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Fakultät für Biologie, Chemie und Geowissenschaften Modulhandbuch zum Masterstudiengang Natur- und Wirkstoffchemie Stand: 10. Februar 2014

Modulhandbuch zum Masterstudiengang · 3 Kurzbeschreibung Die Chemische Industrie ist mit mehr als 160 Milliarden Euro Jahresumsatz und über 430.000 Beschäftigten eine Säule der

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Fakultät für Biologie, Chemie und Geowissenschaften

Modulhandbuch

zum Masterstudiengang

Natur- und Wirkstoffchemie

Stand: 10. Februar 2014

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Inhaltsverzeichnis Seite Kurzbeschreibung 3 Module des Bereichs „Niedermolekulare Natur- und Wirkstoffe“ Wintersemester B101 Naturstoffchemie: Biosynthesen und Strukturen 5 B102 Wirkstoffchemie 6 B103 Stereoselektive Organische Synthese 7 B104 Metallorganische Komplexkatalyse 8

Sommersemester B201 Spezielle Naturstoffchemie 9 B202 Bioorganische Chemie 10 B203 Analytik und Screening von Natur- und Wirkstoffen 11 Module des Bereichs „Makromolekulare Targets und Strukturen“ Wintersemester

B105 Molekulare Modellierung 12 B106 Biomakromoleküle 13 B107 Feste Anorganische Materialien: Nanochemie 14

Sommersemester B204 Grundlagen der Bioinformatik 15 B205 Computerchemie 16 B206 Strukturanalyse von Biomakromolekülen 17 B207 Proteine – Struktur, Dynamik und Analytik 18 B210 Modul Forschungsplan (Research proposal) 19 Forschungsmodule des 3. und 4. Semesters 20 B301 Forschungsmodul I B302 Forschungsmodul II B400 Masterarbeit 21 Anhang 1: Modulübersicht 22

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Kurzbeschreibung Die Chemische Industrie ist mit mehr als 160 Milliarden Euro Jahresumsatz und über

430.000 Beschäftigten eine Säule der deutschen Wirtschaft. Ein Viertel ihrer Wert-

schöpfung erfolgt durch Innovation auf den beiden traditionellen Gebieten Arznei-

mittel und Pflanzenschutz. Über 70 Prozent der akademischen Berufsanfänger in der

Chemischen Industrie beschäftigen sich mit der Entwicklung und Produktion nieder-

molekularer Verbindungen wie Pharmazeutika, Agro- und Petrochemikalien. Deren

Chemie ist deshalb auch in Lehre und Forschung von zentraler Bedeutung. Die

Fähigkeit, maßgeschneiderte neue Wirkstoffe bereitzustellen ist essentiell für die

Qualität unserer medizinischen Versorgung, Ernährung und der allgemeinen Lebens-

bedingungen. Der Masterstudiengang „Natur- und Wirkstoffchemie“ vermittelt die

Kenntnisse und Methoden zur Synthese und Analytik von Natur-, Wirk- und

Funktionalstoffen, sowie die molekularen Grundlagen ihrer Wechselwirkung mit

biologischen Systemen. Die Strukturen und Eigenschaften von Biomolekülen, sei es

als niedermolekulare Natur- und Wirkstoffe („Liganden“) oder makromolekulare

Zielstrukturen („Targets“), nehmen ebenfalls einen breiten Raum im Lehrangebot ein.

Die Absolventen des Studiengangs werden somit alle Kenntnisse der modernen

Synthesechemie besitzen, erweitert um das Wissen der Wirkmöglichkeiten

chemischer Verbindungen im biologischen Kontext. Damit sind sie ideal positioniert

sowohl für den klassischen Bereich der Chemie, wie auch für fachübergreifende

neue Berufsfelder der Life und Agro Sciences und der Health Care.

Der Masterstudiengang „Natur- und Wirkstoffchemie“ kann wahlweise im Winter-

oder Sommersemester begonnen werden. Im ersten Studienjahr werden sieben

Fachmodule aus einem Angebot von vierzehn belegt, die in der Regel aus Vorlesung

und Praktikum bestehen, um das Lehrfach auch experimentell vorzustellen und die

praktische Geschicklichkeit zu trainieren. Im ersten Semester wählen die

Studierenden vier aus sieben vorgeschlagenen Modulen aus (z.B. bei Beginn im

Wintersemester: Naturstoffchemie: Biosynthesen und Strukturen; Wirkstoffchemie;

Stereoselektive Organische Synthese; Metallorganische Komplexkatalyse;

Molekulare Modellierung; Biomakromoleküle; Feste Anorganische Materialien:

Nanochemie), jedoch mindestens zwei aus dem Lehrbereich „Niedermolekulare

Natur- und Wirkstoffe“ und mindestens eines aus dem Lehrbereich „Makromolekulare

Targets und Strukturen“ um die Breite des erworbenen Wissens zu gewährleisten.

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Das vierte Modul kann aus dem weiteren chemischen Angebot dieses oder anderer

Masterstudiengänge der Chemie und Biologie gewählt werden.

Im zweiten Semester belegen die Studierenden drei Vertiefungsmodule im Umfang

von jeweils neun Leistungspunkten. Diese Module beinhalten jeweils ein längeres

Praktikum in einer der am Studiengang beteiligten Forschungsgruppen. Mögliche

Module für Winteranfänger sind: Spezielle Naturstoffchemie; Bioorganische Chemie;;

Analytik und Screening von Natur- und Wirkstoffen; Grundlagen der Bioinformatik,

Computerchemie; Strukturanalyse von Biomakromolekülen; sowie Proteine –Struktur,

Dynamik und Analytik. Außerdem erstellen die Studierenden die Planung für ein

eigenes wissenschaftliches Forschungsprojekt.

Im dritten und vierten Semester sind zwei Forschungsmodule im Gesamtumfang von

30 Leistungspunkten nach freier Wahl zu absolvieren, wobei eines davon auch im

Rahmen eines Industriepraktikums und/oder im Ausland durchgeführt werden kann.

Das Thema der Masterarbeit zu aktuellen Fragestellungen der Natur- und Wirkstoff-

chemie wird bereits am Ende des zweiten Semesters ausgegeben, sodass die

eigenständige wissenschaftliche Arbeit daran parallel mit den Forschungsmodulen

erfolgen kann. Die Masterarbeit im Umfang von 30 Leistungspunkten kann so über

einen Zeitraum von 12 Monaten mit wachsender workload-Gewichtung im vierten

Semester durchgeführt werden.

Insgesamt müssen im Masterstudiengang „Natur- und Wirkstoffchemie“ mindestens

120 Leistungspunkte erbracht werden (1. Semester: 28; 2. Semester: 32; 3. plus 4.

Semester: 60). Eine Übersicht über die angebotenen Lehrveranstaltungen des

Masterstudiengangs ist in Anhang 1 (Seite 22) zu finden.

7 LP 7 LP 7 LP 7 LP

9 LP 9 LP 5 LP

30 LP

BereicheNiedermolekulare Natur- und WirkstoffeMakromolekulare Targets und Strukturen

Chemisches WahlpflichtfachAuslands-/Industriepraktikum

Projektmodule

Wahlmodule

Research proposalForschungsmodul

3.Sem

4.Sem

1.Sem

2.Sem

15 LP

Masterarbeit

15 LP

9 LP

Abbildung: Modulare Struktur, Lehrbereiche und Leistungspunkte des Masterstudiengangs „Natur- und Wirkstoffchemie“

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Modul B101: Naturstoffchemie: Biosynthesen und Strukturen Lernziele: Vermittelt wird ein tieferes Verständnis der Biosynthesewege von Naturstoffen, ihre Grundstrukturtypen und deren Zusammenhang mit der biologischen Wirkung. Lehrformen und Zeiten:

SWS Semester Vorlesung Naturstoffchemie: Biosynthesen und Strukturen 2 WS

Mitarbeiterpraktikum zur Chemie von Naturstoffen 6/8* WS Zeitlicher Umfang: Ein Semester; nur Wintersemester

Verantwortlich: Lehrstuhl für Bioorganische Chemie Lerninhalte: In der Vorlesung Naturstoffchemie: Biosynthesen und Strukturen werden die allgemeinen Biosynthesewege für Naturstoffe im Detail vorgestellt und die der wichtigsten wie z.B. Fettsäuren, Aminosäuren, Kohlenhydrate, Nukleinsäuren, Polyketide, Terpene, Vitamine, Alkaloide und deren Sekundärmetabolite ausführlich besprochen. Anhand ausgewählter Beispiele wird die Wechselwirkung Mensch-Naturstoff genauer betrachtet. Im Praktikum werden einzelne Aspekte der Naturstoffchemie durch Mitwirkung an aktuellen Forschungsprojekten der beteiligten Gruppen bearbeitet und die Ergebnisse in einem Seminarvortrag vorgestellt. Teilnahmevoraussetzungen: keine Leistungsnachweis: Der Leistungsnachweis erfolgt über eine benotete mündliche oder schriftliche Prüfung zur Vorlesung (60% d. Gesamtnote) sowie die Bewertung des Praktikums (40% d. Gesamtnote). Die Modulnote wird erst nach erfolgreicher Absolvierung aller Veranstaltungen des Moduls erteilt. Studentischer Arbeitsaufwand: Für die insgesamt 2 Vorlesungsstunden fallen 2 Stunden an Vor- und Nachbereitung an. Bei 15 Wochen pro Semester ergibt sich eine Arbeitsbelastung von 60 Stunden. Die im Rahmen der Praktika anfallende Arbeitsbelastung beträgt 120/180 Stunden. Hinzu kommen 30 Stunden zur Prüfungsvorbereitung. Gesamtbelastung: 210/270 Stunden. ECTS Leistungspunkte: 7/9*

* Das Modul kann je nach Studienbeginn im 1. Fachsemester mit kurzem Praktikum und insgesamt 7 LP, oder im 2. Fachsemester mit langem Praktikum und insgesamt 9 LP absolviert werden.

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Modul B102: Wirkstoffchemie Lernziele: Vermittlung von Kenntnissen der Wirkstoffchemie wie Leitstruktur- und Pharmakophorsuche, Struktur-Wirkungsbeziehungen, rationales Design von Wirkstoffen und Wirkmechanismen ausgewählter Wirkstoffklassen. Lehrformen und -zeiten: SWS Semester Vorlesung Wirkstoffchemie 2 WS Mitarbeiterpraktikum zur Chemie von Wirkstoffen 6/8* WS Zeitlicher Umfang: Ein Semester; nur Wintersemester Verantwortlich: Lehrstuhl für Organische Chemie Lerninhalte: In der Vorlesung Wirkstoffchemie werden die grundlegenden Eigenschaften von Wirkstoffen, ihre rationale Optimierung und die Mechanismen ihrer Wirkung behandelt. Schwerpunkte sind Strategien der Wirkstoffsuche (leitstruktur- bzw. diversitätsorientiert), der Pharmakophorfindung, Struktur-Wirkungsbeziehungen, Methoden des rationalen Designs von Wirkstoffen, sowie Strukturen und Mechanismen ausgewählter Vertreter aus klinisch wichtigen Bereichen (z.B. Cytostatika, Antiinfektiva). Moderne Entwicklungen wie etwa potentielle Wirkstoffe für neu identifizierte „targets“ werden jeweils aktuell berücksichtigt. Im Praktikum werden einzelne Aspekte der Wirkstoffchemie durch Mitwirkung an aktuellen Forschungsprojekten der beteiligten Gruppen bearbeitet und die Ergebnisse in einem Seminarvortrag vorgestellt. Teilnahmevoraussetzungen: keine Leistungsnachweis: Der Leistungsnachweis erfolgt über eine benotete mündliche oder schriftliche Prüfung zur Vorlesung (60% d. Gesamtnote) sowie die Bewertung des Praktikums (40% d. Gesamtnote). Die Modulnote wird erst nach erfolgreicher Absolvierung aller Veranstaltungen des Moduls erteilt. Studentischer Arbeitsaufwand: Für die insgesamt 2 Vorlesungsstunden fallen 2 Stunden an Vor- und Nachbereitung an. Bei 15 Wochen pro Semester ergibt sich eine Arbeitsbelastung von 60 Stunden. Die im Rahmen der Praktika anfallende Arbeitsbelastung beträgt 120/180 Stunden. Hinzu kommen 30 Stunden zur Prüfungsvorbereitung. Gesamtbelastung: 210/270 Stunden. ECTS Leistungspunkte: 7/9*

* Das Modul kann je nach Studienbeginn im 1. Fachsemester mit kurzem Praktikum und insgesamt 7 LP, oder im 2. Fachsemester mit langem Praktikum und insgesamt 9 LP absolviert werden.

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Modul B103: Stereoselektive Organische Synthese Lernziele: Vermittelt werden die Methoden, Konzepte und Reaktionen der modernen stereoselektiven Organischen Synthese auf fortgeschrittenem Niveau. Lehrformen und -zeiten: SWS Semester Vorlesung Organische Synthese 2 WS Mitarbeiterpraktikum zur Organischen Synthese 6/8* WS Zeitlicher Umfang: Ein Semester; nur Wintersemester Verantwortlich: Lehrstuhl für Bioorganische Chemie Lerninhalte: In der Vorlesung Stereoselektive Organische Synthese werden exemplarisch wichtige Reaktionen und Methoden aus folgenden Gebieten behandelt: Stereoselektive Reaktionen zur Erzeugung von sp2- und sp3-Zentren; diastereofaciale Selektivität durch Chiralität von Substrat und Reagenz; Chiral Pool; Biokatalyse und weitere katalytische Verfahren. Im Praktikum werden ausgewählte Reaktionen und Methoden im Kontext eines größeren Forschungsprojekts in einem Arbeitskreis der beteiligten Dozenten bearbeitet und die Ergebnisse in einem Seminarvortrag vorgestellt. Teilnahmevoraussetzungen: keine Leistungsnachweis: Der Leistungsnachweis erfolgt über eine benotete mündliche oder schriftliche Prüfung zur Vorlesung (60% d. Gesamtnote) sowie die Bewertung des Praktikums (40% d. Gesamtnote). Die Modulnote wird erst nach erfolgreicher Absolvierung aller Veranstaltungen des Moduls erteilt. Studentischer Arbeitsaufwand: Für die insgesamt 2 Vorlesungsstunden fallen 2 Stunden an Vor- und Nachbereitung an. Bei 15 Wochen pro Semester ergibt sich eine Arbeitsbelastung von 60 Stunden. Die im Rahmen der Praktika anfallende Arbeitsbelastung beträgt 120/180 Stunden. Hinzu kommen 30 Stunden zur Prüfungsvorbereitung. Gesamtbelastung: 210/270 Stunden. ECTS Leistungspunkte: 7/9*

* Das Modul kann je nach Studienbeginn im 1. Fachsemester mit kurzem Praktikum und insgesamt 7 LP, oder im 2. Fachsemester mit langem Praktikum und insgesamt 9 LP absolviert werden.

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Modul B104: Metallorganische Komplexkatalyse Lernziele: Die Studierenden erwerben und vertiefen syntheseorientierte Kenntnisse und praktische Fertigkeiten in den Bereichen Komplexkatalyse und Metallorganische Chemie. Lehrformen und -zeiten: SWS Semester Vorlesung Metallorganische Komplexkatalyse 2 WS Mitarbeiterpraktikum Metallorg. Chemie und Komplexkatalyse 6/8* WS Zeitlicher Umfang: Ein Semester; nur Wintersemester Verantwortlich: Lehrstuhl für Anorganische Chemie II Lerninhalte: In der Vorlesung Metallorganische Komplexkatalyse werden die folgenden Themen erörtert: Reaktivität von Metall-Kohlenstoff-Bindungen, Katalytisch-synthetische Anwendungen von metallorganischen Verbindungen, Koordinative Polymerisationskatalyse. Im Praktikum vertiefen die Studierenden aerobe Arbeitstechniken und wenden diese Kenntnisse anschließend im Mitarbeiterpraktikum an, um konkrete Probleme der Katalysechemie zu bearbeiten. Teilnahmevoraussetzungen: keine Leistungsnachweis: Eine schriftliche (bei weniger als 7 Teilnehmern mündliche) Prüfung über den Inhalt der Vorlesungen, die zu 60% in die Gesamtbewertung eingeht. Die restlichen 40% ergeben sich aus Bewertung des Praktikums (Laborheft, Reinheit und Ausbeute der Syntheseansätze und Qualität der katalytischen Experimente). Studentischer Arbeitsaufwand: Für die insgesamt 2 Vorlesungsstunden fallen 2 Stunden an Vor- und Nachbereitung an. Bei 15 Wochen pro Semester ergibt sich eine Arbeitsbelastung von 60 Stunden. Die im Rahmen der Praktika anfallende Arbeitsbelastung beträgt 120/180 Stunden. Hinzu kommen 30 Stunden zur Prüfungsvorbereitung. Gesamtbelastung: 210/270 Stunden. ECTS Leistungspunkte: 7/9* * Das Modul kann je nach Studienbeginn im 1. Fachsemester mit kurzem Praktikum und insgesamt 7 LP, oder im 2. Fachsemester mit langem Praktikum und insgesamt 9 LP absolviert werden.

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Modul B201: Spezielle Naturstoffchemie Lernziele: Es werden umfangreiche Kenntnisse über die Naturstoffklasse der Alkaloide, ihre Biogenese, Strukturen, biologisch/medizinische Bedeutung und chemische Synthese vermittelt. Lehrformen und -zeiten: SWS Semester Vorlesung Spezielle Naturstoffchemie 2 SS Mitarbeiterpraktikum 6/8* SS Zeitlicher Umfang: Ein Semester; nur Sommersemester

Verantwortlich: Lehrstuhl für Organische Chemie I/2 Lerninhalte: In der Vorlesung Spezielle Naturstoffchemie stehen die Alkaloide, die sich durch facetten-reiche Biosynthesewege und hohe strukturelle Diversität und Komplexität auszeichnen, im Mittelpunkt. Nach einer Einführung über generelle Methoden zur Aufklärung von Biosyn-thesewegen und einer grundlegenden Übersicht über diese breit gefächerte Naturstoffklasse werden die vier großen Alkaloidklassen, die Ornithin-, Lysin-, Phenylalanin/Tyrosin- und Tryptophan-abgeleiteten Alkaloide, sowie Alkaloide anderen Ursprungs im Detail bespro-chen: Typische Vertreter der einzelnen Klassen und ihre meist pflanzlichen Produzenten werden vorgestellt; die Biosynthese der Alkaloide, ausgehend von den Grundbausteinen über die zentralen Intermediate hin zu den entsprechenden Naturstoffen, wird skizziert; wich-tige Arzneimittel, die sich von hoch bioaktiven Alkaloiden ableiten, ihre strukturellen Gemein-samkeiten mit der Leitverbindung und ihre Wirkmechanismen werden gezeigt; elegante und richtungsweisende chemische Synthesen ausgewählter Alkaloide werden schrittweise nach-vollzogen und diskutiert. Im Praktikum werden einzelne Aspekte der Naturstoffchemie durch Mitwirkung an aktuellen Forschungsprojekten der beteiligten Gruppen bearbeitet und die Ergebnisse in einem Semi-narvortrag vorgestellt.

Teilnahmevoraussetzungen: keine Leistungsnachweis: Der Leistungsnachweis erfolgt über eine benotete mündliche oder schriftliche Prüfung zur Vorlesung (60% d. Gesamtnote) sowie die Bewertung des Praktikums (40% d. Gesamtnote). Die Modulnote wird erst nach erfolgreicher Absolvierung aller Veranstaltungen des Moduls erteilt.

Studentischer Arbeitsaufwand: Für die insgesamt 2 Vorlesungsstunden fallen 2 Stunden an Vor- und Nachbereitung an. Bei 15 Wochen pro Semester ergibt sich eine Arbeitsbelastung von 60 Stunden. Die im Rahmen der Praktika anfallende Arbeitsbelastung beträgt 120/180 Stunden. Hinzu kommen 30 Stun-den zur Prüfungsvorbereitung. Gesamtbelastung: 210/270 Stunden. ECTS Leistungspunkte: 7/9*

* Das Modul kann je nach Studienbeginn im 1. Fachsemester mit kurzem Praktikum und insgesamt 7 LP, oder im 2. Fachsemester mit langem Praktikum und insgesamt 9 LP absolviert werden.

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Modul B202: Bioorganische Chemie Lernziele: Ausgehend von der Struktur, den Eigenschaften und der Synthese von Biomakromolekülen wird ein interdisziplinärer Ansatz gewählt, um das Potential von gezielten Veränderungen an Biomolekülen für biomedizinische Zwecke aufzuzeigen. Lehrformen und -zeiten: SWS Semester Vorlesung Bioorganische Chemie 2 SS Mitarbeiterpraktikum Bioorganische Chemie 6/8* SS Zeitlicher Umfang: Ein Semester; nur Sommersemester Verantwortlich: Lehrstuhl für Bioorganische Chemie Lerninhalte: Die Vorlesung stellt die wichtigsten Klassen von Biomakromolekülen vor und geht ausführlich auf moderne Synthesemöglichkeiten sowie die biologische Bedeutung der einzelnen Stoffklassen ein. Im Einzelnen werden behandelt: Biologisch aktive Peptide, chemische und enzymatische Synthesen von Aminosäuren und Peptiden, analytische Methoden zur Trennung und Charakterisierung von Biomolekülen, Festphasensynthesen, Proteinsynthese, Kohlenhydrate, Nukleinsäuren. Im Praktikum werden die theoretischen Kenntnisse mit Versuchen zu folgenden Themengebieten vertieft: • Festphasensynthese und Peptidsynthese. • Enzymatische Reaktionen. • Strukturelle Charakterisierung der Produkte mit spektroskopischen Methoden. Teilnahmevoraussetzungen: Kenntnisse in Organischer Chemie werden vorausgesetzt. Das Modul kann nur gewählt werden, wenn im Bachelorstudiengang das Modul Bioorganische Chemie nicht belegt wurde. Leistungsnachweis: Der Leistungsnachweis erfolgt über eine benotete mündliche oder schriftliche Prüfung zur Vorlesung (60% d. Gesamtnote) sowie die Bewertung des Praktikums (40% d. Gesamtnote). Die Modulnote wird erst nach erfolgreicher Absolvierung aller Veranstaltungen des Moduls erteilt. Studentischer Arbeitsaufwand: Für die insgesamt 2 Vorlesungsstunden fallen 2 Stunden an Vor- und Nachbereitung an. Bei 15 Wochen pro Semester ergibt sich eine Arbeitsbelastung von 60 Stunden. Die im Rahmen der Praktika anfallende Arbeitsbelastung beträgt 120/180 Stunden. Hinzu kommen 30 Stunden zur Prüfungsvorbereitung. Gesamtbelastung: 210/270 Stunden. ECTS Leistungspunkte: 7/9*

* Das Modul kann je nach Studienbeginn im 1. Fachsemester mit kurzem Praktikum und insgesamt 7 LP, oder im 2. Fachsemester mit langem Praktikum und insgesamt 9 LP absolviert werden.

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Modul B203: Analytik und Screening von Natur- und Wirkstoffen Lernziele: Vermittelt werden Kenntnisse zur Isolierung, Strukturbestimmung und zum Screening von Natur- und Wirkstoffen. Lehrformen und Zeiten:

SWS Semester Vorlesung Analytik und Screening von Natur- und Wirkstoffen 2 WS

Praktikum zur Analytik und zum Screening von Natur- 6/8* WS und Wirkstoffen Zeitlicher Umfang: Ein Semester; nur Sommersemester

Verantwortlich: Lehrstuhl für Organische Chemie Lerninhalte: In der Vorlesung werden Methoden zur Extraktion, zur Isolierung, Trennung und Quantifizierung (GC, HPLC), sowie zur Strukturbestimmung (Spektroskopie) von Natur- und Wirkstoffen vorgestellt. Daneben werden die wichtigsten Verfahren zum Screening auf Aktivität verschiedenster Art besprochen, z.B. fluorimetrische Assays auf Cytotoxizität, Hemmung spezieller Enzyme und Proteine, sowie zellmorphologische Änderungen; Agardiffusionstests auf antibiotische Aktivität; Immunoblotting und Elektrophorese zur Quantifizierung von DNA und Proteinen. Im Praktikum werden diese Methoden an ausgewählten, standardisierten Trenn- und Screeningproblemen geübt und durch Mitwirkung an aktuellen Forschungsprojekten der beteiligten Gruppen vertieft. Die Ergebnisse werden in einem Seminarvortrag vorgestellt. Teilnahmevoraussetzungen: keine Leistungsnachweis: Der Leistungsnachweis erfolgt über eine benotete mündliche oder schriftliche Prüfung zur Vorlesung (60% d. Gesamtnote) sowie die Bewertung des Praktikums (40% d. Gesamtnote). Die Modulnote wird erst nach erfolgreicher Absolvierung aller Veranstaltungen des Moduls erteilt. Studentischer Arbeitsaufwand: Für die insgesamt 2 Vorlesungsstunden fallen 2 Stunden an Vor- und Nachbereitung an. Bei 15 Wochen pro Semester ergibt sich eine Arbeitsbelastung von 60 Stunden. Die im Rahmen der Praktika anfallende Arbeitsbelastung beträgt 120/180 Stunden. Hinzu kommen 30 Stunden zur Prüfungsvorbereitung. Gesamtbelastung: 210/270 Stunden. ECTS Leistungspunkte: 7/9*

* Das Modul kann je nach Studienbeginn im 1. Fachsemester mit kurzem Praktikum und insgesamt 7 LP, oder im 2. Fachsemester mit langem Praktikum und insgesamt 9 LP absolviert werden.

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Modul B105: Molekulare Modellierung Lernziele: Die Studierenden sollen zu einem vertieften Verständnis der Methoden und Anwendungen der molekularen Modellierung biologischer Makromoleküle gelangen und Fähigkeiten zur Durchführung molekularer Modellierung biologischer Makromoleküle mit geeigneter Computersoftware erwerben. Lehrformen und -zeiten: SWS Semester Vorlesung Molekulare Modellierung 2 WS Praktikum (2-wöchige Blockveranstaltung) 6 WS Zeitlicher Umfang: Ein Semester; nur Wintersemester Verantwortlich: Lehrstuhl für Biopolymere Lerninhalte: In der Vorlesung Molekulare Modellierung werden die theoretischen Grundlagen der molekularen Modellierung (Molekulare Kraftfelder, biomolekulare Elektrostatik, klassische und statistische Mechanik), deren numerische Ausführungen (Molekulardynamik-Simulatio-nen, Energieminimierung und Normalmoden-Analyse, Monte-Carlo-Simulationen), Grund-lagen quantenchemischer Methoden sowie die Modellierung biochemischer Reaktionen und Ligandenbindung behandelt. Im Praktikum Molekulare Modellierung werden verschiedene Techniken (u. a. Analyse biomolekularer Strukturen, Berechnung elektrostatischer Eigen-schaften von Biomolekülen, Normalmoden-Analyse und einführende quantenchemische Methoden) exemplarisch an ausgewählten Fallbeispielen durchgeführt, um den Studierenden die praktischen Ausführungen dieser Methoden zu vermitteln. Teilnahmevoraussetzungen: Grundkenntnisse in Strukturbiochemie und Grundkenntnisse in UNIX für das Praktikum werden dringend empfohlen. Das Modul kann nur gewählt werden, wenn im Bachelorstudiengang das Modul Molekulare Modellierung nicht belegt wurde. Leistungsnachweis: Der Leistungsnachweis erfolgt über eine benotete mündliche oder schriftliche Prüfung. Die Modulnote kann erst erteilt werden, wenn die erfolgreiche Teilnahme am Praktikum nachgewiesen ist. Die erfolgreiche Teilnahme am Praktikum wird durch Annahme des Praktikumsprotokolls nachgewiesen. Studentischer Arbeitsaufwand: 120 Stunden Anwesenheit, 60 Stunden Vor- und Nachbereitung und 30 Stunden Prüfungsvorbereitung; Gesamtaufwand 210 Stunden. ECTS Leistungspunkte: 7

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Modul B106: Biomakromoleküle Lernziele: Das Modul präsentiert Struktur und Funktion von Biomakromolekülen, insbesondere Nukleinsäuren und Proteinen. Physikalische, chemische und mathematische Beschreibungs-methoden von Biopolymeren sowie Methoden zur Analyse dieser Molekülklasse werden vorgestellt. Das Modul baut auf einführende Kurse in Biochemie, Biophysikalischer Chemie, Molekularbiologie oder Biophysik auf. Die Teilnehmer sollen grundlegende Kenntnisse erwerben, die sie befähigen, Forschungsarbeiten in Molekularer Biophysik und Biophysikali-scher Chemie nicht nur zu verstehen, sondern auch selbständig durchzuführen. Lehrformen und -zeiten: SWS Semester

Vorlesung Biomakromoleküle 2 WS Praktikum Biomakromoleküle 5/7* WS Zeitlicher Umfang: Ein Semester; nur Wintersemester Verantwortlich: Lehrstuhl für Biopolymere Lerninhalte: In der Vorlesung werden die Strukturen und Funktionen von Nukleinsäuren, Proteinen und anderen Biomakromolekülen sowie analytische Methoden für diese Molekülklasse behandelt. Grundlegende Regeln der Quantenmechanik, der Fouriertransformation, der optischen und magnetischen Übergänge sowie die Beschreibung der Zeitabhängigkeit molekularer Systeme werden erläutert. Im Praktikum üben die Studierenden die erlernten Fähigkeiten zum Studium von Biomakro-molekülen. Teil des Praktikums ist ein Seminar über ausgewählte Kapitel der aktuellen Forschung in Biophysik und Biophysikalischer Chemie. Teilnahmevoraussetzungen: Mindestvoraussetzung ist die erfolgreiche Teilnahme an einem einführenden Kurs in einem der Fächer Biochemie, Biophysikalische Chemie, Molekularbiologie, Biophysik oder Makro-molekulare Chemie. Leistungsnachweis: Der Leistungsnachweis erfolgt über eine benotete mündliche oder schriftliche Prüfung. Die Modulnote kann erst erteilt werden, wenn die erfolgreiche Teilnahme am Praktikum nachgewiesen ist. Die erfolgreiche Teilnahme am Praktikum wird durch Annahme des Praktikumsprotokolls nachgewiesen. Studentischer Arbeitsaufwand: Die Vorlesung erfordert 60 Stunden Arbeit einschließlich Vorbereitung, das Praktikum erfordert 120 Stunden (Modul mit 7 Leistungspunkten) / 180 Stunden (Modul mit 9 Leistungspunkten). Die Prüfungsvorbereitung erfordert 30 Stunden. Gesamtaufwand 210/270 Stunden. ECTS Leistungspunkte: 7/9* * Das Modul kann je nach Studienbeginn im 1. Fachsemester mit kurzem Praktikum und insgesamt 7 LP, oder im 2. Fachsemester mit langem Praktikum und insgesamt 9 LP absolviert werden.

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Modul B107: Feste Anorganische Materialien: Nanochemie Lernziele: In diesem Modul erwerben die Studierenden einen fundierten Überblick über aktuelle Entwicklungen auf dem Gebiet fester anorganischer Materialen mit einem Schwerpunkt auf Aspekten der Nanochemie, der biogenen Materialien und des „Crystal engeneerings“ in der Herstellung von Wirk- und Arzneistoffen. Lehrformen und -zeiten: SWS Semester Vorlesung Feste Anorganische Materialien: Nanochemie 2 WS Praktikum Feste Anorganische Materialien: Nanochemie 6/8* WS Zeitlicher Umfang: Ein Semester; nur Wintersemester Verantwortlich: Lehrstuhl für Anorganische Chemie I Lerninhalte: In der Vorlesung werden Eigenschaften, Anwendungen und grundlegende Aspekte fester anorganischer funktionaler Materialien vorgestellt. Schwerpunkte liegen auf den Mechanis-men verschiedener Syntheserouten sowie auf modernen Analysestrategien. Folgende Punkte werden behandelt: i) Anorganische Nanotechnologie sowie Kolloide, Pigmente, Nano-Stäbe und Nano-Drähte. ii) Anorganische Komposite und Füllstoffe inklusive biogener Materialien wie Perlmut und Knochengewebe. iii) Polymorphismus und „Crystal engineering“ molekularer Systeme sowie ihr Einfluss auf die Wirkstoffherstellung. iv) Supramolekulare anorganische Chemie und Wirt-Gast-Verbindungen. v) Semikristalline und amorphe Materialien wie Gläser, Glaskeramiken, Phasentransfermaterialien und photonische Kristalle. Im Praktikum vertiefen die Studierenden ihre praktischen Fertigkeiten indem sie unter Anleitung eines erfahrenden Doktoranden an einem aktuellen Forschungsprojekt in den entsprechenden Arbeitsgruppen arbeiten. Teilnahmevoraussetzungen: keine Leistungsnachweis: Eine mündliche oder schriftliche Prüfung über den Inhalt der Vorlesung, die zu 60% in die Gesamtbewertung eingeht. Die restlichen 40% ergeben sich aus der Bewertung des Praktikums. Die Modulnote wird erst nach erfolgreicher Absolvierung aller Veranstaltungen des Moduls erteilt. Studentischer Arbeitsaufwand: Neben den 2 Vorlesungsstunden fallen 2 Stunden an Vor- und Nachbereitung an. Bei 15 Wochen pro Semester ergibt sich eine Arbeitsbelastung von 60 Stunden. Im Rahmen des Praktikums ergibt sich eine Belastung von 120/180 Stunden. Hinzu kommen 30 Stunden Prüfungsvorbereitung. Dies führt zu einer Gesamtbelastung von 210/270 Stunden. ECTS Leistungspunkte: 7/9* * Das Modul kann je nach Studienbeginn im 1. Fachsemester mit kurzem Praktikum und insgesamt 7 LP, oder im 2. Fachsemester mit langem Praktikum und insgesamt 9 LP absolviert werden.

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Modul B204: Grundlagen der Bioinformatik Lernziele: Die Studierenden sollen die Grundlagen der Bioinformatik erwerben und die wichtigen Anwendungen in Theorie und Praxis kennen lernen. Lehrformen und -zeiten: SWS Semester Vorlesung: Grundlagen der Bioinformatik 2 SS Praktikum: Grundlagen der Bioinformatik 3 SS Mitarbeiterpraktikum 3/5* SS Zeitlicher Umfang: Ein Semester; nur Wintersemester Verantwortlich: Lehrstuhl Biopolymere; Computional Biochemistry Group Lerninhalte: In der Vorlesung werden die Grundlagen der Zusammenhänge zwischen Information und Biologie dargestellt. Dabei werden sowohl die Anwendung informationstheoretischer Methoden zur Analyse molekularer biologischer Daten im Vordergrund stehen (Datenbanken und Datenbanksuche, Sequenzen und Sequenzalignments, phylogenetische Stammbäume) als auch Grundlagen der molekularen Modellierung, Strukturvorhersage und des Drug Designs behandelt. Im Praktikum lernen die studierenden, die verschiedenen informationstheoretischen Methoden an praktischen Beispielen anzuwenden (Nutzung des Internets für den Einsatz bioinformativer Methoden, Benutzung web-basierter Datenbanken Erstellen von Sequenzalignments, Molekularer Modellierung, Visualisierung biomolekularer Strukturen, Analyse metabolischer Netzwerke). Daneben erfolgt eine Einführung in das Betriebssytem LINUX. Teilnahmevoraussetzungen: Grundkenntnisse in Biochemie Leistungsnachweis: Eine mündliche Prüfung über den Inhalt der Vorlesung (100% d. Gesamtnote), Vorlage eines korrekten Prüfungsprotokolls Studentischer Arbeitsaufwand: Pro Woche 2 Stunden Lehrveranstaltungen und 2 Stunden Nachbereitungszeit (im Seminar 60 Stunden) sowie 60 Stunden für das Praktikum inklusive Vor- und Nachbereitung und 30 Stunden Prüfungsvorbereitung. Das Mitarbeiterpraktikum umfasst 60/120 Stunden. Gesamtbelastung: 210/270 Stunden ECTS Leistungspunkte: 7/9* * Das Modul kann je nach Studienbeginn im 1. Fachsemester mit kurzem Praktikum und insgesamt 7 LP, oder im 2. Fachsemester mit langem Praktikum und insgesamt 9 LP absolviert werden.

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Modul B205: Computerchemie Lernziele: Die Studierenden werden mit den Möglichkeiten aber auch den Grenzen etablierter Programme zur quantenchemischen Modellierung vertraut gemacht. Lehrformen und -zeiten: SWS Semester Vorlesung Computerchemie 2 SS Praktikum Computerchemie 6/8* SS Zeitlicher Umfang: Ein Semester; nur Sommersemester Verantwortlich: Lehrstuhl für Anorganische Chemie I Lerninhalte: In der Vorlesung wird ein breiter Überblick über die unterschiedlichen Ansätze zur computerchemischen Behandlung molekularer und ausgedehnter Systeme vermittelt. Dieser reicht von klassischen Paarpotenzialen über semi-empirische Methoden bis hin zu ab-initio Ansätzen und der Dichte-Funktional-Theorie und schließt die Ableitung physikalischer Observablen wie der chemischen Verschiebung oder von Schwingungsfrequenzen für den Vergleich mit NMR- oder IR/Ra-Spektren ein. Dabei lernen die Studierenden Stärken und Schwächen von Clusterberechnungen bzw. Simulationen mit periodischen Randbedin-gungen kennen. Darüber hinaus werden die Grundlagen verschiedener Optimierungsalgo-rithmen wie statischer lokaler Minimierungsroutinen bis hin zu globalen Ansätzen wie Monte Carlo oder molekularer Dynamik behandelt. An ausgewählten Beispielen werden die Studierenden im Praktikum mit der Bedienung etablierter Programme vertraut gemacht. Dabei erwerben sie die Fähigkeit diese eigenständig und kompetent zu bedienen. Teilnahmevoraussetzungen: keine Leistungsnachweis: Eine mündliche oder schriftliche Prüfung über den Inhalt der Vorlesung, die zu 60% in die Gesamtbewertung eingeht. Die restlichen 40% ergeben sich aus der Bewertung des Praktikums. Die Modulnote wird erst nach erfolgreicher Absolvierung aller Veranstaltungen des Moduls erteilt. Studentischer Arbeitsaufwand: Zusätzlich zu den 2 Vorlesungsstunden fallen 2 Stunden an Vor- und Nachbereitung an. Bei 15 Wochen pro Semester ergibt sich eine Arbeitsbelastung von 60 Stunden. Die im Rahmen des Praktikums anfallende Belastung beträgt 120/180 Stunden. Hinzu kommen 30 Stunden zur Prüfungsvorbereitung. Dies führt zu einer Gesamtbelastung von 210/270 Stunden. ECTS Leistungspunkte: 7/9* * Das Modul kann je nach Studienbeginn im 1. Fachsemester mit kurzem Praktikum und insgesamt 7 LP, oder im 2. Fachsemester mit langem Praktikum und insgesamt 9 LP absolviert werden.

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Modul B206: Strukturanalyse von Biomakromolekülen Lernziele: Theoretische Kenntnisse und praktische Fertigkeiten der modernen Methoden zur Analyse von Strukturen der Biomakromoleküle. Lehrformen und -zeiten: SWS Semester Vorlesung Strukturanalyse von Biomakromolekülen 2 SS Praktikum zur Strukturanalyse von Biomakromolekülen 5/7* SS Zeitlicher Umfang: Ein Semester; nur Sommersemester Verantwortlich: Lehrstuhl für Biopolymere Lerninhalte: Vorlesung: Kenntnisse und Techniken der Strukturanalyse von Biomakromolekülen werden vermittelt: Kristallographische Strukturbestimmung von Proteinen, theoretischen Grundlagen der mehrdimensionalen NMR Spektroskopie, Methoden der optischen Spektroskopie. Praktikum: Praktische Arbeiten und Übungen zu folgenden Themenfeldern werden durchgeführt und vertieft: Kristallisation von Proteinen, Strukturbestimmung durch Röntgenbeugung an Einkristallen und mehrdimensionale NMR Experimente und ihre Auswertung. Teil des Praktikums ist ein Seminar. Teilnahmevoraussetzungen: Theoretische und praktische Grundkenntnisse in der Chemie oder Biochemie. Leistungsnachweis: Der Leistungsnachweis erfolgt über eine benotete mündliche oder schriftliche Prüfung. Die Modulnote kann erst erteilt werden, wenn die erfolgreiche Teilnahme am Praktikum nachgewiesen ist. Die erfolgreiche Teilnahme am Praktikum wird durch Annahme des Praktikumsprotokolls nachgewiesen. Studentischer Arbeitsaufwand: 105/135 Stunden Anwesenheit, 70/100 Stunden Vor- und Nachbereitung und 35 Stunden Prüfungsvorbereitung; Gesamtaufwand: 210/270 Stunden. ECTS Leistungspunkte: 7/9* * Das Modul kann je nach Studienbeginn im 1. Fachsemester mit kurzem Praktikum und insgesamt 7 LP, oder im 2. Fachsemester mit langem Praktikum und insgesamt 9 LP absolviert werden.

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Modul B207: Proteine – Struktur, Dynamik und Analytik Lernziele: Theoretische und praktische Kenntnisse zur Struktur und Dynamik von Proteinen und deren Analytik. Lehrformen und -zeiten: SWS Semester Vorlesung Proteine – Struktur, Dynamik und Analytik 2 SS Praktikum zur Struktur, Dynamik und Analytik von Proteinen 5/7* SS Zeitlicher Umfang: Ein Semester; nur Sommersemester Verantwortlich: Lehrstuhl für Biopolymere Lerninhalte: Vorlesung: Das Zusammenspiel von Struktur und Dynamik von Proteinen und die Zusammenhänge dieser Eigenschaften mit der Proteinfunktion werden erörtert. Neben dem theoretischen Grundwissen werden computergestützte sowie experimentelle Techniken zur Charakterisierung dynamischer Vorgänge in Proteinen erläutert, insbesondere Molekül-dynamiksimulationen sowie moderne spektroskopische Verfahren und moderne analytische Methoden. Praktikum: Praktische Arbeiten und Übungen zum Studium von Struktur und Dynamik von Proteinen mit besonderem Schwerpunkt auf optisch-spektroskopischen Verfahren (Zirkular-Dichroismus, fortgeschrittene Methoden der Fluoreszenzspektroskopie), die an Hand neuerer Literatur besprochen und durchgeführt werden. Teil des Praktikums ist ein Seminar. Teilnahmevoraussetzungen: Theoretische und praktische Kenntnisse der Chemie oder Biochemie. Besuch des Moduls »Strukturanalyse von Biomakromolekülen« wird empfohlen. Leistungsnachweis: Der Leistungsnachweis erfolgt über eine benotete mündliche oder schriftliche Prüfung. Die Modulnote kann erst erteilt werden, wenn die erfolgreiche Teilnahme am Praktikum nachgewiesen ist. Die erfolgreiche Teilnahme am Praktikum wird durch Annahme des Praktikumsprotokolls nachgewiesen. Studentischer Arbeitsaufwand: 105/135 Stunden Anwesenheit, 70/100 Stunden Vor- und Nachbereitung und 35 Stunden Prüfungsvorbereitung; Gesamtaufwand: 210/270 Stunden. ECTS Leistungspunkte: 7/9* * Das Modul kann je nach Studienbeginn im 1. Fachsemester mit kurzem Praktikum und insgesamt

7 LP, oder im 2. Fachsemester mit langem Praktikum und insgesamt 9 LP absolviert werden.

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Modul B210: Forschungsplan (Research Proposal) Lernziele: Die Studierenden sollen Kernkompetenzen für eigenständige wissenschaftliche Forschung erwerben, indem sie angeleitet werden, ihre Projekte zu planen, sich die wissenschaftliche Literatur zu erarbeiten und Forschungsergebnisse und -vorhaben in mündlicher und schriftlicher Form zu präsentieren. Lehrformen und -zeiten: SWS Fachsemester Forschungsseminar 1 2 Erstellen eines schriftlichen Forschungsplans 8 2 Zeitlicher Umfang: Ein Semester Verantwortlich: Dozenten der Chemie Lerninhalte: Vor Beginn der Masterarbeit erstellen die Studierenden einen Forschungsplan ("Research Proposal"), in dem das Forschungsfeld der geplanten Arbeit beschrieben und die wissen-schaftliche Fragestellung und die experimentelle Herangehensweise schriftlich skizziert werden, um Kompetenzen in der Planung wissenschaftlicher Projekte zu erwerben. Dabei werden sie angeleitet, sich die Grundlagen des Forschungsgebiets und der experimentellen Methodik anhand der wissenschaftlichen Literatur selbständig zu erarbeiten. Der Forschungsplan und bereits erzielte Ergebnisse aus Forschungspraktika werden in einem Seminar vorgestellt, um Fähigkeiten in der Präsentationstechnik zu schulen. Teilnahmevoraussetzungen: keine Leistungsnachweis: Vortrag im Forschungsseminar (34% der Gesamtnote), benoteter schriftlicher Forschungs-plan (66% der Gesamtnote). Studentischer Arbeitsaufwand: Die Arbeitsbelastung für das Forschungsseminar beträgt inkl. Vor- und Nachbereitung 30 Stunden. Für die Erstellung des Forschungsplans sind insgesamt 120 Stunden vorgesehen. Gesamtbelastung: 150 Stunden. ECTS Leistungspunkte: 5

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Forschungsmodule B301 und B302 Lernziele: Die Studierenden sollen einen Einblick in die Forschungspraxis chemisch arbeitender Gruppen erhalten. Zudem sollen sie durch eigenständige Laborarbeit unter Anleitung experimentelle Fähigkeiten erwerben, und es sollen Teamfähigkeit geübt und Präsentations-techniken erworben und erprobt werden. Lehrformen und -zeiten: SWS Fachsemester Bearbeitung eines Forschungsprojekts, 19 3/4 Teilnahme am Arbeitsgruppenseminar 1 3/4 Zeitlicher Umfang: Ein bis zwei Semester Verantwortlich: Dozenten der Chemie Lerninhalte*: Die Lerninhalte betreffen die aktuellen Forschungsprojekte der jeweils gewählten Arbeitsgruppe. Das Modul beinhaltet experimentelle Arbeit, Literaturarbeit, Teilnahme an den Arbeitsgruppenseminaren mit Vortrag und Erstellung eines Protokolls. Teilnahmevoraussetzungen: Die erfolgreiche Absolvierung eines Fachmoduls im Fach des Forschungsmoduls wird empfohlen. Leistungsnachweis*: Benotetes Protokoll und Vortrag im Arbeitsgruppenseminar. Studentischer Arbeitsaufwand*: 350 Stunden Labor- und Literaturarbeit und Seminarteilnahme, 100 Stunden Vor- und Nachbereitung. Gesamtbelastung: 450 Stunden. ECTS Leistungspunkte: 15 * Für im Ausland oder in der Industrie absolvierte Forschungsmodule ist die Äquivalenz der erbrachten Arbeitsleistung, dem Umfang und dem Inhalt nach, schriftlich vom jeweiligen Betreuer zu bestätigen. Es muss außerdem ein benotetes Protokoll hierüber beim Prüfungsausschuss vorgelegt werden.

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Modul B400: Masterarbeit Lernziele: Die Studierenden sollen ein Forschungsprojekt unter Anleitung in Eigenverantwortung bearbeiten und die Ergebnisse schriftlich niederlegen. Lehrformen und -zeiten: Stunden Fachsemester Bearbeitung eines Forschungsprojekts und Abfassen einer schriftlichen Arbeit

900 3/4

Zeitlicher Umfang: Ein bis zwei Semester Verantwortlich: Dozenten der Chemie Lerninhalte: Die Lerninhalte betreffen die aktuellen Forschungsprojekte der gewählten Arbeitsgruppe. Teilnahmevoraussetzungen: Die erfolgreiche Absolvierung eines Forschungsmoduls im Fach der Masterarbeit wird empfohlen. Leistungsnachweis: Vorlage der schriftlichen Fassung der Masterarbeit. Studentischer Arbeitsaufwand: Gesamtbelastung: 900 Stunden. ECTS Leistungspunkte: 30

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Anhang 1: Modulübersicht des Masterstudiengangs „Natur- und Wirkstoffchemie“ an der Universität Bayreuth

1. Semester bei Winterbeginn* (28 LP)

Wintermodule B 101 – B 107 Auswahl: 4 aus 7 Modulen *

Modul B 101

Naturstoffchemie: Biosynthesen und

Strukturen

7/9 LP

V 2 SWS P 6/8 SWS

Modul B 102

Wirkstoffchemie

7/9 LP

V 2 SWS P 6/8 SWS

Modul B 103

Stereoselektive Organische Synthese

7/9 LP

V 2 SWS

P 6/8 SWS

Modul B 104

Metallorganische Komplexkatalyse

7/9 LP

V 2 SWS P 6/8 SWS

Modul B 105

Molekulare Modellierung

7 LP

V 2 SWS P 6 SWS

Modul B 106

Biomakromoleküle

7/9 LP

V 2 SWS P 5/7 SWS

Modul B 107

Feste Anorganische Materialien: Nanochemie

7/9 LP

V 2 SWS

P 6/8 SWS * Das Studium kann im Winter- oder Sommersemester aufgenommen werden. Winterbeginner wählen im ersten Fachsemester vier Module zu je 7 LP aus, jedoch mindestens zwei Module aus dem Bereich „Niedermolekulare Natur- und Wirkstoffe“ (B101 – B104) und mindestens ein Modul aus dem Bereich „Makromolekulare Targets und Strukturen“ (B105 – B107). Ein Modul kann aus dem weiteren chemischen Angebot dieses Studiengangs oder anderer chemischer und biologischer Masterstudiengänge belegt werden. Sommerbeginner wählen im zweiten Fachsemester drei Module mit längerem Praktikum zu je 9 LP aus dem Angebot der Wintermodule aus. [V = Vorlesung; S = Seminar; P = Praktikum. SWS = Semesterwochenstunden] 2. Semester bei Winterbeginn* (32 LP) SommermoduleB 201 – B 207 Auswahl: 3 aus 7 Modulen *

Modul B 201

Spezielle Naturstoff-chemie

9/7 LP

V 2 SWS P 8/6 SWS

Modul B 202

Bioorganische Chemie

9/7 LP

V 2 SWS P 8/6 SWS

Modul B 203

Analytik und Screening v. Natur-

und Wirkstoffen

9/7 LP

V 2 SWS P 8/6 SWS

Modul B 204

Grundlagen der Bioinformatik

9/7

V 2 SWS

P 8/6 SWS

Modul B 205

Computerchemie

9/7 LP

V 2 SWS P 8/6 SWS

Modul B 206

Strukturanalyse von Biomakromolekülen

9/7 LP

V 2 SWS P 7/5 SWS

Modul B 207

Proteine – Struktur, Dynamik, u.

Analytik

9/7 LP

V 2 SWS P 7/5 SWS

* Winterbeginner wählen im zweiten Fachsemester drei Module mit langem Praktikum zu je 9 LP aus. Zusätzlich wird im Rahmen eines vierten Moduls (B 210) im Umfang von 5 LP die Planung eines eigenen Forschungsprojekts (Research Proposal) durchgeführt. Sommerbeginner wählen im ersten Fachsemester vier Module mit kurzem Praktikum zu je 7 LP aus dem Angebot der Sommermodule aus, jedoch mindestens zwei Module aus dem Bereich „Niedermolekulare Natur- und Wirkstoffe“ (B201 – B203) und mindestens ein Modul aus dem Bereich „Makromolekulare Targets und Strukturen“ (B204 – B207). Ein Modul kann aus dem weiteren chemischen Angebot dieses Studiengangs oder anderer chemischer und biologischer Masterstudiengänge belegt werden.

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Modul

Modul B 210

Forschungsplan

5 LP

9 SWS

3. und 4. Semester (60 LP inklusive Masterarbeit) Forschungs-module *

Modul B 301

Forschungsmodul I

15 LP

P 19 SWS S 1 SWS

Modul B 302

Forschungsmodul II

15 LP

P 19 SWS S 1 SWS

* Aus dem Angebot der im ersten Studienjahr belegten Fächer. Eines dieser Module kann auch an einer ausländischen Hochschule oder als Industriepraktikum durchgeführt werden. Modul

Modul B 400

Masterarbeit

30 LP

900 Arbeitsstunden