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Roman Signer, Wasserstiefel Explosion, 1986 Museumsmagazin 2011 | 2012 Einblick: Unsere Sammlungen Top: Der neue KUNSTPREIS START Rückblick: Das Ausstellungsjahr 2011 Kunstbegeistert: Bildung & Vermittlung Interdisziplinär: Kunstdiskurse 2011 Klartext: Katharina Grosse Ausgezeichnet: Kunstpreise Ausblick: Das Ausstellungsjahr 2012 Mitmachen: Verein der Freunde

Museumsmagazin 2011 | 2012 · Editorial Wenn es eines Beweises bedurft hätte, dass die Verlässlichkeit wirtschaftspolitischer und finanz politischer Wahrheiten oft auch nicht größer

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Museumsmagazin2011 | 2012Einblick: Unsere SammlungenTop: Der neue KUNSTPREIS START Rückblick: Das Ausstellungsjahr 2011Kunstbegeistert: Bildung & VermittlungInterdisziplinär: Kunstdiskurse 2011Klartext: Katharina GrosseAusgezeichnet: KunstpreiseAusblick: Das Ausstellungsjahr 2012Mitmachen: Verein der Freunde

R E C H T S A N W Ä L T ES T E U E R B E R A T E R

B O N N B E R L I N

www.meyer-koering.de

Kunst kommt

von Können,

Anwalt auch.

Editorial 4

Einblick: Unsere Sammlungen 6Eine Sammlung muss wachsen! 6Rheinische Expressionisten im Fokus 6

TOP: Der neue KUNSTPREIS START 8

Rückblick: Das Ausstellungsjahr 2011 10Programm im Überblick 10Pressestimmen 12

Kunstbegeistert: Bildung & Vermittlung 20

Interdisziplinär: Kunstdiskurse 2011 24Symposium Können Bilder lügen? 24Photography talks 24Museumsforum 24 Klartext: Katharina Grosse 26

Ausgezeichnet: Kunstpreise 32Dorothea von Stetten zum Gedenken 33KUNSTPREIS START 2011 an Max Frisinger 32August-Macke-Medaille 2012 an Karl-Theo Stammer 32BONNER KUNSTPREIS 2011 an Julia Schmid 32 Ausblick: Das Ausstellungsjahr 2012 34

Mitmachen: Verein der Freunde des Kunstmuseums Bonn e.V. 40 Angebot: Die Editionen des Vereins der Freunde 42

Impressum 44

Danke! Partner | Sponsoren | Stifter | Förderer 45

Informationen 46

Inhalt

Editorial

Wenn es eines Beweises bedurft hätte, dass die Verlässlichkeit wirtschaftspolitischer und finanz­politischer Wahrheiten oft auch nicht größer ist, als die einer langfristigen Wetterprognose, hätte man im vergangenen Jahr dafür reichlich Beleg­material sammeln können. Häme ist dennoch nicht angebracht, schon deswegen nicht, weil es für die globale Finanzkrise, die wir erleben, tat­sächlich keine bereits vorhandenen Strategien gibt, an denen man sich orientieren könnte. Aber eines lässt sich aus den gewaltigen Verwerfun­gen, die wir seit einigen Jahren erleben, zweifellos lernen, dass wir mehr von Spekulationen, Projek­tionen, Sehnsüchten und Ängsten gesteuert sind als von objektivierbarer Rationalität.

Für Kultur und Kunst ist das eine Chance, ihre gesamtgesellschaftliche Bedeutung erheblich zu steigern. Gerade die Künste und deren Denken in Strukturen permanenter Veränderung und Kon­tingenz sind, als spezifische Wissensform, prädes­tiniert für die komplexen Systemoperationen, die den Strukturen einer globalisierten Welt gerecht werden. Kunst und Museen sind also gerade in schwierigen Zeiten, in denen die Freiwilligkeit der Kulturförderung faktisch zu massiven Einschnitten führt, wichtiger denn je.

Wie viele andere Kultureinrichtungen versucht auch das Kunstmuseum Bonn den Spagat zwischen gestiegener Verantwortung und knapper werden­den Ressourcen so zu gestalten, dass vor allem der künstlerische Output nicht leidet. Insofern freuen wir uns sehr, Ihnen 2012 neun hochkarätige Pro­jekte zwischen modernen Klassikern und jungem Experiment anbieten zu können. Nach dem instal­lativen Auftakt mit dem Belgier Kris Martin wid­men wir dem für unser Haus Identität stiftenden Feld der Malerei mit den Ausstellungen zu Albert Oehlen und David Reed zwei große, speziell für un­ser Haus erarbeitete Präsentationen. Unsere Schau zu den leuchtend­frischen Papierarbeiten Ernst Wilhelm Nays knüpft an die Nay­Retrospektive an, die das Kunstmuseum 2002/03 gezeigt hatte. Mit Lewis Baltz setzen wir die Reihe zur amerika­nischen Fotografie fort, die wir 2010 erfolgreich

mit Mitch Epstein begonnen hatten, und widmen diesem zentralen Anreger konzeptueller Fotogra­fie seine erste institutionelle Einzelausstellung in Deutschland. Die Ausstellung für Kinder und Jugendliche beschäftigt sich in diesem Jahr mit dem Klassiker Max Ernst. Mit gleich drei Nach­wuchspreisen entfaltet das Kunstmuseum Bonn ein breit gefächertes Spektrum zur Förderung junger Kunst. Neben dem bundesweit ausge­schriebenen, 1984 gegründeten Dorothea von Stetten-Kunstpreis zeigen wir im Rahmen des neukonzipierten Bonner Kunstpreises eine inno­vative Werkgruppe der in Bonn aufgewachsenen Künst lerin Julia Schmid. Mit dem 2011 erstmals vergebenen KUNSTPREIS START an Max Frisinger setzen wir eine erfolgreich begonnene künstleri­sche Bespielung unseres zentralen Treppenhauses fort. Wesentlich gefördert durch die Bonner Hel­mut Andreas Hartwig und Arndt Lingohr, erprobt dieser aus zwei Komponenten bestehende Kunst­preis mit dem bundesweit einmaligen Wettbewerb Gestalte deine Stadt eine neuartige Verknüpfung zwischen dem Museum und der Bonner Bevölke­rung und trägt damit dazu bei, unser Haus noch stärker im Bewusstsein der Stadt zu verankern.

Das Wichtigste zuletzt: Am Sonntag, den 17.6. 2012 feiern wir das 20jährige Jubiläum unseres 1992 an der Museumsmeile eröffneten Neubaus von Axel Schultes mit einer völlig neu gestalteten Samm­lungspräsentation. Natürlich zeigen wir Ihnen auch Ankäufe und Leihgaben aus den letzten Jahren; im Mittelpunkt steht aber die Reflexion der Samm­lungsgeschichte unseres Museums, die wir für Sie u.a. durch die Rekonstruktion von Künstlerräumen aus dem Eröffnungsjahr wieder sichtbar machen wollen. Mit anderen Worten: Wir werden tief in unsere eigene Vergangenheit tauchen, und ver­sprechen Ihnen schon jetzt eine Fülle spannender Entdeckungen und Wiederentdeckungen. Lassen Sie sich überraschen!

Auf Ihren Besuch freut sichIhr Prof. Dr. Stephan BergIntendant

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In Funktion und zu Gast im KMB: 1 Ingrid

Stoppa-Sehlbach, Land NRW 2 Katharina Grosse und Intendant

Stephan Berg 3 OB Jürgen Nimptsch 4 Cristina Bechtler, zL Collection 5 Stifter Helmut Andreas Hartwig und Arndt Ling-

ohr 6 Regina Wyrwoll, Kunst stiftung NRW 7 Heinrich Schulze Altcappenberg, Berliner

Kupfer stich kabinett 8 Karl-Heinz van Kaldenkerken, Stiftung Kunst d. Spk.

in Bonn und Olaf Nicolai 9 Kultur - dezernent Michael Schuma-

cher 10 Team KMB

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Einblick: Unsere SammlungenEine Sammlung muss wachsen!Rheinische Expressionisten im Fokus

Eine Sammlung muss wachsen!Ankäufe sind das Lebenselexier jeder Sammlung. Will sich ein Museum nicht unfreiwillig „musealisieren“, so muss es mit der Entwicklung der Künste Schritt hal-ten und den Sammlungsbestand durch Neuankäufe mehren. Diesem Anspruch folgend hat das Kunstmu-seum im Jahr 2011 eine Reihe von wichtigen Arbeiten erworben, allen voran ein sieben mal 20 Meter großes Bildobjekt von Katharina Grosse. In Seven Days Time, im Außenbereich des Museums installiert, ist ein anschauliches Beispiel für Grosses Raum greifende Malerei, die ihr Spielfeld nicht mehr ausschließlich im Rahmen des Tafelbildes findet. Schon seit Jahren arbeitet die Künstlerin an einem erweiterten Male-reikonzept, in dem sie ihre schwebenden Farbkompo-sitionen auf Innen- und Außenräume überträgt. Das größte Werk dieser Art ist nun in Bonn zu sehen und funktioniert schon jetzt als Signet für das Kunstmu-seum, das sich ja als Malereimuseum versteht. Dank gebührt der Kulturstiftung der Länder, dem Minis-terium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen, der Kunststiftung Nordrhein-Westfalen und der August-Kaiser-Stiftung Bonn, ohne deren Unterstützung dieses sicher Zu-kunft weisende Projekt nicht zu realisieren gewesen wäre. Dem Werk In Seven Days Time (Abb. Seite 15 und 28/29) und der Arbeit von Katharina Grosse ist auch der „Klartext“ dieses Museumsmagazins gewidmet; Intendant Stephan Berg hat mit der Künstlerin dazu ein Interview geführt, das ab Seite 26 zu lesen ist.

Man braucht also immer wieder Freunde und Un-terstützer, deren Hilfe wir auch den Ankauf eines Bildes von David Reed verdanken, das von privater Seite ko-finanziert wurde. Dieses Werk stärkt eben-so den Sammlungsschwerpunkt Malerei wie zwei Gemälde des Bonner Kunstpreisträgers 2009, Alex-ander Braun, und zwei Hinterglasbilder des Kölner Künstlers Michael Jäger, die vom Verein der Freun-de des Kunstmuseums angekauft wurden und nun für die Neuhängung der Sammlung ab Juni 2012 zur Verfügung stehen. Bereits jetzt können wir aber Ger-hard Richters Schwestern (1967) vorstellen – ein Bild, das als Leihgabe des Unternehmers Jürgen Hall den Richter-Raum der derzeitigen Sammlungspräsenta-tion COLOR AND CONTENT substantiell erweitert.

2011 wurde auch der Bestand des Bildmediums Foto-grafie durch wichtige Erwerbungen erweitert. Serien von Jürgen Klauke und Anna und Bernhard Johannes Blume verdeutlichen, dass sich „deutsche“ Fotogra-fie nicht nur auf die neusachliche Tradition der so genannten „Becher-Schule“ reduzieren lässt. Denn parallel hierzu existieren verschiedenste Formen in-szenatorischer Fotografie. Abschließend sei noch der Erwerb dreier Kleinplasti-ken von Alexander Braun, der Ankauf des letzten von Joseph Beuys autorisierten Multiples, Continuum betitelt, sowie die Schenkung eines Konvoluts von Pa-pierarbeiten der Künstlerin Hilla Jablonsky erwähnt.

Rheinische Expressionisten im FokusDie Werke von August Macke und den Rheinischen Expressionisten bilden das Zentrum der Sammlung zur Kunst der frühen Moderne im Kunstmuseum Bonn. Mackes Weg führte von der Auseinanderset-zung mit den Kunstströmungen seiner Zeit zu eige-nen Farblichträumen. Sein wesentlicher Beitrag zur Emanzipation der Farbe als gestaltende Kraft des Bildes kann in der Sammlung eindrucksvoll nachvoll-zogen werden. Neben dieser dauerhaften Präsenta- tion werden auch die Positionen der Künstler aus dem Kreis der Rheinischen Expressionisten, die Macke 1913 in der Bonner Ausstellung Rheinischer Expressionis-ten zusammenbrachte, sichtbar gemacht. Nach Hans Thuar zeigte das Museum eine Werkauswahl des früh verstorbenen Paul Adolf Seehaus, dem einzigen Schü-ler Mackes. Im Juli 2011 folgte eine Ausstellung von Arbeiten Heinrich Campendonks, der wie Macke enge Kontakte zum Blauen Reiter unterhielt. In der Sehn-sucht nach der Einheit der Welt entwickelte er eine märchenhaft-poetische Bildsprache. Diese Reihe aus den Beständen des Kunstmuseums wird 2012 fortge-setzt. Nachdem die Noblen Gäste aus der Kunsthalle Bremen das Kunstmuseum Bonn verlassen haben, kann mit Werken der eigenen Sammlung – unter anderem von Robert Delaunay, Max Pechstein, Ernst Ludwig Kirchner, Erich Heckel, Emil Nolde und Alexej von Jawlensky – verdeutlicht werden, in welchem künstlerischem Zusammenhang der Rheinische Ex-pressionismus steht. Gemälde und Skulpturen von Max Beckmann und Max Ernst weisen den weiteren Weg in die Kunst des 20. Jahrhunderts.

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1 H. Campen-

donk 2 Ausstel-lungsraum A. und

B. J. Blume 3 A. Braun 4 Leihgeber Jürgen

Hall mit Bild G. Richter

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TOP: Der neue KUNSTPREIS START

KUNSTPREIS START Gestalte Deine Stadt ging es dar-um, die Energie der Kunst in den öffentlichen Raum zu transformieren und die Bürger Bonns zu kreativen Visionen aufzufordern. Aus 62 von mehr als 200 Bür-gern eingereichten Vorschlägen ermittelte eine Jury, bestehend aus den Initiatoren sowie den Sponsoren und Kooperationspartnern des KUNSTPREIS START, sechs Siegerentwürfe. Diese Visionen für Bonn waren von Ende September bis November 2011 auf insgesamt über 300 Plakatwänden der Firma Ströer Out-of-Home Media AG in Bonn und der Region zu sehen.

Geldpreise von insgesamt 10.000 Euro zur Realisie-rung ihrer Ideen, gestiftet von Deutsche Post DHL, erhielten die drei Beiträge von der Bürgerstiftung Rheinviertel:

Bike-Park für Bonn { > Errichtung eines Bikeparks{ Deva Wolfram: Künstlerplaketten für Bonn > An-

bringung von Gedenkplaketten berühmter Persön-lichkeiten an ihren Bonner Wohnhäusern sowie Durchführung kultureller Festivitäten zum Geden-ken und zur Erinnerung Marie Hessel, Nicolas Alvarado, Frank Millard: {Kunst-Müllwagen für Bonn > Künstlerische Ge-staltung eines Müllabfuhrwagens

Die Sachpreise des Kameha Grand Hotel im Wert von über 3.000 Euro gingen an die drei Vorschläge von Johannes Röhnelt:

Mega-Hüpfburg für Bonn { > Weithin sichtbare Hüpfburg auf dem Paffelsberg im Stadtgebiet BonnIsabella Schweitzer: { Obst-Wasch-Brunnen für Bonn > Trinkwasserbrunnen auf dem Marktplatz BonnStefan Schevardo: { Ein Badeschiff für Bonn > Bade-schiff (mobile Schwimmbadplattform) am Bonner Rheinufer

Der von Helmut Andreas Hartwig und Arndt Lingohr gestiftete KUNSTPREIS START des Kunstmuseums Bonn verdankt sich der tatkräftigen Unterstützung von Ströer Out-of-Home Media AG, Deutsche Post DHL, Kameha Grand Bonn, dem General-Anzeiger Bonn und der Stiftung Kunst der Sparkasse in Bonn.

Der neue KUNSTPREIS STARTDie Bonner Helmut Andreas Hartwig und Arndt Ling-ohr sind die Stifter des neuen KUNSTPREIS START, der sich an Nachwuchskünstlerinnen und -künstler rich-tet, die ihre Kunst mit herausragender Architektur verbinden. Diese Erweiterung von Raum zu Kunst ist das Außergewöhnliche an diesem jährlich zu verge-benden Preis. Der von einer hochkarätigen internatio-nalen Jury ausgewählte künstlerische Beitrag schafft in dem einzigartigen, von Axel Schultes konzipierten Treppenraum des Kunstmuseums Bonn für die Dauer von jeweils sechs Monaten ein darauf zugeschnit-tenes Kunstwerk. An dieser Arbeit, die genau die Schnittstelle zwischen Foyer und Ausstellungsräu-men des Museums bespielt, führt buchstäblich kein Weg vorbei.Der KUNSTPREIS START, mit einem Projektvolumen von 20.000 Euro ausgestattet, beinhaltet neben der Übernahme der Kosten im Zusammenhang mit der Produktion des Kunstwerks auch eine Publika tion. Hochrangige Nominatoren wie der Frankfurter Mu-seumsdirektor Max Hollein, die Kunstsammler Chris-tian Boros und Harald Falckenberg sowie die Künstler Georg Herold und Tobias Rehberger wurden neben den Kuratoren des Kunstmuseum Bonn gebeten, ins-gesamt neun künstlerische Positionen zu benennen, die daraufhin zur Teilnahme am Wettbewerb einge-laden wurden. Eine fünfköpfige Jury, bestehend aus Dr. Yilmaz Dziewior (Kunsthaus Bregenz), Dr. Susanne Gaensheimer (MMK Frankfurt / Kommissarin des mit dem Goldenen Löwen ausgezeichneten Deutschen Pavillons bei der diesjährigen Biennale Venedig), Fanny Gonella (Bonner Kunstverein) sowie Prof. Dr. Stephan Berg und Dr. Stefan Gronert (Kunstmu-seum Bonn) prämierten als ersten Preisträger den in Berlin ansässigen Max Frisinger (*1980). Dessen In stal la tion Rotor ist bis zum 1. Juli 2012 im Treppen-haus des Museums zu sehen und lädt zur Annähe-rung an die Kunst des Hauses ein. Die Arbeit von Max Frisinger wird im Kapitel „Ausgezeichnet: Kunst-preise“ eingehend vorgestellt.

Eine weitere besondere Charakteristik des neuen Preises besteht in der Vermittlung des Projektes an die Öffentlichkeit. Bei dem zugehörigen Wettbewerb

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1 Stifter und Unterstützer 2 – 7 Beiträge der

Preisträger des Wett- be werbs KUNSTPREIS

START Gestalte deine Stadt

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Rückblick: Das Ausstellungsjahr 2011Programm im Überblick

11. November 2010 – 23. Januar 2011MITCH EPSTEINSTATE OF THE UNION

18. November 2010 – 23. Januar 2011 BONNER KUNSTPREIS 2009ALEXANDER BRAUN: WienerWalden

10. Dezember 2010 – 13. März 2011DOROTHEA VON STETTEN-KUNSTPREIS 2010

16. Februar – 15. Mai 2011 GEFÜHL IST PRIVATSACHEOTTO DIX, GEORGE GROSZ UND DIE NEUE SACHLICHKEITWerke aus dem Berliner Kupferstichkabinett mit Leihgaben

15. April – 29. Mai 2011VIDEONALE 2011

15. Mai – 11. September 2011STEFANIE GERHARDTINSIDEAusstellung für Kinder und Jugendliche

9. Juni – 4. September 2011ROSEMARIE TROCKELZeichnungen, Collagen und Buchentwürfe

23. Juni – 25. September 2011THROUGH THE LOOKING BRAINEine Schweizer Fotosammlung konzeptueller Fotografie

22. September 2011 – 8. Januar 2012LAURA OWENS

20. Oktober 2011 – 5. Februar 2012THOMAS RENTMEISTEROBJECTS. FOOD. ROOMS.

23. November 2011 – 1. Juli 2012KUNSTPREIS STARTMAX FRISINGER

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1 Kurator Volker Adolphs 2 Kuratorin I. Klein schmidt-Altpeter

3 Video nale-Team 2011 4 Stefanie Gerhardt mit Kuratorin Sabina Leß-mann 5 Kurator Christoph Schreier

mit Rosemarie Trockel und und Anita Haldemann, Kunstmuseum Basel

6 Ruedi Bechtler, zL Collection 7 Katharina Grosse 8 Tho mas

Rent meister 9 Laura Owens 10 Max

Frisinger

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Rückblick: Das Ausstellungsjahr 2011 Pressestimmen

Dorothea von Stetten-Kunstpreis 2010Das Niveau dieser erfreulichen Schau junger Kunst ist ausgesprochen hoch. General- Anzeiger

Für die gebürtige Münchnerin ist das Kunstwerk keine statische Größe. Vielmehr entwirft die multimedial arbeitende Künstlerin in ihren Installationen offene mentale Räume, in denen sowohl sie selbst als auch der Betrachter frei über Kunst und kulturelle Phänomene reflektieren können. bonnjour

Gefühl ist Privatsache. Otto Dix, George Grosz und die neue SachlichkeitEin Panorama der wichtigsten Künstler der Neuen Sachlichkeit zeigt das Bonner Kunst-museum. art Magazin

… eine rasante Revue in Bonn führt Werke der Neuen Sachlichkeit vor. Bilder des Todes und der Zerstörung, Zeugnisse einer epochalen Ernüchterung, stehen deshalb auch gleich am Anfang der vorzüglichen Schau im Bonner Kunstmuseum. Neue Züricher Zeitung / nzz online

Die Ausstellung im Bonner Kunstmuseum macht deutlich, dass die Neue Sachlichkeit sich nicht als einheit-liche Kunstrichtung beschreiben lässt. (…) Radikale Politische Stellungnahme, beissende Gesellschaftskritik, zynische Kommentierung und karikaturhafte Überzeichnung finden sich hier ebenso wie eine konservative Sehnsucht nach zeitlos-idealem Dasein. Schnüss

Fazit: eine sehr sehenswerte Ausstellung, die dem Kunstmuseum zusätzliche Pluspunkte einbringt. Kultur - Magazin der Theatergemeinde

VideonalePrädikat: Unbedingt sehenswert. (…) Gewachsen ist in der Videonale 13, Georg Elbens letzte, das Segment der Filme, die mit hoher Leinwandqualität starke, bildmächtige Geschichten erzählen und nun auch im Kino-format an der Wand gezeigt werden können. General-Anzeiger

Die (…) offene Präsentation der Video-Screens und Projektionen bewährt sich und schafft erneut eine ansprechende luzide Atmosphäre und umgibt das unauratische Medium mit einem auratischen Rahmen. Kunstforum international

Stefanie Gerhardt: InsideMit irritierender Gleichförmigkeit bewegt sich die Figur an der Schwelle zwischen Bewegung und Stillstand, zwischen Spiel und konzentriertem Innehalten. (…) Die 36-jährige Künstlerin erweist sich im Einsatz unterschiedlicher Medien als vielseitig. General-Anzeiger

(…) ein Wechselbad aus bewegter Turbulenz und atemberaubendem Stillstand. Känguru

Zu Stefanie Gerhardts bevorzugten Motiven gehören Kinder, Erwachsene und: Mäuse! (Ihre Arbeiten) beleuchten das Empfinden von Raum und Zeit, „Gedankenräume“ und „Zeitverstreichen“. Kultur - Magazin der Theatergemeinde

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Ausstel- lungen 2011: 1, 2 Gefühl ist

Privatsache 3 Ste- fanie Gerhardt,

Inside

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Rückblick: Das Ausstellungsjahr 2011 Pressestimmen

Katharina Grosse: In Seven Days TimeBunt, groß und richtig cool Express

An der Außenfassade zur B9 hin lehnt ein gewaltiger Hingucker als eine riesige gebogene farbige Form, die fast wie vom Himmel gefallen erscheint. (…) Jedenfalls trifft der Besucher und zufällige Flaneur auf ein höchst dynamisches und wie zufällig hier gelandetes „Hindernis“, dessen farbige Wucht auf der einen Seite die Sinne betört und sich andererseits in einer heiter anmutenden Leichtigkeit offenbart. Schnüss

Katharina Grosse hat für Bonn ein außergewöhnliches Kunstwerk geschaffen. Dazu gehört ästhetisches Gespür, aber auch Mut und Entschiedenheit. Ministerin Ute Schäfer

Eines aber scheint sicher – es ist das neueste und sicherlich eines der beein-druckendsten Werke von Katharina Grosse. (…) Es hat etwas von zauberhaft schwebendem Nebel und gleichzeitig von roher Graffitikunst. Kultur Kenner

Katharina Grosses riesige „Scherbe“ vor dem Kunstmuseum Bonn übertrifft alle Erwartungen. Die Skulptur bringt alles mit, um der Architektur von Axel Schultes einen geist- und spannungsreichen Dialog anzubieten. (…) Und nicht zuletzt ist sie ein Zeichen dafür, dass man sich im Innern der Architektur mit zeitgenössischer Malerei beschäftigt – und zwar auf höchstem Niveau. (…) Bonn hat ein neues Wahrzeichen, ein exquisites Stück Kunst im öffentlichen Raum. General-Anzeiger

Einen echten Farbklecks hat Katharina Grosse mit ihrer Skulptur „In seven days time“ vor das Kunstmuseum Bonn gesetzt. westline

Eye-Catcher und Aufmerksammacher rheinische ART

Rosemarie TrockelDie gedämpfte Stille eines Kupferstichkabinetts ist denkbar fern und wird nicht vermisst. Die Ausstellung im Kunstmuseum Bonn riecht nach Arbeit und Aktion und nicht nach Andacht. Kunstforum

Rosemarie Trockel zeichnet, aber es sind keine Blaupausen ihres Denkens, sondern ausformulierte Behauptungen, definitive Setzungen, die neben ih-ren konzeptuellen und bildhauerischen Arbeiten, den Filmen und berühmten Strickarbeiten aus eigenem Recht gelten. Süddeutsche Zeitung

Die (…) Schau entpuppte sich als großer Wurf. Die Auswahl von rund 200 Papierarbeiten aus dem gesamten Schaffen glänzte durch eine Vielseitigkeit, Meisterschaft und Diskursivität, die den Rang der 1952 geborenen Künstlerin als eine der ganz Großen ihrer Generation unmiss-verständlich unter Beweis stellt. (…) Denn so ungeteilt kommt den Papierarbeiten die Aufmerk-samkeit zugute, die sie verdienen und die das Abwesende doch mitdenkt. artist- Kunstmagazin

Bonn präsentiert den Weltstar mit vieldeutigen Persiflagen. WZ-newsline

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Ausstel- lungen 2011:

1 Katharina Grosse, In Seven Days Time

2, 3 Rosemarie Trockel 2

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So lapidar der Ausstellungstitel, so beeindruckend ist die Schau, die sich dahinter verbirgt. (…) Als inszenierungsfreudige Raumbildnerin gehört sie zu den wichtigsten Frauen im weltweiten Kunstbetrieb und hat die Werke für ihre umfassende Schau selbst ausgewählt. art-magazin

Der mäandernde Parcours bietet einen konzentrierten Einblick in das graphische Werk der Künstlerin (…) Trockels Anthropologie speist sich aus dem Geist der Romantik, die mit Ironie, Skepsis und dem Zweifel operiert und eine spielerische Erkenntniskompetenz der Kunst einfordert. Ihre Bilder tragen dazu bei, neue Gestaltungen des Sichtbaren, des Sagbaren und des Denkbaren zu entwerfen. ARTBLOG Cologne

Die Kölnerin Rosemarie Trockel ist auch eine Meisterin kleiner, zarter Zeichnungen. stern

Trockel unterläuft mit ihren oft dilettantisch anmutenden Zeichnungen die Erwartungen des Kunstbetriebs und arbeitet surreal gegen Bedeutung von Ästhetisierung an. Sie ist die deutsche Louise Bourgeois. PR online

Through the Looking BrainSchöne Schule des Schauens Journal 21, Schweiz

Die Schweizer Sammlung in Bonn zeigt einen kleinen Ausschnitt einer langen, großen Erzäh-lung, die man immer wieder mit Vergnügen und Gewinn lesen kann. K.West

Bereits der Titel (…) – der augenscheinlich grammatikalisch falsch mit der englischen Sprache umgeht – soll die Aufmerksamkeit auf den Zusammenhang zwischen Sehen und Denken lenken und damit zugleich eine Form der visuellen Praxis betonen, die innerhalb der konzeptuellen Fotografie die zentrale Rolle spielt: die Ausnüchterung der Bildaura. Photo Presse

Aber die Auswahl ist repräsentativ genug, um zumindest im Segment des Hochqualitativen keine Wünsche offen zu lassen. monopol

Damit fokussiert die Sammlung in beispielhafter Dichte und Qualität einen der zentralen Aspekte innerhalb der Entwicklung der Fotografie zur eigenständigen Kunstform. photoscala

Laura OwensDie zarten, häufig skizzenartigen Bilder wirken in ihrer kindlich anmutenden Ornamentik und ihrer sym-bolisch aufgeladenen Gegenständlichkeit oft romantisch oder naiv. KulturSpiegel

Einen fantastischen Einblick bietet die Ausstellung (…) mit neuen Arbeiten, bei der auch 50 Künstlerbücher auf einem Tisch ausgebreitet sind. (…) Die ganz große Geste hat sie in ihrem neuen neunteiligen Gemäldezyklus in dunklen Blautönen zelebriert, der einen ganzen Raum (…) einnimmt. Die Bilder von Owens entziehen sich der Sprache, sie müssen gesehen werden,

Rückblick: Das Ausstellungsjahr 2011 Pressestimmen

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Ausstel- lungen 2011: 1, 2 Through the Looking

Brain 3 Laura Owens

2 3

1

Rückblick: Das Ausstellungsjahr 2011 Pressestimmen

die erste Einzelausstellung von Owens in einem deutschen Museum ist genau der richtige Ort dafür. art-magazin

Thomas Rentmeister: Objects. Food. Rooms.Chaos mit Penatencreme und Nutella: Der Bildhauer Thomas Rentmeister hat Besitz vom Kunstmuseum Bonn ergriffen. (…) Das Denken in Räumen und Volumina, das Experiment mit Größenverhältnissen, schließlich die Verführung des Tastsinns durch unterschiedliche Oberflächen durchzieht die exzellente, repräsen tative Ausstellung. General-Anzeiger

Abschlecken verboten! Kunst aus 200 Kilogramm Nutella Express

Action painting with Objects. Thomas Rentmeister sweetens up and whites out Kunstmuseum Bonn berlinartjournal

Im Gegensatz zu seinen Polyesterskulpturen, die eine ganz dünne Ober -fläche haben, unter der sich nur Luft befindet, hat Thomas Rentmeister Substanz. kunst:art

“Dirty Minimalism” (…) Für seine Installationen und Assemblagen aus Alltagsmaterialien wie Chips, Nutella, Taschentüchern, Tampons oder Tabletten gebe es keinen besseren Begriff, findet der 1964 geborenen Künstler. monopol

Zugleich läßt sich der Kontrast aus Monumentalität und Vergänglichkeit auch als Allegorie auf einen Kunstbetrieb lesen, in dem die Halbwertzeit der Gegenwartskunst immer kürzer wird und das Teuerste manchmal einfach nur ein Fake ist. Wahrscheinlich war Thomas Rentmeister nie aktueller. FAZ

Dick und klebrig hängt die cremeweiße Schmiere in Ritzen und Fugen, zäh zieht sie sich über Kühlschrank-gitter. (…) Wie Kitt hält sie diese erstaunliche Konstruktion zwischen Plan und Chaos, Architektur und Land-schaft, C.D. Friedrich, Minimal Art und Konsumkritik im Gleich gewicht. K.West

Mit viel Aufwand ahmt der ideologieunverdächtige Ironiker souverän die klassische Technikbeherrschung nach – und erschafft doch seltsame Hybride, die man wegen ihrer lockenden Karamelltöne sogleich dem Geschmackstest unterziehen möchte. Kölner Stadtanzeiger

Max Frisinger: RotorSo bildet Frisingers gebändigtes und akkurat arrangiertes Müll-Chaos einen reizvollen Kont-rast zur Kunstmuseums-Treppe von Axel Schultes und eröffnet gleichzeitig einen Dialog mit der wuchernden weißen Arbeit aus Kühlschränken, Penatencreme und Zucker in der aktu ellen Schau von Thomas Rentmeister. Frisinger hat eine ideale Schnittstelle an der Schwelle zwi-schen dem Foyer und Ausstellungsräumen geschaffen. General-Anzeiger

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Ausstel- lungen 2011:

1, 2 Laura Owens 3, 4, 5 Thomas Rent-

meister, Objects. Food. Rooms.

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Kunstbegeistert: Bildung & Vermittlung

Kunstbegeistert! – Das waren mehrere Tausend Teil-nehmerinnen und Teilnehmer an unserem diesjäh-rigen Vermittlungsprogramm. Vom Frühförderpro-gramm für Kinder ab vier Jahren und ihre Eltern über Vorschul- und Schulkinder bis zum Seniorenkurs bie-ten wir für jede Alters- und Interessengruppe spezifi-sche Angebote. Öffentliche und kostenfreie Führungen zur Samm-lung und den Sonderausstellungen werden regelmä-ßig an den Wochenenden angeboten. Sonntags um 11 Uhr finden Kuratoren-Führungen statt, die von den festen und freien wissenschaftlichen Mitarbeiterin-nen und Mitarbeitern des Kunstmuseums durchge-führt werden. Samstags und jeden ersten Sonntag im Monat je-weils um 15 Uhr führen die Mitglieder des Arbeitskrei-ses. Diese Sonntagstermine stehen ganz im Zeichen von August Macke und den Rheinischen Expressio-nisten, dem wichtigsten Fundament unserer Samm-lung. Der Arbeitskreis ist eine seit vielen Jahren fest etablierte Gruppe von fast 30 Mitgliedern, die sich wöchentlich zum regelmäßigen Austausch und zur Diskussion über Kunst vor dem Original in den Aus-stellungsräumen trifft. Die Vielfalt an Workshops, gebuchten Führungen, theoretischen und praktisch-bildnerischen Kursen machen die rund 30 freien spezialisierten Mitarbei-terinnen und Mitarbeiter der Abteilung Bildung und Vermittlung möglich. Ihre Expertisen in den Berei-chen Kunstpädagogik, Kunstgeschichte, freier Kunst wie auch Kunsttherapie garantieren für die hohe fachliche Qualität der Veranstaltungen. Und für den Spaß im Museum sorgt die ganz persönliche Kunst-begeisterung von allen.

Neu in unserem Programm sind die zwei Formate Kunstwerker und Kunstkritiker. Hiermit richten wir uns gezielt an interessierte Erwachsene, die ihren individuellen Zugang zur zeitgenössischen Kunst so-wohl im eigenen kreativen Schaffen als auch im ge-meinsamen Gespräch suchen.Großen Stolz und Begeisterung löste die Ausstellung ihrer Arbeiten bei unseren Nachwuchs-Meisterzeich-nern im Sommer aus. In diesem Begabtenförderkurs lernen Kinder ab 8 Jahren verschiedene Zeichentech-niken von der Pike auf, und die Entwicklungsschrit-

te des letzten Jahres sind mehr als bemerkenswert! Im Herbst schlossen wir den inzwischen schon zwei-ten Durchgang des Projekts 201X ebenfalls mit einer Ausstellung ab. Jugendliche und junge Erwachsene mit Abhängigkeitserkrankungen der LVR Klinik Bonn treffen auf Schülerinnen und Schüler (diesmal des Robert-Wetzlar-Berufskollegs) und arbeiten gemein-sam an ihren eigenen künstlerischen Umsetzun-gen zu Themen der Identität. Eine dritte Runde fürs nächste Jahr ist bereits geplant.An drei ArtAbenden luden die Nachwuchs-Kunst-historiker ihre Kommilitoninnen und Kommilitonen – und natürlich auch alle anderen Interessierten – zu Gesprächen über Kunst in die Sammlung sowie in die Wechselausstellungen Through the looking brain und Thomas Rentmeister ein. Als Highlight erwies sich die Veranstaltung im Dezember 2010, bei der nicht nur diskutiert, gezeichnet und getextet, sondern auch, anlässlich der Jahreszeit, Kunstgeschenke hergestellt wurden.

Beinahe schon als Selbstläufer können auch in die-sem Jahr wieder die überaus erfolgreichen Feste und Sonderveranstaltungen bezeichnet werden: das Mu-seumsmeilenfest, die mehrwöchige Kindermalaktion KinderKunstKinder mit der großen Eröffnungsfeier im Künstlerforum, Beethoven Bonnensis, das Kin-der- und Jugendprogramm des Beethoven Festivals und nicht zuletzt das rheinische Lesefest für Kinder Käpt’n Book. Hier enterte nicht nur der berühmt-berüchtigte Käpt’n alleine das Kunstmuseum, son-dern er hatte auch eine prominente Verstärkung im Schlepptau: die WDR-Maus. Anlässlich ihres 40. Geburtstags verbrachte die Maus einen ganzen Tag im Kunstmuseum, bekam von Prof. Dr. Stephan Berg eine Torte überreicht, erklärte, was so alles auf einem Bauernhof passiert und ließ sich von allen Kindern geduldig streicheln.

ALLERHAND – die Gemeinnützigen Werkstätten Köln – waren zu Gast im Kunstmuseum Bonn, um im Rah-men einer Workshopreihe die Rheinischen Expres-sionisten und die zeitgenössische Kunst zu studieren, nach ihnen zu zeichnen und eigene Kompositionen zu Papier zu bringen. Die Künstlerinnen und Künstler der Keramikgruppe fanden hier neue Anregungen für

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Impressionen aus der Bildung &

Vermitt lung: 1 Führung Demokratie ist lustig 2 Art- Abend 3 Die Maus zu Gast beim Lesefest Käpt’n Book

im KMB 4 ALLERHAND – Ausstellung der Kera mik- gruppe 5, 6 Projekt 201X,

Eröffnung und Workshop

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ihre Arbeit. Seiltänzer, Mutter und Kind, Porträt oder Badende: Die vor den Originalen entstandenen Skiz-zen wurden überarbeitet, farbig gestaltet und auf Keramiken übertragen. Die eindrucksvollen Ergebnis-se konnten am 4. Dezember 2011 im Kunstmuseum präsentiert und von einem begeisterten Publikum erworben werden. An diesem Tag war es das ALLER-HAND-Team selbst, das Führungen und Workshops zu den Kunstwerken des Museums durchführte. Barrierefreiheit und Inklusion stellen den Maßstab und den Anspruch unserer Kunstvermittlung dar. Die Bonner Werkstätten Lebenshilfe Bonn nutzen seit 1994 wöchentlich das Museum als Ort neuer Erfah-rungen und kreativer Gestaltung. Jahrelange kon-tinuierliche Kooperationen mit Förderschulen, mit dem Bonner Verein für gemeindenahe Psychi atrie, mit dem Verein für Körper- und Mehrfachbe hind erte Bonn und vielen anderen Institutionen sind Teil un-seres Vermittlungsprogramms. Dank der Unterstüt-zung durch den Lions Club Bonn besuchen Schülerin-nen und Schüler der Christophorusschule, aber auch MitarbeiterInnen der GVP Gemeinnützige Werkstät-ten Bonn regelmäßig „ihr“ Kunst museum.

Unter dem Titel Inside lud die in Freiburg lebende Künstlerin Stefanie Gerhardt (geb. 1974) zur diesjäh-rigen Ausstellung für Kinder und Jugendliche ein. Die gleichnamige, 36-teilige Videoinstallation, ein Archiv kleinformatiger Porträts, ein Video mit „malenden“ Mäusen sowie die lebensecht wirkende Plastik eines schaukelnden Kindes eröffneten einen Raum voller Geheimnisse und Uneindeutigkeiten. Die Exponate, aber auch der Werktisch im Ausstellungsraum sowie ein breites Workshopprogramm versprachen Kindern und Jugendlichen einen spielerischen Umgang mit Malerei, boten Anregungen zum figürlichen Zeichnen und zur Beschäftigung mit eigenen körperlichen und gefühlsmäßigen Befindlichkeiten im Zusammenhang mit Zeit- und Raumwahrnehmung. Rund 20.000 Schülerinnen und Schüler nahmen 2011 an den Work-shops und Veranstaltungen im Kunstmuseum teil.

Das vom Kunstmuseum Bonn in Kooperation mit dem LVR-LandesMuseum Bonn entwickelte und durch das Regionale Bildungsbüro im Schulamt der Stadt Bonn unterstützte Bonner Museumscurriculum für Grund-

schülerinnen und Grundschüler steht nach einer Mo-dellphase seit Beginn des Jahres allen Schulen zur Verfügung. Dieses bundesweit einmalige Projekt mit der Orientierung an den Richtlinien für Grundschulen in NRW ermöglicht verbindliche und langfristige Ko-operationen mit Schulen und eine nachhaltige Ver-mittlung der „Kompetenz Museumsbesuch“. Ein einmaliges Schulprojekt konnte das Kunstmu-seum dank der Unterstützung durch den Kiwanis-Club Bonn auch in diesem Jahr mit der Pestalozzi-Grundschule verwirklichen. Im Anschluss an mehrere Workshops im Museum gestalteten die Kinder dieser Förderschule mit dem Förderschwerpunkt Lernen ei-nen Raum ihrer Schule und entdeckten nicht nur die Kunst, sondern auch ihre eigenen Fähigkeiten und damit „Lebenskunst“. Auch weiterführende Schulen sind uns willkomme-ne Kooperationspartner. So haben in diesem Jahr die ersten Schulen begonnen, im Rahmen der Bildungs-partnerschaften NRW und bezogen auf ihren jewei-ligen schulinternen Lehrplan feste Unterrichtsreihen mit uns zu entwickeln.

Unter dem Motto Wir fangen früh an! findet eine Vielzahl an Veranstaltungen für Kinder ab vier Jahren statt. Ein Schwerpunkt liegt bereits seit den siebziger Jahren in Angeboten für Vorschulkindergruppen aus Kindertagesstätten. 2011 finanzierte das Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Lan-des Nordrhein-Westfalen das vom Bonner Kunstmu-seum konzipierte Projekt „ViM“ – Vorschulkinder ins Museum. Die modellhaften Bausteine zu inhaltlichen und bildnerisch-technischen Schwerpunkten werden 2012 in einer Publikation vorliegen. Bei diesem Projekt arbeitete das Museumsteam eng mit Kindertages-stätten und dem Robert Wetzlar Berufskolleg zusam-men, um übertragbare Module für Kunstmuseen im Bereich der Arbeit mit Kindern im Vorschulbereich, aber auch der Ausbildung und Fortbildung der Erzie-herInnen zu entwickeln. Mit der Konzeption und Durchführung innovativer Konzepte und deren Präsentation auf Fachtagungen in Hamburg, Dessau und Dresden nahm das Kunst-museum Bonn auch 2011 an überregionalen aktuellen Diskussionen über Kulturelle Bildung aktiv teil. Wir haben viel zu bieten. Daher bleiben wir am Ball!

Kunstbegeistert: Bildung & Vermittlung

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Impressionen aus der Abt. Bildung

& Vermittlung: 1 Führung des Arbeitskreises 2 Pesta-

lozzischule Bonn 3 Workshop für demenziell veränderte Men-

schen 4 Führung Blick hinter die Kulissen 5, 6 Aus stellung

Inside, Workshop und Eröffnung

2

4 6

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möglicht und anschließend diskutiert werden. Die beiden Veranstaltungsteile finden wechselnd an der Universität und im Museum statt, wobei in der Regel eine Woche dazwischen liegt.

Nachdem in den Vorjahren u.a. bereits so prominente und wichtige FotografInnen wie Jeff Wall, Jörg Sas-se, Jürgen Klauke, Timm Rautert, Thomas Demand, Katharina Sieverding und der kürzlich verstorbene Bernhard Johannes Blume nach Bonn kamen, war im Januar 2011 Hilla Becher zu Gast im gut gefüllten Au-ditorium des Kunstmuseums. Das überaus kurzweili-ge Gespräch, dem auch Candida Höfer lauschte, war eine gelungene Gelegenheit nicht nur eine zentrale Figur der neueren Kunstgeschichte leibhaftig zu be-staunen, sondern Hilla Becher auch als eine anregen-de Persönlichkeit kennen zu lernen: Wer ansonsten „Schwellenangst“ vor der Kunst verspürt, konnte hier erleben, das so etwas nicht existieren muss.

Im Mai drehten sich die photography talks um eine zentrale Figur der Kunst der siebziger Jahre, die mit ihren reichen Themen die weibliche Emanzipation in der Kunst in Fotografie und Video erheblich voran brachte: Thema des lebhaft diskutierten Workshops im Kunstmuseum war das Werk von Ulrike Rosen-bach, die in der darauf folgenden Woche in der Uni-versität über ihr Werk referierte. Wieder einmal durf-te gelten: die photography talks bringen das Sehen und das Denken auf den aktuellen Stand!

MuseumsforumDas Kunstmuseum Bonn und die Stiftung Kunst der Sparkasse in Bonn veranstalten seit 1989 gemeinsam das Museumsforum, um interessierten Bürgerinnen und Bürgern aktuelle Themen der zeitgenössischen Kunst näherzubringen. Herausragende Persönlichkei-ten aus der Kunstszene, dem Städtebau, der Politik und anderen Bereichen referieren als ausgewiesene Experten und geben Antworten auf Fragen, die Kunst und Museum betreffen. Am 9. November 2011 refe-rierte Olaf Nicolai über seine Arbeiten aus der letzten Zeit, Samani und Diabatia. Der 1962 in Halle/Saale geborene Künstler lebt und arbeitet in Berlin.

Interdisziplinär: Kunstdiskurse 2011Symposium Können Bilder lügen?photography talksMuseumsforum

Symposium Können Bilder lügen? Ein Museum ist nicht nur ein Ort des Staunens und Entdeckens, der einer möglichst breiten Öffentlich-keit neuere Kunst zeigt, sondern auch ein Ort der For-schung. Deshalb lässt das Kunstmuseum auch den wissenschaftlichen Austausch nicht außer Acht. So waren wir froh, die Philosophische Fakultät der Lud-wig Maximilians Universität München unter Leitung von Prof. Julian Nida-Rümelin als Kooperationspart-ner bei der gemeinsam veranstalteten Tagung Kön-nen Bilder lügen? gewinnen zu können. Die Veran-staltung fand am 7. Juli 2011 im Rahmen der von der Kultur stiftung des Bundes unterstützten Reihe PHI-LOSOPHIE : KUNST statt und stieß auf großes öffent-liches Interesse. Dies war uns auch eine Ermutigung, die seit 2004 bestehende Reihe von Symposien zur Kunst in Verbindung mit universitären Einrichtungen fortzusetzen und so eine große Allianz der Bildungs-Einrichtungen herzustellen.

Das Symposium Können Bilder lügen? ergänzte sich besonders glücklich mit der im Kunstmuseum kurz zuvor eröffneten Ausstellung Through the Looking Brain – Eine Schweizer Sammlung konzeptueller Foto grafie, auf deren Inhalt alle fünf Referenten der Tagung kursorisch eingingen, so dass auch für die Zuhörer der Tagung eine tatsächliche inhaltliche Ver-schränkung zwischen der Museumsarbeit und den Überlegungen von Philosophen (Kendall Walton, Klaus Sachs-Hombach, Dominic McIver Lopes) und Kunst- (Herta Wolf) bzw. Literaturwissenschaftlern (Michael Wetzel) zustande kam.

photography talks Ebenso um das Thema der Fotografie geht es auch bei den photography talks – eine bereits 2005 ein-geführte Reihe von Gesprächen um und mit zeitge-nössischen FotografInnen, die das Kunstmuseum in Kooperation mit der Universität Bonn (Prof. Anne Marie Bonnet) zwei Mal jährlich durchführt. Es han-delt sich um eine jeweils zweiteilige Veranstaltungs-reihe, bei der die KünstlerInnen ihr Werk in Bonn vorstellen. Diesen Beiträgen gehen zunächst Work-shops voraus, bei denen in Kurzstatements (10–15 Min.) aus durchaus unkonventioneller Perspektive verschiedene Sichtweisen auf die KünstlerInnen er-

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1 Symposium Philosophie : Kunst 2 Referenten, Leiter

Stefan Gronert (Mitte) und Team

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Stephan Berg Es gibt ja immer wieder die Diskussionen darüber, dass Malerei nicht in der Lage sei, zu der heutigen Situation einer globalisierten Welt etwas Zeitgemäßes beizutragen. Du gehörst zu den Künstlerinnen, die nicht nur systematisch und analytisch über das Medium nachdenken, sondern auch nahezu emphatisch die Möglichkeiten der Malerei beschwören. Worin liegen die Chancen der Malerei?Katharina Grosse Ich glaube, dass zeitgenössische Kunst generell etwas Wichtiges zu unseren aktuellen Lebensfragen beitragen kann. Da ich aber Malerin bin, befasse ich mich vor allem mit den Möglichkeiten des gemalten Bildes. Mich interessiert, welche neuen Denkvorgänge durch das gemalte Bild ausgelöst werden und wie sie dazu beitragen, dass wir fruchtbarer und flexibler in den multiplen öffentlichen Räumen navigieren und sie dabei beeinflussen können. Das gemalte Bild unterscheidet sich dabei von allen anderen bilderzeugenden Vorgängen. Denn im gemalten Bild sind klar nacheinander produzierte Handlungen gleichzeitig sichtbar, sich ausschließende Systeme können hier also sichtbar koexistieren. Dadurch kann man die Erfahrung machen, dass sowohl die zeitliche Reihung von Zukunft, Vergangenheit und Ge-genwart als auch Kausalzusammenhänge fundamental zu hinterfragen sind. Die Stärke der Malerei liegt also unter anderem darin, dass sie diese Paradoxe sichtbar erproben kann. Und das hat Einfluss auf das Erleben und Gestalten unserer aktuellen Lebenswirklichkeit. Da Stag-nation in gesellschaftlichen, aber auch persönlichen Bereichen meist mit dem Verweis auf die Vergangenheit bzw. durch Ursache-Wirkungsketten gerechtfertigt wird, kann das Erkennen der Koexistenz sich ausschließender Systeme in dem gemalten Bild zu einem analogen Denkprozess in allen Bereichen unseres Lebens führen. Damit dies geschieht, muss die Gesellschaft aber bereit sein, das von der Kunst angeregte Denken auf derselben Ebene zu rezipieren wie sogenannte wissenschaftliche, politische oder wirtschaftliche Fakten. Und da kommt dem Museum und seinen Mitarbeitern als Brücke zum Publikum eine eminent wichtige Rolle zu. Es liegt unter anderem in eurer Hand, wie die Erkenntnisse, die von Kunst ausgehen, im Zeigen und im Schreiben darüber vermittelt werden. SB Dein Repertoire hat sich in den letzten zehn Jahren enorm erweitert. Das betrifft vor allem die Eroberung des Raumes mit Arbeiten, die sowohl am Diskurs der Skulptur, der Installation, der Architektur, gewissermaßen auch am Diskurs des Performativen teilhaben. Was bedeutet dieses Moment der Raumwerdung der Malerei? Und: Ist das überhaupt noch Malerei bzw. hilft uns dieses Denken in den klassischen Medien-Kategorien überhaupt noch bei der Diskussion zeitgemäßer künstlerischer Handlungen?

Klartext: Katharina GrosseKatharina Grosse wurde 1961 in Freiburg/Breisgau geboren und lebt und arbeitet in Berlin. 2000 – 2010 hatte die Künstlerin eine Professur an der Kunsthochschule Berlin-Weissensee inne; seit 2010 ist sie Professorin an der Kunstakademie Düsseldorf.

Die Malerei als Möglichkeitsraum Katharina Grosse und Stephan Berg im Gespräch über die 2011 am Kunstmuseum Bonn installierte Außenarbeit In Seven Days Time

KG In der Malerei wird der vorstellbare, gedachte Raum artikuliert. Ich erkunde mit meiner Malerei die Konfrontation dieses Möglichkeitsraumes mit seiner Umgebung. Diese Umgebung ist in einem anderen Grad materialisiert und folgt so anderen, meist messbaren Raumgesetzen als der gedachte Raum. Wenn aber Vorstellung, Handlung und Materialisierung gleichzeitig auftreten können, dann ermöglicht uns diese Gleichzeitigkeit in allen Situationen des Lebens extrem hybride Räume gleichzeitig zu betreten.SB Was waren die entscheidenden Überlegungen für die Arbeit in Bonn?KG Ich wollte ein Bild in das Volumen des Raumes tragen, ohne dass es eine skulpturale Masse als Stütze braucht. Das Bildfeld sollte eine unabgeschlossene Qualität haben und einen Riss im architektonischen Umfeld verursachen oder wie ein Splitter einer nicht mehr nachvollziehbaren Handlung auf die Umgebung wirken. Ich will die einheitliche Maßstäblichkeit und Geschlossen-heit der Situation irritieren.SB Wie bist du auf den Titel In Seven Days Time gekommen und was bedeutet er für dich?KG Wie viel Zeit können wir überschauen? Eine Minute oder eine Woche oder einen Monat? Ich kann meine Wahrnehmung von Zeit nutzen, um Zeit auszudehnen oder zu komprimieren. Zeit wirkt in meiner Arbeit auf derselben Ebene wie Volumen, Farbe, Materialaufwand, Werk-zeugwahl; sie wirkt auf derselben Ebene wie das Licht, der Wind, mein Team, ich, du und das Mu seum mit all seinen Komponenten.SB Welche Rolle hat die Architektur von Axel Schultes in deinen Überlegungen gespielt, die ja bis heute den Anspruch erheben darf, durchaus paradigmatische Parameter für eine zeitgenös-sische Museumsarchitektur entwickelt zu haben?KG Ich benutze das Gebäude als Stütze. Ich sehe es als skulpturale Voraussetzung um meine Malerei zu zeigen. SB In Seven Days Time ist räumlich gewordene Malerei und zugleich ein Stück aus einem offen sichtlich nicht mehr herstellbaren Ganzen. Wie funktioniert diese Arbeit für dich als Körper: Ist sie einfach ein Malkörper oder selbst auch eigenständige Skulptur? Wie stark partizipiert sie am Diskurs der Architektur oder ist sie, bei aller Größe, eher modellhaft zu denken?KG Ich überdenke meine Ausgangsposition ständig, und dabei frage ich mich immer wieder, wie die zentralen Eigenschaften der Malerei durch Komponenten des neuen Bildfeldes hervor-treten können und umgekehrt. Mit Komponenten meine ich die architektonische Umgebung, das Material, die Form, die statischen Möglichkeiten, mein Team, meine Wut und Aggression usw. Das eine kann also nicht getrennt vom anderen betrachtet werden. Kategoriale Trennun-gen führen oft zu sehr formalen Diskussionen, die die Dringlichkeit der Arbeit verschleiern. Da die Arbeit eine Art von Unvorhersehbarkeit verhandelt – wie ein abrupter Niederschlag aus einem größeren Zusammenhang –, wird die Kategorie beim Betrachten immer wieder neu verhandelt.SB Eine deiner zentralen Fragen ist die, wie das Bild im Raum erscheint. Gibt es dabei einen kategorialen Unterschied zwischen deinen Leinwandarbeiten und einer Arbeit für den öffent-lichen Raum?KG Die Arbeit im Raum expandiert, verlangsamt den Blick, vergrößert die Vorkommnisse. Die Leinwand ermöglicht die Kompression der Handlungsebenen, was zu Schnelligkeit und Vibra-tion des Blickes führt.SB Du arbeitest neben anderen Materialien sehr häufig und betont mit der Spraypistole. Dadurch erhalten manche deiner Arbeiten auf den ersten Blick einen graffitinahen Eindruck.

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FASZINIERENDE KUNSTWERKE IN STILVOLLEM AMBIENTE ////

GLASKUNST // SKULPTUREN // MALEREIINTERNATIONALE KÜNSTLER UND IHRE BESTEN ARBEITEN

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Ist diese Nähe zu einer basisdemokratischen Streetsprache gewollt oder verfolgst du ganz andere Ziele?KG Trotz ferner ästhetischer Verwandtschaft gibt es keine mentale Verbindung zu Graffiti oder street art. Im Graffito wird durch Schreiben oder Darstellen ein Areal abgesteckt und als Besitz markiert, also eine Grenze für ein System festgelegt. Ich schreibe nicht und das Übereinander-lagern malerischer Handlungen ist unabgeschlossen und expansiv.SB Du hast einmal gesagt: „Was auf dem Bildfeld erscheint, ist nicht der Realität untergeord-net, es konstituiert diese Realität.“ Ist das nicht im Grunde ein utopischer Anspruch?KG Ich erlebe die Welt als Feld, auf dem sich verschiedene Komponenten gleichberechtigt in jedem Moment ständig neu zu einer Realität zusammenfügen. Ich bin fundamental am Jetzt und Hier interessiert, daher existiert das Woanders nicht. Ich nehme keine hierarchischen Unterordnungen wahr, wie es die Annahme von Utopie erfordern würde.SB Zugleich steht hinter diesem Zitat dein Weltbild, das davon ausgeht, dass die Realität an sich nicht existiert, sondern eine Illusion ist. Dass also unsere Imaginationen und Projektio-nen die Realität erschaffen und somit die Bildebene sozusagen die konstitutive Ebene für die Realität sei. Ist das im Grunde aber nicht zu einfach gedacht, weil du damit schlicht das Factum brutum einer uns tagtäglich handfest umgebenden Realität leugnest?KG Was ich als Bildebene wahrnehme, erfordert das gleichzeitige Denken von Möglichkeits-raum und gebautem Raum, was du Factum brutum nennst: die Gleichzeitigkeit des Entweder-oder. Es findet also kein diskursives Abwägen statt, sondern vielmehr die ständige Neuformu-lierung der Beziehungen zwischen den Komponenten.SB Der Weg von der Imagination zum tatsächlichen Malen (der Handlung Malen) ist für dich vergleichbar mit der Bewegung zwischen den Sphären des Privaten und des Öffentlichen. Kannst du das näher ausführen? Darüber hinaus frage ich mich, ob dies nicht auch vergleichbar wäre mit dem Transit vom Lokalen zum Globalen. Verhält sich die Wahrnehmung des Lokalen und Globalen nicht ebenso paradox und bedingungslos verschränkt zueinander wie die des Imaginierten und Materialisierten?KG Ich frage mich immer wieder, ob ich mich mit meiner Arbeit auf ein Feld globaler Informa-tion beziehen kann. Kann ich mich überhaupt auf etwas anderes beziehen, also auf das Werk eines anderen Künstlers oder einer Künstlerin, ohne die Interessenlage aufzugeben, die ich bis hier ausgelegt habe? Natürlich bin ich in Beziehungen, ob ich will oder nicht. Aber ich halte es für unwahrscheinlich, dass sie repräsentativ, zeitlinear oder abstrakt sind, und sie können auch nicht kausal oder hierarchisch sein. Außerdem schließe ich aus, dass sie willentlich zustande gebracht werden können.SB Du hast Theatralität mal als eines deiner Ziele bezeichnet. Was verstehst du darunter?KG Damit meine ich, dass ich mit der Malerei zeigen kann, dass die Realität theatralisch ist, also aufgeführt werden kann oder muss bzw. dass sie sich selbst aufführt. Dass es also kein Gesicht hinter der Maske gibt, in dem sie sich realer zeigt als in ihrer Aufführungspraxis. Realität ist illusionistisch. Das sehe ich durchaus positiv: Denn das heißt auch, dass sie gestaltungsoffen und nicht auf eine Urform, einen Ursprung oder eine Ursache zurückzuführen und damit zu bremsen ist. Durch das Betrachten von Inszenierung gewinnt man Abstand von der sozialen Persona und dadurch viel Unabhängigkeit.

(Ende)

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Ausgezeichnet: Kunstpreise

KUNSTPREIS START 2011 an Max FrisingerMax Frisinger (*1980) ist der erste Preisträger des von Helmut Andreas Hartwig und Arndt Lingohr ge-stifteten neuen KUNSTPREIS START. Im Mittelpunkt des jährlich zu vergebenden Preises steht die bei-spielhafte Verknüpfung von Architektur und Kunst, die das Museum immer wieder neu erlebbar macht. Der in Berlin ansässige Max Frisinger hat sich auf diesen spezifischen Kontext eingelassen und da-mit die hochkarätig besetzte Jury überzeugt. Seine skulpturale Großinstallation Rotor beherrscht das Treppenhaus und die Blickführung vom Foyer des Kunstmuseums aus, fordert zur Annäherung auf und senkt somit auch die Schwellenangst gegen-über der Kunst. Der Installation seiner Arbeit ging eine mehrwöchige Recherchearbeit im Bonner Raum voraus, wo der Künstler bei Institutionen, Firmen und an diversen Lokalitäten zahlreiche verschieden-artige Fundstücke und Objekte gesammelt und sie anschließend zu einer visuell anregenden Konstella-tion zusammengefügt hat. Damit setzt Frisinger ein machtvolles Zeichen gegen die auratische White- Cube-Atmosphäre der Architektur und wirft gleich-zeitig Fragen zum Zusammenhang von Kunst und Gesellschaft auf.

August-Macke-Medaille 2012 an Karl-Theo StammerAlle zwei Jahre überreicht die Stadt Bonn die August- Macke-Medaille an eine Künstlerin oder einen Künst-ler der Region als Anerkennung für ihr/sein Gesamt-werk. Zusätzlich findet jeweils eine Ausstellung im Künstlerforum Bonn statt, die ebenfalls von der Stadt unterstützt wird. Die August-Macke-Medaille 2012 wurde im Mai 2011 dem in Bonn und Südtirol leben-den Künstler Karl-Theo Stammer zuer kannt, der die Auszeichnung am Sonntag, 12. Februar 2012 im Rah-men seiner Ausstellung EINSZUM ANDEREN erhält. Den BONNER KUNSTPREIS hat der Künstler 1993 vor

allem wegen seiner Linolschnitte und Zeichnungen bekommen. In der Ausstellung im Künstlerforum werden diese umfangreich gezeigt, darüber hinaus Papierschnitte und „Malerei“, wie der Künstler seine farbigen Arbeiten (Pastellkreiden auf Papier) nennt. Im Obergeschoss werden Fotos aus Bruneck/Süd-tirol zu sehen sein, die den Liebhabern seiner Foto-kunst durch umfangreiche Publikationen bekannt sind. Dazu kommen bisher nicht öffentlich präsen-tierte Abzüge von Beobachtungen mit der Kamera auf der Art Cologne aus den letzten Jahrzehnten.

BONNER KUNSTPREIS 2011 an Julia SchmidDie Stadt Bonn fördert mit dem BONNER KUNST-PREIS Künstlerinnen und Künstler der Region. Die in Bonn aufgewachsene Künstlerin Julia Schmid (*1969) ist Gewinnerin des Preises 2011. In Malerei- zyklen zu urbanen und ländlichen Biotopen ver-knüpft die Künstlerin Fragen nach topo grafischer Verortung und sozialer Identitätsbildung mit Unter-suchungen zur Struktur des Bildes zwischen Reprä-sentation und malerischer Autonomie. Dabei geht der Malerei eine Phase der Recherche voraus, bei der die Künstlerin auf städtischen Routen die Pflanzen eines bestimmten Wegabschnittes sammelt. Für das mit dem Preis verbundene, von der Bonner IVG ge-förderte Atelierstipendium in euro päischen Städten wählte die Künstlerin Helsinki und Madrid aus. Erste Sondierungen haben schon in beiden Städten statt-gefunden. Außerdem stellt die Künstlerin im Rah-men einer Versuchsanordnung je eine exemplarische Pflanzensammlung von einem Spaziergang in den größten städtischen Parks von Helsinki und Madrid zusammen. Eine Fotodokumentation ergänzt diesen Teil der Stadtrecherche. Die vielschichtigen Ergebnis-se des Projektaufenthaltes fließen in die Ausstellung ab dem 15. November 2012 im Kunstmuseum Bonn ein und werden in einem Ausstellungskatalog doku-mentiert.

Es gibt sicher nicht viele Persönlichkeiten, die das Bonner Kunstleben der vergangenen gut fünfzig Jahre so nachhaltig geprägt haben wie Dorothea von Stetten. Geboren am 9. April 1913 in Berlin, or­ganisierte sie, die schon früh ihre Leidenschaft für die Kunst entdeckt hatte, ab den 1950er Jahren Ausstellungen vornehmlich amerikanischer Kunst. Bekannt mit dem Schriftsteller Thornton Wilder, dem Designer Charles Eames und dem Direktor des Museum of Modern Art, Alfred Barr, gelang es ihr unter anderem Gorky, Pollock und Motherwell in Deutschland zu präsentieren. Anfang der 1960er Jahre kuratierte sie die Ausstellung Amerikanische Zeichnungen 1942 – 1961 im Kunstmuseum, die den engen, Jahrzehnte langen Kontakt zum Haus be­gründete. Doch nicht nur das Kunstmuseum ver­dankt ihr viel. 1963 gehörte sie zu den Gründerinnen des Bonner Kunstvereins, dessen Vorsitzende sie von 1973 bis 1981 war. Beseelt von einem tiefen bür­

gerschaftlichen Engagement und einer großen Liebe gerade zur jun­gen Kunst hob sie Mitte der 1980er Jahre den Verein der Freunde des Kunstmuseums Bonn aus der Taufe. Fast zeitgleich setzte sie ein Zeichen für die Förderung des künstlerischen Nachwuchses, indem sie ihre Zeich­nungssammlung der Stadt über­gab und den Dorothea von Stetten­Kunstpreis stiftete. Mit 10.000 Euro dotiert wird er im zweijährigen Rhythmus im Kunst­museum Bonn vergeben, wobei die nächste Preis­verleihung im Oktober 2012 erfolgen wird. So bleibt Dorothea von Stettens Engagement für die Kunst auch über ihren Tod am 7. August 2011 wirksam. Die Stadt Bonn, das Kunstmuseum und der Verein der Freunde des Kunstmuseums Bonn haben ihr ganz ohne Frage viel zu verdanken.

Dorothea von Stetten zum Gedenken

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1 KUNST- PREIS START, In-

stallation Rotor von Max Frisinger 2 Preis-

trägerin BONNER KUNSTPREIS Julia

Schmid

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Ausblick: Das Ausstellungsjahr 2012LAURA OWENSTHOMAS RENTMEISTER: OBJECTS. FOOD. ROOMS.KUNSTPREIS START 2011: MAX FRISINGERKRIS MARTIN: EVERY DAY OF THE WEAK ALBERT OEHLENMUSCHELBAUM, HOLZVOGEL UND AUGENFISCH. Max Ernst für Kinder und JugendlicheLEWIS BALTZ: FotografieDAVID REED: HEART OF GLASS. Gemälde und Zeichnungen 1967 bis 2012ERNST WILHELM NAY: Gouachen, Aquarelle, Zeichnungen DOROTHEA VON STETTEN-KUNSTPREIS 2012BONNER KUNSTPREIS 2011: JULIA SCHMIDKUNSTPREIS START 2012

Bis 8. Januar 2012LAURA OWENS

Bis 5. Februar 2012THOMAS RENTMEISTEROBJECTS. FOOD. ROOMS.

Bis 1. Juli 2012KUNSTPREIS START 2011MAX FRISINGERSiehe Kunstpreise

2. Februar – 22. April 2012Eröffnung: 1. Februar 2012KRIS MARTINEVERY DAY OF THE WEAKDas Werk des belgischen Künstlers Kris Martin (*1972) vermittelt intensive Erfahrungen der Endlichkeit und des Vorübergleitens, von Leben und Tod. In seinen Arbeiten, die Installation, Skulptur, Fotografie, Zeich-nung, Schrift, Klang umfassen, diskutiert der Künstler die Gegenwart der Zeit, die Macht von Vorstellung und Erinnerung, die Schönheit und ihre Schrecken. Er fragt auch nach der Möglichkeit von Spiritualität, Ewigkeit, Religion und Gott. Trotz ihrer melancholi-schen, symbolischen und romantischen Aspekte tre-ten Martins Werke nicht emphatisch und pathetisch auf, sondern sind oft in einem skeptischen Humor verankert. Die formale Vielgestaltigkeit und die sinn-lichen, materiellen Qualitäten seiner Objekte verbin-den sich mit konzeptueller Strenge, spielerische Ele-ganz mit puristisch kühler Konzentration. Martin benutzt häufig gefundene Dinge, die ihre ei-gene Geschichte mitbringen, und lässt andererseits Objekte aufwändig produzieren; seine Arbeiten be-wegen sich vom kleinsten Format bis zur Raum fül-lenden Inszenierung. Das Kunstmuseum zeigt diese

erste umfassende Ausstellung Martins in Europa in Zusammenarbeit mit dem Aargauer Kunsthaus in Aarau und der kestnergesellschaft in Hannover. Zur Ausstellung erscheint ein umfangreicher, vom Künst-ler mitgestalteter Katalog.

1. März – 3. Juni 2012Eröffnung: 29. Februar 2012ALBERT OEHLENAlbert Oehlen (*1954, Krefeld) gehört zu den wich-tigsten deutschen Malern seiner Generation. Zent-rale Bedeutung erlangt sein 30 Jahre umspannendes Œuvre dadurch, dass es seine grundlegende Skepsis gegenüber dem Medium Malerei innerhalb des Me-diums selbst artikuliert, anstatt sich von der Malerei abzuwenden. Die Ausstellung umfasst etwa 50 Ar-beiten aus allen Werkphasen, von den frühen 1980er Jahren, über die Computerbilder und grauen Bilder der 1990er Jahre, bis zu den aktuellen, abstrakt-ex-pressiven Arbeiten des Künstlers, sowie einer Gruppe von eigens für Bonn entstehenden Werken. Verdeut-licht wird zum einen Oehlens spezifischer Umgang mit malerischer Abstraktion, zum anderen reflektiert die Auswahl das Verhältnis zwischen Linie und Flä-che und damit das Verhältnis zwischen Zeichnung und Malerei, das bislang in der Beschäftigung mit Oehlens Werk noch keine zusammenfassende Wür-digung erfahren hat. Mit dieser Ausstellung setzt das Kunstmuseum Bonn seine Reihe zu zentralen Male-reipositionen fort und nimmt Bezug auf ein seit 2009 in die Sammlung integriertes größeres Konvolut von Arbeiten Albert Oehlens aus den Jahren 1983 – 2006. Ein Katalog im Verlag HatjeCantz enthält alle gezeig-ten Arbeiten sowie vertiefende Essays zum Werk von John Corbett, Christoph Schreier und Stephan Berg. Mit Unterstützung der Kunststiftung NRW und Pro Helvetia, Schweizer Kulturstiftung.

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1 Kris Martin, T.Y.F.F.S.H.

2 Albert Oehlen, Captain Jack 3 Tho-

mas Rentmeister, Ohne Titel

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blick auf seine klare Formensprache als Dokumenta-rist wahrgenommen, dessen präzise SW-Fotografien eine Nähe zur Minimal Art besitzen. Später hat sich das Werk des seit 1986 in Paris bzw. Venedig ansäs-sigen Fotografen erheblich gewandelt und lässt in der Auseinandersetzung mit dem urbanen Raum, mit Architektur, Landschaft und Ökologie nun auch rückblickend ein ausgeprägtes politisches Interesse erkennen. In der ersten Retrospektive in einem deut-schen Museum wird das Gesamtwerk von Lewis Baltz in seiner ganzen Breite entfaltet und eröffnet nicht zuletzt im Blick auf diverse Arbeiten im öffentlichen Raum zahlreiche Neuentdeckungen. Parallel zum Re-print des längst vergriffenen Katalogs “Rule without Exception“ von 1990/93 entsteht im Steidl Verlag mit dem Buch “Just Exceptions“ eine neue Publikation, die einen Überblick über das Schaffen des Künstlers ermöglicht. Ferner werden erstmals die Texte des Fo-tografen in einem Sammelband publiziert.

17. Juni 2012NEUERÖFFNUNG DER SAMMLUNGzum 20jährigen Jubiläum des Kunstmuseums an der Museumsmeile

28. Juni – 7. Oktober 2012Eröffnung: 27. Juni 2012DAVID REEDHEART OF GLASSGemälde und Zeichnungen 1967 bis 2012In David Reeds (*1946 in San Diego) Schaffen spiegelt sich ein tiefes Wissen über die europäische und ame-rikanische Malereigeschichte; zugleich öffnet sich seine Kunst neuen Medien und künstlerischen Aus-drucksformen, wenn er sich mit dem Film auseinan-dersetzt oder installativ arbeitet. So verbindet seine Malerei eine gestalterische „Grundlagenforschung“ mit einer intensiven Diskussion dessen, was das „Bild“ heute überhaupt noch leisten kann. Die weit gespannten Perspektiven im Werk dieser herausra-genden Malerpersönlichkeit dokumentiert nun die für das Kunstmuseum Bonn entwickelte Ausstellung. Historisch wie systematisch argumentierend, spannt

25. März – 26. August 2012Eröffnung: 25. März 2012MUSCHELBAUM, HOLZVOGEL UND AUGENFISCHMax Ernst für Kinder und JugendlicheIn seinem Grafikzyklus „Histoire naturelle“ (Erstaus-gabe 1926), der sich im Besitz des Bonner Kunstmu-seums befindet, schuf Max Ernst (1891–1976) mit Hilfe der Frottagetechnik 34 Etappen einer „Natur-geschichte“, die als eine Entfaltung und Offenbarung des Lebens gelesen werden können. In immer neuen Begegnungen der Elemente Wasser, Licht, Erde und Luft entwickelt sich eine Bildergeschichte, in der sich die Sonne verdoppelt und Landschaften ins Unendli-che ausweiten und sich vertraute Dimensionen von Bäumen und Blättern wie in Träumen verändern und auflösen. Lebewesen wie Vögel und Pferde bevölkern eine fantastische und zauberhafte Welt. Diese grafi-schen Metamorphosen werden ergänzt durch Bron-zeplastiken, die als Leihgaben des Max Ernst Muse-ums Brühl gezeigt werden können. „Muschelbaum, Holzvogel und Augenfisch“ laden dazu ein, unserem Auge zu folgen und diesem doch auch zu misstrauen. Die Präsentation von Naturalien, aber auch die in den Ausstellungsraum integrierten Arbeitsbereiche zum Erproben der Frottagetechnik folgen dem Aufruf des Künstlers, die Welt immer wieder neu zu erfinden und zu gestalten. Ein Werkbuch mit Texten und Ab-bildungen zu Max Ernst regt an zum eigenen Experi-mentieren und Fantasieren. In Kooperation mit dem Max Ernst Museum Brühl des LVR.

10. Mai – 2. September 2012Eröffnung: 9. Mai 2012LEWIS BALTZFotografieDer 1945 in Newport Beach, Kalifornien, geborene Lewis Baltz zählt seit Beginn der 1970er Jahre zu den wesentlichen Wegbereitern einer neueren künstleri-schen Fotografie. Besonders unter dem Eindruck der einflussreichen Ausstellung ”The New Topographics“, an der er ebenso wie Bernd und Hilla Becher, Robert Adams u.a. beteiligt war, wurde Baltz anfangs im Hin-

Ausblick: Das Ausstellungsjahr 2012

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1 Max Ernst, L'evade 2 Max

Ernst, Elle garde son secret 3 Lewis

Baltz, Anechoic Chamber

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Ausblick: Das Ausstellungsjahr 2012

sich der Bogen von den frühen, naturinspirierten Ge-mälden, die erstmals in Europa präsentiert werden, über die „gefrorenen“ Gesten der 1970er-Jahre – Ge-mälden, in denen er sich mit dem subjektivistischen Pathos des abstrakten Expressionismus auseinander-setzt – bis zu den ornamentalen Werken der letzten zwanzig Jahre, deren Gestik völlig selbstgenügsam in sich zu kreisen scheint. Diese an barocke Ornamentik erinnernden Arbeiten entfalten eine kühle, verführe-rische Ästhetik, die gleichwohl Produkt einer komple-xen, durchaus reflektionsgeleiteten Vorbereitungs-phase ist. Dies dokumentieren die in die Ausstellung integrierten Zeichnungen, die klarlegen, wie stark sich Sensualismus und konzeptuelle Steuerung bei Reed verbinden. Gezeigt werden über 80 Arbeiten des Künstlers, die exemplarisch den Status Quo der Malerei vor und nach der Jahrtausendwende zur An-schauung bringen.

20. September 2012 – 3. Februar 2013Eröffnung: 19. September 2012ERNST WILHELM NAYGouachen, Aquarelle, Zeichnungen Die Farbe ist das Thema der Kunst von Ernst Wihelm Nay (1902 – 1968). Sie war das Mittel und das Ziel, mit der er die bewegte Gestalt des Bildes verwirklichte, nicht nur in seinen Gemälden, sondern auch in der großen Zahl der Gouachen, Aquarelle und Zeichnun-gen. Die Ausstellung, die das Kunstmuseum Bonn in Zusammenarbeit mit der Ernst Wilhelm Nay Stif-tung in Köln zeigt, umfasst 150 Papierarbeiten aus Stiftungs-, Museums- und Privatbesitz. Sie spiegeln die gesamte Entwicklung des Künstlers. Die Auswahl verdeutlicht, wie Nay in der Zeichnung die rhythmi-schen und konstruktiven Aspekte des Bildes klärte und wie er sich in Gouache und Aquarell Medien aneignete, die gleichberechtigt mit der Ölmalerei die Farbe zum zentralen Akteur des Bildes machen. Bereits von den seit 1937 entstandenen „Lofoten- Bildern“ und ihrem intensiven Landschaftserlebnis zu den „Hekate-Bildern“ der Nachkriegsjahre, die noch figürlich-mythische Elemente besitzen, zeigt sich die Energie der Farbe, die sich in den folgenden „Fugalen

Bildern“ immer freier entfaltet. 1955 wird die Scheibe zum dominanten Bildmotiv, mit dem Nay die Farbe zu ruhigen Harmonien führt. Seit 1963 beginnt er die Scheiben zu durchstreichen, wie von selbst entsteht dadurch die Form eines Auges. In seinen letzten Bil-dern nimmt er die in den „Augen-Bildern“ gesteiger-te Dramatik wieder zurück, reduziert die Farben zu einem raumlosen Nebeneinander von Flächen. In die-ser Einfachheit wird die Eigenmacht der Farbe noch-mals in grandioser Weise anschaulich.

01. November 2012 – 6. Januar 2013Eröffnung: 31. Oktober 2012DOROTHEA VON STETTEN-KUNSTPREIS 2012Zum 15. Mal präsentiert das Kunstmuseum Bonn die Teilnehmer des mit 10.000 Euro dotierten Dorothea von Stetten-Kunstpreises. Preisträger der letzten Jah-re waren Sigrun Jakubaschke (1984), Klaus vom Bruch (1986), Jochen Fischer (1988), Barbara Hée (1990), Berend Strik (1992), Thomas Florschuetz (1994), Gre-gor Schneider (1996), Tamara Grcic (1998), Johannes Kahrs (2000), Nicole Wermers (2002), Yael Barta-na (2004), Yves Mettler (2006), Kristoffer Akselbo (2008) sowie Tina Schulz (2010), allesamt Künstler, die sich in den vergangenen Jahren, nicht zuletzt dank der Unterstützung des Preises, erfolgreich pro-filieren konnten.

15. November 2012 – 3. Februar 2013Eröffnung: 14. November 2012BONNER KUNSTPREIS 2011JULIA SCHMIDSiehe Kunstpreise

29. Oktober 2012 – 19. Mai 2013Eröffnung: 28. Oktober 2012KUNSTPREIS START 2012

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1 Ernst Wilhelm Nay, Ohne Titel

2 Julia Schmid, Hof 33/Hauptstraße 45

3 David Reed, # 581

1 2

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Mitmachen: Verein der Freunde des Kunstmuseums Bonn e.V.Kunst-Freunde gesucht! Seit mehr als 25 Jahren Verein der Freunde

Eine Freundschaft macht die andere – sagt das Sprichwort. Unsere gilt dem Kunstmuseum Bonn, das wir seit 1985 ideell und finanziell unterstützen. Unser Verein ist gemeinnützig und hat sich die ideelle und materielle Unterstützung des Kunstmuseums der Stadt Bonn zur Auf-gabe gemacht. Die jährlich eingeworbenen Mittel erhöhen den Ankaufsetat des Museums. Insgesamt konnten bisher rund 60 Ankäufe getätigt werden.

Ziele des Vereins Im Vordergrund steht die Mittel-beschaffung zum Ankauf neuer Werke aus dem Be-reich der zeitgenössischen Kunst sowie der Rheini-schen Expressionisten. Die von der Museumsleitung vorgeschlagenen und vom Verein erworbenen Werke werden dem Museum als Schenkung oder Dauerleih-gabe zur Verfügung gestellt. Weiterhin fördert der Verein die Museumsarbeit durch die Finan zierung von Führungen, Vorträgen und Diskussionen sowie – mit eigenen Veranstaltungen – die Kinder und Jugendarbeit des Museums.

Kunst im Mittelpunkt – unser Vereinsleben Inter-essante Gespräche führen, Künstlerinnen und Künst-lern begegnen, mehr über Kunst erfahren, all das schätzen unsere Mitglieder. Entsprechend weit gesteckt sind die Aktivitäten des Vereins. In einer Vielzahl von Veranstaltungen und Vorträgen ste-hen die Auseinandersetzung mit neuen Kunstwer-ken, der Austausch von Meinungen und Erfahrungen sowie die Arbeit des Kunstmuseums im Vordergrund. Die Begegnung mit Kunst, der Besuch anderer Mu-seen, Galerien und Ateliers, interessante Kunstreisen mit Gleichgesinnten bestimmen unser Vereinsleben.

Mitglied werden – Mitglied sein Fördernde Mit glie-der unterstützen das Museum mit einem jährlichen Betrag von mindestens 500 Euro. Darin enthalten ist der Jahresbeitrag in Höhe von 50 Euro. Über den Betrag von 450 Euro wird eine steuerlich abzugsfähige Spendenquittung ausgestellt. Juniormitglieder unter 37 Jahren zahlen 200 Euro. Auch Firmen und Orga - nisationen können Fördernde Mitglieder werden. Der Mitgliedsbeitrag für Firmen und Organisationen beträgt 2.000 Euro/Jahr.

Für das Engagement unserer Förderer bedan ken wir uns mit { einer ArtCard, d.h. unter ande rem freiem Eintritt ins Museum und in die Kunst- und Ausstel-lungshalle der Bundesrepublik Deutschland { Ein-

ladungen zu exklusiven Ausstellungs-Previews mit den KuratorInnen und (wenn möglich) Künstler In-nen { Einladungen zu exklusiven Fest akten und anderen Veranstaltungen des Vereins { der Mög-lichkeit, an Künstlergesprächen und Atel ierbesuchen teil zu neh men { Sonder-Editionen zu Vorzugskon-ditionen { dem Angebot, an Kunstreisen und Ex-kursionen des Vereins teilzunehmen.

Reisen des Vereins – immer ein Highlight Venedig war das Ziel unserer Kunstreise im vergangenen Jahr. Unter der engagierten hervorragenden fachlichen Leitung von Prof. Stephan Berg wurde uns ein Feu-erwerk zeitgenössischer Kunst der 54. Biennale, dem Palazzo Grassi und der Punta della Dogana, aber auch der „alten“ Kunst des „großen Museums“ Venedig ge-boten. Der Ausflug in die Palladio-Stadt Vicenza hat uns einen umfassenden Einblick in das Schaffen des großen Renaissance-Baumeisters vermittelt. Als Ziel der diesjährigen Reise ist New York, wiederum unter der Leitung von Prof. Berg, vorgesehen. Das geplante Programm verspricht einen wirklichen Kunstgenuss.

Besuchen Sie unsere Homepage: www.freunde-kunstmuseum-bonn.deDer Vorstand und Frau Karoline Scheidemann stehen Ihnen für Auskünfte gerne zur Verfügung. Bitte sen-den Sie ihre Anfrage an: Kunstmuseum Bonn, Karo-line Scheidemann, Friedrich-Ebert-Allee 2, 53113 Bonn, T 0228 36 76 1178, F 0228 77-6220, Mail: [email protected]

Vorstand des Vereins Prof. Dr. Klaus Zerres (Vorsit-zender), Prof. Dr. Stephan Berg, RA Dr. Nicolai Besgen, Dr. Stephanie Bohn, RA Michael Plössner, Prof. Dr. Ulrich Schlottmann, Nicola Weppelmann

Unsere Ehrenmitglieder Dorothea Freifrau von Stetten †, Dr. Karl-Wilhelm Wedel, Jürgen Hall, Prof. Dr. Wilfried Fitting

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1 Preview mit Mitch Epstein

2 Galerienrundgang 3, 4 Reise zur Biennale

Venedig 2011 5 Besuch des Kanzlerbungalows 6 Atelierbesuch bei

Tony Cragg

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„Museums-Kunst“ für Jeden Nicht nur Kunst sehen, sondern auch mit nach Hause nehmen: Editi-onen, also Auflagenwerke, schaffen die Möglichkeit für Jedermann sich diesen Traum selbst zu erfüllen. Immer wieder finden sich Künstlerinnen und Künstler bereit, die sich dem Kunstmuseum verbunden fühlen und hier auch ausgestellt haben, exklusiv für den Ver-ein der Freunde des Kunstmuseums einen attraktiven Beitrag in Form einer Edition zu leisten. Das Editionsan-gebot wird nicht nur von den Mitgliedern des Vereins geschätzt; Anfragen kommen inzwischen aus dem In- und Ausland. Sei es ein exquisiter Holzschnitt von Christiane Baumgartner, das Foto Pont Neuf Wrap-ped von Christo, die aufwändige Edition Solitudines des Bonner Kunstpreisträgers Alexander Braun, sei es das Foto Smith Tire des Amerikaners Mitch Epstein oder jüngst auch der bemalte Pigmentdruck Western Art von Rosemarie Trockel: Mit diesen und weiteren Arbeiten haben Besucher und Interessenten die Mög-lichkeit Kunstwerke ihres Lieblingskünstlers einfach zu erwerben und damit zugleich die Arbeit des Ver-eins der Freunde des Kunstmuseums zu unterstützen.

Angebot: Die Editionen des Vereins der FreundeZu besichtigen sind sie im Foyer des Museums oder unter www.freunde-kunstmuseum-bonn.de/edi tio-nen/

Die „Kunstkiste“ von Katharina Grosse Im Rah-men der Vorstellung Ihrer neuen Außenarbeit In Seven Days Time gestaltete Katharina Grosse exklusiv für den Verein der Freunde des Kunstmuseums Bonn eine besondere, von der Künstlerin gestaltete „Kunst-kiste“. Sie enthält als Lose-Blatt-Sammlung eine Do-kumentation in Text und Bild aller Kunstwerke, die der Verein der Freunde in mehr als 25 Jahren für das Kunstmuseum erworben hat. Die „Kunstkisten“ sind als Unikate selbst farbenprächtige Kunstwerke. Zu-sätzlich hat die Künstlerin für den Verein eine Edition von 23 bearbeiteten Objekten als Vorzugsausgabe der „Kunstkiste“ entworfen. Der Subskriptionspreis der „Kunstkisten“ beträgt 80 Euro, die noch verfügba-ren Vorzugsausgaben sind für Fördermitglieder des Vereins zum Preis von 1.000 Euro, für Nichtmitglieder 1.200 Euro erhältlich. Informationen in der Geschäfts-stelle des Vereins.

Geplante Veranstaltungen 201231. 01. Preview KRIS MARTIN05. 02. Neujahrsempfang28. 02. Preview ALBERT OEHLEN04. 03. Atelierbesuch bei Jürgen Klauke, Köln08. 05. Preview LEWIS BALTZ16. 06. Preview NEUPRÄSENTATION DER SAMMLUNG26. 06. Preview DAVID REED21. u. 22. 07. Besuch der Documenta XIII, Kassel 02. 09. Besuch Museum Abteiberg, Mönchengladbach18. 09. Preview ERNST WILHELM NAY30. 10. Preview DOROTHEA VON STETTEN-KUNSTPREIS13. 11. Preview BONNER KUNSTPREIS27. 11. Preview KUNSTPREIS START 02. 12. Besuch der Deutschen Welle, BonnJan. – Dez. Ausstellungseröffnungen des Kunstmuseums

Reiseangebot 29. 09. – 5. 10. New York City, N.Y.

Mitmachen: Verein der Freunde des Kunstmuseums Bonn e.V.

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1 Galerien- rund gang

2 Christo, The Pont Neuf Wrapped Paris

3 Rosemarie Trockel, Western

Art

1

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Verein der Freunde des Kunstmuseums Bonn e.V.

Die Ministerpräsidentin des Landes Nordrhein-Westfalen

Amt für Soziales und Wohnen BonnAugust-Kaiser-Stiftung BonnThomas, Cristina und Ruedi Bechtler, zL Collection, ZürichGavin Brown’s Enterprise, N.Y.Sadie Coles HQ, LondonEiskellerberg.tvERGO Stiftung Kunst & Jugend, HamburgGalerie Gisela Capitain, KölnGalerie Thomas Zander, KölnGeneral-Anzeiger BonnInstitut für Auslandsbeziehungen e.V. (ifa) StuttgartKiwanis-Club Bonn e.V.Lions Club BonnMinisterium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-WestfalenMoskito. Das Familienmagazin für Bonn & den Rhein-Sieg KreisMargarethe PosseltPro Helvetia, Schweizer KulturstiftungStiftung Kunst, Kultur und Soziales der Sparda-Bank WestDorothea von Stetten-Stiftung BonnWDR Kulturpartner

KUNSTPREIS STARTHelmut Andreas Hartwig und Arndt Lingohr (Stifter) | Ströer Out-of-Home Media AG |Deutsche Post DHL | Kameha Grand Bonn | General-Anzeiger Bonn | Stiftung Kunst der Sparkasse in Bonn

Anzeigenpartner des Museumsmagazins 2011/2012Meyer-Köring, Rechtsanwälte / Steuerberater, Bonn / Berlin | Bankhaus Lampe | Glasstudio Borowski GmbH | Siebengebirgs-Druck GmbH & Co KG, Bad Honnef | SWB Stadtwerke Bonn | Deutsche Post DHL

Herausgeber Kunstmuseum Bonn

Texte Volker AdolphsStephan BergStefan GronertUte Herborg-OberhäuserIrene Kleinschmidt-AltpeterSabina LeßmannChristoph SchreierWybke WiechellKlaus Zerres

Redaktion & Anzeigen Ute Herborg-Oberhäuser

Gestaltung & Satz Annett Frey, www.freysign.de, Freiburg

Druck Siebengebirgs-Druck GmbH & Co KG, Bad Honnef

Bildnachweis © Kunstmuseum Bonn und die Künstler© VG Bild-Kunst, Bonn 2012: A. Braun, H. Campendonk, M. Ernst, S. Gerhardt, K. Grosse, E. Nay-Scheibler, D. Reed, T. Rentmeister, J. Schmid, R. Trockel © Fotos: David Ertl, soweit nicht anders angegeben | Kunstmuseum Bonn: S. 5 Abb. 10; 37 Abb. 1, 2; 43 Abb. 2 | Reni Hansen: Titel, S. 7 Abb. 2, 4; 15 Abb. 1; 19 Abb. 2, 4; 33 Abb. 1–3; 35 Abb. 3; 43 Abb. 3 | Teilnehmer Wett-bewerb "Gestalte Deine Stadt": S. 9 Abb. 1–6 | Videonale Bonn: S. 11 Abb. 3 | Guido Oberhäuser: S. 11 Abb. 6 | Klaus Zerres: S. 11 Abb. 9; 41 Abb. 1–6; 43 Abb. 1 | Ute Herborg-Oberhäuser: S. 13 Abb. 3; 21 Abb. 1 | Sabina Leßmann: S. 21 Abb. 2, 4; 23 Abb. 2, 3 | Olaf Bergmann: S. 28/29 | Achim Kukulies: S. 35 Abb. 1 |

Bildtitelauf den Seiten: Titel und 33: Max Frisinger, Rotor, 2011. Installation Kunstmuseum Bonn | 7 Heinrich Campen-donk, Stillleben mit zwei Köpfen, 1914. Kunstmuseum Bonn | Alexander Braun, Lakewood, 2010. Kunstmu-seum Bonn| 13 Stefanie Gerhardt, Passe, 2004–2011 | 15 und 28/29 Katharina Grosse, In Seven Days Time, 2011. Kunstmuseum Bonn | 19 Thomas Rentmeister, Muda, 2011. Installationsansicht Kunstmuseum Bonn | 35 Kris Martin, T.Y.F.F.S.H., 2009. Installationsansicht K20, Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf. Coll-ection Mimi and Filiep Libeert, Kortrijk. Courtesy Sies + Höke, Düsseldorf | Albert Oehlen, Captain Jack, 1997. Privat sammlung | 37 Max Ernst, L’évade, 1926 / Elle garde son secret, 1926. Kunstmuseum Bonn | Lewis Baltz, Anechoic Chamber, France Télécom Laboratories, Lannion, France, 1989–91 (Ausschnitt). Aus der Serie „Sites of Technology“. © Courtesy Galerie Thomas Zander, Köln | 39 Ernst Wilhelm Nay, Ohne Titel, 1962. Privatbesitz | David Reed, #581, 2007–2008. Privatsammlung | Julia Schmid, Hof 33/Hauptstraße 45, 2006/07 (vierteilig – zugehörige Fotografi e nicht abgebildet). Kunstmuseum Bonn | 43 Christo, The Pont Neuf Wrapped Paris, 1975–85, Jahr. Edition | Rosemarie Trockel, Western Art, 2011. Edition

Impressum Danke! Partner | Sponsoren | Stifter | Förderer

des Kunstmuseums Bonn 2011

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Dieser Preis gehört ganz Bonn!Wir für morgen: Beim bundesweiten Stadtwerke-Award 2011 haben wir mit unserem Engagement

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qualifiziert haben bzw. zertifiziert wurden.

Zertifizierte Druckereien dürfen dieses Logo im Rahmen der Kommunikation des Angebots

klimaneutraler Druckerzeugnisse einsetzen, z.B. auf der Website oder in Flyern.

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Kunstmuseum Bonn, Museumsmeile, Friedrich-Ebert-Allee 2, 53113 BonnT +49(0)228 77-6260, F -6220, www.kunstmuseum-bonn.de, [email protected]

Ständige Sammlungen August Macke und die Rheinischen Expressionisten | Joseph Beuys: Multiples 1965 bis 1986 | Deutsche Kunst seit 1945 | Internationale Fotografie | Grafik- und Videosammlung

Öffnungszeiten Dienstag bis Sonntag 11 – 18 Uhr, Mittwoch 11 – 21 Uhr Schulklassen- und Kindergartenführungen können für 10 Uhr angemeldet werden.

Eintritt Erwachsene 7,- Euro | ermäßigt 3,50 Euro | Familienkarte 14,- Euro | Gruppen ab 10 Pers. 5,60 Euro | Kinder bis 12 Jahre und Mitglieder des Museums-Vereins frei | Jahreskarte 40,- Euro (ermäßigt 20,- Euro) | Geschenk-Eintrittskarten: Informationen an der Kasse

Verkehrsverbindungen U-Bahn: 16, 63, 66; Bus: 610, 630 | Haltestelle: Heussallee / Museumsmeile

Informationen

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