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So klingt nur Dortmund. SWR SINFONIEORCHESTER BADEN-BADEN UND FREIBURG Samstag, 03.11.2012 · 20.00 Uhr

MUSIK BEREICHERT. - Konzerthaus Dortmund · merkung in einer Rundfunkdiskussion 1930, dass alle atonalen Klänge, auch die komplexesten, ... das launische Wesen aulines in expressiven

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So klingt nur Dortmund.

SWR SINFONIEORCHESTER BADEN-BADENUND FREIBURG Samstag, 03.11.2012 · 20.00 Uhr

MUSIKBEREICHERT.

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SWR SinfonieoRcheSteR Baden-Baden und fReiBuRg

fRançoiS-XavieR Roth diRigent

camilla tilling SopRan

abo: Zeitinsel alban Berg

in unserem haus hören Sie auf allen plätzen gleich gut – leider auch husten, niesen und handy-klingeln. ebenfalls aus Rücksicht auf die Künstler bitten wir Sie, von Bild- und tonaufnahmen

während der vorstellung abzusehen. Wir danken für ihr verständnis!

2,50 E

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pRogRamm

RichaRd StRauSS (1864 – 1949)»ein heldenleben« tondichtung für großes orchester op. 40 (1898)

›der held‹›des helden Widersacher‹›des helden gefährtin‹›des helden Walstatt‹›des helden friedenswerke‹›des helden Weltflucht und vollendung‹

christian ostertag Solo-violine

– ende ca. 22.00 uhr –

einführung mit dr. Jan Boecker um 19.15 uhr im Komponistenfoyer

alBan BeRg (1885 – 1935)drei orchesterstücke op. 6 (1914)

präludiumReigenmarsch

Sieben frühe lieder (1908)›nacht‹›Schilflied‹›die nachtigall‹›traumgekrönt‹›im Zimmer‹›liebesode‹›Sommertage‹

– pause ca. 20.50 uhr –

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WeRKe

deR Sanfte SpRengmeiSteRalBan BeRg dRei oRcheSteRStücKe op. 6

alban Berg gehört als »Klassiker« zu den unbestrittenen lichtgestalten der moderne und sein Werk zur grundsubstanz der neuen musik. er gönnt sich zwar den luxus musikalischer erinnerung, aber als Rückblick während der Reise in die Zukunft. Wie arnold Schönberg und anton Webern, mit denen er die revolutionäre »neue Wiener Schule« repräsentiert, ist Berg ein mann kompositori-scher total-organisation. hielt Richard Strauss, wie im zweiten teil des Konzerts zu hören, bis zu seinem tod an der tonalität fest, steht sie für Berg von Beginn an zur disposition, ohne dass er auf traditionelle formen verzichtet oder »tonale Rückfälle« prinzipiell ausschließt. mit seiner Be- merkung in einer Rundfunkdiskussion 1930, dass alle atonalen Klänge, auch die komplexesten, »der schärfsten Kontrolle des gehörs, des äußeren und des inneren« unterworfen seien und der sinnlichen musikalischen erscheinung gehorchten, klingt das projekt an, avantgarde und tradition als kooperativ zu verstehen.

die orchesterstücke op. 6 lösen den vorsatz, moderne mit tradition zu verbinden, restlos ein. als alban Berg die Komposition im September 1914 beendete, hatte der erste Weltkrieg gerade begonnen. Berg selbst hielt diese partitur für »die komplizierteste, die je geschrieben« wurde, the-odor W. adorno schmeichelt seinem Kompositionslehrer mit der Bemerkung, das müsse »klingen, wie wenn man Schönbergs orchesterstücke und mahlers neunte Sinfonie zugleich spielt«, und katapultiert damit Berg in den Siebten himmel gerechten Künstlerstolzes. tatsächlich mobilisiert Berg in den drei Stücken präludium, Reigen und marsch avantgardistische techniken, die zu-gleich eine enorm sinnliche Wirkung ausstrahlen. ursprünglich als material für eine Sinfonie oder orchestersuite vorgesehen, entschied sich Berg dann für drei charakterstücke.

das präludium – kompositorisch schwergewichtig den terminus vorführend – beginnt ge- räuschhaft; erst allmählich entwickeln sich motivische Konturen. eine plötzliche, durch die Blech-bläser verschärfte frontalmobilisierung des orchesters, in dessen mitte ein gewaltiges pauken-herz pocht, bewirkt instrumentale filtereffekte und eine Beruhigung. unausgesetzt rumort die unruhe jedoch weiter, um schließlich in einem fortissimo-höhepunkt zu explodieren und sukzes- sive ins niemandsland der geräusche zurück zu sinken. der Reigen entpuppt sich als geister-tanz, dessen Walzer-Rhythmen und ländler-Seligkeiten, durch harfe und celesta ins unwirkliche verschoben, nie richtig tritt und takt fassen. Sie stehen auf verlorenem posten und reagieren mit irritation auf ferne hörner-fanfaren, die schließlich das Stück mit lakonischer endgültigkeit abschließen – eine unüberhörbare mahler-Reminiszenz. der marsch nähert sich wie aus der ferne, schon nach wenigen takten jedoch geraten form und duktus außer Kontrolle. motive, themen, Wechselstimmen und gegenbewegungen überlagern sich zu äußerster dichte; atmosphärische Wechsel, dynamische Kontraste, labyrinthisch-polyfone Rhythmen dominieren den orchesterklang.

es hat den anschein, als wollte dieser marsch das hohle getöse aller märsche konterkarieren und ihnen zugleich austreiben. dem populistischen grundton setzt er – abseits knapper Besänfti-gungsgesten – eine martialische chaotik entgegen, die sich äußerster satztechnischer Strenge und Komprimiertheit verdankt. der detonierende paukenschlag am Schluss klingt nach, als könnte der nachhall der musik einen aufquellenden atompilz suggerieren.

geheimniSvolle atmoSphäRealBan BeRg SieBen fRühe liedeR

die Sieben frühen lieder stammen aus der feder eines jungen mannes: Berg schrieb sie als Klavierlieder zwischen 1905 und 1908, orchestrierte sie aber erst 1928, kurz bevor er begann, seine zweite oper »lulu« zu komponieren. neben starken einflüssen von Brahms und gustav mahler ist gerade im schwelgerischen tonfall auch ein echo des Strauss’schen idioms spürbar. Bereits die von Berg gewählten texte eröffnen ein defilee von motiven, die von carl hauptmanns »nacht« über theodor Storms »die nachtigall« bis zum »traumgekrönt« von Rainer maria Rilke eine Strauss’sche atmosphäre illuminieren könnten. es dämmert, flüstert und entschleiert sich hier auf geheimnisvolle arten: nacht, abend, träume und ewigkeit durchwehen alle gedichte, im-merhin Schlüsselbegriffe für Strauss seit dem kompositorischen Kurswechsel im »Rosenkavalier« (1911), noch in seinen vier letzten liedern (1948) scheinen sie unausweichlich. die Spätromantik hat auch Bergs lieder mit empfindsamer melodik und harmonischer Raffinesse fest im griff. im ersten lied, ›nacht‹, erinnert zu Beginn eine ostinate Rhythmik an das berühmt abrupte ende des »Wozzek«, die prominenz der harfe, wie überhaupt die kammermusikalisch transparente orchestrierung, an die instrumental-psychologie gustav mahlers. im dunkel der harmonischen Wendungen singt noch Bergs ›nachtigall‹ ihr lied. die Biedermeier-idylle, die ein paar takte lang ›im Zimmer‹ herrscht, könnte auch als gegenbild einer antibürgerlichen haltung gehört werden, wie sie Richard Strauss zeitweise pflegte.

panoptiKum eineS KomponiStenleBenSRichaRd StRauSS »ein heldenleBen« op. 40

helden sind immer in mode. die götternahe existenz suggeriert zugleich eine ordnungsmacht des helden, die sich mit konsequenter unbeirrbarkeit gesellschaftlichen normen verpflichtet, de-ren Sinn sie als »überzeitlich« deutet. es gehört zum innersten der orchestralen »helden-Werke« von Richard Strauss, sich unbeirrbar nur in der abdrift von normen und Konventionen zu zeigen. auf dem Scheitelpunkt zwischen 19. und 20. Jahrhundert balancierend, blieb ihnen dennoch nicht erspart, schließlich vom epochenwandel ästhetisch-ideologisch ausrangiert zu werden.

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WeRKe

Strauss führt die von hector Berlioz und franz liszt entwickelte tradition der sinfonischen pro-grammmusik fort und zu einem letzten höhepunkt. ihm war in seinen programmstücken an einer darstellung musikalisch poetischen inhalts gelegen, ohne die trennung von idee, Sujet und inhalt preisgeben zu müssen. eine poetische idee war für Strauss nur durch musik vermittelbar und lag jenseits aller verbalisierung. Seine formulierung vom »gefühlsinhalt dramatischen erlebens« zielt auf den Konflikt zwischen künstlerischem individuum und in Konventionen erstarrter gesell-schaft. für seine Werke »don Juan« op. 20, »till eulenspiegels lustige Streiche« op. 28, »also sprach Zarathustra« op. 30, »don Quixote« op. 35 und »ein heldenleben« op. 40 ist dieser Konflikt musikalisch konstitutiv. die ins fantastische tendierende programmatik bei Strauss ist aber den-noch an traditionelle formen gebunden: Sonate, Rondo und variation wirken strukturbildend in einer musik, deren virtuosität gerade jeglicher formanmaßung auf der nase zu tanzen scheint.

in einem Jahrhundert, das von ästhetischen Revolutionen schier überschwemmt wurde, zählte das multitalent Strauss – dirigent, Komponist, theatermann und initiator des urheberrechts – lan- ge Zeit zu den berühmtesten und erfolgreichsten musikern der Konzertsaal-Szene. als unange-fochtene autorität für Kunstvolles wie für populäres ohne niveauverlust transferierte sein Wort in der musikwelt mühelos positionen und millionen. es überrascht daher nicht, Strauss’ unbeirrten Schaffenseifer in die nähe der eigenen Biografie gerückt zu sehen. die tondichtungen geben den Blick frei auf ein psycho-panoptikum fiktiver figuren, das aufs Selbstverständnis eines genialen Künstlers abzustrahlen schien, der aktuellen Strömungen je später umso nachdrücklicher de- monstrativ die kalte Schulter zeigte.

am 03. märz 1899 leitete Strauss in frankfurt die uraufführung seiner neusten tondichtung »ein heldenleben«. der großspurige titel selbst klingt, als fiele von dieser musik ein großzügiges licht ab auf andere, benachbarte heroische leistungen der Kunst – dass Strauss sein familien-leben samt frau und Kind nebst kritischer Öffentlichkeit im heldenambiente platzierte, irritierte

allerdings diverse Kollegen, freunde und Bewunderer nicht unbeträchtlich. derart unverschlüs- selt erscheinen die programmatischen partitur-überschriften, als habe Strauss werkbiografische missverständnisse sarkastisch einkalkuliert. dieses »heldenleben« bilanziert eine musikalische und biografische edelgalerie, deren Schwäche fürs monumentale ebenso ironische Selbststili-sierung wie inszenierte glorie handwerklicher virtuosität andeutet. unüberhörbar spielen die grundtonart es-dur wie auch die erstmals in takt 17 repetierten akkordfolgen auf Beethovens Sinfonie nr. 3 es-dur op. 55, die sogenannte »eroica« an: ein heldentreffen zweier Komponisten.

das siegesgewisse thema charakterisiert regelmäßig den helden; das kapriziöse gekeife des helden Widersacher, von Blech- und holzbläsern mit rhythmischer Bizarrerie entfesselt und von Wagnerischen Sehnsuchtskantilenen pariert, folgt ihm dicht auf den fersen. die Solo-violine, die sich vom kritischen gezeter in den teil ›des helden gefährtin‹ hinüber hangelt, markiert auch einen insider-trick: Strauss’ gattin pauline war für ihre scharfe Zunge berühmt. Zugleich nimmt das porträt der herzensdame des helden den zeitlich größten Raum des Werkes ein. die Spielan- weisungen entbehren hier nicht intimer ironie: von »heuchlerisch schmachtend« über »leichtfer-tig« und »keifend« bis »zart, etwas sentimental« und »liebenswürdig« reichen die angaben, die das launische Wesen paulines in expressiven gesten ausgespielt wissen wollen. unüberhörbar ähnelt dabei der kapriziöse, mitunter leicht hysterische tonfall der Solo-violine an die instrumen-talen nörgeleien der Kritikermeute zuvor. oft interveniert der held begütigend mit seinem (haupt-)thema; ein miniaturzitat aus don Quixote gibt unmissverständlich die parole unsterblicher liebe aus: als habe sich Strauss seiner pauline so nah gefühlt wie einst der Ritter von der traurigen gestalt seiner vergötterten dulcinea.

fanfaren von ferntrompeten rufen den helden in ›des helden Walstatt‹ zur Schlacht um Kunst und Wahrheit; Schicksalskantilenen der Streicher und martialische Rhythmik forcieren den ernst der lage. erst in ›des helden friedenswerke‹ flattern Werk-Zitate wie friedenstauben durch die partitur, Strauss’ künstlerische heldenmission gibt sich hier musikhistorisch pazifistisch. ›des helden Weltflucht und vollendung‹ biegt ein in jene lyrische epilog-Struktur, deren verklärungs-modus – ohnehin eine Strauss-Spezialität – seine ersten Schatten auf die bevorstehende abkehr vom modernen Zeitgeist wirft. Wie schwere Samtvorhänge, die sich ein letztes mal zur finalen vorstellung öffnen, gibt die musik den Blick frei auf einen helden, in dessen kulinarischer Selbst-feier sich neben dem Komponisten jedermann als großer mann fühlen kann.

gehÖRt im KonZeRthauSdie junge Sopranistin Sylvia Schwartz war im november 2011 interpretin der Sieben frühen lieder von alban Berg. Strauss’ »heldenleben« stand zuvor 2002 bei den Wiener philharmonikern unter christian thielemann, 2008 beim WdR Sinfonieorchester Köln unter andris nelsons und 2010 beim Rotterdam philharmonic orchestra unter Yannick nézet-Séguin auf dem programm.

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Wenn mein auge so in deinem ruht,Wie leise die minuten ziehn.

›lieBeSode‹(text: otto erich hartleben, 1864 – 1905)

im arm der liebe schliefen wir selig ein, am off’nen fenster lauschte der Sommerwind, und unsrer atemzüge frieden trug er hinaus in die helle mondnacht.

und aus dem garten tastete zagend sich ein Rosenduft an unserer liebe Bett und gab uns wundervolle träume, träume des Rausches, so reich an Sehnsucht.

›nacht‹(text: carl hauptmann, 1858 – 1921)

dämmern Wolken über nacht und tal, nebel schweben, Wasser rauschen sacht. nun entschleiert sich’s mit einem mal: o gib acht! gib acht!

Weites Wunderland ist aufgetan. Silbern ragen Berge, traumhaft groß, Stille pfade silberlicht talanaus verborg’nem Schoß;

und die hehre Welt so traumhaft rein. Stummer Buchenbaum am Wege steht, Schattenschwarz, ein hauch vom fernen hain einsam leise weht.

und aus tiefen grundes düsterheit Blinken lichter auf in stummer nacht. trinke Seele! trinke einsamkeit! o gib acht! gib acht!

›Schilflied‹(text: nikolaus lenau, 1802 – 1850)

auf geheimem Waldespfade Schleich ich gern im abendschein an das öde Schilfgestade, mädchen, und gedenke dein! Wenn sich dann der Busch verdüstert, Rauscht das Rohr geheimnisvoll, und es klaget und es flüstert, dass ich weinen, weinen soll.

und ich mein, ich höre wehen

›SommeRtage‹(text: paul hohenberg, 1885 – 1956)

nun ziehen tage über die Welt,gesandt aus blauer ewigkeit,im Sommerwind verweht die Zeit.nun windet nächtens der herrSternenkränze mit seliger handüber Wander- und Wunderland.o herz, was kann in diesen tagendein hellstes Wanderlied denn sagenvon deiner tiefen, tiefen lust:im Wiesensang verstummt die Brust,nun schweigt das Wort, wo Bild um BildZu dir zieht und dich ganz erfüllt.

leise deiner Stimme Klang, und im Weiher untergehen deinen lieblichen gesang.

›die nachtigall‹(text: theodor Storm, 1817 – 1888)

das macht, es hat die nachtigalldie ganze nacht gesungen;da sind von ihrem süßen Schall,da sind in hall und Widerhalldie Rosen aufgesprungen. Sie war doch sonst ein wildes Blut,nun geht sie tief in Sinnen,trägt in der hand den Sommerhutund duldet still der Sonne glutund weiß nicht, was beginnen.

›tRaumgeKRÖnt‹(text: Rainer maria Rilke, 1875 – 1926)

das war der tag der weißen chrysanthemen, mir bangte fast vor seiner pracht... und dann, dann kamst du mir die Seele nehmen tief in der nacht.

mir war so bang, und du kamst lieb und leise, ich hatte grad im traum an dich gedacht. du kamst, und leis wie eine märchenweiseerklang die nacht.

›im ZimmeR‹(text: Johannes Schlaf, 1862 – 1941)

herbstsonnenschein.der liebe abend blickt so still herein.ein feuerlein rotKnistert im ofenloch und loht.So, mein Kopf auf deinen Knien,So ist mir gut.

alBan BeRgSieBen fRühe liedeR

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SWR SinfonieoRcheSteR Baden-Baden und fReiBuRg

das SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und freiburg gibt immer neuen Bewegungen, gästen und musikstücken Raum, im Sendegebiet des SWR und auch unterwegs: im februar 2012 war das orchester mit seinem neuen chefdirigenten françois-Xavier Roth auf einer umjubelten Japan-tournee durch alle großen Konzertsäle des landes, mit jungen japanischen Solistinnen und Sinfo-nien von ludwig van Beethoven und gustav mahler. françois-Xavier Roth trat seinen posten als chefdirigent mit dem abschlusskonzert der »donaueschinger musiktage« 2011 an – ein klares Signal für den Stellenwert, den neue musik auch für ihn einnimmt. Seit ihrer neu-gründung im Jahr 1950 sind die »donaueschinger musiktage« und das SWR Sinfonieorchester untrennbar mit-einander verbunden. etwa 400 Kompositionen wurden durch das orchester uraufgeführt, das dort musikgeschichte schrieb: mit musik von hans Werner henze oder Bernd alois Zimmermann, von Karlheinz Stockhausen oder olivier messiaen, helmut lachenmann oder Wolfgang Rihm. Bis heute ist das SWR Sinfonieorchester in donaueschingen, aber auch darüber hinaus, ein unverzichtbarer

partner für die Komponisten unserer Zeit. »im Zentrum der europäischen Kultur«, wie es der langjährige chefdirigent Sylvain cambreling formulierte, steht das orchester jedoch nicht nur in Bezug auf die zeitgenössische musik. Seit seiner gründung 1946 ist das SWR Sinfonieorchester anziehungspunkt für internationale dirigenten und Solisten und auch musikalischer Botschafter im in- und ausland, zwischen Salzburg und luzern, hamburg und madrid, Berlin und new York. über 600 Werke aus drei Jahrhunderten hat das SWR Sinfonieorchester auf tonträgern einge-spielt. motoren dieser vielfältigen aktivitäten waren und sind die profilierten chefdirigenten von hans Rosbaud über ernest Bour bis zu michael gielen und Sylvain cambreling.

im dezember 2011 hat teodor currentzis mit einem deutsch-russischen programm expressiver opernfragmente sein amt als erster gastdirigent des SWR Sinfonieorchesters angetreten. mit ihm und françois-Xavier Roth, beide vertreter einer jungen, experimentierfreudigen musikergeneration, beginnt ein neues Kapitel der geschichte des SWR Sinfonieorchesters.

daS SWR SinfonieoRcheSteR Baden-Baden und fReiBuRg im KonZeRthauS doRtmunddas SWR Sinfonieorchester war schon häufig als experte für zeitgenössische musik zu gast im Konzerthaus. mit ihren interpretationen waren sie teil profilgebender Reihen und spielten u. a. Werke der damaligen Komponistin in Residence, Rebecca Saunders, sowie Zeitinsel-Konzerte zu ehren von györgy ligeti und olivier messiaen.

fRançoiS-XavieR Roth

françois-Xavier Roth ist einer der charismatischsten und wagemutigsten dirigenten seiner gene-ration. gastspiele mit wohldurchdachten programmen führten ins in- und ausland und bis nach Japan. in seiner arbeit mit dem SWR Sinfonieorchester setzt er Schwerpunkte unter anderem bei pierre Boulez, John cage, Beethoven und Richard Strauss. innovativ ist auch seine arbeit für und mit der jungen generation: ein Kinderkonzert mit den »notations« von Boulez war sein Startschuss in freiburg, eine kühne Kombination von prokofiew und jugendlichen Rappern unter dem titel »Romeo feat. Julia« kam im Sommer 2012 zu umjubelten aufführungen. Roth ist außerdem fester gastdiri-gent des BBc national orchestra of Wales. darüber hinaus besteht eine enge Zusammenarbeit mit dem london Symphony orchestra und dem ensemble intercontemporain, die er regelmäßig dirigiert.

Sein Repertoire reicht von der musik des 17. Jahrhunderts bis hin zu zeitgenössischen Werken und umfasst sinfonische musik, oper und Kammermusik. im Jahr 2003 gründete er das innovative orches-ter les Siècles, das sowohl auf neuen wie auf alten instrumenten kontrastreiche programme aufführt. eine cd mit Werken von Bizet und chabrier wurde mit dem »diapason découverte« ausgezeichnet. aktuelle und bevorstehende höhepunkte sind außerdem Konzerte mit dem london Symphony or-

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chestra, dem ensemble intercontemporain, dem finnish Radio Symphony orchestra, dem gulbenkian orchestra, den göteborger Symphonikern, der dresdner philharmonie und dem münchener Kammer- orchester sowie Konzerte mit les Siècles. ebenso engagiert ist Roth in der opernszene. Seine auf-führungen von »mignon« (ambroise thomas) und »les Brigands« (Jacques offenbach) an der opéra comique in paris wurden von der Kritik hoch gelobt. in kommenden Spielzeiten wird er das dirigat in produktionen von »idomeneo« (Wolfgang amadeus mozart) und »lakmé« (léo delibes) übernehmen.

camilla tilling

camilla tilling wurde in linköping (Schweden) geboren und studierte in göteborg sowie in london am Royal college of music. ihre Karriere begann an der new York city opera, wo sie in einer neu-produktion von Rossinis »il viaggio a Reims« 2002 einen großen erfolg feierte. Sie debütierte da-nach auf den opernbühnen von covent garden, aix-en-provence, glyndebourne, der metropolitan opera new York und beim festival »drottningholms Slottstheater« in Schweden. in zahlreichen opernrollen vermochte die Sängerin publikum und presse zu begeistern, darunter als pamina in mozarts »Zauberflöte«, als dorinda in händels »orlando« und als gretel in humperdincks »hänsel und gretel«. camilla tilling ist auf opernbühnen wie auf Konzertpodien gleichermaßen beheimatet. Sie trat u. a. bei den »Salzburger festspielen«, bei den »BBc proms«, in der londoner Wigmore hall und der new Yorker carnegie hall auf. ihr Repertoire umfasst die oratorien von Joseph haydn, griegs »peer gynt», die c-moll-messe von mozart, das »deutsche Requiem« von Johannes Brahms, händels »messias« und weitere bedeutende Werke. Sie arbeitete bereits mit dirigenten wie Sir John eliot gardiner, Kurt masur, ingo metzmacher, esa-pekka Salonen, paavo Järvi, ivor Bolton, William christie und Sir Simon Rattle zusammen. außerdem wirkte sie an einer umjubelten, halbszenischen aufführung der »matthäus-passion« in einer arbeit von peter Sellars mit, die in Birmingham, Berlin und bei den »Salzburger osterfestspielen« zu hören war.

von camilla tilling liegen zahlreiche aufnahmen vor, darunter Werke von luigi cherubini, gus-tav mahler, henry purcell, edvard grieg, georg friedrich händel und Wolfgang amadeus mozart. ihre erste Solo-cd »Rote Rosen« mit liedern von Richard Strauss erschien 2009 und wurde von der Kritik hoch gelobt. Zu den höhepunkten der jüngeren vergangenheit zählen eine neuproduk-tion von »la Bohème« in Brüssel sowie weitere opernengagements und Konzertauftritte mit paavo Järvi, vladimir Jurowski, Yannick nézet-Séguin und thomas hengelbrock.

camilla tilling im KonZeRthauS doRtmundim dezember 2009 war camilla tilling zum ersten mal im Konzerthaus zu hören. mit dem WdR Sinfonieorchester Köln unter Semyon Bychkov und den Rundfunkchören des WdR und ndR sang sie das Sopran-Solo in Brahms’ »ein deutsches Requiem«.

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teXte günter moseler

fotonachWeiSe S. 04 © marco BorggreveS. 16 © céline gauderS. 18 © Klaus polkowskiS. 22 © anna hult

heRauSgeBeR KonZeRthauS doRtmundBrückstraße 21 · 44135 dortmund t 0231-22 696 200 · www.konzerthaus-dortmund.de

geSchäftSfühReR und intendant Benedikt Stampa

RedaKtion dr. Jan Boecker · marion daldrup

KonZeption Kristina erdmann

anZeigen anne-Katrin Röhm · t 0231-22 696 161

dRucK hitzegrad print medien & Service gmbh

Wir danken den beteiligten Künstleragenturen und fotografen für die freundliche unterstützung.

druckfehler und änderungen von programm und mitwirkenden vorbehalten.

impReSSum

MUSIK BEREICHERT.

Beethoven, MahlerSamstag, 16.12.2012 · 16.00 Uhr

ROTTERDAM PHILHARMONIC ORCHESTRAYannick nézet-Séguin kate RoYal

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So klingt nur Dortmund.

MUSIKBEREICHERT. PHILHARMONIA

ORCHESTRA Dienstag, 30.10.2012 · 20.00 Uhr