibt jedoch Orientierung für

weitere Überlegungen und liefert Denkanstöße zu einem aktuell viel diskutierten

Innovationsthema.

Der Autor

Klaus-Christoph Müller Klaus-Christoph Müller ist Director Global Business Solutions bei itelligence in Berlin.

Der Schwerpunkt seiner Arbeit liegt auf der Entwicklung von Branchenlösungen. Er verfügt

über langjährige Erfahrung im Business Development, in der Strategieberatung, in der

Lösungsentwicklung und im Presales. Seine Karriere begann Klaus-Christoph Müller in

der Automobilindustrie, wo er bei Volkswagen und DaimlerChrysler Financial Services

(jetzt Daimler AG) verschiedene Fach- und Managementpositionen innehatte. Der Autor

verfügt über Wissen und Erfahrung aus zahlreichen erfolgreichen Projekten mit innova-

tiven Prozesslösungen. Die intensive Auseinandersetzung mit mobilen Technologien im

Allgemeinen und verschiedenen mobilen Lösungen von SAP im Besonderen war daher

ein logischer nächster Schritt.

Kontakt: [email protected]

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Inhalt

Management Summary 2

Der Autor 2

Willkommen im Zeitalter der Mobilität 4

Mobile Endgeräte erobern die Welt 4

Von Hypes und Tsunamis 5

DenTechnologie-Hypeverstehen 5

ErinnernSiesichanNokia? 7

Allgemeine gesellschaftliche Trends 7

Die„Always-on“-Gesellschaft 8

Eintritt in globale Märkte 9

AktuelleAuswirkungenaufUnternehmen 9

KeinHype,sonderneinTeildesAlltags 10

Die Suche nach der „Killer-App“ 11

Killer-AppsimGeschäftsumfeld 12

Soeinfachundnützlichwiemöglich 13

DasstrategischeDilemma 14

IdealeBereichefürmobileApps 14

UndbranchenspezifischeKiller-Apps? 16

Zusammenfassung: Wie lautet das Fazit? 17

Quellennachweis 19

Seite

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» Die Herausforderung liegt in

der Entwicklung stichhaltiger

Geschäftsfälle für die Mobilität. «

Willkommen im Zeitalter der Mobilität

MobileLösungenundEndgerätesindallgegenwärtig:SiesinddasTrend-

themainZeitungen,imFernsehenundimInternet.WarderBegriffder

„Mobilität“vorJahrennochengmitderDemografieundSozialgeografie

verknüpft,sostehterheute,daUnternehmensprozessescheinbaralle

Grenzenüberwinden,vorallemfürFunktionen,dieunterwegseineffizientes

Arbeitenermöglichen.Esscheintsicher,dassSmartphonesundTablets

denPCsundNotebooksschonbalddenRangablaufenwerden.LautIDC

wurdenimLaufedesJahres2012weltweit660MillionenSmartphones

verkauft–imVorjahrwarenesnur494Millionen.UnddieVerkaufsrekorde

setzensichfort:Für2013prognostizierendieAnalystenvonGartnereinen

Anstiegaufetwa1,2MilliardenGeräte.SeitderEinführungdesiPhonesim

Jahr2007istdaseineunglaublicheErfolgsgeschichte.

Mobile Endgeräte erobern die Welt

Die intelligenten Mobilgeräte sind klein, handlich und speichern alle erforderlichen

Daten in der Cloud. Sie ermöglichen es, wichtige Geschäftsdaten zu laden und per

App darauf zuzugreifen – überall und jederzeit. Doch lassen sich damit auch komplexe

Geschäftsszenarien effizienter machen?

„Es geht nicht darum, ein paar Excel-Tabellen auf dem Smartphone

zu öffnen“, sagt der deutsche Analyst Tobias Ortwein. Die Heraus-

forderung liegt in der Entwicklung stichhaltiger Geschäftsfälle für

die Mobilität. Die übergeordnete Frage lautet folglich, ob und

wann mobile Lösungen sich im geschäftlichen Kontext rechnen. Während alle Experten

euphorisch einer glänzenden, neuen, mobilen Welt entgegenblicken, scheinen die

Fakten diesen Optimismus momentan noch nicht zu unterstützen. Zumindest nicht auf

den ersten Blick, wie dieses White Paper zeigen wird. Dennoch weisen viele Zahlen

und Analysen darauf hin, dass Mobilität mehr als nur der nächste Technologie-Hype ist.

Unternehmen sollten daher auf jeden Fall bereits jetzt die Weichen für eine erfolgreiche

Mobility-Strategie stellen.

Dabei wird es vor allem auf die richtigen Apps ankommen – im privaten wie im geschäft-

lichen Umfeld. Nur wie sehen potenzielle „Killer-Apps“ von morgen aus? Wie funktionieren

sie? Und werden sie in der Lage sein, Branchen grundlegend zu verändern?

Eines vorab: Wir gehen nicht davon aus, dass es eine einzige App für alle Fälle geben

kann. Warum nicht? Das erfahren Sie im Folgenden.

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Von Hypes und Tsunamis

Viele Entscheider fragen sich, ob auch das Thema Mobility wieder nur eine kurzlebige Mode

ist. Diese Skepsis ist verständlich, da zahlreiche frühere Technologietrends die hohen

Erwartungen nicht erfüllt haben. So manche positive Prognose hat sich als sehr ungenau

erwiesen. Dessen ungeachtet haben die meisten Hype-Technologien in aller Regel zu

fundamentalen wirtschaftlichen Veränderungen geführt. Isabella Mader, CEO von

NetHotels AG und Dozentin für Informationswissen-

schaft, Wissensmanagement und soziale Medien,

vergleicht diesen Sachverhalt mit einem Tsunami.

Ein Tsunami verändert eine Küstenlinie dauerhaft.

Ähnliches geschieht, wenn wegweisende Innova-

tionen über eine Branche hereinbrechen und für neue

Rahmenbedingungen sorgen: Es gibt kein Zurück

mehr. Mader sagt: „Jede Technologie oder Innovation, die den ersten Aufprall an der Küste

der Konsolidierung, Herausforderung, Frustration und Enttäuschung überlebt, ist

stabil genug für eine nachhaltige Weiterentwicklung.“

Den Technologie-Hype verstehen

Wie lässt sich nun ein reiner Hype von tatsächlichem Fortschritt und einer Chance auf

geschäftlichen Mehrwert unterscheiden? Und wann zahlt er sich aus, falls überhaupt?

Das US-amerikanische Forschungs- und Beratungsunternehmen Gartner hat ein Hype-

Zyklus-Modell entwickelt, das den Reife- und Akzeptanzgrad von Technologien und

Anwendungen visualisiert. Das Modell ermöglicht Entscheidern, „sich über das

Ver sprechen einer aufkommenden Technologie im Kontext ihrer Branche und ihrer

individuellen Risikobereitschaft zu informieren“.

» So manche positive Prognose hat sich als

sehr ungenau erwiesen. Dessen ungeach-

tet haben die meisten Hype-Technologien

jedoch in aller Regel zu fundamentalen

wirtschaftlichen Veränderungen geführt. «

Mobile Endgeräte erobern die Welt

1.2 Mrd.

660 Mio.494

Mio.

2011 2012 2013

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Im ERP-Kontext befindet sich derzeit beispielsweise das Thema Stammdatenmanagement

im “Tal der Enttäuschungen”, nachdem es lange Zeit eine hohe Priorität seitens des

Managements erfahren hat. Obwohl es immer noch eine Herausforderung für viele

Unternehmen darstellt, haben sich die Erwartungen im Laufe von Einführungen relativiert.

Die Folge: Es werden aktuell deutlich weniger Projekte gestartet.

Was also tun? Schnell reagieren oder abwarten? Das Gartner-Modell

gibt eine klare Antwort: abwarten und von den Erfahrungen anderer

Unternehmen mit einer neuen Technologie lernen. In jedem Fall sollte

jedoch eine erste Potenzialanalyse unter Beachtung der aktuellen

Situation erfolgen. Befänden sich mobile Technologien momentan noch

in der Phase „Technologischer Auslöser“, würden sie folglich noch auf

ihren Durchbruch warten. Die Anzahl verkaufter Apple- und Android-Mobilgeräte macht

aber klar: Mobility hat den Durchbruch bereits geschafft. Woran es fehlt, sind Erfolgs-

geschichten im Business-Bereich. Die Technologie muss ihre Wirtschaftlichkeit erst noch

unter Beweis stellen.

Mobile Anwendungen müssen das sogenannte „Plateau der Produktivität“ erst noch

erreichen. Viele Unternehmen haben die Eignung und Relevanz von Mobiltechnologien

für Geschäftsanwendungen noch nicht voll erkannt.

Jeder Hype-Zyklus geht den fünf Hauptphasen im Lebenszyklus einer Technologie auf den Grund.

Technologischer Auslöser

Gipfel der überzogenen Erwartungen

Tal der Enttäuschungen

Pfad der Erleuchtung

Plateau der Produktivität

Inte

ress

e

Reifegrad

» Die Anzahl verkaufter Apple-

und Android-Geräte macht klar:

Mobility hat den Durchbruch

bereits geschafft. «

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Dennoch oder gerade deshalb ist es wichtig, jetzt mit der Planung zu beginnen.

Haben Sie noch die Tsunami-Analogie vor Augen: Nichts wird mehr so sein, wie es war!

Erinnern Sie sich an Nokia?

Es gibt einige ehemals führende Unternehmen, die die Bedeutung eines neuen Hypes

nicht erkannt haben – beispielsweise Nokia.

Mit dem bahnbrechenden Betriebssystem Symbian setzte Nokia faktisch den

Standard. Mehr als 14 Jahre lang war das Unternehmen unangefochtener

Marktführer bei Mobil telefonen. Die Finnen verdrängten Global Player wie

Siemens aus dem Markt und zwangen Motorola zu riskanten Übernahmen.

Selbst in seiner Blütezeit stand Symbian jedoch aufgrund seiner veralteten Plattform-

strategie in der Kritik. Die „geschlossene“ Symbian-Plattform verhinderte eine offene

Entwicklung neuer Funtionen – und führte so zum vorläufigen Ende der Erfolgsstory

von Nokia.

Mit dem App-Store-Konzept von Apple veränderten sich die Spielregeln am Markt grund-

legend: Seit unabhängige Entwickler einzelne Apps für Apple und Android bereitstellen

können, konnte Nokia dem nichts Entsprechendes entgegensetzen. Demzufolge erreichte

Nokia im hoch profitablen Markt für höherwertige Telefone und Smartphones keinen

nennenswerten Marktanteil und musste mit den weniger attraktiven Massenmärkten

vor liebnehmen. Im ersten Quartal 2012 verzeichnete Nokia einen Verlust von 1 Milliarde

Euro. Hoffnung macht nun die Plattformumstellung auf Windows Mobile. Was macht uns

so sicher, dass mobile Technologien und Anwendungen bereits zu festen Größen

herangereift sind? Sehen wir uns einige Gründe an.

Allgemeine gesellschaftliche Trends

Die fantastische Erfolgsgeschichte der Smartphones und Tablets wäre ohne den gesell-

schaftlichen Trend zur Personalisierung und Individualisierung nicht möglich gewesen.

Selten finden sich zwei Smartphones mit einer exakt gleichen Konfiguration. Einfach

deshalb, weil es sich um stark personalisierte Geräte handelt, die den speziellen Bedürf-

nissen ihrer Benutzer mit maßgeschneiderten Anwendungen entsprechen (und das auch

noch zu einem erschwinglichen Preis). Was aber noch wichtiger ist: Man kann sie

überall hin mitnehmen.

Personalisierung

und Individualisierung

» Das App-Store-Konzept

verändert die Spielregeln

am Markt grundlegend. «

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Die „Always-on“-Gesellschaft

Als perfekter Begleiter in Zeiten sozialer Medien bleiben wir über Mobilgeräte mit Freunden,

Familie und unterschiedlichen Communitys in Verbindung – selbst im Urlaub und auf

Geschäftsreisen. Diese Mobilisierung verwischt zunehmend die Trennlinie zwischen

Berufs- und Privatleben (was unter Umständen auch einige Nachteile mit sich bringt).

Geschäfts anwender können viele Aufgaben nun auch außerhalb der Arbeitszeit unterwegs

erledigen. Im Gegenzug lassen sich einige persönliche Angelegenheiten während der

Arbeitszeit regeln.

Für Digital Natives, also Menschen, die bereits mit digitalen Geräten

und dem Internet aufgewachsen sind, ist diese enge Verbindung

zwischen Privat- und Berufsleben alltäglich. Die nächste Generation

digitaler Mitarbeiter wird ständig „on“ sein – also immer online und

erreichbar. Sie wird sich vorwiegend über soziale Netzwerke organi-

sieren, egal, ob für private oder berufliche Zwecke. Smartphones passen perfekt zu diesem

Lebensstil. Daher wird sich ihr außergewöhnlicher Markterfolg in den nächsten Jahren

fortsetzen.

Wirtschaftlich ergibt sich daraus ein klarer „Business Case“ für strategische Investitionen.

Der Umsatz von Facebook mit über 1 Milliarde US-Dollar im Jahr 2011 mag ein Sonderfall

sein, doch es gibt viele weitere Erfolgsgeschichten, die eng mit mobilen Apps verknüpft sind.

Wer im Privatleben an mobile Technologie gewöhnt ist, erwartet sie inzwischen auch im

Berufsleben. Einer IDC-Studie zufolge nutzen bereits rund 95 Prozent aller Arbeitnehmer

ein privates Mobilgerät – und das zumindest gelegentlich auch geschäftlich. Das führt

zu der relativ ungewöhnlichen Situation, dass eine verbraucherorientierte Technologie

auch im geschäftlichen Umfeld für hohen Veränderungsdruck sorgt.

Mobility lässt die Grenze zwischen Berufs- und Privatleben verschwimmen

PrivatlebenBerufliche Tätigkeiten

» Wer im Privaten an mobile Techno-

logie gewöhnt ist, erwartet sie

inzwischen auch im Beruf. «

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Eintritt in globale Märkte

Die Globalisierung der Geschäftswelt hat enorme Auswirkungen auf kleine und mittlere

Unternehmen, die international agieren. Sie können in vielen Bereichen weltweit mit

größeren Unternehmen konkurrieren. Um auch über 2013 hinaus erfolgreich zu bleiben,

müssen sie besonders reaktionsfähig sein und kosteneffektiv arbeiten. 24 Stunden täglich,

365 Tage im Jahr.

Der unmittelbare Zugriff auf Informationen wird dadurch zu einem

noch wichtigeren Erfolgsfaktor. Schließlich lassen sich nur so die

richtigen Entscheidungen zur richtigen Zeit treffen, exzellenter

Kundenservice bieten und Maßnahmen für Kostensenkungen

zeitnah umsetzen. Der standortgebundene Zugriff auf kritische Geschäftsinforma-

tionen und -prozesse reicht dazu nicht mehr aus. Zumindest Teile der bestehenden

ERP-Funktionen und -Dienste müssen „mobilisiert“ werden.

Zahlreiche Szenarien belegen den geschäftlichen Wert mobiler Lösungen. Beispielsweise

lassen sich Informationen zeitnah aktualisieren und redundante Daten oder Eingabefehler

vermeiden. Wenn ein Außendienstmitarbeiter über seine Aktivitäten beim Kunden

praktisch ohne Verzögerungen berichtet, kann sein Unternehmen schneller reagieren

und Kunden bessere und kosteneffektivere Services oder Problemlösungen anbieten.

Die Chance ergibt sich daraus, dass es bereits viele Geschäftslösungen für Smartphones

und Mobilgeräte gibt. Je stärker sich auch dieser Trend fortsetzt, desto wichtiger werden

auch mobile Anwendungen.

Aktuelle Auswirkungen auf Unternehmen

Die Zahl der mobilen Geräte in Unternehmen wächst in einem beeindruckenden Tempo.

Bei einem Konzern wie SAP hat der Einsatz von Smartphones und Tablets in den vergan-

genen zwei Jahren rapide zugenommen – vor allem in Management, Verkauf, Außendienst

und bei sogenannten „Mobile Wannabes“, also Mitarbeitern, die lieber mobil als mit

Desktop-PCs arbeiten. Im Jahr 2012 gab es bei SAP rund 22.000 Blackberry-, 5.000

iPhone-Nutzer und 10.000 iPad-Besitzer. Von insgesamt 50.000 Mitarbeitern wurden

also bereits 37.000 (rund 74 Prozent) „mobilisiert“. Geschäftlich genutzte private

Mobil geräte (Stichwort: „Bring Your Own Device“) sind dabei nicht einmal berücksichtigt.

SAP mag als IT-Unternehmen nicht repräsentativ für alle Firmen sein, jedoch lässt sich

dieser Trend in vielen unterschiedlichen Branchen beobachten. Selbst Smartphones

ohne dedizierte Geschäftsanwendungen erhöhen schließlich die Effizienz in Unternehmen,

weil Entscheidungsträger schneller an wichtige Informationen gelangen.

Geschäftsnutzen:

Informationen

zeitnah aktualisieren

» Zahlreiche Szenarien belegen

den geschäftlichen Wert mobiler

Lösungen. «

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Für viele wäre ein Arbeiten ohne Apps für Online-Check-ins oder Hotelbuchungen, die

Reiseplanung, den Abruf von E-Mails und den Zugriff auf den Terminkalender kaum

noch vorstellbar. Viele Apps, die eigentlich für Endverbraucher gedacht waren, sind

inzwischen für das IT-Management in Unternehmen unersetzlich geworden: Netzwerk-

Tools, Remote-Desktops, VPN-Clients oder Werkzeuge für die Exchange-Synchronisation.

Produktivitätsvorteile lassen sich ebenfalls belegen: Einer

Umfrage zufolge arbeiten Mitarbeiter, die ihre Mobilgeräte

privat und geschäftlich nutzen dürfen, im Durchschnitt

freiwillig 240 Stunden pro Jahr länger. Angesichts dessen

führt für Unternehmen eigentlich kein Weg daran vorbei,

ihren Leuten die Freiheit einzuräumen, persönliche Lieblingsgeräte jederzeit und überall zu

nutzen. Schließlich können so mehr Mitarbeiter ihre täglichen Aufgaben flexibler

erledigen.

Gartner-Analysten haben festgestellt, dass sich der Gebrauch privater Endgeräte auch

deutlich positiv auf die Akzeptanz der Anwender auswirkt. Wenn Unternehmen die

individuellen Vorlieben ihrer Mitarbeiter berücksichtigen, steigt die Zufriedenheit von

Geschäftsanwendern – und damit ihre Produktivität. Und je höher die Akzeptanz,

desto stärker das Verantwortungsbewusstsein, so die Analysten. Sie sehen darin hohes

Potenzial für geringere Beschaffungskosten, mehr Handlungsfreiheit sowie weniger

Verantwortung und geringere Wartungsaufwände auf Unternehmensseite.

Kein Hype, sondern ein Teil des Alltags

Die Fakten, Forschungsergebnisse und Trends sprechen eine deutliche Sprache: Mobilität

ist kein Hype, sondern bereits alltäglich. Nur – das Potenzial wird im unternehmerischen

Kontext bei Weitem noch nicht ausgeschöpft.

» Mitarbeiter, die ihre Mobilgeräte privat

und geschäftlich nutzen dürfen, arbeiten

im Durchschnitt freiwillig 240 Stunden

länger pro Jahr. «

Im Jahr 2012 gab es bei SAP …

22.000 Blackberry-Nutzer

10.000 iPad-Nutzer

5.000 iPhone-Nutzer

74 %mobilisierte Mitarbeiter

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Um es zu heben, muss noch einiges geschehen: Obwohl iOS, Android und andere Betriebs-

systeme im Geschäftsumfeld bereits üblich sind, werden sie nur selten in Kerngeschäfts-

prozesse und -funktionen integriert. Weder in den USA, Skandinavien noch in Deutschland

oder in anderen Industrienationen.

Die gute Nachricht ist also, dass hohes Potenzial vorhanden ist.

Die „schlechte“ Nachricht ist, dass es für Unternehmen langsam

höchste Zeit wird, eine Mobilstrategie zu entwickeln, eine Mobil-

strategie, die so leistungsfähig und flexibel ist, dass sie der

wachsenden Zahl an Mobilgeräten und Betriebs plattformen

dauerhaft gewachsen ist.

Unternehmen ohne eine klare Mobilitätsstrategie wird es schwerfallen, das volle

Produkti vitätspotenzial von Mobilgeräten zu erschließen. Vor dem Erfolg stehen eine

fundierte Analyse, eine klare Ausrichtung und geeignete Kontrollen. Und nicht zuletzt

gilt es, die richtigen Apps zu finden. Nur wie sieht die ideale Business-App aus? Und gibt es

sie überhaupt: die „Killer-App“?

» Unternehmen ohne eine klare

Mobilitätsstrategie wird es

schwerfallen, das volle Produktivi-

tätspotenzial von Mobilgeräten

zu erschließen. «

Wozu werden Tablets genutzt?

PrivatlebenBerufsleben

Surfen im Internet78 %

Surfen im Internet73 %

74 %E-Mail @

69 %E-Mail@

67 %Telearbeit

84 %Spielen

Die Suche nach der „Killer-App“

„Im Marketing beschreibt eine ,Killer-Anwendung’ oder ,Killer-App’ ein Computerpro-

gramm, das so wertvoll oder wünschenswert ist, dass es über den eigentlichen Wert

einer größeren Technologie entscheidet, z.B. von Computer-Hardware, einer Spielkonsole,

Software, einer Programmiersprache, einer Softwareplattform oder eines Betriebssystems.

Mit anderen Worten: Kunden kaufen die (teure) Hardware nur deshalb, um Zugriff auf

diese Anwendung zu bekommen. Eine Killer-App kann folglich den Umsatz der Plattform,

auf der sie ausgeführt wird, deutlich erhöhen.“

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Verwendet wurde der Ausdruck Killer-App zum ersten Mal 1989 von Ed Scannell zur

Beschreibung von OS/2. Weitere bekannte Beispiele dieser raren Softwaregattung sind

Tabellenkalkulationen: von VisiCalc auf der Apple-II-Plattform über LOTUS 1-2-3 bis zu

Excel für Macintosh und später Windows, das über die erste grafische Benutzerober-

fläche für Tabellenkalkulationen verfügte. Die verbindenden Eigenschaften aller drei

Beispiele sind mehr Flexibilität und eine hohe Anwenderakzeptanz, wodurch sich ihre

Anwenderzielgruppe drastisch vergrößerte.

Aufgrund des wachsenden Erfolgs von Smartphones rücken Apps heute immer stärker

ins Interesse der Öffentlichkeit. Ein gutes Beispiel ist das App-Store-Konzept, das für

sich genommen ebenfalls eine Killer-App ist. Es ermöglicht allen Anwendern, persönliche

Funktionen nach individuellen Bedürfnissen zu erstellen und zu vermarkten.

Ein weiteres Beispiel für eine Killer-App ist die Push-Mail-Funktion, die RIM für den

Blackberry eingeführt hat. Aktuelle Entwicklungen umfassen integrierte GPS-Navigations-

funktionen, die sich über Smartphone-Apps bereitstellen lassen und so spezielle

Navigationsgeräte ersetzen, die fest in das Auto eingebaut sind. Allgemein kann eine

Killer-App als standardisiert, für viele Nutzer von Vorteil, anwenderfreundlich und

kostengünstig charakterisiert werden.

Killer-Apps im Geschäftsumfeld

Wie könnte eine potenzielle Killer-App nun innerhalb eines ERP-Systems, im allgemeinen

Unternehmenskontext oder in einer SAP-Landschaft aussehen?

Versuchen wir einmal, ihre wesentlichen Eigenschaften zu

definieren: Es müsste sich um eine einzelne App handeln,

die fast alles abdeckt, was ein typischer Geschäfts anwender

tagtäglich benötigt. Alternativ müsste sie in der Lage sein,

eine oder mehrere einzig artige Funktionen bereitzustellen, die wichtige Geschäftsbe-

reiche von unterschiedlichen Branchen unterstützt.

Trotz intensiver Recherche fanden wir keine Hinweise auf eine einzelne Killer-App, die

den gesamten Bedarf eines Geschäftsanwenders abdeckt. Ehrlich gesagt hatten wir das

auch nicht erwartetet. Einfach, weil Geschäftsprozesse in aller Regel komplex sind. Was ja

auch die Ursache dafür ist, dass Unternehmenssysteme aufgrund ihres hohen Funktions-

umfangs als zu kompliziert empfunden werden.

Würde man versuchen, eine App mit einem ähnlich hohen Funktionsumfang zu entwick-

eln, und es Geschäftsanwendern gleichzeitig ermöglichen, ihre individuell benötigten

Funktionen zusammenzustellen, endete man wahrscheinlich bei einer App-Version des

SAP Graphical User Interface.

Killer-App: standardisiert und anwender-

freundlich

» Eine einzelne Anwendung, die fast

alles abdeckt, was ein typischer

Geschäftsanwender täglich benötigt? «

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Und selbst wenn die Entwicklung einer derartigen Killer-App möglich wäre, würde das

Projekt a) enorme Vorabinvestitionen und riesige, dedizierte Ressourcen erfordern sowie

b) ohne jede Aussicht auf schnelle Gewinne sein. Mit anderen Worten: Nur ein großes,

sehr leistungsstarkes Unternehmen könnte das Risiko eingehen.

Dieser Ansatz stünde außerdem in einem diametralen Verhältnis zur Agilität und Geschwin-

digkeit moderner App-Entwicklung. Noch vor dem Ende der ersten Projekthälfte hätten

andere bereits kleinere Apps entwickelt und den potenziellen Markt übernommen. Und

selbst wenn sich die Mission letztendlich erfolgreich abschließen ließe, würden andere

die Killer-Funktionen, deren Entwicklung so viel Zeit in Anspruch genommen hat, schnell

kopieren und verbessern. Dahin wären Investitionen und Gewinne!

So einfach und nützlich wie möglich

Die Erfolgsgeschichte von Smartphones basiert hauptsächlich auf ihrer Benutzerfreund-

lichkeit und ihrem schnellen Nutzen. Der enorme Trend zu mobilen Endgeräten wird

künftig immer mehr Anwender mit sich bringen, die überhaupt keine Erfahrung mehr

mit klassischen PCs und Unternehmenssoftware haben. Sie werden folglich mit dem

Gebrauch von IT wenig vertraut sein und benutzerfreundlichere Anwendungen benötigen.

Anderer seits bringt mehr Mobilität für Unternehmen auch Vorteile mit: Automatische

Datensynchronisation zwischen mobilen Apps und Kerngeschäftssystemen hilft Fehler-

quoten und Redundanz zu reduzieren.

App-Entwickler müssen daher künftig Business-Apps programmieren, die

so allgemein gehalten sind, dass sie sich von verschiedenen Kunden wieder-

verwenden lassen. Der extremste Ansatz wäre es, bestehende Anwendungen

von Kunden exakt abzubilden, was praktisch keinen zusätzlichen Beratungsaufwand

verursachen würde. Im Unternehmens kontext wäre das jedoch nicht praktikabel. Für

ein gutes Benutzererlebnis mit Apps für beispielsweise Zeitmanagement, Finanz- oder

Lagerbestandsberichte wären zumindest einige Konfigurationen und Anpassungen

nötig. Eine vollkommene Individualisierung ließe sich zudem nur schwer erreichen:

Einzelne Anwender müssten sich dann auf jeden Fall auch durch lange Eingabefelder

scrollen, die nichts mit ihren Verantwortlichkeiten zu tun haben. Einfach deshalb, weil

sie von anderen benötigt werden.

Ein guter Ausgangspunkt ist die Organisation der Informationshierarchien. Viele

ERP-Funktionen geben schließlich große, komplexe Daten-Sets aus (Mitarbeiterver-

zeichnisse, Rechnungen, Produktkataloge usw.). Glücklicherweise gibt es mehrere

Methoden diese komplexen Informationshierarchien zu vereinfachen: durch den Einsatz

von Kategorien, Anzeigen entsprechend relevanter Filterkriterien oder durch besondere

Gestaltungen der Bildschirmansichten, die Datenbeziehungen verdeutlichen.

» Mobilität reduziert Fehler-

quoten und Redundanz. «

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Um den richtigen Effekt zu erzielen, müssen sie sich eng an den jeweiligen Bedürfnissen,

Verhaltensweisen und dem Kontext der mobilen Anwender orientieren. Alles dreht sich

letztlich um den Menschen: Welche Geschäftsfunktionen benötigt er wirklich in einer

mobilen App, um zu einem zufriedenen und hochproduktiven Mitarbeiter zu werden?

Dieser veränderte Ansatz bedeutet einen Paradigmenwandel: Standen früher Benutzer-

freundlichkeit und interaktives Design auf der Prioritätenliste von Entwicklern von

Unternehmenssystemen ziemlich weit unten, müssen im Zuge der Mobilität die Geschäfts-

prozesse und -transaktionen so gestaltet werden, dass sie sich von Anwendern so einfach

und effektiv wie möglich bedienen lassen.

Eine gute Idee ist es dabei, Endanwender so früh wie möglich in den Entwicklungsprozess

einzubinden. Dank agiler Methoden können sie wertvolles Feedback zu Prototypen und

Visualisierungen beisteuern. Deshalb sind Flexibilität, Modularität und Nützlichkeit so

wichtig. Eine einzelne App sollte nicht mit Unmengen von Funktionen überladen

werden. Der User erwartet keine App für alles und jedes und wird sie wahrscheinlich

auch nicht akzeptieren.

Das strategische Dilemma

Je mehr Gedanken man sich über mobile Lösungen macht, desto klarer wird das strategische

Dilemma: Aus der Marktperspektive könnte man sich einerseits für eine App entscheiden,

die eine große Anzahl potenzieller Kunden anspricht. Das erfordert jedoch ein hohes

Standardisierungsniveau der Funktionen. Aus der Perspektive eines Geschäftsanwenders

könnte sie daher nur sehr allgemeine Prozesse und schnelle Kosteneinsparungen unterstüt-

zen. Im Gegenzug eröffnet das jedoch wenig Spielraum für eine Differenzierung im

Wettbewerb. Unternehmen wären folglich auch nicht bereit, einen hohen Preis für eine

App zu bezahlen.

Das führt dazu, dass man alternativ Apps entwickelt, die Kerngeschäftsprozesse unterstüt-

zen und so einem Unternehmen tatsächlich einen einzigartigen Wettbewerbs vorteil

verschaffen. Für eine derart stark individualisierte App gäbe es jedoch keinen großen

Zielmarkt.

Ideale Bereiche für mobile Apps

In der Summe ist es also wenig überraschend, dass wir „die“ einzelne mobile App nicht

gefunden haben, die aus Business-Sicht als absolut unerlässlich angesehen wird. Während

viele Experten noch verzweifelt nach der nächsten Killer-App für Unternehmen

suchen, halten wir eine Killer-App für wenig realistisch.

Benutzerfreundlichkeit

und interaktives Design

Standardisierung vs. Individualisierung

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Stattdessen empfehlen wir eine Neufokussierung. Unabhängig davon, ob es um Business-

to-Business-Transaktionen geht oder ob Selfservice-Angebote für Kunden oder Mitarbeiter

am wichtigsten sind: Der Wunsch nach mobiler Funktionalität steht meist im Zusammenhang

mit alltäg lichen Geschäftstransaktionen – Routinetätigkeiten, die oft außerhalb des

Büros durchgeführt werden müssen (das Prüfen von Finanzdaten, der Abruf von Umsatz-

oder Bestandsberichten, die Transfers von neuen Geschäftszahlen und Bestellungen usw.).

All diese Transaktionen sind wichtig, keine jedoch ist unmittelbar erfolgskritisch. Das

macht diese und ähnliche Vorgänge zu idealen Kandidaten für vorkonfigurierte Apps,

die „von der Stange“ über einen Business-App-Store erhältlich sind.

Funktions- und bereichsspezifische, vorkonfigurierte Apps können beträcht-

lichen Mehrwert bedeuten. Das gilt insbesondere für klar definierte, stark

strukturierte Prozesse, in denen Volumen, Menge und eine direkte Datenverarbeitung

den Systemaufbau dominieren. Doch Vorsicht: Solche Apps lassen sich nach der In-

stallation oft nur noch schwer anpassen und stehen Innovationen im Weg. Das gilt vor

allem in dynamischen Branchen wie dem Dienstleistungssektor, wo neue Produkte oft

auch vollkommen neue Prozesse erfordern, die nur wenig Ähnlichkeit oder Verbindungen

zu bestehenden Strukturen aufweisen. Deshalb: Sie müssen die Flexibilität im Blick

behalten!

Im Allgemeinen sind der Verkauf und der Kundendienst ideale Einsatzbereiche für mobile

Apps. Üblicherweise werden diese Bereiche unter dem Begriff Kundenbeziehungsmanage-

ment (CRM) zusammengefasst. Die meisten CRM-Anwendungsfälle existieren seit Jahren.

Doch erst seit Smartphones weithin verfügbar sind, ist ihre vollständige Umsetzung

erschwinglich und realistisch.

Mobile Lösungen können in diesem Kontext schnelle und nachhaltige Vorteile eröffnen.

Wenn beispielsweise Vertriebs- und Servicemitarbeiter aktuelle Informationen über

einen Kunden benötigen, können sie nun nach dem Prinzip „mit einer Stimme und

einem Gesicht zum Kunden“ agieren. Zusätzlicher Nutzen lässt sich durch die Verbindung

mobiler Szenarien mit kontextsensiblen Informationen erzielen, zum Beispiel je nach

aktuellem Standort.

Ein weiterer wichtiger Einsatzbereich für relativ

standardisierte mobile Anwendungen ist die

Analytik, auch bekannt als Business Intelligence.

Da Analysen für viele Unternehmen in den letzten

Jahren zu einer riesigen Herausforderung geworden

sind, steigt der Druck, entsprechende Daten auch mobil bereitzu stellen. Viele Experten

sehen Berichts optionen und Dashboards sogar als Kernanwendungen für Tablets. Und

durch die Verfügbarkeit größerer Bildschirme und einen immer selbstverständlicheren

Umgang mit Interaktivität steigen gleichermaßen die Anforderungen und die Nachfrage.

» Denken Sie an Flexibilität! «

» Kosten vs. Mitarbeiterwünsche: Es kommt

darauf an, die richtigen Anwendungsfälle zu

finden und einen angemessenen Return on

Investment zu sichern. «

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Dadurch ergeben sich neue Erfordernisse in Hinblick auf Benutzerfreundlichkeit,

Geschwindigkeit und Relevanz. Die entsprechenden Wünsche von Anwenderseite müssen

nun gegenüber ihren Kosten abgewogen werden. Vor allem kommt es darauf an, die

richtigen Anwendungsfälle in Unternehmen zu finden, um so einen angemessenen Return

on Investment zu sichern. Ansonsten können leicht große Beträge ausgegeben werden,

ohne einen angemessenen Nutzen zu erzielen.

Und branchenspezifische Killer-Apps?

Die letzte Spur führt uns zu Branchen und deren spezifischen Anforderungen. Das

Gesundheitswesen ist eine Branche, die in diesem Zusammenhang häufig erwähnt wird.

Dort ist Mobilität besonders wichtig. Weitere Beispiele sind der Konsumgütersektor und

die Chemische Industrie, wo Rückverfolgbarkeit und Datenblätter mit Produktinforma-

tionen zu den zentralen Themen zählen. Doch selbst für Apps mit branchenspezifischen

Funktionen dürften sich kaum als Killer-Apps entpuppen. Warum nicht?

Im Blog „How to Stop Searching for PLM Killer App?“ wird es auf den Punkt gebracht:

Da Unternehmen im Detail ganz eigen sind und darüber hinaus ständig versuchen, sich

vom Wettbewerb abzuheben, wird nahezu unmöglich sein, eine allgemeine Anwendung

für alle Fälle zu entwickeln. Wenn Wettbewerbsvorteile letztlich von einzelnen Prozessen

abhängen, resultiert daraus der Zwang, eigene, stark individualisierte Apps zu entwickeln.

Dabei macht es keinen Unterschied, ob eine Prozessoptimierung das Ziel ist oder Abläufe

völlig neu gedacht und umgesetzt werden sollen.

Mobile Apps für Unternehmen und Anwendergruppen

Endverbraucher

Manage-ment

DashboardsManagement-AppsApps für Kundenprofile

Apps für die MitarbeiterproduktivitätApps für die ZusammenarbeitApps für die Unternehmensanalytik

Wissensarbeiter

Apps für den KundenaußendienstApps für den VertriebBranchen-Apps

Social AppsService AppsCasual Apps

Sachbearbeiter

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Individuell entwickelte Apps sind mit einem hohen Risiko, verlängerten Entwicklungs-

zyklen und steigenden Kosten verbunden. Entgegenwirken lässt sich dem durch die

Integration oder Kombination verschiedener Anwendungen und den Einsatz bewährter

Framework-Technologie. Letzteres gilt vor allem dann, wenn bestehende Prozesse

mithilfe von mobilen Apps vollkommen umgestaltet werden.

Zusammenfassung: Wie lautet das Fazit?

Alle Zahlen zu den Marktanteilen von Smartphones und Tablets weisen in dieselbe

Richtung: Mobilgeräte werden die Verkäufe an traditionellen PCs und Notebooks in den

nächsten Jahren übertrumpfen. Und während der Absatz von Mobilgeräten drastisch

expandiert, steigt auch der Web Traffic exponentiell an. Es gibt heute bereits mehr als 1,5

Milliarden Internetverbin dungen, die nicht über

PCs erfolgen, und zehnmal so viele mobile

Verbindungen als Zugriffe über den traditionellen

Breitbandzugang.

Noch kommen diese Zahlen in erster Linie durch

private Nutzer zustande, doch die „Consumerizati-

on“ wird nicht an den Grenzen Ihres Unternehmens stoppen. Wie erwähnt, löst sich

die Trennungslinie zwischen Privatsphäre und Berufsleben immer mehr auf. Viele Unter-

nehmen setzen Mobilgeräte bereits auf breiter Front ein, doch nur wenige schöpfen bislang

das Potenzial voll aus.

Warum bleibt ein großer Teil des Mobilitätspotenzials ungenutzt? Wie jeder bahnbre-

chende Technologiewandel führt auch der mobile Wandel in vielen Unternehmen zu

Unsicherheit: Worin liegt der geschäftliche Nutzen von Apps für uns? Wo sollen wir

anfangen? Wie bestimmen wir den Return on Investment? Und wie erreichen wir schnellst-

möglich einen dauerhaften Mehrwert?

Diese Fragen lassen sich nur durch detaillierte Analysen individueller Anforderungen

beantworten, die das jeweilige Geschäftsmodell des Unternehmens, sein Branchen-

umfeld und erfolgskritische Prozesse miteinbeziehen.

Schnelle Erfolge scheinen am wahrscheinlichsten in stark standardisierten Routinepro-

zessen, die durch Apps räumlich und zeitlich flexibler werden. Ein gutes Beispiel sind

administrative Prozesse wie die Reisekostenabrechnung. Es wird zusätzlich darauf

ankommen, offen zu sein und Chancen in allen Funktionsbereichen wahrzunehmen,

egal, ob es dabei um B2B-, B2C-, B2D(ealer)- oder B2E(mployee)-Prozesse geht.

» Es gibt heute bereits mehr als 1,5 Milliarden

Internetverbindungen, die nicht über PCs

erfolgen, und zehnmal so viele mobile Verbin-

dungen als Zugriffe über den traditionellen

Breitbandzugang. «

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Strategisch interessant und wichtig sind die Bereiche Analytik, Business Intelligence und

Entscheidungsunterstützung. Schnelle, fundierte Entscheidungen auf Basis aktueller

Zahlen bedeuten im internationalen Wettbewerb schließlich einen riesigen Wettbe-

werbsvorteil sowohl für das Management als auch für erfolgskritische Bereiche wie den

Vertrieb.

Im Gegensatz dazu muss eine branchenspezifische Mobility-Strategie differenzierter

betrachtet werden. Hier geht es hauptsächlich um die Frage, ob vorkonfigurierte Apps

(oder Apps allgemein) bezahlbar und flexibel genug sind, um schnell auf neue Anforde-

rungen reagieren zu können.

Ein Patentrezept für die Entwicklung einer Mobilitätsstrategie gibt es sicher nicht. Es

lässt sich jedoch festhalten, dass sich individualisierte Apps aufgrund ihrer hohen

Kosten und des hohen Entwicklungsaufwands nur in speziellen, genau definierten

Fällen eignen.

In welche Richtung sich das Thema Mobilität auch entwickeln wird, gewiss scheint ganz

allgemein und mit Blick auf Ihr Unternehmen nur eines: Nichts ist so sicher wie der

Wandel. Wie wichtige Trends eindeutig signalisieren, ist jetzt der Zeitpunkt gekommen,

sich über mobile Apps wirklich Gedanken zu machen. Hoffentlich konnten wir Ihnen

dafür den einen oder anderen Anstoß geben.

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Kein Patentrezeptvorhanden

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Quellennachweis

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