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Monatsschrift für die Rudolf Steiner-Schule Wien-Mauer November 2010, € 2,--

MoMent November 2010

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MoMentausgabe November 2010

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Page 1: MoMent November 2010

Monatsschrift für die Rudolf Steiner-Schule Wien-MauerNovember 2010, € 2,--

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MoMent

Monatsschrift von und für Eltern, FreundInnen, Lehrer Innen und SchülerInnen der R. Steiner-Schule Wien-Mauer, Freie [email protected] 19. JahrMoMent-Konto lautend auf: Redaktion SchulzeitungKontonummer: 9681.059 P.S.K. Blz: 60000; BIC OPSK ATWW IBAN AT26 6000 0000 0968 1059

Leitung des Redaktionsteams:Irene Bulasikis, T. 01/8672090 [email protected]/Layout: Renate/Karl HruzaMitarbeiterInnen: Roman David-Freihsl [email protected] Hruza, T. 01/802 66 03 [email protected] Hruza, T. 01/802 66 03 [email protected]örg Schmiedbauer, T. 0676 530 28 29 [email protected] MitarbeiterInnen: Waldtraut Fetscher, Christa Salcher,Lothar TrierenbergEigentümer, Verleger und Herausgeber (Medieninhaber):Waldorf-Wirtschafts-Gemeinschaft (WWG), DVR Nr.: 7864 9742

Absender:[email protected] 1230 Wien, Endresstr. 100

Herstellungsort:DONAU-FORUM-DRUCK , 1230 WienVerlagspostamt:1230 Wien

Zulassungsnummer: 02Z032325Z

» ›Ein jeglicher muss seinen Helden wählen, dem er die Wege zum Olymp hinauf sich nacharbeitet,‹ gilt nicht mehr für uns. Wir lassen uns keine Ideale aufdrängen; wir sind überzeugt, dass in jedem von uns etwas lebt, das edel ist und wert, zur Entwicklung zu kommen, wenn wir nur tief genug, bis in den Grund unseres Wesens, hinabzusteigen ver-mögen. Wir glauben nicht mehr daran, dass es einen Normalmenschen gibt, zu dem alle hinstreben sollen. Unsere Anschauung von der Vollkommenheit des Ganzen ist die, dass es auf der besonderen Vollkommenheit jedes einzelnen Individuums beruht. Nicht das, was jeder andere auch kann, wollen wir her-vorbringen, sondern, was nach der Eigentüm-lichkeit unseres Wesens nur uns möglich ist, soll als unser Scherflein der Weltentwicklung einverleibt werden.«

Aus: Die Philosophie der Freiheit, Rudolf Steiner

Unser individuelles „Scherflein zur Welt-entwicklung“ beitragen – das tun wir ja nun wirklich alle, die wir uns nach Kräften für unsere Schule einsetzen. Im Novem-ber ist dieser Einsatz immer besonders gut wahrzunehmen, wenn Groß und Klein un-ermüdlich für den Adventbasar basteln, ba-cken und werken.Die Arbeit in den Selbstverwaltungs-Gre-mien war in den letzten Wochen ebenfalls sehr intensiv. Als Ergebnis wird nun in un-serer Schule eine neu konzipierte und per-sonell neu ausgestattete „Schulführungs-konferenz“ die Arbeit aufnehmen, eben-so ein „Konfliktkreis“. Näheres dazu in der nächsten Moment-Ausgabe!

Und um noch mehr Menschen die Gelegen-heit zu geben, sich mit der Selbstverwal-tung in unserer Schule vertraut zu machen, wird gerade ein Einführungstag „Wege zur Qualität“ vorbereitet. Ziel dieses zukunfts-

weisenden Verfahrens ist genau jene „Vollkommenheit des Ganzen“, von der Rudolf Steiner spricht und die auf der „Vollkommenheit jedes einzelnen Indi-viduums“ beruht. Klingt das nicht span-nend? Anmeldung ab sofort möglich!Mit herzlichen Grüßen aus der Redaktion,

Irene Bulasikis

PS: An dieser Stelle sei einem ehemaligen Redaktionsmitglied herzlicher Dank aus-gesprochen! Viele Jahre war Waldtraut Fetscher an unserer Schule unterstüt-zend und gestaltend aktiv. Selbst nach ihrem Umzug nach München versorgte uns Waldtraut regelmäßig mit wichti-gen spirituellen Impulsen. Wir hoffen, dass die Verbindung auch in Zukunft bestehen bleibt, auch wenn die „Sei-te Drei“ im nächsten Jahr von unseren neuen Redaktionsmitgliedern gestal-tet wird. Danke dir, liebe Waldtraut!

Liebe Leserin, lieber Leser!

Einführung in „Wege zur Qualität“

Samstag, 15. Januar 2011, 10 – 17 Uhr

Vorstellung der 12 Felder von „Wege zur Qualität“

sowie der Methode der Dy-namischen Delegation

(Detailliertes Programm im nächsten MoMent)

Herzlich eingeladen sind ALLE Mitglieder der

Schulgemeinschaft

Anmeldung bitte in den jeweiligen Gremien, im Schulsekretariat, gerne auch direkt über die Im-pulsgruppe „Wege zur Quali-tät“: irene(@)bulasikis.com

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Lasst ein Kind heimkommen vom Religions-unterricht, wo ihm gesagt worden ist: Lie-be deinen Nächsten wie dich selbst!, und es sieht zuhause, wie der Vater herrisch und selbstsüchtig umgeht mit seinen Angestell-ten, oder wie er nur an sich denkt im Fami-lienkreis, da lehrt der Vater sein Kind auch Religion, nur eine ganz entgegen gesetzte, eine ganz schlechte, die Religion: Mensch, du bist dir selbst der Gott, den du allein anbetest! Alles Zusammensein mit den Kindern ist Unterricht und im tiefsten Grund Religi-onsunterricht, nur entweder ein guter oder ein schlechter. Auch aller Unterricht in der Schule ist im Grund Religionsunterricht. Selbst wenn der Lehrer nur von physikali-schen und chemischen Tatsachen und Ge-setzen spricht: Im Kind entsteht ganz ins-geheim ein Bild von der Welt, von ihren letzten Kräften und von ihren höchsten For-derungen, nur vielleicht ein recht verdun-keltes und geringes. Was würde es für den Unterricht, für alles Zusammensein mit den Kindern bedeuten, wenn man nur dies eine Wort ernst bedächte: Ihr seid jetzt rein um des Wortes willen, das ich zu euch geredet habe, – wenn man wüsste, dass man durch Worte rein und unrein macht, – wenn das Gewissen des Wortes aufwachte, das in die-sem Satz schlummert!Oder das andre Wort: Dies habe ich zu euch geredet, dass meine Freude in euch sei und eure Freude vollkommen werde. Welcher Glanz müsste sich über alle Kindererziehung breiten, wenn der Erzieher nur immer daran dächte: das Kind in die wahre Freude hinein-zustellen, ihm das Höchste an Lebensfreu-de zu vermitteln, das ihm geschenkt werden kann.“.............................Um Raum zu geben für das neue Team und den Blick auf das Geburtstagsjahr von Rudolf Steiner wird mit diesem Beitrag die Reihe der Ich Bin-Worte abgeschlossen. Weiter Interes-sierte finden diese Inhalte in dem gleichnami-gen Buch von Friedrich Rittelmeyer (Urach-haus-Verlag, 1992).

Mit den besten Wünschen für die Weih-nachtszeit und für die Zukunft verabschiedet sich aus dieser langjährigen, schönen Redak-

tionsarbeit an dieser Stelle Ihre/Eure Waldtraut Fetscher

„ICH BIN …“Aus dem Johannesevangelium

Ausgewählt von Waldtraut Fetscher

Der wahre Weinstock und mein Vater ist der Weingärtner.

(Joh. 15,1)

„Am liebsten möchte man alle Lehrer ver-sammeln und ihnen zeigen, wie in dem

Gleichnis Christi vom Weinstock eigentlich die herrlichsten Weisungen schlummern für den Religionsunterricht der Kinder. Und wenn jemand sagte: ‚Wir sind aber kei-ne Religionslehrer!‘, so würde ich antwor-ten: Doch, das seid ihr alle! Ihr seid es im-mer, wenn ihr mit Kindern zusammen seid.

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Wie jedes Jahr um diese Zeit möchten wir Sie, liebe Leserinnen und Leser des

MoMent, wieder sehr herzlich zu unserem Adventbasar einladen. Er findet auch heuer am Freitag und Samstag vor dem 1. Advent-sonntag in unserer Schule statt. Kommen Sie und genießen Sie mit uns die vorweih-nachtliche Stimmung im festlich geschmück-ten Schulhaus.

Unser Basar ist ein Ort der Begegnung mit genügend Raum zum Verweilen und Plaudern, aber auch zum gemeinsamen Tun. Auch heuer möchten wir ein harmonisches Gleichgewicht zwischen Aktivitäten und ru-higer Einstimmung auf den Advent finden.

Auch heuer sind die Vorbereitungen schon längst im vollen Gange, viele helfende Hände arbeiten daran, dass unser Schulhaus sich am Basarwochenende in ganz beson-derem Glanz präsentieren kann. An Krän-zen und Girlanden für den Hausschmuck wird schon Wochen vor dem Basar gearbei-tet um für Adventstimmung zu sorgen, die aber ebenso durch Musik und Düfte ange-regt werden wird.

Wir sind jedes Jahr bemüht das Angebot für alle entsprechend zu gestalten – so wird es auch heuer neben bereits Bekanntem und Beliebtem wieder Neues geben.

Der Freitag ist vor allem als Treffpunkt für die Erwachsenen gedacht.

Den Samstag gestalten wir dann ganz be-sonders für die Kinder – zum Staunen, Ent-decken, Mitmachen … Die Zwergenstube, in der inmitten einer Wichtellandschaft die verschiedensten Zipfelmützenwesen ent-stehen, gefällt jedes Jahr Kindern wie Eltern gleichermaßen. Im Lebkuchenhaus wird eine Adventgeschichte erzählt und jedes Kind darf zum Schluss noch eine kleine Überra-schung mitnehmen. Unser Kindergarten zeigt wieder eines seiner schönsten Pup-penspiele. Und es gibt wieder eine Kinder-stube, in der auch die Kleinsten schon selbst einkaufen können. Stillende Mütter und Ru-hesuchende finden im Heileurythmieraum einen geeigneten Rückzugsort.

Beim Kerzenziehen, Wollespinnen, Ster-nefalten sowie in der Holz- und Speckstein-werkstatt entstehen kleine Schätze, die voll Freude mit nach Hause genommen werden können. Und wie jedes Jahr gibt es für Groß und Klein die Möglichkeit, selbst einen Ad-ventkranz zu binden.

Selbstverständlich wird auch für das leib-liche Wohl gesorgt: Im ersten Stock erwar-tet Sie unser Wiener Kaffeehaus, im zweiten Stock die russische Teestube und im Rosen-

hof der Würstelstand. Auch der Stand vor dem großen Festsaal, an dem Sie Punsch und gebrannte Mandeln bekom-men, wird nicht fehlen, und am Sams-tag gibt es beim Mittagstisch im Schüler-Essraum mehrere Gerichte zur Auswahl.Wir sind bemüht, all jene Stände, deren Reinerlös zur Gänze der Schule zugute kommt, im großen Festsaal unterzubrin-gen. Wo dies nicht möglich ist, werden rote Schilder mit dem Aufdruck „Reiner-lös für die Schule“ angebracht.

Wir freuen uns sehr darüber, dass unser Basar ein Fest ist, bei dem alle zusammen helfen: Eltern, Schüler und Schülerinnen, Kindergärtner und Kin-dergärtnerinnen, Lehrer und Lehrerinnen arbeiten zusammen – manche sichtbar, viele unsichtbar. Dieses Miteinander ist für uns alle ein besonderes Geschenk, auf das wir uns schon sehr freuen!

Christiane Dostal, Michaela Eberharter, Ursula Kaufmann, Sonja

Mlineritsch, Brigitta Swoboda

Waldorf Advent Basar im Maurer SchlösslFreitag, 26. Nov. 2010 17:00 – 21:30

Samstag, 27. Nov. 2010 10:00 – 18:00

Aktivitäten des Kindergartens am Adventbasar am Samstag 27. Nov.

Puppenspiel „König Drosselbart“ 11.00 / 13.30 / 14.30 / 16.00

Lebkuchenhaus 11.00 / 13.30 / 14.30 / 16.00

Tag der offenen Tür/Marktgemeindegasse:

Freitag, 28. Jänner 2011

Tag der offenen Tür im Kinder-garten in der Endresstraße 113:

Samstag, 22. Jänner 2011 (zeitgleich mit der Schule)

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Liebe Eltern und Freunde!Im Basarkreis sind die Vorbereitungen in vollem Gange.

Wir bitten Sie herzlich uns bei folgenden Aktivitäten in geselliger Runde zu unterstützen:

Hausschmuck herstellen Buketts, Girlanden unter Anleitung binden:Samstag, 20.11. von 9 bis etwa 15 Uhr

Für den Hausschmuck benötigen wir z.B.:Efeu, dekorative Zweige wie Feuerdorn, Hagebutte, Wacholder, Nadelgehölz, Stechpalme, Misteln, Korkenzieherhasel etc…Diese können Sie ab Mo, 15.11. im Rosenhof auf Endresstraße 100 abgeben.

Schmücken des Großen Festsaals: Tücher spannen, dekorieren, beschildern, …: Donnerstag, 25.11. ab 18 Uhr Freitag, 26.11. von 8 – 11.40 Uhr

Wenn Sie Ideen, Anregungen und Fragen ha-ben, dann melden Sie sich doch bitte bei uns!Im Schulbüro, Frau Mlineritsch: 888 12 75 zw. 8-12 Uhr oder Mail: [email protected]

Egal, wieviel Zeit Sie investieren können. Uns ist auf alle Fälle geholfen! Feiern wir miteinander einen stimmungsvollen Adventbeginn.Mit herzlichen Grüßen

Christiane Dostal, Michaela Eberharter, Ursula Kaufmann, Sonja Mlineritsch, Brigitta Svoboda

Alle Organisations-, Dekorations- und Kreativtalente sind herzlich willkommen. Wir besprechen, planen und gestalten die Aktivitäten, das Schmücken des Schulhauses

und vieles mehr, damit unser Basar wieder zu einem wunderschönen Fest wird. Antiquariat neu

Was in den letzten beiden Jahren am Basar von vielen schmerzlich vermisst wurde, soll wieder neu aufleben:

das Bücher-Antiquariat

Wir wollen ein kleines, feines Anti-quariat aufbauen, das mit gut erhal-tenen, interessanten und schönen Büchern zum Schmökern und Kaufen einlädt.

Deshalb nehmen wir ab 15. Novem-ber Ihre Buchspenden gerne wieder entgegen (Abgabe in festen Kartons bitte entweder vor dem Sekretariat oder im Vorraum hinter dem grünen Schultor). Bitte bringen Sie uns nur Bücher solcher Qualität, die Sie selbst auch gerne kaufen würden!

Wir freuen uns auf einen er-lesenen Basar!

Vorankündigung!

Tag der offenen Tür in der SchuleSamstag 22. Jänner 2011

Detailprogramm im nächsten MoMent

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D ie 10. Klasse eröffnet musikalisch (be ein druckend!). Danach spannt sich der Bogen der Darbietungen von Gedichten,

Rechenspielen, Fabeln, „Sprach varianten“, einem englischen Rap, Praktikumsberichten der höheren Klassen über mehrere musikalische Darbietungen. Für die 2. Klasse war es der erste Auftritt bei einer Schulfeier – die Freude und Aufregung war bei vielen Kindern groß und die Rührung einiger Eltern auch! Alle freuen sich auf ihren nächsten Auftritt!Vielen Dank allen Mitwirkenden, die zum Gelingen dieser abwechslungsreichen und schönen Schulfeier beigetragen haben.

Karin Schadl

MoMent Rückblicke…

Schulfeier 16. Oktober 2010

Die erste Schulfeier im Jahr – immer ein besonderes Ereignis!

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Schulfeier 16. Oktober 2010

Anmerkung:Nach der Schulfeier am Hof auf „113“: Einige Ehemalige und „Jetzt Eltern“ unterhalten sich – glücklich über die Darbietungen: „Warum sind wir nicht mehr an der Schule: Steve Reich, rappen, H.C. Artmann, ... – einfach wunderbar! Jede Schulfeier bestätigt wieder die Entscheidung, unsere Kinder hier her gegeben zu haben!“

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Michaelifest

I n der Zeit um Michaeli wird unseren Kindern in der Schule durch Lieder, Spiele und Geschichten Mut und Kraft für das Gute vermittelt. Am 29. September,

dem Michaelitag, ist es soweit: den Kindern der 2.-7. Klasse werden kleine Mut-proben gestellt. Im Maurer Wald auf einer großen, wunderschönen Lichtung be-reiten die SchülerInnen der 8. Klasse Stationen mit den verschiedensten Spielen vor. In Gruppen bewältigen die Kinder die Aufgaben; die älteren SchülerInnen helfen den jüngeren SchülerInnen und vermitteln so ein freudiges Miteinander. Jede Gruppe wird von einem Pädagogen oder einer Pädagogin begleitet.

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MoMent Rückblicke …

Von Weitem – ohne noch etwas zu sehen - hörten wir das Ge-lächter und das „Geschrei“ der Kinder. Angekommen auf der Lich-tung bot sich ein buntes, fröhliches, herzerwärmendes Bild: am Rastplatz viele, viele farbige Rucksäcke, auf der Wiese laufende, lachende, sich gerade in Aktion befindende, angestrengte Kinder bei der Bewältigung ihrer Station. Besonders schön an dem Mi-chaelifest ist (und das bestätigte auch unser Sohn Leon), dass die Kinder der verschiedenen Klassenstufen zusammen dieses Fest ge-nießen dürfen.Die Stationen waren: 1 Balancieren auf der „Slack-Line“2 Medizinball über eine Schnur werfen (je höher desto besser)3 Geräuschwahrnehmungs- und Tastwahrnehmungsübung4 Dosenwerfen (vorher musste man sich drehen)5 Sackhüpfen6 Dauerlauf mit Liegestütz, Krabbeln,.....7 Weitwurf mit Kugel (5 kg Kugel)8 Bogenschiessen

9 Tastwahrnehmung in dunkler Kiste10 Paarlauf (je ein Bein von zwei Kindern zusammengebunden)

und Bälle aufheben (ein Kind hatte verbundene Augen)11 Kartoffelparcours12 Geschmackswahrnehmung

Vielen Dank an die 8. Klasse für die Planung der Stationen!Bericht von Karin Schadl

Fotos von Leon & Luis Schadl | 9

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Landwirtschafts-Praktikum der 9. Klasse

Stimmungsbilder:

Ich war auf einem Hof mit 30 Kühen ... und 30 Käl-bern ... und einem Bullen!

Wir hatten 70 Stiere und 60 Kühe, wir nur zwei lebensgroße Plastikühe

Wir aber neun Pfer-de und bei uns gab es 11 Schweine, bei uns gab es 60 ...

Bei uns gab es nur 30 Papageien

Bei uns – 394 Fliegen lebend – und 2 tau-send tote, wir hatten viele tote Mäu-se und unendlich viele lebende auch!

Bei uns gab es keine, dafür gab es 8 Kat-zen, und bei uns einen Kater! Bei uns gab es drei kleine Kätzchen – einen Tag waren sie alt als wir kamen!

Täglich haben wir Stall ausgemistet ... Empfi glaubt – Stoana glaubt ... Karotten geputzt ... Holz gespalten und geschlich-tet ... Unkraut gerupft ... Ampfer ausste-

chen – eine Folter ... Wein gelesen und Blätter geschnitten ... Immer wieder den

Stromzaun neu verlegt ... und mit den Hän-den getestet, ob er auch funktioniert.

... der schöne große Vollmond, die vielen Weingärten im Sonnenlicht und der Zucker-watten-Himmel ... der Sonnenuntergang in

der Loosdorfer Ebene und in der Früh der zar-te Nebel über dem Boden ... wenn man in der Früh

vom Balkon durch den Nebel die aufgehende Son-ne sehen konnte ... ja, tief stehender Nebel und dar-über strahlender Sonnen-schein ... idyllisch, wenn der Misthaufen im Mor-

gennebel gedampft hat ...

die 9.Klasse

Fotos:SchülerInnen der 9. Klasse

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Vermessungs-Praktikum der 10. Klasse

Was wir (kennen)gelernt und erlebt haben:Disziplin, Geduld, Genauigkeit ...

... die Landschaft genauer betrachten.

... als Protokollführer / Protokollführerin Verantwortung zu übernehmen!

... keinen fremden Messergebnissen trauen!

... schöne Skizzen zeichnen.

... durch Schritte und das Daumenmaß Strecken abschätzen.

... wie man mit einem Theodoliten umgeht!

Wenn man sich zusammen nimmt, geht alles ...

Ein gutes Gefühl, wenn der Plan fertig ist!

Gute Teamarbeit und jede Menge frische Luft!

... in der Nacht wurde es sehr schnell leise!

Ein bisschen mehr Schlaf wär gut gewesen.

Schaukeln, schaukeln – immer höher, immer höher ...

... die Stimmung ganz toll, die Unterkunft gut.

Zusammenhalt der Klasse in schwierigen Situationen!

Maria hat jetzt eine Katze!

Fotos:Francisca Petersen

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Das Zirkus-Geschenk

Sie jonglieren mit Tüchern, Bällen und Reifen, wackeln auf dem Einrad, erklettern eine kleine Menschenpyramide, zaubern Kno-

ten in Tücher – oder ihre Daumen weg. Eine kleine Aufführung, die Vollendung eines Geschenkes.

Ein Präsent für die Klassenlehrerin nach dem ersten Schuljahr zu finden, ist oft nicht so einfach. Zum Glück hat Frau Elisabeth Plat-zer bei einem Elternabend erwähnt, dass sie ihrer Klasse sehr ger-ne das Jonglieren beibringen möchte – es aber leider selber noch nicht kann …

Dankbar für diesen Hinweis war schnell die Idee geboren, Frau Platzer etwas zum Thema Jonglieren zu schenken. Aber reicht ein Buch oder ein Video, um so etwas zu lernen? Und eine Stunde al-leine bei einem Meister ist auch langweilig.

Also wagten es die Eltern, „ihrer“ Lehrerin nicht etwas zu schen-ken, das sie alleine genießen kann, sondern gleich für die ganze Klasse einen Nachmittag mit Jonglieren, Einradfahren, Zaubern und was sonst noch dazu gehört zu organisieren. Mit Eva Müllner – ei-ner Clownin der „Roten Nasen“ – war schnell die richtige Meisterin gefunden und zum Glück auch bald ein Termin im Herbst.

So kam die jetziger zweite Klasse zu einem Zirkus-Nachmittag, an dem die Kinder und ihre Lehrerin zusammen etwas lernen konnten. Nach drei Stunden Konzentration, Freude und Übung wurde ein kleine Präsentation für die Eltern zusammen-gestellt – erstaunlich, was in so kurzer Zeit alles gelernt werden kann! Frau Platzer meinte im Anschluss: „Das sollten wir wiederholen!“ Das Geschenk ist angekommen.

Lothar Trierenberg

Und wie hat es den Kindern gefallen:

„Ich fand es super, das will ich wieder machen (strahlend)! Das Stelzengehen und das mit den Spaghetti (Zaubern mit Schnüren, Anm.) hat mir besonders gefallen!“

Das Einradfahren: „... eigentlich ist es, solange man gehalten wird, fast wie Rad fahren. Wenn man aber losgelassen wird, merkt man, dass es viel schwieriger ist!“ Am Sonntag-vormittag wurden auch fleißig Kopfstände weitergeübt.

„Mir hat gefallen, wie wir alle Sachen ausprobiert haben, Einradfahren, Tücherjonglieren und die Zaubertricks. Purzelbäume und Kopfstand machen auf den Matten war besonders lus-tig. Es hat viel Spaß gemacht mit allen und mit der Frau Platzer“

„Das Beste war das Jonglieren!!!“

„Der Nachmittag hat mir ‚urur‘ gut gefallen!! Am besten das Einradfahren und alles andere auch!“

„Der Frau (der Clownin) konnte man eigentlich nichts glauben – vielleicht hat sie geschwindelt (beim Zaubern)?! Toll war das Einradfahren! Vielleicht bringt mir das Christkind eines!“

„Kannst du mir fünf Euro Eintritt zahlen?“ (Eine Schülerin spart auf ein eigenes Einrad)

(Beat, Miriam, Melina, Anna-Sophie, Alma, Valerie, Catarina)

Fotos:Lothar Trierenberg

Faximile:Marie Gschlenk

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Das Wirtschaftspraktikum der Zwölften25. September bis 15. Oktober 2010

Ausschnitte aus einigen Praktikums-berichten, zusammengestellt von Irene Bulasikis.

Das Unternehmen Thomastik-Infeld wurde 1919 von Dr. Franz Thomastik und Otto Infeld gegründet. Sie stellten als erste Instrumentensaiten aus Stahl und nicht mehr aus Darm her. Diese Entwicklung wurde anfangs mit Skep-sis aufgenommen, ab den 60er Jahren wurde die Stahlsaite jedoch von immer mehr Künstlern gespielt. Thomastik-Infeld stellt mit 200 Mitarbeitern etwa 3000 verschiedene Saiten her. 97 Pro-zent gehen in den Export.Meine Tätigkeit bei dem Praktikum war, Spulen mit darauf aufgewickeltem Ma-terial aus dem Regal zu heben oder auszupacken, die Spulen einzuscannen und abzuwiegen und die Ergebnisse in eine Liste einzutragen. Die Spulen wo-gen zwischen 0.20 und 12 Kilo. Ich fand das Praktikum sehr interessant. Am letzten Tag wurden wir durch den Betrieb geführt und durften auch alle anderen Arbeitsbereiche sehen.

Maximilian Eberharter

Ich habe bei Thomastik Infeld im Lager gearbeitet. Meine Aufgabe war es, mit Maximilian, Sebastian und Alexander sowie zwei anderen Mitarbeiter die In-ventur für dieses Jahr zu machen. Ein-mal im Jahr, immer im Herbst, werden die Waren in allen Lagern geprüft. Zu-erst bekamen wir eine Liste, auf der die Art des Materials und die verschiede-nen Nummern darauf standen. Es gab zwei unterschiedliche Arten von Spu-len: Spulen des alten Systems mussten nur auf die Waage gestellt werden; Ge-wicht und Anzahl wurden in eine Liste eingetragen. Spulen des neuen Systems mussten jedoch einzeln aus dem Regal genommen und gescannt werden; das Gewicht dieser Spule wurde dann in der Liste zu der richtigen Nummer notiert und in den Scanner eingetippt. Unse-re Mitarbeiter waren alle sehr nett, und es war nicht schlimm, wenn wir einmal einen Fehler machten. Die Leute gingen

ihre Arbeit mit viel Ruhe an, das hat mir gefallen. Die Erfahrung, in so einem Betrieb zu arbeiten, hat mir viel gebracht.

Lena Jungwirth

Ich habe mein Praktikum in Spanien absol-viert, im Marriott Vaction Club Beach Re-sort Marbella. Dort war ich der Abteilung „Housekeeping“ zugewiesen, in der ich zusammen mit neun weiteren Männern meinen Dienst verrichtet habe. Jeden Morgen gab es ein Meeting, bei dem unser Tagesablauf geplant wurde. Danach musste ich etwa 100 Zimmer mit Wäsche beliefern. Die Hotelanlage besteht aus 40 freistehenden Gebäuden. Diese Häuser sind unterirdisch über eine Garagenanlage miteinander verbunden. Mit einem Golf-wagen bin ich die Häuser unterirdisch (in den Parkanlagen durften wir uns nicht se-hen lassen) angefahren, habe die Wäsche in den Zimmern abgeliefert und dann Säcke mit Schmutzwäsche von dort abtranspor-tiert. Diese Säcke wurden gewogen. Daher weiß ich, dass ich pro Tag mehrere Tonnen Wäsche bewegt habe. Meine Arbeitskollegen waren alle sehr nett. Keiner von ihnen sprach Englisch oder Deutsch, daher waren meine Spa-nischkenntnisse sehr nützlich. Diese konn-te ich weiter ausbauen.

Cosmo Bulasikis

Ich habe mein Praktikum bei der Firma ex-panic gemacht. Meine Tätigkeiten bei ex-panic waren sehr interessant und haben mein bisheriges Wissen bezüglich Inter-net, Software, Computer und Hardware sehr erweitert. Meine Aufgaben waren: im Büro Telefondienst zu machen, Regale zu schlichten, Produkte zu zählen und Inven-tur zu machen. Auch habe ich Botendiens-te gemacht, Computerteile, Festplatten oder Apple Produkte gekauft, geholt oder gebracht. Ich war sehr zufrieden.

Merlin Naisar

Das Unternehmen Kiselka hat seinen Sitz in Ma. Enzersdorf. Der Aufgabenbereich der Telekommunikationstechnik besteht aus Fehlerbehebung, Kundenservice, In-standhaltung von Leitungen, Installation, Neuanschlüsse. Das Unternehmen arbei-tet im Auftrag der Telekom Austria. Wir (Paul Kotal und Paul Zabransky) durften uns im Zuge unseres dreiwöchigen Wirt-schaftspraktikums in alle Aufgabenberei-che einarbeiten. Das Verlegen, Ersetzen, Aufschalten, Rangieren … von Leitungen, aber auch das Montieren und Installieren von Fotovoltaikanlagen auf Häuser, war sehr interessant. Das Praktikum bot uns einen guten Einblick in die Berufswelt.

Paul Kotal und Paul Zabransky

Die Confiserie Altmann & Kühne wurde von Emil Altmann und Ernst Kühne ge-gründet. Seit mehr als 100 Jahren stellt das Unternehmen Pralinen her und beliefert damit die ganze Welt. Der Laden von A&K liegt am Graben. In der Produktion arbei-ten fünf Frauen. Ihr Arbeitstag beginnt in den frühen Morgenstunden und endet am frühen Nachmittag. Sie müssen sehr viel arbeiten, um mit den Bestellungen aus dem Laden mithalten zu können. Gleich zu Beginn mussten wir in den Be-trieb voll einsteigen, wir hatten daher kei-ne speziellen Aufgaben, sondern mussten schauen, dass wir uns im Arbeitsalltag und im Arbeitstempo der anderen zu-rechtfanden. Uns wurde sehr viel gezeigt, etwa wie man die verschiedenen Teigsor-ten zubereitet. Wir durften Pralinen ver-zieren, Marzipankugeln formen, Mandeln in Schokolade tunken und Pralinen verpa-cken. Es wird noch sehr viel mit der Hand und wenig mit der Maschine gemacht. Es hat mir wahnsinnig viel Spaß gemacht, in der Produktion mitzuarbeiten.

Iris Gibiser

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Wir arbeiten viel mit den Beinen, da entspannen sich ihre Lungen und ge-hen „tief“ – das gibt Zuversicht. Sekund, Terz, Quart … Schritte, Sprünge, ge-führte Bewegungen. Jede anders, nicht willkürlich, sondern so gut wie möglich ergriffen und durchgestaltet. Sie klingen nur in uns, nicht im Raum. Als wir bei der Quint angelangt sind, sagt sie: „Das ist jetzt ein Mensch, der da geht und zwar richtig!“ Ich staune kurz, weil Ru-dolf Steiner zur Quint gesagt hat, dass sich darin der Mensch als Mensch offen-bart. Es ist angekommen!

Es macht unglaubliche Freude, die Kin-der im Kindergarten zu erleben, weil sie durch ihre unvoreingenommene Art ein-tauchen, vertrauen und sich mit See-lenstimmungen wie Hoffnung, Mut oder Zuversicht unmittelbar verbinden können. Es ist die Welt, wie sie sie er-leben, ganz nah. Am Ende der Stunde, die eigentlich nur 30 Minuten beträgt, malen die Kinder aus der momentanen Stimmung heraus ein Bild, um das Er-lebte noch mal nachklingen zu lassen. Ich gehe mit der kleinen V. beschwingt zurück, wo sie bereits sehnsüchtig er-wartet wird und fröhlich in die Gruppe eintaucht.

Monika Kossdorff, [email protected], 0664/5269991

KINDERGARTENSEITE

Acht Uhr im Kindergarten der Marktge-meindegasse. Selbst noch nicht ganz er-

wacht, betrete ich einen der Gruppenräume, aus dem mir viel Wärme entgegenstrahlt. Bereits das dritte Jahr freue ich mich, hier in geborgenem Rahmen mit Kindern, deren El-tern oder Kindergartentanten Heileurythmie zu erleben. Immer wieder neu und anders.

Viele Kinder sitzen bereits um den Tisch und streichen eifrig Butterbrot und schnei-den Äpfel. Am liebsten würde ich mich zu ihnen setzten und ein zweites Frühstück in dieser entspannten Atmosphäre genießen. Manchmal passiert dies auch, wenn eines der Kinder, das mit mir zur Heileurythmie-stunde kommen wird, noch im Spiel vertieft ist, und wir besser noch ein wenig warten, bis es bereit ist. Meist werde ich aber bereits von den Kindern an der Türe abgeholt, und wir gehen in den Raum, der sonst nur für die „großen Sonnenkinder“ vorgesehen ist.

Heute allerdings warte ich auf die kleine V. Ihre großen schwarzen Augen schauen trot-zig unter ihrem süßen schwarzen Wuschel-kopf hervor und rein gar nichts ist an diesem Tag in Ordnung. Sie wäre lieber zu Hause geblieben, und ihre Freundin hat noch keine Lust, mit ihr zu spielen, und sogar Mittag-essen soll sie heute hier … na ja, es ist ei-ner dieser Tage, an dem eben rein gar nichts passt. Sie blickt mich grimmig an und reicht mir die Hand. Es braucht nicht viele Worte, und wir schlendern ruhig aus der Gruppe. Ich kann immer wieder sehen, dass die Kin-der heute diese individuelle Aufmerksamkeit und Zuwendung sehr genießen und loslas-sen können.

Der Sonnenkinderraum ist freundlich; durch die Kristalle am Fenster spiegeln sich immer neue kleine Regenbogen im Zimmer. Das ist spannend! Wir lassen uns auf dem flauschig weichen weißen Teppich nieder und sind ge-spannt, ob wir wohl noch mehr Regenbo-gen herzaubern können und wie sich das

wohl anfühlt. Ich kann spüren, wie die klei-ne V. lange ausatmet und sich entspannt, dann krabbelt sie auf meinen Schoß und ein breites Lächeln erscheint. Jetzt können wir beginnen! V. hat oft Bauchweh, fühlt sich schnell von allen angegriffen, ist sehr leicht verunsichert, zart, und doch wirkt sie nicht leicht. Sie hat Spreizfüße, und Bodennähe ist ihr lieber als das aufrechte Springen.

Durch die Bewegungen der Heileurythmie stimmen wir nicht nur den physischen Leib, sondern wirken so auf den Ätherleib ein, dass er geschmeidiger wird. Behutsam und spielerisch versuchen wir, durch geführte Bewegungen Blockaden zu lösen, zu ent-spannen bzw. tonisierend zu wirken.

Wir beginnen unsere Füße in Katzenpfoten ganz weich und geschmeidig zu verwandeln und kraulen mit unseren Zehen das Fell ei-nes imaginären Bären. Langsam beginnt un-sere Bilderreise. Wir spüren, dass sich unse-re Füße auf grüner Wiese anders bewegen als im Wasser. Die Stimmung eines Bildes, mit dem sich die Kinder ganz unterschied-lich hier verbinden, berührt ganzheitlich. Der Blick wird weicher oder klarer, die Ge-stalt richtet sich auf. Wir fangen Schmetter-linge und V. kann sofort sagen, welche Far-be er hat und wie er sich fühlt. Wir lassen die Schmetterlinge in bestimmten Bahnen – Meridiane bzw. Blutströme laut Rudolf Stei-ner – um unseren Körper ziehen. V. taucht einfach in die Bewegung ein und ahmt diese nach. Da braucht es keine Worte oder Erklärungen – es ist al-les fraglos selbstverständ-lich spürbar. Ich denke, das ist einer der Gründe, war-um es so wunderschön ist, mit Kindern zu arbeiten. Der Intellekt, der uns so oft am Erleben, Spüren und Annehmen hindert, steht nicht dazwischen.

„Das ist jetzt ein Mensch, der da geht und zwar richtig!“

Für Alle die beweglicher, ausgeglichener und

achtsamer durch den Alltag gehen wollen:

Kindliche Entwicklungsstörungen•

Störungen des Bewegungsapparates•

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Es braucht nicht viel um den Körper in Einklang zu spüren. Und das innere Schwungrad in Gang zu setzen. Durch geführte Bewegungen lernen wir, wie Laute und Töne Blockaden lösen können. Wie neue Dynamik erstarrte Prozesse belebt und behutsam das Ungleichgewicht im Energiesystem wieder zum Strömen und Ausbreiten bringt. Heilung aus eigener Kraft!

Schöner-RhythmusEU-RYTHMIE THERAPIEEin tiefer Atemzug & vier Pulsschläge antworten!

Monika Kossdorff, 0664/526 99 91

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November 2010 MoMent | 15

BESINNLICHER ADVENTBAZAR Waldorfkindergarten Bad Vöslau

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im Waldorf Kindergarten Bad Vöslau

Puppenspiel „Das Laternenmädchen“ Beginn 11.00, 14.00 und 16.00 Uhr

AdventgärtleinFreitag, den 26. November 2010 von 18.00 – 19.00 Uhr

Veranstaltungsort: Waldorf-Kindergarten, Bahnstr. 1-3, 2540 Bad Vöslau

Eingang: Badener Straße über den großen Parkplatz beim Billa

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Samstag, 20. November 2010von 10:00 – 18:00 UhrVorabend Adventbasar

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im Waldorfkindergarten Freitag, den 28. Jänner 2011 von 15 – 17 Uhr Marktgemeindegasse 42, 1230 Wien Tel. 01 888 06 47 Fax 01 888 06 47 15 Wir freuen uns, Ihnen einen Einblick in unseren Kindergarten zu geben. Nutzen sie die Möglichkeit im Gespräch, bei der Teilnahme an verschiedenen Aktivitäten, im Erleben eines Puppenspiels sich ein Bild von unserer Arbeit und Gemeinschaft zu machen.

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MoMent im GespRäch:ANGELUS HUBEREurythmielehrer der Oberstufe „Durch die Pflege des Ungewohnten entsteht Offenheit“

Christa Salcher (C.S.): Lieber Angelus, es freut mich, dich als Eurythmielehrer an der Schule im MoMent vorstellen zu dürfen. Meine erste Frage an dich: Was war dein persönliches Motiv, Eurythmist zu werden?

Angelus Huber (A.H.): Ich wollte immer auf die Bühne. Nicht ganz von Anfang an, da wollte ich Flugzeugingenieur werden. Ein großes Interesse an Naturwissenschaf-ten war da. Als Eurythmist kann ich die künstlerische Ader und das naturwissen-schaftliche Interesse vereinen. Zur Euryth-mieausbildung habe ich mich nach meiner Ballettausbildung entschieden. Als Eu-rythmist muss man sozusagen „auf innere Weise“ naturwissenschaftlich, psycholo-gisch, seelisch und energetisch forschen. Aber das übergeordnete Ziel war eben, auf der Bühne zu stehen, den Rausch, den man dort erleben kann, zu spüren. Diesen Rausch habe ich in der Schule kennen ge-lernt, bei den unzähligen Aufführungen im Schauspiel, in der Eurythmie, im Orches-ter. Ich war selbst Waldorfschüler, in Linz.

C.S.: Ist es eines der Motive für einen Eu-rythmielehrer, anderen die Möglichkeit zu bieten, auch diesen gesteigerten Bewusst-seinszustand zu erleben?

A.H.: Ja, absolut. Es reizt mich besonders, künstlerisch an der Schule zu arbeiten. Pädagogische Übungen sind wichtig und sinnvoll für die Entwicklung, man lernt und schult Fähigkeiten. Ich sehe sie allerdings als Vorbereitung für die Bühne. Vor allen Dingen an der Oberstufe, wo ich ja unter-richte. An der Unterstufe würde das sicher anders aussehen.

C.S.: Du unterrichtest also hauptsächlich an der Oberstufe?

A.H.: Ich unterrichte ausschließlich an der Oberstufe: 10., 11., 12. Klasse. Das mache ich jetzt seit drei Jahren. Und momentan möchte ich daran auch nichts ändern. Ich bin zurzeit sehr an Stabilität interessiert und möchte das, woran ich arbeite, mög-lichst optimieren.

C.S.: Kehren wir noch einmal kurz zu dem Bühnenrausch zurück. Kannst du ein biss-

chen näher erklären, was mit dem Menschen in einem solchen Zustand geschieht? Welche Persönlichkeitsfacetten kommen da zum Vor-schein? Eröffnet die Bühne neue Impulse?

A.H.: Es fühlt sich an, als ob man in eine andere Dimension einsteigt. Das gelingt natürlich nicht immer, hängt auch stark vom Übprozess ab. Wichtig ist auch, dass man ein Publikum vor sich hat, das steigert das Energieniveau. Dieser Zustand stellt sich ein, wenn man das ganze Werk wie in einer Überschau betrachten kann. Ich habe dann also beispielsweise am Anfang das Ende gegenwärtig. Und dadurch eröffnet sich eben diese neue Dimension. Es ist ein Zustand, in dem einem sowohl der eigene Geist als auch der eigene Körper intensiver gegenwärtig ist.

C.S.: Könnte man also sagen, dass dadurch die Linearität durchbrochen wird?

A.H.: Ja, genau, es ist ein „Sowohl-als-auch“. Die ganze Eurythmie hat sehr viel mit dem Leben in Polaritäten zu tun, wie man diese in Übereinstimmung bringt.

C.S.: Hat dir schon jemals ein Schüler nach einer Aufführung Feedback gegeben, ob er solch ein intensives Erleben eines ganz be-sonderes Zustandes erfahren hat?

A.H.: So direkt hat das noch niemand aus-gedrückt, aber indirekt schon. Der Zustand nach Aufführungen ist immer ein ganz be-sonderer. Während des normalen Schulbe-triebes, des Übens, ist natürlich auch die ganze Schwere dabei. Der Eurythmieun-terricht ist auch sicher nicht perfekt. Aber nach den Aufführungen sind meistens alle glücklich. Es herrscht eine ganz besonde-re Stimmung. Ich kann mich besonders an einen Schüler erinnern, der mich nach dem Abschluss spontan hinter der Bühne um-armte uns sagte: „Das war ein Superjahr!“ Oft sind es gerade Schüler, mit denen die Arbeit nicht leicht ist, die Schwierigkeiten

haben, sich zu motivieren, die dann ge-rade bei Aufführungen eine besondere Kraft erleben.

C.S.: Was sind die Ebenen, die die Eu-rythmie berührt?

A.H.: Abgesehen von der körperlichen Behändigkeit, von der Orientierung im Raum, von der Aufgabe, sich in Über-einstimmung mit Text oder Musik zu bewegen, ist es die Herausforderung, sich im eigenen Körper mit der eigenen Persönlichkeit und dem Gefühl so zu Hause zu fühlen, dass man sich traut, mit ihm etwas auszudrücken. Schluss-endlich findet eben durch eine Auffüh-rung eine Weitung der Persönlichkeit statt. Diese Erfahrung ist nicht nur auf den jeweiligen Körper beschränkt, son-dern umfasst den Raum, umfasst die Gruppe, umfasst die Idee des Stückes. Es kommt also etwas Überpersönliches dazu. Das finde ich überhaupt sehr spannend: Es geht um ganz individu-ellen Zugang und Ausdruck, und an-dererseits um übergeordnete Gesetz-mäßigkeiten in der Musik. In der Mu-sik herrscht ja ganz viel Mathematik. Es entsteht etwas Universelles.

C.S.: Werfen wir nun einen Blick zurück, auf deine Biografie, deinen Werdegang.

A.H.: Ein markanter Zug ist sicher, dass ich viel umgezogen bin. Ich kom-me ursprünglich aus Deutschland. Wir sind dann nach Oberösterreich, an den Wolfgangsee, gezogen und später nach Linz, wo ich die Waldorfschule besucht habe. Dort hatte ich eine sta-bile Phase, alle dreizehn Jahre an der-selben Schule, wir wohnten am Land, ich hatte da eine schöne und gesunde Kindheit. In der Schule habe ich mich wie ein Fisch im Wasser gefühlt.Ich kenne allerdings nur die Waldorf-

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„Durch die Pflege des Ungewohnten entsteht Offenheit“

schule, was ich ein bisschen als Nach-teil empfinde. Ich wüsste gerne mehr über den Wert unserer Schulen im Ver-gleich zu staatlichen Schulen, um auch zu sehen, was diese besser machen und wir noch lernen könnten.

C.S. Und nach der Schule, wie ist es da weiter gegangen?

A.H.: Bei uns gab es das dreizehn-te Jahr, ich habe also an der Waldorf-schule mit externen Lehrern die Matura gemacht. Während der Tanzschulzeit hat sich mein Interesse für das Ballett entwickelt, und nach der Matura habe ich zwei Jahre lang eine Vollzeittan-zausbildung an einer privaten Ballett-schule in Linz gemacht, danach zwei Jahre Ballettausbildung an der Wiener Staatsoper. Mein Ziel damals war mehr Körperdisziplin, mehr Sport, mehr Leis-tung. Mich interessierte auch die Tra-dition, die mit dem Ballett verbunden ist – und natürlich auch der Flair der großen Bühne. Die Verbindung von Künstlerischem und Sportlichem war mir sehr wichtig. Ich habe das ausge-schöpft, und außerdem war klar, für eine wirklich große Ballettkarriere war ich zu spät eingestiegen. Im Hinter-kopf hatte ich auch damals schon die Eurythmie. Aus Interesse besuchte ich auch Vorlesungen in Philosophie, Poli-tikwissenschaft und Physik.

C.S.: Dann folgte also die Eurythmie - ausbildung?

A.H.: Ja, ich habe mich für die Ausbil-dung in Holland entschieden, war dort drei Jahre lang. Dann habe ich noch

ein Jahr in England absolviert. Mein Ab-schlussjahr habe ich dann in Norwegen gemacht.

C.S.: Ganz schön bewegt…

A.H.: Ich habe dadurch viele Stile kennen gelernt, bin auch gut vernetzt in der gan-zen europäischen Eurythmieszene.

C.S.: Und nach dem Abschluss? Was kam da?

A.H.: Da bin ich noch für zwei Jahre in Oslo geblieben, habe an einer Waldorf-schule eine Vertretungsstelle gehabt und nebenbei in der mobilen Altenbetreuung gearbeitet, eine Erfahrung, die ich nicht missen wollte. Da habe ich viel über die Geschichte dieser Menschen erfahren, ihre Kriegserfahrungen, ihre schlechten, aber auch guten Erinnerungen an die deut-schen Besatzungssoldaten. Es war span-nend, wie sie jetzt die Begegnung mit ei-nem Deutschen erlebten, sie, die teilwei-se im Widerstand und interniert gewesen waren. Es waren dann durchwegs positive Erlebnisse – ich mag alte Menschen sehr gerne.

C.S.: Ist es von Vorteil, wenn ein Leh-rer schon viel erlebt hat, bevor er zu un-terrichten beginnt? Spüren die Schüler die Lebenserfahrung?

A.H.: Ich empfinde es als Vorteil, ja. Vie-les im Unterricht läuft über die Beziehung, nicht nur über das Fach. Wenn man nun schon viel gesehen hat, kann man mit den Schülern darüber sprechen. Die Schüler bringen ja auch einiges an Reiseerfahrun-gen mit, das schafft dann Gemeinsamkeit und Verbindung. Wenn beispielweise eine Schülerin ihr Sozialpraktikum in Norwe-

gen macht, dann freuen wir uns über diese geteilte Erfah-rung. Insgesamt aber sehe ich meine vielen Ortswechsel als grenzwertig. Ich bin zu viel herumgeflogen.

C.S.: Warum zu viel?

A.H.: Ich habe zu viel im Pro-visorium gelebt, es entstehen Freundschaften da und dort,

und man kann da nicht alles pflegen. Um dauernde Beziehungen zu schaffen, brau-che ich einen festen Ort.

C.S.: Den hast du ja nun. Und nicht zu spät, oder? – Was schätzt du an Schülern, wenn du sie an der Oberstufe übernimmst? Was sollten sie mitbringen?

A.H.: Eine einigermaßen positive Einstel-lung zum Fach Eurythmie. Auf absolute Ablehnung stoße ich selten, einmal habe ich das erlebt, das war eine Klasse, die eben eine schlechte Eurythmiebiografie hatte. Aber zurzeit passt das.

C.S.: Es müssen also nicht schon besondere Fähigkeiten vorhanden sein?

A.H.: Ich bin immer wieder positiv über-rascht. Ich merke: Die können etwas, die haben etwas gelernt. Gewisse Dinge sind selbstverständlich da. Da bin ich Tanja Hanna dankbar.

C.S.: Was zeichnet eine Schule aus, an der Eurythmie unterrichtet wird? Ist das an den Menschen wahrnehmbar?

A.H.: Ich glaube, es ist eine gewisse Of-fenheit. Eurythmie ist grundsätzlich etwas nicht Alltägliches. Durch das Pflegen des Ungewohnten entsteht eben Offenheit. Man wird körperlich und innerlich bewegli-cher. Das erschließt Zugänge zu Lebensbe-reichen, zu denen man sich sonst vielleicht nicht hinzugehen trauen würde.

C.S.: Ist es für dich vorstellbar, dass Euryth-mie auch an Nicht-Waldorfschulen unter-richtet würde?

A.H.: Ja, absolut!

C.S.: Oder vielleicht sogar ein Wunsch, ge-sellschaftlich gesehen?

A.H.: Ja, es ist schon ein Ziel von mir, die Eurythmie mehr in der breiten Öffentlich-keit zu verankern. Man muss dafür ganz entschieden von den Zeitgenossen ausge-hen und nicht so sehr von der Tradition. Die Grundlagen stammen natürlich von Rudolf Steiner, aber anknüpfen müssen wir an konkrete Erlebnisse der Ausführenden. Wichtig ist auch, dass wir eine zeitgemäße

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Sprache finden. Wenn dies gelingt, wür-den viele Menschen Zugang zur Eurythmie finden.

C.S.: Wie wichtig ist nun für dich dein Le-ben jenseits der Schule als Künstler? Welche Projekte gibt es da?

A.H.: Mir ist dieser Bereich sehr wichtig. Ich habe in diesem Sinn zwei Berufe - als Lehrer und als Künstler, wobei die Schu-le ganz klar den größeren Teil einnimmt. Diese zwei Tätigkeiten schaffen gegensei-tig ein Mehr an Motivation. Schule hat so an sich, das Privatleben aufzufressen. Da muss man langsam lernen, Grenzen zu ziehen. Konkret ist mein diesjähriges Pro-jekt „Intensivjahr Eurythmie“. Da bin ich mit Erwachsenen tätig, eigentlich auch

unterrichtend. Direkt ist momentan kein eigentliches künstlerisches Projekt in Pla-nung, ich halte mich aber ständig bereit dafür.

C.S.: Vergangenen März warst du ja im Rahmen des Cherubini-Projektes sowohl als Choreograf als auch als darstellender Künstler tätig.Hat es eine positive Wirkung auf die Arbeit als Lehrer, wenn du vom künstlerischen Tun erfüllt bist? Wenn der Funke deiner eigenen Begeisterung auf die Schüler überspringt?

A.H.: Ja, sicher.

C.S.: Wünschst du dir etwas für die Mau-rer Schule?

A.H.: Grundsätzlich empfinde ich das Kli-ma an der Schule sehr positiv. Man kann

Konflikte ansprechen, da haben wir im Rahmen von „WzQ“ (Wege zur Quali-tät) viel gelernt. Generell ist mir Folgen-des für ein Kollegium ein Anliegen: der respektvolle Umgang miteinander. Re-spekt alleine ist mir aber nicht genug. Daher wünsche ich mir als Grundzug nicht nur ein miteinander Arbeiten, sondern ein füreinander Arbeiten. Ich kann im Unterricht verwirklichen, was ich möchte, unterliege da keinerlei störenden Beschränkungen. Das Un-terrichten ist immer eine persönliche Entwicklung. Man wächst mit.

C.S.: Lieber Angelus, vielen Dank für dieses persönliche Gespräch.

MoMent im GespRäch: ANGELUS HUBER, Eurythmielehrer der Oberstufe

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„Rudolf Steiner nicht aufdrängen, sondern freilegen“

Mit-Organisator Stephan Siber über die vielfältigen Veranstaltungen im Steiner-Jahr 2011

2 011 jährt sich der Geburtstag Rudolf Stei-ners zum 150. Mal. Anlässlich dieses Ju-

biläums sind weltweit zahlreiche Veran-staltungen und Aktivitäten geplant, deren gemeinsames Ziel es sein soll, Steiners zu-kunftsorientierten Impulsen und Innovatio-nen verstärkt Eingang in den gesellschaftli-chen, politischen und intellektuellen Diskurs unserer Zeit zu ermöglichen. Es soll aufge-zeigt werden, wo die Anthroposophie heute in der Welt lebt, wo sie ihre Potenziale be-reits in der Praxis entfalten konnte und wel-che Lösungsansätze für brennende Zeitfra-gen sich heute aus ihr schöpfen lassen.

„Das Rudolf-Steiner-Jahr sollte aber auf keinen Fall einen missionierenden Charakter haben“, betont Stephan Siber, der gemein-sam mit Vera Koppehel vom Rudolf-Stei-ner-Archiv in Dornach sämtliche Aktivitäten koordiniert, die 2011 zum 150. Geburtstag Steiners über die vielfältigsten Bühnen gehen

werden. Seien es Ausstellungen, Veranstal-tungen, Lesungen und besonders gestaltete Speisekarten im Café Griensteidl – oder der Rudolf-Steiner-Express, der als realer Son-derzug quer durch Europa unterwegs sein wird. Ein Gedenk-Reigen, der „nicht ‚top-down‘ organisiert wird“, wie Siber erläutert, „sondern eher ‚circle-in‘. Wer will, kann sich melden und mitmachen – wir stehen ledig-lich in der Mitte und führen die Fäden, die rund um uns geknüpft werden, zueinander.“

Und es solle eben nicht der Eindruck ent-stehen, „dass da Anthroposophen irgend etwas oktroyieren wollen. Die Veranstal-tungen sollten einen einladenden Charakter haben. Unser Anliegen ist es nicht, Steiner der Welt aufzudrängen, sondern ihn viel-mehr freizulegen, sodass jedem einzelnen Menschen eine möglichst unbefangene und objektive Auseinandersetzung mit der The-matik ermöglicht wird und so die Anthropo-sophie auf eine ihr entsprechende Art und Weise im öffentlichen Bewusstsein veran-kert werden kann“, erläutert Siber.

Damit stellt sich das Gedenken bewusst

außerhalb des oft herrschenden Span-nungsfeldes zwischen undifferenzierter Anfeindung von Außen und unbeirrba-rem Dogmatismus von Innen. War es einerseits erstere, die den Blick auf den kreativen Denker und Gestalter Rudolf Steiner vielfach verstellt hat, so waren es in der öffentlichen Wahrnehmung nicht zuletzt auch oft Anhänger selbst, die seine Gedanken in feste Lehren „schock-gefroren“ haben. Steiner solle also durch-aus auch „entsteinert“ werden, wie es Siber lächelnd formuliert.Der Auftakt zum Gedenkjahr: Eine fünf-stündige Pressekonferenz Anfang No-vember im Goetheanum bei Basel – mit Vertretern aus Ägypten, Brasilien, Deutschland, Indien, Japan, Niederlan-de, Österreich, Schweiz, Tschechien und dem Vereinigten Königreich.

Allein die Vertreter auf dem Podium verdeutlichen, wie groß die Bandbreite ist, die es zu diskutieren gilt: wenn etwa Ute Craemer, die Gründerin von Sozial-projekten und Netzwerken in Brasilien

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„Rudolf Steiner nicht aufdrängen, sondern freilegen“

neben Götz Werner, dem Gründer des dm drogerie marktes sitzt. Oder Goetheanum-Vorstandsmitglied Bodo von Plato neben Hellmut Fisch-meister, dem ehemaligen Direktor des Max Planck-Instituts für Metallfor-schung in Stuttgart und Mitglied des Österreichischen Wissenschaftsrats.

Roman David-Freihsl

MoMent präsentiert nicht nur in die-ser Ausgabe eine erste Auswahl der Veranstaltungen zum 150. Geburts-tag Rudolf Steiners im kommenden Jahr – sondern wird diese auch 2011 regelmäßig begleiten. Weitere In-formationen finden Sie im Internet unter:

www.rudolf-steiner-2011.com

Das Wien des „A-Priori-Mannes“

R udolf Steiner ist im öffentlichen Raum Wiens kaum präsent. Das Steiner-

Denkmal im Schweizergarten gegenüber dem kürzlich abgerissenen Südbahnhof etwa wurde erst 1981 errichtet, die Steiner-Gedenkstätte in Brunn am Gebirge kennen nur die wenigsten – manche glauben gar, dass er ein gebürtiger Deutscher gewesen sei und sind erstaunt, wenn sie erfahren, dass er nicht nur im damaligen Österreich, im nun kroatischen Kraljevec geboren wurde, in Pottschach, Neudörfl, Inzersdorf und Brunn am Gebirge aufwuchs – und in Wien an der Technischen Universität studierte.Das kürzlich im Metroverlag erschienene Buch „Rudolf Steiner in Wien“ folgt nun all diesen Spuren, führt ein in die Welt, in der Steiner heranwuchs, lernte und studierte, geleitet die Leser zu all jenen Stätten, in denen Steiner als junger Mann unterwegs war. Der Südbahnhof, die Ringstraße, die damals gerade entstand, die Technische Universität, wo Steiner aufgrund seiner Lieblingsfloskel mit Spitznamen wie „A-Priori-Mann“, „A-priori“ und später nur „Prior“ bedacht wurde.Da wird Steiners erste eigene Wohnung in der Kolingasse 5 besucht, der Salon von Marie Eugenie Delle Grazie in der Währinger Cottage und nicht zuletzt das Café Griensteidl, in dem der junge Steiner intensiv in die Welt der Wiener Intellektuellen, Schriftsteller und Kaffeehausliteraten ein tauchte. Anhand dieser und vieler anderer Schau-plätze beschreibt Autor Wolfgang Zumdick stets die Zeit und das damalige soziale und geistige Umfeld und gibt Tipps für weiteres Flanieren. Ein Buch nicht nur für Wiener, die Steiners Spuren in ihrer Stadt folgen wollen – sondern vor allem auch für Gäste, die etwa zu seinem 150. Geburtstag seine Herkunftsstätten erkunden wollen.

„Rudolf Steiner in Wien“, Wolfgang Zumdick, Metroverlag, 2010

Roman David-Freihsl

Steiner im MuseumZwei Großausstellungen, die in diesem Jahr schon unter dem Generaltitel „Kosmos Stei-ner“ im Kunstmuseum Wolfsburg zu sehen waren, gehen auf Tour. Die Ausstellungen in Wolfsburg wurden nach zwölf Wochen Laufzeit nicht nur verlängert – mit mehr als 20.000 BesucherInnen waren sie auch die besucherstärksten Sommerausstellungen in der Geschichte des Hauses.In einem Teil behandelt die vom Vitra Design Museum zusammengestellte Ausstellung „Die Alchemie des Alltags“ das Wirken Ru-dolf Steiners im 20. Jahrhundert in Architek-tur, Design, Kunst und Gesellschaft. Sie ist die weltweit erste umfassende Retrospektive des Reformers außerhalb eines anthroposo-phischen Kontextes.Mit der Ausstellung „Rudolf Steiner und die Kunst der Gegenwart“ machen das Kunst-museum Wolfsburg und das Kunstmuseum Stuttgart die Verbindungen und Resonan-zen sichtbar, die im Werk zeitgenössischer Künstler zur Gedankenwelt Rudolf Steiners bestehen.Kunstmuseum Stuttgart: 4. Februar bis 22. Mai 2011Vitra Design Museum Weil: Herbst 2011Es ist geplant, dass die Ausstellung „Die Alchemie des Alltags“ 2012 dann auch in Wien zu sehen sein wird.

WOW-Day 2011

Waldorf-One-World: Unter diesem Titel helfen Waldorfschüler Waldorfschülern in der ganzen Welt. Bei unterschiedlichsten Aktionen wie Zirkusaufführungen in Fuß-gängerzonen oder Sponsorläufen werden Spenden für Waldorf-Institutionen in Ent-wicklungs- und Schwellenländern gesam-melt. Am 29. 09. 2011 wird der WOW-Day erstmals weltweit stattfinden.

www.wowday.eu

Der Rudolf Steiner Express

Der Rudolf Steiner Sonderzug wird im Februar 2011 von Köln aus durch Mitteleuropa bis nach Kraljevec, dem Geburtsort Steiners unterwegs sein. Der Zug wird aus InterRegio-Wag-gons – die von anthroposophischen Designern nach dem Prinzip der Dreigliederung geplant worden sind – und einem Rheingold-Clubwagen zusammengesetzt. Der Steiner-Ex-press startet am 24. Februar in Köln und wird unter anderem auch in Salzburg und Wien Station machen.

Nach seiner Ankunft in Wien am Abend des 26. 2. findet tags darauf die

Geburtstags-Matinée in der Wiener Nationalbibliothek

statt. Zur feierlichen Eröffnung des Jubiläumsjahres 2011 in Österreich wird nach der Festansprache auch die neue Rudolf Steiner Bildmono-graphie präsentiert.

27. Februar 2011, Beginn: 11 Uhr.

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Neue Zeiten in der erlesenen Stube

Eine Erfahrung, die vor dem Herbst 2010 wohl einige gemacht hatten: Man braucht ein einschlägiges anthroposophisches Buch, sucht ein gutes Kinder- oder Jugend-buch oder will schlicht Stockmar Wachskreiden besorgen. Kein Problem, nur ein paar Schritte hinüber zur Goetheanistischen Studienstätte in der Speisinger Straße – und dann stand man vor den verschlossenen Türen der Bücherstube. Weil sich

kein Mensch das ausgeklügelte System der unterschiedlichsten Öffnungszei-ten merken konnte.Aber das ist nun Vergangenheit – denn die Bücherstube erfuhr über den Sommer eine wundersame Wandlung. Umgebaut wurde sie, vergrößert, großzügig gestaltet. Die Regale sind übersichtlich eingeräumt, besondere

Angebote werden auf Büchertischen präsentiert – während hinten um’s Eck ein exotischer Vogel in einer nicht minder großzügigen Voliere trällert.

Und die Öffnungszeiten? Sind jetzt vereinheitlicht, kundenfreundlich und lauten schlicht:Montag bis Freitag, 9 bis 18 Uhr.Wie sehr die neue Zeit in diese er-lesene Stube eingezogen ist, zeigt sich übrigens auch daran, dass sie neuerdings auch auf Facebook zu finden ist.

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Bücherstube in der Goetheanistischen Studienstätte,1230 Wien, Speisinger Straße 258 (01) 88 92 693 [email protected]

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Irene Mayer:Ich habe seit 17 Jahren Kinder an unserer Schule: Meine großen Kinder waren beide 12 Jahre hier und studieren inzwischen. Clara geht jetzt in die 5.Klasse; für diese Klasse bin ich auch Elternrätin. Ich habe Romanistik studiert, allerdings das Studium nach der Geburt unserer ersten beiden Kinder abgebrochen. Vor zwei Jahren habe ich die Ausbildung zum Lerncoach für Kinder und Jugendliche abgeschlossen, um Kinder mit Lernschwierigkeiten unterstützen und fördern zu können.Im Elternrat bin ich das 4. Jahr; heuer habe ich gemeinsam mit Elisabeth Mac Nulty die ER – Leitung übernommen. Ich freue mich schon auf diese neue, spannende Aufgabe!

Elisabeth Mac Nulty:Ich komme ursprünglich aus Irland und bin über Schottland nach Österreich gekommen. Seit 1992 lebe ich in Wien und bin mit einem Iraner verheiratet. Wir haben zwei Kinder: Unsere Tochter geht in die

7. Klasse (ich bin Elternrätin für diese Klasse) und unser Sohn in die 5. Klasse. Ich bin jetzt das 5. Jahr im Elternrat und freue mich, die Leitung in diesem Schuljahr gemeinsam mit Irene Mayer zu übernehmen (wir haben beide Kinder in der 5. Klasse). Ich habe Biochemie studiert, einige Jahre in der Forschung gearbeitet, bin aber derzeit nicht berufstätig.

Aktuelle Termine Veranstaltungen Details und ÜberblickVortrag Jesper Juul Sa 6.11. 19:00 Sonntagshandlung Christengemeinschaft Wien-Süd So 7.11. Kinder 9:45 Erwachsene 10:30Elternabend der 10. Klasse Mi 10.11.Elternrat-Sitzung So 14.11.Elternabend 11. Klasse Di 16.11.Bundtagung in Wien-Mauer Sa 20.11.Basar in Wien Mauer Fr & Sa 26. & 27. & 28.11. (s.Seite 4, 5)Sonntagshandlung Christengemeinschaft Wien-Süd So 5.12. Kinder 9:45 Erwachsene 10:30Weihnachtsferien Fr 24.12.2010 bis So 9.1.2011

Gleichbleibende Terminemontags: Arbeitsgruppe mit Dr Hitschmontags: Tanz-Abende (s. MoMent Sept/Okt S.30) I. Leitner 069919043893 [email protected]: Puppennährunde Endresstr. 113, 20:00

Neues vom ELTERNRAT

„Die Deutsche Pediculosis Gesellschaft e.V. ist ein gemeinnütziger Verein, der 2006 in Hannover gegründet wurde, nachdem der heutige 1. Vorsitzende hinreichend davon genervt war, dass seine Töchter sich immer wieder mit Kopfläusen angesteckt haben. Wir ver-folgen das Ziel, die aktuellen wissen-schaftlichen Erkenntnisse über Kopfläu-se in allgemeinverständlicher Form ei-ner breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Wir fühlen uns der evidenzba-sierten Schulmedizin verpflichtet.“Folgende und viele weitere Fragen fin-den kompetente Beantwortung:www.pediculosis-gesellschaft.de

• Mussichjetztallessaubermachen,waschen und desinfizieren?

• WerdenKopfläuseüberMützenübertragen?

• KannichmichanherausgefallenenLäusen anstecken?

• KannichmichanherausgefallenenNissen (Lause-Eiern) anstecken?

• WarumwirdinanderenQuellen4 Wochen Plastiktütenverwahrung empfohlen?

• SollenFamilienmitgliedervorsorglichmitbehandelt werden?

• Esjucktso!DarfichdieWiederho-lungsbehandlung vorziehen?

• DieLäusekommenimmerwieder,was machen wir falsch?

• MüssenalleEier/Nissenentferntwerden?

• WerdenKopfläuseüberHaustiereübertragen?

• SpielenHygiene,Bildung,Einkommenoder Wohnverhältnisse eine Rolle?

• GibteseinenUnterschiedzwischenJungen und Mädchen?

• WerdendieKopfläuseindenFerienaus dem Ausland eingeschleppt?

• WarumisteinesolideStudiezurKopflausbehandlung so aufwändig?

• DürfenKindermitKopfläusenindieSchule oder den Kindergarten?

Der Laus den Garaus… zum stets aktuellen Läuse-Thema ein Hinweis aus dem Elternrat: Hilfreiche Tipps zur effektiven und an unserer Schule erfolgreich erprobten Methode fin-den sich auf www.pediculosis-gesellschaft.de Dort gibt es auch einen Spezial-kamm zu erwerben.

Die Leiterinnen des Elternrats - zu erreichen unter: [email protected]

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22 | MoMent November 2010

Christa Salcher (C.S.): Wie kommt es, dass ihr vier, die ihr alle eine Klasse besucht habt, zusammen wohnt?

Florian (F): Das war mehr oder weniger Zufall. Vor zwei Jahren habe ich ein E-mail von Julia gelesen, dass sie ein WG-Zimmer sucht. Und da sind wir dann gemeinsam in diese Wohnung gezogen, die ich gera-de mit ein paar Freunden gefunden hat-te. Ja, das hat sich so ergeben – ich hät-te nie gedacht, je mit der Julia zusammen zu ziehen. (Alle lachen). Nein, ich meine das nicht im negativen Sinn, es wäre mir einfach nie die Idee gekommen. Und dann haben wir Waldorfschüler es geschafft ha-ben, dass alle Nicht-Waldorfschüler aus-ziehen…(neuerlich Gelächter)

Julia (Ju): Diese Konstellation gib es eigent-lich erst seit einem halben Jahr, beziehungs-weise wohnen wir Vier überhaupt erst seit einem Monat zusammen, weil der Florian zwischenzeitlich noch mit Erasmus im Aus-land war.

C.S.: Ihr habt also in der Zwischenzeit auch Erfahrungen mit Nicht-Steinerschü-lern gesammelt… (Gelächter) Seid ihr alle vier zwölf Jahre zusammen in die Schule gegangen?

Jan: Ich war nur drei Jahre in der Klasse – Neunte, Zehnte, Elfte.

Johanna (Jo): Wir drei waren von Anfang bis zum Ende in einer Klasse.

C.S.: Habt ihr den Eindruck, dass so eine lange gemeinsame Zeit eine Beziehung schafft, die über eine rein persönliche hin-ausgeht? Dass solch eine Gemeinsamkeit andauert?

Jo: Also ich glaube schon. Einfach, weil man einander so gut kennt. Man sieht einander jeden Tag, zwölf Jahre lang. Da ist dann ein-fach Etwas.

F: Man hat ein G’spür für den anderen. Man kennt vielleicht nicht jeden als Person so gut, aber man weiß, wann man was sagen kann, man braucht ihm nur ins Gesicht zu

schauen und kann deuten, wie er drauf ist.Ju: Und das erweitert sich natürlich jetzt durch das Zusammenleben.Jo: Ja, es ist irgendwie wie in einer Familie. In der Schule war es ja auch so, durch das tägliche Sehen waren wir eben auch ei-gentlich gezwungenermaßen zusammen.F: Ja, es hat etwas Wohliges.C.S.: Das waren jetzt positive Aspekte des langen gemeinsam verbrachten Zeit. Gibt es auch Nachteile?Ju: Na ja, wenn wir uns gar nicht mögen würden, wären wir nicht zusammen gezo-gen. Es gibt aber auch sicher einige aus der Klasse, mit denen man sich ein gemeinsa-mes Wohnen gar nicht vorstellen kann.C.S.: Besteht die Gefahr, in gewissen Rollen fixiert zu werden, wenn man so lange in ei-nem Verband ist?Jo: In der Klasse war das schon so, mittler-weile sind wir da alle draußen.Jan: Wenn ein Klassentreffen stattfindet, dann sind alle wieder in ihrer Rolle drinnen. Das geschieht wie automatisch.Ju: Für die WG würde ich das nicht sagen.C.S.: Jan, wie war es für dich, als du in die Klasse gekommen bist, wie hat sie auf dich gewirkt?

Jan: Am Anfang ist mir die Klasse verschlos-sen vorgekommen, alle haben einander so gut gekannt, kannten auch die Klassen da-rüber und darunter, und ich war neu. Aber nach zirka einem halben Jahr war ich gut integriert.

C.S.: Ihr seid nun vierundzwanzig oder fünfundzwanzig Jahre alt. Für unsere Leser ist sicher interessant, was ihr gerade macht.

Ju: Ich studiere Medizin und habe gerade mein letztes Jahr begonnen.

Jo: Ich studiere Spanisch und Germanistik, Spanisch bin ich fast fertig, Germanistik dau-ert noch ein bisschen.

F: Ich studiere auch – Internationale Ent-wicklung, Entwicklungshilfe und Politikwis-

senschaften, und bin auch schon weit, mehr oder weniger vor der Diplomarbeit.

Jan: Ich habe letztes Jahr zu studieren begonnen, Architektur auf der TU, bin aber nicht sicher, ob ich das weiterfüh-ren will. Ich mache immer wieder ver-schiedene Arbeiten und schau gerade, was dieses Jahr bringen wird. Auch bis-her habe ich Verschiedenstes gemacht, „ausbildungstechnisch“ bin ich so weit wie vor fünf Jahren. Ich weiß noch nicht, was ich wirklich durchziehen will.

C.S.: Wäre ja auch fast langweilig, wenn du auch so sicher wärst… Der Jan hat also seit der Schulzeit eine Viel-falt erlebt, wie hat das bei euch anderen ausgeschaut?

F: Ich war nach der Matura ein Jahr auf Auslandszivildienst in Kroatien, gemein-sam mit einem Freund, ebenfalls aus der Waldorfzeit. Wir haben in einem Projekt für Kinder gearbeitet, deren Schicksal vom Krieg bestimmt war, ähnlich einem Kinderdorf. Danach habe ich in Wien das Studium begonnen und abgesehen von kurzen Reisen hauptsächlich studiert. Das letzte Sommersemester habe ich mit dem Erasmusprogramm in Spanien verbracht.

Jo.: Ich bin nach der Matura für ein paar Monate weggegangen, nach Spanien, habe dort soziale Arbeit in einer Behin-derteneinrichtung geleistet. Dann habe ich zu studieren begonnen und war das letzte Studienjahr mit Erasmus wieder in Spanien.

C.S.: Was ist dein Berufsziel?

Jo: Im Moment würde mich Überset-zen interessieren, deswegen studiere ich auch Germanistik dazu und sonst weiß ich es noch nicht. Vielleicht gehe ich nach dem Studium auch noch einmal ins Ausland, ich bin sehr reiselustig.F: Ich würde gern bei einer internatio-nalen Institution arbeiten oder als Ent-wicklungshelfer im Feld, aber ganz genau

MoMent im GespRäch ...mit ehemaligen WaldorfschülernTeil 1: Geburtsjahrgang 1985/86; Schulzeit 1992 bis 2004

Ein Gespräch mit Florian, Jan, Johanna und Julia. Alle vier wohnen zurzeit in einer Wohngemeinschaft im 15.Bezirk.

„Alles prägt“

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November 2010 MoMent | 23

kann ich es noch nicht sagen. Wenn man nicht zu genaue Vorstellungen hat, kann man auch nicht so leicht ent-täuscht werden.

C.S.: Und bei dir, Julia?

Ju: Ich habe gleich nach der Matura zu studieren begonnen, weil ich sehr sicher war, dass ich das machen will und schon sehr gespannt darauf war. Und habe bis jetzt ohne Unterbrechung studiert. (Sagt lachend:) Aber ich war auch schon einmal im Ausland… (Gelächter) Das Berufsziel Arzt ist klar, ich will auf jeden Fall den Turnus machen und ziemlich si-cher eine Facharztausbildung, weiß aber noch nicht genau, in welcher Richtung.

C.S.: Hat die Waldorfschule eure Lauf-bahn von der Ausrichtung her bisher geprägt?

Jo: Das ist schwer zu sagen, vielleicht hat sie mich in der Hinsicht geprägt in der Entscheidung aus Wien wegzugehen, in der Wahl des Studiums eher nicht. In der Schule war ich in den Sprachfächern gar nicht so die Nummer Eins. Das Interes-se für anderes wird einem in der Steiner-schule schon mitgegeben, anderes se-hen, ein anderes Land kennen lernen.

Ju: Ich glaube, ich hätte auch Medi-zin studiert, wenn ich in eine staatliche Schule gegangen wäre. Das einzig Rich-tungsweisende, was mir bezüglich der Schulzeit dazu einfällt, ist, dass man sich in der zwölften Klasse wegen der Wahl des Jahresarbeitsthemas schon sehr ge-nau fragt, was interessiert mich eigent-lich? Da wurde mir mein Interesse für Medizin sehr klar.

F: Alles prägt… Ich glaube, ich mache das, wofür ich in der Schule besonders

interessiert worden bin. Für die Herange-hensweise an das Leben macht das schon viel aus, finde ich. Ein ganzheitlicherer Blick. In der Maturazeit nach der Waldorfschule habe ich dann so ein „Stakkatodenken“ er-lebt, eins fertig, zwei fertig, drei kommt an die Reihe etc. Das Ein-Bisschen-Weiterden-ken, Über-den-Tellerrand-Schauen hat mich schon sehr geprägt.

C.S.: Also eine bleibende Wirkung… Und bei dir, Jan?

Jan: Ich war ja insgesamt in fünf Schulen. Ich habe von überall etwas mitgenommen, weiß aber noch immer nicht, was ich will. Die Steinerschule war mit Abstand die bes-te Schule, an der ich war, das muss man schon sagen, weil, wie man sieht, die sozi-alen Kontakte und Freundschaften bestehen weiter. Ob mich die Steinerschule besonders geprägt hat, ist schwer zu sagen. Allerdings denke ich, dass die Zeit von fünfzehn bis achtzehn schon eine sehr entscheidende ist.

C.S.: Gehen wir einen Schritt zurück, schau-en wir auf die Zeit nach der Steinerschule, ihr habt ja alle maturiert, oder? War das eine große Veränderung nach den zwölf Jah-ren an einem Ort? Wie habt Ihr das erlebt?

Jan: Ich war zwar in einer achten Klasse Gymnasium, habe die Matura aber nicht abgeschlossen.

F: Ich finde das Bild, das da gezeichnet wird, übertrieben: Wir aus dieser „kleinen behü-teten Welt“ werden plötzlich in die Kälte hi-nausgestoßen… Das Thema „Matura“ wird größer gemacht, als es ist. Gut, es ist ein ganz anderes System, Julia und ich waren in der Hegelgasse (12, Anm. C.S.). Ich habe das so erlebt: Ein Leben nach Strich und Faden, alles muss seine Ordnung haben, es gibt eine Struktur, und die ist wichtiger als das Sub-jekt. Solange man brav den Lehrplan erfüllt, ist alles in Ordnung. Da gab es einige Lehrer, die so dachten. Ja, da muss man sich dar-

auf einstellen. Wenn man das System durch-schaut, schafft das jeder Waldorfschüler.

C.S.: Das Thema wird also aufgeblasen?

F: Ja, es wird irgendwie Angst davor ge-macht, auch bei den Eltern. Es ist ja nicht so, dass gerade einmal ein Waldorfschüler pro Klasse die Matura schafft…

C.S.: Also entdramatisieren?

F: Ja, entdramatisieren.

Ju: Ich bin eigentlich mit einer recht nega-tiven Einstellung in dieses Maturajahr hin-eingegangen, weil ich einfach nicht einsehen wollte, dass meine zwölf Jahre Ausbildung an der Waldorfschule nicht anerkannt wer-den. Dann konnte ich aber in einigen Fä-chern noch viel profitieren, und es hat mir gar nicht so viel ausgemacht, das Jahr zu machen, ich will es so gesehen auch nicht missen. Und es ist mir nicht schwer gefallen.

C.S.: Ist aus eurer Sicht dieses Jahr nach der Schule insgesamt verzichtbar, oder hat es ei-nen Sinn, ein anderes System und Strukturen kennen zu lernen?

Jo. Ich glaube, es bringt nichts.

F: Gar nichts. Es ist wie ein Zurückschalten: Nach der zwölften Klasse kommst du in ein System, wo du nur brav machen und nicht denken musst, und dann, nach der Matura kommst du an die Uni, wo wieder ein Den-ken gefragt ist wie in der zwölften Klasse.

Jan: Kommt darauf an, wo du studierst und was…

Ju: Die zwölfte Klasse an der Steinerschu-le würde schon zerstört werden durch einen internen Abschluss mit Matura. Man denkt an so viele andere Dinge in diesem Jahr! Die-ses letzte Jahr war extrem wichtig für mich. Ich bin sehr froh, dass ich alle zwölf Jahre geblieben bin.

C.S.: Wenn ihr in einem Bild oder mit we-nigen Worten die Atmosphäre an der Stei-nerschule beschreiben solltet, wie sieht das aus?

Ju: Wenn ich an die Unterstufe denke, dann ist das ein Gefühl von extremer Geborgen-heit. Heimisch.

F: Geborgenheit, immer. Angst gab es nicht, es war immer nett, dorthin zu gehen.

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Jo: Es ist eigentlich selten, dass man von ei-nem Schüler hört, dass er immer gerne in die Schule gegangen ist. Ich bin immer ger-ne hingegangen. Wenn man sagen kann, ich war immer gerne in der Schule, dann ist das ein sehr positives Zeugnis.

Jan: Ich bin immer gerne hingegangen. Es kommt darauf an, welche Lehrer man hat. Die Lehrer, ganz egal, wo man ist, sind das Wichtigste an einer Schule. Ich habe auch an staatlichen Schulen, besonders an einer, solche Lehrer getroffen. Ein Lehrer, der Leh-rer sein will. In der Steinerschule gab es ei-gentlich nur Lehrer, die Lehrer sein wollten. Das heißt noch nicht, dass ich mit allen gut ausgekommen bin.

C.S.: Gut, dann kommen wir vom Atmo-sphärischen zu den Lehrern, bzw. zu den Fächern.

Ju: Es gibt Fächer, in denen ich für mein Ge-fühl zu wenig unterrichtet worden bin. Vor allem in den Naturwissenschaften in der Oberstufe. Die sind in der Steinerschule ex-trem zu kurz gekommen. Ich habe da in der öffentlichen Schule viel mehr gelernt, be-sonders in Chemie, da wurde mir klar, dass man viel mehr verstehen kann. Das Tolle an der Steinerschule waren allerdings die vie-len Versuche. Meine Vorstellung wäre eine Mischform zwischen diesen beiden Formen, das heißt also Versuche beschreiben und verstehen, was da vor sich geht.

(Einwand von Florian…)

Ju: Offensichtlich ist das auch eine individu-elle Sache: In Fächern, wo ich sehr zufrieden war, waren es andere nicht und umgekehrt.

F: Es gibt ein Problem an der Waldorfschule, das ein strukturelles ist: Sie ist froh, wenn sie überhaupt Lehrer hat. Die sind dann oft gar keine Lehrer. Sie unterziehen sich auch nie einer gewissen Evaluierung. Man sollte sich von Schulseite öfter genauer ansehen, wie jemand unterrichtet. Manchmal war das fachliche Wissen hervorragend, aber keine Didaktik vorhanden. Das sollte man schon sagen, vielleicht hilft eine solche Kritik. Die Praktika waren super! Oder die Experimente fand ich faszinierend. Aber ja, etwas mehr Systematisierung könnte nicht schaden.

Ju: Auch in anderen Fächern könnte der Un-terricht etwas mehr Struktur vertragen.

C.S.: Das bezieht sich jetzt alles eher auf die Oberstufe?

Jo: Wir hatten in der Unter- und Mittelstu-fe ja noch wirklich acht Jahre lang ein und dieselbe Lehrerin, das heißt also die Klassen-lehreridee mit durchgehenden acht Jahren wurde realisiert. Jetzt habe ich öfter gehört, dass LehrerInnen schon nach ein, zwei, drei Jahren gehen, weil sie nicht genügend quali-fiziert sind. Wo bleibt dann die Idee des ei-nen begleitenden Lehrers?

C.S.: Findet ihr also das Prinzip, acht Jah-re lang denselben Klassenlehrer zu haben, gut?

Jo: Acht sind fast zu viel. Sechs Jahre wür-den genügen.

F: Ich bin da auf der Gegenposition, ich fand acht Jahre gut. Zumindest die Grundidee. Es stimmt schon, dass für Vierzehnjährige an-dere Fähigkeiten beim Lehrer da sein sollten als bei Sechsjährigen. Ich persönlich habe rein fachlich am meisten von den acht Jah-ren profitiert, da ist ein großer Grundstein gelegt worden. In Englisch, zum Beispiel habe ich an der Oberstufe fast nichts mehr dazu gelernt, da habe ich mich erst an der Uni verbessert.

Jan: Was unterrichtet ein Klassenlehrer ei-gentlich alles?

Jo: Am Anfang eigentlich alles.

Ju: Ab der sechsten Klasse fängt es dann an, dass manche Epochen abgegeben werden.

Jan: Von meiner Schwester weiß ich, dass sie unter ihrer Klassenlehrerin sehr gelitten hat. Und dann ist so eine lange Zeit einfach zu viel.

F: Ja, es kommt natürlich immer auf die per-sönliche Beziehung zum Lehrer an, auf Sym-pathie, gegenseitig.

Jo: Die Beziehung kann sich aber auch im Lauf der Zeit verändern. Bei mir waren dies-bezüglich die acht Jahre zu lange.

Ju: Ich glaube auch, dass sechs Jahre Klas-senlehrer reichen würden. Da ist man dann in einem Alter, wo man durchaus unter-schiedliche Lehrer verträgt. Ich möchte die

stabile, recht lange Phase zu einer haupt-sächlichen Bezugsperson aber nicht missen.

F: Ja, vielleicht wären sechs oder sieben Jah-re wirklich gut, das letzte Jahr fand ich auch schwierig.

Ju: Grundsätzlich sind wir uns, glaube ich, alle einig, dass die Beziehung zum Lehrer wichtiger ist als das Fach.

F: Offensichtlich bleibt das Empfinden, wie ist die Qualität des Lehrers, etwas sehr Individuelles.

(Es folgt eine heftige kurze Diskussion zu diesem Thema, mit konkreten Beispielen.)

C.S.: Wie erlebt ihr die Tatsache, in eine „andere“ Schule gegangen zu sein in der Be-gegnung mit euren KollegInnen heute?

Ju: Ich habe diesbezüglich sehr unterschied-liche Gespräche hinter mir. Manchmal mit dem Gefühl, mich rechtfertigen zu müssen. Bei anderen wieder kommt es sehr gut an. Ich bin sehr froh, auf dieser Schule gewesen zu sein. Aber manchmal geht mir der Erklä-rungsbedarf, weil alle wissen wollen, wie das dort war und was das überhaupt ist, auf die Nerven. Ich stoße auch bei den diversen Er-klärungsversuchen an meine Grenzen.

Jo: Bei mir ist das ganz anders. In meinem Studium habe ich ja viel mit Lehramtsstu-dentInnen zu tun. Und die sind immer posi-tiv interessiert, wissen auch schon das Eine oder Andere darüber. Das Gefühl der Recht-fertigung hatte ich noch nie.

F: Ich habe schon meine Schemata entwi-ckelt für Erklärungen… Es gibt aber schon manche Waldorfschüler, die sich als etwas Besseres fühlen … Die dann als nie gefun-dene Genies enden… Das ist vielleicht eine Gefahr, hab ich schon erlebt. Waldorfschule ist cool, aber dann ist es gut, sich mit der Welt auseinanderzusetzen, in dem Wissen, woher man kommt.

Jan: Wenn ich davon erzähle, reagieren Leu-te oft so, dass sie auch gerne da hingegan-gen wären.

C.S.: Ihr seid alle vier spürbar mit der Schu-le verbunden. Gibt es von eurer Seite etwas, was ihr eurer Schule wünscht?

F: Geld … (allgemeines Gelächter)

moment im Gespräch mit ehemaligen Waldorfschülern

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November 2010 MoMent | 25

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Waldorfkindergarten Wien Ost,Wagramer Straße 103/4/3

Zur Unterstützung für den neuen Waldorfkindergarten Wien Ost lädt der Wal-dorfkindergarten „Frau Holle“ in Wien-Wieden zu einem Benefiz-Puppenspiel in die Tilgnerstraße ein. Gespielt wird ein russisches Märchen: „Maschenka und der Bär“.

Donnerstag, 18. November, 16 UhrTilgnerstraße 3/5, 1040 Wien, U1 Taubstummengasse

Jan: Staatliche Unterstützung. Lehrernach - schub.

Jo: Ja, Lehrer und auch eine Auswahl an Lehrern.

Ju: Geld bringt’s eigentlich auf den Punkt. Ich finde, dass es dort in die richtige Richtung geht, aber man könnte sicher manches besser ma-chen, wenn die Mittel dafür da wären.

F: Es geht für mich auch um eine Verbesse-rung im Strukturbereich, besonders für das Al-ter ab fünfzehn Jahren. Natürlich anders als an der Öffentlichen Schule. Als Beispiel für fehlen-de Struktur fällt mir die Sache mit den „Blauen Briefen“ ein, das waren Regelungen, die zu indi-viduell gehandhabt wurden. Klare Konsequen-zen wären gut. Die schließen menschliche Lö-sungen nicht aus.

C.S.: Was ist für euch die Essenz, die diese Schule von anderen unterscheidet? Es steht ja ein bestimmtes Weltbild dahinter.

Jo: Das Besondere ist das Individuelle, dass der einzelne Mensch, der einzelne Schüler an-geschaut und gekannt wird. Die Lehrer kennen auch deine Geschwister, zum Beispiel, die gan-ze Familie. Auch Lehrer, die man nicht hat, wis-sen deinen Namen.

F: Das Ganzheitliche. Ich meine damit nicht „Eso-ganzheitlich“, sondern der ganze Mensch mit seinem Hintergrund wird gekannt. Eigentlich wie in einer Dorfschule, nur ohne Rohrstock, in einer modernen Struktur. In einer „normalen“ Schule bist du Schüler XY aus der 2c, wechselst dann vielleicht in die 3ef. Das Entscheidende ist also die Aufmerksamkeit, die man bekommt. Es fällt auf, wenn sich ein Kind radikal verändert, zum Beispiel.

Jan: Ich finde den Unterrichtsplan gut, die Epo-chen sind sinnvoll. Man kann besser in ein Fach eintauchen. Ein weiterer Vorteil ist, dass man viel mehr Kunstunterricht hat. Malen, etwas aus Kupfer, aus Stein machen, das wird hier ge-fördert. Nicht nur mit dem Hirn, sondern auch mit den Händen etwas schaffen. Der Werkun-terricht an anderen Schulen, das ist ein Fach, wo man mehr oder weniger nicht hingeht.

F: Ja, die praktische Intelligenz…Jan: Die Selbständigkeit wird dadurch gefördert.

C.S.: Ich danke für eure Bereitschaft zum Ge-spräch und wünsche euch alles Gute.

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26 | MoMent November 2010

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November 2010 MoMent | 27

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Page 28: MoMent November 2010

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Diese Ausgabe v. MoMent wurde am 4.11. an die post.at übergeben.