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76 MMW-Fortschr. Med. Nr. 4 / 2012 (154. Jg.) PHARMAFORUM Mittlerweile fühlt sich fast jeder chronisch überlastet Was tun bei Erschöpfung und Stress? _ Stress wird von der Weltgesundheitsor- ganisation (WHO) als wichtigstes Gesund- heitsrisiko des 21. Jahrhunderts eingestuft. Vollkommen zu Recht, betonte Dr. Martin Straube, Bremen. Stress greift den Men- schen auf allen Ebenen an. Schlafstö- rungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Immunschwäche, Dysphorie, Verhaltens- veränderungen und Einschränkung der mentalen Leistungsfähigkeit sind nur eini- ge der physischen und psychischen Fol- gen. „Früher ist man in Stresssituationen geflohen oder es wurde gekämpft“, so Straube. Heute jedoch wird Stress nicht mehr körperlich verarbeitet, was ihn zu einem gefährlichen Problem macht. Höhere Stressresistenz entwickeln Stress kann inzwischen kaum mehr je- mand völlig aus dem Weg gehen. Deshalb ist es laut Straube wichtig, eine höhere Stressresistenz zu entwickeln. Damit kön- nen Belastungen besser bewältigt und stressbedingte Schädigungen vermieden werden. Es bedarf u.a. „mehr Achtsamkeit mit sich selbst“ und eines „kritischen Hin- terfragens der eigenen Haltung zu den An- forderungen in Beruf und Privatleben“. Zu- dem sollte man sich Unterstützung aus der Natur holen, z. B. mit Neurodoron®, das bei stressbedingter Nervosität und Erschöp- fung körperlich und seelisch stabilisierend wirkt. Es enthält Ferrum-Quarz D2, Aurum metallicum praeparatum D10 und Kalium phosphoricum D6. In einer Anwendungs- beobachtung (Rother C, Oexle J. Der Mer- kurstab 2010; 2: 171–177) kam es nach 42 Tagen unter dreimal täglich einer Tablette zu einer signifikanten Besserung stress- bedingter Beschwerden wie etwa Kopf- schmerzen, Schlafstörungen und Nervosi- tät. Diese bessere Belastbarkeit, ohne müde oder abhängig zu sein, bleibt laut Straube über den Zeitraum der Einnahme hinaus bestehen. Dipl. biol. Birgit Frohn Quelle: Presseveranstaltung „Neurodoron® Anti-Stress-Lounge“, Hamburg, Dezember 2011 (Veranstalter: Weleda) Rückenschmerzen Muskuläre Ursachen werden zu wenig beachtet _ In der multizentrischen, doppelblind randomisierten SUPREME-Studie wurde Flupirtin retard (Katadolon® S long) 1 x täg- lich (n = 109) mit Tramadol retard 200 mg 1 x täglich (n = 107) und Placebo (n = 110) bei Patienten mit akuten und chronischen Rückenschmerzen verglichen. Nachgewie- sen werden konnte die überlegene analge- tische Wirkung von Flupirtin retard im Ver- gleich zu Placebo sowie die Nichtunterle- genheit gegenüber Tramadol retard wäh- rend der vierwöchiger Behandlung. Auch Sicherheits- und Verträglichkeitsprofil la- gen auf Placeboniveau und waren Trama- dol signifikant überlegen. „Die Studie ist ein weiterer Beleg für die starke anal- getische Wirkung von Flupirtin bei Pati- enten mit chronischen Rückenschmerzen”, betonte Priv.-Doz. Dr. Michael Überall, Nürnberg. Muskuläre Schmerzen als Ursache von Rückenschmerzen werden zu wenig be- achtet, sagte Dr. Cordelia Schott, Essen. Sie seien fast immer klinisch abzuklären und werden nicht durch Bildgebung oder klas- sische Laborwerte erfasst. Die Differenzie- rung zwischen neuropathischen und mus- kulären Schmerzen sollte auch die medika- mentöse Therapie bestimmen. Bei mus- kulären Schmerzen hat sich Flupirtin bewährt, das muskelrelaxierend sowie an- algetisch wirkt und eine Schmerzchronifi- zierung nachhaltig verhindert. Praxisleitlinie wird entwickelt Dr. Gerhard Müller-Schwefe, Göppingen, nahm die Studienergebnisse zum Anlass, seinen Unmut über Schwachstellen in der Versorgungsleitlinie ‚Kreuzschmerz’ zu äu- ßern, denn die „entspricht weder den prak- tischen Erfahrungen engagierter Schmerz- therapeuten, noch berücksichtigt sie die Erwartungen betroffener Patienten”. Er kündigte eine ‚Praxis-Leitlinie Schmerzthe- rapie’ der Deutschen Gesellschaft für Schmerztherapie e.V. (DGS) und der Deut- schen Schmerzliga e.V. (DSL) an. Mit ihr soll „die Qualität der schmerztherapeutischen Versorgung flächendeckend verbessert und eine generelle Effizienzsteigerung der Versorgung schmerzkranker Menschen im Gesundheitswesen erzielt werden”. Jürgen Setton Quelle: Satellitensymposium „Therapien akuter und chronischer Rückenschmerzen”, Deutscher Schmerzkongress, Mannheim, Oktober 2011 (Veranstalter: AWD Pharma/CT Arzneimittel GmbH) Muskulär bedingte Rückenschmerzen: eine gründliche körperliche Untersuchung reicht meist aus, die Diagnose zu stellen. © Klaus Rose

Muskuläre Ursachen werden zu wenig beachtet

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Page 1: Muskuläre Ursachen werden zu wenig beachtet

76 MMW-Fortschr. Med. Nr. 4 / 2012 (154. Jg.)

PHARMAFORUM

Mittlerweile fühlt sich fast jeder chronisch überlastet

Was tun bei Erschöpfung und Stress?_ Stress wird von der Weltgesundheitsor­ganisation (WHO) als wichtigstes Gesund­heitsrisiko des 21. Jahrhunderts eingestuft. Vollkommen zu Recht, betonte Dr. Martin Straube, Bremen. Stress greift den Men­schen auf allen Ebenen an. Schlafstö­rungen, Herz­Kreislauf­Erkrankungen, Immunschwäche, Dysphorie, Verhaltens­veränderungen und Einschränkung der mentalen Leistungsfähigkeit sind nur eini­ge der physischen und psychischen Fol­gen. „Früher ist man in Stresssituationen geflohen oder es wurde gekämpft“, so Straube. Heute jedoch wird Stress nicht mehr körperlich verarbeitet, was ihn zu einem gefährlichen Problem macht.

Höhere Stressresistenz entwickelnStress kann inzwischen kaum mehr je­mand völlig aus dem Weg gehen. Deshalb ist es laut Straube wichtig, eine höhere Stressresistenz zu entwickeln. Damit kön­nen Belastungen besser bewältigt und stressbedingte Schädigungen vermieden werden. Es bedarf u.a. „mehr Achtsamkeit mit sich selbst“ und eines „kritischen Hin­terfragens der eigenen Haltung zu den An­forderungen in Beruf und Privatleben“. Zu­dem sollte man sich Unterstützung aus der Natur holen, z. B. mit Neurodoron®, das bei stressbedingter Nervosität und Erschöp­fung körperlich und seelisch stabilisierend wirkt. Es enthält Ferrum­Quarz D2, Aurum

metallicum praeparatum D10 und Kalium phosphoricum D6. In einer Anwendungs­beobachtung (Rother C, Oexle J. Der Mer­kurstab 2010; 2: 171–177) kam es nach 42 Tagen unter dreimal täglich einer Tablette zu einer signifikanten Besserung stress­bedingter Beschwerden wie etwa Kopf­schmerzen, Schlafstörungen und Nervosi­tät. Diese bessere Belastbarkeit, ohne müde oder abhängig zu sein, bleibt laut Straube über den Zeitraum der Einnahme hinaus bestehen.

■ Dipl. biol. Birgit FrohnQuelle: Presseveranstaltung „Neurodoron® Anti­Stress­Lounge“, Hamburg, Dezember 2011 (Veranstalter: Weleda)

Rückenschmerzen

Muskuläre Ursachen werden zu wenig beachtet_ In der multizentrischen, doppelblind randomisierten SUPREME­Studie wurde Flupirtin retard (Katadolon® S long) 1 x täg­lich (n = 109) mit Tramadol retard 200 mg 1 x täglich (n = 107) und Placebo (n = 110) bei Patienten mit akuten und chronischen Rückenschmerzen verglichen. Nachgewie­sen werden konnte die überlegene analge­tische Wirkung von Flupirtin retard im Ver­gleich zu Placebo sowie die Nichtunterle­genheit gegenüber Tramadol retard wäh­rend der vierwöchiger Behandlung. Auch Sicherheits­ und Verträglichkeitsprofil la­gen auf Placeboniveau und waren Trama­dol signifikant überlegen. „Die Studie ist ein weiterer Beleg für die starke anal­getische Wirkung von Flupirtin bei Pati­enten mit chronischen Rückenschmerzen”, betonte Priv.­Doz. Dr. Michael Überall, Nürnberg.

Muskuläre Schmerzen als Ursache von Rückenschmerzen werden zu wenig be­achtet, sagte Dr. Cordelia Schott, Essen. Sie seien fast immer klinisch abzuklären und werden nicht durch Bildgebung oder klas­sische Laborwerte erfasst. Die Differenzie­rung zwischen neuropathischen und mus­kulären Schmerzen sollte auch die medika­

mentöse Therapie bestimmen. Bei mus­kulären Schmerzen hat sich Flupirtin bewährt, das muskelrelaxierend sowie an­algetisch wirkt und eine Schmerzchronifi­zierung nachhaltig verhindert.

Praxisleitlinie wird entwickeltDr. Gerhard Müller­Schwefe, Göppingen, nahm die Studienergebnisse zum Anlass, seinen Unmut über Schwachstellen in der Versorgungsleitlinie ‚Kreuzschmerz’ zu äu­ßern, denn die „entspricht weder den prak­tischen Erfahrungen engagierter Schmerz­therapeuten, noch berücksichtigt sie die Erwartungen betroffener Patienten”. Er

kündigte eine ‚Praxis­Leitlinie Schmerzthe­rapie’ der Deutschen Gesellschaft für Schmerztherapie e.V. (DGS) und der Deut­schen Schmerzliga e.V. (DSL) an. Mit ihr soll „die Qualität der schmerztherapeutischen Versorgung flächendeckend verbessert und eine generelle Effizienzsteigerung der Versorgung schmerzkranker Menschen im Gesundheitswesen erzielt werden”.

■ Jürgen SettonQuelle: Satellitensymposium „Therapien akuter und chronischer Rückenschmerzen”, Deutscher Schmerzkongress, Mannheim, Oktober 2011 (Veranstalter: AWD Pharma/CT Arzneimittel GmbH)

Muskulär bedingte Rückenschmerzen: eine gründliche körperliche Untersuchung reicht meist aus, die Diagnose zu stellen.

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