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MUMOK KINO Mi, 04. November 2015, 19 Uhr Laufzeit: ca. 76 min Projektionen und Performances von Studierenden der Klasse für Kunst und Medien, Akademie der bildenden Künste Wien. Im Kontext des kuratorischen Projekts Blühendes Gift. Zur feministischen Appropriation des österreichischen Unbewussten entstanden in Kooperation mit Studierenden der von Constanze Ruhm geleiteten Klasse Kunst und Medien an der Akademie der bildenden Künste Wien filmische und performative Produktionen, die sich auf einzelne Werke aus der mumok Sammlung beziehen. Die Ergebnisse dieser Auseinandersetzung mit Arbeiten von der klassischen Moderne bis zur Gegenwart sind zwischen Projektion und Performance angesiedelt. Sie werden an zwei Abenden im mumok kino präsentiert. Vorgestellt von Barbara Kapusta, Axel Stockburger und Constanze Ruhm. Mit Beiträgen von Cana Bilir-Meier, Dmytro Fedorenko, Johannes Gierlinger, Ipek Hamzaoglu, Jessyca R. Hauser, Philipp Hauss, Elisabeth Kihlström, Lisa Lampl, Sanja Lasic, Sarah Lehnerer, Marlene Maier / Michael Simku, Christiana Perschon, Ulrich A. Reiterer, Lilly Pfalzer / Sergio Valenzuela, Lisa Stuckey, Katharina Swoboda, Lorenz Troebinger, Julija Zaharijević, ZAVOLOKA und Julia Znoj. Christiana Perschon | Ghost Copy 2015, Film transferiert auf Video, 06:00 min, zu: Günther Brus, Wiener Spaziergang, 1965, 8mm Film transferiert auf DVD, 01:50, s/w, stumm Ghost Copy ist eine archäologische Suche nach Menschenbildern, die in der filmischen Montage neu erfunden werden und geisterhaft in Erscheinung treten. Günter Brus' auf Super8-Film dokumentierte Aktion Wiener Spaziergang (1965) dient Christiana Perschon als Schnittvorlage für die Sekundärbearbeitung von Amateuraufnahmen aus den Jahren 1930 bis 1965, die nicht Zeitgeschehen oder individuelle Biografien illustrieren, sondern zu einer traumartigen Sequenz gerinnen, die ein Zeitkolorit transportiert: ein Blick in unerklärte Räume. Lisa Lampl | BLÜHENDES GIFT – Eine Annäherung 2015, HD-Video, 08:30 min Die Videoarbeit Blühendes Gift – eine Annäherung gibt Einblick in den Prozess des Aufbaus der gleichnamigen Ausstellung und vermittelt Eindrücke von der Auseinander- setzung mit der Sammlung des mumoks aus Sicht der KuratorInnen, eine Gruppe von Studierenden des Master in Critical Studies – Programms an der Akademie der bildenden Künste Wien. Lisa Lampls Beitrag stellt den Versuch dar, sich dem Arbeitsprozess anzunähern und die Gedanken der Beteiligten zur Recherchearbeit in der Sammlung, aber auch zu Gruppendynamiken sowie den Herausforderungen des Projekts zu veranschaulichen. Christiana Perschon lebt und arbeitet in Wien. Ausstellun- gen/Festivals: (Auswahl) CROSSING EUROPE Festival Linz (2015); Kurzfilmschau Österr. Filmpreis, mumok, Wien (2014); Edinburgh International Film Festival (2014). Lisa Lampl lebt und arbeitet in Wien. Ausstellungen (Auswahl): ein.sichten, KunstraumNOE, Wien (2014); „In unserer Welt kann man Aussteigen“*, mumok, Wien (2013); Wienwoche (2013). ZAVOLOKA | Zen Resonator 2015, HD Video, 03:30 min, zu: Nam June Paik, Zen for TV, 1963 – 1975, manipuliertes Fernsehgerät, 49 cm × 67 cm × 40 cm Kateryna Zavolokas Video Zen Resonator ist inspiriert von Nam June Paiks Werk Zen for TV. Bei ihrer Arbeit handelt es sich um eine minimalistische Visualisierung digital aufgenommener Moiré-Muster, begleitet von experimenteller elektronischer Musik, die auf dem Sound elektromagnetischer Felder beruht. Diese sehr hohen Frequenzen werden zur akustischen ambience des Stücks. Eine abstrakte Symphonie elektromagnetischer Impulse korrespondiert mit einem visuellen Abstraktionsraum: audiovisuelle Verzer- rungen und Überlagerungen von artifacts in surround sound: Nam June Paik digitally updated. ZAVOLOKA ist eine ukrainische Künstlerin und lebt in Wien. Festivals: Presences Electronique (FR), Club Transmediale (DE), MadeiraDig (PT), Unsound New York (USA), The Morning Line festival (AT). Lisa Stuckey | Europe: In Third Person 2015, HD Video, 07:00 min, zu: Ingeborg Strobl, Zeit, 2003, Video auf DVD übertragen, Farbe, 10:45 Europe: In Third Person beschäftigt sich mit Erinnerungen an geografische oder meta- phorische Ränder Europas – eine Referenz zu Ingeborg Strobls Video Zeit (2003). Lisa Stuckeys Film untersucht die Konstruktion einer Narration des „Verlassen Werdens“, in der Topographie und auktoriale Spuren ineinander überzugehen scheinen. Die Bilder nähern sich dem Moment des Verfalls, ohne ihn zu greifen – in einem Modus, in dem niemand die eigenen Gedanken interpretiert außer man selbst. Lisa Stuckey lebt und arbeitet in Wien und Berlin. Screenings (Auswahl): Project Space Danube, Osijek, 2015; 9min.43 sec, Rundgang Academy of fine arts Vienna, 2015 Ulrich A. Reiterer | Sava Buildering 2015, HD Video, 08:00 min, zu: Marina Abramović, Breathing in – Breathing out, 1977; Tomislav Gotovac, Streaking in the Center of the City, 1971; Neša Paripović, N.P., 1977 Ausgehend vom Belgrad der 1970er-Jahre und der künstlerischen Positionen von Abramović, Gotovac und Paripović wird in Ulrich A. Reitereres Video eine Spurensuche nach konkreten Orten betrieben. Die Arbeit folgt Parcours-Läufern der lokalen Szene entlang einer imaginären Linie quer durch Belgrad. Bei den ausgewählten Referenzen handelt es sich vor allem um Werke, die sich mit Linien als Metaphern für Grenzen und damit einhergehenden Grenzüberschreitungen oder auch Barrieren auseinandersetzen. Besonders wird auf Neša Paripovićs Film N.P. von 1977 zurückgegriffen, der in dieser Arbeit selbst Hindernisse überwand und so den Stadtraum Belgrads auf einer imaginären Linie durchschritt. Ulrich A. Reiterer lebt in Wien. Videobespielung des Festivals steirischer herbst, 2014; Video Eröffnung ImPulstanz, 2015; Festivalpavillon Regionale, 2012. Elisabeth Kihlström | You’ve Seen Me Before / Late Metal 2015, Performance, 05:00 min / 2015, HD Video, 05:30 min Late Metal beginnt mit Einstellungen im Innenhof der Bildhauerateliers der Akademie der bildenden Künste Wien. Durch den Garten, im wirklichen wie im übertragenen Sinn als Ruine gecastet, bahnt sich ein roter Ferrari langsam seinen Weg. Der zweite Teil zeigt Footage aus dem neu errichteten Ferrari-Museum in Modena (Italien). Das Gebäude zeigt sich als eine „negative Erfüllung“ der futuristischen Deklaration, dass Maschinen Kunst und Museen überflüssig machen werden. Die Performance You’ve Seen Me Before ist eine Art Einführung zum Video, die den Kontext dieser spezifischen Aufführung - die Ausstellung Blühendes Gift - thematisieren wird. Elisabeth Kihlström lebt und arbeitet in Wien. Ausstellungen: Port, Mount Analogue, Stockholm, 2014; Territories, Sknes konstförening, Malmö , 2014; MAN (A) KIND OF HISTORY, Past Vyner Street, London, 2014.

MUMOK KINO Mi, 04. November 2015, 19 Uhr...MUMOK KINO Mi, 04. November 2015, 19 Uhr Laufzeit: ca. 76 min Projektionen und Performances von Studierenden der Klasse für Kunst und Medien,

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Page 1: MUMOK KINO Mi, 04. November 2015, 19 Uhr...MUMOK KINO Mi, 04. November 2015, 19 Uhr Laufzeit: ca. 76 min Projektionen und Performances von Studierenden der Klasse für Kunst und Medien,

MUMOK KINO

Mi, 04. November 2015, 19 UhrLaufzeit: ca. 76 min

Projektionen und Performances von Studierenden der Klasse für Kunst und Medien, Akademie der bildenden Künste Wien.

Im Kontext des kuratorischen Projekts Blühendes Gift. Zur feministischen Appropriation des österreichischen Unbewussten entstanden in Kooperation mit Studierenden der von Constanze Ruhm geleiteten Klasse Kunst und Medien an der Akademie der bildenden Künste Wien filmische und performative Produktionen, die sich auf einzelne Werke aus der mumok Sammlung beziehen. Die Ergebnisse dieser Auseinandersetzung mit Arbeiten von der klassischen Moderne bis zur Gegenwart sind zwischen Projektion und Performance angesiedelt. Sie werden an zwei Abenden im mumok kino präsentiert.

Vorgestellt von Barbara Kapusta, Axel Stockburger und Constanze Ruhm.

Mit Beiträgen von Cana Bilir-Meier, Dmytro Fedorenko, Johannes Gierlinger, Ipek Hamzaoglu, Jessyca R. Hauser, Philipp Hauss, Elisabeth Kihlström, Lisa Lampl, Sanja Lasic, Sarah Lehnerer, Marlene Maier / Michael Simku, Christiana Perschon, Ulrich A. Reiterer,Lilly Pfalzer / Sergio Valenzuela, Lisa Stuckey, Katharina Swoboda, Lorenz Troebinger, Julija Zaharijević, ZAVOLOKA und Julia Znoj.

Christiana Perschon | Ghost Copy2015, Film transferiert auf Video, 06:00 min, zu: Günther Brus, Wiener Spaziergang, 1965, 8mm Film transferiert auf DVD, 01:50, s/w, stumm

Ghost Copy ist eine archäologische Suche nach Menschenbildern, die in der filmischen Montage neu erfunden werden und geisterhaft in Erscheinung treten. Günter Brus' auf Super8-Film dokumentierte Aktion Wiener Spaziergang (1965) dient Christiana Perschon als Schnittvorlage für die Sekundärbearbeitung von Amateuraufnahmen aus den Jahren 1930 bis 1965, die nicht Zeitgeschehen oder individuelle Biografien illustrieren, sondern zu einer traumartigen Sequenz gerinnen, die ein Zeitkolorit transportiert: ein Blick in unerklärte Räume.

Lisa Lampl | BLÜHENDES GIFT – Eine Annäherung2015, HD-Video, 08:30 min

Die Videoarbeit Blühendes Gift – eine Annäherung gibt Einblick in den Prozess des Aufbaus der gleichnamigen Ausstellung und vermittelt Eindrücke von der Auseinander-setzung mit der Sammlung des mumoks aus Sicht der KuratorInnen, eine Gruppe von Studierenden des Master in Critical Studies – Programms an der Akademie der bildenden Künste Wien. Lisa Lampls Beitrag stellt den Versuch dar, sich dem Arbeitsprozess anzunähern und die Gedanken der Beteiligten zur Recherchearbeit in der Sammlung, aber auch zu Gruppendynamiken sowie den Herausforderungen des Projekts zu veranschaulichen.

Christiana Perschon lebt und arbeitet in Wien. Ausstellun-gen/Festivals: (Auswahl) CROSSING EUROPE Festival Linz (2015); Kurzfilmschau Österr. Filmpreis, mumok, Wien (2014); Edinburgh International Film Festival (2014).

Lisa Lampl lebt und arbeitet in Wien. Ausstellungen (Auswahl): ein.sichten, KunstraumNOE, Wien (2014); „In unserer Welt kann man Aussteigen“*, mumok, Wien (2013); Wienwoche (2013).

ZAVOLOKA | Zen Resonator2015, HD Video, 03:30 min, zu: Nam June Paik, Zen for TV, 1963 – 1975, manipuliertes Fernsehgerät, 49 cm × 67 cm × 40 cm

Kateryna Zavolokas Video Zen Resonator ist inspiriert von Nam June Paiks Werk Zen for TV. Bei ihrer Arbeit handelt es sich um eine minimalistische Visualisierung digital aufgenommener Moiré-Muster, begleitet von experimenteller elektronischer Musik, die auf dem Sound elektromagnetischer Felder beruht. Diese sehr hohen Frequenzen werden zur akustischen ambience des Stücks. Eine abstrakte Symphonie elektromagnetischer Impulse korrespondiert mit einem visuellen Abstraktionsraum: audiovisuelle Verzer-rungen und Überlagerungen von artifacts in surround sound: Nam June Paik digitally updated.

ZAVOLOKA ist eine ukrainische Künstlerin und lebt in Wien. Festivals: Presences Electronique (FR), Club Transmediale (DE), MadeiraDig (PT), Unsound New York (USA), The Morning Line festival (AT).

Lisa Stuckey | Europe: In Third Person2015, HD Video, 07:00 min, zu: Ingeborg Strobl, Zeit, 2003, Video auf DVD übertragen, Farbe, 10:45

Europe: In Third Person beschäftigt sich mit Erinnerungen an geografische oder meta-phorische Ränder Europas – eine Referenz zu Ingeborg Strobls Video Zeit (2003). Lisa Stuckeys Film untersucht die Konstruktion einer Narration des „Verlassen Werdens“, in der Topographie und auktoriale Spuren ineinander überzugehen scheinen. Die Bilder nähern sich dem Moment des Verfalls, ohne ihn zu greifen – in einem Modus, in dem niemand die eigenen Gedanken interpretiert außer man selbst.

Lisa Stuckey lebt und arbeitet in Wien und Berlin. Screenings (Auswahl): Project Space Danube, Osijek, 2015; 9min.43 sec, Rundgang Academy of fine arts Vienna, 2015

Ulrich A. Reiterer | Sava Buildering2015, HD Video, 08:00 min, zu: Marina Abramović, Breathing in – Breathing out, 1977; Tomislav Gotovac, Streaking in the Center of the City, 1971; Neša Paripović, N.P., 1977

Ausgehend vom Belgrad der 1970er-Jahre und der künstlerischen Positionen von Abramović, Gotovac und Paripović wird in Ulrich A. Reitereres Video eine Spurensuche nach konkreten Orten betrieben. Die Arbeit folgt Parcours-Läufern der lokalen Szene entlang einer imaginären Linie quer durch Belgrad. Bei den ausgewählten Referenzen handelt es sich vor allem um Werke, die sich mit Linien als Metaphern für Grenzen und damit einhergehenden Grenzüberschreitungen oder auch Barrieren auseinandersetzen. Besonders wird auf Neša Paripovićs Film N.P. von 1977 zurückgegriffen, der in dieser Arbeit selbst Hindernisse überwand und so den Stadtraum Belgrads auf einer imaginären Linie durchschritt.

Ulrich A. Reiterer lebt in Wien. Videobespielung des Festivals steirischer herbst, 2014; Video Eröffnung ImPulstanz, 2015; Festivalpavillon Regionale, 2012.

Elisabeth Kihlström | You’ve Seen Me Before / Late Metal2015, Performance, 05:00 min / 2015, HD Video, 05:30 min

Late Metal beginnt mit Einstellungen im Innenhof der Bildhauerateliers der Akademie der bildenden Künste Wien. Durch den Garten, im wirklichen wie im übertragenen Sinn als Ruine gecastet, bahnt sich ein roter Ferrari langsam seinen Weg. Der zweite Teil zeigt Footage aus dem neu errichteten Ferrari-Museum in Modena (Italien). Das Gebäude zeigt sich als eine „negative Erfüllung“ der futuristischen Deklaration, dass Maschinen Kunst und Museen überflüssig machen werden. Die Performance You’ve Seen Me Before ist eine Art Einführung zum Video, die den Kontext dieser spezifischen Aufführung - die Ausstellung Blühendes Gift - thematisieren wird.

Elisabeth Kihlström lebt und arbeitet in Wien. Ausstellungen: Port, Mount Analogue, Stockholm, 2014; Territories, Skanes konstförening, Malmö , 2014; MAN (A) KIND OF HISTORY, Past Vyner Street, London, 2014.

Page 2: MUMOK KINO Mi, 04. November 2015, 19 Uhr...MUMOK KINO Mi, 04. November 2015, 19 Uhr Laufzeit: ca. 76 min Projektionen und Performances von Studierenden der Klasse für Kunst und Medien,

Julija Zaharijević | Indefinite Images, Defined Muscles2015, HD Video, 03:00 min, zu: Jim Dine, Pleasure Palette, 1969, Öl, Glas und Papier auf Leinwand, 152 × 102 cm

Beiges, nudes, skins, reds bloods woods softness and sorrow. Tight young muscles.Jim Dine hat das Gemälde Pleasure Palette im Jahr 1969 als eine „Ode an die Schöpfung“ gemalt. Es ist ein Gemälde, das von der Malerei selbst handelt, vom Prozess des Malens, von der Liebe. Indefinite Images, Defined Muscles hat sich Jim Dines Palette angeeignet. Das Video besteht aus mentalen Bildern, einer Serie poetischer Bilderscheinungen, die eine nicht-lineare Erzählung hervorbringen. Im Gegensatz zur optimistischen Palette von Pleasure Palette zeigt sich Indefinite Images, Defined Muscles ambivalent: das Video handelt unter anderem und in keiner bestimmten Abfolge von Prinzessinnen und Männern, von Fiktion und Sex, von der westlichen Gesellschaft, von den Farben Weiß und Rot, von Verve und Verfall.

Julija Zaharijević lebt und arbeitet in Wien. Ausstellungen: BYOB, Tropical Paris, 7 Rue d’Aubriot, Paris, 2014; LMH@KBG, Akademie, Kurzbauergasse, Wien, 2015.

Dmytro Fedorenko | Artype2015, HD Video, 05:30 min, zu: George Maciunas, Artype,1966, 16mm Film transferiert auf DVD, s/w, 02:36. Artype ist eine Bearbeitung des Fluxfilm No. 20 von George Maciunas aus dem Jahr 1966

Muster, Loops, Kreise, Vibrationen, Linien, Wellen, Parallelen, Frequenzen. High-end Präzisionstechnologie folgt dem klaren, analogen Fluss. Bewegung folgt auf Bewegung, Oszillation multipliziert den Puls. Transferierte Frequenzen verwandeln sich in diskrete Entsprechungen. Flüchtige Tonstörungen korrigieren sich selbst. Medium und Form mehr als Inhalt. Der Gegenstand ist das Medium, das Medium ist die Botschaft. Wieder und für immer. Musik: Kotra

Dmytro Fedorenko ist ein ukrainischer Künstler und lebt in Wien. Festivals (Auswahl): Presences Electronique (FR), Club Transmediale (DE), Unsound New York (USA), The Morning Line festival (AT), Kvitnu Fest (UA), Cimatics (BE), Bad Bonn Kilbi (CH).

Lorenz Tröbinger | Metamaschin2015, HD Video, 03:00 min, zu: Jean Tinguely, Méta-Harmonie, 1978, Dreiteilige Maschin-enskulptur aus Eisen und Holz mit diversen Gegenständen und Fundstücken, 3 Elektromo-toren, 600 cm × 290 cm × 150 cm

Ein Videoessay über einen Maschinenfan: Inspiriert von Jean Tinguelys Werk Méta-Har-monie II greift Metamaschin Ideenstränge und Themen zum komplexen Verhältnis Mensch/Maschine auf. Der „Zweck“ einer Maschine wie der in Méta-Harmonie ist nicht ohne Weiteres ersichtlich und so bleibt auch die in Metamaschin beschriebene, aber nie gezeigte Maschine abstrakt. Teile des gesprochenen Textes zitieren die Software Racter aus dem Jahr 1984, eines der ersten Programme, das Zufallstexte generieren konnte.

Lorenz Troebinger lebt und arbeitet in Wien.

Sarah Lehnerer/Felix Leon Westner | Something Alive2015, HD Video, 05:30 min, zu: Lawrence Weiner, ISSUED WITH A DIFFERENT FREQUENCY OR ISSUED WITH THE SAME FREQUENCY, 1973, Text-Installation: PVC Klebefolie, 128 cm × 30 cm

Something Alive (2015) von Sarah Lehnerer und Felix Leon Westner ist Studie und Skizze zu Lawrence Weiners Wandarbeit ISSUED WITH A DIFFERENT FREQUENCY OR ISSUED WITH THE SAME FREQUENCY (1973) - und begreift diesen Titel als Header und Auf-forderung zugleich. Konzipiert wie ein Musikvideo, folgen hier die Bilder der Frequenz des Sounds und münden in dem Refrain: „I wanna eat something that is alive“ (einem Zitat aus dem Film Oldboy von Park Chan-Wook), hier begriffen als eine proto-kapitalistische Devise, die, 42 Jahre nach Weiners Aussage, den Fragen nach den Frequency-Issues neu begegnet.

Sarah Lehnerer (*1987) studierte in Hamburg und München. Seit 2010 ist sie Stipendiatin der Studienstiftung d. dt. Volkes und erhielt den Preis des Akademievereins für ihre Diplomarbeit. Sie absolviert aktuell den Master in Critical Studies an der AdbK Wien. Ausstellungsbeteiligungen u.a. in Hamburg, Berlin, Stuttgart, Wien, New York und München.

Julia Znoj | Bronzezone2015, HD Video, Sound, 07:00 min, zu: Nancy Graves, Obviation Of Similar Forms 1969, Bronzeguss, 86 cm × 65 cm × 81 cm

Obviation Of Similar Forms, eine von Peter Ludwig in Auftrag gegebene Bronzeskulptur, wurde durch die Zerstörung einer früheren Version realisiert. In den Formen, die eine kosmologische Architektur erzeugen, liegt ein Oxymoron verborgen. Sie gehen aus echten Knochen hervor, scheinen aber Kisten, Särge oder auch Hüllen zu sein, die an die früheren, nun imaginierten Körper erinnern. Sie sind Haut und Träger. Sie sind Graves’ totes Labyrinth, das den Ort eines Verbrechens evoziert. In der Bronzezone verlöscht der Sinn der Skulptur, und wird gleichzeitig im flackernden Licht auf beinahe gewalttätige Weise in andere materielle Formen überführt. Sound: Jacky Poloni *1989 (CH)

Julia Znoj lebt uns arbeitet in Wien. Ausstellungen: Special Guest Artgenève, Kunst Halle Sankt Gallen, Genf, 2015; A Form Is A Social Gatherer, Plymouth Rock, Zürich, 2015; STILL WHITE SHUT, Perla Mode, Zurich, 2013.

YOU’VE SEEN ME BEFORE I

Between Appropriation and Déjà-vu