Modul D Definitionen und Begriffe - abw-recycling.de D/D_Aufgaben_Loesung… · Modul D Definitionen und Begriffe Aufgabe 1 Erläutern Sie folgende Abkürzungen bzw. nennen Sie die

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  • Modul D Definitionen und Begriffe

    Aufgabe 1 Erlutern Sie folgende Abkrzungen bzw. nennen Sie die Bedeutung der genannten Zahlen bzw. Konstanten LAGA, FGSV, RRSB, DIN,...... 22,4 l/mol; 9,81 m/s; 3,14; 2,718 . LAGA: Lnderarbeitsgemeinschaft Abfall FGSV: Forschungsgesellschaft fr Straen und Verkehrswesen RRSB: Rosin Rammler Sperling und Bennett (Verteilung) DIN: Deutsches Institut fr Normung Aufgabe 2 In der DIN EN 206-1 ist eine Grengleichung zur Berechnung der Masse einer Sammelprobe (in kg) einer Gesteinskrnung in Abhngigkeit von der maximalen Korngre D (in mm) und der Schttdichte angegeben:

    Danach ergibt sich fr ein 8 mm Grtkorn eine Masse von 24 kg. Wie hoch ist die dieser Berechnung zugrunde liegende Schttdichte, in welcher Maeinheit ist sie in die Gleichung einzusetzen? Aufgabe 3 In der Abbildung sind mgliche Mechanismen des Schadstoffaustrags aus RC-Baustoffen dargestellt. Erlutern Sie diese. Auf welchen Schadstoffanteil beziehen sich die in der LAGA-Richtlinie angegebe-nen Zuordnungswerte? Es sind 4 Zustandsformen von Schadstoffen im Feststoff dargestellt. Mit dem Wasser ausgetragen werden knnen die gelsten Schadstoffe, die in den Poren enthaltenen Schadstoffe und die adsorbierten Schadstoffe. Auf diese mobilisierbaren Schadstoff-anteile beziehen sich die LAGA-Zuordnungswerte.

    Schadstoff-austrag

    Wasser

    Schadstoff-austrag

    Wasser

    In das Kristall- gitter eingebauter Schadstoff

    Schadstoffe in Poren

    GelsteSchadstoffe

    Gesamtgehalt der Komponente A

    Zeit

    Frei-set-zung

    Adsorbierte Schadstoffe

    Mobilisierbarer Anteil= f ( Stoffart, Korngre,Temperatur, pH- Wert...)

    Nicht mobilisierbarer Anteil

    bD6M =

    3D t/minMaeinheit

    41,186

    24

    =

    =D

  • Recyclingmaterialien im Vergleich Aufgabe 4 Nennen Sie die Einsatzgebiete fr Recyclingbaustoffe aus Asphaltaufbruch, Beton-bruch, Mauerwerkabbruch. Im Tragschichtmaterial aus Betonbruch nach TL Min 2000-StB ist der Gehalt an As-phaltgranulat auf 30 Masse-%, der Gehalt an Kalksandstein, weichgebrannten Zie-geln, Putz auf 5 Masse-% beschrnkt. Nennen Sie die Grnde. Asphaltaufbruch: Straen- und Wegebau Betonbruch: Trag- und Frostschutzschichten in Straen- und Verkehrsflchen Mauerwerkbruch: Erd- und Landschaftsbau Begrenzung des Asphaltgehaltes, um ausreichende Verdichtbarkeit zu gewhrleis-ten. Begrenzung des Gehaltes an Kalksandstein, weichgebrannten Ziegeln, Putz um Frostwiderstand zu gewhrleisten. Aufgabe 5 Auf nachfolgendem Diagramm sind die gegenwrtig genutzten Verwertungswege fr Bauabflle dargestellt. In welchen Sektoren kann ausschlielich aufbereiteter Beton-bruch eingesetzt werden? In welchen Segmenten knnen Betonbruch und/oder Mauerwerkabbruch Anwendung finden? Betonbruch fr alle Segmente, bevorzugt aber fr hydraulisch gebundene Trag-schicht, Frostschutzschicht, Schottertragschicht. Mauerwerkabbruch fr Landschaftsbau, Deponiebau bis Bodenverbesserung. Aufgabe 6 Die Einsatzgebiete fr Recycling-Baustoffe werden von der stofflichen Zusammen-setzung und der Korngre des Materials bestimmt. Tragen Sie in die Verwertungs-matrix jeweils das Einsatzgebiet mit den hchsten bautechnischen Anforderungen ein. Sand Splitt reines Betonrezyklat

    4% 1% 4%15%

    4%7%

    1%15%17%

    24%

    8%

    Landschaftsbau, Deponiebau, Rekultivierung

    Lrmschutzwlle

    Unterbau, Dammbau

    Verfllmaterial

    Bodenverbesserung

    Ungebundene Verkehrflchen, Wegebau

    hyd. gebundene Tragschicht

    Frostschutzschicht

    Schottertragschicht

    Sonstiges

    Zwischenlager

  • reines Ziegelrezyklat Mischrezyklat Sand Splitt reines Betonrezyklat Verfllungen von Lei-

    tungsgrben Rezyklierter Zuschlag

    reines Ziegelrezyklat Sportplatzbau Substrat fr die Dachbe-grnung

    Mischrezyklat Landschaftsbau, Deponiebau bis Bodenverbesserung Aufgabe 7 Gegeben sind die Rohdichten von Abbruchmaterialien: 2,4 t/m; 0,5 t/m; 0,5 t/m; 1,8 t/m; 6,9 t/m; 0,95 t/m. Ordnen Sie diese Rohdichten den Abbruchmaterialien in der Tabelle zu! Abbruchmaterial Rohdichte [t/m]Eisentrger Deckenbalken (Holz) Mauerwerkbruch Porenbetonbruch Gipskartonplattenbruch Betonstraenaufbruch Abbruchmaterial Rohdichte [t/m]Eisentrger 6,9 Deckenbalken (Holz) 0,5 Mauerwerkbruch 1,8 Porenbetonbruch 0,5 Gipskartonplattenbruch 0,95 Betonstraenaufbruch 2,4 Aufgabe 8 Kennzeichnen Sie den Unterschied zwischen der Wiederverwendung und der Wie-derverwertung von Abbruchmaterial! Geben Sie fr die Stoffe Porphyr-Straenpflaster und Bauholz je eine Wieder-verwendungs- und eine Wiederverwertungsmglichkeit an! In welchem Teilbereich des Bauwesens hat die Wiederverwendung groe Be-deutung? Geben Sie hierfr drei Beispiele an!

    Porphyr-Straenpflaster Wiederverwendung als Straenpflaster Wiederverwertung als Betonzuschlag nach Aufbereitung Bauholz Wiederverwendung als Balken Wiederverwertung in Holzwerkstoffen

    Die Wiederverwendung spielt besonders in der Denkmalpflege und Sanierung eine Rolle. Beispiele sind die Wiederverwendung von Dachziegeln, Balken, Dielen, Par-kett.

  • Aufgabe 9 Nennen Sie die Einsatzgebiete fr Recyclingbaustoffe aus Asphaltaufbruch, Beton-bruch, Mauerwerkabbruch. Geben Sie fr jede Materialart mindestens ein Regelwerk an! Recyclingbaustoffe aus Asphaltaufbruch: Straen- und Wegebau: Merkblatt fr die Verwertung von Asphaltgranulat (M VAG), Ausgabe 2000 Recyclingbaustoffe aus Betonbruch: DAfStb-Richtlinie Beton nach DIN EN 206-1 und DIN 1045-2 mit rezyklierten Gesteinskrnungen nach DIN 4226-100, Ausgabe Mrz 2003 Recyclingbaustoffe aus Mauerwerkabbruch: DIN 4226-100, Gesteinskrnungen von Beton und Mrtel, Teil 100: Rezyklierte Gesteinskrnungen, DIN-Deutsches Institut fr Normung e. V., Beuth-Verlag, Berlin 2002

    Aufgabe 10 Eines der Ziele des Zerkleinerns ist das Aufschlieen von Verbundwerkstoffen. Was wird unter dem Begriff Aufschlieen verstanden? Welche Arten des Materialverbunds treten bei Baustoffen auf? Nennen Sie min-

    destens zwei typische Verbundarten. Was ist der Unterschied zwischen selektivem und summativem Zerkleinern? Erlutern Sie, wie die Trennung des aufgeschlossenen Gemischs technisch erfolgen kann!

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    Technische Vorschriften fr aus Bauabfllen hergestellte Produkte finden zunehmend Eingang in technischen Regelwerke.

    Richtlinien fr die Gteberwachung von Mineralstoffen im Straenbau (RG Min-StB 93); Ausgabe 1993/1996

    Merkblatt zur Wiederverwendung von Beton aus Fahrbahndecken;Ausgabe 1998

    Technische Prfvorschriften fr Mineralstoffe im Straenbau (TP Min-StB) 1999; Ausgabe 1999

    Technische Lieferbedingungen fr Mineralstoffe im Straenbau (TL Min StB 2000); Ausgabe 2000

    Richtlinien fr die umweltvertrgliche Anwendung von industriellen Nebenprodukten und Recycling-Baustoffen im Straenbau (RuA-StB 01); Ausgabe 2001

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    en

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    Vorlesung D: Recycling von Baustoffen Kap. 1AAv o n

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    Merkblatt ber die Wiederverwertung von mineralischen Baustoffen als Recycling-Baustoffe im Straenbau (M RC); Ausgabe 2002

    Merkblatt fr die Wiederverwendung pechhaltiger Ausbaustoffe im Straenbau unter Verwendung von Bitumenemulsionen; Ausgabe 1993

    Merkblatt fr die Verwertung von Asphaltgranulat (M VAG); Ausgabe 2000

    Richtlinien fr die umweltvertrgliche Verwertung von Ausbaustoffen mit teer-/pechtypischen Bestandteilen sowie fr die Verwertung von Ausbauasphalt im Straenbau (RuVA-StB 01); Ausgabe 2001

    Merkblatt fr die Verwendung von Ausbauasphalt und pechhaltigem Straenaufbruch in Tragschichten mit hydraulischen Bindemitteln; Ausgabe 2002

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    Quelle: http:/ /www.fgsv-verlag.de

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    DAfStb-Baustoffkreislauf-Richtlinie, Teil 1 und 2, Deutscher Ausschuss fr Stahlbeton, Berlin 1998

    DIN 4226-100, Gesteinskrnungen von Beton und Mrtel, Teil 100: Rezyklierte Gesteinskrnungen, DIN-Deutsches Institut fr Normung e. V., Beuth-Verlag, Berlin 2002

    Hoc

    hbau

    Vorlesung D: Recycling von Baustoffen Kap. 1AAv o n

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    Die Zuordnungswerte werden von Behrden herangezogen, um die Zulssigkeit des Einbaus von RC-Baustoffen unter bestimmten Einbaubedingungen zu beurteilen.

    Quelle: laga_tr_min_abfall.pdf

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  • Aufschlieen: Zerlegung eines Verbundwerkstoffes in seine Komponenten, z. B. durch Zerkleinerung. Beton kann nherungsweise als Verbundwerkstoff mit isotropem Gefge, Mauerwerk als Schichtverbundwerkstoff betrachtet werden. Gipskartonplatten knnen als Bei-spiel fr eine Oberflchenbeschichtung dienen. Selektives Zerkleinern bedeutet, dass eine Komponente des Verbundes leichter zerkleinerbar ist und sich deshalb in der feinen Fraktion anreichert. Beim summativen Zerkleinern bestehen keine Unterschiede in der Zerkleinerbarkeit, es treten keine gravierenden Unterschiede in den Korngrenverteilungen beider Komponenten auf. Das aufgeschlossene Gemisch kann bei selektiver Zerkleinerung durch Siebung ge-trennt werden. Bei summativer Zerkleinerung muss die Trennung anhand anderer Merkmale beispielsweise Dichte oder Farbe erfolgen. Wiederverwertung von Ausbauasphalt Aufgabe 11 Welches sind die beiden Hauptbestandteile von Bitumen? Woraus setzen sie sich zusammen? Disperse Phase: Hochmolekulare Verbindungen zu Asphalten-Micellen mit Moleku-larmassen von bis zu 100.000 agglomeriert Dispersionsmittel: intercellare Maltenphase, Molekularmasse 500-1000 Aufgabe 12 Skizzieren Sie die Abhngigkeit Verformung = f (Temperatur) von Bitumen. Geben Sie die Lage des Brechpunktes und des Erweichungspunktes Ring und Kugel an! Welches Werkstoffverhalten wird durch diese Punkte beschrieben?

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    Aggregatzustand:fest bis flssigin Abhngigkeit vonZusammensetzungund Temperatur

    Rohdichte:1,01 bis 1,07 kg/dm3

    Thermoplast

    Elastischer Anteil

    Temperatur

    Verfo

    rmun

    g

    Gesamt-verformung

    ViskoserAnteil

    Plastizittsspanne

    Wer

    ksto

    ff-ei

    gens

    chaf

    ten

    Spr

    der

    Zust

    and

    Ela

    stis

    cher

    Zust

    and

    Visk

    oela

    -st

    isch

    erZu

    stan

    d

    Pla

    stis

    cher

    Zust

    and

    Fls

    sigk

    eit

    Temperatur

    Brechpunkt

    ErweichungspunktRing und Kugel

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    WWBB Vorlesung D: Recycling von Baustoffen Kap. 2

    Brechpunkt: bergang sprde elastisch Erweichungspunktes Ring und Kugel: bergang visko-elastisch plastisch

  • Aufgabe 13 Was ist das charakteristische Merkmal von Thermoplasten? Thermoplasten sind Kunststoffe, die bei Wrme weich und verformbar werden und bei Gebrauchstemperaturen formstabil. Aufgabe 14 Durch welche Effekte wird die mgliche Anzahl von Recyclingzyklen von Asphalten begrenzt? Die Anzahl der Zyklen wird durch Alterungsvorgnge begrenzt. Unterschieden wird zwischen

    physikalischer Alterung durch Verdunstung der leichtflchtigen lanteile chemischer Alterung durch Oxidation Strukturalterung durch Vergrerung der Asphaltene

    Aufgabe 15 Asphaltstraen knnen Bitumen oder Pech als Bindemittel enthalten. Welche Unter-schiede bestehen zwischen diesen Bindemitteln? Beschreiben Sie die Herstellung und die Hauptbestandteile beider Materialien. In welchem anderen Baumaterial kann ebenfalls Pech (Teer) enthalten sein? Bitumen wird durch Destillation aus Erdl hergestellt. Es enthlt keine umweltschdi-gen Bestandteile. Der Gehalt an Benzo(a)pyren als Leitverbindung fr PAK betrgt 1 bis 5 ppm. Pech wird aus Steinkohlenrohteer, welches durch Verkokung von Steinkohle gewon-nen wird, durch fraktionierte Destillation hergestellt. Von Pech knnen Gesundheits- und Umweltgefhrdungen ausgehen. Der Gehalt an Benzo(a)pyren betrgt 5000 bis 10000 ppm. Pech kann ebenfalls in Dachbahnen und in Parkettklebern vorhanden sein. Aufgabe 16 Warum ist der Erweichungspunkt RuK beim Wiedereinsatz von Ausbauasphalt ein wichtiges Qualittskriterium? Welche Grenze muss eingehalten werden? Der Erweichungspunkt RuK beschreibt den bergang vom visko-elastisch zum plas-tischen Zustand. Er ist ein fr die Verarbeitbarkeit und die Wirksamkeit des Bindemit-tels wichtiges Kriterium. Mit ansteigendem Erweichungspunkt wird das Bindemittel hrter. Dadurch wird das Mischgut schlechter verarbeitbar und das Bindemittel we-niger fr die Verbindung der Mineralstoffe wirksam. Der Erweichungspunkt RuK sollte nicht ber 70 C liegen. Aufgabe 17 Nennen Sie zwei In-Place-Recyclingverfahren! Welche Schritte werden dabei durch-laufen? In-Place-Verfahren: Ausbauasphalt wird ohne oder mit zustzlichem Mischgut vor Ort verarbeitet. Mgliche Qualittsverbesserung ist begrenzt. Drei Verfahren sind mg-lich: Reshape: Rckformen der Oberflche ohne Zugabe von zustzlichem Material.

  • Repave: Rckformen der Oberflche, zustzliches Material wird hei in hei eingebaut.

    Remix: Rckformen mit Zugabe von zustzlichem Mischgut, das mit dem ausge-bauten Granulat vermischt wird, danach erfolgt der Einbau des Gemisches.

    Aufgabe 18 Nennen Sie zwei In-Plant-Recyclingverfahren! Bei welchen Verfahren kann der Anteil an zugegebenen Ausbauasphalt am hchsten sein? Variante 1: Chargenmischanlage mit chargenweiser Zugabe von kaltem Asphaltgra-nulat, Erwrmung des Asphaltgranulats durch die heien Mineralstoffe. Zugabemen-gen ca. 30 %. Variante 2: Chargenmischanlage mit kontinuierlicher Zugabe von in einer Parallel-trommel aufgeheiztem Asphaltgranulat. Erwrmung des Asphaltgranulats in geson-derter Vorrichtung unabhngig vom Primrmaterial. Zugabemengen bei Asphalttrag-schichten bis zu 80 %. Aufgabe 19 Die mgliche Zugabemenge Zmg an Ausbauasphalt kann durch folgende Beziehung berechnet werden: Was bedeuten in dieser Gleichung Tzul und amax? Durch den Faktor const wird bercksichtigt, in welcher Schicht das Material einge-baut wird. Vergleichen Sie den fr Trag-, Tragdeck- und Fundationsschichten glti-gen Faktor mit dem Wert, der fr Deck- und Binderschichten gilt. Tzul: zulssige Gesamttoleranz des jeweiligen Merkmals entsprechend ZTV amax: Spannweite des jeweiligen Merkmals (RuK, Bindmittelgehalt, Kornanteile < 0,09 mm; 0,09 - 2 mm, > 2 mm) const = 0,5 fr Trag-, Tragdeck- und Fundationsschichten const = 0,33 fr Deck- und Binderschichten Die Zugabemenge in Trag-, Tragdeck- und Fundationsschichten kann hher sein als die in Deck- und Binderschichten. Aufgabe 20 Asphaltgranulat soll zur Herstellung von Asphalttragschichtmischgut verwendet wer-den. Die mgliche Zugabemenge Zmg an Ausbauasphalt kann durch folgende Be-ziehung berechnet werden: Tzul folgt aus der entsprechenden ZTV, die Spannweiten der Eigenschaften folgen aus Eignungsprfungen (siehe Tabelle).

    100a

    TconstZmax

    zulmg

    =

    100a

    TconstZmax

    zulmg

    =

  • Merkmal RuK Bindemittelgehalt Fllergehalt< 0,09 mm

    Kornanteil 0,09-2

    mm

    Kornanteil < 2 mm

    [C] [M.-%] [M.-%] [M.-%] [M.-%]

    TZul 8,0 1,2 10 - 18

    Spannweite 6,0 1,2 6,3 7,8 9,4

    Berechnen Sie die Zugabemenge an Ausbauasphalt nach der gegebenen Bezie-hung. RuK Zmg = 66,7 % BM Zmg = 50 % Fller Zmg = 64 % < 2 mm Zmg = 95,7 % Die tatschlich zugesetzte Menge richtet sich nach dem geringsten fr Zmgl errech-neten Wert, also 50 %. Aufgabe 21 Straenpech darf ab 1987 nicht mehr fr die Herstellung von Bitumen eingesetzt werden. Warum? Wie ist vorzugehen, wenn pechhaltiges Material bei der Erneue-rung einer Strae vorgefunden wird? Straenpech enthlt PAK`s, die krebserzeugend und erbgutverndern sind. Stra-enpechhaltiger Ausbauasphalt darf nur im Kaltverfahren verarbeitet und nicht in Trinkwasserschutzgebieten eingesetzt werden. Er kann entweder ungebunden oder gebunden mit Bitumenemulsionen, hydraulischen Bindemitteln oder Kombinationen unter dichten Deckschichten eingebaut werden. Aufgabe 22 Warum darf pechhaltiger Asphalt nicht im Warmverfahren verarbeitet werden? Wa-rum ist der Einsatz in Trinkwasserschutzgebieten untersagt? Die Verarbeitung im Warmverfahren scheidet aus, weil Gesundheitsbeeintrchtigun-gen des Anlagenpersonals durch entstehende Benzoldmpfe auftreten knnen. Der Einsatz in Trinkwasserschutzgebieten ist wegen der krebserzeugenden und erbgut-verndernden Wirkung der PAK`s untersagt. Wiederverwertung von Kunststoff Aufgabe 23 Nennen Sie je zwei Zerkleinerungsaggregate fr die Grob- und Feinzerkleinerung von Plaste. Wie unterscheiden sich die Zerkleinerungsaggregate fr Altholz oder Plaste von de-nen fr mineralischen Bauschutt?

  • 27

    Beanspruchung durchSchnitt und Scherung

    Beanspruchung durchSchnitt, Schlag,Prall

    Grobzer-kleinerung

    Mittelzer-kleinerung

    Grob- undMittelzer-

    kleinerung

    Feinzer-kleinerung

    Guilloti-neschere

    Schneid-walze

    Schneid-mhle

    Hammer-mhle

    Pralltel-lermhle

    berblick zu Zerkleinerungsverfahren fr Kunststoffe

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    Kunststoffe zeigen visko-elastisches Verformungsverhalten. Ihr Zerkleinerungswider-stand hngt folglich von der Temperatur und der Beanspruchungsgeschwindigkeit ab. Deshalb mssen bei der Kunststoffzerkleinerung andere oder modifizierte Bean-spruchungsarten im Vergleich zu mineralischen Stoffen zur Anwendung kommen. Bei der Grob- und Mittelzerkleinerung sind das Schnitt und Scherung, bei der Feinzer-kleinerung zustzlich Prall und Schlag. Aufgabe 24 Nennen Sie die drei vom DSD definierten Verwertungsvarianten von Altkunststoffen. Charakterisieren Sie diese Varianten im Hinblick auf die strukturbildenden Makro-molekle der Kunststoffe.

    4

    Verwertungsvarianten von Altkunststoffen in Anlehnung an das DSD

    Werkstoffliche Verwertung

    Rohstoffliche Verwertung

    Energetische Verwertung

    Agglomerat/Mischkunst-

    stoffe

    Regra-nulat

    Mono-mere Wachse

    le, Gase

    Energie Dampf Strom

    Makromolekle bleiben erhalten

    Sorten-reine

    Aufbe-reitung

    Aufbe-reitung im Ge-misch

    Hydrierung Pyrolyse

    Thermolyse Vergasung Hochofen

    Solvo-lyse

    Hydro-lyse

    Makromolekle werden abgebaut

    Makromolekle werden

    verbrannt

    Dehalog

    enierung

    !

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    Aufgabe 25 Welche Kunststoffart dominiert in Verpackungsabfllen, welche in Bauabfllen? Verpackungsabflle: Polyethylen (LDPE+HDPE) als kurzlebige Kunststoffe Bauabflle: Polyvinylchlorid PVC als langlebiges Produkt Aufgabe 26 Die Eigenschaften von Kunststoffabfllen ergeben sich aus den Eigenschaften der Primrkunststoffe und den whrend des Gebrauchs eingetretenen Vernderungen.

  • Nennen Sie diese Eigenschaften bzw. die Vernderungen. Welche davon knnen durch mechanische Verfahren rckgngig gemacht werden?

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    Eigenschaften von Kunststoffabflle ergeben sich aus den Eigenschaften der Primrkunststoffe und den whrend des Gebrauchs eingetretenen Vernderung

    Relevante Eigenschaften der Primrkunststoffe Vertrglichkeit Schmelzverhalten mech. Eigenschaften Alterung

    Whrend des Gebrauchs eingetretene Vernderungen Vermischung von Sorten

    und Typen Vermischung mit anderen Stoffen

    Verschmutzung

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    Durch mechanische Verfahren knnen die Verschmutzungen entfernt, Fremdstoffe aussortiert und nach Kunststofftypen getrennt werden. Gleiche Typen mit unter-schiedlichen Additiven sind schwierig zu trennen. Aufgabe 27 Welche Verfahrensschritte werden bei der Aufbereitung gebrauchter Kunststoffe durchlaufen?

    23

    Altkunststoff

    Aussortieren von Metallen, Strstoffen

    Zerkleinerung

    Plastifizieren/ Agglomerieren

    Waschen: Einweichen,

    Ablsen, Abscheiden der Verschmutzung

    Sortieren

    Extrudieren

    Sortenreines Regranulat

    Agglomerat aus gemischten Kunststoffen Trocknen

    ycling von Baustoffen Kap. 3

  • Aufgabe 28 Skizzieren Sie das Spannungs-Dehnungs-Diagramm von Kunststoffen mit der Dehn-geschwindigkeit und der Temperatur als Parameter. Was folgt daraus fr die Zerklei-nerung von Kunststoffen? Bei hohen Beanspruchungsgeschwindigkeiten und niedrigen Temperaturen ist das Verformungsverhalten nahezu linear. Die Bruchdehnung ist deutlich zurckgegangen. In diesem Zustand ist der Zerkleinerungswiderstand der Kunststoffe geringer. Aufgabe 29 Welche Sortiermerkmale knnen bei der Kunststoffsortierung genutzt werden? Wel-ches sind die dazugehrigen Verfahren? Dichte Schwimm-Sink-Scheidung, Hydrozyklon, Sortierzentrifuge Benetzbarkeit Flotataion elektrostatische Eigenschaften Kammerscheider, Koronawalzenscheider

    Dehngeschwindigkeit 0,33 %0 / s

    Dehngeschwindigkeit 49000 %0 / s

    Temperatur + 35 C

    Temperatur - 182 C

    20 C

    0,65 %0 / s

  • chemische Zusammensetzung Automatische Klaubung (Nah-Infrarot) Aufgabe 30 Verschiedene Kunststoffarten knnen aufgrund ihrer Dichteunterschiede mittels Schwimm-Sink-Scheidung getrennt werden.

    Kunststoff Dichte [g/cm3] Polypropylen (PP) 0,90 - 0,91 Polyethylen (PE) 0,91 - 0,96 Polystyrol (PS) 1,05 Polyvenylchlorid (PVC) 1,38 - 1,55 Polyethylenphthalat (PET) 1,37 Polyamid 6 (PA 6) 1,13 Acrylnitril/Butadien/Styrol (ABS) 1,04 - 1,06 Polyoxymethylen (POM) 1,41 - 1,42

    Entwerfen Sie mgliche Verfahrensablufe der Trennung, wenn ein Gemisch aus Polyethylen (PE), Polysterol (PS) und Polyvenylchlorid (PVC) vorliegt, das in seine Bestandteile aufgetrennt werden soll. Wie viele Trennbehlter werden bentigt? Ge-ben Sie die Dichten der Trennflssigkeiten an. Welche Variante ist zu whlen, wenn in dem Gemisch PVC mit 70 % dominiert und die Gre der Schwimm-Sink-Scheider minimiert werden soll? Es werden zwei Trennbehlter bentigt. Die gnstigere Variante ist es, zunchst den groen Massenstrom PVC abzutrennen und anschlieend den kleineren Massen-strom PE + PS zu trennen. Variante 1

    Variante 2

    Trennstufe 1 Flssigkeitsdichte:

    1,2 g/cm Sinkfraktion: PVC

    Schwimm-fraktion: PE, PS

    PE, PS, PVC

    Sinkfraktion: PS

    Schwimm-fraktion: PE

    Trennstufe 2 Flssigkeitsdichte:

    1,0 g/cm

    Sinkfraktion: PVC

    Sinkfraktion: PS, PVC

    Schwimm-fraktion: PE

    Trennstufe 1 Flssigkeitsdichte:

    1,0 g/cm Schwimm-fraktion: PS

    Trennstufe 2 Flssigkeitsdichte:

    1,2 g/cm

    PE, PS, PVC

  • Aufgabe 31 Warum werden Kunststoffabflle am Ende der Aufbereitung agglomeriert oder regra-nuliert? Was sind die Merkmale dieser beiden Verfahrensschritte? Agglomerieren und Regranulieren haben das Ziel eine hhere Schttdichte und eine einheitliche Kornform zu erreichen. Das Regranulieren, bei welchem die Kunststoff-partikel in einem Extruder geschmolzen, zu einem Strang ausgeformt und anschlie-end durch einen Hei- oder Kaltabschlag zu Granulat umgeformt werden, bewirkt zustzlich eine Homogenisierung und eine Reinigung, wenn die Extrusion eine Schmelzfiltration einschliet. Aufgabe 32 Nennen Sie die Qualittsmerkmale, die Kunststoffagglomerate nach den Vorgaben des DKR aufweisen mssen. Qualittsanforderungen an Agglomerate entsprechend DKR (Deutsche Gesellschaft fr Kunststoff-Recycling mbH) Korngre < 10 mm Restfeuchte < 1,0 Masse-% Chlorgehalt < 2,0 Masse-% Schttgewicht > 300 kg/m Aschegehalt < 4,5 Masse-% Metallgehalt < 3,0 Masse-% Aufgabe 33 In Kunststoffagglomeraten sind der Chloridgehalt und der Aschegehalt begrenzt. Welche Bestandteile sollen damit ausgeschlossen werden? PCV und mineralische Verunreinigungen Aufgabe 34 Fr welche Einsatzgebiete eignen sich Produkte aus Altkunststoffen? Warum werden beim stofflichen Recycling von Altkunststoff oftmals Produkte mit greren Wand-strken und nicht filigrane Produkte hergestellt? Aus Altkunststoffen werden hauptschlich Produkte fr den Garten- und Land-schaftsbau, den Hoch-, Tief- und Straenbau, fr Aufgaben im Wasserbau und in der Landwirtschaft hergestellt. Grere Wandstrken werden bevorzugt, weil dadurch zurckgebliebene Verunreinigung den Herstellungsprozess weniger stren und auch bei ungnstigeren mechanischen, chemischen und thermischen Eigenschaften gebrauchstchtige Produkte hergestellt werden knnen. Aufgabe 35 Nennen Sie die drei chemischen Hauptbestandteile von PVC. Welche Bauprodukte knnen aus PVC hergestellt werden? C, H, > 50 % Cl. Bauprodukte sind PVC-Rohre, Fubodenbelege, Dachbahnen, Fensterrahmen Aufgabe 36

  • Skizzieren Sie den Ablauf der Aufbereitung von PVC-Fenstern. Welche Sortierverfah-ren werden eingesetzt?

    ultimative cleaning by filtration ofthe molten granulate by extruding

    screening

    grinding: shredder

    crusher: hammer crusher

    separationmagnetic separator

    eddy current separatorair jigs

    water poolscolor separation

    screening

    Partikel> 200 m

    Produkt: PVC-Granulat

    FeNE-MetalleGlasGummi

    Chart of the processing of PVC window frames

    Altfenster, Verschnittreste

    Vorlesung D: Recycling von Baustoffen Kap. 3AAv o n

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    Wiederverwertung von Betonbruch Aufgabe 37 Beim Abbruch eines stillgelegten Industriewerkes fallen groe Mengen an Beton-schutt an, die vor Ort in einer mobilen Aufbereitungsanlage mit Prallbrecher zerklei-nert werden sollen. Nennen Sie einen wichtigen Vorteil, den das Vor-Ort-Recycling mit sich bringt. Erlutern Sie den Aufbau und die Funktionsweise eines Prallbrechers anhand

    einer Skizze. Warum wird der Prallbrecher in der Bauschuttaufbereitung bevor-zugt eingesetzt; nennen Sie zwei Grnde!

    Eine Wiederverwertung des Betons kann durch Schadstoffe verhindert werden. Nennen Sie drei Arten von Kontaminationen, die typisch in alten Produktionsan-lagen auftreten!

    Das Vor-Ort-Recycling hat den Vorteil, dass der Transportaufwand minimiert wird. Das geschieht in doppelter Hinsicht. Zum einen werden keine Transporte zu einer stationren Recyclinganlage erforderlich. Zum anderen werden Rohstofftransporte vermieden, wenn das aufbereitete RC-Material anstelle des Primarrohstoffes einge-setzt werden kann. Skizze Prallbrecher

    (a)

    (b

    (c)

    Aufgabe

    Austrag

    (a) Gehuse (b) Rotor oder Prallwalze (c) Pralleisten (d) Prallplatten, Prallwerke

    (d)

  • Der Prallbrecher wird bevorzugt, weil er ein Produkt mit einer Durchgangskennlinie erzeugen kann, die der fr Tragschichtmaterial geforderten Kennlinie entspricht. Sieblinienkorrekturen sind also nicht erforderlich. Weiterer Vorteil ist der hohe Anteil an kubischen Krnern, die im Prallbrecher auch bei ungnstig geformten plattigen Aufgabematerial erzeugt werden. Mgliche Schadstoffe sind: Kohlenwasserstoffe aus Fetten, len und Treibstoff, Pech in Klebern und Anstrichen, PAK und Ru in Feuerungsanlagen, Asbest in Dich-tungen, als Dacheindeckung Aufgabe 38 Unter Betonbruch wird Betonaufbruch aus dem Rckbau von Straen und Verkehrflche und Betonabbruch aus dem Rckbau von Hochbauten verstanden. Geben Sie fr diese beiden Stoffarten die in der Tabelle abgefragten Merkmale an. Betonaufbruch Betonabbruch Unterscheiden sich beide Materialien in der Kornrohdichte?

    Geben Sie den Bereich der Kornroh-dichte an.

    Welche Strstoffe sind zu erwarten? Welche Schadstoffe knnen auftreten? Welches sind die bevorzugten Einsatz-gebiete?

    Welche Regelwerke gelten? Betonaufbruch Betonabbruch Unterscheiden sich beide Materialien in der Kornrohdichte?

    Keine Unterschiede

    Geben Sie den Bereich der Kornroh-dichte an.

    Sande: 1,81 2,31 g/cm Splitte. 1,86 2,59 g/cm

    Welche Strstoffe sind zu erwarten? ev. Holz, Asphalt Andere minerali-sche Baustoffe, Leichtbaustofffe, Holz, Glas.

    Welche Schadstoffe knnen auftreten? PAK`s in Pech, Chlorid

    Mineralfasern, Sul-fat, PAK`s,

    Welches sind die bevorzugten Einsatz-gebiete?

    Tragschichten im qualifizierten Stra-enbau

    Wegebau, Verfl-lungen, berscht-tungen

    Welche Regelwerke gelten? TL Technische Liefer-bedingungen fr Mine-ralstoffe im Straen-bau, Ausgabe 2000 LAGA-Mitteilungen

    Merkblatt Merkblatt ber die Verwendung von industriellen Ne-benprodukten im Stra-enbau, Teil Wieder-verwendung von Bau-stoffen, Ausgabe 1985. LAGA-Mitteilungen

  • Aufgabe 39 Fr aus Betonbruch hergestellte Zuschlge gibt es im Wesentlichen drei Einsatzge-biete. Nennen Sie diese Gebiete. Bei welchen Einsatzgebieten dominieren die bau-technischen Anforderungen, bei welchen die umwelttechnischen? Begrnden Sie Ihre Aussage.

    37

    Bau

    tech

    nisc

    he

    Anf

    orde

    rung

    en

    Wasserwirtschaftliche Zuordnungswerte

    Korngemische fr Untergrund-verbesserung und Bodenverfest-igung, Bodenaustausch, Unterbau, Hinterfllungen und berschttun-gen, Verfllung von Leitungsgrben, ungebundene Verkehrsflchen und Wege, Lrmschutzwlle

    Korngemische 0/32 mm, 0/45 mm, 0/56 mm fr Frostschutzschichten, Tragschichten, hydraulisch gebundene Tragschichten

    (1) Rezyklierter Zuschlag fr Beton nach DIN 1045 (2) Gesteinskrnungen von Beton und Mrtel, Teil 100: Re-zyklierte Gesteinskrnungen RiLi DAfStB 1998 bzw. DIN 4226, 2002

    TL Min-StB 2000

    LAGA-Mitteilungen

    Vorlesung D: Recycling von Baustoffen Kap. 4AAv o n

    u n dWW

    BBAA v o nu n d

    WWBB

    Betonbruch, der als rezyklierter Zuschlag eingesetzt werden soll, muss strenge bau-technische Anforderungen erfllen. Da das Material in eine Zementsteinmatrix einge-bunden wird, die den Schadstoffaustrag verhindert, sind die umwelttechnischen An-forderungen geringer. Bei den ungebundenen Anwendungen wie Untergrundverbes-sungen etc, die auerdem durch keine wasserundurchlssige Deckschicht vor dem Wasserzutritt geschtzt sind, bestehen die hchsten wasserwirtschaftlichen Anforde-rungen. Hier sind die bautechnischen Anforderungen gering. Aufgabe 40 Aus Betonaufbruch soll ein Tragschichtmaterial mit der Krnung 0/45 mm hergestellt werden. Welche Komponenten muss eine entsprechende Aufbereitungsanlage un-bedingt enthalten, wenn dieses Material hergestellt werden soll? Stellen Sie die ein-zelnen Komponenten zu einem Fliebild zusammen!

    Brecher RC-Baustoff Vorabsiebung Produktsiebung

    Bauschutt Magnetscheider Brecherrcklauf

  • Aufgabe 41 Nennen Sie die Vorteile von Beton-RC-Material aus Betonaufbruch in Tragschichten des Straenbaus gegenber natrlichen Mineralstoffen. Das Material steht Vor-Ort zur Verfgung. Es nimmt bei gleicher Masse ein greres Volumen ein, ist also ergiebiger. Es treten Selbsterhrtungseffekte auf. Aufgabe 42 Ein Gtekriterium fr rezyklierte Zuschlge ist die Kornrohdichte. Wie hoch muss die-se sein, damit Betonsplitt/Betonbrechsand die Anforderung entsprechend DIN 4226-100 erfllt? 2000 kg/m Aufgabe 43 Berechnen Sie die Rohdichte eines rezyklierten Zu-schlagkorns aus Altbeton, welches zu 10 Masse-% aus Zementstein (Rohdichte 1,8 g/cm) und zu 90 Masse-% aus Kies besteht. Leiten Sie dafr eine Beziehung ab, mit der sich die Rohdichte des Korns aus seiner Zusammensetzung und den Rohdichten der Bestandteile berechnen lsst.

    Brecher

    RC-Baustoff

    Vorabsiebung

    Produktsiebung

    Bauschutt

    Magnetscheider Brecherrcklauf

  • g/cm 2,49)11,8

    2,6(1,01

    2,6

    )1(a1

    mmm a nZementstei Gehalt

    mmm a Zuschlag Gehalt

    Vm nZementstei

    Vm Zuschlag

    VVmm rnsKompositko des Dichte

    V VVmm m

    Ges

    ZS

    GZS

    GGes

    ZSG

    ZSZS

    ZSG

    GG

    ZS

    ZSZS

    G

    GG

    ZSG

    ZSGGes

    ZSGGes

    ZSGGes

    =+

    =

    +=

    +=

    +=

    =

    =

    ++

    =

    +=+=

    Aufgabe 44 Vergleichen Sie folgende Eigenschaften von rezyklierten Zuschlgen mit den Zei-chen ", "". Rohdichten von Sanden, Splitten und Ausgangsbeton Wasseraufnahme von Sanden und Splitten. Begrnden Sie die Unterschiede. RohdichteAusgangbeton RohdichteSplitt > RohdichteSand WasseraufnahmeSplitt < WasseraufnahmeSandt Die Unterschiede sind durch die Anreicherung des porseren Zementsteins in den feinen Fraktionen begrndet. Aufgabe 45 In der Abbildung sind die Ein-flsse auf die Betondruckfes-tigkeit bei Verwendung natrli-cher Zuschlge dargestellt. Bei welchen Einflssen treten Ver-nderungen auf, wenn re-zyklierte Zuschlge aus Altbe-ton verwendet werden? Unterschiede treten beim w/z-Wert und bei der Kornfestigkeit des Zuschlags auf. Auerdem verndert sich die Zusammen-setzung. Der Zementsteinge-

    Betondruckfestigkeit

    Zementsteindruckfestigkeit

    Festigkeit des Verbunds

    Zementsteinporenraum

    w/z-Wert Verdich-tungsgrad

    Hydrata-tionsgrad

    Normfestigkeit des Zements

    Kornfestigkeit des Zuschlags

    nach Wesche

  • halt nimmt zu, weil zustzlich zu dem neuen Zementstein noch alter Zementstein enthalten ist. Aufgabe 46 Ein RC-Baustoff aus Beton soll vollstndig und auf mglichst hohem Niveau verwer-tet werden. Folglich wird das gebrochene Material in die Fraktionen 0/4 mm und 4/32 mm getrennt. Der Sand wird einem Kalksteinsplitt zugegeben. Die Mischung wird als Tragschichtmaterial verwertet. Das grobe Material wird mit natrlichem Sand ge-mischt und als Betonzuschlag eingesetzt. Bei beiden Anwendungen ist eine definier-te Sieblinie einzuhalten. Errechnen Sie die Korngreverteilungen der Fraktionen 0/4 mm und 4/32 mm,

    die aus dem RC-Material 0/32 mm bei einer scharfen Siebtrennung bei 4 mm er-zeugt werden.

    Errechnen Sie die Korngreverteilungen des Tragschichtmaterials (60 % Kalk-stein + 40 % RC-Sand) und vergleichen Sie die resultierende Kurve mit den An-forderungen.

    Errechnen Sie die Korngreverteilung des RC-Zuschlages (48% Natursand + 52 % RC-Splitt) und vergleichen Sie die resultierende Kurve mit den Anforderungen.

    Korngrenverteilung fr die drei Materialien Korngre [mm] RC Material 0/32 Kalkstein 0/32 Natursand 0/8 Durchgang [%] 0.125 0 0 0 0.25 1 2 5,3 0.5 5.5 5 13,2 1 22.6 8 21,0 2 32,7 14 36,8 4 45,8 23 60,5 16 83,5 62 100 32 100 100

    Korngrenverteilung des Tragschichtmaterials 0/32 mm

    0 10 20 30 40 50 60 70 80 90

    100

    0.01 0.1 1 10 100Korngre [mm]

    Dur

    chga

    ng [%

    ] Fr Tragschichten einzuhaltender Bereich

  • Korngrenverteilung fr den Betonzuschlag 0/32 mm Trennung des RC-Materials in Fraktionen

    Durchgang [%] Korngre [mm] RC Material 0/32 Fraktion 0/4 Fraktion 4/32

    0.125 0 0 0.25 1 2.2 0.5 5.5 12.0 1 22.6 49.3 2 32.7 71.4 4 45.8 100 0 8 64.6 34.8

    16 83.5 69.6 32 100 100

    Zugabe der Sandfraktion zu Kalkstein

    Anteile [%] Durchgang [%]

    Kornklas-sen [mm]

    Fraktion 0/4

    Kalkstein 0/32

    40 % Sand + 60 % Kalk-

    stein

    Korngre [mm]

    0.125/0.25 2.2 2 2.08 0.125 0 0.25/0.5 9.8 3 5.72 0.25 2.08

    0.5/1 37.3 3 16.72 0.5 7.80 1/2 22.1 6 12.44 1 24.52 2/4 28.6 9 16.84 2 36.96 4/8 19 11.4 4 53.80 8/16 20 12 8 65.20

    16/32 38 22.8 16 77.20 Summe 100.0 100 32 100

    0 10 20 30 40 50 60 70 80 90

    100

    0.1 1 10 100Korngre [mm]

    Dur

    chga

    ng [%

    ] Fr Betonzuschlge einzuhaltender Bereich

  • Mischung Natursand und RC-Splitt

    Anteile [%] Durchgang [%]

    Kornklas-sen [mm]

    Natursand 0/8

    RC-Splitt 4/32

    48 % Sand + 52 % Splitt

    Korngre [mm]

    0.125/0.25 0.125 0.25/0.5 0.25

    0.5/1 0.5 1/2 1 2/4 2 4/8 4 8/16 8

    16/32 16 Summe 32

    Vergleich der berechneten Mischungssieblinie (hinterlegt) mit der grafischen Darstel-lung der Durchgangskennlinie fr das Tragschichtmaterial und den Betonzuschlag. Aufgabe 47 Es ist die Mischungsberechnung fr einen Beton mit grobem RC Zuschlag vorzu-nehmen. Ausgangsstoffe sind Zuschlag nach Sieblinie B 32, Anteil 0/4 mm 35 %, Anteil 4/32 mm 65 % RC-Splitt 4/32, Trockenrohdichte = 2.30 kg/dm, Reindichte = 2.65 kg/dm Natursand 0/4, Trockenrohdichte = 2.65 kg/dm, Reindichte = 2.65 kg/dm Zement: CEM I, Druckfestigkeit nach 28 Tagen 45 N/mm, Dichte = 3.1 kg/dm

    Die Betonfestigkeit nach 28 Tagen soll 35 N/mm betragen. Die Berechnungen sind mit einem Wassergehalt 180 kg/m durchzufhren. Durch die Poren des RC-Zuschlags gelangt zustzliche Porositt in den Beton. Errechnen Sie die Menge dieser Poren pro Kubikmeter Beton und stellen Sie diesen Wert der normalen Zementsteinporositt gegenber.

    0

    0,2

    0,4

    0,6

    0,8

    1

    1,2

    1,4

    0,4 0,5 0,6 0,7 0,8 0,9 1

    w /c ratio

    Con

    28/

    Cem

    28 [-

    ]

  • Verhltnis Betonfestigkeit zu Ze-mentfestigkeit = 35 N/mm/45 N/mm = 0.78 mW = vW =180 kg/m3 Beton Aus der Abbildung folgt das Was-ser/Zementverhltnis zu 0.51 bzw. 0.61. Daraus ergibt sich die Ze-mentmenge mZ bzw. deren Volu-menanteil vZ. Der Anteil an Zuschlag ist entspre-chend der Summenformel vBeton = vZ + vW + vG die Differenz zu 1 m. vZ, vW, vG: Volumenanteile Zement, Wasser und Zuschlag pro m Beton mW = 180 kg/m mZ vZ [dm/m] vW [dm/m] vG [dm/m]

    0.51 mW/0.51 = 353 kg/m 113,8 dm/m 180 706,2 0.61 mW/0.61 = 295 kg/m 95,2 dm/m 180 724,8

    Natursand [dm/m]

    RC-Splitt [dm/m]

    0.51 247,2 459 0.61 253,7 471,1

    Eintrag zustzlicher Porositt durch den RC-Splitt Porositt RC-Splitt RC-Splitt = 1- Roh/Rein = 0,13 dmPoren/dmSplitt Porosittszunahme Beton Beton = RC-Split * vG,Rc-Splitt = 0,13 dmPoren/dmSplitt * 482,8 dmSplitt/mBeton = 62,8 dmPoren/mBeton Porositt aus dem Wasserberschuss w/z > 0,4 Vereinfachte Berechnung aus w/z = 0,51 0,4 = 0,11 w/z = 38,8 dmPoren/mBeton w/z = 0,61 0,4 = 0,21 w/z = 62 dmPoren/mBeton

    0

    0.2

    0.4

    0.6

    0.8

    1

    1.2

    1.4

    0.4 0.5 0.6 0.7 0.8 0.9 1

    w /c ratio

    Con

    28/

    Cem

    28 [-

    ]

  • Aufgabe 48 Berechnen Sie die Chloridkonzentration im Eluat in mg/l, wenn ein Altbeton mit einer Chloridbelastung von 0,06 % untersucht wird und das gesamte Chlorid in Lsung geht. Die Elution erfolgt nach dem DEV-S4-Verfahren, bei dem 100 g Probematerial in 1 Liter H2O eluiert werden.

    g/l 0,06OH l 1

    Probe g 100Probe g 100

    Cl g 0,06zentrationChloridkon2

    ==

    Aufgabe 49 Betonabbruch aus einem Gebudeabbruch enthlt Gipsbaustoffe. Der daraus herge-stellte RC-Baustoff soll als Tragschichtmaterial eingesetzt werden. Kann der

    24SO Zuordnungswert im Eluat fr Recyclingbaustoffe eingehalten werden, wenn 60 % des Sulfatgehaltes des Feststoffs von 0,6 M-% SO3 im DEV-S4-Verfahren als

    24SO in Lsung gehen.

    Der Grenzwert fr den Gehalt des eluierten Stoffes betrgt 600 mg 24SO mg/l fr Baustoffe der Zuordnungskategorie Z 2. Beim DEV-S4-Verfahren werden 100 g Bau-schutt mit 1000 g H2O eluiert. Die Molmassen betragen 32 g/mol fr S, 32 g/mol fr O2.

    g/l 155,0g SO 80 mol

    mol gSO 96OH l 1

    Probe g 100Probe g 100

    SO g 0,60,6entrationSulfatkonz3

    -24

    2

    3=

    =

    Aufgabe 50 In einem Recyclingbeton wurden 50 % des Zuschlags (Sand und Kies mit einer Reindichte von 2,65 g/cm3 und einer Rohdichte von 2,65 g/cm3) durch RC-Zuschlag (Rein = 2,55 g/cm3 und Roh= 2,20 g/cm) ersetzt. Welche zustzliche Porositt in dm wird dadurch pro m3 Beton eingetragen, wenn der Gesamtzuschlaggehalt 1800 kg/m3 betrgt? Porositt RC-Zuschlag RC-Splitt = 1- Roh/Rein = 0,137 dmPoren/dmSplitt Porosittszunahme Beton Beton = RC-Split * mG,RC-Splitt / Roh, RC-Splitt

    Splitt dmSplitt/ kg 2,20

    Beton Splitt/m kg 1800* 0,5 * mSplittdmPoren/d 0,137 =

    = 56,0 dm Poren/m Beton Wiederverwertung von Mauerwerkbruch Aufgabe 51 Aus Mauerwerkbruch, der in der Dachbegrnung eingesetzt werden soll, kann mine-ralisches Schttgut fr Drnschttungen oder Dachgrtnererde hergestellt werden. Beschreiben Sie den Verfahrensablauf, der erforderlich ist, um diese beiden Produk-te herzustellen.

  • Um das mineralische Schttgut, das als Drnmaterial verwendet werden soll, herzu-stellen muss der ziegelreiche Mauerwerkbruch folgende Prozessstufen durchlaufen: Zerkleinerung Eisenabscheidung durch Magnetabscheider Klassierung in Frak-tionen 0/4 mm, 4/8 mm, 8/16 mm, > 16 mm Rckfhrung des Materials > 16 mm. Das Material 0/4 mm kann in Drnschichten nicht verwendet werden. Die Fraktionen 4/8 mm, 8/16 mm werden durch Windsichtung von leichten Strstoffen befreit und knnen dann als Drnmaterial eingesetzt werden. Bei der Herstellung von Dachgrtnererde wird dem aufbereiteten Material Reifkom-post aus organischen Bestandteilen, Ton und Faserstoffen zugegeben. Aufgabe 52 Bei der Dachbegrnung wird zwischen intensiver und extensiver Begrnung unter-schieden. Erlutern Sie die Unterschiede!

    38

    Beispiel Dachbegrnung

    Unterscheidung zwischen Extensivbegrnungen und Intensivbegrnung

    Extensivbegrnungen flchige Vegetationsbestnde

    mit Sukkulenten, Krutern undGrsern

    ein- oder zweischichtig aufge-baut

    Wuchshhen unter ca. 50 cm zustzliche, auf das Dach

    aufgebrachte Lasten ca. 50 150 kg/m2

    Intensivbegrnungen Stauden und Gehlze, im

    Einzelfall auch Bume mehrschichtiger Aufbau Lasten > 150 kg/m2

    Vorlesung D: Recycling von Baustoffen Kap. 5AAv o n

    u n dWW

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    WWBB

    Aufgabe 53 Ziegelreiche RC-Baustoffe knnen in vegetationstechnischen Anwendungen Verwer-tung finden. Was versteht man unter vegetationstechnischen Anwendungen? Nennen Sie zwei Beispiele. Vegetationstechische Anwendungen sind Anwendungen, bei welchen Baustoff und Konstruktion so beschaffen sein mssen, dass darauf ein Pflanzenwachstum mglich ist. Beispiele sind Dach- und Bauwerksbegrnungen Baumsubstrate insbesondere im Bereich von Stadtstraen Schotterrasen in ein- oder zweischichtiger Bauweise fr

    gelegentlich benutzte Parkflchen und Notfahrbereiche Aufgabe 54 Mauerwerkssplitt/Mauerwerkbrechsand ist als rezyklierte Gesteinskrnung Typ 3 in DIN 4226/100 enthalten. Welche Kornrohdichte muss dieses Material mindestens aufweisen? 2000 kg/m

  • Aufgabe 55 Gips im Bauschutt fhrt zu Einsatzbeschrnkungen sowohl aus bau- als auch um-welttechnischer Sicht. Nennen Sie die Ursachen fr die Einsatzbeschrnkungen. Die Grenzwerte bzw. Zuordnungswerte, die einzuhalten sind, betragen beispielsweise 1 Masse% Z0 50 mg/l Z2 600 mg/l. Fr welche Einsatzgebiete gelten sie? Aus bautechnischer Sicht ergibt sich die Begrenzung des Gipsgehaltes aus der Tat-sache, dass erhhte Sulfatgehalte zu Treiberscheinungen fhren knnen, wenn der aufbereitete Bauschutt als rezyklierter Zuschlag eingesetzt werden soll. Bei Einsatz als Tragschichtmaterial kann Gips bei Zutritt von Wasser gelst werden, was einer-seits zu Beeintrchtigungen der Raumbestndigkeit fhren kann. Andererseits kann der gelste Gips ins Grundwasser ausgetragen werden, was aus Grnden des Schutzes von Grundwasser und Boden nicht akzeptiert werden kann. 1 Masse%: Bautechnischer Grenzwert fr SO3 nach DIN 4226-100, gilt fr re-

    zyklierte Zuschlge Z0 50 mg/l: Umwelttechnischer Grenzwert fr SO42- im Eluat nach LAGA, gilt fr

    den ungeschtzten, offenen Einbau auf sensiblen Flchen Z2 600 mg/l: Umwelttechnischer Grenzwert fr SO42- im Eluat nach LAGA, gilt fr

    den eingeschrnkten offenen Einbau mit definierten technischen Sicheungsma-nahmen

    Aufgabe 56 Geben Sie die Hauptbestandteile von Mauerwerkbruch an. Welche davon sind fr die niedrige Rohdichte und die hohe Wasseraufnahme des Materials verantwortlich? Hauptbestandteil von Mauerwerkbruch ist Ziegel mit ca. 50 %. Weitere Bestandteile sind Beton und Gesteinskrnungen sowie Putz, Mrtel, Kalkstandstein, Porenbeton, Leichtbeton, haufwerksporiger Beton, porse Schlacken, Bimsstein. Die niedrige Rohdichte und die hohe Wasseraufnahme werden von vom Ziegel selbst sowie von den porsen Bestandteilen wie Putz, Mrtel, Porenbeton, Leichtbeton, porse Schla-cken, Bimsstein verursacht. Aufgabe 57 Welche Eigenschaften von Rezyklaten aus Mauerwerkbruch werden durch eine Nassaufbereitung verbessert? Die Gehalte an leichten Strstoffen und an eluierbaren Bestandteilen wie Sulfat und Chlorid werden gesenkt. Aufgabe 58 Das Material, welches beim Abbruch von zwei Ziegelschornsteinen entsteht, wird zu einem Rezyklat aufbereitet, welches die bautechnischen Anforderungen an ein Ver-fllmaterial erfllt. Trotzdem ist es nicht erlaubt, dieses Material uneingeschrnkt ein-zusetzen. Geben Sie die Grnde an. In Schornsteinen lagern sich infolge der Nutzung PAKs und Ru ab, so dass die umwelttechnischen Zuordnungswerte nicht eingehalten werden knnen.

  • Aufgabe 59 Skizzieren Sie den Verfahrensablauf fr die Aufbereitung von Gipskartonplatten, wie er gegenwrtig in der Gipsindustrie zum Recyceln produktionsinterner Abflle einge-setzt wird. Welche Aufgabe kommt dabei der Zerkleinerung in der Wlzmhle zu? Verfahrensablauf Die Wlzmhle hat die Aufgabe den Rohgipsstein gemeinsam mit den Gipsabfllen zu zerkleinern. Dadurch wird gleichzeitig eine intensive Vermischung erreicht. Die unterschiedliche Zerkleinerbarkeit von Gips und Karton fhrt auerdem dazu, dass sich der Karton in der groben Fraktion anreichert und deshalb durch Siebung abge-trennt werden kann. Aufgabe 60 Vom theoretischen Standpunkt aus ist Baugips ein Material, das einen geschlosse-nen Kreislauf ermglicht, weil das erhrtete Produkt in seiner Zusammensetzung ge-nau dem Ausgangsmaterial fr die Herstellung von Gipsbindern entspricht. Unter praktischen Gesichtspunkten kann dieser Kreislauf nicht realisiert werden, weil der Baugips im Bauschutt in der Regel mit anderen Baustoffen vermischt vorliegt. Trotz-dem muss der Gips daraus abgetrennt werden, weil ein zu hoher Sulfatgehalt die Verwertung des gesamten Bauschutts in Frage stellen kann. Der Sulfatgehalt (SO3) der dargestellten Wandkonstruktion ist zu berechnen. Es soll angenommen werden, dass der Gipsputz reines Dihydrat (CaSO42H2O, SO3-Geahlt von Dihydrat = 46,5 %) ist. Welche Einschrnkungen ergeben sich aus dem Sulfat-gehalt?

    Gipsmehl zurCalcinierung

    Kartonreste

    Rohgipsstein

    Fraktion < 25 mm

    Fraktion > 25 mm

    Gipsabflle Schneckenzerkleinerer Siebmaschine

    Wlzmhle Siebmaschine

    Dosierung

    Zwischensilo

  • aussen 1 1,5 cm Kalk-Zement-

    Putz 1.0 g/cm3

    2 36,5 cm Betonstein 1.6 g/cm3 3 1,5 cm Gipsputz 1.8 g/cm3

    Aufgabe 61 Die meisten Recycling-Baustoffe weisen eine ausgeprgte Abhngigkeit zwischen Rohdichte und Korngre auf. Typisch ist die Zunahme der Rohdichte mit zuneh-mender Korngre wie sie fr Mauerwerkbruch im oberen Bild dargestellt ist. Darun-ter ist diese Abhngigkeit fr Porenbeton dargestellt. Geben Sie die Grnde fr den unterschiedlichen Verlauf der Funktionen an. Die Unterschiede liegen in der Zusammensetzung und in der Porengre begrndet. Beim Mauerwerkbruch, der ein Gemisch verschiedener Wandbaustoffe sowie Mrtel und Putz ist, reichern sich die weniger festen Bestandteile mit geringerer Rohdichte in den feineren Fraktionen an. Die Porengren der Hauptbestandteile von Mauer-

    32

    1

    1

    1,4

    1,8

    2,2

    0 8 16 24 32 40 48Mittlere Korngre [mm]

    Roh

    dich

    te [k

    g/dm

    ]

    0

    0,2

    0,4

    0,6

    0,8

    1

    0 10 20 30Korngre [mm]

    Kor

    nroh

    dich

    te [k

    g/dm

    3 ]

    Ausgangsmaterial

    Porenbeton

    Mauerwerkbruch

    Porenbetonbruch

  • werkbruch liegen im Bereich um 1 m. Durch eine Zerkleinerung auf mm-Korngren sind diese Poren noch nicht auf geschlossen. Bei Porenbetonbruch sind die Anreicherungseffekte weniger ausgeprgt, weil hier ein homogeneres Material vorliegt. Durch die Zerkleinerung werden die Poren des Po-renbetons, die sich im mm-Bereich bewegen, aufgeschlossen. Ein porenrmeres, dichteres Material entsteht. Wiederverwertung von Altglas Aufgabe 62 Bei der Behlterglasherstellung knnen relativ groe Anteile der Primrrohstoffe durch Scherben ersetzt werden, an die bestimmte Qualittsanforderungen gestellt werden. Welches der drei Behlterglasfarben - wei, braun, grn - ist am unempfindlichsten gegen Fremdfarben? Grnes Behlterglas Aufgabe 63 Bei der Scherbenaufbereitung entstehen in Abhngigkeit vom Brechertyp die im Bild dargestellte Sieblienen. Welcher Brecher und welche Brechereinstellung ist zu wh-len, wenn ein mglichst geringer, nicht in der Behlterglasherstellung einzusetzender berschuss an Sand entstehen soll? Prallbrecher mit Mahlbahn bei 40 m/s, Anteil < 4 mm betrgt ca. 32 %.

    0

    10

    20

    30

    40

    50

    60

    70

    80

    90

    100

    0,01 0,1 1 10 100

    Maschen/Sieblochweite [mm]

    Dur

    chga

    ng [%

    ]

    Horizontalbrecher v = 52,7 m/s

    v = 63,5 m/s

    v = 70,7 m/s

    Prallbrecher mit Mahlbahn v = 62,0 m/s

    v = 48,9 m/s

    v = 40,0 m/s

  • Aufgabe 64 Wieviel der beim Brechprozess entstehenden Sandfraktion < 4 mm kann in der Be-hlterglasherstellung eingesetzt werden? Was kann aus dem Rest hergestellt wer-den? 5 % kann eingesetzt werden. Aus dem Rest kann z.B. Blhglasgranulat hergestellt werden. Wiederverwertung von Altholz Aufgabe 65 Nennen Sie je drei Beispiele fr die Wiederverwertung und die Wiederverwendung von Altholz! Wiederverwertung. Altholz als Rohstoff fr die Spanplattenherstellung, als Bestand-teil von Kompost, als Rohstoff fr die Herstellung von Holzkohle Wiederverwendung: Hauseingangstren in ihrer ursprnglichen Funktion, Dachbal-ken als Balken, Kurzhlzer wie Riegel und Kopfbnder oder Verschnittabflle als Hirnholzpflaster Aufgabe 66 Altholz kann stofflich oder energetisch verwertet werden oder es muss thermisch be-handelt werden, um die Rckstnde anschlieend beseitigen zu knnen. Was ist das Kriterium, von welchem abhngt, ob eine Verwertung oder Beseitigung erfolgen muss?

    1

    Verwertungstechnologien hngen vom Schadstoffgehalt des Gebrauchtholzes ab : Unbelastetes oder wenig belastetes Holz kann stofflich oder energetisch verwertet werden. Hoch belastetes Holz mu beseitigt werden.

    Vorlesung D: Recycling von Baustoffen Kap. 6AAvon

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    BBAA vonund

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    Altholz mit halogenorganischen Verbindungen oder mit Holzschutzmitteln behandel-tes Holz ist von der Verwertung ausgeschlossen.