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1 3. QUARTAL 2013 Ausgabe 2 WWW.REVOLUTIONBILDUNG.DE Seite 3 DER WAHLPROGRAMM-CHECK Was tun die Parteien für Bildung? Seite 4 / 5 DER BILDUNGSRECHNER Was kostet gute Bildung? Seite 6 / 7 KAMPAGNE UND AKTION Bilder eines Sommers und Ausblick auf den Herbst »Wir wollen mehr Demokratie wagen« – das sagte im Jahr 1969 Bundeskanzler Willy Brandt. Für das Jahr 2013 fordert die Revolu- tion Bildung nun ganz in seinem Geiste: Wir wollen mehr Bildung wagen. Und damit mehr Demokratie und mehr Beteiligung. Denn Bildung ist eine Grundlage unserer Demokratie, Bildung bedeutet Selbstbestimmung und Beteiligung – und Demokratie beschränkt sich nicht darauf, zur Wahl zu gehen. Wir geben unsere Stimme nicht nur ab, wir erheben sie – und machen Bildung zum Top- Thema in Deutschland. Da trifft es sich gut, dass die kommenden Wochen ganz im Zeichen der Bundestagswahl stehen. Das nutzen wir, und kon- frontieren in der heißen Phase des Wahlkampfes die Politik mit unseren Forderungen. Wir mischen mit Guerilla-Aktionen den Wahlkampf auf, starten eine Online-Offensive mit unserem neuen Bildungs-Rechner und sind Anfang September bei einem dezen- tralen Aktionstag gleich an drei Orten gleichzeitig sehr laut, sehr bunt und sehr präsent. Wie wichtig das Thema Bildung ist, zeigen auch die vielen Unterschriften unter unserem Bildungsmanifest und die zahlrei- chen Bündnispartner, die sich Revolution Bildung bereits ange- schlossen haben. Unsere Bildung braucht eine Revolution und die Revolution braucht euch! Also zieht los und macht dem Wahl- kampf Dampf – denn dieser Sommer wird heiß! HEISSES THEMA BILDUNG Der Wahlsommer 2013 2 INTERVIEW ERIC LEIDERER »Bildung ist das Zukunftsthema« 3 DER BILDUNGSRECHNER Was kostet gute Bildung? 4 KAMPAGNE UND AKTION Bilder eines Sommers 6 KAMPAGNE UND AKTION Aktionsideen für den Herbst 7 INTERVIEW DETLEF WETZEL »Es geht um jeden einzelnen Menschen« 8 MEHR BILDUNG WAGEN: WIR HABEN DIE WAHL! EDITORIAL Liebe Leserin, lieber Leser, seit wir im März mit Revolution Bil- dung gestartet sind, hat sich einiges ge- tan. Viele Aktionen in den Betrieben und auf der Straße zeigen uns – Bildung ist ein Thema, das bewegt. In der neuen Ausgabe der berichten wir, was bisher geschah und geben einen Ausblick auf die nächsten Wochen. Gemeinsam nutzen wir die Zeit vor der Bundestagswahl, um unsere Forderun- gen an die Politik und die Öffentlich- keit zu tragen – laut und bunt. In Inter- views geben der Zweite Vorsitzende der IG Metall, Detlef Wetzel, und Bundes- jugendsekretär Eric Leiderer Einblicke in die Hintergründe der Kampagne und erzählen, warum Bildung ein Thema ist – auch oder gerade für die IG Metall. Viel Spaß beim Lesen, Eure IG Metall Jungend Werde Teil der Revolution! REVOLUTION BILDUNG – DIE KAMPAGNENZEITUNG

MOVE! No2 – Die Kampagnenzeitung der REVOLUTION BILDUNG

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Ausgabe 2 der Kampagnenzeitung: Mit einem Rückblick auf den Sommer und einem Ausblick auf den Herbst ...

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Page 1: MOVE! No2 – Die Kampagnenzeitung der REVOLUTION BILDUNG

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3. Quartal 2013 Ausgabe 2

www.revolutionbildung.deSeite 3 der wahlprogramm-check Was tun die Parteien für Bildung?

Seite 4 / 5 der bildungsrechner Was kostet gute Bildung?

Seite 6 / 7 kampagne und aktion Bilder eines Sommers und Ausblick auf den Herbst

»Wir wollen mehr Demokratie wagen« – das sagte im Jahr 1969 Bundeskanzler Willy Brandt. Für das Jahr 2013 fordert die Revolu- tion Bildung nun ganz in seinem Geiste: Wir wollen mehr Bildung wagen. Und damit mehr Demokratie und mehr Beteiligung. Denn Bildung ist eine Grundlage unserer Demokratie, Bildung bedeutet Selbstbestimmung und Beteiligung – und Demokratie beschränkt sich nicht darauf, zur Wahl zu gehen. Wir geben unsere Stimme nicht nur ab, wir erheben sie – und machen Bildung zum Top-Thema in Deutschland.

Da trifft es sich gut, dass die kommenden Wochen ganz im Zeichen der Bundestagswahl stehen. Das nutzen wir, und kon-frontieren in der heißen Phase des Wahlkampfes die Politik mit unseren Forderungen. Wir mischen mit Guerilla-Aktionen den Wahlkampf auf, starten eine Online-Offensive mit unserem neuen Bildungs-Rechner und sind Anfang September bei einem dezen-tralen Aktionstag gleich an drei Orten gleichzeitig sehr laut, sehr bunt und sehr präsent.

Wie wichtig das Thema Bildung ist, zeigen auch die vielen Unterschriften unter unserem Bildungsmanifest und die zahlrei-chen Bündnispartner, die sich Revolution Bildung bereits ange-schlossen haben. Unsere Bildung braucht eine Revolution und die Revolution braucht euch! Also zieht los und macht dem Wahl-kampf Dampf – denn dieser Sommer wird heiß!

heisses thema bildung Der Wahlsommer 2013

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IntervIew eric leiderer »Bildung ist das Zukunftsthema«

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der bildungsrechner Was kostet gute Bildung?

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kampagne und aktion Bilder eines Sommers

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kampagne und aktion Aktionsideen für den Herbst

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IntervIew detlef wetzel »Es geht um jeden einzelnen

Menschen« 8

mehr bildung wagen: wir haben die wahl!editorial

Liebe Leserin, lieber Leser, seit wir im März mit Revolution Bil-dung gestartet sind, hat sich einiges ge-tan. Viele Aktionen in den Betrieben und auf der Straße zeigen uns – Bildung ist ein Thema, das bewegt. In der neuen Ausgabe der berichten wir, was bisher geschah und geben einen Ausblick auf die nächsten Wochen. Gemeinsam nutzen wir die Zeit vor der Bundestagswahl, um unsere Forderun- gen an die Politik und die Öffentlich- keit zu tragen – laut und bunt. In Inter- views geben der Zweite Vorsitzende der IG Metall, Detlef Wetzel, und Bundes-jugendsekretär Eric Leiderer Einblicke in die Hintergründe der Kampagne und erzählen, warum Bildung ein Thema ist – auch oder gerade für die IG Metall.

Viel Spaß beim Lesen, Eure IG Metall Jungend

Werde Teil der

Revolution!

revolution bildung – die kampagnenzeitung

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ziele und forderungen

heisses thema bildung – Der Wahlsommer 2013

luxusgut bildung – Lernen unter dem Existenzminimum

Von wegen Sommerloch: Im Sommer 2013 wird es für die Politik brenzlig. Denn bildungs-politische Fehlentscheidungen kommen pünktlich zum Wahl-kampfauftakt wie ein Bumerang zurück und erinnern die Politik an ihre Verantwortung.

Bildungsnotstand spitzt sich zu

Kitaplatz-Mangel, Privat-schulen für eine Bildungselite, Wohnungsnot von Studierenden. Es ist was faul in der Bildungs-republik Deutschland: Ab dem 1. August hat sich der Staat selbst verpflichtet, allen Kindern über einem Jahr einen Kitaplatz an-zubieten. Doch die Kommunen, die die Last zu tragen haben, werden allein gelassen. Laut dem Deutschen Städtetag feh-len nach wie vor etwa 150.000 Plätze. Eine Klagewelle droht. Im Juni platzt dann eine weitere

»Lehrjahre sind keine Herren- jahre« – der Spruch ist alt bekannt und blanker Hohn für all die- jenigen, die in einem der reichs-ten Industrieländer der Erde in Armut leben und lernen müssen. Denn viele Schüler/innen, Auszu-bildende und Studierende leben und lernen buchstäblich unter- halb des Existenzminimums.

Hungrig in die Schule

Jeder vierte Schüler in Deutschland geht zum Beispiel ohne Frühstück in die Schule, wie die Vereinten Nationen 2011 kritisierten. Viele Kinder aus ärmeren Familien haben da-bei nicht das Geld, sich tags-über zu verpflegen und müssen

den Schultag mit Hunger über-stehen – und mit hungrigem Bauch können Kinder nun mal nicht lernen und dem Unter-richt aufmerksam folgen. Rund 13 Millionen Deutsche leben in Armut, jedes sechste Kind ist von Armut betroffen. Die Hartz IV-Regelsätze sind dabei viel zu niedrig, um eine ausreichen-de und gesunde Ernährung von Kindern zu garantieren.

Arbeiten statt studieren

Aber auch viele Studie-rende können sich nicht voll und ganz auf ihr Studium konzentrie-ren. Denn zwei von drei Student/innen müssen neben dem Studi-um arbeiten, um Wohnung und

Essen bezahlen zu können, unab-hängig davon, ob sie BAföG be-ziehen oder nicht. Mit Studium und Nebenjob sind 50-Stunden-wochen und mehr keine Selten-heit, denn die Unterstützung von Eltern und Staat reicht nicht zum Leben. Wer während des Stu- diums nicht zu Hause bei den Eltern wohnt, erhält zum Bei-spiel 597 Euro BAföG. Zum Vergleich: Als arm gilt, wer weni- ger als 40 Prozent des durch-schnittlichen Netto(Äquivalenz-)einkommens zum Leben hat. Im Jahr 2011 betrug dieses 645 Euro. Jeder vierte Student ist also arm – und viele sind nach ihrem Studi-um wegen der BAföG-Rückzah-lungen oder Privatkrediten hoch verschuldet.

Geld für Bildung

Vor diesem Hintergrund fordern wir deshalb: Geld zum Lernen für alle. Denn wer sich lebenslang bilden soll, braucht dafür einen geregelten Anspruch auf ausreichend finanzielle Unter- stützung durch Staat und Arbeit- geber. Mit unserem Bildungs-rechner kann sich ab sofort jede/r selbst ausrechnen, was er zum Leben und Lernen braucht, und das Bildungsgeld fordern, das die Existenz sichert und zum Leben reicht. Unser Land muss endlich in junge Menschen und ihre Zukunft investieren – denn eine Entscheidung für Bildung und Berufschancen darf nicht in die Armut führen.

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bildungspolitische Bombe: In Schweinfurt ist ein ganzer Abi-Jahrgang einer privaten Ober-schule durchgefallen. Das Kul-tusministerium wusste schon länger von den Problemen. Die Förderung von Privatschulen

auf Kosten von öffentlichen Schulen gerät in die Kritik. Zu-dem wird im Sommer 2013 die Wohnungsnot Studierender immer drängender. Viele ler-nen und leben in Notunter-künften und Turnhallen. Laut

bei der kinderbetreuung hintendie betreuungsQuote bei unter-dreijährigen betrug 2010 in …

Quelle: WSI 2013

dänemarkschweden

niederlandenorwegen

frankreichisland

spanienportugal

belgienluxemburg

grossbritannienirland

finnlandschweiz

italiendeutschland

Österreichgriechenland

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Regierungsangaben fehlen zum Semesterbeginn im Herbst min-destens 70.000 Wohnungen, Ten- denz steigend.

wie viel kostet gute Bildung?

Es fehlt an allen Ecken und Enden – vor allem an Geld. Aber gute Bildung gibt es nicht um-sonst. Was genau Bildung und Weiterbildung jede/n Einzelne/n persönlich kosten, zeigt unser neuer Bildungsrechner. Aber wir brauchen nicht nur mehr Geld, wir brauchen auch Zeit für Aus- und Weiterbildung, wir brau-chen Qualität in Bildung und einen gerechten Zugang. Mit unserem Bildungsmanifest mo- bilisieren wir deshalb ein breites gesellschaftliches Bündnis und setzen gemeinsam Ziele fest, auf die wir die Politik nach der Wahl verpflichten. Denn die Re-volution Bildung macht keine Versprechen – sie macht ernst.

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ziele und forderungen

»bildung ist das zukunftsthema« Im Gespräch mit Bundesjugendsekretär

Eric Leiderer

Hallo eric, die revolution Bildung hat mittlerweile bundes-weit Akzente gesetzt. wie sieht dein erstes Zwischenfazit aus?

Der Start ist voll geglückt. Seit der Veröffentlichung des Bildungsmanifests haben wir schon einigen bunten Staub aufgewirbelt. Gleich unsere ersten Aktionen zum 1. Mai sind richtig durch die Presse gegangen. Daneben präsentieren wir mit dem Bildungsrechner eine echte Innovation. Denn jeder weiß: Bildung ist viel wert, aber niemand weiß wie viel. Revolution Bildung fragt mit dem Bildungsrechner nach, wie viel Geld für Bildung und Wei-terbildung individuell benötigt wird. Im Ergebnis werden wir eine Zahl präsentieren, die klar-macht, wie viel unserer Gesell-schaft Bildung wirklich wert sein muss.

tatsächlich wird die revolution Bildung hauptsächlich von

jungen Aktiven getragen und das, obwohl sich Jugendliche

Das deutsche Bildungssystem steckt in der Krise – das erken-nen langsam auch die Parteien. Und wie immer machen sie uns jetzt vor der Wahl eine Menge Versprechungen – Versprechun-gen, an denen wir sie nach der Wahl messen können, beson-ders wenn die leeren Phrasen schwarz auf weiß im Wahl-programm stehen. Deswegen

wahl-programm-

check Was tun die

Parteien für Bildung?

starten wir jetzt für euch den großen Wahlprogramm-Check auf www.revolutionbildung.de. Bis zum Wahltag informieren wir euch darüber, was die Par-teien für Schüler/innen, Stu-dierende, Auszubildende und junge Eltern bereits tun und in Zukunft tun wollen. Für den Anfang unserer vierteiligen Serie nehmen wir die Schulpolitik

jetzt das

bildungsmanifest unterzeichnen!

wir haben schon

3293 unterschriften.

deine fehlt noch!

www.revolutionbildung.de

jeder

4. studierende

ist arm.

Das müssen wir ändern.

einem Klischee zufolge gar nicht für Bildung interessieren.

So ein Blödsinn. Die junge Gene- ration muss immer für alles her-halten. Fakt aber ist, dass die IG Metall Jugend selbst Posi- tionen und Forderungen zum Thema Bildung ausgearbeitet hat, die breite Anerkennung er-halten. Die Jugendlichen wissen: Bildung ist das Zukunftsthema. Allein die Filme auf YouTube zeigen, wie viel Energie und Überzeugung da von den Akti-ven eingebracht wird.

... auch der Facebook-Kanal und die webseite haben sich mittler-weile zu einer echten revolution

Bildung-Zentrale entwickelt.

Das stimmt. Das war ja schon bei OPÜ so. Aber ich habe den Eindruck, dass Revolution Bil-dung die Jugendlichen noch stärker anspricht und zur Beteili- gung aktiviert. Es macht ein-fach Sinn in der IG Metall zu sein – und erfolgreiche Kampag- nen machen Spaß.

Hier geht’s zum Wahlprogramm-Check.

Mit richard David Precht hat auch ein heiß diskutierter

Philosoph eine Bildungs- revolution gefordert ...

Gewerkschaften fördern Bil-dung schon seit weit über hun-dert Jahren. Aber auch andere merken, dass es so nicht weiter gehen kann. Privatwirtschaft- liche Interessen, die Verkürzung der Bildungszeit und die im-mer noch unglaubliche soziale Schieflage zwingen uns zum Handeln. Herr Precht hat seine Forderung, glaube ich, einige Wochen nach dem Revolution Bildung Kick Off veröffent- licht – vielleicht hat er sich von uns ja inspirieren lassen.

was passiert bei revolution Bildung als nächstes?

Einigen Politikern steht auf ihren Wahlkampftouren Besuch in Morphsuits bevor. Zudem werden wir mit unserem Ad- Busting bildstark den Bundes- tagswahlkampf aufmischen. Mehr dazu kann ich leider noch nicht verraten, aber es wird sicher eine Menge Berichte über die Aktionen auf Facebook geben, so dass man dort alles mitverfolgen kann. Zusätzlich planen die Aktiven auch viele Aktionen in den Betrieben. Das Jahr ist noch lang und es wird viel passieren.

IntervIew

unter die Lupe – hier gehen die Ansichten der Parteien, was das zukunftsfähigste und gerech- teste Schulsystem ist, weit aus-einander.

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»Demokratie braucht Bildung« Martha Nussbaum

die revolution ist bunt In Aktion für gute Bildung

Seit dem Kampagnenstart im Frühjahr hat sich einiges getan, unsere Kampagne nimmt Fahrt auf und jetzt – kurz vor der Bun-destagswahl – legen wir nochmal einen drauf.

Ob das Sommercamp in Markelfingen, die JAV-Kon-ferenz in Hannover oder die große »Wir sind viele«-Demo in München – unsere Kampagne ist überall dabei, fällt auf und setzt starke (und bunte) Zeichen für bessere Bildung.

Mehr zu den vielen Aktionen gibt es auf unserer Facebook-Seite und natürlich auf www.revolutionbildung.de Dort könnt ihr auch eigene Aktionen posten oder über Probleme, z. B. bei eurer Ausbildung oder in der Berufsschule berichten.

kampagne und aktion

wir sind viele: unsere forderungen

finden massive unterstützung,

überall …

»Wir müssen alle gemeinsam dafür sorgen, dass das Thema Bildung viel stärker in den Köpfen

der Menschen präsent ist. Wir können eine andere Bildungspolitik machen, dafür müssen wir

in der Masse eintreten.« Initiative »Wir sind viele«, München im Juli 2013

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Auf YouTube gibt es ein Video von der großen Demo in München.Herausgeber

IG Metall Vorstand Ressort Junge IG Metall

Wilhelm-Leuschner-Straße 79 60329 Frankfurt am Main

Druck und Auflage apm AG Darmstadt

September 2013 100.000 Exemplare

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kampagne und aktion

revolution in aktion Wir kapern den Wahlkampf

Schwarz, gelb, rot, grün – von wegen: Die klassische Farbenlehre der Politik hat ausgedient. Wir machen den Wahlkampf bunter und tragen die knalligen Farben der Revolution Bildung mit unseren Aktionen in die Öffentlichkeit. Indem wir die Politik medienwirk-sam mit unseren Botschaften konfrontieren, bereiten wir der Revo-lution Bildung die ganz große Bühne – und verpflichten die Politik gleichzeitig auf unsere Forderungen: Qualität in Bildung – Zugang zu Bildung – Geld für Bildung – Zeit für Bildung. Die Revolution Bildung steigt in den Ring und zieht in den Wahlkampf! Unsere Aktionen werden bundesweite Aufmerksamkeit erregen:

»Flagge zeigen für den Poli-tikwechsel« – unter diesem Motto steht der große DGB-Aktionstag am 7. 9. in Frank-furt. An diesem Tag geht es aber nicht nur um Politik, es steigt auch die große Party zur Revolution Bildung. Nach der Hauptveranstaltung rocken wir ab 18:00 Uhr die große Bühne auf dem Frankfurter Römer.

Live on Stage: Microphone Mafia, The Clerks, Nosliw und ein Special Überraschungs-gast. Außerdem haben wir – gemeinsam mit unseren Bünd-nispartnern – die Gelegenheit, laut und bunt für die Revolu-tion Bildung und den Politik-wechsel zu demonstrieren. Am 7. 9. wird Frankfurt beben.

dgb-aktionstag am 7.9.

revolution bildung

rockt frankfurt

am main

Ad-Busting – wahlplakate verfremden

Seit Anfang August hängen sie wieder überall, die Wahl-plakate der Parteien zur Bundestagswahl. Mit unserer Aktion machen wir deutlich: Das sind alles nur hohle Phrasen. Wie das geht? Mit Ad-Busting! Einfach die fertigen Sprechblasen runter- laden, ausschneiden und die Sprüche den Politikern auf den Wahlplakaten in den Mund legen. So machen wir sie (un-)frei-willig zu Botschaftern der Revolution Bildung und sorgen für Aufmerksamkeit für unsere Forderungen. Achtung: Die verfrem- deten Wahlplakate fotografieren und anschließend die Sprechblasen wieder entfernen. Die Bilder dann auf Facebook posten oder an die Redaktion von revolutionbildung.de schicken. Eine ausführlichere Anleitung mit rechtlichen Infos steht im APo für euch bereit.

Live-Guerilla – wahlveranstaltungen entern

Mit Morphsuits, Flyern, Spuckies und Schildern »kapern« wir die Wahlveranstaltungen der Parteien – Achtung, es wird bunt und laut! Mit dieser Guerilla-Aktion bekommt ihr nicht nur die Aufmerksamkeit der Politiker vor Ort – auch die Presse freut sich sicher über euren Auftritt. Stellt euch zum Beispiel in Morphsuits mit einem Schild mit einem guten Spruch neben das Rednerpult – so bekommen die Fotografen ein tolles Bild geliefert. Auch hier-für findet ihr die Materialien und eine ausführliche Anleitung im Downloadbereich von www.revolutionbildung.de

Kandidaten-Catch – Abgeordnete beim wort nehmen

Die Kandidaten der verschiedenen Parteien in eurem Wahl-kreis haben gerade im Wahlkampf immer ein offenes Ohr für euch. Wir wollen wissen, wer von ihnen die Revolution Bildung unterstützt. Einfach die Direktkandidaten anschreiben und sie auf-fordern, das Bildungsmanifest zu unterschreiben. Die Antworten sammeln wir und veröffentlichen sie auf Facebook, der Kampag-nenwebseite und bei Aktionen vor Ort. Nach der Wahl erinnern wir sie dann rechtzeitig an ihre Versprechungen. Keine Antwort von einem Volksvertreter ist übrigens auch eine Antwort. Ein Muster-Anschreiben steht im Downloadbereich von www.revolutionbil-dung.de für euch bereit.

Die Sterne zeigen euch, ob die Aktion viel oder wenig Aufwand erfordert. 1 Stern = leicht, 5 Sterne = ziemlich aufwändig

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im august 2013

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fans auf facebook

Da geht noch was!

Jetzt Fan

werden!

news vorschlagen! Ihr habt bei euch vor Ort eine Aktion zum Thema Bildung gemacht?

Ihr plant eine Aktion, um die Bildung bei euch zu verbessern? Ihr kennt Geschichten und Skandale, über die unbedingt berichtet werden muss?

Dann schreibt uns:

www.revolutionbildung.de/news-vorschlagen.de

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interview

»es geht um jeden einzelnen menschen« Vier Fragen an Detlef Wetzel, Zweiter Vorsitzender der IG Metall und

zuständig für Jugend- und Kampagnenarbeit in der IG Metall

warum eine Bildungskampagne?

»Bildung ist die Befähigung zu Selbstbestimmung – hier geht es um die Möglichkeiten der persönlichen Entfaltung. Bildung ist die Voraussetzung für Mitbestimmung – ob im Betrieb oder in der Gesellschaft, wir brauchen mündige Kolleginnen und Kollegen, die sagen, was sie denken. Und Bildung ist die Befähigung zu Solidarität, denn nur gemeinsam können wir Dinge verbessern. Somit geht es bei Bildung im Kern auch immer um Demokratie. Bildung ist darüber hinaus eine der wichtigsten Wertbestimmun-gen der Arbeitskraft – und gleichzeitig wichtige Wettbewerbs- voraussetzung. Sie sichert Arbeitskraft und Arbeitsplätze gleicher- maßen. Wer gut ausgebildet ist, hat deutlich bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Auf unsere Frage hin, welches Thema unseren Kolleginnen und Kollegen am stärksten unter den Nägeln brennt, kristallisierte sich das Thema Bildung gerade bei jungen Men-schen am stärksten heraus.«

warum will die IG Metall eine revolution in Sachen Bildung?

»Für die IG Metall ist Bildung schon immer ein Kernthema gewesen. Wir stehen in der Tradition der Arbeiterbildungsvereine und haben in den Tarifverhandlungen grundlegende Rechte für die Arbeitnehmer auch auf Bildung und Ausbildung sichern können, zuletzt mit der Übernahme der Azubis nach der Ausbildung. Die IG Metall weiß, was gute Bildung ist und wie viel sie wert ist. Wirtschaft und Politik haben offensichtlich derzeit nicht die richtigen Konzepte für dieses wichtige Thema. Es wird immer nur an den Symptomen herumgedoktert, statt das Bildungssystem

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IntervIew

Unsere welt braucht Bildung. Bildung ist Persönlichkeitsentwicklung. Bildung befähigt zu Selbstbestimmung und Solidarität. Bildung macht unsere Demokratie stark, unsere Arbeit produktiv, unsere Gesell- schaft zukunftsfähig. Bildung schafft Chancen. Für jede/n Einzelne/n. Für uns alle.

Bildung braucht eine revolution. Bildung muss besser werden: Der Schmalspur-Trend bringt uns nicht weiter. Gute Bildung braucht Zeit: Stän-diger Druck tut uns nicht gut. Bildung muss allen offen stehen: Uns fehlt Gerechtigkeit, keine Eliten. Bildung muss solide finanziert sein: Unsere Zukunft braucht Investi- tionen. In jede/n Einzelne/n. In uns alle.

Die revolution braucht Dich. Bildung betrifft die ganze Gesellschaft. Azubis, Beschäf-tigte, Schüler/innen, Studierende und unsere Kinder – wir alle haben ein Recht auf gute Bildung. Dafür kämpft die IG Metall. Mit 2,3 Millionen Mitgliedern. Mit 220.000 Jugendlichen. Deine Unterstützung bringt die Kampagne voran. Jede/n Einzelne/n. Uns alle.

revolution bildung eine kampagne der ig metall jugend

grundlegend zu betrachten und zu erneuern. Nach wie vor wird viel zu wenig in Bildung investiert und stattdessen auf die Priva- tisierung von Bildungsinhalten und -einrichtungen gesetzt. Die Ergebnisse dieser neoliberalen Bildungspolitik bekommen wir in nahezu allen aktuellen Studien, aber auch in unserer täglichen Arbeit in den Betrieben vor Augen geführt. Was wir von Politik und Wirtschaft fordern ist ein Modell, das lebenslanges Lernen möglich macht. Wir brauchen ein Modell, das finanzierte Weiterbildung garantiert. Für alle Beschäftigten und für alle Bildungswege. Aus diesem Grund heißt die Kampagne auch Revolution Bildung.«

An wen richtet sich die Kampagne?

»Mit Revolution Bildung wollen wir uns neben unserem betrieb-lichen Schwerpunkt auch an die Schulen, Berufsschulen und Universitäten richten. Hier werden wir Schüler und Studierende aktiv mit einbinden, denn Bildung geht alle an. Deswegen wer-den wir im Herbst zu Bündnistreffen einladen. Wir sind über- zeugt, dass es viele gesellschaftliche Gruppen gibt, mit denen wir Schulter an Schulter für ein neues Bildungssystem streiten können.«

wie können sich die Beschäftigten in den Betrieben beteiligen?

»Beteiligung ist der Schlüssel zum Erfolg. In unserer vor kurzem abgeschlossenen Beschäftigtenbefragung gaben die Beschäftig-ten unter anderem an, dass sie verbindliche Regelungen zu Aus- und Weiterbildung wollen. Aus diesem Grund werden wir begin-nend ab Herbst neben anderen wesentlichen Themen auch zum Thema Bildung betrieblich aktiv. Mit den Beschäftigten werden wir herausfinden, was sich konkret ändern muss und welche Lösun- gen wir dann gemeinsam umsetzen werden. Aber Beteiligung endet für uns natürlich nicht am Werks- tor. Am 22. September ist Bundestagswahl. Beteiligung heißt für mich, wählen zu gehen und aktiv Stellung zu beziehen. Kon- frontiert eure Abgeordneten und Kandidaten mit den Zielen der Revolution Bildung. Nutzt dazu unser Bildungsmanifest. Und ent-scheidet dann, wer euer Vertrauen verdient und wer nicht!«