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Das Magazin für integrierte Managementsysteme Ausgabe 05/2012
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MQ
MQ
ManagementundQualität
42. Jahrgang CHF 14.30
Interview: Kybernetik und Management
Ausgabe 5/2012 Das Magazin für integrierte Managementsysteme
AnlagenbauAnlagenbau
Die Zukunft ist «agil»
Die Zukunft ist «agil»
PsychischeGesundheitFehlerhäufigkeithaben Ursachen Seite 16
Projekt-RisikomanagementDas Scheiternfrühzeitig im Blick Seite 26
Crowdtesting-PlattformNachfrage nach Testkapazität Seite 32
Seite
4
Lob de
s
Widersp
ruchs
QM-Systemin der Gruppe Drei KMUzur ISO 9001 Seite 24
3MQ Management und Qualität 5/2012
APROPOS INHALT
Lob des WiderspruchsVom Segen einer Streitkultur 4Von Hartmut Volk
Die Zukunft ist «agil»Agiles Vorgehen im Anlagenbau 8Von Jörg Bahlow und Gerhard Kullmann
Mut zum UmdenkenKybernetik und Management 12Von Hans-Henning Herzog
Psychische GesundheitFehlerhäufigkeit hat Ursachen 16Von Lisa Bachofen und Petra Sorgenfrey
SoftskillsMitarbeiter führen, wenn es «brennt» 19Von Rainer Flake
Vier Managementsysteme in zwölf MonatenSchweizerische Bundesbahnen SBB 21Von Josef Stoll
QM-System in der GruppeDrei KMU gemeinsam zur ISO 9001 24Von Günter Lenz
SAQ / SAQ-QUALICON AGVerbandsnachrichten
Projekt-RisikomanagementDas Scheitern frühzeitig im Blick 26Von Beat C. Ochsé
Eine spannende ExpeditionProzessmanagement bei der BSR 29Von Birgit Lehmann
Crowdtesting-PlattformNachfrage nach Testkapazität 32Von Markus Häfliger
Auch in Stahl und Eisen?Um «agile» Methoden und Modelle wie «Scrum»
wird unter Softwareentwicklern fast ein Glaubens -
krieg geführt. Die Fronten liegen klar: Die einen
setzen auf Plan, Anweisung
und Kontrolle, die anderen
auf eine Organisation mit
möglichst wenig Büro -
kratie und Freiräumen für
hoch qualifizierte Teams,
damit diese ihr Wissen und
ihre Kreativität in Eigen -
regie entfalten können.
Für Letztere spricht viel,
vor allem die Chance,
rasch und flexibel reagieren
zu können, wenn sich im Verlauf der Entwicklung
einer Software Anforderungen und Kunden -
erwartungen ändern. Ein Thema nur für die
IT-Community? Nein, der «agile» Bazillus greift
inzwischen auf andere Branchen über, ganz aus -
geprägt in der Architektur. Auch in Entwicklungs-
abteilungen von Produktionsunternehmen finden
«agile» Vorgehensweisen immer mehr Anhänger,
wie Jörg Bahlow und Gerhard Kullmann im
MQ-Beitrag (ab Seite 8) an einem konkreten
Projekt zeigen. Klar geht es dabei nicht einfach um
das Kopieren agiler Methoden aus der Software -
entwicklung, aber es funktioniert. Viele verfolgen
diese kleine Revolution in der industriellen
Produktentwicklung eher skeptisch. Dabei gibt es
seit Längerem erfolgreiche Parallelen. Unternehmen
wie Toyota und Canon fördern ganz im Stil von
Scrum Teamworking und hohe Interaktion
zwischen den Mitarbeitern. In den Entwicklungs -
teams fallen die Entscheidungen über die Wert-
schöpfung. Agiles Vorgehen baut daher auf Ver-
trauen und Selbststeuerung. Eigentlich überflüssig,
darüber noch Glaubenskriege anzuzetteln.
Ihr
Dr. Hans-Henning HerzogChefredaktor
FLASH
BUSINESS EXCELLENCE
MARKT-INFOSMeetingpoint 18Marketplace 28News 34
RUBRIKENSzene 6Newsletter 37Agenda/Impressum 38
QUALITÄT SICHERN
RISIKEN MANAGEN
4 MQ Management und Qualität 5/2012
FLASH
Meinungsverschiedenheiten sind keine Katas -trophen, ganz im Gegenteil. Vorausgesetzt, die Einstellung dazu stimmt und ihre Handhabungwird beherrscht.
ührungskräfte müssen Wider-
spruch nicht nur ertragen
können, sie müssen ihn auch
fordern und fördern», ist die Mei-
nung von Unternehmensberater
Thomas Weegen, Geschäftsführer
von Coverdale Deutschland,
München. Und verstärkend setzt
er hinzu: «Wenn sie wirklich gut
sind!» Was im Umkehrschluss
nicht mehr und nicht weniger
heisst als: Wer nur Hofschranzen
um sich schart, die zu allem Tun
und Lassen des Chefs Ja und
Amen sagen, ist fehl am Platz, der
schadet der Firma.
Eine Sichtweise, die der
deutsche Top-Manager Karl-Jo-
seph (Kajo) Neukirchen vor Jah-
ren etwas unmittelbarer in die
pointierte Bemerkung kleidete:
«Harmonie schadet dem Betrieb!»
Streit, so Neukirchen, sei nötig,
nicht nur in der Politik, ihre Be-
fürworter und Anhänger.
Die Lungen auf diese Weise
zu lüften und eine ausufernde
Debatte etwas abrupt zu been-
den; manchmal muss das sein.
Auch im Sinne der Sache. Manch-
mal. Im Allgemeinen aber ist es
wenig zielführend, auftretende
Spannungen mit der Kraft und
Macht des Stärkeren auszuagie-
ren. Schliesslich hinterlässt ein
«machtpolitisch» geführter und
ebenso beendeter «Meinungsaus-
tausch» nicht nur unausgeräumte
Meinungsverschiedenheiten, son-
dern auch frustrierte «Unterlege-
ne». Wenig wahrscheinlich, dass
das die Mitarbeiter zu künftigem
engagierten Mitdenken anregt.
Ganz im Gegenteil, das in jedem
Belegschaftsmitglied latent vor-
handene, also nicht genutzte Po-
tenzial an Wissen, Können und
Wollen wird mit Auseinander -
setzungsscheu und autoritärem
Mundtotmachen nicht gerade
wach geküsst.
Innere Vielfalt ist gefragtDer doch recht verbreitete Anpas-
sungsdruck des Managements auf
Denken und Verhalten der Ge-
führten macht bei Licht besehen
also wenig Sinn. Und die stets und
immer irgendwie und irgendwo
anstehenden Richtungsentschei-
dungen eher grösser als kleiner.
Immerhin soll ein Gesetz der
Kybernetik besagen, ein System
braucht innere Vielfalt, wenn es
äusseren Wandel bewältigen soll.
Vom Segen einer Streitkultur
Lob des Widerspruchs
Von Hartmut Volk
Konosuke Matsushita, der Grün-
der und bis zu seinem Tod Chef
eines der grössten Unternehmen
Japans, Matsushita Electric In -
dustrial Ltd., brachte das in einem
Interview einmal weitsichtig so
zum Ausdruck: «Wir wissen in -
zwischen, dass das Wirtschafts -
leben heute komplex und schwie-
rig und das Überleben von Fir-
men in einer zunehmend unvor-
hersehbaren Umwelt gefährdet
ist. Dieses Umfeld ist so sehr von
Wettbewerb und Gefahren be -
lastet, dass die fortlaufende Exis -
tenz der Unternehmen von der
täglichen Mobilisierung jedes ein-
zelnen Gramms Intelligenz ab-
hängt.» Je unkomplizierter ein Be-
trieb Meinungsverschiedenheiten
behandelt, desto eher gelingt ihm
diese notwendige Mobilisierung.
Zehn Schritte zur diskursivenTugendUnkomplizierter Umgang mit Mei -
nungsverschiedenheiten heisst,
dass sich alle Beteiligten darauf
konzentrieren, einer Problem -
lösung in der Sache nachzu-
um die beste Lösung zu finden.
Und in der Tat, so scheint es zu
sein. Gerhard Schwarz, renom-
mierter Wiener Konfliktfach-
mann, kommt zu dem Schluss:
«Fasst man den positiven Sinn
von Konflikten zusammen, dann
könnte man sagen: Der Wider-
spruch in jedem System (Familie,
Betrieb, Gesellschaft) garantiert
dessen Weiterentwicklung!»
«Basta!» als Konfliktkultur?Nichts ist in unserer Zeit für Be-
triebe unbekömmlicher als geistig
auf der Stelle zu treten, denn
draussen pfeift schneidend der
Veränderungswind. Doch soll das
dynamisierende, innovative Po-
tenzial von Meinungsverschie-
denheiten in den Dienst der Sa-
che gestellt werden, setzt das Wis-
sen und Können voraus, verlangt
das eine Konflikt- beziehungswei-
se eine Streitkultur. Meinungsver-
schiedenheiten lassen sich be-
kanntlich auf mancherlei Weise
ausagieren. Im Zuge der «Diskus-
sion» schliesslich Andersdenken-
de anzubrüllen, ist eine gar nicht
mal so unbeliebte Variante. Bis
ganz, ganz oben. Auch die Been-
digung eines solchen «Gedanken-
austausches» mit einem schnei -
digen autoritären «Basta!» hat,
Harmonie schadetdem Betrieb
Lösungen suchen
F
Hartmut Volk, Diplom-Betriebswirt und freier Wirtschaftspublizist, Am Silberborn 14, D-38667 Bad Harzburg, T +49 (0)5322 2460,[email protected]
LesetippsGerhard Schwarz: Konfliktmanage-ment – Konflikte erkennen, analysie-ren, lösen. Gabler Verlag, Wiesbaden,8. Auflage 2010, 428 Seiten, CHF 86.–/52,90 Euro.Friedrich Glasl: Konfliktmanagement– Ein Handbuch für Führungskräfte,Beraterinnen und Berater. Verlag FreiesGeistesleben, Stuttgart; Haupt Verlag,Bern 10., überarbeitete Auflage 2011,529 Seiten, CHF 98.–/78,– Euro.Roger Fisher, William Ury und BrucePatton: Das Harvard-Konzept – DerKlassiker der Verhandlungstechnik.Campus Verlag, Frankfur t a.M., 23.Auflage 2009, 272 Seiten, CHF 38.50/27,– Euro.
«
5MQ Management und Qualität 5/2012
FLASH
spüren und darauf verzichten,
in der anderen Meinung Besser-
wisser, Nörgler, Selbstdarsteller,
Querulanten zu sehen. Kurz, auf
ein ander herumzuhacken und
sich emotional ineinander zu
verbeissen. Gefragt sind mithin
Denk- und Verhaltenswegweiser,
mit deren Hilfe es gelingt, nicht
vom Pfad diskursiver Tugend ab-
zukommen. Forschern der ameri-
kanischen Harvard Universität
verdanken wir einige hilfreiche
diesbezügliche Anregungen.
n 1. Die Meinungsverschieden-heit akzeptieren: Weichen die
Ansichten voneinander ab, pral-
len die Meinungen aufeinander,
ist es wichtig, sich der konflikt -
haften Situation zu stellen, sie zu
akzeptieren und sich mit ihr aus-
einanderzusetzen. Grundfalsch
ist es, den Konflikt zu unter-
drücken oder ihn durch eine vor-
schnelle, vordergründige Lösung
von sich wegzuschieben. So wird
lediglich Zündstoff für spätere,
meist noch unerfreulichere Kon-
frontationen angehäuft.
n 2. Das Problem genau heraus-arbeiten: Charakteristisch für
konflikthafte Situationen ist es,
dass einer am anderen vorbeire-
det. Die Lösung eines Meinungs-
konfliktes wird deshalb umso
wahrscheinlicher, wird das den
Konflikt auslösende Problem
sorgfältig freigelegt.
n 3. Gegenseitige Standpunkteklären: Steht der Konflikt im
Raum, sollten die Beteiligten klar
sagen, wie sich die Dinge für sie
darstellen, warum sie sie so sehen
und weshalb sie eine bestimmte
Lösungsalternative bevorzugen.
Diese Klarheit eröffnet Perspekti-
ven.
n 4. Beim eigentlichen Konflikt-stoff bleiben: Eine Meinungsver-
schiedenheit wird nie gelöst,
wenn die Beteiligten vom Hun-
dertsten ins Tausendste kommen.
Es gibt Haupt- und Nebenpunkte
bei Konflikten. Und so muss auch
Sie/Hast Du das wirklich klar
durchdacht?) zu unterscheiden.
Unterschwellige Sticheleien und
Abwertungen anderer sind nie
zielführend.
n 7. Das Innenleben nicht unter-drücken: Sich in den Ansichten
näher zu kommen gelingt schnel-
ler, sprechen die Beteiligten klar,
aber ohne jeden Vorwurf aus, was
sie ärgert, bedrückt, stört und ihre
Konsensbereitschaft hemmt.
n 8. Bedenken ernst nehmen:Viele Meinungsverschiedenhei-
ten, die endlos ausgetragen wer-
den, beruhen auf unausgespro-
chenen Bedenken. Tritt ein Kon-
fliktfall auf der Stelle, kann die
Frage nach möglicherweise noch
nicht zur Sprache gekommenen
Bedenken die Konfliktlösung er-
heblich beschleunigen.
n 9. Innere Konflikte – äussereKonflikte: Eine Meinungsver-
schiedenheit ist gar nicht so sel-
ten Ausdruck für einen eigenen
inneren Konflikt. Oft kommt es
«draussen» nicht zur Einigung,
weil «drinnen» unterschiedliche
Ab- und Ansichten, Wünsche oder
Zielvorstellungen rumoren und
nicht unter einen Hut gebracht
werden können. Klarheit über das
wirkliche eigene Wollen ist des-
halb eine verkannte Vorausset-
zung zur Beilegung von Meinungs -
verschiedenheiten.
n 10. Meinungsverschiedenhei-ten sind kein Wettkampf: Das
Sieger-Verlierer-Denken gehört so
zum Alltag, dass diese Denkweise
nahezu automatisch in jedem
Konfliktfall mitschwingt. Doch
mit diesem Drehbuch im Kopf
und dem sich daraus meist er -
gebenden Revanchedenken und
-handeln gibt es keine konstruk -
tiven Konfliktlösungen. n
die Lösungsstrategie sein: Erst das
eine, dann das andere.
n 5. Sich Zeit nehmen: Mei-
nungsverschiedenheiten ufern zu
Dauerstreitereien aus, weil die
Beteiligten keine entspannenden
Denkpausen einlegen. Gemein-
samkeit im Wollen und Handeln
zu finden, braucht auch Zeit. Es
ist allemal ratsamer, sich am
nächsten Tag ausgeruht wieder
mit dem Konflikt zu befassen als
sich nächtelang um einen lausi-
gen Kompromiss zu streiten.
n 6. Auch Fragen könnenblockieren: Bei Meinungsver-
schiedenheiten sollten Fragen gut
überlegt werden. Wichtig ist es,
zwischen Verständnisfragen (Wa -
rum sehen Sie/siehst Du das so?)
sowie Fragen, die dem Bemühen
entspringen, sich in die Denk-
und Verhaltensweise des anderen
einzuklinken (Was lässt Sie/Dich
zögern?) und Fragen, die eine an-
dere Meinung oder unterschwelli-
ge Kritik transportieren (Haben
Dogmatisches Denken ist out
Arch
ivbild
Widerspruch macht zukunftsfit
6 MQ Management und Qualität 5/2012
SZENE
Arch
ivbild
Swiss HR-Award 2012An der «Personal Swiss» wurden
am 18. April die begehrten
HR-Awards 2012 verliehen. Der
erste Platz ging in der Kategorie
«Grossunternehmen» an Rhein-
metall Air Defence – in der Kate -
gorie «KMU» an pom+ Consul-
ting. Rheinmetall Air Defence
überzeugte die Jury mit einer
nachhaltigen Personalstrategie
unter Einbezug aller Anspruchs -
gruppen, eingebettet in die Un-
ternehmensstrategie bis auf die
Ebene des Mutterkonzerns. Das
Zürcher Beratungsunternehmen
pom+ Consulting fügte seiner
Trophäensammlung nationaler
und internationaler Preise
(ESPRIX, EFQM) mit dem Swiss
HR-Award eine weitere renom-
mierte Auszeichnung hinzu. Die
Förderung der Teamkultur und
eine Businessstrategie, die voll
auf die Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern setzt, waren dafür
ausschlaggebend. Für exzellen-
te Personalarbeit erhielten zu-
dem die Basler Kantonalbank
und Bank Coop, Coca-Cola und
die Neue Aargauer Bank sowie
Wistar Informatik, Vectronix
und Duscholux das neu ge-
schaffenene Swiss HR-Label
2012. All diese Unternehmen
haben die Jury mit ihrer Per -
sonalarbeit beeindruckt.
Die Preisverleihung war einer
der Höhepunkte der diesjähri-
gen Fachmessen «Personal
Swiss» und «Swiss Professional
Learning». Herausforderungen
wie Fachkräftemangel, Genera-
tion 50 plus und betriebliche
Gesundheitsförderung stehen
aktuell im Zentrum aktiver Per-
sonalarbeit. Sie sorgten für ei-
nen Besucherrekord: 3848 Per-
sonalverantwortliche kamen
am 17. und 18. April in die Messe
Zürich, um einen Überblick
über aktuelle Instrumente und
Konzepte für ein erfolgreiches
Human Resource Management
zu gewinnen.
___Infos: www.personal-
swiss.ch, www.hrtoday.ch
Qualitätslabel für Master-StudiengangAls erster Fachhochschul-
Studiengang der Schweiz wurde
der Major in Tourism der Hoch-
schule Luzern von der Welt -
tourismusorganisation akkredi-
tiert. Dafür mussten diverse
Qualitätskriterien erfüllt wer-
den, darunter die nachhaltige
Gestaltung der Lerninhalte,
ein hoher Praxisbezug und eine
umfassende Betreuung der Stu-
dierenden. Die Welttourismus-
organisation (UNWTO) wurde
1925 als Sonderorganisation der
Vereinten Nationen gegründet.
Sie verfolgt die Förderung eines
nachhaltigen und ethischen
Tourismus. Das Institut für
Tourismuswirtschaft ITW der
Hochschule Luzern – Wirtschaft
hat die Akkreditierung «UNWTO.
TedQual» für den konsekutiven
Master-Studiengang Major in
Tourism erhalten, der seit 2010
durchgeführt wird. Der nächste
Start für den Studiengang er-
folgt im Herbst 2012, Anmelde-
schluss ist der 15. Mai.
___Infos: www.hslu.ch/w-master
iPhone App KursportalBildungspool® – das Kursportal
mit dem Werbenetzwerk für Bil-
dungsangebote in der Schweiz –
lanciert seine kostenlose iPhone
App im App Store. 450 Bildungs -
anbieter präsentieren in dieser
App 30’000 Kurse, Seminare
und Lehrgänge. Auch Men-
schen mit einer Behinderung
finden mit sogenannten Handi-
cap-Filtern gezielt die barriere-
frei zugänglichen Bildungs -
angebote. Bildungspool® stellt
den Bildungssuchenden seine
umfangreiche Kursdatenbank
damit auf den Apple-Produkten
zur Verfügung.
___Infos: www.bildungspool.ch
Corporate Health Convention 2012Die Messe Corporate Health
Convention Bern ist eine euro -
päische Fachmesse für betrieb-
liche Gesundheitsförderung und
Demografie. Zahlreiche Aus -
steller präsentieren vom 6. bis
8. Juni auf der BERNEXPO ihre
Produkte und Dienstleistungen
rund um die Bereiche ambu -
lante und stationäre Prävention,
Gesundheitsorientierte Büro-
ausstattung und Arbeitsplatz -
gestaltung, Betriebsverpflegung
und Ernährung, Medizinische
Produkte, Diagnostik und EDV-
Lösungen sowie Weiterbildung
und Training. In verschiedenen
Praxisforen werden darüber
hinaus aktuelle Themen refe-
riert und diskutiert. 2012 wird
es erstmals einen Gesundheits -
parcours auf der Messe geben –
unter dem Motto: «Gesundheit
und Fitness zum Anfassen,
Messen und Erleben». Im Ge-
sundheitsparcours sind die aus-
gestellten Produkte und Dienst-
leistungen für den Fachbesucher
interaktiv erlebbar. Ergonomi-
sche Lösungen zur gesunden
und altersgerechten Gestaltung
von industriellen und Büro-
Arbeitsplätzen sind im «Ergono-
mics Village» zu sehen. Die Cor-
porate Health Convention fin-
det parallel zur 4. ArbeitsSicher-
heit Schweiz statt. Drei Tage
haben die Messebesucher so
die Möglichkeit, sich umfassend
auf den neuesten Stand zu brin-
gen und sich mit der Branche
auszutauschen.
___Infos: www.corporate-
health-convention.chArbeitssicherheit
7MQ Management und Qualität 5/2012
SZENE
Filmplattform für Bildung ausgezeichnetDer Streamingspezialist Werft22
aus Baden hat den Innovations-
preis Swiss Cloud Award 2012
für nanoo.tv, die Schweizer Film -
plattform für Bildung, erhalten.
Die Auszeichnung wurde Ende
März von einer Jury der Euro -
Cloud Swiss und einem Fach-
beirat mit Vertretern aus Be -
hörden, Fachverbänden, Hoch-
schulen und IT-Magazinen
verliehen. Mit nanoo.tv können
Lehrer aller Schulstufen video -
basierte Lehr- und Lerninhalte
aus einer Vielzahl von Radio-
und Fernsehsendungen nutzen,
um aktive Lernprozesse im
eigenen Unterricht zu fördern.
In der Fachjury waren der tech-
nologische Reifegrad der Inno-
vationsplattform und die «Swiss -
ness» ausschlaggebend für die
Auszeichnung von nanoo.tv.
Mitentscheidend ist das Enga-
gement der Werft22 am Entste-
hen einer verlässlichen Rechts-
grundlage für die legale Nut-
zung ausgestrahlter TV-Beiträge
in Schweizer Bildungseinrich-
tungen. Innerhalb der «Gemein -
samen Tarife» dient nanoo.tv
als Anschauungsbeispiel einer
vorbildlichen Nutzung aus Sicht
der fünf Schweizer Verwertungs -
gesellschaften. Seit September
2011 läuft in Luzern eine erfolg-
reiche Pilotphase am Berufs -
bildungszentrum Bau und
Gewerbe.
___Infos: www.werft22.com
Schweiz auf Platz dreiIn einer erstmals unter 300 euro -
päischen Topmanagern durch-
geführten Befragung liegt die
Schweiz im Ranking der Staaten
mit dem besten Image als Wirt-
schaftsstandort in Europa auf
dem dritten Platz. Als leistungs-
stärker werden die Standorte
Deutschland und Schweden
eingeschätzt. Auf den weiteren
Rängen folgen die Niederlande,
Österreich, Finnland, Grossbri-
tannien und Frankreich. Knapp
die Hälfte der Umfrageteilneh-
mer geht davon aus, dass die
Bedeutung des Wirtschaftsstand -
orts Europa in Zukunft gleich
bleiben wird, 24 Prozent erwar-
ten eine Bedeutungszunahme.
Nur 28 Prozent der Befragten
rechnen mit einem Geltungs-
verlust. Nach Meinung der Top -
manager kommt in den nächs -
ten Jahren der stärkste Konkur-
renzdruck aus Asien, insbeson-
dere aus China (82 Prozent), In-
dien (75 Prozent). Nur 8 Prozent
nehmen die USA als starken
Wirtschaftsstandort der Zukunft
wahr. Als wichtigste Zukunfts-
faktoren für die europäischen
Märkte nennen die Befragten
Energieversorgung (73 Prozent),
hoch qualifizierte Arbeitskräfte
(71 Prozent), Verfügbarkeit von
Facharbeitern (65 Prozent),
Daten- und Kommunikations-
netzwerke (64 Prozent) und
Bildungsstandards (64 Prozent).
Ebenfalls hoch bewertet werden
Förderung von Forschung und
Entwicklung (62 Prozent) sowie
politische Stabilität (60 Prozent)
und ausgeglichener Staatshaus-
halt (60 Prozent). Auftraggebe-
rin der Studie war die Austrian
Business Agency ABA-Invest
in Austria, die Beratungsstelle
für Betriebsansiedlungen des
österreichischen Wirtschafts -
ministeriums
___Infos: www.zoebelicom.ch/
de/referenzen/image_studie.
html
Master of Swiss Web 2012Die Schweizerischen Bundes-
bahnen SBB sind die klaren Sie-
ger der diesjährigen Best of
Swiss Web Awards. Ihr «Bahnhof
im Internet» SBB.ch gewann die
meisten Awards und sicherte
sich den Titel «Master of Swiss
Web 2012». Auch das Schweizer
Radio und Fernsehen SRF hatte
Grund zur Freude: Zwei Gold-
Awards und einmal Bronze ge-
wann ihre Webdok «360° Lang -
strasse». Als Master of Swiss
Web feiern die SBB gemeinsam
mit den beauftragten Agenturen
Unic AG, Namics AG und Maxo-
media AG ihren sensationellen
Erfolg bei den zwölften Best of
Swiss Web Awards. Die Website
«SBB.ch» setzte sich gegen elf
weitere Kandidaten durch und
gewann zusätzlich noch sechs
Kategorien-Awards (vier Mal
Silber, zwei Mal Bronze). Die
Übersichtlichkeit und Nutzer -
orientiertheit der Website hoben
die Jury und die abstimmenden
Nutzer dabei ganz besonders
hervor.
___Infos: www.bestofswiss web.ch
In der Normung engagierenNormen machen das Leben sicherer und bequemer. Sie garantieren den problemlosen Umgang mit Fahr- und Werkzeugen, Motoren und Monitoren, Telefonen und Telemetern, Kredit- und Speicherkarten. Normen erleichtern dieArbeit und geben die Gewissheit, dass alle Beteiligten von den gleichen Rah-menbedingungen ausgehen. Rund um den Globus entwickeln sich in rasantemTempo ständig neue Märkte. Dafür sind gültige Leitlinien unabdingbar. Welt -weite Normen geben allen Marktteilnehmern Sicherheit und unterstützen die Zusammenarbeit. Wer sich in der Normung engagiert, profitiert von zweientscheidenden Vorteilen: Informationsvorsprung und Mitspracherecht.Die SNV Schweizerische Normen-Vereinigung organisiert dazu eine kostenloseInformationsveranstaltung am 29. Mai in Glattpark-Zürich. ___Infos: www.snv.ch/de/ausbildung-seminare
8 MQ Management und Qualität 5/2012
BUSINESS EXCELLENCE
Mit sich rasch verändernden Kundenanforderungenund Marktbedingungen, vormals typisch für die Software-Branche, sind heute auch die Verantwortlichen für hochinnovative Prozesse immer stärker konfrontiert. So muss flinker und beweglicher als bisher agiert werden – und zwar selbst dort, wo komplexe Anlagen der Antriebs- und Automatisierungstechnik entwickelt werden.
gile Prinzipien wirken auch
in der physischen Produkt-
entwicklung. Die Skeptiker
werden nicht müde zu betonen,
agile Methoden und Modelle aus
der Software-Entwicklung wie
Scrum, XP oder Kanban liessen
sich doch nicht eins zu eins in die
Welt der physischen Produktent-
wicklung transferieren. Da mögen
sie recht haben, weswegen es in
der praktischen Umsetzung mass -
geschneiderter Konzepte bedarf.
Hilfreich ist an dieser Stelle zu -
nächst ein Blick auf die Grund -
annahmen und Prinzipien agiler
Methoden (Grafik 1).
Agile Methoden setzen auf
die Selbststeuerung von Teams in
mer Gruppenarbeit und vielen
Lean-Konzepten mittlerweile
zum Organisationsleitbild gewor-
den ist. Neben der Selbststeue-
rung von Teams setzen agile Me-
thoden auf
n Commitment des einzelnen
Mitarbeiters zu Teamzielen und
Auftrag,
n Fokussierung des Teams auf die
wichtigsten Kundenanforderun-
gen,
n Offenheit, Respekt und Ver-
trauen im Team und im Umgang
mit dem Kunden.
Aber wie funktioniert das in der
Praxis? Bei der Umsetzung in die
Praxis wirken zwei zentrale Ele-
mente: Taktung (Time Boxing) der
Aufgabenbearbeitung und direkte
Kommunikation. Diese werden in
kurzen Feedbackschleifen mit
festgelegten Inhalten verbunden
und bilden so die wesentliche
A
Agiles Vorgehen im Anlagenbau
Die Zukunft ist «agil»
Von Jörg Bahlow und Gerhard Kullmann
Grundlage des Erfolgs von agilen
Methoden.
Scrum – für ein agiles VorgehenScrum kennt nur drei klar abge-
grenzte Rollen im Prozess:
n den Product Owner, der die
Ziele der Entwicklung, die zu re -
alisierenden Features und ihre
Prioritäten festlegt (Product Back-
log) und die wirtschaftliche Ver-
antwortung für das Projekt trägt,
n das Team, das sich eigenstän-
dig organisiert und unter ande-
rem die Aufwände für die eigenen
Aufgaben schätzt,
n den Scrum Master, der dafür
sorgt, dass das Team produktiv
und störungsfrei arbeiten kann,
der Verbesserungspotenziale er-
mittelt und die Arbeitsbedingun-
gen des Teams optimiert (Grafik 2).
Die Entwicklung des Produktes
findet innerhalb zeitlich begrenz-
ter Sprints (in der Regel zwei Wo-
chen) statt, die sich intervallartig
wiederholen. Im Scrum-Prozess
priorisiert der Product Owner
eine Liste der zu erledigenden
Aufgaben (Backlog), die er dem
Entwicklungsteam in einem Sprint
Planning Meeting vorstellt und
deren Durchführung vom Team
selbstverantwortlich geplant
wird. Dabei plant das Team den
Kapazitätsbedarf der einzelnen
Aufgaben selbst. Die Grundregel:
Der Product Owner legt die Pri -
orität der Anforderungen fest, das
Team den Zeitbedarf. Während
des zweiwöchigen Sprints trifft
sich das Entwicklungsteam zu
einem kurzen Daily Scrum
Meeting, um sich über den Um-
setzungsstand auszutauschen.
Nach Abarbeitung der für den
Situationen mit komplexen An-
forderungen. Kleine, schlagkräf -
tige Teams können Verände -
rungen in ihrem Umfeld besser
wahrnehmen und adäquat darauf
reagieren, als dies bei grossen
komplexen Strukturen der Fall ist.
Deshalb sollten die Entscheidun-
gen dort getroffen werden, wo die
Wertschöpfung stattfindet, in den
Entwicklungsteams – ein Ge -
danke, der auch bei teilautono-
Dipl. Ing. Jörg Bahlow, Geschäftsführer,[email protected]. Ing. Gerhard Kullmann, Geschäftsführer,[email protected] mbH, Kreuzbergstrasse 37/38, D-10965 Berlin, T +49 (0)30785 20 82Das Projekt wird aus Mitteln des Bundes -ministeriums für Bildung und Forschung undder Europäischen Union – Europäischer Sozialfonds – gefördert.
Paradigmenwechsel von …
… der klassischen Projektorganisation … zum agilen Netzwerk
PL
AP AP AP AP AP AP AP AP AP AP AP AP
Teilprojekt Teilprojekt Teilprojekt Teilprojekt
– Unter-, Über- und Einordnung– Klärung von Verantwortung– viel Reporting– genaue Planung
… der Einwirkung
– verteilte Führung durch strukturierte Kommunikation
– Durchlässigkeit für Anforderung von aussen– Vernetzung der Akteure und der Aussenwelt– Verteilung von Wissen
… zur Wechselwirkung
Agile Methoden der Produktentwicklung Grafik 1
Direkte Kommunikation
9MQ Management und Qualität 5/2012
BUSINESS EXCELLENCE
Sprint vorgesehenen Tasks (die
idealerweise ein fertiges Teilpro-
dukt ergeben) werden in einem
abschliessenden Meeting (Sprint
Review) die Ergebnisse vom Ent-
wicklungsteam präsentiert und
sowohl die Erreichung der Ziel-
vorgaben als auch der Prozess
evaluiert.
Von der Idee zum UmsetzungserfolgWie die Übertragung von Scrum-
Prinzipien ausserhalb der Soft-
ware-Branche funktioniert und
welche Meilensteine und Hürden
es dabei zu meistern gilt, soll
nachfolgend anhand der erfolg-
reichen Einführung von Scrum in
der Entwicklung von elektrischen
Anlagen bei der Power Conversi-
on, einem Bereich der GE Energy,
exemplarisch verdeutlicht wer-
den. GE Energy Power Conversion
ist ein Engi neering-Unternehmen
für elektrotechnische Lösungen
zur Energieerzeugung, -übertra-
gung und -umsetzung in Produk-
tionsprozesse.
Bestandsaufnahme: Wo stehen wir?Das vierköpfige Führungsteam
der Entwicklung identifizierte
«Agiles Entwickeln mit Scrum» als
priorisiertes Handlungsfeld auf
dem Weg zu «R&D 20xx». Grund-
lage dieser Richtungsentschei-
dung war eine unverblümte Re -
flexionsrunde zu den Schwach-
stellen und Risiken jener Projekte,
die schwierig verlaufen waren, so-
wie zu den Stärken jener Projekte,
die sich durch gute Ergebnisse
und reibungsarmen Ablauf ausge-
zeichnet hatten. Einige Wochen
später fanden sich die Teamleiter
des Entwicklungsbereiches mit
ihren Abteilungsleitern und dem
Bereichsleiter zu einem Workshop
ein. Auf der Agenda stand neben
einer Bestandsaufnahme zu Stär-
ken und Schwächen im Entwick-
lungsprozess (aus Sicht der Team-
leiter sowie aus Sicht relevanter
Kunden und Stakeholder) die
«konkrete Planung für ein Pilot-
vorhaben Scrum». Nach Auswer-
tung der Bestandsaufnahme und
Diskussion über die Anwend- und
Anpassbarkeit der vorgestellten
Scrum-Vorgehensweise auf die
eigenen Entwicklungsprojekte
war man sich einig: «Die Zeit ist
reif, wir bilden ein Planungsteam
und bereiten die konkrete Erpro-
bung von Scrum in einem Pilot-
bereich vor!»
Welche Auslöser sprechen
für die Einführung einer agilen
Vorgehensweise wie Scrum?
tätig sind) und Bereichsleitern.
Allen Befürchtungen der erfah -
renen Skeptiker zum Trotz gelang
es in wenigen, hocheffizienten
Meetings, zunächst anhand eines
transparenten Sets von Kriterien
eine geeignete Struktur für die
Scrum-Teams auszuwählen (zwei -
mal Produkt- und zweimal Kom-
petenz-Scrum, Grafik 3) und an -
schliessend die Aufgaben, Kom-
petenzen und Verantwortung
(AKV) für die Rollen Product
Owner, Scrum Master, Stake -
holder und Teammitglied in einer
Übersichtstabelle zu beschreiben.
Diese sind an die Besonderheiten
der physischen Produktentwick-
lung und der konkreten Voraus-
setzungen im Unternehmen an-
gepasst. Zur Vorbereitung des
Starts der Pilotphase wurden im
Planungsteam schliesslich die
Regeltermine und -orte für Pla-
nungs- und Review-Meetings
sowie Daily Scrums für die vier
Pilotteams festgelegt.
Die Pilotphase: Kann das denn so gehen?Im Start-Workshop für die drei-
monatige «Pilotphase Scrum»
fanden sich alle Mitglieder der
vier Pilotteams zu einem inten -
siven Workshop-Tag zusammen.
Neben der Vermittlung von Basis-
Know-how über Scrum als agile
Vorgehensweise zur Produktent-
wicklung und über das, «was bis-
her geschah», stand sehr bald die
Frage an, welche ganz konkreten
Arbeitspakete, Issues und Teilauf-
gaben für jedes der Teams in das
aktuelle Product Backlog, den
«Aufgabenvorrat», gehören. Am
Ende des Start-Workshops konnte
jedes Pilotteam sein vollständiges
Backlog in Form einer Tabelle auf
Pinnwand mitnehmen in die un-
mittelbar anschliessende Start-
woche für den Scrum-Prozess.
Während der Pilotphase traf
sich das «Planungsteam» unter
Beteiligung der vier Teamleiter
wöchentlich zur Durchsprache
n unklare und hochdynamische
Kundenanforderungen
n Entwickeln mit unvollständiger
Spezifikation und multiplen Lö-
sungsoptionen (interdependent)
n beständig neu hinzutretende
Aufgaben vom Markt
n Schwierigkeiten mit Fokussie-
rung und nachhaltiger Terminpla-
nung
n Schlüsselressourcen als Fla-
schenhals
n späte Problemerkennung
n unzureichende Dokumenta -
tion führt zu Doppelarbeit, Know-
how-Verlust
KonzeptentwicklungDas Planungsteam zeichnete sich
aus durch eine bereichs- und hie -
rarchieübergreifende Mischung
aus Teamleitern (die zugleich
als Senior Developers/Engineers
12345678
Scrum im ÜberblickInput vonKunden,
Management,Team …
Product Owner
Team
Product Backlog
PriorisierteListe:
Was wirdbenötigt?
Sprint ReviewerledigteAufgaben,erreichteArbeits-
ergebnisseSprintBacklog
Aufgaben
Endtermin und Zieldes Sprints
bleiben unverändert
ScrumMaster
Daily ScrumMeeting
SprintPlanningMeeting
Auswahl,Schätzung,Commit-
ment
2 WochenSprint
15 min
Scrum – Beispiel für ein agiles Vorgehen Grafik 2
Regelungs-technik
EntwicklungLeitung
Leistungs-elektronik Konstruktion
System-integration
Produkt
Kom
pete
nz
Projekt C
Projekt A
Scrum-Struktur Grafik 3
Selbstverantwortlichplanen
10 MQ Management und Qualität 5/2012
BUSINESS EXCELLENCE
von aktuellen Fragen und Proble-
men aus den Pilotteams und sorg-
te so durch zeitnahe Abstimmung
und Entscheidung für eine kon -
tinuierliche Prozessbegleitung.
Im Auswertungs-Workshop nach
dreimonatiger Scrum-Praxis be-
werteten Pilotteams und Product
Owner jeweils getrennt, wie sich
ihre Arbeit während der Pilot -
phase verändert hat. Das Ergebnis
fiel eindeutig aus: Durchweg po -
sitive bis gute Bewertungen mit
der Einschränkung, dass Ent-
scheidungsprozesse im Team mit-
unter noch zu lange dauerten und
die Rolle des Product Owner als
desjenigen, der eindeutige Pri -
oritäten setzt, nicht immer voll-
ständig wahrgenommen wurde.
Aus diesen Bewertungen
und den Erfahrungen aller Be -
teiligten im Pilotprozess wurden
im Hinblick auf die weitere Um-
setzung von Scrum zunächst
Chancen und Risiken identifi-
ziert. Anschliessend wurden ganz
konkrete Empfehlungen für die
Vervollständigung des Konzepts,
eine verbesserte Kommunikation
im Unternehmen und den ein-
mütig empfohlenen Roll-out-
Prozess auf alle übrigen Teams
und Bereiche der Entwicklung
(Grafik 4) formuliert.
Roll-out und StabilisierungNach Bestätigung der Empfehlun-
gen aus dem Auswertungs-Work -
shop durch die Entwicklungslei-
tung und Geschäftsführung wur-
de unmittelbar die Vorbereitung
des Roll-out-Prozesses in Angriff
genommen: Nun galt es, mithilfe
der notwendigen Informations-
und Qualifizierungs-Workshops
sieben weitere Entwicklungs -
teams in zwei Wellen mit sechs
Wochen Abstand auf die Reise in
ihren Scrum-Prozess zu schicken.
In den Start-Workshops der
Roll-out-Wellen I und II übernah-
men ein Scrum Master und zwei
Teamleiter aus der Pilotphase
eine tragende Rolle, die es zum
Start der Pilotphase noch gar
nicht gegeben hatte: Sie berichte-
ten hautnah über ihre Erfahrun-
gen mit Scrum aus den letzten
Monaten und sprachen offen
über Stolpersteine, die erlebten
Schwierigkeiten sowie gemeinsa-
me Erfolgserlebnisse nach deren
Bewältigung und formulierten
schliesslich konkrete Empfehlun-
gen für den bevorstehenden
Scrum-Start der neuen Teams.
Trotz (oder gerade wegen)
dieser Erfahrungsberichte von
Kollegen aus erster Hand stellte
sich die Situation im Start-Work -
shop für die neuen Teams in den
Wellen I und II allerdings deutlich
anders dar als für die Pilotteams.
Trotz der «Erfolgsberichte» aus
den Pilotteams bedurfte es der
schwierig gesehen. Wie haben Sie
das erlebt?
Helmut Jebenstreit: Wir
mussten uns unser eigenes Kon-
zept machen. Das haben wir mit-
hilfe der Wave-Methode, die ein
agiles Change Management bein-
haltet, getan. Das strukturierte
Erar beiten eines eigenen Konzep-
tes war sicher der Erfolgsbaustein
schlechthin. Wir haben für Er -
arbeitung und Umsetzung circa
acht Monate benötigt. Für eine so
tief greifende kulturelle Verände-
rung ist dies sicher eine kurze
Zeit, aber natürlich müssen wir
kontinuierlich an der Weiterent-
wicklung arbeiten. So ist zum Bei-
spiel das Rollenkonzept ständig
zu aktualisieren und den konkre-
ten Bedingungen in den Projekten
anzupassen. n
Positive ErfahrungenInterview mit Dr. Jörg Janning, Technology Director,und Helmut Jebenstreit, Manager DevelopmentControl, CEER Region, Berlin, GE Energy, PowerConversion
Herr Dr. Janning, Herr Jebenstreit,
was hat Sie bewogen, in Ihrem Be-
reich agile Methoden einzuführen?
Jörg Janning: Wir standen
vor der Aufgabe, eine relativ um -
fangreiche Produktfamilie zu be -
treuen, das Engineering im An -
lagengeschäft zu unterstützen
und gleichzeitig die Entwicklung
neuer Anlagen und innovativer
technischer Lösungen vorantrei-
ben zu müssen. Die Koordination
dieser sehr unterschiedlichen An-
forderungen wurde immer kom-
plexer.
Helmut Jebenstreit: Ausser-
dem woll ten wir die Erfahrungen
zur Lösung spezifischer techni-
scher Probleme in den Ent -
wicklungs teams breiter streuen.
Haben sich die in die Methode
Scrum gesetzten Erwartungen aus
Ihrer Sicht erfüllt?
Jörg Janning: Voll und ganz.
Wir konnten die Arbeit der Ent-
wicklungsabteilung auf die neuen
Herausforderungen optimal ab-
stimmen. Natürlich lässt sich
auch heute nicht jede Anforde-
rung der Bereiche sofort erfüllen,
aber wir schliessen in solchen
Fällen verbindliche Terminverein -
barungen ab.
Helmut Jebenstreit: Ein wei-
terer ganz wesentlicher Effekt der
Einführung von Scrum ist die Ei-
genverantwortung der Mitarbei-
ter. Sie schätzen den Kapazitäts -
bedarf für ihre Aufgabe selbst ab
und gehen ein belastbares Com-
mitment zur Erreichung der ver-
einbarten Sprint-Ziele ein. Zu-
gleich spüren die Mitarbeiter das
in sie gesetzte Vertrauen und be-
tonen, dass Scrum insgesamt zu
weniger Störungen in der täg -
lichen Arbeit geführt hat, die
Planbarkeit der eigenen Arbeit ge-
stiegen ist und die empfundene
Belastung so zurückgegangen ist.
Die Einführung von agilen Metho-
den in die physische Produktent-
wicklung wird allgemein als sehr
– partizipative Konzeptentwicklung mit WaVe war ein Erfolgsfaktor– grundlegende Regeln und Rollen aus dem «klassischen» Scrum der IT-Branche lassen
sich übernehmen– für die spezielle Anwendung in «Stahl und Eisen» braucht es spezifische Lösungen
insbesondere beim Sprint-Review– für die Einführung waren die Kompetenz-Scrums wichtig, um die Methode zu erlernen– nach mehr als einem Jahr Anwendung gewinnen die Projekt-Scrums immer mehr
an Bedeutung– Rollenklarheit zwischen Linie, Führung und Scrum-Rollen ist eine elementare
Voraussetzung
Erfahrungen aus der Praxis Grafik 4
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11. Juli 2012 – Walk-In Dübendorf4. September 2012 – Praxisevent im Spital Schwyz
Praxisevent
im Spital Schwyz
VerbesserungRisiko
Kennzahlen
Organisation
Prozesse
Projekte
11MQ Management und Qualität 5/2012
BUSINESS EXCELLENCE
Behandlung zahlreicher Fragen
und Bedenken: Ob die Speziali -
sierung im eigenen Team nicht
doch zu hoch, ob die Möglich -
keiten zur gegenseitigen Unter-
stützung denn überhaupt aus -
reichend gegeben seien und was
denn passiere, wenn man ent -
gegen aller Erwartungen nicht er-
folgreich mit Scrum sei. Wie sich
an diesem Beispiel einmal mehr
ablesen lässt, ist es beim Roll-out
einer pilothaft erprobten, neuen
Organisationsform keineswegs
damit getan, die notwendigen
Sachinformationen zu vermitteln.
Stattdessen bedarf es einer sorg-
fältigen Balance aus klarer Orien-
tierung durch die Führung (Leit-
planken), authentischer Beteili-
gungskultur in der praktischen
Umsetzung und nicht zuletzt
erfahrene interne oder externe
Organisationsentwickler zur Pro-
zessbegleitung (siehe Kasten In-
terview).
Kritische ErfolgsfaktorenFührung mit VertrauensbereitschaftAls Schlüsselfrage im Einführungs -
prozess erwies sich immer wieder
das Verhalten der Führungskräfte,
wenn es etwa im Meeting zur Pla-
nung der nächsten Sprintauf -
gaben schlichtweg um die Frage
ging, wie viel Aufwand zur Be -
arbeitung eines ganz konkreten
Arbeitspakets realistischerweise
erforderlich sein wird. Nicht sel-
ten nämlich wird hier die Füh -
rungskraft in der Rolle des Pro-
duct Owner aufgrund eigener
Einschätzung beziehungsweise
konkreter Vorstellungen oder gar
Vorgaben von Kundenseite zu der
Auffassung kommen, ein Pensum
von x Tagen werde doch ausrei-
chen, während das Scrum-Team
aufgrund seiner Erfahrungswerte
aus vergleichbaren Aufgabenstel-
lungen zu dem Schluss kommt, es
würden doch einige Tage mehr er-
forderlich sein. Mögen die Argu-
mente der Führungskräfte noch
so überzeugend klingen – am
Ende des Tages zählt hier nur
eins: Das tragfähige Commitment
im Team zur Erreichung der ver-
einbarten Sprintziele kann nur
dann entstehen, wenn die gewis-
senhaften Aufwandsschätzungen
der Entwickler selbst auch in
Zweifelsfällen ernst genommen
und zur Grundlage der Verein -
barung von anspruchsvollen,
aber erreichbaren Sprintzielen
gemacht werden.
Partizipativ mit transparenten RegelnBei der erstmaligen Einführung
einer agilen Entwicklungsmethode
wie Scrum betreten alle Akteure
im Unternehmen Neuland und
(trotz aller dicken Bücher und Er-
folgsgeschichten von anderswo)
wissen nicht wirklich, was auf sie
zukommt. Das gilt für Entschei-
der ebenso wie für die ihnen un-
terstellten Führungskräfte und
nicht zuletzt für die Entwickler in
den Scrum-Teams. Umso mehr
kommt es darauf an, bei der An-
passung des unternehmensspezi-
fischen Konzepts und der Vorbe-
reitung einer Erprobungsphase
von Anfang an dafür zu sorgen,
dass alle Beteiligten wissen, was
als «Leitplanke» zur klaren Orien-
tierung vorgegeben ist, in wel-
chem Umfang und auf welche
Weise ich meine Vorstellungen
und Er fahrungen als Mitarbeiter
oder Team leiter einbringen kann
und nach welchen Regeln der Vor -
bereitungs- und Einführungspro-
zess abläuft. Sich für diesen Weg
einer frühzeitigen und umfassen-
den Beteiligung zu entscheiden,
erfordert einmal mehr ein erheb-
liches Mass an Vertrauen in die
eigene Mannschaft – und es zahlt
sich in Form von spürbarer Ent-
schlossenheit und geteilter Moti-
vation aus, das ungewisse Neu-
land gemeinsam zu erkunden.
Rollenklarheit und -schärfungWie unser Fallbeispiel aus dem
elektrischen Anlagenbau deutlich
zeigt, kann erst im Laufe der prak-
tischen Arbeit mit den neuartigen
Rollen schrittweise Klarheit ge-
wonnen werden, was nun im Ein-
zelnen zu den Rechten und
Pflichten eines Scrum Masters
gehört oder wo ein Product
Owner klare Prioritäten setzen
muss und wo er sich besser im
Hintergrund hält. Als Prozess ver-
standen, bedarf die Klärung und
Schärfung dieser neuen und ver-
änderten Rollen im Scrum-Pro-
zess einer besonderen und an -
haltenden Aufmerksamkeit: Hier
ergeben sich regelmässig Rollen-
konflikte und enttäuschte Erwar-
tungen, die einer unverzüglichen
Bearbeitung im Rahmen der Pro-
zessbegleitung durch Führungs-
kräfte oder Berater bedürfen, um
die gemeinsame Linie im Ein-
führungsprozess deutlich zu ma-
chen. Gerade in der Fähigkeit und
Bereitschaft, den erreichten Stand
der Umsetzung immer wieder kri-
tisch zu reflektieren, liegt jedoch
letztendlich der Schlüssel zur
kontinuierlichen Verbesserung
und Weiterentwicklung einer Ent-
wicklungsorganisation, die den
Namen «agil» auch auf lange Sicht
verdient. n
Anzeige
Mit veränderten Rollen klarkommen
12 MQ Management und Qualität 5/2012
BUSINESS EXCELLENCE
Die Wiener Kybernetikerin Maria Pruckner verblüffteihre Zuhörer am 8. März auf dem ESPRIX Forumfür Excellence im KKL Luzern mit ihrem Vortragüber die Bedeutung der Kybernetik für das Managenund Wirtschaften. Manche der anwesenden Manager fragten sich, ob sie an ihrem Ziel, eine effektive Organisation zu schaffen, vorbeisteuern.Auch ein Grund, um Maria Pruckner im MQ-Interview über den erfolgreichen Umgang mit komplexen Systemen zu befragen.
rau Pruckner, seit wann spielt
die Kybernetik im Manage-
ment eine Rolle?
Der erste Manager, der die
Kybernetik als Grundlage für eine
ganzheitliche Managementthe -
orie aufgegriffen hat, war Stafford
Beer, der Begründer der Manage-
ment-Kybernetik. Sein erstes
Buch erschien 1959. Ein weiterer
Meilenstein war die St.Galler Sys -
temorientierte Managementlehre
und das St. Galler Management-
Modell von Hans Ulrich und Wal-
ter Krieg. Deren Geburtsstunde
liegt um das Jahr 1972.
Was hat diese Pioniere so früh von
der Kybernetik überzeugt?
Die Kybernetik hat sich
konsequent dem Problem der
realen Praxis gewidmet, also dem
Problem der Komplexität und der
effektiven Steuerung und Regulie-
rung ganzer Systeme. In der Ky-
bernetik wurde aufgezeigt, dass
komplexe Systeme nicht beliebig
gesucht. Nicht bewusst war mir,
dass ich mir damit die beste Schu-
le für den effektiven Umgang mit
hoher Komplexität und Dynamik
ausgesucht habe. Klar war mir
nur, dass ich von nichts auch nur
eine Ahnung hatte. Also habe ich
sofort begonnen, Fachbücher zu
lesen. Das erste Buch war eines
über Krankenpflege. Dort stiess
ich auf den klassischen universel-
len kybernetischen Regelkreis. Er
hat mich auf Anhieb mehr fas -
ziniert als jede andere Theorie
zuvor. Zuerst sah ich in ihm nur
einen Bauplan für eine gute re -
alis tische Geschichte. Beim Arbei-
ten damit wurde aber sofort klar,
dass dieser Regelkreis das Lösen
und Vermeiden von Problemen
an sich beschreibt. Seit damals
habe ich die Kybernetik nie wie-
der losgelassen.
Die Kybernetik gilt als der Ursprung
des Informationszeitalters. Wo
spielt sie eigentlich keine Rolle?
F
Kybernetik und Management
Mut zum Umdenken
Von Hans-Henning Herzog
Was die Kybernetik über
komplexe Probleme und Systeme
hervorgebracht hat, hat das Den-
ken und Problemlösen in so gut
wie jeder wissenschaftlichen Dis-
ziplin radikal verändert und vor-
angebracht. Die Kybernetik war
tatsächlich die Kinderstube vieler
Innovationen, die das Informa -
tionszeitalter ausgelöst haben,
allen voran die Informatik und
Automatisierungstechnik.
Wo stehen wir im Management
heute mit der Kybernetik?
Das notwendige Verständ-
nis für Systeme, ihre Komplexität
und Dynamik setzt sich nur lang-
sam und schwer durch. Im Ma -
nagement wird am ehesten ak-
zeptiert, was sofort verstanden
und umgesetzt werden kann. Das
ist vor allem das, was das Denken
von Chefs bestätigt, aber das ist
nur selten auch das, was das Den-
ken in nachhaltig zielführende
Bahnen bringt. Man scheut sich
hier zu sehr vor dem notwendigen
Umdenken, in der Wissenschaft
und Forschung ist es hingegen
das tägliche Brot. Im Manage-
ment betreibt man noch gerne
das, was man landläufig «Reali -
tätsverweigerung» nennt.
Ihr Lehrer Heinz von Foerster ging
unter anderem davon aus, dass die
Realität nicht entdeckt, sondern
von uns Menschen konstruiert
wird. Trotzdem existiert die Wirk-
gesteuert und reguliert werden
können, weil sie sich – bestimm-
ten Gesetzmässigkeiten folgend –
selbst steuern und regulieren. Wie
enorm die Konsequenzen für das
Management sind, hat Beer mit
seiner praktischen Arbeit als
Manager demonstriert. Das effek-
tive Funktionieren seiner Ergeb-
nisse hat überzeugt.
Wie sind Sie zur Kybernetik ge-
kommen und wann war das?
Bei mir ging das 1976 in
meinem ersten Praktikum als an-
gehende Krankenschwester los.
Ich wollte so schreiben können
wie Dostojewski. Das Arbeiten in
Krankenhäusern habe ich mir
bewusst als Lebensschule aus -
Zur PersonMaria Pruckner setzt seit über dreissig Jahren kybernetische Grundlagen erfolgreichfür das Lösen komplexer Prob leme und Managen in komplexen Sys temen ein, seit1992 auch für die Entwicklung von universellen kybernetischen Methoden, Model-len und Tools. Bekannt wurde sie vor allem durch ihre Arbeiten im Gesundheits -wesen. Zur ihrer Arbeit mit Unternehmen sagt sie: «Herkömmliche Management -konzepte scheitern meistens an der Umsetzung, weil sie viel leichter gesagt als ge-tan sind. Mit der Kybernetik ist es genau umkehrt. Sie ist viel leichter getan als ge-sagt. Deshalb arbeite ich mit meinen Kunden direkt in ihrer Praxis an ihrer Praxis.»Maria Pruckner, Management in komplexen Systemen, angewandte Kybernetik &Managementkybernetik, Barnabitengasse 6/4, A, A-1060 Wien, T +43 (0)1 966 50 46,[email protected], www.mariapruckner.comDie nächsten Impulstagungen von Maria Pruckner zum Thema «Management-Kom-plexität» finden am 21. Juni in Zürich sowie am 20. September in München statt,Veranstalter: Management School St.Gallen, www.mssg.ch/kybernetik
Die reale Praxis im Zentrum
13MQ Management und Qualität 5/2012
BUSINESS EXCELLENCE
lichkeit. Liegt darin nicht ein
Paradoxon?
Wenn hier irgendwo ein Pa-
radoxon liegt, dann vielleicht da -
rin: Wenn man glaubt, die Wirk-
lichkeit zu erkennen, dann er-
kennt man sie nicht. Wenn man
aber erkennt, dass man die Wirk-
lichkeit nicht erkennen kann,
dann hat man die Wirklichkeit er-
kannt. Heinz von Foerster hat ein-
geladen, zu berücksichtigen, dass
das, was wir als Wirklichkeit wahr-
nehmen, durch die Strukturen
und Prozesse des Nervensystems
und Gehirns erzeugt wird, nicht
durch Strukturen und Prozesse in
unserer Umgebung. Das ist keine
Philosophie, das ist ein medizini-
sches Faktum. Ob es «die Wirk-
lichkeit» so gibt, wie sie für uns
aussieht? Das glaube ich nicht.
Welche Bedeutung schreiben Sie
der Hirnforschung für das Ma -
nagement zu?
Die fundamentalste über-
haupt. Wer nicht versteht, wie
Gehirne prinzipiell arbeiten, der
wird nie verstehen, wie man
Unternehmen und Menschen am
besten führen kann.
Haben Sie eine einfache Grund -
formel, mit der man die Hirnfor-
schung im Management nutzen
kann?
Es hilft nicht, zu glauben,
was man wahrnimmt, weil man
wahrnimmt, was man glaubt. Ma-
nager, die das ignorieren, machen
sich und ihre Umgebung enorm
fehler- und krisenanfällig.
Ein Schlüsselphänomen der Kyber -
netik ist Zirkularität. Was steckt
dahinter?
Vielen Dank für diese Frage.
Mit ihr kommen wir unserem Pro-
blem mit der Realität näher, wenn
wir uns vorstellen, dass das, was
wir als voneinander getrennte
Hier steht ein Hund vor einer
Spiegelwand und sieht sein Spie-
gelbild. Sobald der Hund auf sein
Spiegelbild reagiert, wird das, was
sich zwischen ihm und seinem
Spiegelbild abspielt, Feedback.
Dann steuert der Hund, was er im
Spiegelbild sieht und das Spiegel-
bild steuert, was der Hund sieht.
Mit Feedback sind also nicht ein-
fach Rückmeldungen wie üblich
gemeint, sondern Impulse, die Vor-
gänge zwischen Teilen steuern und
regulieren …?
Genau. Feedback ist das
grundlegende Phänomen der
Steuerung und Regulierung. Es ist
für das eigendynamische Funk-
tionieren von Systemen und für
deren Effektivität verantwortlich.
Weshalb kann man im Manage-
ment nicht mehr auf solche
Grundlagen der Kybernetik ver-
zichten?
Komplexität beginnt erst
dort, wo das Gehirn ohne kyber-
netische Grundlagen, Werkzeuge
und Methoden am Ende ist. Mit
dem Grad an Komplexität und
Dynamik steigen in jeder Hinsicht
relational die Anforderungen an
die notwendige Fokussierung,
Differenzierung und Präzision. Je
komplexer und dynamischer die
Angelegenheit, umso höher die
Anforderungen an fundierte
Grundlagen, sichere Denkwerk-
zeuge, effektive Beobachtungs-
verfahren und Methoden. Dieses
Prinzip gilt für jeden anspruchs-
vollen Beruf, in dem man die Ver-
antwortung für die Sicherheit und
das Schicksal anderer Menschen
trägt. Es gilt daher auch für Ma -
nagement.
Sie sagen, komplexe Systeme sind
von Natur aus intransparent und
unterliegen Eigendynamiken, die
nie ganz sicher vorhersagbar sind.
Was folgt daraus?
Die erste Konsequenz sehe
ich darin, dass sich Führungskräf-
Einheiten wahrnehmen, ausser-
halb unserer Wahrnehmung gar
nicht voneinander getrennt, son-
dern eine einzige Einheit ist, in
der alles miteinander verbunden,
also durch irgendetwas zusam-
mengehalten wird. Hier geht es
um Rückkoppelungen; in der
Kybernetik hat man für sie den
Begriff Feedback gewählt, das be-
deutet wörtlich übersetzt Rück-
fütterung. Dieses Feedback ist
das, wodurch sich komplexe
Systeme selbst steuern und re -
gulieren.
Haben Sie ein Beispiel dafür?
Schauen wir diese Zeich-
nung an (siehe Kasten Seite 14).
Den Umgang mit Komplexität und Eigendynamik lernen, Maria Pruckner
Feedback – ein Phänomen
14 MQ Management und Qualität 5/2012
BUSINESS EXCELLENCE
te und ihre Mitarbeiter ernsthaft
damit auseinandersetzen müs-
sen, wie sie trotz permanentem
Mangel an Wissen und Informa -
tion erfolgreich sein können. Da -
raus ergibt sich die zweite Kon -
sequenz: Man muss wissen, wie
man diese beiden Probleme intel-
ligent nutzt. Manager und ihre
Mitarbeiter müssen heute genau-
so präzise forschen und ent-
wickeln wie Wissenschaftler. Dazu
brauchen sie wie die Wissen-
schaftler die Grundlagen der
Kybernetik.
Welcher Gefahr setzt man sich aus,
wenn einem das notwendige Wis-
sen über komplexe Systeme fehlt?
Der Mensch ist, was das Be-
wältigen von Komplexität betrifft,
von Natur aus enorm stress- und
fehleranfällig. Die Folgen lassen
sich aus den aktuellen Statistiken
über die rasante Zunahme stress -
bedingter Krankheiten ablesen
und aus den Krisennachrichten
der Wirtschaftsblätter.
Wie funktionieren die Prinzipien
der Eigendynamik und Selbstorga-
nisation und wie lassen sie sich
nutzen?
Selbstorganisation ist das
Phänomen, durch das ein System
von selbst Sinnvolles und Innova-
tives hervorbringt und zwar ohne
erkennbare Ursache. Es ist sozu-
sagen ein geniales, aber undurch-
schaubares Zusammenwirken
von allem. Durch das Phänomen
der Selbstorganisation entstehen
zum Beispiel von selbst Lebe -
wesen, entstehen von selbst alle
lebensnotwendigen Prozesse oder
im Gehirn neue zielführende
Ideen. Es geht hier immer um
eine ganz bestimmte Form der
Organisation und Vernetzung von
Feedback, die in diesem Fall in
höchster Präzision nach natur -
gegebenen Gesetzmässigkeiten
angelegt ist.
Und wie erzielt man Selbstorgani-
sation in Unternehmen?
Nun muss ich Sie leider um
Verständnis bitten: Liesse sich
Ihre Frage so schnell und einfach
erklären, wie es unser Interview
erfordern würde, hätte ich mein
Wissen über diese Prinzipien und
meine Erfahrung, wie man sie am
besten nutzt, nicht zur Grundlage
meines Unternehmens gemacht.
Um das zu verstehen, braucht
man ganz bestimmte Werkzeuge,
die man richtig interpretieren
und benutzen muss. In einer Ta-
gesveranstaltung schaffe ich es,
das Entscheidende aufzuzeigen,
in einem Interview nicht …
Gut, aber gibt es für Führungs -
kräfte nicht wenigstens einen Ein-
stieg, um in die richtige Richtung
zu gehen?
Es gibt eine Einstellung, die
Voraussetzung ist. Diese Einstel-
lung ist, dass es die oberste Auf -
gabe von Führungskräften ist,
ihren Mitarbeitern zu helfen, gute
Arbeit zu machen, und dass die
oberste Voraussetzung dafür ist,
dass in einem Unternehmen vol -
les Vertrauen zueinander herr-
schen kann. Denn nur dann kom-
men die relevanten Informati -
onen für den Erfolg zum Fliessen.
Ab diesen beiden Punkten be-
ginnt Höchstpräzisionsmanage-
ment.
Immer mehr Manager erfahren,
dass sich in ihrer Organisation
vieles selbst reguliert und ent-
wickelt. Wie können sie in ihrem
Handeln damit umgehen?
Sich naturgegebener Eigen-
dynamik nur gewahr zu sein, das
ist ungefähr so, wie sich dessen
gewahr zu sein, dass es das Wetter
und seine Veränderungen gibt,
die niemand beeinflussen kann.
Führungskräfte müssen heute die
naturgegebenen Gesetzmässig-
keiten von Eigendynamiken ver-
stehen. Sie müssen diese Muster
in ihrer Umgebung erkennen,
richtig einschätzen und die darin
liegenden potenziellen Möglich-
keiten so nutzen können, wie die
Natur von Systemen das verlangt.
Wie schafft man es im Unterneh-
men, aktuell die Aufmerksamkeit
auf das Entscheidende für den Er-
folg lenken?
Management hat dafür zu
sorgen, dass Zwecke und Ziele
ohne kontraproduktiven Stress so
realisiert werden können, dass
sich das Unternehmen autonom
am Leben erhalten und weiter-
entwickeln kann, wie es Umwelt
und Markt erfordern. Damit
Stress vermieden und die herr-
schende Komplexität und Dyna-
mik intelligent genutzt werden
können, braucht das Gehirn an
sich verlässliche Orientierung
und Fokussierung, Unternehmen
brauchen darüber hinaus aber
auch kollektive Intelligenz und
die Mittel, welche die Intelligenz
aller verbinden und wirksam wer-
den lassen. Dafür sorgt das konse-
quente und gemeinsame Anwen-
den solider kybernetischer Werk-
zeuge. Sie lenken die Aufmerk-
samkeit auf das Entscheidende
und sorgen dafür, dass sie dort
bleibt.
Dynamische Systeme ändern sich
ständig und in zunehmendem
Tempo. Was kann ein Manager in
dieser Situation konkret tun?
Er kann vom Prinzip her
dasselbe tun, was jeder Arzt
macht: Der hat nämlich mit sei-
nen Patienten und seiner Einrich-
tung dasselbe Problem. Er kann
lernen, wie man komplexe Situ -
ationen und Probleme schnell
und richtig diagnostiziert und
prog nostiziert und wie man je
nach Fall für die notwendige Sta-
bilität und Flexibilität von Syste-
men sorgt.
Feedback und Zirkularität
Lupus litt an Futterneid, gönnte keinem anderen Hund sein Fressen. Weil das Gehirndie Realität nicht wahrnehmen kann, konnte er die Spiegelwand, vor der er hiersteht, nicht erkennen. Deshalb wider fuhr ihm folgendes Verhängnis: Eines Tagesstellt ihm jemand seinen Napf vor diese Spiegelwand. Lupus kam wie immer zu sei-nem Fressen, doch da sah er nun, wie ihm ein zweiter Hund entgegenkam, der eben-falls auf eine volle Schüssel zuging. Leider zwang ihn sein Futterneid, zuerst diesemHund das Futter wegzufressen, bevor er sich in Ruhe über seinen eigenen Napf her-machen konnte. Doch jedes Mal, wenn er mit der Schnauze in die Schüssel des an-deren fahren wollte, stiess er mit seinem Kopf gegen die Spiegelwand. An ihr hat ersich dann seinen Schädel zerbrochen.So geht es allen, welche die Kybernetik sofort verstehen möchten. Die Spiegelwandlässt das nicht zu, weil das, was wir erkennen und verstehen, immer nur ein Spie-gelbild unseres eigenen Geistes ist. Es ist niemals der Geist eines anderen. Das istein zirkuläres Problem. Lupus hätte sein eigenes Futter fressen müssen, um auchden Napf im Spiegel zu leeren.
15MQ Management und Qualität 5/2012
BUSINESS EXCELLENCE
Ein Lieblingswort von Beratern ist
die Vernetzung. Was ist nötig, da-
mit sich in einem Unternehmen
vernetzte Strukturen erfolgreich
entwickeln können?
Vernetzung an sich kann
sowohl die Lösung als auch das
Prob lem sein. Für effektive Syste-
me ist entscheidend, für welchen
Fall was beziehungsweise wer ver-
netzt ist und wie. Solide kyberne-
tische Modelle geben exakt vor,
wie Vernetzung organisiert sein
und was innerhalb dieser Ver -
bindungen wie ablaufen muss.
Ignoriert man das, produziert
man einen unnötigen Grad an
Komplexität, der unnötige Res-
sourcen verschlingt, unnötigen
Stress, grosse Gefahren und Kri-
sen hervorbringt.
Macht kybernetisch adäquate Ver-
netzung weniger Mühe, als täglich
mit den Folgen kontraproduktiver
oder fehlender Vernetzung fertig
zu werden?
Es macht nicht nur weniger
Mühe, es macht auch deutlich
weniger Kosten.
Heinz von Foerster hat formuliert,
dass jeder Mitarbeiter ein Ma -
nager sein sollte, egal, an welcher
Stelle er sich in der Hierarchie
befindet. Was würde daraus fol-
gen?
Heinz von Foerster hat da-
mit gemeint, dass es hilft, davon
auszugehen, dass jeder Mitarbei-
ter am besten weiss, was im Rah-
men seines Aufgabenbereichs
besser oder schlechter funkti -
oniert und oft auch weshalb. Da -
raus folgt, dass Führungskräfte
gut beraten sind, wenn sie
Führung nicht als hierarchisch
von oben nach unten angelegte
Einbahnstrasse verstehen, son-
dern als eine wechselseitige Auf-
gabe zwischen Chefs und ihren
Mitarbeitern.
Was heisst das konkret?
Konkret bedeutet das, dass
Führungskräfte von ihren Mitar-
beitern ebenso lernen müssen
wie Mitarbeiter die Orientierung
durch ihre Chefs brauchen. Heinz
von Foerster bezieht sich hier
auf eine Arbeit von Warren
McCulloch, einem exzellenten
Neurologen, der wie von Foerster
die Kybernetik massgeblich ge-
prägt hat. McCulloch hat auf -
gezeigt, dass sich Nervensysteme
nicht ein- sondern wechselseitig
steuern. Nicht das Hirn steuert
die Peripherie und die Peripherie
tut, was das Hirn entscheidet.
Sondern: Peripherie steuert Hirn
und Hirn steuert Peripherie.
Ist das ein praktisches Beispiel für
Zirkularität?
Genau.
Frau Pruckner, vielen Dank für
das Gespräch. n
Diagnose und Prognose
16 MQ Management und Qualität 5/2012
BUSINESS EXCELLENCE
Jedes psychische Problem hat Folgen für die Leis -tungen am Arbeitsplatz. Obwohl dies einleuchtet,sind die Wahrnehmungen bei psychischen Problemen schnell verletzend und falsch. Oftmals wird eine betroffene Person zusätzlichdurch respektloses Verhalten belastet.
mmerhin besteht die Chance,
dass jeder 2. Schweizer einmal
in seinem Leben psychisch er-
krankt und jeder 4. einmal von
einer Angststörung betroffen ist.
Ebenso ist bekannt, dass 40 Pro-
zent der IV-Renten wegen psychi-
scher Krankheiten ausgerichtet
werden. Trotzdem herrscht eine
gewisse Blindheit oder auch
Naivität gegenüber psychischen
Problemen am Arbeitsplatz. Psy-
chische Gesundheit definiert die
WHO folgendermassen: «… in-
dem der Einzelne seine intellek -
tuellen und emotionalen Fähig-
keiten ausschöpfen, die normalen
Lebensbelastungen bewältigen
selten entschuldigt, gestützt oder
ermutigt, sondern eher gerügt.
Der Stress nimmt dadurch zu, be-
sonders, wenn er Probleme oder
eine Krankheit verheimlichen
möchte, weil er sich vor den
Blicken der andern fürchtet oder
sein Selbstbewusstsein zu kippen
droht. Private Probleme müssen
nicht in jedem Fall draussen blei-
ben und es gibt auch Vorgesetzte,
die ihren Mitarbeitern gerne hel-
fen möchten, wenn diese darüber
sprechen könnten.
Ja nichts anmerken lassenStress als Fehlerquelle leuchtet
ein. Schwieriger ist es, Angst als
Ursache zu erkennen. Diese Men-
schen geben sich Mühe, sie arbei-
ten fleissig und es gelingt ihnen
einfach nicht immer so gut.
Manchmal sind sie auch ver-
schlossen oder bemühen sich,
gute Kollegen zu sein. Niemandem
käme es in den Sinn, zu vermu-
ten, dass Herr K. zu Hause eine
schlaflose Nacht hat, wenn er auf
einen kleinen Fehler hingewiesen
wurde. Er wirkt ruhig und nicht
ängstlich. Nur seine Besorgtheit
fällt auf, seine Exaktheit und
etwas übertriebene Kontrolle.
Ängste haben viele Gesichter.
Bei jungen, offenen Men-
schen werden sie am wenigsten
vermutet – und gerade sie können
von Einschränkungen betroffen
sein, die sie unfähig machen, sich
zu wehren. Es ist kein Zufall, dass
hormonelle Veränderungen auch
psychische Krisen auslösen. Die
Fehlerhäufigkeit hat Ursachen
Psychische Gesundheit
Von Lisa Bachofen und Petra Sorgenfrey
Menschen können nichts dafür,
wenn sie von inneren Bildern
oder Emotionen überrollt werden
– oder nicht mehr von alleine aus
Ängsten und Zwängen heraus -
finden. Sie brauchen Hilfe, nicht
Tadel und zusätzlichen Stress
durch bedrückende Mitarbeiter-
gespräche.
Sie wagen oft nicht, die
Wahrheit zu sagen, weil sie sich
schämen. Wer wagt es, einem Vor-
gesetzten zu sagen, dass ihm der
Stress mit der Scheidung über den
Kopf wächst? Welche Frau, die
alleine erzieht, kann sich den Ver-
lust einer Arbeitsstelle leisten?
Wer kann offen sagen, dass er Psy-
chopharmaka nimmt, um seine
Hyperaktivität zu bremsen oder
um morgens überhaupt aus dem
Bett zu kommen? Arbeitgeber hat
dies beim Anstellungsgespräch
nicht zu interessieren und das
und produktiv und fruchtbar
arbeiten kann und imstande ist,
seiner Gemeinschaft einen Bei-
trag zu leisten.» (WHO 2003)
Ein TeufelskreisEs geht keinesfalls darum, dass je-
der mehrmalige Fehler am Ar-
beitsplatz gleich mit psychischen
Problemen in Zusammenhang
gebracht werden soll, sondern
vielmehr darum, psychische
Prob leme nicht zu stigmatisieren.
Leider geschieht dies immer wie-
der sehr schnell durch internes
Gerede, wenn zum Beispiel je-
mand in eine psychiatrische
Klinik eingewiesen wurde oder
die Leistungskurve abfällt. Dabei
trifft es alle Menschen – Direk -
toren und tüchtige Manager
wie auch Handwerker, Junge und
Alte –, niemand ist vor psychi-
schen Problemen gefeit (siehe
Kasten).
Es leuchtet ein, dass ge-
stresste Menschen weniger auf-
merksam sind, ein Mail nicht
gründlich lesen – und dadurch
einen Fehler provozieren, der im
günstigen Fall von Kollegen ent-
deckt und gemeinsam behoben
wird. Doch der Verursacher wird
I
Lisa Bachofen, MAS Organisationsberatung, Leiterin Kommunikation und Qualität, Dr. med.Petra Sorgenfrey, Oberärztin, Leiterin der Psy-chotherapie-Tagesklinik, Privatklinik Wyss AG,Fellenbergstr. 34, CH-3053 Münchenbuchsee,Tel. +41 (0)31 868 36 35, www.privatklinik-wyss.ch, Member of The Swiss Leading Hospitals SLH, www.slh.ch
Es kann jeden treffen
Angst vor der Wahrheit
17MQ Management und Qualität 5/2012
BUSINESS EXCELLENCE
Team wird kein Verständnis für
schwächere Leistungen aufbrin-
gen, wenn sie «unerklärlicher Art»
sind.
Hilfe tut notHier ist das Risiko dann am
gröss ten, dass diesen Menschen
schwer wiegende Fehler unterlau-
fen. Oft wissen die Betroffenen
selbst nicht, dass sie psychisch
krank sind – sie geben sich Mühe
bis zum Letzten, statt rechtzeitig
eine Auszeit zu nehmen oder an-
dere Massnahmen einzuleiten.
Sie spüren, dass etwas nicht
stimmt – sie leiden unter der
Kritik, und es geht ihnen noch
schlechter, wenn man ihnen Ver-
antwortung wegnimmt. Hatten
sie früher gut gearbeitet, ent-
schuldigt ein Vorgesetzter dies –
und weiss nicht, dass er damit ein
hohes Risiko eingeht. Menschen,
die in ein Burn-out geraten oder
in eine sonstige Form einer psy-
chischen Störung, können oft-
mals die Wirklichkeit nicht mehr
adäquat einschätzen. Hier ist auch
wichtig, dass die Mitarbeiter
selbst Hilfe in Anspruch nehmen
und den Heilungsprozess frühzei-
tig einleiten. Wird zu lange mit
fachlicher Hilfe gewartet, folgt ein
komplizierter und langer Hei-
lungsweg, der mehrere Jahre
beanspruchen kann. Frühe Ab-
klärung könnte dies verhindern.
HandlungsbedarfFirmen sind schon lange mit ver-
schiedenen Formen von Sucht -
erkrankungen konfrontiert. Diese
sind von Case-Managern am ehes -
ten erkannt, weil die Symptome
oft auch physisch sichtbar sind.
Diese Problematik überdeckt da-
her oftmals die psychischen Prob -
leme und Schwierigkeiten am
Arbeitsplatz, die weniger offen-
sichtlich sind. Zudem ist das Be-
ratungsnetz für Suchtprobleme
relativ gut ausgebaut.
Etliche Firmen haben den
Handlungsbedarf für Absen-
zenmanagement erkannt und in-
vestieren immer mehr auch in
Soft Factors – im EFQM wird
deutlich nach den Anstrengungen
für die Förderung der Mitarbeiter
gefragt. Die psychischen Krank-
heiten bleiben jedoch im Tabu -
bereich. Bei KMU bis 300 Perso-
nen ist mit viel Glück eine Person
anzutreffen, die sich um Arbeits-
sicherheit und Gesundheitsma-
nagement kümmert. Manchmal
übernimmt diese Aufgabe ein
Qualitätsmanager, manchmal ist
sie bei der Personalabteilung «an-
gehängt». In grösseren Unterneh-
men gibt es dafür eigene Stellen
nimmt. Dies scheint zu kostspie-
lig zu sein. Bedenkt man jedoch,
was Fluktuation und Absenzen
den Arbeitgeber kosten, geht die
Rechnung schnell auf.
Wichtig wäre auch, die Fir-
menkultur so aufzubauen, dass
Fehler nicht zu Stress führen oder
von anderen Mitarbeitern geäch-
tet werden. Fehler sind immer
eine Frage an das ganze System:
Wie konnte es im Kontext dazu
kommen? Wurde zu wenig sorg-
fältig geprüft? Wurde das Projekt
mit zu ehrgeizigen Terminen ge-
plant? Hätte man sich gegenseitig
besser unterstützen können?
Meist sind alle froh, wenn es
einen andern trifft und er den
Kopf hinhalten muss, statt im
Fehler des Einzelnen eine ge-
meinsame Aufgabe zu sehen.
Wenn ein Team oder ein Betrieb
gelernt hat, mit hoher Wertschät-
zung sich gegenseitig zu achten
und zu unterstützen, könnte eine
psychische Erkrankung weniger
schnell ausbrechen und offen
thematisiert werden.
Gesunderhaltung im ZentrumDie Realität in Firmen sind Ein -
sparungen im Personalbereich
und mangelnde Bereitschaft oder
Kenntnis der Geschäftsleitungen,
die gesundheitsrelevanten Aspek-
oder Teilzeitstellen, die manch-
mal mit dem betriebsinternen
Casemanager oder Betriebsarzt
verbunden sind. Dabei muss ge-
fragt werden, wie fit diese Fach-
leute in der Beurteilung psychi-
scher Probleme sind, aber auch
welchen Beratern das Gesund-
heitsmanagement anvertraut
wird und wie kompetent diese im
Umgang mit psychischen Erkran-
kungen sind. Wie lange überlässt
man gefährdete Personen sich
selbst, bevor eine Fachperson zu-
gezogen wird? Wissen Firmen, an
wen sie sich wenden können?
Sind die Vorschläge der Versiche-
rer wirklich die optimalste Lö-
sung? Warum zögern Fachper -
sonen, einem Mitarbeiter eine
Klinik zu empfehlen oder ihn an
gute Fachpersonen zu verweisen?
Weil die guten Therapeuten so
schwer zu finden sind? Da wäre
sinnvoll, ein geeignetes Netz an
Fachkräften aufzubauen, um di-
rekte Ansprechpersonen haben
zu können, die in kritischen Fäl-
len weiterhelfen.
Zum Thema machenMancher Ausbruch einer psychi-
schen Krankheit könnte verhin-
dert werden, wenn am Arbeits-
platz mehr Information und Ver-
ständnis vorhanden wären – oder
eine Fachperson wirklich als Ver-
trauensperson fungieren könnte.
Eigentlich müsste in den Firmen
ein Psychologe für Gratisberatun-
gen zur Verfügung stehen, ohne
dass protokolliert werden muss,
wer den Dienst in Anspruch
Arch
ivbild
Nicht länger ein Tabubereich
Wenn etwas nicht stimmt
Hohe StressquotenGemäss einer Studie des Staatssekretariats für Wirtschaft (SECO) fühlen sich in derSchweiz vier von fünf Erwerbstätigen gestresst, gut ein Vier tel oft oder sehr oft gestresst. 7 Prozent der Befragten einer anderen SECO-Studie gelten als Mobbing-Opfer, das heisst als Personen, die bei der Arbeit gezielt, systematisch und über längere Zeit von einem oder mehreren Betriebsangehörigen schikaniert werden. DieKosten eines Mobbing-Falles werden auf ein Jahressalär geschätzt.___Infos: www.gesundheitsfoerderung.ch/pdf_doc_xls/d/betriebliche_gesundheits-foerderung/grundlagen_wissen/PsychGesundheit_de.pdfwww.beobachter.ch/leben-gesundheit/psychologie/artikel/psychiatrie_ein-land-von-psychisch-kranken
18 MQ Management und Qualität 5/2012
BUSINESS EXCELLENCE
te wirklich zu beheben. Gesund-
heit kann sich nicht nur auf kör-
perliche Fitness beschränken, ob-
wohl diese unangefochten einen
hohen Stellenwert zur Gesund -
erhaltung einnimmt. Menschen
sind komplexe Wesen, deren Ge-
sundheit nicht mit Medikamen-
ten allein hergestellt werden
kann. Vielleicht müsste man bei
den Auswahlkriterien für Füh -
rungskräfte beginnen. Solange
Belastbarkeit und Robustheit so-
wie Extravertiertheit erwünscht
sind, werden feinfühlige und lie-
benswerte Mitarbeiter zu Unrecht
benachteiligt. Solange Empathie
in vielen Assessments zur Aus-
wahl von Kaderleuten nicht the-
matisiert oder gar als hinderlich
angesehen wird, ist mit einer
raschen Zunahme von psychisch
bedingten IV-Anmeldungen zu
rechnen – und mit weiteren Rek -
rutierungsproblemen von Fach-
kräften.
Firmen sind gefordert, An-
sprechpersonen aus dem Psychiat -
rie- und Therapieumfeld bereit zu
stellen, die den internen Sozial-
stellen und Casemanagern mit
Fallberatungen oder einzelnen
Sprechstunden zur Seite stehen.
Schlussendlich ergäbe dies ein in-
tegriertes Gesundheitsmanage-
ment von Prävention, fachlicher
Begleitung und Re-Integration.
Dies geschähe im Interesse der
Versicherer wie auch der Firmen
durch verringerte Absenzen und
der Mitarbeiter selbst durch
verkürzte Krankheitszeiten und
weniger Leiden. n
MEETINGPOINT
19MQ Management und Qualität 5/2012
BUSINESS EXCELLENCE
Wenn es in Unternehmen kriselt oder brennt, gehen Führungskräfte oft auf Tauchstation. Stattdas Gespräch mit den Mitarbeitern zu suchen, gehen sie ihnen vielfach aus dem Weg – aus Angstvor unangenehmen Fragen. Dadurch verstärkensie nur eines: die Verunsicherung der Mitarbeiter.
m Unternehmen herrscht eine
angespannte Stimmung. Deut-
lich spüren die Mitarbeiter: Bei
uns liegt etwas im Argen. Hektisch
eilen ihre Vorgesetzten von einem
Meeting zum nächsten. Und spre-
chen sie sie an, zum Beispiel, weil
sie eine Info zum Weiterarbei-
ten brauchen, dann spüren sie:
Unsere Chefs sind mit ihrem Kopf
woanders. Eher unwirsch geben
sie uns eine knappe, meist un -
befriedigende Antwort. Und dann
verschwinden sie wieder in ihren
Büros.
Die Mitarbeiter verunsi-
chert dieses für sie unerklärliche
Verhalten ihrer Vorgesetzten. Sie
fragen sich irritiert: Was ist hier
los? Und weil sie keine Antwort
wissen, sprechen sie mit ihren
Kollegen: «Weisst du, was …?» Der
Bazillus der Verunsicherung be-
ginnt sich im Unternehmen zu
verbreiten, worunter die Arbeits-
motivation und -leistung leidet.
ter nicht über das «Problem» in-
formieren – selbst wenn sie dies
gerne wollten. So zum Beispiel,
wenn die Bank die Kredite sperrt.
Oder wenn dem Unternehmen
ein existenzbedrohender Rechts-
streit droht. Oder wenn ein neu-
entwickeltes Produkt, das die
Cash cow von morgen werden
sollte, sich als Flop erweist. Denn
ansonsten bestünde die Gefahr,
dass die Information ausleckt –
zum Beispiel bei den Kunden und
Lieferanten oder Mitbewerbern
und Banken. Und dies würde die
Lage verschlimmern. Also müs-
sen die Entscheider über das
Problem selbst zunächst Still-
schweigen bewahren, sie gehen
auf Tauchstation.
Ein Abtauchen ist nicht zielführendEin solches Abtauchen ist in der
Regel die falsche Reaktion – auch
wenn ein solches Verhalten ver-
ständlich ist, weil in Krisensitu -
ationen meist nicht nur ein extre-
mer Arbeits- und Entscheidungs-
druck, sondern auch psychischer
Druck auf den Führungskräften
lastet. Trotzdem sollten sie sich
auch in solchen Situationen im-
mer wieder vergegenwärtigen,
dass sie als Geschäftsführer oder
Bereichsleiter eines Unterneh-
mens auch Führungskräfte sind,
die ihren Mitarbeitern – soweit
möglich – Orientierung und Halt
geben müssen. Folglich sollten
sie auch in Krisenzeiten das Ge-
spräch mit ihren Mitarbeitern
Mitarbeiter führen, wenn es «brennt»
Softskills
Von Rainer Flake
suchen und diese so umfassend
wie möglich informieren.
Relativ einfach ist dies
zumeist, wenn die Krise aus Ver-
änderungen im Unternehmens -
umfeld resultiert. Als Beispiel
hierfür kann die Wirtschafts- und
Finanzkrise im Gefolge der
Lehman-Pleite dienen, die viele
Unternehmen unerwartet in eine
Schieflage brachte. In einer sol-
chen Situation erfordert es von
den Führungskräften vor allem
Mut, vor ihre Mitarbeiter zu treten
und zu ihnen beispielsweise zu
sagen: «Wie Sie wissen, hat die
Finanzkrise zu einer dramati-
schen Veränderung der Markt -
situation geführt. Daraus haben
sich auch für unser Unternehmen
einige Probleme im Bereich ‹...›
ergeben, bei denen wir aktuell
noch nicht genau wissen, wie wir
darauf reagieren sollen. Die Ge-
schäftsleitung wird diesbezüglich
aber in der nächsten Zeit die
erforderlichen Entscheidungen
treffen und Sie hierüber dann in-
formieren. Bitte haben Sie Ver-
ständnis dafür, dass ich Ihnen
heute noch keine näheren Infos
geben kann. Lassen Sie uns bitte
die für die Entscheidung notwen-
dige Zeit.»
Schwieriger ist die Situ -
ation, wenn die Krise nicht durch
externe Faktoren, die jeder kennt,
verursacht wurde und/oder nicht
bekannt werden darf, welches
Problem das Unternehmen hat,
weil dies die Krise verschärfen
würde. Doch auch dann sollten
die Führungskräfte das Gespräch
mit den (relevanten) Mitarbeitern
suchen und zu ihnen zum Bei-
spiel sagen: «Unser Betrieb hat
zurzeit ein Problem, über das ich
mit Ihnen aktuell noch nicht spre-
Solche Prozesse registriert
man immer wieder in Unterneh-
men, wenn in ihnen grössere Ver-
änderungen anstehen – unabhän-
gig davon, was die Anlässe oder
Auslöser hierfür sind. Dann beob-
achtet man oft, dass die Entschei-
der (scheinbar) vergessen, dass
sie auch Führungskräfte mit Mit-
arbeitern sind – weil ihnen andere
Probleme unter den Nägeln bren-
nen.
Information ist oft nur eingeschränkt möglichZum Teil ist dies verständlich.
Denn wenn ein Unternehmen in
eine akute Krise gerät, die er -
fordert, dass einige Weichen neu
gestellt werden, dann weiss sein
Führungspersonal oft selbst noch
nicht: Wie sollen wir hierauf re -
agieren? Es muss erst einmal selbst
zu einer Einschätzung gelangen
und sich zunächst selbst Klarheit
darüber verschaffen: Welche
Handlungsoptionen haben wir in
der aktuellen Situation? Und: Wie
wollen wir in ihr reagieren?
Hinzu kommt: Oft können
die Entscheider, wenn es im Ge-
bälk eines Unternehmens schwelt
oder bereits brennt, die Mitarbei-
I
Rainer Flake, Bankkaufmann und Diplom-Betriebswirt, ist einer der drei Geschäftsführerder WSFB-Beratergruppe Wiesbaden, die Unter-nehmen bei Veränderungsprozessen begleitetund deren Mitarbeiter trainiert, Aarstrasse 1, D-65195 Wiesbaden, T +49 (0)611 157 660,[email protected]
Für Verständnis werben
20 MQ Management und Qualität 5/2012
BUSINESS EXCELLENCE
chen kann, weil ein Bekanntwer-
den dieser Information unseren
Markt verunsichern und das
Problem verschärfen würde. Die
Geschäftsleitung arbeitet aber,
was Sie vermutlich registrieren,
mit Hochdruck daran, hierfür
eine Lösung zu finden. Wenn wir
diese gefunden haben, werden
wir Sie informieren.» Auch hier
haben die Mitarbeiter eine erste
Information.
Soweit möglich mit offenenKarten spielenSo auf ein offensichtlich vorhan-
denes Problem zu reagieren, ist
zielführender, als abzutauchen –
vor allem, weil die Mitarbeiter
ohnehin die Nervosität und An-
spannung ihrer Führungskräfte
re gistrieren. Noch weniger ziel-
führend ist es, wenn die Füh -
rungskräfte, von Mitarbeitern an-
gesprochen, das Vorhandensein
eines Problems negieren. «Wie
kommen Sie auf die Idee, dass
wir …?» Denn aufgrund des (Ant-
wort-)Verhaltens der Führungs-
kräfte spüren die Mitarbeiter
meist sehr genau: Was mir mein
Chef sagt, ist nicht die Wahrheit.
Die Folge: Die Mitarbeiter ver -
lieren das Vertrauen in ihre Vor -
gesetzten, was auch das gemein-
same Lösen der Krise erschwert,
wenn die erforderlichen Entschei-
dungen getroffen sind. Anders ist
dies, wenn die Führungskräfte –
soweit möglich – mit offenen Kar-
ten spielen und für Verständnis
für das eigene aktuelle Verhalten
beziehungsweise das der Ge-
schäftsleitung werben. Denn
dann haben die Mitarbeiter das
Gefühl: Unsere Führung denkt
auch in der Krise an uns und wird
deshalb auch unsere Bedürfnisse
beim Suchen eines Weges aus der
Krise berücksichtigen.
Extrem wichtig ist jedoch,
dass die Führungskräfte, bevor sie
das Gespräch mit ihren Mitar -
beitern suchen, hierfür eine Art
Drehbuch entwickeln. Das heisst,
sie sollten sich im Kollegenkreis
unter anderem darüber verstän-
digen:
n Wie gehen wir vor?
n Welche Informationen geben
wir unseren Mitarbeitern?
n Wie begründen wir unser aktu-
elles Verhalten?
n Welche Erwartungen formu -
lieren wir an sie in der aktuellen
Situation? Und:
n Welche (einlösbaren) Verspre-
chen geben wir ihnen?
warten. Die Folge: Über das The-
ma «Wie gehen wir mit den Mit -
arbeitern um und wie holen wir
sie ins Boot?» wird in den Mee-
tings entweder nicht gesprochen
oder erst dann, wenn alle Teil -
nehmer bereits in Aufbruchstim-
mung sind. Entsprechend un -
abgestimmt und unkoordiniert
ist anschliessend das Vorgehen.
Führungsmannschaft musszusammenhaltenDeshalb empfiehlt es sich bei
Treffen, bei denen die Weichen in
einem Betrieb neu gestellt werden
sollen, einen externen Berater hin -
zuzuziehen. Aber nicht nur, um
darauf zu achten, dass die Mitar-
beiter nicht vergessen werden.
Hinzu kommt ein weiterer Punkt:
Aufgrund ihrer unterschiedlichen
Positionen und Funktionen im
Unternehmen haben die Füh -
rungskräfte meist eine unter-
schiedliche Sicht auf das Problem.
Auch ihre Auf fassungen darüber,
welcher Lösungsweg am ehesten
aus der Krise führt, divergieren.
Entsprechend oft geraten
sich die Führungskräfte eines Un-
ternehmens bei solchen Meetings
in die Haare – auch weil sie alle
unter einem enormen Druck ste-
hen. Die Folge: Oft überschütten
sich die Teilnehmer in solchen
Meetings wechselseitig mit mehr
oder minder deutlich ausgespro-
chenen Vorwürfen. «Wenn Sie
rechtzeitig …» «Ich habe schon
vor drei Jahren gesagt, …» Das
erschwert nicht nur das Finden
einer tragfähigen Problemlösung.
Oft resultieren aus den Vorwürfen
(und wechselseitigen Schuld -
zuweisungen) auch persönliche
Verletzungen, die dauerhaft ein
Zusammenarbeiten erschweren.
Auch deshalb ist es sinnvoll, zu
solchen Meetings einen neutralen
Moderator hinzuzuziehen. An-
sonsten ist die Gefahr gross, dass
in der Führungsmannschaft ein
weiterer Brandherd entsteht, was
die Krise weiter verschärft. n
Denn nichts ist in Situationen, in
denen die Mitarbeiter ohnehin
verunsichert sind, fataler, als wenn
die Führungskräfte mit verschie-
denen Stimmen sprechen. Denn
hierdurch werden neben der
Gerüchteküche die Spekulationen
angeheizt – so sehr, dass das Pro-
blem in den Augen der Mitarbei-
ter oft grösser und bedrohlicher
wird, als es tatsächlich ist.
Führungshandeln immerwieder neu austarierenWelches Führungsverhalten in
einer Krisensituation zielführend
ist, wenn die Weichen neu gestellt
werden, auf diese Frage gibt es
keine Standardantwort. Dafür
sind die Ausgangssituationen in
den Betrieben sowie die Problem-
stellungen zu verschieden. Hinzu
kommt: Welches Führungsverhal-
ten gerade angesagt ist, hängt
auch davon ab, wie weit die Ent-
scheidungssituation fortgeschrit-
ten ist. Das heisst: Die Führungs-
kräfte müssen ihr Führungsver-
halten immer wieder neu justie-
ren. Sie müssen sich in ihren Mee-
tings immer wieder fragen: Wie
verhalten wir uns in den nächsten
Tagen oder Wochen im Kontakt
mit den Mitarbeitern? Welche
Infos geben wir ihnen?
Das geschieht in den Mee-
tings zumeist nicht. Primär aus
folgendem Grund: Das gemeinsa-
me Suchen nach der bestmög -
lichen Lösung erfordert von den
Teilnehmern meist so viel Kraft
und Energie, dass sie in der Regel
erschöpft sind, wenn diese end-
lich gefunden ist. Alle atmen er-
leichtert durch und jeder möchte
so schnell wie möglich an seinen
Schreibtisch zurückkehren, wo
noch viele dringende Aufgaben
– Erwartungen formulieren– Aufträge erteilen– Anweisungen geben– Fakten nennen– Konsequenzen aufzeigen– Kritik aussprechen
Konfrontation
– Informationen geben– Hintergrundwissen vermitteln– Fragen beantworten– Pro-/Contra-Argumente
austauschen– Auswirkungen schildern
Transparenz
– Leistungen anerkennen– Sorgen/Ängste ernst nehmen– Verhalten loben– Feedback geben– Unterstützung anbieten– Präsenz zeigen– Meinungen/Ideen erfragen
Wertschätzung
Balance im Führungshandeln
Umgang mit Mitarbeitern
Ein Drehbuch entwickeln
MQ Management und Qualität 5/2012 I
Swiss Association for QualitygMitglieder
>> Corso «Quality System Manager» 2011/2012
Nuovi diplomati in ambito Qualità e Organizzazione
Essi hanno superato brillante-
mente l’ultimo scoglio dell’
esame scritto finale, che ha con-
cluso un impegnativo corso di
una ventina di intense giornate,
comprendente anche un lavoro
di semestre (tesi personale) pre-
sentato nell’ambito di uno spe-
cifico esame orale.
Il Presidente della SAQ Se-
zione Svizzera italiana Claudio
Libotte e il Direttore tecnico
QUALICON Consulenze SA Lu-
ciano Paliaga, si sono calorosa-
mente complimentati per il po-
sitivo risultato raggiunto con i
neo-diplomati, ringraziando an-
che le aziende di appartenenza.
E’ stato espresso l’augurio
che ognuno possa, nella propria
attività e nel proprio ruolo, port-
are avanti concretamente il
messaggio fondamentale della
Qualità, uno fra fattori indiscus-
>> SAQ Swiss Association for Quality e QUALICON ConsulenzeSA di Camorino hanno festeggiato nei giorni scorsi, con unasemplice ma significativa cerimonia di consegna dei Certificatifinali, i propri quattro neo-diplomanti del corso SAQ-QUALICON2011/12 «Quality System Manager».
>> Luciano Paliaga, Direttore tecnico QUALICON Consulenze; Denys Gianora, DECS/DFP/CSIA; Pamela Kueng, Maria Mancuso, Clinica Lu-ganese; Flavio Losa, Agie Charmilles SA; Claudio Libotte, PresidenteSAQ Svizzera italiana e Stefano Sartorio, SAQ Svizzera italiana.
si di competitività attualmente
più importanti, ma a volte pur-
troppo usato anche un po’ su-
perficialmente. Oggi la gestione
qualità, deve essere in grado di
corrispondere al meglio alle cre-
scenti esigenze di mercato,
quindi di «eccellenza» per assi-
curare la soddisfazione del cli-
ente.
Eventuali interessati a parte-
cipare alla prossima edizione
del corso sono pregati di rivol-
gersi a:
– Segreteria SAQ c/o AITI,
Corso Elvezia 16, CH-6901 Lu-
gano, T +41 (0)91 911 84 81
oppure
– Segreteria QUALICON Con -
sulenze SA, Centro Monda 4,
CH-6528 Camorino
T +41 (0)91 857 81 33
>> Digicomp Academy AG
Hohe Kunden- und Mitarbeiter -orientierung
Digicomp hat sich selber aufer-
legt, ihr Qualitätsmanagement
laufend zu verbessern und dies
von externer Stelle bestätigen zu
lassen. Im EFQM-Excellence-
Modell bestand die Bildungsan-
bieterin einen weiteren Schritt
in diesem Prozess.
Aufgrund einer internen
Selbstbewertung nach den Kri-
terien des EFQM-Excellence-
Modells identifizierte Digicomp
Stärken und Handlungsfelder
bezüglich Kunden- und Mitar-
beiterorientierung. Daraus wur-
den strategische Projekte abge-
leitet und priorisiert. Die Projek-
te erzielten nachweislich und
quantifiziert eine positive Wir-
kung. Abschliessend attestierte
>> Dieses vom externen Gutachter European Foundation forQuality Management (EFQM) verliehene Prädikat bescheinigtDigicomp die erfolgreiche Auseinandersetzung mit dem EFQM-Excellence-Modell, das Erreichen der ersten Stufe derExcellence und eine verbesserte Kunden- sowie Mitarbeiter -orientierung.
>> Oliver Müller, Manager Com-munications Digicomp, Bak-Heang Ung, Manager ProductManagement & Sales Digicomp,Peter Kupper, CEO und InhaberDigicomp, sowie Heinz Hunn, EFQM-Assessor.
ein Experte der SAQ SwissBEx
Digicomp eine hohe Einbin-
dung der Mitarbeitenden in die
interne Selbstbewertung und
Projektpriorisierung sowie die
kurzfristige und erfolgreiche
Projektrealisierung und mess -
bare Wirkung.
Die C2E-Anerkennung stellt
für Digicomp einen weiteren
wichtigen, jedoch nicht den
letzten Schritt in Richtung
nachhaltige Business Excellence
dar. Die Road Map zeigt als
nächstes Vorhaben die Errei-
chung der Stufe R4E «Recog -
nised for Excellence».
Peter Kupper, CEO Digi-
comp, freut sich: «Auf dem Weg
zur Stufe Committed to Excel-
lence haben wir viel über uns
selber gelernt und Erfolgsfak -
toren klarer identifizieren kön-
nen. Mit diesen Erkenntnissen
können wir unsere Mitarbeiter
zielgerichtet einbinden und da-
durch unseren Kunden noch
erfolgreichere Produkte anbie-
ten.»
Digicomp Academy AGBak-Heang UngLimmatstrasse 50CH-8005 ZürichT +41 (0)44 447 21 [email protected]
II MQ Management und Qualität 5/2012
>> 15. März 2012
Cyber Crime – Datenschutzund Datensicherheit>> Über Rechte und Pflichten innerhalb des Datenschutz -gesetzes und mit der Aufforderung an eine hohe Sensibilitätim Alltag referierte Rechtsanwalt Lukas Fässler, einer der renommiertesten Informatik-Experten der Schweiz, anlässlichdes SAQ-Events der Sektion AG/SO.
Grundsätze des DatenschutzesDer Datenschutz ist der Schutz
der Persönlichkeit und nicht et-
wa der Daten. Dieser Schutz ist
in der obersten Gesetzgebung
der Schweiz, der Bundesverfas-
sung, verankert. Die Kantone
verfügen im Rahmen des kanto-
nalen Datenschutzgesetzes über
je einen Datenschutzbeauftrag-
ten. Aus dem verfassungsmässi-
gen Recht auf Schutz der Per-
sönlichkeit folgt einerseits ein
Anspruch auf Durchsetzung
dieser Rechte, andererseits die
Pflicht zum sorgfältigen Um-
gang bei der Behandlung von
Daten.
Wer den Datenschutz ver-
letzt, läuft Gefahr, einerseits
strafrechtlich zur Kasse gebeten
und andererseits zivilrechtlich
mit zum Beispiel Schadenersatz -
forderungen konfrontiert zu
werden.
Wer Personendaten ins Aus-
land übertragen will (Beispiel:
Ein Unternehmen entscheidet
sich zu einem Outsourcing ins
Ausland und transferiert dabei
Personen- und personenbezo-
gene Daten), muss dabei den
gleichen Datenschutzstandard
sicherstellen, wie er in der
Schweiz durch die Gesetzge-
bung gefordert ist.
Versenden von MailsEin grosses Thema ist die E-
Mail-Verschlüsselung. Ein Ver-
senden eines Vertrages ist zum
Beispiel in der Theorie bereits
eine Verletzung des Daten-
schutzes, denn es sind Perso-
nendaten in einem Dokument
enthalten, welches ungesichert
versendet wird. Folglich müsste
also bei jedem Versenden von
Personendaten die E-Mail ver-
schlüsselt werden.
«Auf www.privasphere.ch
gibt es eine einfache Möglich-
keit, verschlüsselte Mails zu ver-
senden», rät Lukas Fässler. Auf
diesem Weg versenden Anwälte
bereits heute Rechtsschriften.
Entsorgung von DatenJede Person hat den Anspruch
auf unwiederbringliche Lö-
schung ihrer Daten. Der Lö-
schungsanspruch ist ein un -
wiederbringlicher und gilt über
die gesamten Datenbestände.
Ein Unternehmen kann also
nicht sagen, die entsprechenden
Daten seien in der Datenbank
zwar gelöscht worden, aber auf
den Datensicherungsbändern
sei diese Eliminierung nicht
vollständig möglich.
Wird ein Unternehmen mit
einem solchen Anspruch kon-
frontiert, kann ein bestehendes
ISO-9001-Qualitätsmanagement -
system mit IT-Prozessbeschrie-
ben eine Lebensversicherung
bedeuten, weil damit die Pro-
zessbeherrschung nachgewie-
sen werden kann.
Bei der Datenentsorgung
müssen spezielle technische
Verfahren wie zum Beispiel die
Vernichtung der Hardware durch
Magnetisieren oder Durchboh-
ren, angewendet werden, die
ein Lesen, Bearbeiten usw. nach
der Entsorgung unmöglich ma-
chen.
Text und Bilder:Rebekka Känzig
SektionOstschweiz
SektionAargau/Solothurn
>> 18. ERFA-QUS-Coach-Treffen bei
Er fahrungs nuierlichen (KVP) mit S
>> Die Begriffe KVP oder englisch CIP, Kaizen, Qualitäts -zirkel, PDCA … «geistern» in vielen Unternehmungenherum, doch oft wissen dieMitarbeiter nicht, um was esgenau geht. Dazu haben sich im Januar 2012 vierziginte ressierte ERFA-Mitgliedermit Mitarbeitern der APMTechnica AG (kurz APM) inHeerbrugg getroffen.
Ort des GeschehensDie APM ist tätig in den Be -
reichen Klebstoff- und Ober-
flächen-Technologien sowie in
der Werkstoffprüfung. Neben
dem Handel mit Klebstoffen und
dem dazugehörenden Equip-
ment wie Plasmareinigung, Do-
sier- und Aushärtegeräten bietet
sie auch komplette Klebarbeiten
für Drittkunden an.
Die APM ist ein Unterneh-
men mit vier Standorten: Haupt-
sitz Heerbrugg, Werk in La
Chaux-de-Fonds, Vertrieb im
Raum München sowie eine Nie-
derlassung in Manila, Philip -
pinen – und beschäftigt über
115 Mitarbeiter.
Für die Koordination und
Organisation des Abends zeich-
nete das ERFA-Mitglied Michael
Vogt von der APM verantwort-
lich. An dieser Stelle besten
Dank im Namen der SAQ-Sek -
tion Ostschweiz.
Einleitung und VorstellungBereits beim Eintreffen wurde
miteinander über die konti -
nuierlichen Verbesserungen im>> Lukas Fässler
MQ Management und Qualität 5/2012 III
Swiss Association for Quality
das Wissen und das Engagement
des oder der Benutzer(s) mass-
geblich für den Erfolg verant-
wortlich sind. Ein Softwaretool
kann helfen, die Informationen
zu strukturieren, zu bündeln und
gegebenenfalls systematisch zu
filtern und effizient zu suchen.
Der Anbieter des Tools war
anwesend und konnte Fragen
aus dem Plenum direkt beant-
worten. Auch für ihn war es ein
interessanter Erfahrungsaus-
tausch, also ein KVP. Die Mehr -
sprachigkeit und Mandanten-
fähigkeit ist eine zentrale Forde-
rung sowie natürlich die Kosten
und Wartung der Lizenzen.
KVP betrifft jeden und fol-
gende Empfehlungen oder eben
«Lessons learned» wurden auf-
gezeigt und diskutiert:
1. Die Integration von Daten-
banken in die Prozesse ist von
zentraler Bedeutung.
2. Die Aufnahmeschwelle ist
schwierig anzusetzen. Die
Balance von nicht zu tief (zu
viele Meldungen) und nicht
zu hoch (keine präventive
Wirkung) ist je nach Unter-
nehmung und Produkten zu
finden.
3. Die internen Treiber sind sehr
wichtig. Qualitätsmitarbeiter
oder Anwender mit hohem
Eigennutzen sind zu bevor -
zugen (zum Beispiel Einkauf).
4. Schnittstellen sind bei der
Bearbeitung störanfällig. Die
Überwachung über offene
Aufgaben funktioniert gut.
5. Verbesserungsprozesse lohnen
sich, sind aber zeitintensiv.
6. Die Managementauswertung
ist erst nach einigen Zyklen
nutzbringend. Die Feinab-
stimmung von Erfassung und
Auswertung ist wichtig.
Betriebsrundgang und AbschlussIn zwei Gruppen gingen die
ERFA-Mitglieder auf den Rund-
gang quer durch die APM. Zum
Schluss gab es für alle Anwesen-
den noch ein Geschenk. Vielen
Dank.
Selbst bei der Schlussdiskus-
sion bei einigen feinen «Häpp -
lis» konnten nicht alle Schlag-
wörter abschliessend erklärt
werden.
Die Anwesenden wurden
über weitere Aktivitäten der
Sektion und deren QUS-ERFA
informiert. Das nächste Thema
im Sommer ist: «QM im Pro-
jektmanagement» bei der Fisba
Optik AG in St.Gallen, und wei-
tere Themen wie Nuklear-Zerti -
fizierung, Management-Review
sind in Abklärung.
Die ERFA-Gruppe QUS-
Coach ist ein aktives Netzwerk,
bei dem jedes Mitglied die Mög-
lichkeit, aber auch die Pflicht
hat, seine Unternehmung ein-
mal aus bester Sichtweise zu
präsentieren.
Koordinator ERFA-QUS-CoachSAQ-Sektion OstschweizGoar [email protected] AGHead of Quality and ProcessManagement GroupCH-9443 WidnauT +41 (0)71 727 81 40+41 (0)76 348 25 35 www.plaston.com
Rahmen der ERFA-Gruppenmit-
glieder diskutiert. Jeder hat eine
grosse «Menge von Erfahrun-
gen» damit gemacht und oft
überdecken sie sich sogar. Diese
Erfahrungen sind aber oft nicht
nur positiv.
Nach meiner kurzen Begrüs-
sung führte uns der Chairman
Arthur Philipp in die Welt der
APM ein. Anhand vieler konti-
nuierlicher Verbesserungen und
der bewussten Fokussierung auf
die Kundenbedürfnisse ist sie
erfolgreich.
Lessons learnedDie Umsetzung des kontinuier-
lichen Verbesserungsrozesses
(KVP) mit Software-Unterstüt-
zung bei der APM wurde an-
hand von drei Fallbeispielen
von Kunden, zu Lieferanten und
bei internen Abläufen erklärt
und am System wurde live die
Prozess unterstützung durch die
KVP-Software aufgezeigt. Hier
wurde allen schnell klar, dass
der APM Technica AG in Heerbrugg SG
austausch zum konti -Verbesserungsprozessoftware-Unterstützung
MQ Management und Qualität 5/2012IV
SectionVaud
>> 28 mars 2012
Agriculture écologi-que: la ferme Martin >> La Section Vaud a accueilli son public continuellement in-téressé à la ferme Martin à Puidoux (VD), pour l’événementthématique «Energiculteur: l’agriculture de demain au biogaz».Les participants ont pu réellement connaître ce qu’on entendpar «l’agriculture de demain», à travers la visite d’un domaineagricole familial qui fonctionne au biogaz, grâce à la récupéra-tion des lisiers et fumiers provenant de la ferme.
Pourquoi s’engager dans la production de biogaz? Martin et sa famille ont pris le
risque d’exploiter la biomasse,
au moment où la facture pour
l’électricité coûtait 550 francs
par mois. Sa ferme inclut 54
hectares d’exploitation agricole
et détient du bétail, porcs et
poules, ainsi que quatre appar-
tements. Un abattoir, permet -
tant la vente sur place, est égale-
ment implanté sur le site.
Il y a 15 ans, la ferme a été
parmi les cinq premières en
Suisse à fonctionner par une
installation de biogaz, grâce
au support de la Confédération
pour cette démarche. Mainten-
ant, le nombre de telles fermes
en Suisse s’élève à 110.
«Il faut être passionné et mo-
tivé, et c’est fabuleux de voir la
complication autour de quelque
chose qui est simple» dit Martin.
540 vaches est l’effectif de la
ferme, et Martin dit que, dans ce
processus d’exploitation de la
biomasse de son bétail, «il faut
anticiper la même chose que
quand on soigne les vaches.»
Les secretsL’installation de co-digestion
agricole que la ferme utilise met
en œuvre le système «compact»
qui consiste en un digesteur avec
un gazomètre souple intégré
pour le stockage temporaire du
biogaz. La chaleur produite est
utilisée pour le chauffage de la
maison d’habitation et pour la
couverture des besoins en eau
chaude de l’abattoir (500 litres/
jour). Martin connaît les secrets
de cette machinerie, dans la-
quelle on ne peut pas mélanger
les biomasses – un investisse-
ment de 250’000 francs suisses.
Texte et fotoRaluca Mateoc
>> JRSM: Journée Romande des Système de Management
La qualité concrètement!>> Depuis plusieurs années maintenant, la Journée Romandedes Systèmes de Management (JRSM) est la manifestationannuelle francophone, qui offre la possibilité de réaliser denombreuses rencontres, partager des expériences diverseset entretenir des contacts privilégiés avec les acteurs de lasuisse romande.
2012: 8e édition de la JRSMA l’heure actuelle, une multitu-
de de méthodologies et d’outils
gravitent autour du monde de
la Qualité et du Management.
Basés sur des concepts et une
ingénierie éprouvés, il n’est pas
toujours aisé pour tout un cha-
cun, d’en percevoir les réels
enjeux, d’en exploiter les avan-
tages ou de les appliquer dans
les situations appropriées.
Le Comité de la JRSM vous
propose une journée exception -
nelle, le 28 juin 2012, à Yverdon-
les-Bains. Organisée en parte -
nariat avec l’Association Suisse
pour Systèmes de Qualité et de
Management (SQS), les Montres
EBEL, Girod Instruments et MAS
«Quality & Strategy Manage-
ment» de la HES-SO, cette 8e
édition de la JRSM veut concilier
les conférences plénières, qui
illustreront les situations réelles,
les expériences vécues et les
résultats éprouvés, avec des ate-
liers pratiques animés par des
experts des domaines du «Lean»
et du «Change Management».
Nous vous proposons un
programme riche en sessions et
en ateliers divers, qui illustrent
les bonnes pratiques appliquées
dans des secteurs aussi variés
que l’industrie, les services, le
médical, l’horlogerie, le touris-
me ou l’hôtellerie.
Exposants et concoursLe hall d’Y-Parc, imposant par
sa surface, permettra à une
quinzaine d’exposants de com-
pléter cette manifestation par la
présentation de leurs produits
et de leurs services. En plus,
le Comité de la JRSM a prévu
l’organisation d’un concours,
avec comme premier prix une
Montre EBEL.
Programme de la JournéeVous pouvez consulter la pla-
quette de la manifestation, les
modalités d’inscription et
procéder directement à votre in-
scription sur le site de la SAQ
www.saq.ch.
Nous nous réjouissons de
pouvoir vous compter nom-
breux!
Patrick RossiPrésident du Comité JRSM
g
MQ Management und Qualität 5/2012 V
Swiss Association for Quality
>> Anmeldung und weitere Infos unter www.saq.ch
>> Sektion BernThema Umgang mit brennbaren Materialien
Datum 22. Mai 2012
Ort Bildungszentrum Wald, Lyss
Thema 30 Jahre SAQ-Sektion Bern
Datum 22. Juni 2012
Ort Römerhof, Bühl
>> Sektion OstschweizThema Risikomanagement in der Supply Chain
Datum 13. Juni 2012
Ort NTB Interstaatliche Hochschule für Technik, Buchs SG
>> Sektion ZentralschweizThema FMEA: Fehler-Möglichkeits- und Einflussanalyse
Sind Fehler tatsächlich vermeidbar?
Datum 16. Mai 2012
Ort Siemens Schweiz AG, Building Technologies Group, Zug
>> Fachgruppe MedizinprodukteThema Hygiene und Sauberkeit im Herstellungsprozess von
Medizinprodukten
Datum 21. Juni 2012
Ort Hotel Arte, Olten
>> Section Nord-RomandeSujet Journée Groupe horlogerie
Date 13 juin 2012
Lieu à définir
>> Sections Genève, Nord-Romande, Vaud, ValaisSujet JRSM – Journée Romande des Systèmes de Management
La qualité concrètement
Date 28 juin 2012
Lieu Yverdon-les-Bains
>> Tag der Schweizer QualitätThema Trends – Megatrends
Der Zukunft einen Schritt voraus
Datum 5. Juni 2012
Ort Kongresshaus Zürich
Agenda
>> ImpressumPeter Bieri, GeschäftsführerRina Pitari, Redaktion, [email protected]
Sind Sie an detaillierten Informationen zu unserer Mitgliedschaft interessiert,so stehen wir Ihnen für weitere Auskünfte gerne zur Verfügung.
SAQ Swiss Association for Quality, Stauffacherstrasse 65/42, CH-3014 BernT +41 (0)31 330 99 00, F +41 (0)31 330 99 10, [email protected], www.saq.ch
>> 5. Juni 2012 – Tag der Schweizer Qualität
Trends – MegatrendsDer Zukunft einenSchritt voraus
Lassen Sie sich inspirieren von
Georges T. Roos, der Ihnen auf-
zeigt, wie sich in den nächsten
Jahren die Gesellschaft verän-
dern wird. Neue Herausforde-
rungen für Wirtschaft und jeden
Einzelnen setzen neue Qualitä-
ten voraus.
Welche Rolle spielen die So-
cial Media? Muss man dabei
sein, um sich in der globalisier-
ten Wirtschaftswelt behaupten
zu können? Seien Sie gespannt
auf das Streitgespräch dreier Ex-
perten über die Chancen und
Risiken, die mit einem weltwei-
ten Zugang zu Informationen
verbunden sind.
Am Nachmittag zeigen wir
Ihnen in vier verschiedenen
Sessions die Trends im Quali -
täts-, Umwelt-, Risikomanage-
ment. Lernen Sie unter ande-
rem, wie man gesellschaftliche
>> Der rasante Fortschritt erfasst alle Lebensbereiche. Wir sind mehr denn je aufgefordert, uns den künftigen Trendszu stellen. An unserer diesjährigen Veranstaltung in Zürich zeigen wir Ihnen, was die Welt von morgen bewegt.
Verantwortung in Unternehmen
umsetzt, und erhalten Sie einen
Einblick in die Möglichkeiten
von ressourceneffizienten Pro-
dukten.
Zum Abschluss der Tagung
bekommen Sie von Nadja
Schildknecht im Gespräch mit
unserer Moderatorin Cornelia
Boesch Impulse, wie man erfolg -
reich Visionen umsetzt.
Weitere Informationen:SAQ Swiss Association for Quality, Rina Pitari, T +41 (0)31 330 99 05,[email protected],Stauffacherstrasse 65/42,CH-3014 Bern. Das Programmauch auf www.saq.ch.
Wir danken
unserem
Haupt sponsor.
VI MQ Management und Qualität 5/2012
News
>> Aussenansicht unseres neuen Standortes
>> Besuch einer chinesischen Delegation
werden. Tische und Stühle las-
sen sich dabei schnell und ein-
fach verschieben und somit fle-
xibel an Lernsituationen oder
an die Anzahl Teilnehmer an-
passen.
Ebenfalls viel Lob erhält die
Cafeteria mit ihrem speziellen
Lounge-Bereich. Warme Farb -
töne sowie verschiedene Sitz -
gelegenheiten schaffen eine
angenehme und freundliche
Atmos phäre für Gespräche und
Entspannung während der Pau-
sen.
Neben den Aus- und Weiter-
bildungskursen fanden in den
ersten zwölf Monaten bereits
zahlreiche Veranstaltungen im
Bildungszentrum statt sowie Sit-
zungen und Workshops von Ver-
bänden und Delegationen. Be-
grüssen durften wir unter ande-
rem schon mehrfach die Mit-
glieder des QM Insider Forums
und Teilnehmende der After-
workshops. Des Weiteren nutz-
ten der SAQ-Vorstand, das Swiss
Testing Board (STB), das Netz-
werk SwissBEx sowie der «think
tank – all in one», eine Initiative
der regionalen Wirtschaftsförde-
rungen und der Fachhochschu-
len Nordwestschweiz, unsere
Räumlichkeiten für ihre Treffen
und Veranstaltungen. Sehr ge-
freut hat uns auch der Besuch
einer chinesischen Delegation
im Rahmen einer Informations-
reise zum Thema Qualitäts -
management und EFQM.
Die Räume des Bildungs -
zentrums stehen generell für
alle Unternehmen und Institu-
tionen offen und können für
Workshops, Schulungen oder
sonstige Veranstaltungen ange-
mietet werden. Infos hierzu fin-
den Sie auf unserer Homepage
www.saq-qualicon.ch auf der
Webseite «Unternehmen/Schu-
lungsräume mieten». Gerne in-
formieren wir Sie aber auch
persönlich über Verfügbarkeit,
Leistungen und Konditionen
zur Anmietung der Räumlich-
keiten (T +41 (0)34 448 33 33).
Regionale Wirtschaftsförde-
rungen und Fachhochschulen
Nordwestschweiz zu Gast
PRIO 1
PRIO 2
PRIO 3
PRIO 4
>> 1 Jahr Bildungszentrum SAQ-QUALICON in Olten
Ein Standort entwickelt sich
>> Die SAQ-QUALICON hat vor gut einem Jahr ihr neues Bildungszentrum Sälihof in Olten bezogen. Ein spannenderOrt mit vielen neuen Möglichkeiten zum Lernen, Vernetzenund Austauschen von Wissen und Erfahrungen.
Am 2. Mai 2011 durften wir die
ersten Schulungsteilnehmer in
den neuen Räumen an der
Riggenbachstrasse 8 begrüssen.
Seitdem haben uns mehr als
1000 Teilnehmerinnen und Teil-
nehmer sowie unzählige Gäste
und Partner aus Wirtschaft, Ver-
waltung, Bildung, Gesundheit
und Soziales besucht.
Die Rückmeldungen der
Teilnehmerinnen und Teilneh-
mer und unserer Gäste zum Bil-
dungszentrum sind äusserst po-
sitiv. Sehr geschätzt werden vor
allem die zentrale Lage mit ÖV-
Anbindung, die moderne Infra-
struktur und die komfortabel
eingerichteten Schulungsräum-
lichkeiten. Diese bieten ein
grosszügiges Raumangebot und
können sehr vielfältig für unter-
schiedlichste Schulungs- und
Veranstaltungsformen genutzt
>> Arbeitsgruppe anlässlich eines Afterworkshops
VIIMQ Management und Qualität 5/2012
und Reifegradmodellen sowie
Methoden zur Leistungssteige-
rung. Ebenfalls neu gibt es einen
speziellen Themenblock, der sich
vertieft mit der Evaluation und
dem Einsatz der Informations-
technologie im Rahmen des Pro -
zessmanagements auseinander-
setzt.
Studienmodul: Optimierungund IntegrationIn diesem Modul wurden drei
Themen des Qualitätsmanage-
ments aufgenommen, die bis-
her gar nicht oder nur sehr rudi-
mentär im Rahmen des Nach -
diplomstudiums behandelt wur-
den.
Zum einen gibt es neu einen
Ausbildungsblock, der aus -
schliesslich auf das Thema Pro-
jektmanagement fokussiert. Am
ersten Tag stehen dabei die
unterschiedlichen Umsetzungs-
und Wirkungsziele von Projek-
ten im Mittelpunkt sowie die
Instrumentarien zur Projektpla-
nung und Steuerung. Dies so-
wohl aus Sicht von technischen
Projekten als auch aus Sicht or-
ganisatorischer Veränderungs-
projekte.
Der zweite Tag wird be-
stimmt durch eine Projektsimu-
lation, in deren Rahmen die Stu-
dierenden die Planung, Reali -
sierung und Abnahme eines
Kundenprojektes an einem re -
alen Objekt umsetzen. Dazu ge -
hört notabene auch eine syste-
matische Reflexion des eigenen
Vorgehens und Handelns inner-
halb der Projektteams nach Ab-
schluss jeder Projektphase.
Der zweite neue Ausbil-
dungsblock behandelt die The-
men Wissensmanagement und
Wissensbilanz. Ein zentraler Er-
folgsfaktor zur Sicherung der
Wettbewerbsfähigkeit bezie-
hungsweise zum Auf- und Aus-
bau von Wettbewerbsvorteilen
für alle grossen, mittleren aber
auch kleinen Unternehmen. Die
Studierenden erhalten hier eine
Einführung in die Systematik
und Vorgehensweise zur Erstel-
lung einer Wissensbilanz sowie
die praxisnahe Umsetzung der
Wissensmanagementprozesse
in ihren Organisationen.
Im dritten neuen Ausbil-
dungsblock steht das Thema Be-
triebswirtschaft im Mittelpunkt.
Auch hier wird von Seiten der
Wirtschaft bei den Qualitäts -
managerinnen und Qualitäts -
managern immer mehr Kompe-
tenz erwartet. Insbesondere die
Bedeutung und die Definition
wich tiger betriebswirtschaftli-
cher Kenngrössen und Einfluss -
fak toren der Unternehmensfüh -
rung sowie des Unternehmens -
erfolges zählen heute zum Ba-
siswissen.
Die Vermittlung der komple-
xen Zusammenhänge erfolgt
dabei in Form einer interaktiven
Unternehmenssimulation auf
Basis eines haptischen Plan-
spiels. Dies verhilft zu einem
wesentlich einfacheren und
schnelleren Verständnis und ist
gleichzeitig ein Garant für einen
nachhaltigen Lernerfolg.
In dieser Ausprägung und
Tiefe ist das Nachdiplomstu -
dium eine in der Schweiz ein-
zigartige Ausbildung zum be -
ziehungsweise zur Dipl. Quali -
täts manager/in NDS HF.
QR-Code:
Einfach mehr
Infos unter
>> Dipl. Qualitätsmanager/in NDS HF
Neue Ausbildungsmodule im Nachdiplomstudium>> Der Studiengang «Dipl. Qualitätsmanager/in NDS HF», dendie SAQ-QUALICON in Zusammenarbeit mit dem SIB anbietet,hat sich im Laufe der letzten Jahre als anerkanntes Gütesiegelin der Schweizer Wirtschaft etabliert. Wer eine leitende Position im Qualitätsmanagement anstrebt oder neue Heraus-forderungen sucht, für den ist diese Ausbildung ein Muss.
Gerade auch deswegen entwi -
ckeln wir dieses sehr erfolgreiche
und gefragte Nachdiplom stu -
dium kontinuierlich weiter. Auf
Basis der sich ändernden Be-
dürfnisse in der Wirtschaft und
der Rückmeldungen der Teil-
nehmenden wurden die Studien -
gänge 2012/2013 in verschiede-
nen Themenbereichen angepasst
und mit neuen Ausbildungsin-
halten ergänzt. Hier erfahren Sie
mehr zur Neuausrichtung der
beiden Studienmodule.
mehr erwartet, als Prozesse oder
Prozesslandkarten nach kon-
ventionellen Kriterien modellie-
ren zu können.
Ein fundiertes Verständnis
über die Merkmale und Aus -
prägungen prozessorientierter
Organisationen ist hier genauso
wichtig wie Grundkenntnisse
über die zentralen Elemente der
Unternehmensstrategie. Dieses
Wissen ist eine Grundvorausset-
zung dafür, dass die Prozess -
landkarten und Geschäftspro-
>> Neue Ausbildungsmodule im Nachdiplomstudium
Studienmodul: Management -systeme und ProzesseBei diesem Modul steht neu das
professionelle Prozessmanage-
ment im Zentrum der einzelnen
Ausbildungsblöcke. Dies ist auf-
grund der rasant zunehmenden
Bedeutung des Themas nicht
weiter verwunderlich. Heute
wird vom Qualitätsmanager oder
der Qualitätsmanagerin weit
zesse nicht weiterhin nach
funktionalen Gesichtspunkten
gegliedert werden, sondern ef-
fektiv ausgerichtet sind auf die
Strategie des Unternehmens und
die Bedürfnisse der Kunden.
Weitere neu konzipierte Aus-
bildungsblöcke befassen sich
unter anderem mit zentralen
Themenstellungen wie Prozess -
kennzahlen, Prozessbewertung
VIII
ggWeiterbildungsangebote …
… auf einen Blick>> Anmeldung und weitere Infos unter www.saq-qualicon.ch
Lehr- und Studiengänge Nächste Termine Dauer
Qualitäts- und ProzessmanagementNEU Qualitäts- und Prozessmanager 23.8. bis 20.12.2012 17 TageDipl. Qualitätsmanager/in NDS HF ab 19.10.2012 15 MonateMAS Quality Leadership 2 Jahre> CAS Management & Leadership 12.10.2012 bis 8.2.2013 11 Tage> CAS Business Excellence 18.1. bis 13.4.2013 12 Tage> CAS Integrierte Systeme & Compliance 27.9. bis 7.12.2013 12 Tage> CAS Consulting & Communication 8.2. bis 25.5.2013 12 Tage> CAS Continuous Improvement 31.5. bis 21.9.2013 12 Tage
QualitätssicherungNEU Selbstprüfer 23.5. bis 29.6.2012 3 TageNEU Qualitätsprüfer 5.11. bis 18.12.2012 6 TageNEU Qualitätstechniker 20.8. bis 18.12.2012 13 Tage
Business ExcellenceNEU Journey to Excellence 15. und 16.10.2012 2 TageNEU Leaders for Excellence 7. und 8.5.2012 2 TageNEU EFQM Excellence Assessor 10. bis 12.9.2012 3 TageBusiness Excellence Assessor 16. und 30.10.2012 2 Tage
Risikomanagement und SicherheitNEU Risiko Manager 12.9. bis 15.10.2012 3 TageInformations- und Sicherheits- 21. bis 25.5.2012 5 TagebeauftragterBetrieblicher Datenschutz- 18. bis 22.6.2012 5 Tageverantwortlicher
Qualitätsmanagement in der ITCertified IT Process and Quality 20.8. bis 2.10.2012 8 TageManager – Foundation LevelCertified Professional for Requirements 17. bis 19.10.2012 3 TageEngineering – Foundation LevelCertified Software Tester – 31.10. bis 2.11.2012 3 TageFoundation LevelCAS Software Quality 10.9. bis 5.12.2012 11 TageCertified IT Process and Quality 20.8. bis 18.12.2012 19 TageManager – Advanced Level
Six SigmaNEU Six Sigma Yellow Belt 24. und 25.5.2012 2 TageSix Sigma Stufe I (Green Belt) 6.9. bis 24.10.2012 5 TageSix Sigma Stufe II (Black Belt) 20.8. bis 8.11.2012 12 Tage
Seminare Nächste Termine Dauer
Qualitäts- und ProzessmanagementNEU Basiswissen Qualitätsmanagement 18. und 19.6.2012 2 TageNEU Prozessmanagement als 6. und 7.9.2012 2 Tageintegrales FührungssystemNEU Prozessausrichtung und 20. und 21.9.2012 2 TageProzessgestaltungNEU Dokumentation und Einsatz 4. und 5.10.2012 2 Tagevon InformationstechnologieNEU Messung, Kennzahlen und 21.1.2013 1 TagSteuerungNEU Reifegradmodelle und 5.6.2012 1 TagProzessbewertungenNEU Prozessverbesserung – Methoden 4. und 5.2.2013 2 Tagezur LeistungssteigerungNEU Projektmanagement Live 13. und 14.11.2012 2 TageQualitätsmanager als Coach 9.5. bis 6.6.2012 4 TageNEU Intervision QM Coach 20.9.2012 1 TagInterner Auditor 27. bis 29.6.2012 3 TageInterner Auditor in der 20. bis 22.6.2012 3 TageAutomobilindustrieQM in der Automobilindustrie 17. und 18.10.2012 2 TageEinführung in ISO/TS 16949:2002Managementsysteme für 21.5.2012 1 TagMedizinprodukteherstellerNEU Qualitätsmanagement in Heimen Auf Anfrage 3 Tageund Spitexbetrieben
QualitätssicherungNEU Grundlagen der Qualitätsprüfung 6.11.2012 1 TagNEU Statistik Grundlagen 11. und 12.6.2012 2 TageNEU Statistische Prüfmethoden 28. und 29.6.2012 2 TageNEU Statistische Prozesslenkung Auf Anfrage 2 TageNEU Prüfmittelqualifikation Auf Anfrage 2 TageNEU Stichprobenprüfung nach AQL Auf Anfrage 2 TageNEU FMEA 7.11.2012 1 TagNEU Methoden zur 21. und 22.5.2012 2 TageQualitätsverbesserungNEU Optimierung der Prüfstrategien 6.6.2012 1 TagNEU Effizienzorientierte Prüfplanung 14. und 15.6.2012 2 Tage
Risikomanagement und SicherheitIntegration von Arbeitssicherheit und Auf Anfrage 2 TageGesundheitsschutz ins Managementsystem
UmweltmanagementNEU Umweltmanagement: Systemaufbau 27.8. bis 11.9.2012 4 TageNEU Umweltgrundlagen: Umwelt- Auf Anfrage 3 Tageauswirkungen des UnternehmensNEU Umweltmanagement in der Praxis 8. und 9.5.2012 2 TageNEU Interner Umweltauditor 13. und 14.6.2012 2 TageRefresher Umweltmanager 23.5.2012 1 Tag
Qualitätsmanagement in der ITITIL® v3 Foundation 21. bis 23.5.2012 3 TageITIL® v3 Foundation E-Learning-Kurs 7.6.2012 1 TagPRINCE2™ Projektmanagement 22. und 23.5.2012 2 TageFoundation
Six SigmaNEU Six Sigma Champion 18. und 19.6.2012 2 Tage
EventsAfterWorkShop – Aktueller Stand und 22.5.2012 0,5 TageAussichten der Klima-, Energie- und CO2-Politik
MQ Management und Qualität 5/2012
>> Die Lehrgänge/Seminare werden auch bedarfsorientiert als InHouse-Veranstaltungen durchgeführt.
QR-Code: einfach mehr Info1. QR-Reader auf Smartphone laden
(http://www.mobile-barcodes.com)
2. QR-Code scannen
3. Zusatzinfo erhalten
21MQ Management und Qualität 5/2012
BUSINESS EXCELLENCE
In vielen Unternehmen werden immer wieder verschiedene Managementsysteme für Qualität,Arbeitssicherheit, Umwelt und Risiko eingeführt.Kaum ein Unternehmen wagt es, sie integriert einzuführen und das auch noch innerhalb einesJahres.
ie Division Infrastruktur der
SBB AG hat sich dieser He -
rausforderung gestellt und
die Zertifizierung ihres integrier-
ten Managementsystems nach
ISO 14001 (Umweltmanagement),
OHSAS 18001 (Arbeitssicherheits -
management), ISO 31000 (Risiko -
management) sowie BS 25999
(Business Continuity Manage-
ment) innerhalb von zwölf Mo -
naten nach der Zertifizierung
des Qualitätsmanagementsys -
tems nach ISO 9001 erfolgreich
bewältigt.
SBB InfrastrukturDie Infrastruktur ist eine der vier
Divisionen der SBB AG. Sie be-
treibt und unterhält mit rund
10’000 Mitarbeitenden das Schie-
nen-, Strom- und Telekom-Netz
der SBB. In 2009 hat die Divisi-
onsleitung den Startschuss zur
Exzellenz gegeben (Grafik 1). Die
ersten Schritte in 2009 und 2010
waren die Definition der Prozess -
durch diese beiden Themen zu
einem integrierten Management-
system zu ergänzen. Schnell ka-
men dann noch die Überlegun-
gen zum Risikomanagement und
Business Continuity Management
hinzu.
Ein integrierter Projektan-satz statt vier EinzelprojekteBei der Einführung von spezifi-
schen Managementsystemen ist
es heute immer noch so, dass für
jedes System ein Projekt auf -
gesetzt wird. Das hätte für die
Division Infrastruktur bedeutet,
vier Projekte nebeneinander zu
D
Schweizerische Bundesbahnen SBB
Vier Managementsysteme in zwölf MonatenVon Josef Stoll
führen. Wenn man jedoch die For-
derungen gerade von ISO 14001
und OHSAS 18001 genauer an-
schaut, gibt es hier viele Gemein-
samkeiten, ebenso zwischen den
Normen ISO 31000 und BS 25999.
Dies hätte nun dazu geführt, dass
die Organisation mit ähnlichen
Interviews und Analysen mehr-
fach belastet worden wäre und
schlimmstenfalls Doppelspurig-
keiten geschaffen worden wären.
Die Herausforderung bestand
nun darin, ein Projekt aufzuglei-
sen, das innerhalb von kurzer Zeit
die wichtigen Informationen er-
mittelt und die Prozesse entspre-
chend ergänzt. Dazu wurden die
Forderungen der verschiedenen
Normen in zehn Teilprojekte zu-
sammengefasst (Grafik 2).
RelevanzanalyseFür die verschiedenen Normen ist
eine erste Forderung, dass sich
Unternehmen einen Überblick
über ihre Einflussnahme auf die
Sicherheit der Mitarbeitenden
und auf die Umwelt verschaffen
(ISO 14001 und OHSAS 18001).
landschaft und die Erarbeitung
der Prozesse. Nach rund 18 Mo-
naten wurde das System er folg -
reich nach ISO 9001 zertifiziert.
Sicherheit und Nachhaltigkeit
sind wesentliche Konzern ziele
und somit war es selbstverständ-
lich, das Managementsys tem
Josef Stoll, Leiter Risiko, Sicherheit, Qualität,Umwelt und Mitglied der Geschäftsleitung SBB Infrastruktur, Brückfeldstrasse 16, CH-3000 Bern 65, T +41 (0)51 220 41 25, [email protected]
Optimierung zur Exzellenz – Systematische Umsetzung der Verbesserungs- massnahmen in den bestimmten Handlungsfeldern – Fortschrittsmessung mittels EFQM-Assessments – Sensibilisierung und Ausbildung
Konsolidierungsphase 2013 – Prozessverankerung und Sensibilisierung – Gezielter Review der Aufbauorganisation – Kultur und Change – Erstes Self-Assessment und Masterplan
Kultur- und Change-Programm
Umsetzung – Einführung Managementsystem – Einführung Prozesse/Rollen – Basisschulung und Audits – Prozessziele, Messgrössen
Aufbau – Gestaltung Prozesslandschaft und
Prozessdokumentation – Organisations- und Prozessstruktur – Rollenmodelle AKV – Regionenharmonisierung
Initialphase2014
Entw
icklu
ng
2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 Zeit
Transparent Gesund Fit Nachhaltig
ISO9001
ISO 14001, ISO 31000,OHSAS 18001, ISO 3834-2BS 25999, ISO 9001
SBB Infrastruktur auf dem Weg zur Exzellenz Grafik 1
22 MQ Management und Qualität 5/2012
BUSINESS EXCELLENCE
Daneben gilt es, die Risiken im
Allgemeinen und die operativen
Risiken im Speziellen systema-
tisch zu identifizieren. Für die
SBB Infrastruktur als Flächen -
organisation, die fast in allen Kan-
tonen vertreten ist, stellten diese
Forderungen eine extreme He -
rausforderung dar.
In Kontakten zu Beratern
war die erste Aussage, dass es
mindestens zwei Jahre dauern
würde, diese Informationen zu er-
mitteln und zu bewerten. Zudem
wurde vorgeschlagen, die ver-
schiedenen Auswirkungen und
Risiken in getrennten Interviews
zu ermitteln. Basierend auf bishe-
rigen Erfahrungen aus der Ar-
beitssicherheit, bei denen die Ge-
fahren für die Mitarbeitenden auf
Standardtätigkeiten zurückge-
führt werden, hat das Projektteam
dann den Weg gewählt, die Um-
welt- und Sicherheitsaspekte so-
wie Risiken bei 31 typischen An -
lagen und Tätigkeiten der SBB
Infrastruktur im Rahmen von In-
terviews inklusiv einer Datensich-
tung mit einer integrierten Frage-
liste zu erfassen und zu beurtei-
len. Diese Informationen wurden
einerseits verdichtet und sind an-
dererseits Basis für eine nötige
Skalierung und Gesamtbeurtei-
lung. Somit verschaffte sich die
Infrastruktur einen guten Über -
blick über die Relevanzen und
eine gute Grundlage für die Er-
mittlung der relevanten externen
Forderungen und die Massnah-
men in den künftigen Umwelt-
programmen.
Ermittlung von relevantenexternen ForderungenDurch die Verdichtung der 31 An-
lagen und Tätigkeiten auf
15 Haupt kategorien konnte der
nächste Schritt zusammen mit
einem externen Berater angegan-
gen werden: die Ermittlung der
relevanten externen Forderun-
gen. Sehr schnell waren rund
2200 Artikel und Paragraphen zur
weiteren Abklärung identifiziert.
Diese Anzahl ergibt sich aus der
erwähnten Präsenz der SBB Infra-
struktur in den verschiedenen
Kantonen und durch die hohe Re-
gelungsdichte im Umweltrecht. In
einer ersten Runde wurden davon
80 Prozent als relevant verifiziert.
Das übliche Vorgehen bei
der Einführung von Management -
systemen zum Umweltschutz
oder der Arbeitssicherheit ist,
dass die Compliance oft durch di-
rekte Augenscheinnahme und die
schriftliche Bestätigung der Ein-
haltung der rechtlichen Forde-
rungen durch den Standortleiter
gelöst wird. Dies ist bei einer
Flächenorganisation wie der SBB
für die zu ergreifenden Mass -
nahmen in einem integ rierten
Qualitäts-, Umwelt- und Sicher-
heitsprogramm einschliess lich
der nötigen Aktivitäten aus den
Business-Impact-Analysen des
Business Continuity Manage-
ments, das rechtzeitig für die
folgende Budgetrunde vorliegt.
Aufgrund der konzerninternen
Regeln werden die Massnahmen
zum Risikomanagement noch
nicht integriert.
Prozesse und Notfall -massnahmenDie Prozesslandkarte (Grafik 3)
und die zugehörigen Prozesse
wurden in der ersten Stufe auf
dem Weg zur Exzellenz der SBB
Infrastruktur bereits definiert. Im
zweiten Teil des Projektes war es
daher wichtig zu prüfen, ob und
wie diese zu ergänzen sind und
diese Ergänzungen dann auch
entsprechend vorzunehmen. Es
mussten nur wenige zusätzliche
Prozesse zu speziellen Forderun-
gen der Normen (zum Beispiel die
Relevanzanalyse, Notfallmass -
nahmen oder Erhebung der Um-
weltdaten und der Compliance-
Nachweis) beschrieben werden,
Infrastruktur ohne Standortleiter
und mit mehreren Tausend Ge-
bäuden und Einrichtungen nicht
zielführend und zeitlich kaum
lösbar. Daher wurde damit be-
gonnen, in einer Matrix den
Nachweis zu führen, welche For-
derung mit welchem internen
Dokument umgesetzt wird. Das
Qualitätsmanagementsystem hat
zum einen die Verteilung der Do-
kumente sowie die Schulung und
Informa tion der Mitarbeitenden,
zum anderen aber auch die Prü-
fung der Einhaltung von Regelun-
gen im Rahmen der Audits defi-
niert. Damit ist die Einhaltung der
externen Forderungen sicherge-
stellt. Eine regelmässige Aktuali-
sierung wird auch weiterhin nur
mit externer Hilfe möglich sein.
ProgrammeDie SBB hat schon seit mehreren
Jahren Sicherheits- und Umwelt-
programme. Somit waren die For-
derungen dazu nichts Neues. Die
Qualität der Programme konnte
mit der geschaffenen Basis aus
der Relevanzanalyse noch einmal
gesteigert werden. Auch liefert sie
für die Entscheidungs träger klare
und nachvollziehbare Argumente
Notfallmassnahmen
Einb
ezug
ISO
9011
Zeit05.2011 09.2011
Prozessanalyse und-anpassungen
Interne/… externeKommunikation
SchulungProgrammeSicherheit/Umwelt
Messungen
Kontrollen
Auditwesen
Geschäftsbereiche
Risiko, Sicherheit, Qualität, Umwelt
Aufre
chte
rhal
tung
s-/Ze
rtifiz
ieru
ngsa
udit
2. b
is 7
.12.
2011Externe
Forderungen
PGVs(>2012)
Aspe
kte/
Gefä
hrdu
ngen
/Ris
iken
ISO 1401 OHSAS 18001 ISO 31000 BS 25999
Integrierter Projektansatz Grafik 2
Viele Gemeinsamkeiten
Relevanzen überschauen
23MQ Management und Qualität 5/2012
BUSINESS EXCELLENCE
da die vorhandene Prozessland-
schaft schon in der ersten Fas-
sung sehr umfassend war.
Schwieriger gestaltete sich
die flächendeckende Einführung
der Notfallmassnahmen, denn
SBB Infrastruktur besitzt nicht
nur Gebäude, in denen sich stän-
dig Personen aufhalten, sondern
auch Technische Gebäude, in de-
nen nur bei Störungen Personen
tätig sind. Da jedoch zu diesem
Thema bereits 2010 ein konzern-
weites Projekt gestartet wurde,
konnten auch hier die Normen-
forderungen inkl. der Übungen
erfüllt werden. Für grosse Stand -
orte gibt es seit Jahren regelmässi-
ge Übungen mit den internen
und externen Notfall- und Inter-
ventionskräften.
Umsetzung: mehr als nurKenntnis der NormenDie Erfüllung der Forderungen
von vier internationalen Normen
kann in einem sinnvollen Zeit-
raum gewährleistet werden, wenn
es ein erklärtes Ziel der Geschäfts-
leitung ist und ein engagiertes
und kreatives Team mit einem
breiten Erfahrungsschatz zur Ver-
fügung steht. Daneben braucht es
den Mut, vom bestehenden Weg
abzurücken, um eine geschickte
Bündelung der einzelnen Forde-
rungen, gerade wenn die Normen
analog aufgebaut sind, zu ermög-
lichen. Es hat sich bestätigt, dass
bei einem derartigen Projekt das
Spannungsdreieck «Können –
Wollen – Dürfen» von grosser Be-
deutung ist. Das «Können», das
wir häufig in Schulungen oder
Beratungsleistungen erwerben,
muss zielgerichtet und kreativ
eingesetzt werden. Und Mitarbei-
tende «dürfen» sich voll einsetzen,
wenn die Führungskräfte das Er-
gebnis «wollen».
Da die Norm ISO 14001 von
einer Standortbetrachtung aus-
geht, braucht es zudem kreative
Ansätze, um sie auf eine Flächen-
organisation anwenden zu kön-
nen. Vor allem in der Arbeits -
sicherheit gibt es hier schon seit
einigen Jahren gut anwendbare
Ansätze in Bezug auf standardi-
sierte Tätigkeiten und Anlagen.
Dieser Ansatz der Nutzung von
Standardtätigkeiten und typi-
schen Anlagen hat sich nachweis-
lich bei der SBB Infrastruktur be-
währt.
Daneben ist klar erkennbar,
dass heute Unternehmen aus
rechtlichen Gründen und eigenen
Bedürfnissen viele Forderungen
der Normen schon erfüllen. Hier
zeigt sich, dass es sehr wichtig ist,
einen Vergleich der Forderungen
und der vorhandenen Prozesse
und Regelungen sehr früh durch-
zuführen. ■
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Geschäftsleitungsteht dahinter
«Können – Wollen –Dürfen»
Konzern
Führen, organisieren und verbessern
Regulatoren
Energie
Telecom und Elektroanlagen 50 Hz
Projekte
Einkauf, Supply Chainund Produktion
InstandhaltungKund
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Prozesslandkarte Infrastruktur Grafik 3
24 MQ Management und Qualität 5/2012
BUSINESS EXCELLENCE
Im Zeitraum eines Jahres bauten drei KMU ausverschiedenen Branchen ein QM-System nach ISO 9001 auf. Das geschah im Rahmen einesGruppenprojektes. Der besondere Vorteil diesesKonzeptes gegenüber einem Einzelprojekt: ein hoher Anteil an Erfahrungsaustausch und Lernenvoneinander sowie die Aufteilung der Beratungs-und Trainingskosten auf mehrere Firmen.
rei durchaus heterogene
Unternehmen wollten ein
QM-System aufbauen und
haben sich zu diesem Zweck zu
einer temporären Arbeitsgemein-
schaft zusammengeschlossen. Es
handelte sich bei den KMU um
eine Sozialeinrichtung (15 MA),
eine Elektronikfirma (35 MA) und
eine Firma, die mit Kunststoffver-
packungen handelt (6 MA). Be-
gleitet wurde das Gruppenprojekt
von dem Beratungsunternehmen
Lenz Consulting, Diepoldsau.
AusgangslageBei allen drei Unternehmen gab
es keinen externen Druck, was
sich für den Aufbau eines QM-
Systems als überaus günstig er-
weist. Intrinsische Motivation für
den Aufbau eines Management -
sys tems ist allemal besser als von
aussen auferlegter Zwang. Aller-
dings gab es bei zwei Unterneh-
men (der Sozialeinrichtung und
ZielsetzungDas Ziel war es, innerhalb etwa
eines Jahres die Unternehmen zur
Zertifizierungsreife zu bringen.
Hier sollte nicht ein einzelnes
Unternehmen, sondern eine Grup -
pe von Unternehmen lernen. Da-
durch sollte ein intensiver Ideen-
und Erfahrungsaustausch mit
hohem Praxisbezug entstehen.
Das Motto lautete: «Gemeinsam
ein effizientes, aber individuelles
Managementsystem aufbauen».
Die Entscheidung fiel für ein
Gruppenprojekt, weil in einem
solchen wesentliche Vorteile ge-
genüber Individualprojekten je-
der Firma gesehen wurden (siehe
Kasten Vorteile).
Durchdachte ProjektstrukturUm den unterschiedlichen Aus-
gangslagen gerecht zu werden,
wurde eine durchdachte Projekt-
struktur designt. Und zwar eine
Kombination von vier Säulen:
n Ausbildung
n Erfahrungsaustausch
n Umsetzung
n individueller Beratung
Die Ausbildung erfolgte durch das
Beratungsunternehmen und hat-
te die zielgerichtete Befähigung
der Teilnehmer zum Umsetzen
von QM im eigenen Unternehmen
zum Ziel. Das Instrument dafür
waren gemeinsame Work shops.
Die Workshops hatten sowohl all-
gemeinen Trainings- wie indi -
viduellen Umsetzungscharakter.
Das heisst, ein wesentlicher Teil
D
Drei KMU gemeinsam zur ISO 9001
QM-System in der Gruppe
Von Günter Lenz
der Erarbeitung des Management -
systems erfolgte in gemeinsamen
Gruppen-Workshops der Firmen.
Die zweite Säule diente dem
Erfahrungsaustausch und erfolgte
in Form von «Praxishalbtagen».
Auf freiwilliger Basis stellte sich
jeweils ein Unternehmen zur Prä-
sentation oder Bearbeitung eines
seiner Prozesse zur Verfügung. Als
mögliche Prozesse eignen sich
sehr gute Lösungen, von denen
man die anderen Teilnehmer par-
tizipieren lassen möchte («good
practice»), oder problematische
Prozesse, für die – durch die Er-
fahrung der anderen Teilnehmer –
eine möglichst optimale Lösung
erarbeitet werden soll. Das Wissen
und die Erfahrung der Teilnehmer
wurden so eingebunden. Durch
die Praxishalbtage erfolgte aus-
serdem eine Konkretisierung der
Ausbildungstage, die zwar auch
Umsetzungsanteile, aber doch
auch einen hohen Ausbildungs-
anteil enthielten.
Die dritte Säule war die
eigentliche Umsetzung in den
einzelnen Unternehmen, welche
aber schon in den ersten zwei
Säulen begonnen hatte. Diese er-
folgte primär nach den Praxis-
halbtagen. Die Firmen arbeiteten
dem Handelsunternehmen) die
Überlegung, mit einer Zertifi -
zierung eventuellen zukünftigen
Kundenforderungen vorzubeu-
gen.
Dass die Wahl der Zertifizie-
rungsnorm auf ISO 9001 fiel, war
bei den beiden Wirtschaftsunter-
nehmen naheliegend. Bei der So-
zialeinrichtung war ein längerer
Entscheidungsprozess nötig: Soll-
te man sich für das EFQM-Modell
(weitverbreitet in Non-Profit-Or-
ganisation) oder ISO 9001 ent-
scheiden? Die Wahl fiel schliess-
lich auf ISO 9001. Die Unter -
nehmen hatten unterschiedliche
Ausgangslagen: Keines hatte ein
QM- oder Organisations-Hand-
buch, aber es gab natürlich viele
Formulare, Vorlagen, Konzepte
usw. Je nach Ausrichtung des Un-
ternehmens war der Bestand an
Dokumenten ganz unterschied-
lich. So war es naheliegend, dass
eine Sozialeinrichtung mit dem
Thema «Mensch im Mittelpunkt»
und Personalmanagement deut-
lich besser aufgestellt war als die
beiden Wirtschaftsunternehmen.
Betr. oec. Ing. Günter Lenz, Lenz Consulting,Werkstrasse 10, CH-9444 Diepoldsau, T +41 (0)71 508 04 14, [email protected]
Vorteile eines Gruppen-projekts– Kostenreduktion durch Kosten -
teilung (30 bis 50 Prozent)– höhere öffentliche Förderung– Lernen voneinander, von anderen
Good Practices– höhere Motivation: keiner will zu rück -
fallen – «sportlicher Wettbewerb»– Vernetzung der Firmen– Brückenschlag zwischen Branchen– ähnliches Handbuch reduziert Zerti-
fizierungskosten
GemeinsameWorkshops
25MQ Management und Qualität 5/2012
BUSINESS EXCELLENCE
am eigenen Managementsystem.
Sie erarbeiteten ihre Dokumen -
tation oder Dokumentations -
entwürfe am PC. Als Grundlage
standen ihnen die bei den Aus -
bildungs- und Praxishalbtagen
er arbeiteten Prozesse zur Verfü-
gung. Zusätzlich erhielten sie eine
Vielzahl an Vorlagen und Beispie-
len vom Beratungsunternehmen.
An den gemeinsamen Veranstal-
tungen nahmen zwei bis drei Per-
sonen je Unternehmung teil.
Die vierte Säule schliesslich
bestand in der individuellen Bera-
tung durch das Beratungsunter-
nehmen. Die Unternehmen wur-
den in internen Workshops be-
gleitet und unterstützt. Dazu
gehörte auch ein abschliessendes
Audit durch den Berater.
Die Grafik zeigt schema-
tisch den zeitlichen Ablauf. Der
Start-Workshop diente der Klä -
rung von Grundlagen der Zusam-
menarbeit und des Projektes. Da-
bei wurden schriftliche Verein -
barungen zur Zusammenarbeit
und Vertraulichkeit getroffen.
Nutzung von WebspaceUm den Austausch der im Projekt
anfallenden Dateien einfach zu
managen, wurde auf einem kos -
tenfreien Webspace Platz für die
strukturierte Ablage der Dateien
geschaffen. Der Download der
Dateien erfolgt automatisch vom
PC des Anwenders. Nebenbei ist
das eine einfache Art der Daten -
sicherung. Jede Unternehmung
hatte so Zugriff auf die QM-rele-
vanten Dokumente der anderen
Firmen – ganz im Sinne von
Vernetzung und des Lernens von-
einander. Natürlich waren auch
die Beispieldokumente und Vor -
lagen des Beraters auf diesem
Web space.
LernerfahrungenDer Branchenmix war einerseits
interessant im Sinne eines Brü -
ckenschlags zwischen den Bran-
chen, andererseits bei den doch
sehr unterschiedlichen Kernpro-
zessen gelegentlich mühsam. Bei
den Führungs- und Unterstüt-
zungsprozessen hingegen gab es
grosse Übereinstimmungen und
damit auch entsprechende Syner-
gieeffekte. Auf eine ziemlich ho-
mogene Branchenzusammenset-
zung sollte daher geachtet wer-
den! Auch die recht unterschied -
liche Grösse der Unternehmungen
war gelegentlich eine Herausfor-
derung. Gerade kleine Unterneh-
mungen brauchen gut struktu-
rierte Beispiele und Vorlagen und
ganz praktische Hilfen für die
konkrete Umsetzung. Sie müssen
aus den gemeinsamen Workshops
mit einem klaren Plan herausge-
hen, was sie zu tun haben.
Nach den ersten gemein -
samen Workshops war eine Ver-
trautheit zwischen den Teilneh-
mern entstanden, sodass die Ver-
netzung langsam zu wirken be-
gann: Die Firmen schlossen sich
bei Bedarf kurz, um Tipps von den
anderen zu bekommen. Ein we-
sentlicher Erfolgsfaktor war der
Ansporn, nicht gegenüber den
anderen Unternehmungen zu -
rückzufallen – dieser Motivations-
faktor fehlt naturgemäss bei
einem Einzelprojekt.
Der Vorteil der Kostenauf-
teilung auf mehrere Firmen wur-
de schon erwähnt. An die Berater
beziehungsweise Trainer stellt ein
Gruppenprojekt aufgrund des Ko-
ordinationsbedarfs und des un-
terschiedlichen Fortschritts der
Firmen eher höhere Anforderun-
gen. n
Teilnehmerstimmen«Wir haben wichtige Informationen aufden einzelnen Seminaren erfahren, dieuns bisher so gar nicht bewusst waren.Der informelle Austausch in der Gruppehat so manchen Anstoss für Anwendungim eigenen Unternehmen gegeben.»«Der Aufbau eines Managementsys -tems im Rahmen eines Gruppenprojektshat sich als sehr gute Entscheidung er-wiesen. Die Form des Gruppenprojektsbietet den grossen Vorteil des Aus-tauschs zwischen den beteiligten Unter-nehmen. Jedes Unternehmen ver fügtüber besondere Kompetenzen und guteLösungen in unterschiedlichen Berei-chen. Diese Erfahrungen fliessen in dasGruppenprojekt ein und erlauben allen,davon zu profitieren. Durch die unter-schiedlichen Geschäftsfelder der betei-ligten Unternehmen wird zudem einbreiter Blick auf die einzelnen Bereichedes Ma nagementsystems ermöglicht.Die gemeinsame Arbeit an einem Pro-jekt schafft auch eine zusätzlicheMotiva tion, die sich in den individuellenErgebnissen widerspiegelt.»
1. internerWorkshop
selbstständige Arbeit im Unternehmen: Anpassung, Umsetzung
Start-Workshop
12 Monate vom Start bis zum QM-System und zur Zertifizierung
2. internerWorkshop
GemeinsameAusbildung
Praxistag beiGastgeber
InternesAudit
GemeinsameAusbildung
ExternesAudit
Ablauf Grafik 1
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PraktischeHilfen
26 MQ Management und Qualität 5/2012
RISIKEN MANAGEN
«Alles im Griff» dürfte die wohl gefährlichste Aussage im Projektgeschäft sein. Mit einem professionellen Projekt-Risikomanagement kannvorgesorgt werden – zum Schutz der Projekte und vor kostspieligen Verlusten für das Unternehmen.
nzählige Projekte verfehlen
ihre Ziele – einige davon wer-
den ganz «in den Sand ge-
setzt». Beispiele gibt es deren ge-
nug. Die häufigsten Ursachen für
das Scheitern von Projekten sind
aber nicht etwa in der technischen
Komplexität zu suchen, sondern
bei den weichen Faktoren:
n Unklare Anforderungen und
Ziele: Es fehlt ein detaillierter Ma-
nagementplan für das Projekt,
welcher Ziele und Anforderungen
klar definiert, was folglich keine
einheitliche Auslegung des Auf-
trags unter den Projektbeteiligten
zulässt.
n Mangelnde Verfügbarkeit von
qualifizierten Mitarbeitern zum
Projektbeginn: Trotzdem wird das
Projekt gestartet. Dies führt zu
Problemen bei der Bildung des
tungsdaten nicht erreicht werden
und die Verfügbarkeit ungenü-
gend bleibt. Und: Stress und Rei-
bungen im Projektteam – die Su-
che nach dem Schuldigen geht
los, Verlust der Motivation und
noch mehr Schwierigkeiten, das
Projekt fertigzustellen. Ausser-
dem droht ein erheblicher Verlust
an Image und Glaubwürdigkeit
am Markt, und und und … Dies
gilt für alle Arten von Projekten, in
der Unternehmensentwicklung,
im Anlagenbau, für Investitions-
projekte, für die IT oder in der
Produktinnovation.
Was tun dagegen?Mit dem ganzen Projektteam
wird in einem Workshop während
zweier Tage intensiv an den Pro-
Das Scheitern frühzeitig im Blick
Projekt-Risikomanagement
Von Beat C. Ochsé
jektrisiken gearbeitet. Die Inhalte
eines methodisch und didaktisch
ausgefeilten Programms orientie-
ren sich an der ONR 49000 «Risi ko -
management für Organisationen
und Systeme». Als Ergebnis liegt
am Ende der zwei Tage eine um-
fassende Risikobeurteilung vor,
die in einem Risikobericht ver-
bindlich dokumentiert wird und
konkrete Massnahmen für die Be-
wältigung der einzelnen Risiken
benennt.
Dabei ist es besonders
wichtig, das Projektteam frühzei-
tig für das Risikomanagement zu
sensibilisieren und es zu befähi-
gen, den Prozess im Projektablauf
selbstständig und konsequent
weiterzuführen. Dieser Ansatz
unterstützt das Projektteam auch
darin, während des gesamten
Projektablaufs die neu auftau-
chenden Risiken laufend zu ana-
lysieren und Massnahmen zu de-
ren Bewältigung vorzubereiten
und umzusetzen.
Projektteams und bei der Integra-
tion neuer Teammitglieder.
n Fehlende Projektmanagement-
Erfahrung: Wichtige Projekte wer-
den Personen anvertraut, die
nicht über die erforderlichen
Fähigkeiten, Erfahrungen und
Kenntnisse verfügen.
n Unzureichende Projektpla-
nung: Projekte werden allzu oft
mit zu geringer Planungstiefe und
unzureichender Kenntnis über
Dauer und zu erwartende Kosten
gestartet.
n Politik, Egoismen und Kompe-
tenzstreitigkeiten: unterschied -
liche Interessen innerhalb des
Managements und zwischen den
einzelnen Bereichen, was auch
Ausdruck eines ungenügenden
Commitments der obersten Füh -
rung ist.
Die Folgen sind bekannt: Die
finanziellen Projektziele werden
wegen massiver Kostenüber-
schreitungen und hoher Folge -
kosten für Nachbesserungen
deutlich verfehlt. Erhebliche Zeit-
verzögerungen und verspätete In-
betriebnahme ziehen entspre-
chende Bussen nach sich, weil die
vertraglich zugesicherten Leis -
U
Rahmen-bedingungen
der ProzessRisikomanagement: ISO 31000
Start
Ziele und Erwartungen an das Projekt: Skalierung von Wahrscheinlichkeit und Auswirkung
Risikenidentifizieren
Risikoidentifikation, Zuteilung auf Gefahrengebiete,Entscheid über die Bearbeitung
Risikenanalysieren
Risikobeurteilung, Credible-Worst-Case-Szenario:Beschreibung der Risikoentwicklung
Risikenbewerten
Einschätzung des Risikos nach Wahrscheinlichkeit und Auswirkungen/Risikolandschaft
Risikenbewältigen
Beschreibung von Massnahmen zur Risikobewältigung:Neueinschätzung des Risikos
Umsetzung Umsetzung der beschlossenen Massnahmen:Integration in den Führungsprozess
Überprüfung
Prozess Risikomanagement ISO 31000 Grafik 1
Beat C. Ochsé, Partner und Senior Risk Manager, Euro Risk Limited, Talstrasse 82,CH-8001 Zürich, T +41 (0)44 210 44 84
Für Risiken sensibilisieren
Verbindliche Risikobeurteilung
27MQ Management und Qualität 5/2012
RISIKEN MANAGEN
Workshop Projekt-RisikomanagementDer Workshop orientiert sich am
Prozess Risikomanagement ge -
mäss ISO 31000 und ONR 49002
(Grafik 1):
Schritt 1: RahmenbedingungendefinierenDieser Prozessschritt wird ide -
alerweise bereits im Vorfeld des
Workshops vorbereitet. Unerläss-
lich ist dabei, eine geeignete Ska-
lierung für Eintretenswahrschein-
lichkeit und Auswirkungen zu de-
finieren, die einheitlich auf alle in
der Unternehmung ausgeführten
Projekte angewandt werden kann.
Nur so können die Ergebnisse
einzelner Risikobeurteilungen auf
Unternehmensebene sinnvoll
konsolidiert werden.
Zu Beginn des Workshops
werden die Teilnehmenden auf
vier bis fünf Arbeitsgruppen auf-
geteilt, jede ausgerüstet mit
Laptop. Es macht durchaus Sinn,
diese Arbeitsgruppen nach The-
men wie Projektleitung, Enginee-
ring, Contract Management usw.
zu gliedern – dies erleichtert die
Zuteilung der zu bearbeitenden
Risiken an jene Leute, die mit
dem Thema ausreichend vertraut
sind.
Ein ganz wichtiges Element
dieser Rahmenbedingungen ist
die Klärung der kritischen Er-
folgsfaktoren (KEF). Diese werden
in einer Abfrage ermittelt; stark
abweichende Nennungen lassen
bereits frühzeitig erkennen, dass
die Anforderungen und Ziele an
das Projekt völlig unterschiedlich
interpretiert werden. In dieser
Situation ist eine Klärung durch
die Projektleitung oder gar durch
die Geschäftsleitung unerlässlich.
Schritt 2: RisikoidentifikationDieser Schritt ist mit besonderer
Sorgfalt zu planen und durchzu-
führen. Hier entscheidet sich be-
reits, ob die richtigen Risiken im
Workshop auch adressiert wer-
den. Erfahrungsgemäss lassen
sich in einem solchen Workshop
etwa 20 Risiken vertieft bearbei-
ten. Die Fragestellung an das
Team lautet: «Welche Gefahren
bedrohen den Projekterfolg – die
Projektziele?»
Für diesen Prozessschritt
eignen sich zwei mögliche Vor -
gehensweisen:
n 1. Brainstorming mit Karten -
abfrage: Die Erfahrung zeigt, dass
die anlässlich eines Brainstorm -
ings vom Projektteam genannten
Gefahren die heiklen Punkte eines
Projekts sehr umfassend wieder-
geben.
n 2. Gefahrenliste: Als nützliche
Alternative kann für die Unter-
nehmung eine spezifische Gefah-
renliste erarbeitet werden, die mit
jedem weiteren durchgeführten
Workshop umfangreicher und de-
taillierter wird – diese kann zur
Ergänzung der abgefragten Ge-
fahren eingesetzt werden.
Die so ermittelten Gefahren -
nennungen werden sodann ge-
meinsam mit dem Projektteam zu
Themen- oder Risikoclustern zu-
sammengefasst, geordnet und
den Arbeitsgruppen zur weiteren
Bearbeitung zugeteilt. Bei deren
Auswahl muss unbedingt der
Grundsatz der Wesentlichkeit be-
achtet werden – das Projektteam
soll sich nicht mit Trivialrisiken
herumschlagen, deshalb gilt:
Twenty is Plenty. Deshalb ist auch
der Projektleiter gefordert, in die-
ser Phase eine klare Führungsrol-
le zu übernehmen und im Zwei-
felsfalle zu entscheiden, was ver-
tieft zu bearbeiten ist.
Schritt 3: Risikobewertung Für die identifizierten Gefahren
werden sodann im Team detail-
lierte Szenarien verfasst, die den
«Credible Worst Case», den denk-
bar schlechtesten Fall beschrei-
ben. Eine klare Strukturvorgabe
erleichtert es den Arbeitsgruppen,
die Szenarien umfassend, aber
trotzdem konzise zu beschreiben:
Ausgangslage – Risikoentwick-
lung – Auswirkungen auf das Pro-
jekt. Gleichzeitig werden die mög-
lichen Ursachen für die beschrie-
bene Risikoentwicklung mög-
lichst vollständig ermittelt.
Die so beschriebenen Sze -
narien werden sodann nach den
beiden Kriterien «Eintretenswahr-
scheinlichkeit und Auswirkun-
gen» bewertet und in die Risiko-
landschaft übertragen. Diese hilft,
eine Gesamtsicht über die Risiken
zu erhalten und Prioritäten zu
setzen, bevor die Risikobewälti-
gung in Angriff genommen wird
(Grafik 2).
Schritt 4: RisikobewältigungWie in jedem Managementpro-
zess gilt es auch hier, Ziele zu set-
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Psychische Gesundheit -
Aussteller: Corporate Health Convention 6. - 8. Juni 2012 Expo Bern, Halle 2.1, Stand D.18
häufig
möglich
selten
sehrselten
unwahr-scheinlich
Die Nummern bezeichnen die einzelnen im Workshop bearbeiteten Risiken.
unbe
deut
end
gerin
g
spür
bar
kriti
sch
kata
stro
phal
10
18 4
11 12 6
7
1 5 13
14
16
2 9
3
15
17
8
Risikolandschaft IST (vor Massnahmen) Grafik 2
28 MQ Management und Qualität 5/2012
RISIKEN MANAGEN
zen: Auf welches Mass soll das
Risiko in Bezug auf Auswirkun-
gen und Wahrscheinlichkeit redu-
ziert werden? Welche Wirkung soll
mit den Massnahmen erzielt wer-
den?
Im Team werden sodann die
erforderlichen Massnahmen zur
Risikobewältigung diskutiert und
festgelegt, und zwar so präzise
und verbindlich wie in dieser
Workshopsituation möglich: Wer
macht was bis wann, und was
wird das für Kostenfolgen haben?
Die erwartete Wirkung der
definierten Massnahmen in Be-
zug auf Auswirkungen und Wahr-
scheinlichkeit wird sodann neu
beurteilt und auf einer zweiten
Risikolandschaft festgehalten.
Ein ganz wichtiger Bestand-
teil des Workshops ist der Aus-
tausch unter den Teilnehmenden:
Die Szenarien werden einzeln
präsentiert, diskutiert und soweit
erforderlich mit Präzisierungen
ergänzt. Gleiches gilt für die Mass -
nahmen, die auf allfällige Schnitt-
stellen und Synergien zu überprü-
fen sind. Diese Diskussion fördert
das gegenseitige Verständnis im
Projektteam und verbessert die
Gesamtsicht über das Projekt.
Schritt 5: Management SummaryZum Schluss des Workshops wird
vom Projektteam ein Manage-
ment Summary erarbeitet, das die
wichtigsten Erkenntnisse der Risi-
kobeurteilung festhält; dieses ist
grundsätzlich der obersten Füh -
rung zu präsentieren und von ihr
genehmigen zu lassen. Nur so ist
sichergestellt, dass die im Work -
shop definierten Massnahmen
mit dem nötigen Nachdruck um-
gesetzt und die erforderlichen
Mittel und Ressourcen bereit -
gestellt werden.
Schritt 6: UmsetzungErst jetzt beginnt die echte Arbeit
der Risikobewältigung. Vorausset-
zung für eine zielführende Um-
setzung ist der unmissverständ -
liche Wille der obersten Führung,
ein Projekt-Risikomanagement zu
führen. Ohne diese dezidierte Ab-
sicht bringt ein solcher Workshop
nichts, sondern er wird für das
Projektteam reine Zeitverschwen-
dung.
Der gesamte Risikomanage-
ment-Prozess und dessen Umset-
zung müssen folglich Gegenstand
eines integrierten und instituti -
onalisierten Controllings sein.
Dazu gehören Elemente wie:
n das Setzen von Meilensteinen
und Risikozielen im Projekt -
ablauf,
n periodisches Reporting über
die Risikoentwicklung,
n regelmässige Projektpräsenta-
tionen durch den Projektleiter,
n straffe Führung, aber auch ef-
fektive Unterstützung der Projekt-
leiter,
n Aufbau von Frühwarnsystemen
und Informationsprozessen usw.
Nutzen des Projekt-RisikomanagementsEin konsequent durchgeführtes
Projekt-Risikomanagement bringt
gleich vielfachen Nutzen. Einer-
seits für das Projekt:
n Fokussierung auf die für das
Projekt kritischen Erfolgsfaktoren,
n Entlastung der Projektleitung
durch Beruhigung des Projekt -
ablaufs,
n Verbesserung der Qualität in
Projektausführung und Projekt-
leitung,
n verbesserte Zusammenarbeit
und Kommunikation im Projekt-
team,
n Sicherung des (finanziellen/
technischen) Projekterfolgs,
n intensivierte Kommunikation
über wichtige Ereignisse in der
Projektentwicklung,
n höhere Chancenauswertung,
denn jedes Risiko beinhaltet auch
Chancen.
… andererseits für das Unterneh-
men:
n Balance Sheet Protection,
n verbesserte Planungssicherheit
und Vermeidung nachträglicher
Rückstellungen,
n höhere Aufnahmefähigkeit für
Risiken durch Qualitätsverbesse-
rung des Risiko-Portfolios,
n Konkurrenzvorteile.
Fazit: Vorausschauendes Risi-
komanagement trägt entschei-
dend dazu bei, mögliche Störun-
gen frühzeitig zu erkennen und
geeignete Massnahmen zu deren
Bewältigung vorzubereiten. n
Motivierender Gedankenaustausch
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Qualitätsberatung
29MQ Management und Qualität 5/2012
RISIKEN MANAGEN
Im Januar 2005 startete die Berliner Stadtreinigungdas Projekt Prozessmanagement. Dabei zeigte sich,wie herausfordernd die Vernetzung eigenständigerMittelgebirgsregionen sein kann. Die Expeditionführt vom Tal zu einem soliden Basislager, stetigverbunden mit der Suche nach gangbaren Wegen.Dabei bleibt der Blick fokussiert auf den Horizont,einen Wandel vom Bereichsdenken zum Prozess -denken.
ie Berliner Stadtreinigung
(BSR) – kommunaler Entsor-
ger in Berlin – ist seit 1998
als Entsorgungsfachbetrieb und
seit 2000 nach DIN EN ISO 9001
und 14001 zertifiziert. Das Quali -
täts-, Umwelt- und Arbeitssicher -
heits managementsystem – kurz
QUAMS genannt – ist etabliert.
Aus dem Bemühen heraus,
rechtssicher und nach verbind -
lichen Regeln zu agieren, war die
Dokumentation teils umfänglich
und unübersichtlich geworden.
Der Vorstand beauftragte den
BSR-Beauftragten für das QUAMS,
dem Land Berlin. Da war Über-
zeugungsarbeit zu leisten.
Erste Vorbereitungen waren
getroffen, die Standardausrüs -
tung zusammengestellt. Die
Grenzen des zu erkundenden Ge-
biets waren bekannt, doch was
genau kam auf das Team zu, was
sollte erforscht werden?
Aufbau des Basislagers(2005 bis 2007)Das Team nahm erste Kontakte zu
ortsansässigen Bergführern auf,
erfragte Zielgebiete und bereits
bekannte Pfade. Es überlegte, wo
das Basislager aufgeschlagen wer-
den sollte und stellte die Ausstat-
tung für ein Basislager zusam-
men. Ziel war, Grundlagen und
Methoden für prozessorientiertes
Denken zu schaffen.
In ersten Projekten prüften
und verbesserten Projektteam
Prozessmanagement bei der BSR
Eine spannende Expedition
Von Birgit Lehmann
und Organisationsberater die
neuen Methoden und Vorgehens-
weisen in der Praxis. Dabei ging es
unter anderem um Fragen wie
n Wieweit war die vorgegebene
Modellierungssystematik geeig-
net, den Detaillierungsgrad von
Prozessbeschreibungen an be-
reichsspezifischen Wünschen
auszurichten?
n War es möglich, Aufgaben -
verteilung, Verantwortung und
Zuständigkeiten losgelöst von
Bereichsgrenzen in einen Prozess -
zusammenhang zu bringen?
n Gab es die richtigen Werk -
zeuge, um mit allen Beteiligten/
Verantwortlichen Schnittstellen
zu klären und verbindliche Ver-
einbarungen zu treffen?
n Konnten – mit Blick auf den
Kunden – alle Prozesse unabhän-
gig von der Aufbauorganisation
als interne Kunden-Lieferanten-
Beziehungen gestaltet werden?
Die Ergebnisse dieser Etappe
waren vielversprechend: Das Ma -
nagementsystem QUAMS war pro -
zessorientiert ausgerichtet. Ein
schlankes Organisationshand-
buch war eingeführt. Alle Anwei-
sungen und Formulare waren den
Prozessen zugeordnet und da -
rüber auffindbar. Die Anzahl der
Anweisungen und Formulare
sank von 1022 auf 788. Die Pro-
ein Projekt zur Reformierung zu
starten, und folgte dem Vorschlag,
die unternehmerischen Prozesse
als Ausgangspunkt zu nutzen, um
das Regelwerk zu überarbeiten
und so mittelbar prozessorien-
tiertes Denken zu etablieren: Das
Thema Prozessmanagement war
geboren.
Start der ExpeditionEin Team rüstete sich, ein Mittel-
gebirgsgebiet zu erkunden. Doch
es gab auch Zweifler: Brauchen
wir denn Prozessmanagement als
weiteres Steuerungsinstrument?
Wir haben doch Steuerungs -
instrumente für die grossen ge-
samtunternehmerischen Verän-
derungen etabliert, wie die Kon-
solidierung der BSR-Strategie –
sich als kommunales Vorzeige -
unternehmen und als ökolo -
gisch verantwortungsvoller Ent-
sorgungsdienstleister mit hoher
Qualität und zu stabilen Ge-
bühren zu platzieren – und ein
begleitendes Effizienzsteigerungs -
programm in Vereinbarung mit
D
Planen, Prüfen undSteuern
Man
agem
ent-
proz
esse
Unte
rstü
tzun
gs-
proz
esse
Kern
proz
esse
Personalbetreuen und
entwickeln
Fuhrparkmanagen
EinkaufenVerwaltenVerkaufen
Immobilienund Anlagen
managen
Infra-struktur
bereitstellen
Beratenund
optimieren
Unternehmenentwickeln
Politisches MarketingKommunikation
Abfälle einsammeln
Abfälle behandelnKunden
behandelnFlächen reinigen
Kund
en
Kund
en
Prozesslandkarte BSR Grafik 1
Birgit Lehmann, Koordinatorin für Prozess -management und Organisationsberaterin Berliner Stadtreinigung, Abteilung Prozesseund Applikationen, T +49 (0)307 592 [email protected]
Prozesse als Ausgangspunkt
30 MQ Management und Qualität 5/2012
RISIKEN MANAGEN
Kommunales VorzeigeunternehmenDie Berliner Stadtreinigung zählt mit rund 5300 Beschäftigten und einem Umsatzvon 485 Millionen Euro europaweit zu den grössten kommunalen Unternehmen derEntsorgungsbranche. Kerngeschäfte sind die Sammlung, Verwertung und Beseiti-gung von Siedlungsabfällen, die flächendeckende Strassen- und Gehwegreinigungsowie der Winterdienst auf Berlins Strassen. Diese Aufgaben werden im Auftrag desLandes Berlin erfüllt, damit die Entsorgungssicherheit und Sauberkeit in der Haupt-stadt gewährleistet werden. Als modernes Dienstleistungsunternehmen bietet BSRPrivat- und Geschäftskunden ein umfangreiches und attraktives Angebot an ver -schiedensten Verwertungs-, Entsorgungs- und Reinigungsleistungen, die sich im je -weiligen Kundenbereich wiederfinden. Geschlossene Kreisläufe sind aktiver Schutzder Umwelt. Beispielsweise werden jährlich 450’000 t Wertstoffe erfasst, die zumüberwiegenden Teil recycelt werden können und zu einem kleinen Teil energetischverwertet werden.___Infos: www.bsr.de
zesslandkarte als Übersicht der
wesentlichen Hauptprozesse war
im Intranet zugänglich und erst-
malig waren Verantwortliche für
Prozesse benannt (Grafik 1).
Das Basislager war aufge-
baut, erste Zelte errichtet. Doch
das Team war ungeduldig. Um
dem fernen Ziel «Kulturwandel –
vom Bereichsdenken zur Prozess -
orientierung» näherzukommen,
brauchte es mehr. Die detaillierte
Erkundung der Gebirgsregion
lockte und die Wetterprognosen
waren günstig.
Erkundung des Gebiets(2006 bis 2009)Parallel zu den Arbeiten am Basis-
lager erforschte das Team das um-
liegende Gebiet, eine Etappe, die
schnell zeigte, dass ein langer
Atem nötig war. Und nur gemein-
sam mit den Einheimischen wa-
ren gangbare Wege zu finden, um
das Prozessmanagement weiter
auszubauen.
Die Koordination des The-
mas übernahm eine Organisati-
onsberaterin in enger Zusam-
menarbeit mit anderen internen
Beratern/innen. Ein neuer Auf-
trag sollte folgende Schwerpunkte
umfassen:
Prozesse transparent machenZwei Organisationsberaterinnen
entwickelten das Modellierungs-
werkzeug Adonis weiter. Dabei
legten sie besonderes Augenmerk
auf intuitives Lesen der Prozesse
und die Verbindung mit Vorgabe-
dokumenten.
Prozesse kontinuierlich verbessernDie Akteure untersuchten ver-
schiedene Wege, die Prozesse des
Unternehmens systematisch zu
bewerten und über ein Moni -
toring zu beobachten. Strate -
gisch bedeutende Hauptprozesse
sollten anhand von Zielvorgaben
und Leistungsmessungen über-
prüft werden, um davon ausge-
hend Optimierungen zu starten
(Grafik 2).
Diese Vorschläge für einen neuen
Auftrag wurden recht kontrovers
diskutiert. Das Management
schätzte eine Bewertung der Leis -
tungsfähigkeit entlang der Prozes-
se als nicht realisierbar ein, denn
in Zusammenhang mit dem lau-
fenden Effizienzsteigerungspro-
gramm wurden Einsparziele bei
Personal und Kosten der Aufbau -
struktur folgend je Bereich ge -
troffen. Steuerungsinstrumente
dazu waren etabliert und allseits
akzeptiert.
Letztlich schränkte der Vor-
stand den Auftrag darauf ein, die
Methoden des Prozessmanage-
ments punktuell und bedarfs -
orientiert in Optimierungsprojek-
ten zu nutzen, um prozessorien-
tiertes Denken im Unternehmen
zu fördern.
Was wie ein Spaziergang auf
übersichtlichen, sanft ansteigen-
den Wanderwegen mit illustren
Aussichten ausgesehen hatte,
schien sich zu einer anstren-
genden Expedition durch recht
unwegsames und unübersicht -
liches Gelände zu entwickeln, mit
häu figen Wetterumschwüngen,
schwieriger Orientierung und sel-
tenen Blicken auf den Horizont.
Projekte in einzelnen Regionen (2009 bis 2011)Das Team war ja bereits einiges
gewohnt, doch dieser heftige Win-
tereinbruch im nahenden Früh-
ling forderte besonderen Energie-
einsatz. Um «das Tal der Tränen»
schnell verlassen zu können, wa-
ren kreative Lösungen nötig. Der
neue Auftrag war da, doch in kei-
ner Weise so umfassend wie er-
hofft.
n Wie könnte es gelingen, Part-
ner und Unterstützer für Prozess -
management auf allen Unterneh-
mensebenen zu finden?
n Welches Vorgehen passte zur
Situation, dem Auftrag folgend
punktuell vorzugehen und dabei
den Blick aufs Ganze nicht zu ver-
lieren?
n Wie konnte dabei der Nutzen
von Prozessmanagement für das
Unternehmen deutlich gemacht
werden?
Das Unternehmen stand vor
allem unter dem Druck, die Vor-
gaben des Effizienzsteigerungs-
programms einzuhalten: Ein -
sparungen wurden in der Regel
umgesetzt, bevor Prozesse und
Arbeitsweisen neu gestaltet wa-
ren. Optimierungsprojekte hatten
häufig den Charakter der «Nach-
sorge», also mit weniger Ressour-
cen die Prozesse stabil zu halten
und die Ergebnisse qualitäts -
gerecht zu erreichen. Ihr Nutzen
konnte kaum noch monetär be-
wertet werden.
Die unterschiedlichen Pers -
pektiven wurden deutlich: Für das
Topmanagement waren die Effi -
zienzsteigerungen bereits um-
gesetzt, aus Sicht des mittleren
Managements war ein Verände-
rungsprozess voll im Gange, die
Mitarbeiter spürten zwar Verän-
derungen, doch erst mit Beginn
des jeweiligen Optimierungspro-
jekts konnten sie sich konkret da-
mit auseinandersetzen.
Hier sahen die Akteure An-
satzpunkte:
n Nachhaltige Verbesserungen
waren vor allem über Verständi-
gung und Klärung an den Naht-
stellen der Prozesse herbeizu-
führen.
n Prozessoptimierungen dienten
der «Nachsorge» und der nach-
haltigen Umsetzung von Ein -
sparungen: Die Prozesse waren
so zu gestalten, dass mit weniger
Ressourceneinsatz die gleiche
Leistung erbracht werden konnte.
n Ein transparentes Vorgehen,
offensive Kommunikation und
beteiligungsorientiertes Vorgehen
konnten die Akzeptanz von Ver-
änderungen verbessern.
n Der Detaillierungsgrad bei der
Erhebung von Prozessen war am
Bedarf auszurichten.
Für das weitere Vorgehen bedeu-
tete dies, zu Beginn eines Opti-
mierungsprojektes mit der jewei-
ligen Führungskraft einen Auftrag
auf folgender Basis zu vereinba-
ren (Grafik 2):
Abschied vom Bereichsdenken
Einsparziele bei Personal und Kosten
31MQ Management und Qualität 5/2012
RISIKEN MANAGEN
Den Kundenauftrag gesamt -unternehmerisch betrachtenZum Projektstart nehmen die Be-
teiligten die Hauptprozesse auf,
um diese in die Prozesslandschaft
einzuordnen, die Prozessverant-
wortung zu etablieren sowie
Schnittstellen und Prozessleistun-
gen zu verdeutlichen.
Den Kundenauftrag kunden -spezifisch bearbeitenNeue Vorgehensweisen und Ar-
beitsmittel – ausgerichtet an den
aktuellen Personalressourcen –
werden von den Prozessbeteilig-
ten erarbeitet. Schnittstellen -
klärungen mit anderen Bereichen
finden statt. Unser Prozesshand-
werkzeug wird ergänzt durch Pro-
jektmanagement und Change -
management.
Den optimierten Prozess begleitendaufnehmen und zum AbschlussveröffentlichenUnser einheitliches Modellie-
rungswerkzeug ist Adonis. Die
Prozesslandkarte im Intranet ver-
bindet die Sichten – Prozesse, Ver-
antwortlichkeiten und Vorgabe-
dokumente.
Bei den Führungskräften
des mittleren Managements fand
dieses Vorgehen überwiegend Ak-
zeptanz. Zum Abschluss des je-
weiligen Auftrags waren zum Bei-
spiel folgende Ergebnisse erreicht
worden:
n Trotz Personaleinsparungen
konnte die Qualität der Ergebnis-
se weiterhin gewährleistet wer-
den.
n Die Mitarbeiter/innen lernten
komplexe Gesamtzusammenhän-
ge des Unternehmens verstehen
und kommunizierten mehr mit
ihren Schnittstellenpartnern.
n Die Vorgehensweise entlang
des Prozesses förderte das ge-
samtunternehmerische Handeln
und brach das Denken in Be -
reichen langsam auf.
Welch eine Überraschung! Der
Nebel hatte sich allmählich ge-
lichtet und die Sicht wurde klarer.
Mit jeder weiteren Erkundung un-
bekannter Regionen und vielfälti-
gen Kontakten zu den einheimi-
schen Bergvölkern erschloss sich
allen Beteiligten allmählich ein
Netz von Wegen durch bisher un-
wegsames und unübersichtliches
Gelände.
Den Horizont im Blick (2012)Schon einige Bergregionen sind
über das erforschte Wegenetz gut
miteinander verbunden. Die We-
ge sind befestigt und halten auch
wechselnden Witterungseinflüs-
sen stand. Bislang eher zurückge-
zogen lebende Bergvölker nutzen
sie immer mehr als Handelswege
und verständigen sich immer bes-
ser miteinander.
Mit jedem weiteren ver -
öffentlichten Prozess füllt sich all-
mählich die BSR-Prozessland -
karte. Jedes erfolgreiche Projekt
fördert das Denken und Handeln
in Prozessen und hilft, Prozess -
management nachhaltig zu ver-
ankern. Und: Immer mehr Füh -
rungs kräfte nutzen die Instru-
mente des Prozess- und Quali -
tätsmanagements. Sie machen
Prozesse transparent und halten
die Prozessbeschreibungen ak -
tuell, überprüfen die Prozessleis -
tung situativ oder regelmässig
und implementieren Regelkreise
zur Qualitätssicherung.
Und da empfiehlt es sich,
der bewährten Vorgehensweise
weiter zu folgen und darauf auf-
zubauen:
n Weiterhin mit Projektergebnis-
sen überzeugen. Gute Projekter-
gebnisse überzeugen nachhaltig
und sprechen sich rum.
n Das Vorgehen laufend anpas-
sen und weiteren Mehrwert an-
bieten. Es gilt zum Beispiel zu
prüfen, ob sich zwischen Risiko -
und Prozessmanagement eine
Brücke schlagen lässt, um Füh -
rungskräfte in ihrer Überwa-
chungsverantwortung zu unter-
stützen.
n Instrumente zur Prozesssteue-
rung in konkreten Projekten auf-
und ausbauen. Heute werden
Prozesse vorrangig über Aus-
führungsvorgaben (Standards)
gesteuert. Künftig könnte die Pro-
zessperformance anhand von Zie-
len und Messgrössen gemessen
und kontinuierlich verbessert
werden.
Häufige Wetterumschwünge und
andere Umweltbedingungen
machten aus einem Spaziergang
auf sanft ansteigenden Wander-
wegen mit illustren Aussichten
schnell eine anstrengende Expe-
dition. Doch trotz schwieriger Be-
dingungen gelang es den Beteilig-
ten, dem Horizont «Kulturwandel
– vom Bereichsdenken zur Pro-
zessorientierung» näherzukom-
men. Immer mehr Einheimische
betreiben heute regen Handel,
bauen das Wegenetz weiter aus
und bringen wertvolle Ideen in
die eigene Region zurück. Und so
kann es weitergehen. n
Gute Projekt -ergebnisse motivieren
Vorstandsvorgaben setzen(Rahmenbedingungen und Strategie)
– Kunden- (Qualität) und Rechts-anforderungen
– interne Vorgaben (Produktivität,Kosten und Umweltschutz – ökologisches Profil)
Prozessziele anpassen
– Prozessziele im Arbeitsprogramm oder der operativen Ziele-/Mass-nahmenplanung überprüfen undmit Messgrössen hinterlegen
Prozess optimieren
– Ablauf optimieren und Schnittstellenklären
– Ressourcen überprüfen– Dokumentation anpassen
Prozess bewerten
– Arbeitsprogramm oder operativesControlling: Soll-Ist-Vergleiche der Prozessleistung (Effizienz und Effektivität)
– Abweichungen erkennen und beheben
– Prozesse auditieren
Aufgaben gestalten
– Funktionen und Kompetenzenanpassen
– Methoden und IT-Einsatz anpassen– Wissen sicherstellen und Personal
trainieren
Prozess managen
Strategie in Ziele überführen
Vorgehensmodell Grafik 2
32 MQ Management und Qualität 5/2012
QUALITÄT SICHERN
Das Zürcher IT-Unternehmen PASS Technologieshat mit passbrains.com innert Kürze eine welt-weite Community mit Hunderten von Spezialistenaufgebaut und kann so der grossen Nachfragenach Testing-Services gerecht werden.
ie rasch fortschreitende
Technologisierung unserer
Lebenswelten hat eine gros-
se Nachfrage nach Testkapazitä-
ten zur Folge, ist doch Informati-
onstechnologie nur dann erfolg-
reich, wenn sie reibungslos funk-
tioniert und einfach zu handha-
ben ist. Das Zürcher Unterneh-
men PASS Technologies, seit über
20 Jahren im Bereich Software
und Systems Engineering sowie
Verifizierung und Validierung von
Soft- und Hardware-Systemen
tätig, ist deshalb im letzten Jahr
von 25 auf über 50 Mitarbeiterin-
nen und Mitarbeitern gewachsen.
Globale Community von ExpertenUm dem steigenden Bedarf des
Marktes weiter nachkommen zu
können, hat PASS Ende letzten
Jahres die Crowdsourcing-Platt-
form passbrains.com, eine globa-
le Community von Software-Pro-
fis und Testing-Experten, geschaf-
fen. Bereits drei Monate nach der
Lancierung umfasst passbrains.
laubt die Abwicklung von um-
fangreichen Projekten in der ge-
wohnten Qualität und innerhalb
sehr kurzer Zeit, was die Produk-
teinführungszeiten wesentlich
verkürzt und deshalb die Wettbe-
werbsfähigkeit von Unternehmen
steigert.
Schneller am MarktDie sehr schnelle Verfügbarkeit
von neuen Produkten und Dienst-
leistungen entscheidet heute über
Erfolg oder Misserfolg von Unter-
nehmen. Egal ob Business-An-
wendungen oder Endkunden-
Dienste, Webshops oder Mobil -
applikationen – die Nase vorn hat,
wer schneller am Markt präsent
ist als die Konkurrenz. Diesem
Umstand können aber Unterneh-
men nur Rechnung tragen, wenn
sie über die nötigen Kapazitäten
an Software-Profis und -Tester
verfügen, die für die Produktent-
wicklung und Qualitäts sicherung
in ausreichender Zahl und zeit-
nah herbeigezogen werden kön-
nen.
Hier sieht Speidel das Po-
tenzial von Crowdsourcing, der
Auslagerung von Aufgaben auf
Mitarbeiter im Internet: «Unsere
Auftragsbücher sind voll und un-
ser heutiger Mitarbeiterstamm bis
weit über ein Jahr ausgelastet.»
Aber die Nachfrage reisst nicht ab,
im Gegenteil: «Das Bedürfnis
nach guter, funktionierender Soft-
ware ist immens und die Zahl von
Testprojekten in allen Branchen
explodiert geradezu», sagt Spei-
D
Nachfrage nach Testkapazität
Crowdtesting-Plattform
Von Markus Häfliger
com über 200 freiberufliche Fach-
kräfte, die entsprechend ihrer un-
terschiedlichen Qualifikationen
und Erfahrung projektbezogen
eingesetzt werden. «Mit pass -
brains.com konnten wir inner-
halb weniger Monate die Kapa-
zität und Produktivität des Unter-
nehmens nochmals verdoppeln»,
sagt CEO Dieter Speidel, «und es
kommen täglich neue Spezialis -
ten hinzu, sodass wir bis Ende
dieses Jahres mindestens 1000
‹Passbrains› für unsere Testpro-
jekte zur Verfügung haben wer-
den.»
Durch den neuen Crowd-
testing-Service erhalten PASS-
Kunden sehr schnellen Zugang zu
hochqualifizierten Testing-Spe-
zialisten in einer Grössenord-
nung, die dank den Vorteilen des
Internets enorm ist. Das Pro-
jektmanagement und die Quali -
tätssicherung von Crowdtesting-
Aufträgen erfolgt weiterhin durch
Schweizer Ingenieure. All dies er-
Markus Häfliger, Niederlassungsleiter Press’n’Relations GmbH, Hirslanderstrasse 51,CH-8032 Zürich, T +41 (0)43 344 58 65,[email protected]
Zahl von Test -projekten explodiert Über PASS Technologies
Seit über 20 Jahren unterstützt PASSTechnologies AG Hersteller unter-schiedlicher Branchen mit Lösungenund Dienstleistungen in der Produkt-entwicklung, Verifizierung und Validie-rung. Mit 50 Ingenieuren leistet PASSnachhaltige Beiträge zur Effizienzstei-gerung und Professionalisierung vonMethoden und Prozessen im Produkt-lebenszyklus. Mit einem umfassen-den Dienstleistungsangebot in Soft-ware- und Systems Engineering, Verifi-zierung und Validierung stellt PASSdie Leistungsfähigkeit, Qualität undZuverlässigkeit von Software, Gerätenund Systemen ihrer Kunden sicher.Die Geschäftsprozesse der lokalenwie auch der Offshore- und Crowd-sourcing-Teams sind auf die Erfüllunginternationaler Richtlinien und den zu-gehörigen Normen ausgerichtet.___Infos: www.pass.ch,www.passbrains.com
«Täglich kommen neue Spezialisten hin
sammengefasst und mittels statis -
tischer Analysen ausgewertet.
Über 1000 Crowdtester bis Ende 2012PASS konnte in verschiedenen
Projekten bereits sehr positive
Erfahrungen mit passbrains.com
sammeln und registriert markt-
seitig grosses Interesse für das
neue Angebot. Denn Software-
Testing ist ein Muss in der Pro-
duktentwicklung, kommt aber in
der Regel erst am Ende von Pro-
jekten zum Tragen. «Das ist mit
ein Grund, weshalb die schnelle
Verfügbarkeit von Kapazitäten so
entscheidend ist», sagt Speidel
und fügt an: «Neben einer schnel-
len Produkteinführungszeit trägt
Crowdtesting aber auch wesent-
lich dazu bei, die Entwicklungs-
kosten zu senken.»
Aber nicht nur kundenseitig
ist das Interesse am Service von
PASS gross, auch das Echo der
Community ist vielversprechend.
Täglich stossen zwei bis fünf neue
Spezialisten zu passbrains.com,
sodass Speidel damit rechnet, bis
Ende Jahr über einen Pool von
über 1000 freiberuflich arbeiten-
den Spezialisten aus allen Erd -
teilen zu verfügen. Mit diesem
Potenzial ist geplant, Crowd-
testing über die Schweiz hinaus
weltweit anzubieten. n
33MQ Management und Qualität 5/2012
QUALITÄT SICHERN
del. Grund genug für den PASS-
CEO, eine in der Schweiz noch
weitgehend unbekannte Form der
Arbeitsteilung zu nutzen und mit-
tels der «Schwarmintelligenz» des
Internets eine neue Ära in der
mehr als zwanzigjährigen Ge-
schichte seines Unternehmens
einzuläuten. «Passbrains ist für
uns ein grosser Meilenstein. Bis-
lang konnten wir die kurzfristige
Nachfrage praktisch nur durch
unsere Offshore-Tester decken.
Dank der Plattform verfügen wir
nun über eine unvergleichlich
grössere Flexibilität und Skalier-
barkeit unserer Ressourcenbasis.
Aber auch bei dieser neuen Art
von Arbeitsteilung kommen unse-
re auf die Einhaltung internati -
onaler Standards und Normen
ausgerichteten Geschäftsprozesse
zur Anwendung.»
Sorgfältige EvaluationStrenge Qualitätsrichtlinien zur
Sicherstellung der Produktquali -
tät der Kunden ist die Vorausset-
zung für den Unternehmenser-
folg. Dies gilt für die Crowd-
testing-Aktivitäten genauso wie
für die in der Schweiz oder off -
shore tätigen Spezialisten von
PASS. Nicht von ungefähr hat sich
Speidel deshalb für eine besonde-
re Form des Crowdsourcing ent-
schieden: Im Gegensatz zu ande-
ren Anbietern arbeitet PASS nur
mit sorgfältig evaluierten, profes-
sionellen Testern. Wer als «Pass -
brain» in Projekten mitarbeiten
darf, wird durch eine eigens für
die neue Geschäftseinheit ge-
schaffene Stelle entschieden.
«Wir suchen aktiv in Inter-
netforen und auf spezialisierten
Social-Media-Plattformen nach
geeigneten Kandidaten mit ent-
sprechenden Fähigkeiten und
Zertifikaten und laden diese
zur kostenlosen Mitgliedschaft in
unserer Community auf pass -
brains.com ein», so Speidel. Die
Testprojekte werden auf pass -
brains.com für die registrierten
Tester ausgeschrieben, die sich
dann elektronisch für die Projekt-
teilnahme bewerben können. Die
passenden Profile der Bewerber
werden software-gestützt den
entsprechenden Projekten zuge-
ordnet, über die finale Annahme
der Bewerbungen befinden die
PASS-Projektmanager. Bereits be-
währte Crowdtester erhalten bei
passbrains.com einen VIP-Status
mit dem Anrecht, in neuen Pro-
jekten bevorzugt zu werden. «Wir
bieten unseren Crowdtestern aber
auch Karrierechancen bei pass -
brains.com. Durch erfolgreiche
Mitarbeit in mehreren Projekten
können sie sich beispielsweise für
die Mitarbeit in der Qualitätskon-
trolle oder als Consultant für spe-
zifische Fachthemen qualifizie-
ren», ergänzt Speidel. Die Projekte
werden über ein eigenes Pro-
jektmanagement-System von der
Vergabe bis zur Abrechnung der
Honorare durch Schweizer Mit -
arbeitende abgewickelt.
Um den hohen Qualitäts -
anforderungen der Kunden Rech-
nung zu tragen, werden die Resul-
tate der in Ost- und West-Europa,
Amerika und Asien vergebenen
Arbeiten durch hiesige Quali täts -
manager geprüft, zu umfassen-
den Test- und Fehlerberichten zu-
Qualität «Made inSwitzerland»
zu …», CEO Dieter Speidel, PASS Technologies AG
34 MQ ManagementundQualität 5/2012
NEWS
EC 90 flat mit MILE-EncoderUm die sehr flache Bauweise des EC 90flat-Motors auch für hochpräzise Anwen-dungen und Positionierungsaufgabenoptimal nutzen zu können, kommt neuein Mikrosystem zum Einsatz, der MILE-Encoder. Das System ist so klein, dasses in den Motor integriert werden kann,ohne diesen zu verlängern.Hinter dem Kürzel MILE versteckt sichMaxon’s Inductive Little Encoder, derweltkleinste induktive Drehgeber über-haupt. Das Wirkprinzip beruht auf derMessung von hochfrequenten Induktiv-feldern, welche Wirbelströme in einerelektrisch leitenden Zielscheibe gene-rieren.Die Vorteile einer hochfrequenten induktiven Messmethode gegenüberklassischen Encodern:– Hohe Robustheit gegenüber Staub
oder Öldämpfen. Damit kann auf weitere Schutzmassnahmen, wie bei-spielsweise Abdeckungen, verzichtetwerden.
– Hohe Drehzahl.– Unempfindlichkeit gegenüber Stör -
impulsen (beispielsweise von PWM-Steuerungen oder Motormagneten).
Gegenüber seinem mit optischem En -coder ausgerüsteten Vorgänger ist derneue EC 90 flat MILE mit einem Dauer-drehmoment von 517 mNm deutlichstärker und mit Auflösungen bis 3200Impulsen pro Umdrehung eben auchäusserst präzise. Dies macht ihn zur
ausgezeichneten Wahl für Anwendun-gen, wie beispielsweise in Türantrieben,in Logistik-Robotern oder in nachgeführ-ten Solaranlagen. Der Motor zeichnetsich durch die optimale Integration desMILE-Encoders aus und vereint Neuesmit Bewährtem: Flanschbild, Befestigungund Anschlussbelegung sind identischmit seinem Vorgänger.___Infos: www.maxonmotor.ch
Temperatur messen unddas Objekt filmenMit dem ScanTemp RH 860 stellt dieDostmann electronic GmbH – Spezialistfür elektronische Handmessgeräte – einInfrarotthermometer mit praktischenund durchdachten Zusatzfunktionen vor.Das Gerät besitzt einen Feuchtesensorsowie eine Foto- und Videokamera. Damit bietet es neben präzisen berüh-rungslosen Temperatur- und Feuchte-messungen die Option, sowohl dieMesssituation als auch das Messobjektdurch Foto- und Videoaufnahmen zu-sammen mit den Messergebnissen zudokumentieren.Das ScanTemp RH 860 überwacht dasRaumklima in Produktionsstätten sowiein Labors und sanitären Anlagen, Ge-schäfts- und Privaträumen. Nach gleich-zeitiger Messung von Oberflächentem-peratur der Innenwände und der rela -tiven Feuchte wird der Taupunkt berech-net und angezeigt. So können Klima-und Heizungstechniker Schimmelgefähr-dungen schnell erkennen und mit demGerät als Foto festhalten. Die Lebens-mittelindustrie verwendet bevorzugt IR-Thermometer wegen der berührungs-losen und damit keimfreien Temperatur-ermittlung. Das bequeme Messen ausder Entfernung erleichtert die Tempera-
turbestimmung unter anderem anschlecht zugänglichen Objekten wiezum Beispiel Lieferungen in der Waren-annahme. Hier kommt auch die Doku-mentation mit Foto zum Einsatz. Die An-sprechzeit von weniger als einer Sekun-de qualifiziert das ScanTemp RH 860auch für die berührungsfreie Messungan bewegten Teilen. Das ergonomischgeformte Gerät wird mit einer Hand be-dient. Zum exakten Anpeilen des Mess-objekts arbeitet das ScanTemp RH 860mit einem Doppel-Ziellaser. Die vergüte-te Optik schafft ein Messfeldverhältnisvon 50:1.___Infos: www.dostmann-electronic.de
Optische 3D-MesstechnikNanoFocus AG, entwickelt und produziertkonfokale 3D-Messsysteme und Soft -ware zur Charakterisierung von techni-schen Oberflächen für ihre nanometer-genauen Inspektionslösungen. Mit opti-scher Messtechnik lassen sich schnellund berührungslos relevante 3D-Ober-flächenkennwerte für das Qualitäts -management ermitteln. Die richtige Be-urteilung von Oberflächen, zum Beispielim Bereich der Tribologie und Struktu-rierung, ist massgebend, um die Funk -tionseigenschaften von Materialien undKomponenten zu optimieren. Zerstö-rungsfreie und prozessbegleitendeMessmethoden werden daher für Indus -trie und Forschung zunehmend wichtiger.NanoFocus bietet vielseitige Lösungenfür eine grosse Bandbreite von Mess-aufgaben auf nahezu allen Oberflächen.Die von NanoFocus entwickelte Soft -ware bietet darüber hinaus umfangreicheFunktionen zur Analyse und Dokumenta-tion der Messergebnisse. «SchnelleMessungen ohne vorherige Präparationder Proben, einfache Bedienung und hohe Genauigkeit der Messergebnissesind die herausragenden Merkmale unserer Messgeräte. So werden vorge-gebene Spezifikationen eingehalten, Kosten gesenkt und Fehlproduktionenvermieden», sagt Jürgen Valentin, Vor-
Der neue EC 90 flat MILE-Encoder
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MQ ManagementundQualität 5/2012
standssprecher der NanoFocus AG. NanoFocus istTechnologieführer im Sektor der produktionsorientier-ten optischen 3D-Oberflächenanalyse im Mikro- undNanometerbereich. Sowohl im Forschungslabor wieauch in rauer Produktionsumgebung sind nanometer-genaue Vermessungen von Strukturen nahezu allerOberflächen möglich.___Infos: www.nanofokus.de
Neue Grosslastmaschine für die MaterialprüfungDie Hegewald & Peschke Mess- und Prüftechnik GmbHentwickelt für das Zentrallabor Siegerland eine neueGrosslast-Universalprüfmaschine vom Typ Inspekt1500 KN. Mit dem Einsatz der neuen Maschine kannder nordrhein-westfälische Spezialist für Materialprü-fungen seine Dienstleistungspalette im Bereich dermetallischen Werkstoffe um eine besonders leistungs -fähige Maschine erweitern. Die Inspekt 1500 KN führtZug- und Druckversuche mit einer Prüfkraft von bis zu1500 KN (150 Tonnen) durch und wird voraussichtlichim Oktober 2012 ausgeliefert. Mit der neuen Prüfma-schine ist das Prüflabor Siegerland, insbesonderedurch seine räumliche Nähe zur Stahl industrie imRuhrgebiet, einer von wenigen privaten Dienstleisternin Deutschland, die derartige statische Grosslast -prüfungen anbieten können.Der Prüfraum der Inspekt 1500 KN wurde an die indivi-duellen Anforderungen des Zentrallabors angepasst.Die Höhe des Lastrahmens von ca. 3 Metern ermög-licht das Einspannen von Proben längerer Abmessun-gen. Durch den vergleichsweise grossen, stufenlos regelbaren Geschwindigkeitsbereich lassen sich dieAnforderungen der DIN EN 6892-1 bezüglich der Dehnungsregelung, bei gleichzeitig hohem Proben-durchsatz, im vollen Umfang realisieren. Bei Kriech-und Relaxationsversuchen kann mit sehr geringen Prüfgeschwindigkeiten gearbeitet werden.___Infos: www.hegewald-peschke.de
Die neue Grosslast-Universalprüfmaschine
Verstärken Sie unser Team in Ebikon:
Quality System Engineer (m/w)
Der 1874 gegründete Schindler Konzern ist einer der weltweit führenden Anbieter von Aufzügen und Fahrtreppen und damit einhergehenden Dienst-leistungen. Täglich bewegt Schindler mit seinen Mobilitätslösungen eine Milliarde Menschen auf der ganzen Welt. Hinter diesem Erfolg stehen rund 44 000 Mitarbeitende in über 100 Ländern.
Mitarbeitenden und modernen Produktionseinrichtungen anspruchsvolle Engineering- und Fertigungsaufgaben im weltweiten Segment von Hoch-leistungsaufzügen.
Mobilität ist das ZielIn dieser Position verwalten Sie als Prozess-Owner WQMS unser bestehendes Business
laufend aktualisieren. Hierbei wird Ihre Arbeit u. a. durch unser SAP QM-Modul unter-
- Organisation und Durchführung der jährlichen ISO 9001- / 3834- und TÜV-Audits
- Ausbildung unserer Mitarbeitenden im Bereich DMAIC, QM-Modul und WQMS
- Erarbeitung von Prozessdokumentationen und ISO-Abläufen
Prozesse und Standards durch Zusammenarbeit
Mobilität braucht Sie
- Abgeschlossene Ausbildung im Bereich Metallverarbeitung bzw. Elektronik oder als Qualitätsassistent
- Weiterbildung zum Qualitätsingenieur, z. B. FH-Abschluss in Maschinentechnik
Auditor; Auslandserfahrung von Vorteil
- Fundierte Kenntnisse der Fertigungsmethoden sowie der gängigen Qualitäts-managementmethoden
im QM-Modul
Interessiert? Dann bewerben Sie sich mit Ihren vollständigen Unterlagen vorzugsweise per E-Mail an [email protected].
Schindler Aufzüge AG
Zugerstrasse 13, CH-6030 EbikonTel. +41 41 445 36 23
www.schindler.ch
36 MQ ManagementundQualität 5/2012
PUBLIREPORTAGE
Schutz und Pflege
Das Erfolgsrezept für gesunde Hände
Trockene, schuppige Haut und zum Teilsogar Risse in den Fingerkuppen könnenentstehen, wenn die Hände immer wie-der mit schädlichen Stoffen in Kontakt
kommen. Zu diesen schädlichen Stof-fen gehören Putz- und Reinigungsmittel,Desinfektionsmittel, aber auch einfachWasser. Je nach Beruf können Kühl-
Die Hände sind das wichtigste Werkzeug eines Menschen.Hände sind immer aktiv. Den ganzen Tag greifen sie zu und verrichten Tätigkeiten aller Art. Ganz klar, dass dieseTätigkeiten ihre Spuren hinterlassen – wenn nichts zumSchutz der Haut unternommen wird. Mit drei einfachenSchritten können auch Sie Ihre Hände richtig pflegen.
schmiermittel, Zement, Mehl, pflanzlicheStoffe und viele mehr die Haut lang -fristig reizen. Am effektivsten wäre es,den Schadstoffen einfach auszu weichen.In der Praxis ist diese Lösung jedoch inden meisten Fällen nicht möglich.Das Tragen von Handschuhen ist auf jeden Fall empfohlen, wann immer diesmöglich ist. Für alle Tätigkeiten, bei denen Handschuhe die Arbeit behindernwürden, können Hautschutzcremes an-gewendet werden. Dabei ist es wichtig
zu wissen, dass sich Hautschutzproduk-te wesentlich von Handpflegeproduktenunterscheiden. Handpflegeprodukte bil-den auf der Haut einen Fettfilm. Meistist jedoch ein solcher Fettfilm uner-wünscht und beim Arbeiten hinderlich.Es gibt daher eine spezifische Haut-schutzcreme (Excipial Protect®) auf demMarkt, die gezielt die Hautporen ver-schliesst und so verhindert, dassschädliche Noxen in die Haut eindrin-gen können. Diese Hautschutzcremeenthält wenig Fett und ist sehr an -genehm in der Anwendung, zieht raschein und beeinträchtigt die Griffigkeit der Hände nicht.Schutz, sanfte Reinigung und regelmäs-sige Pflege sind die drei wichtigstenElemente zur Erhaltung von gesundenund schönen Händen. Beginnen auchSie, Ihren Händen die nötige Beachtungzu schenken!
___Infos: Spirig Pharma AG, CH-4622 Egerkingen, www.spirig.ch
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37MQ Management und Qualität 5/2012
NEWSLETTER
Wer schlagfertig kontert, geht aus einer verbalenAttacke als souveräner Gewinner hervor. Aber diepassende Antwort fällt einem oft erst viel späterein. Gerade während einer Präsentation, in einerBesprechung oder auch im Alltag ist das ärgerlich.Sprachliche Angriffe sind nicht vorhersagbar – und doch kann man sich auf sie vorbereiten.
er attackiert wird, vertei-
digt sich, denn Angriff ist
die beste Verteidigung –
heisst es. Und wenn wir mit dum-
men Sprüchen, Beleidigungen,
Killerphrasen, provokativen Fra-
gen oder einer unsachlichen Kri-
tik konfrontiert werden, wollen
wir uns verteidigen. Schlagfertig
ist, wer dann spontan und wendig
kontert. Diejenigen, die ihren
Standpunkt gegenüber verbalen
Angriffen auf diese Art verteidi-
gen, stoppen Verbalattacken, be-
vor ein Konflikt daraus wird. An-
greifer stehen dann selbst in
schlechtem Licht da, während die
Verteidiger souverän, selbstsicher
und durchsetzungsfähig wirken.
So ist es auch zu erklären, wes-
halb schlagfertige Menschen mit
ihren treffenden, oft witzigen Be-
merkungen gut ankommen.
Beispiel: Auf die Einladung
George Bernhard Shaws zu seiner
Theaterpremiere mit dem spitzen
Vermerk: «Bringen Sie einen
Freund mit, wenn Sie noch einen
haben», erwiderte Winston
Churchill: «Leider bin ich an dem
Abend parlamentarisch gebun-
den. Ich würde aber gerne zur
zweiten Vorstellung kommen –
n humoristisch sein: Zum Bei-
spiel durch eine witzige Bemer-
kung sympathisch bei Gespräch-
spartnern erscheinen.
n dosiert antworten: Wer mit
spitzer Zunge formuliert, provo-
ziert leicht Missverständnisse
oder stellt andere bloss.
Schlagfertigkeit entspanntund verletzt nichtGelassenheit ist also angebracht.
Es bringt nichts, sich selbst unter
Druck zu setzen, weil gerade kein
treffender Satz einfällt. Schliess-
lich ist es immer dasselbe Prob -
lem bei sprachlichen Attacken:
Ärgern wir uns über unser Ge-
genüber, werden Stresshormone
ausgeschüttet. Aus Psychologie
und Gehirnforschung ist bekannt,
dass Menschen das als Angriff
interpretieren und drei verschie-
dene Reaktionen denkbar sind:
Angriff, Flucht oder Schutz. Da
Flucht heute im Gegensatz zu
früher sehr oft keine Alternative
ist, reagieren die meisten mit
einem Black-Out. Kein Wunder
also, dass ihnen nichts Passendes
auf Anhieb einfällt.
Wir sollten uns bewusst ma-
chen, dass es sich nicht immer
um einen Angriff handelt. Oft stel-
len sich die anderen durch ihre
Verbalattacke schon selbst bloss.
Eine Alternative zur Schlagfertig-
keit könnte deshalb sein: den
Angreifer ins Leere laufen lassen
und nicht zeigen, dass man ge-
troffen wurde. Abwarten und
Schweigen ist ein Mittel, das in
solchen Situationen deeskalie-
rend wirkt. Wenn es mit Körper-
W
Selbstverteidigung mit Worten
Schlagfertigkeitsprache untermauert wird, kann
Schweigen ein machtvolles Ins -
trument sein.
Schlagfertig werdenSchlagfertigkeit ist eine Kunst.
Dafür ist zwar Talent nötig, aber
mit der richtigen Vorbereitung ist
sie auch zu erlernen. Diejenigen,
die schlagfertig sein wollen, soll-
ten sich die passenden Sätze
zurechtlegen. Der Rhetorik-Ex-
perte René Borbonus schlägt fol-
gendes vor: Überall, wo gemeine
Fragen, unsachliche Kritik oder
persönliche Angriffe geäussert
werden, sind treffende Analogien
oder ausgefallene Metaphern
ein probates Mittel. Wer seine
Schwachstellen kennt, kann sich
auf unfaire Bemerkungen vor -
bereiten und damit souverän und
durchsetzungsfähig auftreten.
Beispiel: Wer von Beruf Psy-
chologe ist, wird ziemlich häufig
Sprüche hören wie «Ah – da muss
ich aufpassen, was ich sage, es
wird bestimmt genauestens ana-
lysiert.» Das kann im Alltag
störend sein. Um sich darauf vor-
zubereiten, könnte es im ersten
Schritt heissen: «Nur weil ich Psy-
chologin bin, heisst das doch
nicht, dass ich permanent Men-
schen und Aussagen analysiere.»
Danach folgt die abstrakte Varian-
te: «Nur weil ich Englisch gelernt
habe, spreche ich ja nicht die
ganze Zeit Englisch.» Oder «Nur
weil ich einen Jagdschein habe,
bin ich nicht ständig auf der
Pirsch». Daraus ergibt sich eine
schlagfertige Antwort auf eine
«überraschende» Bemerkung zum
Beruf des Psychologen: «Nur weil
ich Psychologie studiert habe,
heisst das nicht, dass ich per -
manent Menschen analysiere.
Schauen Sie – nur weil Sie Pilot
sind, sind Sie ja auch nicht mit
dem Flugzeug zum Essen erschie-
nen.» Solche schlagfertigen «Ar-
gumente» lassen sich für jeden
Beruf finden. n
falls es noch eine gibt.» Weil spon-
tanes Kontern so gefragt ist, gibt
es Ratgeber, Trainer und Semina-
re, mit deren Hilfe geübt wird. Die
eine Anleitung zur Schlagfertig-
keit gibt es allerdings nicht – und
kann es auch nicht geben. Schlag-
fertigkeit ist ein Talent und nur
schwer erlernbar. Man kann sich
aber darauf vorbereiten. Rudi
Carrell soll dazu passend gesagt
haben: «Wenn man einen Spruch
aus dem Ärmel schütteln will,
dann muss man ihn vorher rein-
stecken.» Schlagfertig sein heisst:
n situationsspezifisch entgeg-
nen: Zum Beispiel auf eine Äusse-
rung aus dem Publikum während
einer Präsentation.
n schnell beziehungsweise spon-
tan reagieren: Wer lange überlegt,
ist nicht schlagfertig.
Management-WerkzeugeOnlineberatung im Internet:www.business-wissen.de
Newsletter abonnieren:www.business-wissen.deb-wise GmbH, Business Wissen Information Service, T +49 (0)721 1839 710,[email protected], www.b-wise.de
Management undQualitätDas Magazin für integrierte Managementsysteme
ISSN 1422-6634, 42. Jahrgangerscheint 10x jährlich Der Verband SCHWEIZER PRESSE verleiht das Güte- siegel «Q-Publikation» an Titel der Fach- und Spezial-presse, die klar vorgegebene inhaltliche und mediatechnische Qualitätsstandards einhalten
AuflageDruckauflage: 5894 Ex.Verkaufte Auflage 2913 Ex.Gratis Auflage 185 Ex.(wemf beglaubigt)Einzelnummer CHF 14.30Jahresabonnement CHF 128.–Ausland CHF 169.–Schnupperabo CHF 20.–
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HerausgeberSAQ/galledia verlag ag
RedaktionDr. Hans-Henning HerzogChefredaktor Kasernenstrasse 35CH-3013 BernT +41 (0)31 348 50 19F +41 (0)31 348 50 [email protected]
Verlag/Produktiongalledia verlag ag/galledia agHafnerwisenstrasse 1CH-9442 BerneckT +41 (0)58 344 92 92F +41 (0)58 344 92 [email protected]
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Abonnenten-Servicegalledia verlag agHafnerwisenstrasse 1CH-9442 BerneckT +41 (0)58 344 92 95F +41 (0)58 344 92 54Adressänderung bitte direkt [email protected]
Offizielles PublikationsorganSAQ Swiss Association for QualityStauffacherstrasse 65/42CH-3014 BernT +41 (0)31 330 99 00F +41 (0)31 330 99 [email protected]
Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck,auch auszugsweise, nur mit schrift -licher Genehmigung des Verlages.
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OAK-ER-11787-00685
MQ www.saq.ch
Vorträge/Tagungen/Seminare
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AGENDA/VORSCHAU
EnergiewendeJahrestagung 2012 des energie-cluster.ch.___15. Mai, BernAuskunft: www.energie-cluster.ch
AssessorBasis EFQM-Modell.___22., 23. Mai und 15. Juni, LuzernAuskunft: www.swiss-excellence-forum.ch
Operative ExcellenceFührungskräfte im mittleren Management.___ab 24. Mai, ab 13. September, LuzernAuskunft: www.swiss-excellence-forum.ch
Suffizienz als Business CaseMit Uwe Schneidewind, Wuppertal.___25. Mai, WinterthurAuskunft: www.oebu.ch
Interaktive ManagementsystemeWeb 2.0 im Prozess- und Qualitätsmanagement.___29. Mai, StuttgartAuskunft: www.wzl.rwth-aachen.de
SNV NormungInformationsvorsprung und Mitspracherecht.___29. Mai, ZürichAuskunft: www.snv.ch/de/ausbildung-seminare
QM im AlltagAufgaben des QM-Systembetreuers.___31. Mai, 1. Juni, OltenAuskunft: www.quality-service.ch
Vom Mitarbeiter zum VorgesetztenNeue Rolle erfolgreich meistern.___31. Mai, ZürichAuskunft: www.praxisseminare.ch
ICSE 2012Internat. Software Engineering.___2. bis 9. Juni, ZürichAuskunft: www.icse-conferences.org
4. ITIL-ForumITSM-Fachmesse: Service Management in derCloud.___4. bis 6. Juni, SarnenAuskunft: www.itil-forum.ch
Tag der Schweizer Qualität 2012Trends und Megatrends – Der Zukunft einenSchritt voraus.___5. Juni, Kongresshaus ZürichAuskunft: www.saq.ch
Global Reporting Initiative (GRI)Zertifiziertes Training.___5. und 6. Juni, ZürichAuskunft: www.sanu.ch
14. Gefahrguttag SchweizVeranstaltung der Swiss TS mit der GeFaSuisse.___6. Juni, BaselAuskunft: www.gefahrguttag.ch
Internationales ArbeitsrechtTagung: Die Mobilität im Fokus.___6. Juni, WinterthurAuskunft: www.sml.zhaw.ch
Corporate Health Convention 2012Europäische Fachmesse für betriebliche Gesundheit und Demografie.___6. bis 8. Juni, BernAuskunft: www.corporate-health-convention.ch
4. ArbeitsSicherheit SchweizMesse als Treffpunkt der Arbeitssicherheit.___6. bis 8. Juni, BernAuskunft: www.arbeits-sicherheit-schweiz.ch
Business Continuity ManagerBCM-Lehrgang Methoden und Techniken.___11. bis 15. Juni, ZürichAuskunft: www.infosec.ch
Internes KontrollsystemIKS in der öffentlichen Verwaltung.___14. Juni, ZürichAuskunft: www.praxisseminare.ch
Prozessmanager SGO-CASProzessmanagement und Optimierung (13 Tage).___14. Juni bis 28. September,8. Oktober bis 28. Januar 2013, GlattbruggAuskunft: www.sgo.ch
IMPRESSUM
Vorschau Juni
Kritisches Denken in Teams
Innovationen mit Social Media
Weiterbildung macht Spass
Mittelständler als Global Player
Projekt-Risikomanagement
Werte in der Pharmabranche
Dokumente für Halbteile
Softwarequalität
Portallösungen
RISIKEN MANAGEN
QUALITÄT SICHERN
BUSINESS EXCELLENCE
ProzessoptimierungTQMi/BBT-Lehrgang für IT/ICT-Unternehmen.___15. Juni (Start), WallisellenAuskunft: www.tqmi.ch
Lean Six Sigma – Yellow BeltÜberblick über die Methode.___18. Juni, 10. September, GlattbruggAuskunft: www.sgo.ch
Führen mit KennzahlenMethoden und Instrumente.___20. Juni, LuzernAuskunft: www.swiss-excellence-forum.ch
Profit-ApéroNachhaltigkeit in der höheren Berufsbildung.___20. Juni, BernAuskunft: www.oebu.ch
NTB-TechnologietagNäher an der Lösung – dank Teamwork undTechnologie.___22. Juni, BuchsAuskunft: www.ntb.ch/technologietag
CBPPTMPrüfungsvorbereitung zum Zertifikat.___24. und 25. Juni, GlattbruggAuskunft: www.sgo.ch
Swiss Eco Leaders DayWirtschaft und Umwelttechnologie im Dialog.___25. Juni, FribourgAuskunft: www.swissecoleadersday.ch/de.html
Meet Swiss InfosecUnsicherheiten und Sicherheitslösungen.___28. Juni, Zürich-FlughafenAuskunft: www.infosec.ch
ControllingÖffentliche Verwaltung: Überblick HRM und IPSAS.___4. Juli, ZürichAuskunft: www.praxisseminare.ch
InnovationspraxisVDI-Konferenz für die produzierende Industrie.___4. und 5. Juli, FriedrichshafenAuskunft: www.vdi.de/innovation
Profit-ApéroManagement sozialer Verantwortung.___22. August, HedingenAuskunft: www.oebu.ch
ISO 27001/27002Grundlagen und Überblick.___23. August, ChurAuskunft: www.infosec.ch