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ISB GA Gru
ndsa
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ilung
Modellprojekt Schüler-Feedback
in der 2. Phase der Lehreraus-
bildung
Wichtigste Ergebnisse der
Befragung
2
Erarbeitet im Auftrag des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus 16. April 2019
Herausgeber: Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung Anschrift: Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung Grundsatzabteilung Referat Bildungsforschung Caroline Magister Schellingstr. 155 80797 München Tel.: 089 2170-2465 Internet: www.isb.bayern.de E-Mail: [email protected]
3
Inhaltsverzeichnis
1 Eckpunkte des Modellprojekts .................................................................................... 4
1.1 Ziele ............................................................................................................................. 4
1.2 Vorgehen ..................................................................................................................... 4
1.3 Organisation der Seminarausbildung............................................................................ 5
1.4 Inhaltliche Begleitung und wissenschaftliche Evaluation .............................................. 5
1.5 Ausblick ........................................................................................................................ 5
2 Wichtigste Ergebnisse in Kürze .................................................................................. 6
3 Ergebnisse im Einzelnen ............................................................................................. 8
3.1 Einschätzung des Nutzens von Feedback .................................................................... 8
3.2 Bewertung des schriftlichen Schüler-Feedbacks durch die LAA ..................................10
3.3 Einschätzung der Ergebnisse des Schüler-Feedbacks ................................................12
3.4 Verwendete Feedback-Instrumente .............................................................................13
3.5 Aufwand bei schriftlichem Schüler-Feedback ..............................................................14
3.6 Digitale Durchführungs- und Auswertungsmöglichkeiten .............................................18
3.7 Auswertungsgespräch .................................................................................................19
4 Abschluss ....................................................................................................................20
4
1 Eckpunkte des Modellprojekts
Das Staatsministerium für Unterricht und Kultus (StMUK) führt seit dem Schuljahr 2016/2017
mit 79 Modellseminaren das Modellprojekt „Schüler-Feedback“ in der 2. Phase der Lehrer-
ausbildung aller Lehrämter durch. Die Modellschulen/-seminare haben sich um die Teilnah-
me beworben. Sie umfassen ca. zehn Prozent der Studienseminare/Seminarschulen für das
Lehramt an Grundschulen, Mittelschulen, Gymnasien, Realschulen, Beruflichen Schulen und
Förderschulen.
Das Erprobungsszenario ist aufgrund der Einbeziehung aller Schularten komplex. So beste-
hen beispielsweise im Förderschulbereich mit sieben Förderschwerpunkten besondere An-
forderungen. Auch in der Grundschule müssen eigene Vorgehensweisen entwickelt werden,
da zunächst der Alphabetisierungsprozess durchlaufen werden muss. An den Beruflichen
Schulen hingegen ist Individualfeedback bereits seit Jahren verbindlicher Inhalt von QmbS.
1.1 Ziele
Das Modellprojekt hat zum Ziel,
die Kompetenz der Referendarinnen und Referendare sowie der Lehramtsanwärte-
rinnen und Lehramtsanwärter (LAA)1 im Umgang mit Schüler-Feedback systematisch
zu entwickeln und sie
zu einem sicheren Umgang mit Methoden des Schüler-Feedbacks zu befähigen.
1.2 Vorgehen
Im Mittelpunkt steht die systematische Einführung in Schüler-Feedback sowie die Erprobung
des Vorgehens, der Auswertung der Ergebnisse und das Ableiten von Konsequenzen für das
unterrichtliche Handeln.
Dies heißt im Einzelnen:
Vermittlung der Theorie durch Seminarlehrer/-leiter
Zweimaliges Durchführen eines schriftlichen Schüler-Feedbacks mit folgenden Be-
standteilen:
o Vorbereitungsgespräch mit der Klasse/Lerngruppe
o Durchführung (Papier oder online)
o Besprechung der Ergebnisse mit einer Lehrkraft der Wahl und Ableitung von
Konsequenzen
1 Die Gruppe der Referendarinnen und Referendare sowie Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter wird im Folgenden
zur besseren Lesbarkeit einheitlich als LAA bezeichnet.
5
o Besprechung der Ergebnisse mit den Schülern
o Reflexion über die Wirksamkeit
1.3 Organisation der Seminarausbildung
Die Dauer der Seminarausbildung beträgt für alle Lehrämter zwei Jahre. Die Organisation
zeigt schulartspezifische Merkmale:
Realschule, Gymnasium, Berufliche Schulen: Die LAA werden als zukünftige Fach-
lehrer zwei Halbjahre an der Stamm- bzw. Seminarschule sowie zwei Halbjahre an
einer Einsatzschule ausgebildet. Zuständig sind Fachseminarlehrer sowie Seminar-
lehrer/Lehrkräfte für beispielsweise Pädagogik, Schulpsychologie oder Grundfragen
der staatsbürgerlichen Bildung.
Grund-, Mittel- und Förderschule: Diese LAA werden als zukünftige Klassenlehrer in
jahrgangsübergreifenden Seminaren von einem Seminarleiter/einer Seminarleiterin
ausgebildet. Sie verbleiben in der Regel für die Dauer der Ausbildung an der gleichen
Schule, werden aber regelmäßig zu Seminartagen versammelt.
1.4 Inhaltliche Begleitung und wissenschaftliche Evaluation
Das Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung (ISB, Referat Qualitätsentwicklung
an Schulen) begleitet das Modellprojekt inhaltlich und erstellt umfassende Begleitmateria-
lien.2 Im Portal mebis des Landesmedienzentrums Bayern wird auch ein Online-
Erhebungsinstrument zur Verfügung gestellt.
Bei der ersten wissenschaftlichen Evaluation im Jahr 2018, die das Referat Bildungsfor-
schung des ISB durchgeführt hat, wurden alle LAA der teilnehmenden Studiensemina-
re/Seminarschulen sowie alle an der Ausbildung beteiligten Lehrkräfte einbezogen. An der
Befragung beteiligten sich insgesamt 131 Ausbildungslehrkräfte sowie 358 LAA. Die Grund-,
Mittel- und Förderschulen bilden aufgrund des niedrigen Rücklaufs aus den Grund- und Mit-
telschulen eine gemeinsame Gruppe (GMF). Die hier wiedergegebenen Ergebnisse spiegeln
die wichtigsten Ergebnisse wider. Ein umfassender Evaluationsbericht wird nach Beendigung
des Modellprojekts erstellt.
1.5 Ausblick
Der Modellversuch wird um ein Schuljahr verlängert. Während dieser Zeit sollen die zur Ver-
fügung gestellten Materialien auf Grundlage der Erkenntnisse aus dem Modellversuch wei-
terentwickelt und überarbeitet werden.
2 https://www.isb.bayern.de/schulartuebergreifendes/qualitaetssicherung-schulentwicklung/schulentwicklung/
information_schueler_feedback/
6
2 Wichtigste Ergebnisse in Kürze
Im Folgenden werden die wichtigsten Ergebnisse zusammengefasst. Einen genaueren Ein-
blick bieten die Grafiken in Kapitel 3.
Die Gesamtbilanz fällt bei den LAA insgesamt positiv und bei den Ausbildungslehr-
kräften sogar sehr positiv aus. Dabei sind schulartspezifische Unterschiede zu beach-
ten.
Die LAA und noch deutlicher die Ausbildungslehrkräfte finden Schüler-Feedback
wichtig für die Verbesserung des Unterrichts.
Die Bereitschaft, auch zukünftig Schüler-Feedback regelmäßig einzuholen, ist bei
den LAA über alle Schularten hinweg hoch.
Die Selbstwirksamkeitserwartungen der LAA im Umgang mit Schüler-Feedback sind
über alle Schularten hinweg insgesamt sehr hoch. Das spricht für eine gelungene
Vermittlung des Ausbildungsinhalts.
Die Schülerinnen und Schüler nehmen das Schüler-Feedback ernst und beteiligen
sich engagiert. Je älter die Lernenden sind, desto positiver wird die Qualität ihrer
Rückmeldungen von den LAA eingeschätzt.
Die durch Schüler-Feedback angestoßenen Veränderungen im Unterricht werden
schwach positiv bewertet. Hier ist noch gezielte Entwicklungsarbeit zu leisten.
Die Mehrheit der LAA gibt an, die Vorbereitung für die Schüler-Feedbacks als „nicht
aufwendig“ bzw. „eher nicht aufwendig“ empfunden zu haben. Ähnlich finden die
meisten LAA die Durchführung als „(eher) nicht aufwendig“. Die schulartspezifischen
Unterschiede bedürfen noch einer genaueren Analyse.
Die Auswertung von Schüler-Feedback wird insgesamt als „eher aufwendig“ empfun-
den. Der Aufwand korrespondiert insbesondere mit dem eingesetzten Befragungs-
instrument, wobei Online-Instrumente einen deutlich geringen Arbeitsaufwand gene-
rieren. Die zunehmende Digitalisierung wird in kurzer Zeit vorhersehbar zu einer
massiven Entlastung beitragen.
Hinsichtlich der eingesetzten Instrumente (vorgegebene Fragebogen, selbstentwi-
ckelter Fragebogen, Kombination aus beiden oder Einsatz eines anderen Instru-
ments) zeigt sich ein heterogenes Bild zwischen den Schularten: Während die LAA
für die GMF beispielsweise am häufigsten selbstentwickelte Fragebögen verwenden,
wird von der Mehrheit der LAA für die Realschule ein Online-Instrument mit vorgege-
benem Fragenpool eingesetzt.
Die Einschätzung der Ausstattung der Schule für eine Online-Durchführung, der IT-
Kenntnisse der LAA sowie der IT-Kompetenzen der Schülerinnen und Schülern ergibt
ein sehr heterogenes Bild. Alle drei Aspekte werden von den LAA für Realschule am
besten eingeschätzt, von den LAA für GMF am schlechtesten.
7
Auswertungsgespräche mit den Schülerinnen und Schülern werden am häufigsten an
den Beruflichen Schulen durchgeführt. An allen Schularten stand im Auswertungsge-
spräch eher die Vorstellung der Ergebnisse als die Ableitung von Zielen im Vorder-
grund.
Das Reflexionsgespräch mit der Lehrkraft der Wahl wurde insgesamt als positiv und
angenehm wahrgenommen. Das Gespräch hilft, die Ergebnisse des Schüler-
Feedbacks richtig zu interpretieren und das eigene Verhalten im Unterricht zu reflek-
tieren. Weniger hilft es jedoch, entsprechende Ziele abzuleiten. Tendenziell wurden
die Gespräche mit Seminarlehrkräften als gewinnbringender erachtet.
8
3 Ergebnisse im Einzelnen
3.1 Einschätzung des Nutzens von Feedback
Die Ergebnisse bestätigen die Grundannahme des Modellversuchs, dass die Nutzung von
Feedback ein wichtiger Bestandteil der Professionalität von Lehrkräften ist. Nur eine extrem
kleine Minderheit vertritt die gegenteilige Meinung.
Abbildung 1: Einschätzung des Nutzens von Feedback allgemein.
Darüber hinaus scheinen sich durch das Schüler-Feedback z. B. die Einstellung zu Schüler-
Feedback, das Selbstkonzept als Lehrkraft oder das Verständnis von Schülerinteressen etc.
verbessert zu haben (vgl. Abbildung 2).
12,7
10,7
6,8
22,9
54,6
46,5
44,6
44,4
30,7
40,8
47,5
28,5
0% 20% 40% 60% 80% 100%
Feedback trägt zu meinem Erfolg in der Arbeit bei.(n = 355)
Um meine beruflichen Kompetenzen weiter zuentwickeln, ist es notwendig, Feedback einzuholen.
(n = 355)
Feedback ist wichtig, um meine Arbeit als Lehrkraftzu verbessern.
(n = 354)
Ich denke, dass Feedback entscheidend ist, ummeine pädagogischen Ziele als Lehrkraft zu
erreichen. (n = 354)
trifft nicht zu trifft eher nicht zu trifft eher zu trifft genau zu
9
Abbildung 2: Einschätzung der Veränderung durch das Schüler-Feedback; nach Schulart (Mittelwerte auf einer fünfstufigen Antwortskala: 1 = „deutlich verschlechtert“, 2 = „etwas verschlechtert“, 3 = „nicht verändert“, 4 = „etwas verbessert“, 5 = „deutlich verbessert“).
3,3
3,5
3,6
3,4
3,6
3,4
3,4
3,3
3,4
3,4
3,6
3,8
3,5
3,7
3,6
3,6
3,4
3,3
3,2
3,5
3,5
3,4
3,6
3,3
3,4
3,2
3,1
3,5
3,8
3,8
3,9
4,0
3,6
3,6
3,6
3,4
1 2 3 4 5
Meine Einstellung zu Schüler-Feedback hat sich…
Mein Selbstkonzept als Lehrkraft hat sich…
Mein Verständnis von Schülerinteressen hat sich…
Mein Wohlbefinden im Unterricht hat sich…
Meine Unterrichtsgestaltung hat sich…
Mein Umgang mit den Schülerinnen und Schülern hat sich…
Meine Arbeitszufriedenheit hat sich…
Das Verhalten der Schülerinnen und Schüler im Unterricht hat sich…
Das Klassenklima hat sich…
GMF Realschule Gymnasium Berufliche Schulen
10
3.2 Bewertung des schriftlichen Schüler-Feedbacks durch die LAA
Das schriftliche Schüler-Feedback wird von den LAA insgesamt eher positiv bewertet. Dabei
ist die Bewertung der LAA für die beruflichen Schulen tendenziell besser als die der anderen
Schularten. Dies könnte darauf zurückzuführen sein, dass Individualfeedback an den berufli-
chen Schulen im Rahmen des Qualitätsmanagementsystems QmbS bereits fest integriert ist.
Zudem spielt – wie zu erwarten – das Alter der Lernenden bei der Rückmeldequalität eine
Rolle (vgl. auch Abbildung 6).
Abbildung 3: Bewertung des ersten schriftlichen Schüler-Feedbacks; nach Schulart (Mittelwerte auf einer vierstufigen Antwortskala: 1 = „trifft nicht zu“, 2 = „trifft eher nicht zu“, 3 = „trifft eher zu“, 4 = „trifft genau zu“).
2,7
2,7
2,7
2,5
2,6
3,0
3,1
2,9
2,7
3,1
2,8
2,9
2,6
2,4
2,9
3,2
3,3
3,0
2,6
3,4
1 2 3 4
Ich habe aus dem Schüler-Feedback neueErkenntnisse gewonnen.
Ich habe aus dem Schüler-Feedback Ziele fürmeine Arbeit abgeleitet.
Ich habe auf Grundlage dieser Ziele konkreteMaßnahmen ergriffen oder geplant.
Ich habe die Erreichung der Ziele überprüft.
Ich habe durch das Schüler-Feedback hilfreicheImpulse für die Weiterentwicklung als Lehrkraft
erhalten.
GMF Realschule Gymnasium Berufliche Schulen
11
Des Weiteren wurde abgefragt, ob die LAA andere Feedbackmethoden3 kennen:
Abbildung 4: „Kennen Sie diese Methoden?“; nach Schulart.
Die LAA, die angaben, weitere Feedback-Methoden zu kennen, wurden befragt, wie häufig
sie diese einsetzen.
Abbildung 5: „Haben Sie diese Feedback-Methoden eingesetzt?“; nach Schulart.
Die Erfahrungen mit den Feedback-Methoden werden von denjenigen LAA, die die Metho-
den mindestens „selten“ eingesetzt haben, über alle Schularten hinweg als „eher gut“ be-
zeichnet (75 bis 80 %).
3 Gefragt wurde nach: Zielscheibe, Fünf-Finger-Methode, Kartenabfrage, Stummer Dialog, Ein-Punkt-Abfrage,
Daumenprobe, Abfrage durch Meldung, Spontanfeedback, Blitzlicht, Resonanzgruppe, Vier-Ecken-Methode,
Meinungslinie, Ampelprisma, Kopfstandmethode, Typisch Unterricht.
11,6
25,9
33,8
44,9
41,2
40,4
28,8
42,0
28,2
23,2
67,3
0% 20% 40% 60% 80% 100%
GMF (n=69)
Realschule(n=85)
Gymnasium (n=151)
Berufliche Schulen(n=52)
keine nur wenige einige die meisten
5,9
16,0
19,9
26,5
39,5
37,0
19,2
50,0
39,5
40,4
69,2
17,6
9,6
0% 20% 40% 60% 80% 100%
GMF (n=68)
Realschule(n=81)
Gymnasium (n=146)
Berufliche Schulen(n=52)
nie selten gelegentlich sehr häufig
12
3.3 Einschätzung der Ergebnisse des Schüler-Feedbacks
Lehrkräfte erhalten durch das Einholen von Schüler-Feedback Informationen, wie sie ihren
Unterricht noch besser an die Lernvoraussetzungen und Lernprozesse der Schülerinnen und
Schüler anpassen können. Um daraus notwendige Konsequenzen für das unterrichtliche
Handeln ziehen zu können, muss eine entsprechende Rückmeldequalität gegeben sein.
Von den LAA wird die Qualität der Schüler-Rückmeldungen folgendermaßen eingeschätzt
(„Die Ergebnisse des Schüler-Feedbacks fand ich…“):
Abbildung 6: Einschätzung der Ergebnisse des ersten Schüler-Feedbacks durch die LAA; (Mittelwerte auf einer vierstufigen Antwortskala: 1 = „trifft nicht zu“, 2 = „trifft eher nicht zu“, 3 = „trifft eher zu“, 4 = „trifft genau zu“).
3,2
3,3
3,2
2,9
3,0
3,1
2,1
1,9
3,3
3,1
3,3
2,9
3,1
3,1
2,1
1,9
3,3
3,3
3,4
3,1
3,1
3,2
2,0
1,8
3,5
3,3
3,7
3,3
3,5
3,4
2,0
1,7
1 2 3 4
nachvollziehbar
bestätigend
informativ
gut interpretierbar
hilfreich
motivierend
uneinheitlich
widersprüchlich
GMF Realschule Gymnasium Berufliche Schulen
13
3.4 Verwendete Feedback-Instrumente
Grundsätzlich gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie Schüler-Feedback mithilfe von Frage-
bogen eingeholt werden kann. Dabei steht es den LAA frei, vorgefertigte Fragebogen (aus
mebis), selbst entwickelte Fragebogen oder eine Kombination aus beiden zu verwenden.
Ebenso dürfen auch andere Instrument zum Einsatz kommen. Hinsichtlich der eingesetzten
Instrumente zeigt sich ein heterogenes Bild zwischen den Schularten:
Abbildung 7: Art der eingesetzten Fragebogen; nach Schulart. FBI und FBII bezeichnen die beiden verpflichtend einzuholenden schriftlichen Feedbacks.
45
,2
40
,3
5,4
21
,2
15
,9
33
,3
29
,1
15
,5
16
,9
38
,9
40
,6
38
,5
31
,8
47
,8
50
,9
23
,8
26
,0
22
,8
22
,7
28
,8
31
,8
17
,4
18
,2
15
,5
16
,9
32
,9
33
,6
11
,5
20
,5
0%
20%
40%
60%
80%
100%
FB I FB II FB I FB II FB I FB II FB I FB II
GMF(FBI: n=69; FBII: n= 55)
Realschule(FBI: n=84; FBII: n=77)
Gymnasium (FBI: n=149; FBII:
n=128)
Berufliche Schule (FBI: n=52; FBII: n=44)
Fragebogen aus mebis
selbst entwickelter Fragebogen
Kombination aus einem Fragebogen aus mebis und selbst entwickelten Fragen
anderes Instrument
14
Die LAA GMF nutzen häufiger als alle anderen selbstentwickelte Fragebögen. Hier besteht
ein enger Zusammenhang zum empfundenen Arbeitsaufwand (s. Abbildung 8).
Abbildung 8: Einschätzung des Aufwands für die Vorbereitungen der Schüler-Feedbacks in Abhängig-keit des verwendeten Instruments.
3.5 Aufwand bei schriftlichem Schüler-Feedback
Ziel von Schüler-Feedback soll sein, aus den Rückmeldungen der Schülerinnen und Schüler
Veränderungen für das eigene unterrichtliche Handeln abzuleiten. Demnach sollte der Ar-
beitsaufwand bei der Vorbereitung, Durchführung und Auswertung möglichst gering sein.
Der Aufwand wird je nach Schulart unterschiedlich eingeschätzt.
Der generierte Aufwand hängt stark vom eingesetzten Instrument ab: Ein (teilweise)
selbst entwickeltes Instrument bedingt einen höheren Aufwand als ein Online-
Instrument mit vorgefertigten Fragen (vgl. Abbildung 8).
Über alle Schularten hinweg empfinden ca. drei Viertel der LAA das Einholen von
Feedback aber dennoch als „nicht“ oder „eher nicht“ aufwendig.
26,6
11,4
9,6
42,0
42,9
45,1
48,1
49,0
28,6
39,4
39,4
8,0
0% 20% 40% 60% 80% 100%
Fragebogen aus mebis
selbst entwickelter Fragebogen
Kombination aus einemFragebogen aus mebis
und selbst entwickelten Fragen
anderes Instrument(zumeist FeedbackSchule)
Be
i d
er
Erh
eb
un
gverw
en
de
tes I
nstr
um
ent
als nicht aufwendig als eher nicht aufwendig
als eher aufwendig als sehr aufwendig
15
Abbildung 9: Empfundener Aufwand für das Einholen des Schüler-Feedbacks; nach Schulart. FBI und FBII bezeichnen die beiden verpflichtend einzuholenden schriftlichen Feedbacks.
14
,7
21
,8 3
3,3
42
,1
20
,8
24
,0
38
,5
52
,3
55
,9
45
,5
45
,2 3
9,5
52
,3
51
,2
38
,5
38
,6
26
,5
32
,7
17
,9
17
,1
23
,5
21
,6
21
,2
9,1
0%
20%
40%
60%
80%
100%
FB I FB II FB I FB II FB I FB II FB I FB II
GMF(FB I: n=68;FB II: n= 55)
Realschule(FB I: n=84;FB II: n=76)
Gymnasium (FB I: n=149;FB II: n=125)
Berufliche Schule (FB I: n=52;FB II: n=44)
als nicht aufwendig als eher nicht aufwendig
als eher aufwendig als sehr aufwendig
16
Die Form der Durchführung des Schüler-Feedbacks hat ebenfalls Folgen für den Aufwand:
Abbildung 10: Zusammenhang zwischen der Einschätzung des Aufwands für das Einholen des Schü-ler-Feedbacks und der für die Durchführung verwendeten Form.
Die LAA für die Realschulen und für die beruflichen Schulen empfinden die Auswertung eher
als nicht aufwendig; die LAA für die GMF und das Gymnasium hingegen eher als aufwendig.
Abbildung 11: Empfundener Aufwand für die Auswertung des Schüler-Feedbacks; nach Schulart. FBI und FBII bezeichnen die beiden verpflichtend einzuholenden schriftlichen Feedbacks.
22,1
45,5
51,9
36,0
23,4
17,4
0% 20% 40% 60% 80% 100%
Handschriftlich („Papier und Bleistift“)
Online
Fo
rm d
er
Du
rch
führu
ng
als nicht aufwendig als eher nicht aufwendig
als eher aufwendig als sehr aufwendig
15
,3
23
,2
60
,8
61
,3
8,2
7,3
39
,1
40
,9
25
,4 21
,4
26
,6
24
,0
27
,6
30
,6
23
,9
22
,7
50
,8
46
,4
10
,1
12
,0
45
,5
43
,5
26
,1
31
,8
8,5 8,9
18,7 18,5
10,9 4,5
0%
20%
40%
60%
80%
100%
FB I FB II FB I FB II FB I FB II FB I FB II
GMF(FB I: n=59;FB II: n= 56)
Realschule(FB I: n=79;FB II: n=75)
Gymnasium (FB I: n=134;FB II: n=124)
Berufliche Schule (FB I: n=46;FB II: n=44)
als nicht aufwendig als eher nicht aufwendig
als eher aufwendig als sehr aufwendig
17
Der empfundene Aufwand hängt von der Form der Auswertung ab, wie Abbildung 11 und
Abbildung 12 verdeutlichen. Digitale Instrumente ermöglichen offensichtlich ein deutlich zeit-
ökonomischeres Arbeiten.
Abbildung 12: Form der Auswertung der Schüler-Feedbacks; nach Schulart. FBI und FBII bezeichnen die beiden verpflichtend einzuholenden schriftlichen Feedbacks.
69
,1
64
,9
24
,7
22
,1
60
,9
60
,2
36
,5
27
,3
26
,5
26
,3
36
,4
38
,3
23
,1
34
,1
8,8
74
,1
76
,6
40
,4
38
,6
0%
20%
40%
60%
80%
100%
FB I FB II FB I FB II FB I FB II FB I FB II
GMF(FB I: n=67;FB II: n= 57)
Realschule(FB I: n=85;FB II: n=77)
Gymnasium (FB I: n=151;FB II: n=128)
Berufliche Schule (FB I: n=52;FB II: n=44)
Manuell Mithilfe eines Excel-Tools Online
18
3.6 Digitale Durchführungs- und Auswertungsmöglichkeiten
Eine entsprechende IT-Ausstattung an der Schule und IT-Kenntnisse bei Lehrkräften und
Schülerinnen und Schülern sind Voraussetzungen für den Einsatz von elektronischen Ver-
fahren nötig. Hier bestehen offensichtlich noch große Unterschiede zwischen den einzelnen
Schularten.
Abbildung 13: Einschätzung der technischen Ausstattung und der IT-Kenntnisse der LAA sowie der Schülerinnen und Schüler hinsichtlich der Online-Durchführung des ersten Schüler-Feedbacks; nach Schulart; Mittelwerte auf einer vierstufigen Antwortskala: 1 = „nicht“, 2 = „ansatzweise“, 3 = „akzepta-bel“, 4 = „voll und ganz“.
Sind beispielsweise alle drei Voraussetzungen (technische Ausstattung, entsprechende IT-
Kenntnisse der LAA und der Schülerinnen und Schüler) in ausreichendem Maße vorhanden,
steigt der Anteil der Online-Durchführung deutlich auf über 60 Prozent an.
1,7
2,8
1,6
3,0
3,5
3,1
2,0
2,8
2,4
2,7
3,3
3,1
1 2 3 4
War die technische Ausstattung für eine Durchführung „online“ vorhanden?
Verfügten Sie über entsprechende IT-Kenntnisse?
Verfügten die Schülerinnen und Schüler, mitwelchen Sie das Schüler-Feedback
durchführten, über entsprechende IT-Kenntnisse?
GMF Realschule Gymnasium Berufliche Schulen
19
3.7 Auswertungsgespräch
Ein Auswertungsgespräch mit den Schülerinnen und Schülern führten nicht alle LAA. Die
Gründe dafür sind nicht bekannt. Die Inhalte des Auswertungsgesprächs zeigt Abbildung 15.
Abbildung 14: Anteil der LAA, die mit den Schülerinnen und Schülern ein Auswertungsgespräch ge-führt haben; nach Schulart.
Abbildung 15: Anteil der LAA, die Absprachen mit der Klasse infolge des Schüler-Feedbacks getroffen haben; nach Schulart („Ich habe infolge des Schüler-Feedbacks mit der Klasse Absprachen getroffen, bzgl...“).
76,1
60,7
71,3
92,3
59,6
53,2
65,1
84,1
0
20
40
60
80
100
GMF (FB I: n=67;FB II: n=57)
Realschule(FB I: n=84;FB II: n=77)
Gymnasium(FB I: n=150;FB II: n=129)
Berufliche Schulen(FB I: n=52;FB II: n=44)
Pro
ze
nt
Feedback I Feedback II
76,5
58,8
46,2
52,1
78,4
68,6
60,6
83,3
0 20 40 60 80 100
GMF (n=51)
Realschule (n=51)
Gymnasium (n=104)
Berufliche Schulen (n=48)
GMF (n=51)
Realschule (n=51)
Gymnasium (n=104)
Berufliche Schulen (n=48)
Schü
lerv
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alte
nÄ
nde
run
g d
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Unte
rric
hts
ge
sta
ltun
g
Prozent
20
4 Abschluss
Abschließend ist festzuhalten, dass trotz schulartspezifischer Ausprägungen die Gesamtbi-
lanz hinsichtlich Schüler-Feedbacks in der 2. Phase der Lehrerausbildung bei den LAA ins-
gesamt positiv, bei den Ausbildungslehrkräften sogar sehr positiv ausfällt. Zudem melden die
Ausbildungslehrkräfte zurück, auch in Zukunft Schüler-Feedback in der Ausbildung behan-
deln zu wollen. Ebenso ist die Bereitschaft der LAA, weiterhin Schüler-Feedback einzuholen,
für alle Schularten sehr hoch.
Seit Beginn des Modellversuchs werden die Modellschulen mit umfangreichen Materialien
unterstützt. Diese sollen auf Grundlage der Evaluationsergebnisse weiterentwickelt und ggf.
ergänzt werden. Gleichzeitig sollen in den Materialien schulartspezifische Besonderheiten
noch mehr Berücksichtigung finden.