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Ein Walliser Bergdorf erfindet sich neu Ein Fingerdruck vom Glück entfernt: Pietro De Maria «Zum Glück lerne ich extrem schnell»: Martin Achrainer 2 8 18 MUSIKDORF ERNEN* FES TIVAL 2012*

Musikdorf Ernen | Festival Magazin 2012

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Alles über das Festivaljahr 2012

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Ein Walliser Bergdorf erfindet sich neu

Ein Fingerdruck vom Glück entfernt: Pietro De Maria

«Zum Glück lerne ich extrem schnell»: Martin Achrainer

2 8 18

MUSIKDORF ERNEN* FEStIval2012*

Pianissimo und fortissimo. Professionell und familiär.

Die familiäre Kultur unseres Private Banking gründet auf Unabhängigkeit und Professionalität. Im Rahmen unseres Engagements «Concours Géza Anda» fördern wir junge Meisterpianisten. Weitere Informationen: www.gezaanda.ch

Privatbank IHAG Zürich AG Bleicherweg 18, Postfach, CH-8022 Zürich Telefon +41 44 205 11 11, Fax +41 44 205 12 [email protected], www.pbihag.ch

BEStElltalON*Ich / Wir bestelle(n) folgende Eintrittskarten für die Konzerte vom:

Datum Programm Anzahl CHF

8. Juli 2012 Klavierrezital 1 à 35.–

10. Juli 2012 Klavierrezital 2 à 35.–

11. Juli 2012 Klavierrezital 3 à 35.–

13. Juli 2012 Klavierrezital 4 à 35.–

15. Juli 2012 Barockkonzert 1 à 45.–

18. Juli 2012 Barockkonzert 2 à 45.–

20. Juli 2012 Barockkonzert 3 à 45.–

24. Juli 2012 Barockkonzert 4 à 45.–

26. Juli 2012 Barockkonzert 5 à 45.–

29. Juli 2012 Liederrezital à 45.–

31. Juli 2012 Orchesterkonzert 1 à 55.–

2. August 2012 Kammerkonzert 1 à 45.–

4. August 2012 Kammerkonzert 2 à 45.–

5. August 2012 Jazzkonzert à 45.–

6. August 2012 Kammerkonzert 3 à 45.–

8. August 2012 Kammerkonzert 4 à 45.–

10. August 2012 Orchesterkonzert 2 à 55.–

17. August 2012 Orgelkonzert à 30.–

Abonnement(s) Klavierwoche à 140.–

Abonnement(s) Barockkonzerte à 225.–

Abonnement(s) Kammermusik plus à 335.–

Mitglieder des Vereins Musikdorf Ernen erhalten einen Rabatt auf die Abonnements-preise. Bearbeitungsgebühr CHF 5.– (bis CHF 100.–) bzw. CHF 10.– (ab CHF 100.–). Versand nur bis 1. Juli 2012.

Name: Vorname:

Adresse:

Wohnort: Land:

Bitte senden Sie mir/uns die Eintrittskarten gegen Rechnung (nur CH)

Ich / Wir bezahle(n) mit: Mastercard Visa

Karten-Nr. gültig bis Karteninhaber:

Datum:

Unterschrift:

Impressum:Herausgeber: Verein Musikdorf Ernen, 3995 ErnenTexte: Marianne Mühlemann, Dr. Verena NaegeleBilder: Thomas Andenmatten, Leonardo Ferri, Marie-Noële Guex, Priska Ketterer, Alexander Richter, Reinhard Winkler, Brigitte WolfGestaltung: NOSE Design AG, 8005 ZürichKorrektorat: Urs Remund, Cortex GmbH, 8032 ZürichDruck: Valmedia AG, 3930 VispCopyright: 2012 Verein Musikdorf Ernen, 3995 Ernen

E s gibt Weine,

die schmecken, wie von Mozart komponiert.

Andere wie von Miles Davis.

Was dazwischen liegt, ist unsere Welt.

In all ihren Nuancen.

Choyez votre plaisir.

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editorial*Liebe Leserinnen, liebe Leser

Der Name Musikdorf Ernen ist uns Leitbild und Ver-pflichtung zugleich. Intim und pittoresk, wie sich Er-nen im Wallis mit seinem einmaligen, intakten Dorf-charakter präsentiert, ist auch unser vielfältiges Festival angelegt. Die Musik nimmt die Eindrücke und die Atmosphäre der Umgebung auf und verstärkt sie auf einmalige, unverwechselbare Weise.«Himmel und Hölle» heisst das diesjährige verbinden-de Thema, das Sie ebenso durch die Musikwochen begleitet wie unsere Idee des allumfassenden Kultur-erlebnisses. Während der Musikwochen ist tagsüber die Luft im Dorf erfüllt von Klängen der übenden In-terpretinnen und Interpreten, und die Generalproben kann man gar besuchen. So können Sie sich atmo-sphärisch einschwingen in die abendlichen Konzerte, die in der prächtigen Barockkirche stattfinden.Erleben Sie Klaviermusik vom Feinsten oder barocke Werke abseits der ausgetretenen Pfade. Und auch in den Kammermusikwochen laden wir Sie ein, fabel-hafte Musik zu entdecken. Es versteht sich von selbst, dass alle Konzerte durch fundierte Einführungen im Tellenhaus begleitet werden. Ernen, ein Musikdorf mit vielen Facetten eben.Schauen und hören Sie herein, es wird Ihnen gefallen! Ich freue mich auf Ihren Besuch.

Ihr Francesco WalterIntendant Musikdorf Ernen

Seite 2Ein Walliser Bergdorf erfindet sich neu

Seite 8Ein Fingerdruck vom Glück entfernt: Pietro De Maria

Seite 12Donna Leon: «Leise ist schön»

Seite 14Xenia Jankovic und das Wunder von Ernen

Seite 18«Zum Glück lerne ich extrem schnell»: Martin Achrainer

Seite 20Lust auf das eigene Leben: Biographie-Werkstatt

Seite 22Musikdorf 2012: Alle Programme, Veranstaltungen und Informationen

Seite 26Literarisches Quartett

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ein WalliSer Bergdorf erfindet Sich neu: KammermuSiK PluS*Auch wenn das diesjährige Motto des Kammermusikfestivals «Himmel und Hölle» heisst, fühlt man sich auf 1200 Metern über Meer dem Himmel nä-her als der Hölle. Auf Spurensuche in Ernen, jenem kleinen Walliser Berg-dorf, das im Sommer 1974 plötzlich ein Wunder erlebte: Es erwachte als Musikdorf.Text: Marianne Mühlemann

Foto: Thomas Andenmatten

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Da wären wir also. Das gelbe Postauto hat uns auf dem Dorfplatz ausgespuckt nach einer kurvenreichen Fahrt von Fiesch nach Ernen. Im Kopf klingt das Tü-ta-taa nach, dieses auf Cis-E-A gestimmte Dreiklangshorn, das auf Bergstrassen als Warnsignal für den Gegenverkehr zum Einsatz kommt. Wussten Sie, dass das nicht die Post erfunden hat? Das Motiv stammt aus dem Andante der Ouvertüre zu Rossinis «Wilhelm Tell». Tell hat auch auf dem lauschigen Erner Dorfplatz seinen festen Platz. Da steht das Tellenhaus, ein Gebäude aus dem Jahr 1578. Auf der renovierten Fassade prangt Tells Apfelschuss, die älteste existierende Darstel-lung des Motivs. Es wartet noch mehr Einzigartiges in diesem Dorf. Im Sommer verwandelt es sich vom Bergdorf in ein Musikdorf, dessen Konzertprogramm international bekannt ist. Dieses Jahr steht es unter dem Motto «Himmel und Hölle».

Lebendige StilleUm es gleich vorwegzunehmen: Hier auf 1200 Metern scheint man dem Himmel näher als der Hölle. Nur ein paar Schritte vom Dorfplatz entfernt eröffnet sich dem Besucher ein grandioses Panorama. Es ist Sommer. Rundherum blühende Matten und Berge, Schneespitzen, die in den stahlblauen Himmel ragen. Und darunter Häuser mit dunkel gegerbten Fassaden auf weissen Mauersockeln. Sie kuscheln sich aneinander, als ob sie wüssten, wie man im Winter heftigem Wind und eisiger Kälte trotzt. Daneben ein Brunnen, aus dem das Wasser kristallklar plätschert, in der Luft ein würziges Aroma nach Bergheu, Geissen, Holzfeuer. Die-se Mischung macht die Sinne hellwach. Neugierig lauscht man in die Stille, die einen hier umfängt. Es ist eine lebendige, erzählende Stille. Sie öffnet sich wie ein farbiges Märchenbuch, in dem man zu lesen anfängt und plötzlich erkennt, dass man selber mittendrin ist.

So muss es auch György Sebök ergangen sein. Damals, 1972, als er Ernen per Zufall «entdeckte». Der ungarische Meisterpianist war mit seiner Frau einer Ein-ladung gefolgt, ohne zu wissen, dass diese verwunschene Ecke der Schweiz sein Schicksal werden würde. Bis über den Tod hinaus: Die Asche des Musikers, der 1999 im Alter von 77 Jahren verstarb, wurde auf seinen Wunsch hier oben verstreut (später auch die seiner Ehefrau). An die letzte Ruhestätte erinnert eine Erinne-rungsplakette. Wer war dieser Mann, dem das Walliser Dorf die wundersame Verwandlung vom Berg- zum Musikdorf verdankt? Geboren wurde György Sebök 1922 in Ungarn. Ein Wunderkind sei er gewesen, sagen seine Lehrer, das keines-wegs erpicht darauf gewesen sei, Pianist zu werden. Nachdem der kleine György die Geschichte von Leonardo da Vinci kennengelernt hatte, träumte er davon, wie dieser Künstler, Wissenschafter und Philosoph zu werden. Er studierte dann er-folgreich Klavier, musste aber Ungarn aus politischen Gründen verlassen. Er gab Konzerte auf drei Kontinenten, spielte Platten ein, hatte eine ordentliche Profes-sur in Amerika und unterrichtete in Berlin, Japan und Kanada. Alles hatte sich erfüllt bis auf diesen einen Traum. György Sebök wollte junge Pianisten in Meis-terkursen ins Künstlerleben begleiten. Dafür brauchte er einen geeigneten Rah-men, einen ungestörten Ort, wo es möglich war, sich über eine längere Zeitspan-ne auszutauschen und zu musizieren. In Ernen war er seinem Ziel nahe.

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1974, ein SchlüsseljahrIm Flugzeug zwischen Paris und New York, so erzählte Sebök später, sei ihm der Name «Ernen Musikdorf» eingefallen. Das war 1974. Erinnern Sie sich? Es war das Jahr, in dem der Pariser Flughafen Charles de Gaulle eröffnet wurde. Richard Nixon gab seinen Rücktritt wegen der Watergate-Affäre. Der Cellist Mstislaw Ros-tropowitsch verliess die Sowjetunion aus politischen Gründen und wurde Chef-dirigent in Washington D. C. Es war das Todesjahr des russischen Geigers David Oistrach und des Westschweizer Komponisten Frank Martin. Das unmögliche Möbelhaus aus Schweden eröffnete in diesem Jahr in Deutschland seine erste Filiale. In Nürnberg wurden die ersten Playmobilfiguren vorgestellt, Volkswagen brachte den Polo auf den Markt, und Prince Rainier von Monaco lancierte in Mon-te Carlo die erste Ausgabe des berühmtesten Zirkusfestivals der Welt. 1974 wurde der erste Katalysator für Benzinmotoren lanciert und der erste programmierbare Taschenrechner. Und ja: Im Tellenhaus in Ernen versammelte sich in diesem Jahr zum ersten Mal eine Gruppe Menschen zum Musizieren und legte damit den Grundstein für ein Klassikfestival, das bis heute einzigartig ist. Neben den Meis-terkursen für Klavier und Kammermusik organisierte Sebök öffentliche Konzer-te in der Kirche Ernen. Für den Gründer bestand kein Zweifel: Der heilige St. Georg, der Schutzpatron des Gotteshauses, musste höchstpersönlich seinen Segen zum Projekt gegeben haben, sein Erfolg war riesig. Waren es zum Auftakt neun Musikerinnen und Musiker, die an den Meisterkursen aktiv teilnahmen, meldeten sich im Jahr darauf bereits fünfmal mehr Interessierte. Sie kamen aus aller Welt, und dies, obwohl Sebök auf Propaganda weitgehend verzichtete.

Bescheidenheit ist trendy1987 gründet Sebök das «Festival der Zukunft», eine Kammerkonzertreihe. Als Spiritus rector steht er dem Nachwuchs zur Seite auf dem Weg in die Zukunft. Er tut es mit Wissen, Herzenswärme und Weisheit. Eine geheimnisvolle, tiefgrün-dige Persönlichkeit sei er gewesen, sagen die, die ihn persönlich gekannt haben. Ein grosser Künstler und schüchterner Mensch, der die Hörer durch seinen Hu-manismus und sein gesamtheitliches Denken gefangen nahm. Als ehemaliger Student der Ferenc-Liszt-Akademie in Budapest war György Sebök sozusagen einer der letzten Repräsentanten einer musikalischen Ethik, welche die Sinnsuche in der Musik als wichtiger erachtete als blosse technische Perfektion. Der charisma-tische und sensible Pädagoge wirkte wie ein Anachronismus in einer Musikwelt, die vereinnahmt wurde vom Wettbewerbsdenken und von Fragen um die immer wichtigere Selbstvermarktung. Sebök stellte seinen Respekt und seine Mensch-lichkeit in den Mittelpunkt des Musizierens. Er verstand es, zuzuhören und gleich-zeitig sein magistrales Wissen um Farbe und Klang an seine Schüler und Kam-mermusikpartner weiterzugeben. «Es war wie ein Wunder. Wenn man an seiner Seite spielte, spielte man inspirierter», sagen seine ehemaligen Spielpartner.

Auch später führt der Erfolg die Verantwortlichen des Musikdorfs nicht in Versuchung. Wachstum um jeden Preis, das will man aus Respekt auf die Umge-bung bewusst vermeiden. Die Musik und das unverfälschte Naturerlebnis sollen im Zentrum stehen, nicht Glamour, Eventkultur und Starrummel. Ein subtiler Balanceakt, wenn man gleichzeitig Einnahmen generieren muss. 1998 hat Francesco Walter als Intendant die Verantwortung für den Musiksommer über-

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nommen. Und der ebenso aktive wie kreative Kopf sorgt dafür, dass Ernen trotz seiner Vernetzung in der Welt ein Zauberort mit familiärem Charakter bleibt. Mit innovativen Ideen öffnet er sanft das ursprüngliche Konzept und führt es in die Interdisziplinarität der modernen Gegenwart. Auch knapp vierzig Jahre nach der Gründung des Festivals gibt es hier keine Hotelbunker, die sich gegenseitig mit Wellnessoasen und Animationsprogrammen übertrumpfen. Die Musiker und prominenten Gäste aus aller Welt wohnen in den gleichen einfachen Hotels und gemütlichen Chalets wie die Studenten und das Publikum. Man begegnet sich auf Augenhöhe: In den Konzerten und im Dorfladen, im Postauto, im Tellenhaus und auf Wanderungen durch den Binner Landschaftspark. (Haben Sie gewusst, dass es da einen echten Zauberwald gibt? Und rund zwei Dutzend Wallfahrtska-pellen, denen man Wunderkräfte zuspricht?) Bescheidenheit ist im Musikdorf trendy. Die Mischung aus Authentizität, gepaart mit höchstem künstlerischem Niveau, ist Walters Geheimrezept.

Francesco Walter hat das Musikdorf, das 1979 mit dem Wakkerpreis ausge-zeichnet wurde, neu erfunden – in vollem Respekt für die Vergangenheit. Heute verbergen sich hinter der Marke Musikdorf Ernen drei eigenständige Klassikfes-tivals mit je einem thematischen Schwerpunkt: die Klavierwoche (7. bis 13. Juli 2012), die Barockmusikwoche (15. bis 26. Juli) und die Kammermusikwochen (29. Juli bis 11. August), die Konzertreihe mit dem «Plus», die dieses Jahr erstmal das «Festival der Zukunft» ablöst. In diesem «Plus» hat der Intendant neben Abend-konzerten und Meisterkursen auch Dokumentarfilme zu musikalischen Themen,

György Sebök (1922–1999), Gründer Musikdorf Ernen

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Foto: Brigitte Wolf

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Ein Realist mit Visionen: Francesco Walter

Ohne ihn wäre das Musikdorf heute nicht, was es ist. Möglicherweise wäre es 1999 mit

dem Tod des Gründers György Sebök begraben worden, hätte Francesco Walter, seit 1998

Präsident des Vereins Musikdorf Ernen, nicht den Mut gehabt, die Verantwortung für das

Schiff ohne Galionsfigur zu übernehmen. Mit Realitätssinn und Visionen hat der vielsei-

tige Kulturmanager das Musikdorf Ernen, dessen Intendant er seit 2004 ist, wieder auf

Kurs gebracht. Ins Wallis zog der gebürtige Zürcher, der im Tessin aufgewachsen ist, um

als Verlagsassistent beim «Walliser Boten» neue Erfahrungen zu sammeln; in der Freizeit

führte er eine Künstleragentur, wurde Referent des Ballettdirektors beim Stadttheater

Bern, Orchestermanager an der Musikhochschule Sitten und absolvierte ein Nachdiplom-

studium, «TanzKultur», an der Universität Bern. Seit 2009 ist er als Gemeinderat in Ernen

zuständig für die Ressorts Soziales, Bildung, Kultur und Tourismus. Seit 2011 Vizepräsident

des Kulturrats des Kantons Wallis.

Vorträge, Schreibwerkstätten und Literaturseminare integriert. Er könne sich nicht vorstellen, dass sich das Musikdorf Ernen kopieren lasse, hatte György Sebök einmal gesagt. «Ein Festival in einem so kleinen Dorf mit einer so grossen Kirche», das habe er sonst nirgends auf der Welt angetroffen. Wer Ernen kennt, wird ihm beipflichten.

Aus allen WindrichtungenTü-ta-taa. Das gelbe Postauto wird diesen Sommer auf dem Dorfplatz eine ganze Reihe Persönlichkeiten ausspucken. Sie kommen aus allen Windrichtungen nach Ernen. Zum Beispiel der 86jährige Berner Geiger Hansheinz Schneeberger oder der Cellist Adrian Brendel, der Sohn des renommierten Pianisten Alfred Brendel. Ada Pesch, die Konzertmeisterin des Opernhaus-Orchesters Zürich und Begrün-derin des historischen Ensembles La Scintilla, kommt als Kuratorin der Barock-musikwoche, und als offizielle künstlerische Leiterin der Kammermusikwochen wird die serbische Cellistin Xenia Jankovic anreisen. Aus Florenz reist der Pianist und Géza-Anda-Preisträger Pietro De Maria an, aus den USA der Schriftsteller Richard Powers und damit einer der wichtigsten Romanciers der Gegenwart. Der amerikanische Dirigent Dennis Russell Davies, der eben am Theater Basel mit seinem «Wozzeck» für euphorische Kritiken gesorgt hat, wird sich als Interpret eines Klavierkonzerts präsentieren. Die Ehre gibt sich auch wieder Krimiautorin Donna Leon, aus Linz kommt der Bassbariton Martin Achrainer. Und der Opern-sänger hat eine Überraschung im Gepäck. Der amerikanische Komponist und Pionier der Minimal Music, Philip Glass, hat ihm einen Liederzyklus «auf die Gur-gel» komponiert, die er hier – zwischen Himmel und Hölle – uraufführen wird.

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ein fingerdrucK vom glücK entfernt: Pietro de maria*Was dem Seemann seine Fregatte oder dem Araber sein Pferd, das sei für ihn das Klavier. Franz Liszt sagte das, doch es gilt auch für Pietro De Maria: Ein Leben ohne Piano ist für den italienischen Pianisten unvorstellbar. Der Preisträger des prestigeträchtigen Géza-Anda-Klavierwettbewerbs ist einer der Solisten, die die Klavierwoche in Ernen zum Publikumsmagne-ten machen.Text: Marianne Mühlemann

Pietro De Maria; Foto: Marie-Noële Guex

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Ein Musikinstrument geniesst in Ernen einen Ehrenplatz. Raten Sie! Nein, nicht die Geige mit ihrer elegant geschwungenen Silhouette. Auch nicht die silbern gewandete Flöte oder das stattliche Cello. Der Ehrenplatz gehört dem Klavier. Das Klavier ist sozusagen die Miss Musikdorf: Eine Konzertwoche lang steht sie im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit, solo. Und nur Meister lässt sie an ihre Tasten. Mal zärtlich, mal wild, und jeden Abend anders. Da staunt das Publikum, was so alles in einer Steinway-Dame steckt. Seien wir ehrlich: Optisch hinterlässt das Instrument ja einen eher zwiespältigen Eindruck. Ziemlich plump ist der Klavier-körper und wenig mobil, die Beinchen viel zu mickerig für den schweren Torso. Und auch wenn sie mondän in schwarzem Lack daherkommt und im Rampenlicht ihren Flügel mächtig aufspreizt, sieht man auf einen Blick: Fliegen kann diese Miss nie! Muss sie allerdings auch nicht. Bei Miss Musikdorf zählen die inneren Werte. Dafür liebt sie das Publikum. Dass die Klaviermusik in Ernen so wichtig ist, hat einen Grund. Es erinnert an György Sebök (1922–1999), der mit seinem vollendeten Klavierspiel das Musikdorf begründete. Zwar brachte auch er den Flügel nicht zum Fliegen. Dafür seine Studenten und Abend für Abend das Pu-blikum.

Wunder unter dem LackDas Klavier ist ein Wunderkasten. Namhafte Poeten haben ihm ihre Gedichte gewidmet. Else Lasker-Schüler träumt von den Engeln, die mit Sternenhänden auf ihrem blauen Klavier spielen und ihr damit bereits zu Lebzeiten eine Tür zum Himmel öffnen. Sternenhände braucht es also, um Wunder aus dem Kasten zu tasteln. Glaubt man gern. Denn gucken Sie ihm mal unter die harte Hülle: Da liegen keine poetischen Sterne verborgen, keine saftigen Akkorde oder glitzernden Glissandi. Von innen gleicht ein Klavier eher einem komplexen Apparat. Da blickt man auf blanken Gussstahl und Drahtsaiten, die mit Kupferdraht umwickelt sind. Man sieht befilzte Hämmer, Federn, Zungen, Wirbel, Stössel und Dämpfer. Aber keine Musik. Erst der Pianist vermag die physikalische Schwingung in klingende Emotion zu verwandeln. In musikalische Seelennahrung, die aufwühlt, beruhigt, inspiriert, wärmt, die manchmal melancholisch und sehr oft glücklich macht. Klaviermusik heisst es, sei ein Schlüssel, um Seelentüren zu öffnen. Das Wort Klavier stammt ja auch vom lateinischen Wort clavis (Schlüssel) ab.

«Ich will»«Wenn ich doch Klavier spielen könnte!» Immer wieder begegnet man Menschen mit diesem Wunsch. Nicht nur Erwachsenen, sondern auch Kindern. Auch Pietro De Maria war von ihm beseelt. Etwa vier Jahre alt war er, als er die Eltern mit seinem Ansinnen bombardierte: «Ich will Klavier spielen. U-n-b-e-d-i-n-g-t!» Doch Pietro hatte Pech, im venezianischen Salon seiner Eltern gab es kein Klavier. Sein Vater war eben nicht Musiker, sondern Arzt und seine Mutter Englischlehrerin. Nicht, dass sie Musik nicht gerne gehabt hätten, nein: «Sie liebten klassische Mu-sik!» sagt Pietro de Maria. Das belegte auch ihre Plattensammlung. Eine hörte Pietro besonders gern, sie war von Arthur Rubinstein. Wie dieser Pianist Chopin spielte! Diese Eleganz, diese Poesie – ein Traum! Plötzlich war Pietro klar: Diese Zauberkunst auf den Pianotasten wollte er auch lernen. Es habe einiges gebraucht, seine Eltern davon zu überzeugen, dass er Pianist werden wolle, erinnert er sich.

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Das ersehnte Klavier kam ins Haus und veränderte das Leben des Siebenjährigen auf einen Schlag. Pietro zeigte nicht nur Ausdauer und Leidenschaft beim Üben, er hatte auch grosses Talent. Als Rubinstein 1982 starb, war Pietro De Maria ge-rade 15jährig und sorgte mit seinem differenzierten Spiel bereits für Aufsehen. Und gut zehn Jahre später gehörte er nicht nur zu den Preisträgern des renom-mierten Tschaikowsky-Wettbewerbs, sondern hatte auch gegen eine starke inter-nationale Konkurrenz den prestigeträchtigen Géza-Anda-Klavierwettbewerb in Zürich gewonnen.

«Mein Klavier ist für mich, was dem Seemann seine Fregatte, dem Araber sein Pferd», sagte Franz Liszt: «Es ist meine Sprache, mein Leben.» Das gilt auch für Pietro De Maria. Ferien von «seinem Leben», dem Klavier, kenne er nicht. Deshalb treffe man ihn im Sommer, wenn andere ihre Ferien buchen, auch immer wieder in der Schweiz an – konzertierend. Zum Beispiel in Ernen. «Die Atmosphäre hier ist einmalig.» Neben der Natur hat es ihm das Publikum angetan. «Für die Leute, die nach Ernen kommen, steht die Musik im Zentrum» sagt er, und nicht der Starrum-mel oder – wie bei anderen Klassikfestivals – das «gesellschaftliche Drum und Dran».

Ein Geben und NehmenSo ist es für Pietro De Maria ganz selbstverständlich, dass er nach seinem Konzert in Ernen nicht einfach abreist, sondern noch ein paar Tage anhängt, in denen er die einmalige Umgebung geniesst und die Konzerte seiner Kollegen besucht. Die-ses Jahr sind dies die ukrainische Pianistin Anna Fedorova (22), der Koreaner Jinsang Lee (31) und der russische Pianist Konstantin Scherbakov (49). Gemeinsam trifft man sich zwischen den Konzerten mit dem Publikum zu Gesprächen über die Mu-sik, das Leben eines Musikers, über Gott und die Welt. «Dieses Geben und Nehmen in familiärer Umgebung ist für alle sehr bereichernd», sagt Pietro De Maria.

Im Gespräch wirkt der sympathische Pianist, der heute in Florenz lebt, so offen und natürlich wie in seinem Klavierspiel. Beides strahlt Ruhe und Kraft aus. Dieser Pianist hat seine Mitte gefunden. Da scheint alles ausbalanciert, ökonomisch und gleichzeitig voller Wärme und Lebendigkeit. Für sein Rezital hat Pietro De Maria das ausgewählt, was er am liebsten spielt. Bach und – wie könnte es anders sein – Chopin. Eben hat er für das Label Decca das gesamte Klavierwerk von Chopin ein-gespielt. Und Bachs «Wohltemperiertes Klavier» wird folgen. Anders als viele glau-ben, übt der Pianist kaum, wenn er einmal auf Tournee ist. Denn da fehle meistens die Zeit, sagt Pietro De Maria. Auch am Konzerttag selber spiele er nie länger als maximal zwei Stunden. Das muss genügen, um mit einem neuen Instrument und dem Raum vertraut zu sein. Mittlerweile hat der Venezianer mehr als fünfzig Kon-zerte in seinem Repertoire, die er sozusagen aus dem Stand abrufen kann. Mehr noch als die «grossen Konzertkisten» jedoch sind ihm die intimen kammermu-sikalischen Werke. Und natürlich liebt er das Solorezital, wenn der Pianist und sein Flügel zu einem einzigen klingenden Organismus verschmelzen. Wenn ein kleiner Fingerdruck auf die Taste den Auftakt zu einem grossen Glücksgefühl bedeute.

Nähe zum PublikumJa, sagt Pietro De Maria. Er habe in der Musik sein Glück gefunden. Heisst das, dass er sich insgeheim wünscht, dass auch seine Kinder Musiker werden? Nicht unbedingt, sagt der Pianist. Aber es sei ihm wichtig, dass die Musik ein Teil ihrer

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Bildung sei, egal, wie sie später ihr Brot verdienten. «Das Leben wird reicher mit Musik.» Meistens ist er allein, wenn er auf Reisen ist. Gleichzeitig hat er die ein-zigartige Möglichkeit, durch seinen Beruf viele Menschen kennenzulernen. Diese Begegnungen seien meistens oberflächlich, «ausser in Ernen», sagt er. «Im Mu-sikdorf erlebt man als Künstler eine einzigartige familiäre Nähe zum Publikum.» Das schätzt der dreifache Familienvater besonders. Und das Tüpfelchen auf dem i wäre für ihn, wenn er «diese schönste Zeit des Jahres» auch mit seiner eigenen Familie verbringen könnte; er wird diesen Sommer dafür alle Hebel in Bewegung setzen.

Klavierwoche mit Rahmenprogramm

Die Klavierwoche (7.– 13.7.2012) bietet mehr als Abendkonzerte. Neben Einführungen mit

Musikbeispielen werden Dokumentarfilme gezeigt: Michael Teutschs «Von der Hölle ins

Paradies – oder Chopin hat mich gerettet» (7.7.) erzählt die Lebensgeschichte der Pianistin

Aliza Sommer-Herz, die dank der Musik das Ghetto von Theresienstadt überlebt hat. Und

«Der Concours Géza Anda – Erbe eines Pianisten» von Jörg Lohner (9.7.) dokumentiert den

renommierten Klavierwettbewerb anhand von Pianistenportraits. Im Vortrag «Diktat und

Freiheit: Russische Verhältnisse 1900–1970» skizziert Arthur Godel 70 Jahre russische Kul-

tur- und Musikgeschichte (12.7.).

Ausserdem gibt es einen Meisterkurs mit den Pianisten Pietro De Maria und Charl du Ples-

sis für Musikstudierende bis 25 Jahre. Die Teilnehmenden am Meisterkurs erhalten einen

vertieften Einblick in die Interpretation des Werks von Frédéric Chopin und in die Jazzim-

provisation, ausgehend von Chopins Kompositionen. Die Teilnahme am Meisterkurs ist

kostenlos. Übernachtungskosten gehen zulasten der Teilnehmenden.

Infos und Anmeldung: Telefon 027 971 10 00 oder [email protected]

Pietro De Maria; Foto: Leonardo Ferri

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donna leon: «leiSe iSt Schön»*Sie liebt Bücher, Barockmusik und die Berge. Und weil in Ernen alles zu-sammenkommt, fühlt sich Donna Leon auch hier zu Hause – ihre Schreib-seminare sind längst Kult. Im Gespräch verrät die Krimiautorin, wann sie schwach wird, was sie ärgert. Und weshalb sie kein Handy hat.Text: Marianne Mühlemann; Foto: Marie-Noële Guex

Sie ist ja eigentlich eine freundliche Person. Doch es kommt vor, dass ihre aufge-weckten Augen unter den markanten Augenbrauen plötzlich furchtbar streng blicken. «Yes», sagt Donna Leon, es gebe etwas, das sie auf die Palme bringe. «Noise», sagt sie – Lärm – und verwirft die Hände. Viel zu lärmig und zu laut sei die Welt. «In Restaurants, auf den Strassen, in Lifts, sogar im Supermarkt ist man von Lärm umgeben. Und von Musik, die man gar nicht hören will.» Leise, sagt Donna Leon und blickt wieder freundlich. «Leise ist schön.» Sie meint das nicht wörtlich. Denn wenn eine Operndiva aus voller Kehle eine Arie schmettert, dann ist das forte – und Donna Leon entzückt. Man weiss es mittlerweile: Sie liebt Opern,

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insbesondere jene von Georg Friedrich Händel. Eine Händelianerin sei sie, sagt die Krimiautorin. Bei Händels Musik werde sie schwach. Sänger und Musiker «sind die wahren Helden, die ich verehre». Indirekt ist Händel auch der Grund, weshalb Donna Leon 2004 erstmals den Weg ins Musikdorf gefunden hat. Die gebürtige Amerikanerin bekam damals die Anfrage des Musikdorf-Intendanten Francesco Walter, ob sie im Rahmen des Musiksommers in Ernen ein Schreibseminar geben würde. Sie verknüpfte die Zusage mit der Auflage, dass die deutsche Sopranistin Simone Kermes in Ernen auftreten könne. Seither kommt Donna Leon Jahr für Jahr nach Ernen und fasziniert die Seminar- und Konzertbesucher nicht nur als Bestsellerautorin, sondern auch als eloquente Gesprächspartnerin.

Opern zum WäschebügelnAn Ernen liebe sie vieles, sagt Donna Leon, die Erfinderin des Commissario Bru-netti. Die Autorin, die einst englische Literatur studiert und über Jane Austen promoviert hatte, mag in Ernen die Kombination von heissen Tagen und kühlen Nächten. In Venedig, wo die Amerikanerin seit über 30 Jahren lebt, sei die Hitze im Sommer unerträglich. Auch die urchigen Holzhäuser haben es ihr angetan. Und die süssen Walliser Aprikosen! Für das Erlebnis, eigene Konfitüre zu kochen, reserviere sie sich in Ernen gerne einen ganzen Nachmittag, verrät sie. Wie eine gewöhnliche Touristin reist sie an. Ganz bescheiden mit dem Zug. Ihr Gepäck beschränkt sie auf ein Minimum. Ein gutes Buch und ein Laptop ist alles, was sie mitnimmt. Auch zu Hause in Venedig liebt sie es einfach. Sie hat kein Radio, kei-nen Fernseher, nicht mal ein «telefonino». «Ich brauche kein Handy», sagt sie. Das bringe nur Unruhe und das Fernsehen «nichts als Müll». Sie hört Klassik ab CDs – am liebsten zum Wäschebügeln. Für die Oper geht sie ins Theater, das sei ein Luxus, den sie sich so oft wie möglich gönne. Sie sei ein glücklicher Mensch, sagt Donna Leon, weil sie nur noch mache, was ihr Spass mache. Spass macht ihr auch das Musikdorf, eine Entdeckung, die sie nicht mehr missen möchte. Für die Au-torin, die Ende September ihren Siebzigsten feiert, sei die Liebe zu Ernen ähnlich entstanden wie jene zu Venedig. Sie habe darüber gelesen und Bilder gesehen. «Doch als ich das erste Mal dahinkam, war ich überwältigt: Die Realität übertraf alle meine Vorstellungen.»

Kuriose Serenissima!

In ihrem diesjährigen Schreibseminar in Ernen (es ist bereits ausgebucht)

gehen Donna Leon und Richard Powers der Frage nach, wie sich beim lite-

rarischen Schreiben Wahrheit und Fiktion verzahnen. Das lässt sich auch

in Leons jüngstem Büchlein untersuchen: «Kurioses aus Venedig» (Dioge-

nes, 2011) bietet eine Sammlung von schillernd skurrilen Geschichten aus

Venedig, der Wahlheimat der Autorin. Da liest man vom Elefanten, der in

einer Kirche Zuflucht suchte, von Prostituierten, die Anfang des 15. Jahr-

hundert per Gesetz aufgefordert wurden, ihre Brüste zur Schau zu stellen,

um in einer Zeit, in der die Homosexualität blühte, die Männer «auf den

rechten Weg» zu führen. Der amüsante, mit Reproduktionen alter venezia-

nischer Meister illustrierte Band enthält auch eine CD mit 7 Konzerten des

Venezianers Antonio Vivaldi, gespielt von Il Complesso Barocco.

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Xenia JanKovic und daS Wunder von ernen*Diesen Sommer reist Xenia Jankovic in doppelter Mission ins Musikdorf: als Cellistin und als künstlerische Leiterin der Kammermusikwochen (29.7. bis 11.8.), deren Motto dieses Jahr «Himmel und Hölle» lautet.Text: Marianne Mühlemann

Lange schweigt sie, bevor sie antwortet. Ja, erinnert sie sich. Einmal seien Himmel und Hölle in ihrem Leben ganz nahe beieinander gewesen. Sie hatte einen schwe-ren Motorradunfall und konnte eine Zeitlang nicht mehr Cello spielen. Da sei ihr bewusst geworden, wie sehr sie die Musik brauche. Und ihr Cello! Dass das bau-chige Ding zu ihrer grossen Liebe wurde, ist nicht selbstverständlich. Xenia war ein kleines Mädchen, das sang, noch bevor es sprechen konnte, das Klavier spiel-te, noch bevor es selber auf den Klavierstuhl klettern konnte. Und im Alter, in dem sich andere Mädchen eine grössere Puppe wünschen, wünschte sie sich – einen Kontrabass. «Meine Eltern brauchten viel Überzeugungskraft und Enthu-

Xenia Jankovic, künstlerische Leiterin Kammermusik plus; Foto: Alexander Richter

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Xenia JanKovic und daS Wunder von ernen*

siasmus, um mich umzustimmen, dass ich mich statt für den riesigen Kontrabass für das kleinere Cello erwärmte.»

«Das Cello sagt immer die Wahrheit»Ihre Eltern, beide sind Musiker, entschieden richtig. Das Instrument mit den dunklen tiefen Tönen wurde zur Leidenschaft ihrer hochbegabten Tochter. Mit 9 Jahren debütierte Xenia als Solistin mit den Belgrader Philharmonikern, mit 11 verliess sie ihr Elternhaus und bekam ein Staatsstipendium am Moskauer Kon-servatorium. Es folgten nationale und internationale Erfolge. In den Jahren sei das Cello mit ihr verwachsen, sagt die heute 53jährige. «Das Cello ist ein Gegen-über, das mich aushält und mir in allen Lebenssituationen immer die Wahrheit sagt.» Heute hat Xenia Jankovic eigene Studenten, mit denen sie das Glück teilt, «die Menschen mit Musik zu berühren». Sie möchte ihnen den Zugang zu neuen Welten öffnen, so, wie sie selber das einst bei György Sebök erfahren hat.

Miteinander ohne WorteJa, sie hat den Meister persönlich gekannt, als Studentin zuerst und später als Kammermusikpartnerin. «Wer mit ihm musizierte, erlebte, wie Musik die Men-schen verändert und entwickelt. Sie ermöglichte ein Miteinander ohne Worte. Mit György Sebök am Klavier spielte man schöner und inspirierter. Das war für mich das Wunder von Ernen.» Und das Schönste: Wenn in der Kammermusik Partner aufeinandertreffen, die sich im Spiel gänzlich öffnen, fühlt sich auch das Publikum in die Gemeinschaft eingeschlossen. Das konnte man erleben, als Sebök noch da war. Und das erlebt man auch heute noch in den Erner Konzerten. «Die Atmosphä-re ist sehr anregend und speziell», sagt sie. Wenn die Musik verklungen ist, beginnt der Austausch über die Musik. Jankovic erinnert sich, wie das auch schon zu György Seböks Zeiten so war. Das belegt ein Film, den der Fernsehsender Arte mit ihm gedreht hatte. Ein eindrückliches Dokument, in dem man Einblick in Seböks Arbeit mit Klavierstudenten erhält. «György Sebök war im Grunde ein schüchter-ner Mensch. Er machte in einfachen Worten plausibel, wie der Mensch durch Musik befähigt wird, mit den grossen Komponisten aus Vergangenheit und Ge-genwart zu kommunizieren», sagt Jankovic. Durch das aufmerksame Zuhören und Eindringen in die Strukturen der Musik verbinde sich der Hörer mit dem Genie eines Komponisten, dessen sei sich Sebök sicher gewesen. Und er habe die Ansicht vertreten, dass bewusstes Zuhören ein aktiver Prozess sei. Der ungarische Meisterpianist sei kein im üblichen Sinne religiöser Mensch gewesen. Aber ein tiefgründiger mit einem äusserst wachen Geist. «Er hatte eine Art Spiritualität, die sich in der Musik ausdrückt», sagt Jankovic. «Ihm waren viele Ebenen im Kos-mos, im Leben auf der Erde und des menschlichen Geistes bewusst. Seine Er-kenntnisse brachte er in sein Spiel und sein Sprechen ein. Wer daran teilhaben durfte, wurde nicht nur ein besserer Klavierspieler. Sondern ein besserer Mensch.»

In doppelter MissionObwohl Xenia Jankovic bereits seit Jahren in der künstlerischen Leitung des Mu-sikdorfs aktiv war, kommt sie dieses Jahr mit besonderen Gefühlen nach Ernen. Erstmals ist die Musikerin offiziell für das Kammermusikprogramm verantwort-lich. So kommt sie sozusagen in doppelter Mission: als künstlerische Leiterin und

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als Cellistin. In drei der fünf Kammerkonzerte und in den beiden Orchesterkon-zerten wird sie zu hören sein.

Es sei ihr ein Anliegen, den Geist, den György Sebök in Ernen zum Leben er-weckt habe, weiter zu pflegen. Bei der Programmauswahl habe sie ganz bewusst versucht, die Gegensätze des diesjährigen Mottos «Himmel und Hölle» musika-lisch zu veranschaulichen. Den Himmel, «wenn wir das Richtige klar sehen und leicht tun», und die Hölle, «wenn das Chaos ausbricht und wir gegeneinander kämpfen». Ihre Botschaft ist deutlich: Xenia Jankovic möchte das Publikum in die grosse verbindende Kraft der Musik einbinden, deren Wirkung sie nicht nur in einem Orchester verortet, wenn Musiker unterschiedlichster Herkunft zusam-men ein harmonisches Ganzes bilden, sondern auch im Lebensalltag jedes Ein-zelnen. «Es ist wichtig, dass wir wie im Orchester lernen aufeinander zuzuhören und miteinander und nicht gegeneinander zu leben.»

Kammermusik, ein BiotopWer Xenia Jankovic zuhört, versteht plötzlich, wie stark der Musikerberuf mit der Lebensrealität zu tun hat. Mehr, als viele glauben. Ein Kammermusikensemble ist ein Biotop, eine Kleinstgesellschaft, in der es gilt, seinen Platz zu behaupten und seinen Beitrag an die Gemeinschaft zu leisten. Manchmal als Hauptstimme, manchmal als Begleiter oder als stützender Bass. Jeder hat seine Aufgabe. Und wie im richtigen Leben muss man auch in der Musik Disziplin üben, sich anpas-sen, sich verbessern, zurücknehmen oder Verantwortung übernehmen, damit das Ganze stimmt, und freut sich, wenn man ein gemeinsames Ziel erreicht. Es gelte bescheiden zu bleiben. Auch wenn man ganz oben angekommen sei, gehe es nicht ohne Arbeit und Fleiss. Für Xenia Jankovic heisst das konkret: Um in Form zu bleiben, übt die Top-Cellistin rund zwei bis sieben Stunden pro Tag. Vieles habe sich verändert, seit sie selber Musikstudentin am Moskauer Konservatorium ge-wesen sei, sagt die Musikerin, die heute an der Detmolder Musikhochschule als Professorin tätig ist. «Studenten bekommen heute mehr Unterricht. Die Methoden sind entwickelter und das technische Niveau höher als früher.» Auch sei ihr auf-gefallen, dass die Musikstudenten heute viel selbstbewusster seien, als sie das früher erlebt habe. Und noch einen Unterschied gibt es: «Die Hierarchie zwischen Professoren und Studenten ist generell flacher geworden.» Das habe viele Vortei-le und wirke sich auch auf das Publikum positiv aus. Weil der Austausch generell durchlässiger geworden sei, würden sich mehr Gespräche ergeben. «Es ist ein Geben und Nehmen. Nach dem Konzert gehen die Begegnungen weiter. Und über die Jahre können sich hier im Musikdorf sogar Freundschaften entwickeln, selbst wenn man sich nur einmal im Jahr zwei Wochen sieht.» So lange wird sie in Ernen bleiben. Einmal zwischen den Konzerten nicht reisen zu müssen ist für sie ein Luxus, den sie auskosten möchte. Xenia Jankovic freut sich auf Wanderungen, auf Sonnenuntergänge, die spezielle Stimmung von Sommergewittern. Und auf das Erlebnis, wieder einmal – ohne Cello – in einer Berghütte zu übernachten.

Nein, sagt sie, der Weg nach Ernen sei ihr nie zu weit, obwohl sie nicht gleich um die Ecke wohne. Rund 1000 Kilometer muss die gebürtige Serbin, die heute in Berlin und Detmold lebt, zurücklegen, um ins Musikdorf zu gelangen. An die-sen Sehnsuchtsort, von dem sie nicht genug bekommt. «Ist’s möglich?» staunt sie: «Diesen Sommer komme ich zum 25. Mal nach Ernen!»

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Xenia Jankovic, künstlerische Leitung

Bereits als Neunjährige gab Xenia Jankovic ein vielbeachtetes Début als Solistin mit den

Belgrader Philharmonikern. 1970 erhielt die Cellistin ein Staatsstipendium für die Zen-

tralschule des Moskauer Konservatoriums und wurde u. a. Schülerin von Mstislaw Ros-

tropowitsch. Später studierte sie bei Pierre Fournier in Genf und Antonio Navarra in

Detmold. Nach nationalen und internationalen Erfolgen gewann sie 1981 den Gaspar-Cas-

sado-Wettbewerb in Florenz. Als engagierte Kammermusikerin spielt sie regelmässig u. a.

mit Gidon Kremer und András Schiff sowie als Gast bei internationalen Klassikfestivals

weltweit.

Xenia Jankovic bei den Proben in der Kirche; Foto: Marie-Noële Guex

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«Zum glücK lerne ich eXtrem Schnell»: martin achrainer*Bevor der Bassbariton Martin Achrainer im Sommer 2012 sein Début bei den Bregenzer Festspielen gibt, bringt er in Ernen «The Songs of Milarepa» zur Uraufführung, ein Werk, das der Oscar-nominierte Komponist Philip Glass für ihn geschrieben hat.Interview: Marianne Mühlemann; Fotos: Reinhard Winkler

Sie haben die Hauptrollen gesungen in zwei Opern des amerikanischen Kompo-nisten Philip Glass und machten das so toll, dass er für Sie nun einen Liederzyklus komponiert. Erfüllt Sie das mit Stolz?

Martin Achrainer: Natürlich! Von so einem bedeutenden Komponisten Musik in die Gurgel komponiert zu bekommen ist ein wunderbares Geschenk!Glass ist ein Pionier der Minimal Music. Ist das auch in seinen Liedern spürbar?

Sehr stark, allerdings eher im harmonischen Gerüst als in der Stimme. Die Gesangsphrasen sind meist traditionell geführt und angenehm zu singen. Philip Glass verlangt nie Unmögliches.

Martin Achrainer Maki Namekawa

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Was gefällt Ihnen an seiner Musik?Der meditative Charakter. Zunächst mag Glass’ Musik simpel wirken. Aber in

Wahrheit baut er eine unglaubliche Sogwirkung auf. Man kommt daraus gestärkt hervor. Glass denkt instrumental, auch wenn er für Stimme schreibt. Da sind Linien oder rhythmisierte Phrasen, die sich an der Sprache orientieren. Das erlaubt eine intensive Interpretation.«The Songs of Milarepa» beziehen sich auf Milarepa, einen Meister des Tantra und Begründer des tibetischen Buddhismus. Wie kam es dazu?

Philip Glass kommt ursprünglich aus der jüdischen Tradition. Seit den 1970er Jahren hat er sich mit dem Buddhismus beschäftigt. Er hat mit Ravi Shankar zu-sammengearbeitet und sich gerne von fernöstlichen Einflüssen inspirieren lassen.Die «Songs of Milarepa» sind noch nicht fertig. Haben Sie dem Komponisten ein Ultimatum gestellt, bis wann Sie die Noten brauchen?

Das würde ich niemals wagen! Ich weiss, wie unglaublich viel er arbeitet. Phi-lip ist einer der produktivsten lebenden Komponisten. Aber es ist tatsächlich ein delikates Thema. Es gibt Komponisten, die liefern bereits ein Jahr vor der Urauf-führung, andere in letzter Minute. Zum Glück lerne ich extrem schnell.Wieso begleitet Sie nicht Dennis Russell Davies am Klavier? Er kennt Philip Glass bestens und wird in Ernen dessen 1. Klavierkonzert aufführen.

Ich arbeite oft mit Maestro Davies und freue mich immer über seine unter-stützende und inspirierende Art, an ein Werk heranzugehen. Aber auch er arbei-tet extrem viel. Wir hätten die nötigen Probentermine nie gefunden. Ein Lieder-abend bedeutet zwei- bis dreimal so viel Arbeit wie etwa die Vorbereitung einer Hauptpartie in einer Mozart-Oper. Die vielen Farben in einem Lied findet man nur in penibelster Kleinarbeit. Was verbindet Sie mit der Pianistin Maki Namekawa, mit der Sie die «Songs of Milarepa» uraufführen?

Eine lange künstlerische Freundschaft. Maki ist genau die Pianistin, die sich ein Sänger wünscht, eine gleichberechtigte Partnerin, die in einem Moment im Hintergrund ist und im nächsten die Führung übernimmt. Mit Philip Glass kombinieren Sie Lieder von Mahler, wieso?

Mahler war für mich die allererste Wahl. Wie Glass gehört er der jüdischen Tradition an. Beide haben die Fähigkeit, Emotion und Ratio zu verbinden, und bei beiden findet man eine tiefe Melancholie, die aber immer auch etwas Hoff-nungsvolles hat.

Hommage an Philip Glass

Philip Glass (geb. 1937) bezeichnet sich als Theaterkomponisten; 23 Opern schrieb der

Amerikaner im Laufe seiner Karriere. Seine letzte über den Mathematiker Johannes Kep-

ler komponierte er 2009 für die europäische Kulturhauptstadt Linz, die Titelfigur sang

mit grossem Erfolg der österreichische Bariton Martin Achrainer, für den Glass nun auch

«The Songs of Milarepa» komponiert hat. Der Liedzyklus basiert auf Gedichten des im

11. Jahrhundert lebenden tibetischen Poeten Milarepa. Im Orchesterkonzert wird Philip

Glass’ «Tirol Concerto» für Klavier und Streichorchester (2000) zu hören sein mit Dennis

Russell Davies als Solisten.

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luSt auf daS eigene leBen: BiograPhie-WerKStatt*Wie schreibe ich mein Leben auf ? Wo fange ich an? Was passiert, wenn sich Wahrheit und Wunschträume vermischen? Die Psychologin Ursula Baumgardt kennt einfache Antworten auf schwierige Fragen. In ihrem Kurs ermöglicht sie Lernprozesse und gibt Anleitung, wie man den roten Faden in seinem Leben findet.

Alle tun es. Die Promis und die anderen. Die, die etwas geleistet haben, und die, deren einzige Leistung ist, Geld zu haben. Junge tun es und vor allem Ältere. Ex-zentrische und gewöhnliche Leute: Alle schreiben ihre Biographie! Lange Regale füllen sie in Buchhandlungen und Bibliotheken. Und an den internationalen Buchmessen kommen jährlich neue dazu: Oft sind es umfassende Lebensberich-te und unterhaltende Lebensbeichten, die damit werben, die Wahrheit, die rich-tige Wahrheit zu sagen. Doch nicht nur Prominente aus Politik, Kultur und Show-business veröffentlichen ihre Biographien. Auch Privatpersonen kennen das Bedürfnis, aufzuschreiben, was ihnen in ihrem Leben widerfahren ist. Zu schnell hat man vergessen. Die Nachkommen, mit denen man oft nur eine kurze Spanne des Lebens teilt, sollen durch die Aufzeichnungen einen Schlüssel in die Hand bekommen zur eigenen Vergangenheit und damit auch zur Zukunft. Biographie-arbeit hilft wahrnehmen, verstehen, sammeln, ordnen, richtigstellen, fragen oder anerkennen. Sie ermöglicht, den roten Faden in einem individuellen Leben fest-zuhalten, den Lebensverlauf zu reflektieren und aus Einzelteilen die Ganzheit und Einzigartigkeit eines Lebens – meines Lebens – aufzuzeigen.

Aller Anfang ist schwerDoch wie schreibt man eine Biographie? Eine Biographie, die mehr ist als ein blosses Aufsetzen von Datengerüsten oder gar ein Nachruf? Ein Leben nachzuer-zählen scheint einfacher, als es in seiner facettenreichen Vielfalt aufzuschreiben. Schon beim ersten Satz geraten manche ins Stocken: Wo fängt man an? Bei der Geburt, in der Kindheit? Oder vielleicht in der Gegenwart, die man noch frisch im Gedächtnis hat? Soll man eine Biographie emotionell aufschreiben oder in einem nüchternen Nachrichtenstil? Soll man beim Traurigen oder beim Schönen einsetzen? Oder wie man Schicksalsschläge und Krisen bewältigt hat? Was ist wichtiger: das, was man gemacht, oder das, was man gedacht hat? Und was pas-siert, wenn beim Schreiben die Wahrnehmung von Wahrheit und Wünschen plötzlich verschwimmt?

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luSt auf daS eigene leBen: BiograPhie-WerKStatt*

Klarheit schaffenAntworten auf diese und viele andere Fragen hat Dr. Ursula Baumgardt. Die Au-torin und Psychologin beschäftigt sich seit Jahren nicht nur mit dem Thema des Älterwerdens, sondern auch mit der Biographiearbeit als «Rückblick und Ausblick aufs eigene Leben». Dies ist der Titel ihres Kurses, mit dem sie sich an Menschen richtet, die in einer Gruppe das Gestalten des eigenen Älterwerdens reflektieren wollen. «Die Befragung der eigenen Lebensgeschichte bringt Klarheit ins Leben», sagt Ursula Baumgardt. Und aus ihrer langjährigen Erfahrung weiss sie, dass be-wusste Biographiearbeit mithelfen kann, Lernprozesse in Gang zu setzen, über-holte Muster abzulegen und neue Kompetenzen und soziale Beziehungen zu er-werben, durch die das Älterwerden bewusster und sinnvoller gestaltet werden kann. Da der Biographiekurs im Rahmen der Konzertwochen im Musikdorf Ernen stattfindet, wird natürlich auch die Bedeutung von Musik in der eigenen Biogra-phie zur Sprache gebracht.

Der Kurs mit Dr. Ursula Baumgardt dauert von Sonntag, 8., bis Freitag, 13. Juli, jeweils vormittags von 9.15 bis 13 Uhr. Die Nachmittage sind kursfrei. Es besteht die Möglichkeit, sich individuell oder in kleinen Gruppen weiter mit den Themen des Vormittags zu beschäftigen. Neben den Seminarien und Diskussionen werden den Teilnehmenden mit gestalterischen Mitteln wie Schreiben, Zeichnen und Malen tiefere Einsichten in die eigene Biographie eröffnet. Die Kursgebühr beträgt 510 Franken. Die Platzzahl ist beschränkt. Infos und Anmeldung: Telefon 027 971 10 00 oder [email protected]

Hereinspaziert!

Konzerte auf Knopfdruck gibt’s nur von iPod oder Plattenspieler. Ein Live-Konzert ist stets

das Resultat intensiver Probenarbeit. Bislang fand diese im geschützten Raum hinter ver-

schlossenen Türen statt. Musiker und Dirigenten scheuten sich davor, beobachtet zu wer-

den, wenn sie am verletzlichsten sind – bei der Suche nach der perfekten Interpretation.

Doch diese Haltung hat sich geändert. Vermittlung und Transparenz sind die Schlüssel-

wörter der Gegenwart. Von Berlin bis Wien und Zürich sucht man dem Klassik-Publikum

neue Zugänge zur Musik zu eröffnen. Statt «Zutritt verboten» heisst es bei den Proben nun

«Hereinspaziert!». Auch im Musikdorf Ernen stehen dem Publikum die Türen offen – nicht

nur zu den Generalproben der Festivalkonzerte, sondern auch zu den Unterrichtsstunden

im Rahmen der Meisterkurse Klavier und Jazzimprovisation ist es erwünscht. Eine einma-

lige Chance.

Der detaillierte Probenplan ist ab 7. Juli 2012 im Büro Musikdorf Ernen erhältlich.

Programm*Klavier*7. bis 13. Juli 2012

Dokumentarfilm 1Samstag, 7. Juli 2012, 20 Uhr, TellenhausVon der Hölle ins Paradies – oder Chopin hat mich gerettet. Ein Film von Michael Teutsch

Klavierrezital 1Sonntag, 8. Juli 2012, 18 Uhr, Kirche Ernen, mit Pietro De MariaJohann Sebastian Bach: Acht Präludien und FugenFrédéric Chopin: Sechs MazurkenFrédéric Chopin: Scherzo b-Moll op. 31 Nr. 2Sergei Prokofjew: Klaviersonate Nr. 7 B-Dur op. 83

Dokumentarfilm 2Montag, 9. Juli 2012, 20 Uhr, TellenhausDer Concours Géza Anda – Erbe eines Pianisten. Ein Film von Jörg Lohner

Klavierrezital 2Dienstag, 10. Juli 2012, 20 Uhr, Kirche Ernen, mit Anna FedorovaDomenico Scarlatti: Sonaten K 214 und K 20Alfred Schnittke: Improvisation und Fuge (1965)Sergei Rachmaninow: Sechs Präludien aus op. 23 und op. 32Franz Liszt: Ungarische Rhapsodie Nr. 6Frédéric Chopin: Zwei Etüden aus op. 25Frédéric Chopin: Klaviersonate h-Moll Nr. 3 op. 58

Klavierrezital 3Mittwoch, 11. Juli 2012, 20 Uhr, Kirche Ernen, mit Jinsang LeeFranz Schubert: Vier Impromptus op. 142 D 935

Ludwig van Beethoven: Klaviersonate d-Moll Nr. 17 op. 31/2Alexander Skrjabin: Klaviersonate Nr. 5 Fis-Dur op. 53Franz Liszt: Mephisto-Walzer Nr. 1

Vortrag mit Arthur GodelDonnerstag, 12. Juli 2012, 20 Uhr, TellenhausDiktat und Freiheit: Russische Verhältnisse 1900–1970. Am Beispiel der Komponisten Skrjabin, Prokofjew und Schnittke

Klavierrezital 4Freitag, 13. Juli 2012, 20 Uhr, Kirche Ernen, mit Konstantin ScherbakovLudwig van Beethoven: Sinfonie Nr. 6 «Pastorale» op. 68Franz Liszt: «Totentanz»Nicolai Miaskowski: Klaviersonate Nr. 2 fis-Moll op. 13Camille Saint-Saëns: Danse macabre op. 40

Konzerteinführungen mit Arthur GodelDienstag, 10. Juli 2012, 19 UhrMittwoch, 11. Juli 2012, 19 UhrFreitag, 13. Juli 2012, 19 Uhr

BarocK*Künstlerische Leitung: Deirdre Dowling und Ada Pesch15. bis 26. Juli 2012

Barockkonzert 1Sonntag, 15. Juli 2012, 18 Uhr, Kirche ErnenGiovanni Girolamo Kapsberger: Canzona primaHeinrich Ignaz Franz Biber: Mensa Sonora Pars IV B-Dur

Johann Jakob Froberger: Partita für Cembalo Nr. 6 G-Dur Johann Heinrich Schmelzer: «Die Fechtschule» für zwei Violinen, Viola und ContinuoClaudio Monteverdi: «Ave Maris Stella»Giovanni Paolo Cima: Sonata für Violine, Violone und Basso continuo g-MollBiagio Marini: Passacaglia für zwei Violinen, Viola und ContinuoFrancesco Geminiani: Sonate op. 5 Nr. 2 für Violoncello und Basso continuo d-MollAlessandro Piccinini: Corrente terzaLuigi Rossi: «Per se ferridi accenti»Dario Castello: Sonata decima quinta d-Moll

Barockkonzert 2Mittwoch, 18. Juli 2012, 20 Uhr, Kirche ErnenTomaso Albinoni: Konzert für 2 Oboen, Streicher und Basso continuo F-DurAntonio Vivaldi: Cellokonzert c-MollGeorg Friedrich Händel: «O Lord, Whose Mercies Numbeless»Georg Friedrich Händel: Drei Arien aus der Oper «Agrippina»Antonio Vivaldi: Konzert D-Dur für zwei Violinen, Laute und Basso continuoJohann Friedrich Fasch: Trio für zwei Oboen und Basso continuo g-MollJohann Sebastian Bach: Toccata e-Moll für CembaloGeorg Friedrich Händel: Arie aus der Oper «Giulio Cesare in Egitto» Georg Friedrich Händel: Arie aus der Oper «The Triumph of Time and Truth»

Barockkonzert 3Freitag, 20. Juli 2012, 20 Uhr, Kirche ErnenJohann Sebastian Bach: Orchestersuite Nr. 1 C-Dur Georg Philipp Telemann: Fantasie e-Moll für TraversflöteGeorg Friedrich Händel: Drei Arien aus «Neun Deutsche Arien» Georg Friedrich Händel: Suite d-MollGeorg Friedrich Händel: Triosonate F-Dur für zwei Oboen und Basso continuoJohann Sebastian Bach: Kantate «Non sa che sia dolore»

Barockkonzert 4Dienstag, 24. Juli 2012, 20 Uhr, Kirche ErnenGeorg Philipp Telemann: Quartett F-DurGottfried Heinrich Stölzel: Kantate «Von Rosen und Violen»Georg Philipp Telemann: Trio d-Moll für Flöte, Oboe und Basso continuoGottfried Heinrich Stölzel: Kantate «Die Rose bleibt der Blumen Königin»Wilhelm Friedemann Bach: Duo für zwei Violen C-DurJohann Sebastian Bach: Hochzeitskantate «O holder Tag, erwünschte Zeit»

Barockkonzert 5Donnerstag, 26. Juli 2012, 20 Uhr, Kirche ErnenGeorg Friedrich Händel: Wassermusik-Suite Nr. 3 G-Dur Henry Purcell: 3 LiederHenry Purcell: Suite für Cembalo Nr. 6 D-Dur John Dowland: Zwei LiederWilhelm Friedemann Bach: Suite (Ouvertüre) g-Moll für StreicherGeorg Friedrich Händel: Arie aus der Oper «Rodelinda» Georg Friedrich Händel: Arie aus «L’Allegro, il Penseroso ed il Moderato»

Konzerteinführungen mit Florian HauserSonntag, 15. Juli 2012, 17 UhrMittwoch, 18. Juli 2012, 19 UhrFreitag, 20. Juli 2012, 19 UhrDienstag, 24. Juli 2012, 19 UhrDonnerstag, 26. Juli 2012, 19 Uhr

Barockensemble Musikdorf ErnenAda Pesch, Violine und Leitung | Sunhae Im, Sopran | Dorothee Mields, Sopran | Siobhán Armstrong, Harfe | Monika Baer, Violine | Johannes Maria Bogner, Cembalo | Deirdre Dowling, Viola | Mike Fentross, Laute und Theorbe | Paolo Grazzi, Oboe | Catherine Jones, Violoncello | Tami Krausz, Flöte | Emiliano Rodolfi, Oboe | Tomasz Wesolowski, Fagott | Paolo Zuccheri, Kontrabass

KammermuSiK PluS*Künstlerische Leitung: Xenia Jankovic29. Juli bis 11. August 2012

LiederrezitalSonntag, 29. Juli 2012, 18 Uhr, Kirche ErnenGustav Mahler: Vier Lieder aus «Des Knaben Wunderhorn»Gustav Mahler: Lied «Das himmlische Leben» aus der 4. Sinfonie G-DurPhilip Glass: «The Songs of Milarepa» | Uraufführung

Orchesterkonzert 1Dienstag, 31. Juli 2012, 20 Uhr, Kirche ErnenJoseph Haydn: «Die sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuze»Philip Glass: «Tirol Concerto» für Klavier und StreichorchesterAlan Hovhaness: «Lousadzak» Konzert für Klavier und Streichorchester op. 48

Kammerkonzert 1Donnerstag, 2. August 2012, 20 Uhr, Kirche ErnenFanny Hensel-Mendelssohn: Klaviertrio d-Moll op. 11Galina Ustwolskaja: Grosses Duett für Violoncello und Klavier (1959)Galina Ustwolskaja: Duett für Violine und Klavier (1964)Sándor Veress: Streichtrio (1954)Felix Mendelssohn Bartholdy: Streichquintett B-Dur op. 87

Kammerkonzert 2Samstag, 4. August 2012, 18 Uhr, Kirche ErnenJohann Sebastian Bach: «Die Kunst der Fuge»Mieczysław Weinberg: Klavierquintett f-Moll op. 18Ludwig van Beethoven: Streichquartett Nr. 15 a-Moll op. 132

JazzkonzertSonntag, 5. August 2012, 18 Uhr, Kirche ErnenWolfgang Amadeus Mozart: Sinfonie Nr. 40 g-Moll KV 550Johann Sebastian Bach: 2 Part Invention in D minorAlex Rüedi: «Morning in Salina» für Big Band und StreichorchesterPhil Woods: «Paul», «Gary» und «Julian» für Big Band und Streichquartett

Kammerkonzert 3Montag, 6. August 2012, 20 Uhr, Rittersaal im Stockalperschloss BrigCharles Valentin Alkan: «L’enfer» aus dem Grand Duo concertant für Violine und KlavierWolfgang Amadeus Mozart: Klavierquartett Es-Dur KV 493André Caplet: Conte fantastique (1922/1923)Charles Valentin Alkan: Klaviertrio g-Moll op. 30

Kammerkonzert 4Mittwoch, 8. August 2012, 20 Uhr, Kirche ErnenFranz Liszt: Tristia | Bearbeitung für KlaviertrioGabriel Fauré: Streichquartett e-Moll op. 121Anton Bruckner: Adagio aus dem Streich- quintett F-Dur WAB 112Rudi Stephan: Musik für sieben Saiteninstrumente (1911)

Kammerkonzert 5Donnerstag, 9. August 2012, 20 Uhr, Kirche ErnenJoseph Haydn: Streichquartett g-Moll Hob. III :74 «Reiterquartett»Béla Bartók: Streichquartett Nr. 6 Sz 114Franz Schubert: Streichquartett d-Moll D 810 «Der Tod und das Mädchen»Freier Eintritt

Orchesterkonzert 2Freitag, 10. August 2012, 20 Uhr, Kirche ErnenJohann Sebastian Bach: Doppelkonzert d-Moll für zwei Violinen, Streicher und Basso continuo

Edward Elgar: Introduktion und Allegro für Streichquartett und Streichorchester op. 47Leó Weiner: Romanze für Violoncello, Harfe und Streichorchester op. 29Joseph Haydn: Konzert für Klavier, Violine und Streicher F-Dur Hob. XVIII:6

Orchesterkonzert 3Samstag, 11. August 2012, 20 Uhr, Fondation Pierre Gianadda, MartignyJohann Sebastian Bach: Doppelkonzert d-Moll für zwei Violinen, Streicher und Basso continuoEdward Elgar: Introduktion und Allegro für Streichquartett und Streichorchester op. 47Leó Weiner: Romanze für Violoncello, Harfe und Streichorchester op. 29Joseph Haydn: Konzert für Klavier, Violine und Streicher F-Dur Hob. XVIII:6

Konzerteinführungen mit Rolf GrolimundSonntag, 29. Juli 2012, 17 UhrDienstag, 31. Juli 2012, 19 UhrDonnerstag, 2. August 2012, 19 UhrSamstag, 4. August 2012, 17 UhrMittwoch, 8. August 2012, 19 Uhr

Mitwirkende der KammermusikwochenMartin Achrainer, Bassbariton | Arnulf Ballhorn, Kontrabass | Daniel Bard, Violine | Alasdair Beatson, Klavier | Anne-Sophie Bertrand, Harfe | Adrian Brendel, Violoncello | Corey Cerovsek, Violine | Lily Francis, Violine | Alexander Gebert, Violoncello | Paolo Giacometti, Klavier | Thomas Gould, Violine | Mark Holloway, Viola | Xenia Jankovic, Violoncello | Kjell Arne Jørgensen, Violine | Elisabeth Kufferath, Violine | Ulrike-Anima Mathé, Violine | Maki Namekawa, Klavier | Dennis Russell Davies, Klavier | Hansheinz Schneeberger, Violine | Petra Vahle, Viola | Ylvali Zilliacus, Viola | Alinde Quartett | Quartett «Del Gesù» | Alex Rüedi Big Band

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literariScheS quar-tett im muSiKdorf*

Miriam Meckel, Leiterin des Instituts für Medien- und Kommunikationsmanage-ment an der Universität St. Gallen, unternimmt in ihrem aktuellen Buch «Next» eine Reise in eine fiktive Zukunft. Für ihre apokalyptische Vision sieht sie sehr reale Anknüpfungspunkte in der Gegenwart. Sie liest am Sonntagmorgen, 22. Juli, um 11 Uhr.Eine ganz andere Reise unternimmt Yusuf Yesilöz in seinem Roman «Hochzeits-flug». Der Autor, Filmemacher und Kolumnist erzählt am Samstag, 21. Juli, um 20 Uhr aus seinem fünften Roman die Geschichte des jungen Beyto, der von der Schweiz in ein tscherkessisches Dorf in der Türkei fliegt, wo er – der längst seinem Geliebten im Westen Treue geschworen hat – sich an seiner Hochzeitsfeier mit einer Cousine wiederfindet.Von einer ganz anderen Reihe ungewöhnlicher Ereignisse liest am Sonntag um 14 Uhr Leif Randt aus seinem zweiten Roman, «Schimmernder Dunst über Coby County». Randt erhielt den Nicolas-Born-Débutpreis, den MDR-Literaturpreis und wurde bei den Tagen der deutschen Literatur in Klagenfurt mit dem Ernst-Willner-Preis 2011 ausgezeichnet.Ins Gespräch verwickelt werden alle drei Autoren von der deutschen Fernsehjour-nalistin Bettina Böttinger, die sich mit diversen Hörfunk- und Fernsehformaten des WDR einen Namen gemacht hat, u. a. mit der Talkshow «B. trifft…». Sie mo-deriert jeweils freitags die WDR-Talkshow «Kölner Treff » und die WDR-Kultur-sendung «west.art am sonntag».Die drei Lesungen finden im Tellenhaus statt und dauern jeweils etwa 90 Minuten. Eintrittspreis pro Lesung CHF 15.–.

Mit dem «Queerlesen» bietet das Musikdorf Ernen ein literarisches Wochen-ende an, das zwischen den Barockkonzerten stattfindet (21. und 22. Juli 2012). Eingeladen sind eine Autorin und zwei Autoren, die unterschiedli-cher nicht sein könnten, sich aber wunderbar ergänzen.

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infoS für Sie*

Infos und TicketsDer Vorverkauf für die Konzertsaison 2012 hat bereits begonnen. Das ausführliche Programmheft kann im Büro des Musikdorfes Ernen gegen einen Unkostenbeitrag von CHF 10.– bestellt oder auf der Website heruntergeladen werden. Die Website des Musikdorfes Ernen informiert übersichtlich und aktuell über sämtliche Kon-zerte und Seminare. Auch Tickets können direkt auf der Website des Musikdorfes Ernen bestellt werden – über eine sichere Internetverbindung. Für Musikfreunde, die mehr als ein Konzert besuchen möchten, besteht die Möglichkeit, Abonne-mente zu kaufen. Eintrittskarten und Abonnemente können bis fünf Tage vor dem Konzert, zuzüglich einer Buchungsgebühr zwischen CHF 5.– und 10.–, bestellt werden. Vorauszahlung mit Mastercard und Visa möglich. Selbstverständlich steht das Musikdorf Ernen auch telefonisch für Anfragen und Ticketreservationen zur Verfügung:Musikdorf Ernen, Postfach 28, 3995 Ernen, Telefon 027 971 10 00, E-Mail: [email protected], www.musikdorf.ch

AnreiseIn früheren Jahrhunderten war Ernen eine wichtige Station auf der Nord-Süd-Route über die Alpen. Auch heute noch ist das Musikdorf, dank gut aufeinander abgestimmten Verbindungen, näher, als man denkt. Die schnellen Fernverbin-dungen bringen Reisende bequem nach Brig (mit direktem Anschluss an die Matterhorn-Gotthard-Bahn) oder Fiesch (mit direktem Anschluss ans Postauto).

KonzertbusZu den Konzerten der Klavierwoche, der Barockmusikwochen und der Kammer-musikwochen in Ernen fährt zusätzlich ein Konzertbus von Oberwald nach Ernen sowie von Ernen nach Brig für das Konzert vom 6. August 2012 im Briger Stockal-perschloss. Der Konzertbus hält nach den Konzerten von Sonntag, 8. Juli, Sonntag, 15. Juli, Sonntag, 29. Juli und Samstag, 4. August 2012, am Bahnhof in Fiesch. Dort haben Sie Anschluss mit dem öffentlichen Verkehr nach Brig, von wo Sie nach Bern, Basel, Lausanne, Sitten und Zürich weiterreisen können.

Über NachtIn Ernen und Umgebung stehen verschiedene Hotels und zahlreiche attraktive Ferienwohnungen für jedes Budget zur Verfügung. Manche Wohnungen sind über das Welcome Center Ernen online buchbar. Ansonsten geben die Mitarbeitenden per Telefon gerne Auskunft:Welcome Center Ernen, 3995 Ernen, Telefon 027 971 15 62

Natur- und Kulturerlebnisse 2012Mit dem Wildhüter auf Spurensuche Sonntag, 5. Februar, Wasen (Ernen)Wo sind unsere Wildtiere im Winter?

Wertvolle HochstammobstbäumeSamstag, 24. März, GrengiolsGemeinsam Obstbäume pflanzen und pflegen

Tulpenblüte in Grengiolszweite MaihälfteExkursionen zu den Grengjer Tulpen

Kulturell-kulinarische Parkwanderung Samstag, 26. Mai, Twingi – FäldMusik in der Landschaft erleben

Kunst am WegrandSamstag, 23. Juni, bis Oktober, AusserbinnLandArt zwischen Ausserbinn und Binnegga

Ein Blockgletscher im BlumenparadiesSonntag, 8. Juli, BinntalBlumenexkursion im Binntal

Gestalten im Wald und am WasserMittwoch, 18. Juli, Bodme (Blitzingen)Kleine Kunstwerke aus Naturmaterialien

Alte Spiele neu entdeckenMittwoch, 25. Juli, Zauberwald (Ernen)Marfle, Plumsack, Lumpe ziä…

LANDSCHAFTSPARKBINNTAL

Landschaftspark Binntal

Postfach 20, 3996 BinnTel +41 (0)27 971 50 [email protected]

www.landschaftspark-binntal.ch

Traditioneller 1.-August-BrunchMittwoch, 1. August, GrengiolsGrosses Buffet mit Produkten aus dem Park

Z Alp auf den Binner AlpenSonntag, 12. August, Brunnebiel (Binn)Einblick in die Arbeit der Älpler

Sterngucken in finsterer NachtFreitag, 7. September, AusserbinnSternenhimmel über dem Landschaftspark

Herbstmarkt auf dem HengertSamstag, 15. September, ErnenMarkt auf dem historischen Dorfplatz

Pilze – essbar oder giftig?Sonntag, 23. September, NiederwaldExkursion mit dem Pilzkenner

Kultur im Weiler BodmeSonntag, 30. September, BlitzingenMit Peter Stamm, Red Socks u. a.

Chuchisuppa, Chouera, Sii Samstag, 6. Oktober, NiederwaldGommer Spezialitäten kochen und geniessen

Binner Kulturabendezwischen Weihnachten und Neujahr, BinnEin Feuerwerk der Kleinkunst

BEStElltalON*Ich / Wir bestelle(n) folgende Eintrittskarten für die Konzerte vom:

Datum Programm Anzahl CHF

8. Juli 2012 Klavierrezital 1 à 35.–

10. Juli 2012 Klavierrezital 2 à 35.–

11. Juli 2012 Klavierrezital 3 à 35.–

13. Juli 2012 Klavierrezital 4 à 35.–

15. Juli 2012 Barockkonzert 1 à 45.–

18. Juli 2012 Barockkonzert 2 à 45.–

20. Juli 2012 Barockkonzert 3 à 45.–

24. Juli 2012 Barockkonzert 4 à 45.–

26. Juli 2012 Barockkonzert 5 à 45.–

29. Juli 2012 Liederrezital à 45.–

31. Juli 2012 Orchesterkonzert 1 à 55.–

2. August 2012 Kammerkonzert 1 à 45.–

4. August 2012 Kammerkonzert 2 à 45.–

5. August 2012 Jazzkonzert à 45.–

6. August 2012 Kammerkonzert 3 à 45.–

8. August 2012 Kammerkonzert 4 à 45.–

10. August 2012 Orchesterkonzert 2 à 55.–

17. August 2012 Orgelkonzert à 30.–

Abonnement(s) Klavierwoche à 140.–

Abonnement(s) Barockkonzerte à 225.–

Abonnement(s) Kammermusik plus à 335.–

Mitglieder des Vereins Musikdorf Ernen erhalten einen Rabatt auf die Abonnements-preise. Bearbeitungsgebühr CHF 5.– (bis CHF 100.–) bzw. CHF 10.– (ab CHF 100.–). Versand nur bis 1. Juli 2012.

Name: Vorname:

Adresse:

Wohnort: Land:

Bitte senden Sie mir/uns die Eintrittskarten gegen Rechnung (nur CH)

Ich / Wir bezahle(n) mit: Mastercard Visa

Karten-Nr. gültig bis Karteninhaber:

Datum:

Unterschrift:

Impressum:Herausgeber: Verein Musikdorf Ernen, 3995 ErnenTexte: Marianne Mühlemann, Dr. Verena NaegeleBilder: Thomas Andenmatten, Leonardo Ferri, Marie-Noële Guex, Priska Ketterer, Alexander Richter, Reinhard Winkler, Brigitte WolfGestaltung: NOSE Design AG, 8005 ZürichKorrektorat: Urs Remund, Cortex GmbH, 8032 ZürichDruck: Valmedia AG, 3930 VispCopyright: 2012 Verein Musikdorf Ernen, 3995 Ernen

E s gibt Weine,

die schmecken, wie von Mozart komponiert.

Andere wie von Miles Davis.

Was dazwischen liegt, ist unsere Welt.

In all ihren Nuancen.

Choyez votre plaisir.

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Ein Walliser Bergdorf erfindet sich neu

Ein Fingerdruck vom Glück entfernt: Pietro De Maria

«Zum Glück lerne ich extrem schnell»: Martin Achrainer

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MUSIKDORF ERNEN* FEStIval2012*

Pianissimo und fortissimo. Professionell und familiär.

Die familiäre Kultur unseres Private Banking gründet auf Unabhängigkeit und Professionalität. Im Rahmen unseres Engagements «Concours Géza Anda» fördern wir junge Meisterpianisten. Weitere Informationen: www.gezaanda.ch

Privatbank IHAG Zürich AG Bleicherweg 18, Postfach, CH-8022 Zürich Telefon +41 44 205 11 11, Fax +41 44 205 12 [email protected], www.pbihag.ch