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München Architektur Programm | 07 + 08 2016 »WORLD OF MALLS. ARCHITEKTUREN DES KONSUMS« 14.07. - 16.10.2016 Ausstellung im Architekturmuseum der TU München in der Pinakothek der Moderne; Foto: El Helicoide, Jorge Romero Gutiérrez, Pedro Neuberger, Dirk Bornhorst, 1955-1960, Caracas, Venezuela; © Pietro Paolini/TerraProject Warum sollen wir uns gerade jetzt mit Shop- ping Malls beschäftigen? In der letzten Zeit haben sich Journalisten der nationalen wie auch internationalen Tagespresse verstärkt mit der Frage beschäftigt, ob die Zeit der Shopping Malls vielleicht schon bald vor- bei ist. Der stetig steigende Umsatz des Online- Handels scheint ein triftiger Grund dafür zu sein, dass vor allem in den USA immer mehr dieser Shopping-Giganten vor dem Aus stehen; und auch hierzulande beschäftigen wir uns mit der Zunahme des Leerstandes, vielleicht nicht im gleichen Ausmaß, aber es gibt dieses Phä- nomen eben auch. Nur dürfte der teils mit gro- ßer Schadenfreude prophezeite endgültige Nie- dergang noch auf sich warten lassen. Denn es ist auch sichtbar, dass weltweit zahlreiche neue Shopping Malls geplant, gebaut und eröffnet werden. Sicher steht die Bautypologie seit Jah- ren vor großen Veränderungen und zeigt sich gerade in ihren Verwandlungen als sehr über- lebensfähig. Ihre Betreiber bauen nicht mehr bloße Einkaufszentren, sondern bemühen sich um einen viel größeren Servicebereich, zu dem neben Erlebnisangeboten inzwischen auch das Wohnen gehört. Mit diesen neuen Komplexen verwirklichen private Investoren mittlerweile land an zweiter Stelle. Wenn diese Unterneh- men Shopping Center bauen, dann erst ab einer bestimmten Größe, und meist gewinnen sie für ihre Objekte Mieter, von denen sie wissen, dass sie erfolgreich sind. Daher kommt es in Shop- ping Centern oft zu den immer gleichen Waren- und Dienstleistungsangeboten. Es gibt natür- lich auch kleinere Unternehmen oder einzelne Investoren, die Einkaufszentren bauen; diese sind insofern flexibler, als dass sie keinen so enormen Unternehmensapparat unterhalten müssen und können dann auch mal in Größe und Inhalt variieren. In der Ausstellung zeigen wir im Übrigen Inter- views mit Betreibern und Architekten von ECE und Unibail-Rodamco, die solche Fragen beant- worten. Sie erklären in den Gesprächen, auf welche Aspekte sie bei Shopping Centern Wert legen, wie diese ihrer Meinung nach aufgebaut sein müssen und welche Veränderungen in den letzten Jahrzehnten vorgenommen wurden. Diese Interviews stehen natürlich nicht allein! Es gibt auch Gespräche mit bekannten deut- schen Architekten, mit der Stadtbausenatorin von Berlin, der ehemaligen Stadtbaurätin von München und Stadtplanern, die ihre Sicht auf die Shopping Center erläutern. All diese Stim- men zeigen die verschiedenen Kräfte, die bei der Entstehung einer Shopping Mall zusammen- kommen und veranschaulichen die unterschied- lichen Bedürfnisse. Nimmt sich der Besucher die Zeit und schaut sich einige dieser Interviews an, dann erfährt er viel darüber, welche Bedeu- tung Shopping Center in Deutschland haben und welche Rolle die Architektur spielt oder spielen könnte. Wie sieht die Zukunft des Einkaufens aus? Werden wir künftig nur noch in Malls und Vil- lages shoppen oder wird der Bautypus durch die unzähligen Online-portale obsolet? Der Online Handel führt sicherlich zu einem Umdenken und stellt in jedem Fall eine große Konkurrenz für die Shopping Center dar. Es ist aber nicht so, dass die Betreiber still abwar- also ein Stück Stadt mit. Wie diese urbanen Bausteine gestaltet werden, darf uns in einer demokratischen Gesellschaft aber in keinem Fall egal sein und nicht den Entwicklern allein überlassen werden. Daher ist ein guter Zeit- punkt gekommen, einen Blick auf die Transfor- mationsprozesse dieser Bautypologie zu wer- fen, auch um eine Diskussion voranzutreiben, ob und wie sich die Shopping Mall in Zukunft positiv entwickeln kann. Nach welchen Kriterien wurde die Auswahl der Projekte getroffen? Uns war es wichtig, in der Ausstellung den Ent- wicklungsprozess aufzuzeigen, weswegen die Projekte chronologisch angeordnet sind. Wir beginnen den Erzählstrang tatsächlich mit den ersten Shopping Centern, die in den 1950er- Jahren in Amerikas Vorstädten entstanden und zeigen durch prägnante Beispiele, wie sie nur zwei Jahrzehnte später die Städte eroberten und darin bis heute ganz neue und unterschiedliche Funktionen übernehmen. Dabei spielen nicht nur Entwürfe aus den USA eine Rolle. Viele Pro- jekte, die wir zeigen, sind in Europa – vor allem in Deutschland –, aber auch in den arabischen Emiraten und in Asien verwirklicht worden. Natürlich kann die Ausstellung nur eine sehr stark beschränkte Auswahl zeigen. Jeder Besu- cher hat ohnehin seine eigene Shopping Mall im Kopf und wird sich Gedanken über deren Vor- züge und Nachteile gegenüber den ausgestellten Beispielen machen. Bei der Auswahl ging es uns vor allem darum, exemplarische Bauprojekte zu finden, Fixpunkte, die jeweils einen bestimmten Aspekt im Transformationsprozess beleuchten. Wer baut Shopping Malls und wie viele gibt es in Deutschland? In Deutschland gibt es derzeit rund 500 Shop- ping Center, die über 10 000 qm groß sind. Etwa 190 davon hat allein die ECE Projektmanage- ment GmbH & Co.KG gebaut oder sie wer- den von dieser Firma verwaltet. Die französi- sche Unibail-Rodamco SE steht in Deutsch- FÜNF FRAGEN AN MALLS WORLD OF Am 13. Juli eröffnet die Ausstellung »World of Malls. Architekturen des Konsums« im Architekturmuseum der TU München in der Pinakothek der Moderne. Ein Gespräch mit der Kura- torin Vera Simone Bader ten, was die Zukunft bringen wird, sondern sie gehen auf diesen neuen Trend ein, indem sie Möglichkeiten des Internets für sich und ihre Konzepte nutzen. Und nicht nur das: Die Showrooms für die einzelnen Mieter werden wahrscheinlich immer kleiner ausfallen. Das gesamte Angebot ist dann wohl nur noch Online zu erfassen. Dafür gibt es aber mehr Platz, um die Shopping Mall als Erlebnisort zu gestal- ten. Das große Bedürfnis der Menschen, sich zu begegnen, haben die Betreiber schon längst für sich erkannt. Daher wird beispielweise der Gas- tronomiebereich in Shopping Malls seit Jahren immer weiter ausgebaut. Auch andere Dienst- leistungen wie Kinderbetreuung und Alten- pflege werden vielleicht zunehmend für diese Projekte wichtig werden. Die Betreiber bauen schon jetzt keine Shopping Center mehr auf der grünen Wiese. Diese sind in Deutschland genauso unattraktiv geworden wie diejenigen, die nur Waren anbieten – also reine Einkaufs- zentren sind. Denn Shopping Malls müssen zum einen auch ohne Auto gut erreichbar sein, und zum andern sollen sie öffentlichen Raum sugge- rieren. Auf einmal spielt für die Objekte Urbani- tät und mit ihr zusammen die umliegende Stadt eine ganz neue Rolle. Ein Wort zur Ausstellungsgestaltung? Ich habe für die Ausstellung mit dem Berliner Architekturbüro Stiftung Freizeit eng zusam- mengearbeitet, so dass eine starke Verbindung zwischen Inhalt und Gestaltung möglich war. Das Thema schreit natürlich nach einer gro- ßen Inszenierung, dem die Architekten allein dadurch nachgekommen sind, als dass sie bestimmte Elemente der Shopping Mall auf- greifen und diese formal auf die Spitze treiben oder auch verfremden. So wird ein extrem viel- schichtiger Gesamteindruck erzeugt, der den Besucher in eine andere Realität führt, in der es viele kleinere Details, Geschichten und Infor- mationen zu entdecken gilt. Kongenial zum Inhalt gibt es ernste und spielerische Momente in der Gestaltung von »World of Malls«.

München Architektur Programm | 07 + 08 2016 · Ich habe für die Ausstellung mit dem Berliner Architekturbüro Stiftung Freizeit eng zusam-mengearbeitet, so dass eine starke Verbindung

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München Architektur Programm | 07 + 08 2016

»WORLD OF MALLS. ARCHITEKTUREN DES KONSUMS« 14.07. - 16.10.2016Ausstellung im Architekturmuseum der TU München in der Pinakothek der Moderne; Foto: El Helicoide, Jorge Romero Gutiérrez, Pedro Neuberger, Dirk Bornhorst, 1955-1960, Caracas, Venezuela; © Pietro Paolini/TerraProject

Warum sollen wir uns gerade jetzt mit Shop-ping Malls beschäftigen?In der letzten Zeit haben sich Journalisten der nationalen wie auch internationalen Tagespresse verstärkt mit der Frage beschäftigt, ob die Zeit der Shopping Malls vielleicht schon bald vor-bei ist. Der stetig steigende Umsatz des Online-Handels scheint ein triftiger Grund dafür zu sein, dass vor allem in den USA immer mehr dieser Shopping-Giganten vor dem Aus stehen; und auch hierzulande beschäftigen wir uns mit der Zunahme des Leerstandes, vielleicht nicht im gleichen Ausmaß, aber es gibt dieses Phä-nomen eben auch. Nur dürfte der teils mit gro-ßer Schadenfreude prophezeite endgültige Nie-dergang noch auf sich warten lassen. Denn es ist auch sichtbar, dass weltweit zahlreiche neue Shopping Malls geplant, gebaut und eröffnet werden. Sicher steht die Bautypologie seit Jah-ren vor großen Veränderungen und zeigt sich gerade in ihren Verwandlungen als sehr über-lebensfähig. Ihre Betreiber bauen nicht mehr bloße Einkaufszentren, sondern bemühen sich um einen viel größeren Servicebereich, zu dem neben Erlebnisangeboten inzwischen auch das Wohnen gehört. Mit diesen neuen Komplexen verwirklichen private Investoren mittlerweile

land an zweiter Stelle. Wenn diese Unterneh-men Shopping Center bauen, dann erst ab einer bestimmten Größe, und meist gewinnen sie für ihre Objekte Mieter, von denen sie wissen, dass sie erfolgreich sind. Daher kommt es in Shop-ping Centern oft zu den immer gleichen Waren- und Dienstleistungsangeboten. Es gibt natür-lich auch kleinere Unternehmen oder einzelne Investoren, die Einkaufszentren bauen; diese sind insofern flexibler, als dass sie keinen so enormen Unternehmensapparat unterhalten müssen und können dann auch mal in Größe und Inhalt variieren. In der Ausstellung zeigen wir im Übrigen Inter-views mit Betreibern und Architekten von ECE und Unibail-Rodamco, die solche Fragen beant-worten. Sie erklären in den Gesprächen, auf welche Aspekte sie bei Shopping Centern Wert legen, wie diese ihrer Meinung nach aufgebaut sein müssen und welche Veränderungen in den letzten Jahrzehnten vorgenommen wurden. Diese Interviews stehen natürlich nicht allein! Es gibt auch Gespräche mit bekannten deut-schen Architekten, mit der Stadtbausenatorin von Berlin, der ehemaligen Stadtbaurätin von München und Stadtplanern, die ihre Sicht auf die Shopping Center erläutern. All diese Stim-men zeigen die verschiedenen Kräfte, die bei der Entstehung einer Shopping Mall zusammen-kommen und veranschaulichen die unterschied-lichen Bedürfnisse. Nimmt sich der Besucher die Zeit und schaut sich einige dieser Interviews an, dann erfährt er viel darüber, welche Bedeu-tung Shopping Center in Deutschland haben und welche Rolle die Architektur spielt oder spielen könnte.

Wie sieht die Zukunft des Einkaufens aus? Werden wir künftig nur noch in Malls und Vil-lages shoppen oder wird der Bautypus durch die unzähligen Online-portale obsolet?Der Online Handel führt sicherlich zu einem Umdenken und stellt in jedem Fall eine große Konkurrenz für die Shopping Center dar. Es ist aber nicht so, dass die Betreiber still abwar-

also ein Stück Stadt mit. Wie diese urbanen Bausteine gestaltet werden, darf uns in einer demokratischen Gesellschaft aber in keinem Fall egal sein und nicht den Entwicklern allein überlassen werden. Daher ist ein guter Zeit-punkt gekommen, einen Blick auf die Transfor-mationsprozesse dieser Bautypologie zu wer-fen, auch um eine Diskussion voranzutreiben, ob und wie sich die Shopping Mall in Zukunft positiv entwickeln kann.

Nach welchen Kriterien wurde die Auswahl der Projekte getroffen?Uns war es wichtig, in der Ausstellung den Ent-wicklungsprozess aufzuzeigen, weswegen die Projekte chronologisch angeordnet sind. Wir beginnen den Erzählstrang tatsächlich mit den ersten Shopping Centern, die in den 1950er- Jahren in Amerikas Vorstädten entstanden und zeigen durch prägnante Beispiele, wie sie nur zwei Jahrzehnte später die Städte eroberten und darin bis heute ganz neue und unterschiedliche Funktionen übernehmen. Dabei spielen nicht nur Entwürfe aus den USA eine Rolle. Viele Pro-jekte, die wir zeigen, sind in Europa – vor allem in Deutschland –, aber auch in den arabischen Emiraten und in Asien verwirklicht worden. Natürlich kann die Ausstellung nur eine sehr stark beschränkte Auswahl zeigen. Jeder Besu-cher hat ohnehin seine eigene Shopping Mall im Kopf und wird sich Gedanken über deren Vor-züge und Nachteile gegenüber den ausgestellten Beispielen machen. Bei der Auswahl ging es uns vor allem darum, exemplarische Bauprojekte zu finden, Fixpunkte, die jeweils einen bestimmten Aspekt im Transformationsprozess beleuchten.

Wer baut Shopping Malls und wie viele gibt es in Deutschland?In Deutschland gibt es derzeit rund 500 Shop-ping Center, die über 10 000 qm groß sind. Etwa 190 davon hat allein die ECE Projektmanage-ment GmbH & Co.KG gebaut oder sie wer-den von dieser Firma verwaltet. Die französi-sche Unibail-Rodamco SE steht in Deutsch-

FÜNF FRAGEN AN

MALLSWORLD OF

Am 13. Juli eröffnet die Ausstellung »World of Malls. Architekturen des Konsums« im Architekturmuseum der TU München in der Pinakothek der Moderne. Ein Gespräch mit der Kura-torin Vera Simone Bader

ten, was die Zukunft bringen wird, sondern sie gehen auf diesen neuen Trend ein, indem sie Möglichkeiten des Internets für sich und ihre Konzepte nutzen. Und nicht nur das: Die Showrooms für die einzelnen Mieter werden wahrscheinlich immer kleiner ausfallen. Das gesamte Angebot ist dann wohl nur noch Online zu erfassen. Dafür gibt es aber mehr Platz, um die Shopping Mall als Erlebnisort zu gestal-ten. Das große Bedürfnis der Menschen, sich zu begegnen, haben die Betreiber schon längst für sich erkannt. Daher wird beispielweise der Gas-tronomiebereich in Shopping Malls seit Jahren immer weiter ausgebaut. Auch andere Dienst-leistungen wie Kinderbetreuung und Alten-pflege werden vielleicht zunehmend für diese Projekte wichtig werden. Die Betreiber bauen schon jetzt keine Shopping Center mehr auf der grünen Wiese. Diese sind in Deutschland genauso unattraktiv geworden wie diejenigen, die nur Waren anbieten – also reine Einkaufs-zentren sind. Denn Shopping Malls müssen zum einen auch ohne Auto gut erreichbar sein, und zum andern sollen sie öffentlichen Raum sugge-rieren. Auf einmal spielt für die Objekte Urbani-tät und mit ihr zusammen die umliegende Stadt eine ganz neue Rolle.

Ein Wort zur Ausstellungsgestaltung?Ich habe für die Ausstellung mit dem Berliner Architekturbüro Stiftung Freizeit eng zusam-mengearbeitet, so dass eine starke Verbindung zwischen Inhalt und Gestaltung möglich war. Das Thema schreit natürlich nach einer gro-ßen Inszenierung, dem die Architekten allein dadurch nachgekommen sind, als dass sie bestimmte Elemente der Shopping Mall auf-greifen und diese formal auf die Spitze treiben oder auch verfremden. So wird ein extrem viel-schichtiger Gesamteindruck erzeugt, der den Besucher in eine andere Realität führt, in der es viele kleinere Details, Geschichten und Infor-mationen zu entdecken gilt. Kongenial zum Inhalt gibt es ernste und spielerische Momente in der Gestaltung von »World of Malls«.

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TUM) , Korinna Thielen (PlanTreff München), Comments by Dr. Anna Seravalli (Malmö Uni-versity). www.ar.tum.de

5.7VORTRAG: DIRK SOMERS – FORMS OF THOUGHT

TU München | Hörsaal 1100 | 20 h Arcisstr. 21Das Büro Bovenbouw aus Antwerpen ist einer der Protagonisten der jungen belgischen Archi-tekturszene und macht seit einigen Jahren mit Projekten auf sich aufmerksam, die ihre Kraft aus der Auseinandersetzung mit Alltäglichkeit und deren Interpretation ziehen. Dadurch ent-stehen überraschend vertraute und doch ein-drucksvoll neue Gebäude. Mit dem Vortrag gibt Dirk Somers zusätzlich zu seiner Gastkritik am Lehrstuhl für Städtische Architektur Einblick in die Arbeit von Bovenbouw. Eine Initiative des Lehrstuhls für Städtische Architektur. www.ar.tum.de

© Brandweer Berendrecht, Foto: Filip Dujardin

5.7VORTRAG: TUM-TALKSGERMANIA, VENEZIA

Lothringer 13 Halle | 19 h | Lothringerstr. 13 Vortrag mit Hannelore Deubzer, Matthias Gör-lich, Verena Hartbaum, Andres Lepik und Ste-phan Trüby zum Thema »Germania, Venezia«. Moderation: Mathieu Wellner. Mit Buchvor-stellung: »Germania, Venezia. Die deutschen Beiträge zur Architekturbiennale Venedig seit 1991. Eine Oral History« herausgegeben von Stephan Trüby und Verena Hartbaum. www.ar.tum.de

5.7VORTRAG: RUTH UND PETER HERZOG – SKIZZEN EINER SAMMLUNG

Stadtmuseum München | Saal | 19 h St.-Jakobs-Platz 1Sammeln bietet eine der Möglichkeiten, sich eine Welt der Dinge und Erscheinungen anzu-eignen, um diese zu ordnen und zu interpre-tieren. Im Rahmen der aktuellen Ausstellung »Geschenkt. Gekauft. Gefunden – Ankäu-fe und Schenkungen der letzten zehn Jahre« sind die Fotosammler Ruth und Peter Herzog (Basel), Artur Walther (Burlafingen/New York) und Dietmar Siegert (München) eingeladen, die Konzeption und Schwerpunkte ihrer Sammlun-gen vorzustellen. Peter Piller (Hamburg) stellt Zeitungsfotos, Luftbildaufnahmen und Postkar-ten aus seinem Archiv in neue Zusammenhänge und ermöglicht so neue Lesarten der Bilder. www.muenchner-stadtmuseum.de

6.7PREISVERLEIHUNG: THEODOR-FISCHER-PREIS 2016

Zentralinstitut für Kunstgeschichte | 18.15 h Katharina-von-Bora-Str. 10Vergabe des Theodor-Fischer-Preises 2016 für herausragende Forschungsarbeiten zur Archi-tekturgeschichte des 19. bis 21. Jahrhunderts. Mit einem Festvortrag von Prof. Dr. Adrian von Buttlar (Berlin) zum Thema »Klenzes polymé-chanos – Über das Streben nach Einheit in Zei-ten der Krise«. www.zikg.eu

13.7TAGUNG: MuM VISION – »DESIGN MEETS ARCHITEC-TURE & ENGINEERING«

DesignHaus by AmbienteDirect | 13.30 h Zielstattstr. 32Der Wendepunkt durch Technik und Digitali-sierung bietet viele Chancen und Möglichkei-

1.7ExKURSION: FLANIER MIT MIR! – DIE PHILOSOPHIE DER ARCHITEKTUR-MODERNE

Treffpunkt: Ecke Stuntz-/Richard-Strauß- Str. (U4 Böhmerwaldplatz) | 16 h Der dritte Spaziergang wird begleitet von Prof-fessor Peter Bernhard (Uni Jena/ FAU Erlangen), einem ausgewiesenen Experten für die philoso-phische Gedankenwelt des Bauhauses und der Architektur-Moderne. Route: Parkstadt Bogen-hausen: Stuntzstraße - Buschingstraße - Beblo-straße - St.Johann von Capistran. Anmeldung erforderlich unter sekretariat(at)bda-bayern.de www.bda-bayern.de

4.7 VORTRAG: MONTAGSREIHE TUM – CAPAUL BLUMENTHAL

TU München | Hörsaal 1180 | 19 h Arcisstr. 21 Die Architektur in Graubünden ist derzeit stark im Umbruch. Eine jüngere Generation arbeitet intensiv und positioniert sich mit innovativen Projekten inner- und außerhalb des Kantons. Die Architekten Gordian Blumenthal und Ramun Capaul gründeten 2000 ihr gemeinsa-mes Büro in Ilanz. Sie engagieren sich in ihren Projekten stark für den jeweiligen Ort und ver-stehen ihre Projekte als kulturelle Auseinander-setzung mit den dort lebenden Menschen. So entwickelten sie bei ihrem in Stampflehm aus-gekleideten Cinema Sil Plaz in Ilanz (2010) ein präzises Bauwerk, das ein neues soziales Zent-rum schafft. www.montagsreihe.ar.tum.de

© Gordian Blumenthal und Ramun Capaul, Cinema Sil Plaz, Foto: Laura Egger

4.7DISKUSSION: ARCHITEKTURCLUB – EIN ABEND, ZWEI PERSöNLICHKEITEN

Bayerische Architektenkammer | 19 h Waisenhausstr. 4Architekturclub-Abend zum Thema »Urbane Möglichkeitsräume - Grandhotel Cosmopolis, Augsburg«. An der Diskussionsrunde nehmen die Stadtplanerin Bettina Gerlach (Dragomir Stadtplanung, München) und der Architekt Michael Adamczyk teil. Die Veranstaltung rich-tet sich an Fachkollegen und an die interessier-te Öffentlichkeit. www.byak.de

5.7DISKUSSION: FRIENDLy HACKING THE PUBLIC SySTEM – A STADTTEILLABOR FOR

NEUAUBING-WESTKREUZ TU München | Vorhoelzer Forum | 18 h Arcisstr. 21A series of conversations named »Partizipa-torium« bringing together different actors to discuss projects and experiences that could be challenging and expanding what we mean by participation, its devices and its processes in urban affairs. In this cycle, a simple hypothesis will be explored: democratization of technical decision making does not simply require citi-zens or lay people to become experts. Organized by the Assistant Professorship for Participato-ry Technology Design. Participants: Prof. Dr. lgnacio Farias, Claudia Mendes, Hanna Varga (Munich Center for Technology in Society,

ten, Prozesse zu optimieren. Die MuM Vision ein Event für digitales Planen. Die Tagung dient zum Erlernen neuer Tools, zum Austausch und zum Gewinn neuer Erkenntnisse strategisch wichtigen Themen in den Bereichen, Design, Architektur und Ingenieurwesen.Anmeldung erforderlich auf Grund begrenzter Teilnehmer-zahl; Eintritt frei. www.mum.de

13.7VERNISSAGE: WORLD OF MALLS. ARCHITEKTUREN DES KONSUMS

Architekturmuseum der TU München in der Pinakothek der Moderne | 19 h | Barer Str. 40Bei der Eröffnung der Ausstellung »World of Malls« sprechen Direktor Andres Lepik, Kuratorin Vera Simone Bader und Architekt Andreas Hild. Die Ausstellung widmet sich einem Architekturtypus, der vor rund sechzig Jahren in den USA erfunden wurde und sich bis heute zu einem globalen Phänomen entwi-ckelt hat. Sie stellt die bauliche Entwicklung der Shopping Malls in den Vordergrund und präsen-tiert mit 23 Beispielen die verschiedenen welt-weiten Ausprägungen des Bautypus. www.architekturmuseum.de

14.7DISKUSSION:WAS IST GUTES DESIGN? DIETER RAMS IM GESPRäCH MIT FRITZ FRENKLER

Oskar von Miller Forum | 18.30 h Oskar-von-Miller Ring 25Dieter Rams, Designer und Ehrenprofessor der TU München, wird im Gespräch mit Profes-sor Fritz Frenkler, Industriedesigner und Lei-ter des Lehrstuhls für Industrial Design an der TUM, einen Diskurs zur Bedeutung von Design führen. Dieter Rams hat seine Philosophie des »weniger, aber besser« in zehn Thesen zum Design zusammengefasst, die ganze Generati-onen von Designern national und international geprägt haben. Klarheit der Form, Materialge-rechtigkeit und einfache Bedienbarkeit bilden zentrale Leitlinien seiner Arbeit. Zahlreiche erfolgreiche Designer haben sich dieses Design-verständnis zu Eigen gemacht. Nur mit Anmel-dung unter [email protected] www.oskarvonmillerforum.de

14.7VERANSTALTUNG: INNENARCHITEKTUR - PROJEKTE IN ITALIEN

Fruchthof München | 18.30 h Gotzinger Str. 52bDie designerwerkschau lädt auch dieses Jahr herzlich zum »Summer Summit« in den Frucht-hof nach München ein. Gezeigt werden Präsen-tationen der Architekturbüros MoDusArchitects (Brixen) und Progetto CMR (Mailand). Mit diversen Vorträgen sowie musikalischem und kulinarischem Rahmenprogramm. Begrenzte Teilnehmerzahl, baldige Anmeldung erbeten. Anmeldegebühr 10 € p.P. www.designerwerkschau.de

15.7ExKURSION: FLANIER MIT MIR! – ARCHITEKTUR UND GELINGENDE GESELLSCHAFT

Treffpunkt: Liesl-Karlstadt-Brunnen am Viktualienmarkt | 16 h Professor Ludger Schwarte (Kunst-Akademie Düsseldorf) wird in diesem Spaziergang das Thema der gesellschaftlichen Relevanz von Architektur näher beleuchten. Kann Architektur und der Stadtraum gesellschaftliche Möglichkei-ten eröffnen und zum Gelingen gesellschaftli-chen Lebens beitragen und wenn ja, wie? Route: Viktualienmarkt - Jacobsplatz - Marienplatz - Odeonsplatz - Hofgarten. Anmeldung erforder-lich unter [email protected]. www.bda-bayern.de

20.7AUSSTELLUNGSFüHRUNG: WORLD OF MALLS.ARCHITEKTUREN DES KONSUMS

Architekturmuseum der TU München in der Pinakothek der Moderne | 15 h | Barer Str. 40Kuratorenführung mit Vera Simone Bader. Siehe Ausstellungen für weitere Informationen. www.architekturmuseum.de

21.7ExKURSION: AKTUELLE WOHNUNGS-BAUPROJEKTE IN MüNCHEN

GWG München Hausverwaltung | 13.45 h Badgasteinerstr. 6In der Region München übersteigt die Nach-frage nach Wohnraum das Angebot bei wei-tem. Dies spiegelt sich im Preisniveau wieder und Skeptiker behaupten, in München könne alles vermietet werden. Ist der Druck, innova-tive Wohnprojekte umzusetzen also gering? Im Rahmen dieser geführten Fachexkursion soll das Gegenteil aufgezeigt werden, dazu werden innovative und derzeit realisierte Projekte unter bestimmten Themenstellungen vor Ort besich-tigt. Der Unkostenbeitrag beträgt 25 Euro inkl. Bustransfer zwischen den einzelnen Stops. Anmeldung erforderlich. Weitere Informatio-nen siehe Website. www.isw-isb.de

23.7VERANSTALTUNG: MüNCHNER ARCHITEKTEN- FUSSBALLTURNIER COPPA OLIVA 2016

FC Teutonia München e.V. | 10 h Schwere-Reiter-Straße 13Fußballturnier der Münchener Architekturbü-ros mit anschließendem Fest und Siegereh-rung. Organisiert von Allmann Sattler Wappner Architekten www.coppa-oliva.de

26.7VORTRAG:DR. ELMAR SCHüTZ – DAS EUROPAVIERTEL IN FRANKFURT

TU München | Vorhoelzer Forum | 18.30 h Arcisstr. 21Ein Vortrag im Rahmen des öffentlichen Kol-loquiums »Der öffentliche Verkehr – Kataly-sator für die Stadtentwicklung«, Lehrstuhl für Raumentwicklung. Die Stadt ist die Konzent-ration unterschiedlichster Funktionen im Raum (Wohnen, Arbeiten, Freizeit) und der Nukleus wirtschaftlicher Entwicklung. Die flächenmäßi-ge Ausbreitung der Städte, die historisch durch das Auftreten des Automobils zu begründen ist, bedeutet heute weite Wege, einen hohen Infra-strukturaufwand und eine zunehmende Belas-tung der Umwelt in den Metropolregionen. Der öffentliche Nahverkehr kann helfen, dieser Ent-wicklung entgegenzuwirken. www.re.tum.de

27.7AUSSTELLUNGSFüHRUNG: WORLD OF MALLS.ARCHITEKTUREN DES KONSUMS

Architekturmuseum der TU München in der Pinakothek der Moderne | 15 h | Barer Str. 40Kuratorenführung mit Vera Simone Bader. Siehe Ausstellungen für weitere Informationen. www.architekturmuseum.de

10.8AUSSTELLUNGSFüHRUNG: WORLD OF MALLS.ARCHITEKTUREN DES KONSUMS

Architekturmuseum der TU München in der Pinakothek der Moderne | 15 h | Barer Str. 40Kuratorenführung mit Katrin Bäumler. Siehe Ausstellungen für weitere Informationen. www.architekturmuseum.de

31.8AUSSTELLUNGSFüHRUNG: EINBLICKE. CARLOS GARAICOA. UNVOLLENDETE ORDNUNG

Museum Villa Stuck | 17 h Prinzregentenstr. 60Führung mit Direktor Michael Buhrs und Pro-jektkoordinatorin Nadja Henle. Siehe Ausstel-lungen für weitere Informationen. www.villastuck.de

31.8AUSSTELLUNGSFüHRUNG: WORLD OF MALLS.ARCHITEKTUREN DES KONSUMS

Architekturmuseum der TU München in der Pinakothek der Moderne | 15 h | Barer Str. 40Kuratorenführung mit Katrin Bäumler. Siehe Ausstellungen für weitere Informationen. www.architekturmuseum.de

ERMINEJULI 2016AUGUST 2016

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mit Tessenow und einer recht disparaten Aus-wahl architektonischer Einzelarbeiten begon-nen hatte, wuchs seit 2000 zu einer Parade fast aller einflussreichen Strömungen des Archi-tektur- und Urbanismusdiskurses in Deutsch-land: Dem »Steinernen Berlin« folgte Hilde Léons »NEXTliegend« und dann das Thema der »Zwischenstadt« – in Francesca Fergusons Lesart mit ihrer »Deutschlandschaft« (2004). »Updating Germany« (von Friedrich von Bor-ries und Matthias Böttger, 2008) verhandelte Zukunftsentwürfe aus vielen Disziplinen und stellte damit auch die Grenzen der Architek-tur in Frage. Muck Petzets »Reduce, Reuse, Recycle« rückte hingegen den architektoni-schen, aber auch den politischen und ökono-mischen Umgang mit vorhandener Bausubs-tanz in den Mittelpunkt. Auch ein einzelnes Gebäude wurde mal zum Thema auserkoren: Alex Lehnerer und Savvas Ciriacidis (»Bun-galow Germania«, 2014) suchten in der Kon-frontation des Bonner Kanzlerbungalows mit dem Deutschen Pavillon in Venedig die poli-tische Symbolik vor allem Westdeutschlands, wofür sie eine 1:1-Replik des Bonner Bunga-lows in den venezianischen Pavillon einbauten.

Mit der Einbeziehung der Länderpavillons in die Architekturbiennale seit 1991 ist der Deut-sche Pavillon zum einzig exterritorialen unter den zentralen Orten des Architektur- und Städ-tebaudiskurses in Deutschland geworden. Und zu einem der aufregendsten. Aufgrund seiner eigenen politischen Symbolik ist er immer wie-der selbst zum Objekt einer mal mehr, mal weni-ger aufgeregten Debatte darüber geworden, ob denn dieser faschistische Pavillon überhaupt noch das heutige Deutschland repräsentieren könne – oder ob er nicht besser ganz abgeris-sen gehöre. Wenn man diese gelegentlich auf- flackernde Debatte hinzurechnet, dann sind wirklich fast alle wichtigen Streitthemen der deutschen Architekturdebatte in den letzten zweieinhalb Jahrzehnten in diesem Pavillon repräsentiert worden. Gerade »Deutschland-

vom BDA organisierter Teil mit dem Titel »Vielfalt der Ansätze: Deutsche Architektur der Gegenwart«, eine Übersicht über zeitge-nössische Architektur in Deutschland geben sollte. Dem Spiegel war bei seiner kurzen Aus-stellungsbesprechung unter dem Titel »Braves aus Deutschland« eine gewisse Erleichterung deutlich anzumerken: »Entwarnung: Der deut-sche Beitrag zur Architektur-Biennale, [...] ist nicht großdeutsch, sondern beruhigend harmlos geraten. Elf wenig bekannte Architektur-Büros zeigen Projekte von braver, aber kaum bravou-röser Eleganz – darunter eine Frankfurter Kin-dertagesstätte, ein Mainzer ZDF-Büro und eine Kölner Druckerei. Lediglich ein Ost-Berliner Team kämpft für die neuen Bundesländer: mit Potsdam-Konzepten . Internationalen Rang hat allein das Gastspiel der vorher in Frankfurt prä-sentierten Ausstellung zum Werk des Garten-stadt-Gurus Heinrich Tessenow.« Lampugnani selbst bezeichnete die eilige Auswahl als einen »Kompromiss«, aber es war die erste Architek-turausstellung im deutschen Pavillon in Vene-dig – ein Gebäude, an dessen nationalsozialis-tischer Formensprache sich die deutsche Archi-tektenschaft sowie die Kuratoren der Architek-tur- und der Kunstbiennale immer wieder sto-ßen sollten.

Aus politischen Gründen dauerte es fünf Jahre bis zur nächsten Architekturbiennale und damit auch zur nächsten Ausstellung im Deutschen Pavillon: Kunibert Wachten wurde 1996 Gene-ralkommissar für »Wandel ohne Wachstum?« – eine Ausstellung mit der die IBA Emscher Park im Ruhrgebiet gezeigt wurde. Danach folgten erneut vier Jahre Pause, bis ein Team um Tho-mas Herzog und Hans Stimmann 2000 die »StadtWende« zeigte, im Großen und Ganzen eine Präsentation des Gesamt-Berliner Plan-werks Innenstadt und der Stimmanschen »Kri-tischen Rekonstruktion« – und vielleicht auch rückblickend einer der, wenig verwunderlich, umstrittensten Beiträge, die in Venedig gezeigt wurden. Was 1991 so »beruhigend harmlos«

schaft« (2004), »Convertible City« (2006), »Updating Germany« (2008) und »Reduce, Reuse, Recycle« (2012) haben in ihrem Anspruch, gleichzeitig eine große, themati-sche Auswahl aktueller Projekte zu zeigen und dabei aber auch ein in Deutschland gerade scharf diskutiertes Thema auf der internationa-len Bühne Venedigs zu präsentieren, versucht, große gesellschaftliche Erzählungen in eine Architekturausstellung zu gießen: den gestal-terischen Umgang mit unseren alltäglichen Vorort-Welten, die sich ständig verändernde Stadt als Architekturaufgabe, die Gestaltung der Zukunft oder unseren Umgang mit Beste-hendem und Vorhandenem.

Dass die Existenz eines wiedervereinigten Deutschland ungefähr mit der Bespielung des Gebäudes im Rahmen der Architekturbiennalen zusammen fällt, macht das Haus und seine Nut-zung zum perfekten Ort, um den Architektur- und Städtebaudiskurses in Deutschland seit der Wende zu rekapitulieren. Man darf gespannt sein, was im Deutschen Pavillon noch alles zu sehen sein wird – auch und gerade in besserer Kenntnis dessen, was war. Verena Hartbaum und Stephan Trüby

ab

1.7MUSEUM PETER GEHRING – HAUS UND SKULPTURENGARTEN

Museum Peter Gehring | Im Eichgehölz 15 (Nähe Botanische Garten)Peter Gehring war Architekt und Künstler. Jeden Sonntag wird sein ehemaliges Wohnhaus zum Museum, das zahlreiche Skizzen und Papier-schnitte ausstellt und über einen Skulpturengar-ten verfügt. Öffnungszeiten: So 11-17 h

www.museum-peter-gehring.com

bis

2.7TRANSFORMATION –ROBERT RECHENAUER:DAS MOZARTEUMSALZBURG.

WANDEL EINES ORTESArchitekturgalerie | Türkenstr. 30Robert Rechenauer hat das Mozarteum, den Ort, an dem heute die renomierte Musikhochschu-le steht, nicht nur saniert, sondern völlig neu geprägt. Was der Architekt über die langjähri-ge Beschäftigung mit diesem Ort erfahren und zutage gefördert hat, erzählt er in diesem Stück Salzburger Stadtbaugeschichte. Öffnungszeiten: Mo-Fr 9-19 h, Sa 9-18 h www.architekturgalerie-muenchen.de

ab

14.7WORLD OF MALLS.ARCHITEKTUREN DES KONSUMS

Architekturmuseum der TU München in der Pinakothek der Moderne | Barer Str. 40Die Ausstellung widmet sich dem Architektur-typus der Shopping Mall. Über den Einfluss sch-reiben und diskutieren Stadtplaner, Soziologen und selbst Psychologen schon seit Jahrzehnten,

gramm am Samstag, den 16.7. Öffnungszeiten: Sa 11-23 h; So, 17.07.- Fr, 22.07. jeweils 14-21 h; Sa/So 23./24.07. 11-21 h www.adbk.de

ab

21.7JAHRESSCHAU DER FAKULTäT FüR ARCHITEKTUR

Oskar von Miller Forum Oskar-von-Miller Ring 25 Zum Semesterabschluss lädt die Fakultät für Architektur bis zum 31.7. zur Jahresschau 2016 ins Oskar von Miller Forum ein. Mit zahlrei-chen Begleitveranstaltungen, siehe Website.Öffnungszeiten: Do-So 10-22 h www.ar.tum.de

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23.7GERD RUILE –ARCHITEKTUR IN ORTUND LANDSCHAFT

Werkraum Pesenbach | Kapuzinerstr. 37Gerd Ruile ist Architekt und hat an Hans Döll-gasts Lehrbüchern »Häuser-Zeichnen« und »Häuser malen« mitgewirkt. Er stellt mit sei-nen Zeichnungen, Aquarellen und Acrylbildernaus den Jahren 1960 bis 2015 seine Sicht auf Architektur in Ort und Landschaft vor. Dies ist die dritte Ausstellung in der Reihe »Häuser-zeichner«. Öffnungszeiten: Di-Fr 11.30-18.30 h, Sa 10-15 h. www.doellgastfreunde.de

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4.9CARLOS GARAICOA:UNVOLLENDETE ORDNUNG

Museum Villa Stuck | Prinzregentenstr. 60Erste umfassende Einzelausstellung des kuba-nischen Künstlers Carlos Garaicoa im deutsch-sprachigen Raum. Das Scheitern politischer Ideale äußert sich für den Künstler am deut-lichsten in der Architektur. In seiner Heimat-stadt Havanna und in internationalen Projekten verfolgt er den Wandel des städtischen Raums als Spiegel gesellschaftlicher Entwicklungen. Architektur und Urbanistik sind die Themen, denen sein Hauptaugenmerk gilt. Öffnungszeiten: Di-So 11-18 h, erster Freitag im Monat bis 22 h www.villastuck.de

während die architektonische Gestalt dagegen meist nur am Rande behandelt wird. Die Aus-stellung stellt die bauliche Entwicklung der Shopping Malls in den Vordergrund, die teil-weise spektakulären Transformationsprozesse sowie die Auswirkungen auf den Stadtkontext. Öffnungszeiten: Di-So 10-18 h, Do 10-20 h www.architekturmuseum.de

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15.7GIESING BAUT...

PlanTreff | Blumenstr. 31Die Ausstellung gibt Ein- und Ausblicke in die Hintergründe und Perspektiven ausgewählter Bau-projekte der sozialen Stadt Giesing. Die Bandbrei-te der gezeigten Projekte reicht vom Wohngebiet auf dem ehemaligen Agfa-Gelände, über die Stu-dentenwerksanlage bis hin zur Neugestaltung der Grünflächen am Weißenseepark. Auch die Pro-gramme »Bank & Baum« und »Wohngrün.de« werden vorgestellt. Öffnungszeiten: Mo-Fr 8-18 h www.giesinger-bahnhof.de

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17.7WERKSCHAU HANS ENGEL

Architekturmuseum Schwaben | Buchegger-Haus | Thelottstr. 11 | AugsburgDer Architekt Hans Engel hat mehr als vier Jahr-zehnte das Baugeschehen in Augsburg und Umge-bung entscheidend mitgeprägt. Anlässlich seines 80. Geburtstags widmet ihm das Architekturmuse-um Schwaben eine Werkschau, die eine Auswahl seiner vielfältigen Bauten zeigt und sein Engage-ment für die Förderung der regionalen Baukultur würdigt. Öffnungszeiten: Di-So 14-18 h www.architekturmuseum.de

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16.7JAHRESAUSSTELLUNG DER AKADEMIE DER BILDENDEN KüNSTE

Akademie der Bildenden Künste Akademiestr. 2 Einwöchige Jahresschau der Akademie der Bil-denden Künste München. Mit Eröffnungspro-

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3.10DOPPELAUSSTELLUNG:THEATER.BAU.EFFEKTE! & DIE GESCHICHTE EUROPAS

Deutsches Theatermuseum | Galeriestr. 4aDoppelausstellung zu den Themen »Thea-ter.Bau.Effekte! Der Architekt Max Littmann und München zur Prinzregentenzeit« und »Die Geschichte Europas – erzählt von seinen Thea-tern«. Zu sehen sind u.a. Originalmodelle und -pläne Max Littmanns sowie zahlreiche histori-sche Fotografien aus diesem Kapitel der Münch-ner Geschichte. Darüber hinaus wird mit 250 Exponaten beleuchtet, wie sich die Geschich-te Europas von der Antike bis zur Gegenwart in den Theaterbauten der verschiedenen Epochen widerspiegelt. Konzipiert wurde diese Ausstel-lung von sechs europäische Theatermuseen. Öffnungszeiten: Di-So 10-16 h www.deutschestheatermuseum.de

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31.12FARBEN STROM

Kreativquartier | Cocobello Gebäude neben Halle 6 | Dachauer Str. 112dDas Cocobello Gebäude auf dem Kreativ-quartier wird durch die Lichtinstallation von Stanislav Vajce zu einem interaktiven Experi-mentier- und Testraum für die Begegnung von Mensch und Licht. Zu sehen täglich ab Ein-bruch der Abenddämmerung bis 24 h. www.neolicht.org

Die Belgier waren die ersten. 1907 wurde in den Giardini Pubblici ihr Länderpavillon eingeweiht und für eine national kuratierte Kunstaus-stellung als Erweiterung der bereits seit 1895 stattfindenden »Esposizione Internazionale d’Arte della Città di Venezia« genutzt. Damit war der Weg und das Wachstum dieser Veranstal-tung hin zur internationalen Kunst-Biennale von Venedig eröffnet, die heute alle zwei Jahre durch die Lagu-nenstadt tobt. Seit 1980 gibt es eine eigene Ausgabe für die Architektur, die sich jeweils mit der Kunstbiennale abwechselt, und die seit den 1990er-Jahren ebenfalls die Länderpavillons in den Giardini bespielt.

Der erste »Länderauftritt« Deutschlands war 1991 bereits ein Auftritt des gerade erst wie-dervereinigten Deutschlands. Die deutsche Botschaft in Rom hatte diesen gesamtdeut-schen Auftritt eigentlich schon abgesagt, da erfuhr der Leiter des Deutschen Architektur-museums, Vittorio Lampugnani, davon – und stellte in nur drei Monaten eine Doppelaus-stellung auf die Beine. Der eine Teil war eine direkt aus dem DAM nach Venedig gebrachte Tessenow-Ausstellung, während ein zweiter,

IM GESPRÄCH GERMANIA, VENEZIA

Germania, Venezia. Deutsche Beiträge zur Architekturbiennale Venedig seit 1991: Eine Oral HistoryStephan Trüby, Verena Hartbaum (Hg.)Wilhelm Fink Verlag, München 2016

Zuschauerraum der Kammerspiele München, eröffnet 1901, © Deutsches Theatermuseum, Archiv Hildegard Steinmetz

JULI 2016AUGUST 2016AUSSTELLUNGEN

Page 4: München Architektur Programm | 07 + 08 2016 · Ich habe für die Ausstellung mit dem Berliner Architekturbüro Stiftung Freizeit eng zusam-mengearbeitet, so dass eine starke Verbindung

Herausgegeben von der Fakultät für Architektur und dem Architekturmuseum der Technischen Universität München Arcisstraße 21, 80333 München www.ar.tum.de | www.architekturmuseum.de Assistenz der Redaktion: Sophia Pritscher Nächster Erscheinungstermin: 01.09.2016 Redaktionsschluss: 23.08.2016Die Texte sind den Pressemitteilungen der Veranstalter entnommen.Gerne können Sie »MAP-München Architektur Programm« in gedruckter Version für einen Kostenbeitrag von 25 € pro Jahr abonnieren oder sich für den digitalen Newsletter anmelden. Bitte schreiben Sie an [email protected]

Neuer Kooperationspartner von MAP – München Architektur Programm ist Schnitzer&. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit.»Jahresschau der Fakultät für Architektur«

21. bis 31. Juli 2016 | Oskar-von-Miller ForumOskar-von-Miller-Ring 25Die Fakultät für Architektur der TU München ist 10 Tage zu Gast im Oskar-von-Miller Forum. Die Jahresschau beinhaltet studentische Arbeiten des akademischen Jahres 2015/16 sowie wissenschaft-liche Beiträge aus Forschung und Lehre. Die Jah-resschau wird von Vorträgen, Diskussionen und einer Lesung begleitet. Paralell finden auf dem Stammgelände der TUM, weitere Ausstellungen statt. So werden in der Immatrikulationshalle die Abschlussarbeiten der Bachelorabsolventen und im Theresianum Modelle des Lehrstuhls für Tragwerkslehre gezeigt.Bild: © Experimental Structures_Modular Sur-faces, Dorian Zank www.ar.tum.de