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24 Goldschmidt und Obermeier N-Substituierte Amide der phosphorigen und Phosphorsaure und deren Reaktion mit Carbonsauren Von Stefan Goldschmidt und Fritz Obermeier (Aus dem Organisch-chemischenInstitut der Technischen Hochschule Munchen) (Eingegangen am 17. April 1954) Einige N-substituierte Amidoderivate der phosphorigen Saure lassen sich mit Carbonsauren zu Saureamiden umsetzen. So reagieren z. B. sog. Phosphorazoverbindungen, die aus Phosphor- trichlorid und primaren Aminen entstehen, mit Carbonsauren unter Bildung substituierter Saureamide (I), wie A. Grim me 1 11. Mitarbeiter gezeigt habenl). Auch Amide der Diester der phos- phorigen Saure lassen sich in analoger Weise (2) umsetzen2). (1) R-NH-P+X-R + 2 R’COOH 2 R-XH-CO-R’ 1 (HPOZ), (2) (RO),P-XH-R’ + R”CO0H -+ R’XH-COR” + (R0)zPOH Ersetzt man die Carbonsaure durch eine Acylaminosaure, bzw. ein Acylpeptid und die Gruppe NHR durch einen Amino- saureester-Rest, so lassen sich auf die gleichen Reaktionen meist mit beachtlicher Ausbeute verlaufende Peptid-Synthesen be- griinden3). Es war kaum anzunehmen, daB Reaktionen der oben angefuhrten Art auf die beiden angefiihrten Beispiele von Derivaten der phos- phorigen SBure beschrankt sind. Wir stellten uns daher die Aufgabe, zu untersuchen, inwieweit substituierte Amide der phosphorigen Saure und der Phosphorsaure mit Carbonsauren reagieren. Um diese Absicht verwirklichen zu konnen, war es notig, die ver- schiedensten Phosphor-Stickstoff-Verbindungen herzustellen. Wir haben uns dabei meist alter Vorschriften von Mi c h a eli s bedienen konnen, in einigen Fallen haben wir neuere Vorschriften benutzt , einige Verbindungen wurden im Verlauf der vorliegenden Arbeit von uns erstmalig dargestellt. 1) J. Amer. chem. SOC. 68,539 (1946); E. P. 610952. 2) R. W. Young u. Mitarb., J. Amer. chem. SOC. 73, 501 (1951). 3, St. Goldschmidt, Angew. Chem. 62, 538 (1950). - St. Goldschmidt u. H. Lautensohlager, Liebigs Ann. Chem. 580, 68 (1953). - Verwendung von Tetraiithylpyrophosphit fur den gleichen Zweck s. G. W. Anderson u. Mitarb., J. Amer. chem. SOC. 74, 5309 (1952).

N-Substituierte Amide der phosphorigen und Phosphorsäure und deren Reaktion mit Carbonsäuren

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24 G o l d s c h m i d t und O b e r m e i e r

N-Substituierte Amide der phosphorigen und Phosphorsaure und deren Reaktion mit Carbonsauren

Von Stefan Goldschmidt und Fritz Obermeier

(Aus dem Organisch-chemischen Institut der Technischen Hochschule Munchen)

(Eingegangen am 17. April 1954)

Einige N-substituierte Amidoderivate der phosphorigen Saure lassen sich mit Carbonsauren zu Saureamiden umsetzen. So reagieren z. B. sog. Phosphorazoverbindungen, die aus Phosphor- trichlorid und primaren Aminen entstehen, mit Carbonsauren unter Bildung substituierter Saureamide (I), wie A. Grim me 1 11. Mitarbeiter gezeigt habenl). Auch Amide der Diester der phos- phorigen Saure lassen sich in analoger Weise ( 2 ) umsetzen2).

(1) R-NH-P+X-R + 2 R’COOH 2 R-XH-CO-R’ 1 (HPOZ),

(2) (RO),P-XH-R’ + R”CO0H -+ R’XH-COR” + (R0)zPOH

Ersetzt man die Carbonsaure durch eine Acylaminosaure, bzw. ein Acylpeptid und die Gruppe NHR durch einen Amino- saureester-Rest, so lassen sich auf die gleichen Reaktionen meist mit beachtlicher Ausbeute verlaufende Peptid-Synthesen be- griinden3).

Es war kaum anzunehmen, daB Reaktionen der oben angefuhrten Art auf die beiden angefiihrten Beispiele von Derivaten der phos- phorigen SBure beschrankt sind. Wir stellten uns daher die Aufgabe, zu untersuchen, inwieweit substituierte Amide der phosphorigen Saure und der Phosphorsaure mit Carbonsauren reagieren. Um diese Absicht verwirklichen zu konnen, war es notig, die ver- schiedensten Phosphor-Stickstoff-Verbindungen herzustellen. Wir haben uns dabei meist alter Vorschriften von Mi c h a eli s bedienen konnen, in einigen Fallen haben wir neuere Vorschriften benutzt , einige Verbindungen wurden im Verlauf der vorliegenden Arbeit von uns erstmalig dargestellt.

1) J. Amer. chem. SOC. 68,539 (1946); E. P. 610952. 2) R. W. Young u. Mitarb., J. Amer. chem. SOC. 73, 501 (1951). 3, St. Goldschmidt, Angew. Chem. 62, 538 (1950). - St. Goldschmidt

u. H. Lautensohlager, Liebigs Ann. Chem. 580, 68 (1953). - Verwendung von Tetraiithylpyrophosphit fur den gleichen Zweck s. G. W. Anderson u. Mitarb., J. Amer. chem. SOC. 74, 5309 (1952).

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N-substi tuierte A m i d e der phosphor igen und Phosphorsaure 25

A. Umsetzungen von N - s u b s t i t u i e r t e n Amiden d e r phos- phor igen Saure.

Wie aus den folgenden Ausfuhrungen hervorgeht, zeichnen sich alle Amidoderivate der phosphorigen Saure durch grol3e Reaktions- fahigkeit gegenuber, Carbonsauren aus. So setzten sich Phosphor- azoester (I), die durch Ersatz des Chloratoms der Phosphorazo- chloride durch eine Alkoxyl-, bzw. Aroxylgruppe entstehen, mit Carbonsauren, z. B. Benzoesaure, in sehr guter Ausbeute zum entsprechenden Saureamid um (3), wie zuerst am Beispiel des Phenylimid~phosphorigsaurephenylesters~) festgestellt wurde (Ausb. 85% Benzanilid)5).

(3) R-N+PCl+ NaOR’ -+ RNcPOR’ + XaC1

I + R”CO0H -..- RNHCOR” + (OcPOR’),

(I, R = R’ = C,HJ

I

Cbzo-C-phenyl- glycin

Cbzo-glycin

(3a) C1,POR’ + 3 RNH, - I + 2RNH,*HCI

glycin C-phenylglycyl-

glycin Glycylgly cin

Die Reaktionsfolge (3) Ialjt sich auch vorteilhaft zur Peptid- Synthese verwenden, wenn man anstatt eines Amins einen Amino- saureester (RNH,) und an Stelle der Carbonsaure eine Acyl-amino- carbonsaure oder ein Acylpeptid verwendet . Die Darstellung des N-substituierten Iminopliosphorigsaureesters (I) erfolgt dabei zweckmaljig entsprechend Gleichung (3 a) durch Umsatz eines Dichlorphosphorigsaureesters mit 3 Mol Aminosaureester in Toluol oder Dioxan. Wenn auch das Produkt (I) nicht isoliert wurde, so erscheint doch durch den weiteren Reaktionsverlauf sein inter- mediares Aufbreten gesichert, wie sich aus folgenden Peptid- Synthesen (Tab. 1 ) ergibt, die unter Verwendung von Phenyl- oder Athylestern der dichlorphosphorigen Saure ausgefiihrt wurden.

Tab. 1. (Molverha1tnisA:B = 3 : l )

Acylpeptidester Ausb. % B

Phenylalanin Cbzo-glycin Glycyl-phenyl-

C-Phenylglycin Cbzo-glycin Glycyl-C-phenyl-

Glycin

Glycin

88,5

93

87,5

66,5

Bnilin I Benzoesaure I Benzanilid I 85 *) Cbzo = Carbobenzoxy

4, A. Michaelis u. G. Schro ter , Ber. dtsch. chem. Ges. 27, 495 (1884). 5 , Der polymere Metaphosphorigsiiurephenylester wurde nicht naher untersucht.

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26 G o l d s c h m i d t und O b e r m e i e r

Etwas anders verlauft die Umsetzung eines Dichlorphosphorig- saureesters mit Aminen, bzw. Aminosaureestern, wenn man 1 Mol Ester mit 4 Mol Amin zur Reaktion bringt. Man kann dann die Bildung eines Diamidophosphorigsaureesters (11) erwarten. DaB die Umsetzung wirklich so verlauft, konnte man daraus folgern, daB die vermutliche Zwischenverbindung (I1 2 ) mit 2 Molekiilen einer Carbonsaure, bzw. Acylaminosaure in sehr guter Ausbeute reagiert (4).

(4) CIaPOR’ + 4RNHa -+ (RNH,)POR’ + 2RNHa . HCl I1

H

0 I1 + 2R”COOH -----f 2R”CONHR + [R’OPOIH

(4a) I1 --+ RNcP-NHR + R’OH I11

I11 + 2R“COOH -+ 2R”CONHR + (HPO,)x

[R’ = C6H5; R = C&,; R”’ * CH COaCaH5; R” = C6H,; Ra CH * NHac]

Es gibt jedoch schwerwiegende Argumente, die einen anderen Reaktionsverlauf nahelegen. Einmal ist es trotz wiederholter Versuche nie gelungen, den Monoester der phosphorigen Saure nachzuweisen, vielmehr wurde stets phosphorige Saure und Phenol erhalten. Dann entstand bei der vorsichtigen Behandlung der oligen Zwischenverbindung I1 oder I11 (R=C,H,) mit Wasser ein kristalliner Korper, der sich als identisch mit dem von Michaelis bereits erwahnten und von A. W. Grimmel und Mitarb.l) isolierten sogenannten Hydrat des Phosphorazobenzols erwies, das zweifellos als Dianilidophosphorige Saure (IV, bzw. IVa) zu formulieren ist. Mit Carbonsauren, z. B. Benzoesaure, setzt sich die dianilido- phosphorige Saure glatt zum entsprechenden Saureamid (82%) um, wie die Phosphorazoverbindung (111), aus der sie entstanden ist.

(5) I11 oder YLu JOSH

---+ 2 RNHCOR” + HaPo, ‘POH /

RNH’ ’H RNH’ IV IVa

Hieraus folgt, daB die Zwischenverbindung (11) sofort unter Abspaltung von ROH in eine Phosphorazoverbindung (111) uber- geht, die dann in bekannter Weise mit Carbonsauren usw. reagiert (4 a).

Die dargestellten Saureamide und Peptide sind in der Tab. I1 zusammengestellt .

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N-substituierte Arnide der phosphorigen und Phosphorsaure 27

Tab. 2. A:B = 4:2

A Aminosiiureester

(Amin)

B Ac ylaminosiiure (Carbonsiiure)

Ac yl-Peptidester (Siiureamid) Ausb. %

Glycin Glycin

Glycin Glycin Glycin Diglycin Anilin

C bzo-glycin P henacetyl-glycin

Benzo yl-glycin Benzoyl-diglycin

Benzoyl-glycin Benzoesilure

Phthalyl-&in

C bzo-diglycin Phemcetyl-digly-

Benzoyl-triglycin

Benzoyl-triglycin Benzmilid

C i n Bemoyl-dig1 ycin

Phthdyl-digly~in

82 91

96 95 78 90 92

S e k u n d a r e Amine liefern mit Phosphortrichlorid ebenso wie primare Amine verschiedenartige Reaktionsprodukte je nach dem Verhaltnis des Trichlorids zum Amin, z. B. entstehen bei der Umsetzung von 1 Mol Saurechlorid mit 6 Mol sekundarem Amin Triamidophosphine, ein Verbindungstyp, der bei der Reaktion primarer Amine nicht sicher nachgewiesen ist6). Auch hier, z. B. aus dem Tris-N-piperidinophosphin entstehen durch Umsetzung

(6) PCI, + 6 <->H - P(NC5H10)3 + 3 C,H,,N.HCI

I V b + 3RCOBH - 3RCONC,HI0 + H,PO,

- I V b

[R = C,H5CH=CH ., CbzoNHCH, .]

rnit Carbonsauren Saureamide (6). So haben wir durch Umsatz des Trispiperidinophosphins mit Zimtsaure N-Cinnamoylpiperidin (87 yo), rnit Cbzo-glycin Cbzo-glycyl-piperidid (85%) dargestellt.

B. Umsetzungen von N-subs t i tu ie r ten Amiden der Phosphorsaure

Wie aus dem Vorhergehenden ersichtlich ist, zeichnen sich alle untersuchten N-substituierten Amide der phosphorigen Saure durch leichte Umsetzbarkeit mit Carbonsauren aus (siedendes Toluol oder Dioxan). Uns interessierte nunmehr, inwieweit ent- sprechende Derivate der Phosphorsaure zu analogen Umsetzungen mit Carbonsauren fahig sind.

Zunachst setzten wir Dichlorphosphorsaurephenylester mit 4 Mol Anilin und nachfolgend mit Benzoesaure urn. Das Ergebnis dieser Versuche war aber zunachst wenig ubersichtlich und abhangig

6, Vgl. hierzu A. Michael is , Liebigs Ann. Chem. 326, 150 (1903).

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von den Reaktionsbedingungen'). Arbeitet man bei hoherer Tem- peratur und mit langerer Reaktionszeit, so erfolgt die Primar- reaktion ausschlieBlich unter Bildung von Dianilidophosphorsaure- phenylester (7) . Kocht man diesen in Toluollosung mit Benzoe- saure, so tritt eine Umsetzung zum Benzanilid nicht ein8).

Setzt man Dichlorphosphorsaure-phenylester nur mit 2 Mol -4min, z. B. Anilin, in der Kalte um, so entsteht7) Anilido-chlor- phosphorsaure-phenylester (VI), der durch Natronlauge zum Anilido-

(7) Cl,PO(OC,H,) + 4C,H,NH, --+ (C,H,NH),PO(OC,H,) + 2 C,H,?TH,. HC1

(8) V i 2C,HjNH, + (C,H,SH)ClPO(OC,H5)

V

V I

V I I VT + NaOH -+ (C,jH,NH)HOPO(OC,H,)

phosphorsaure-monophenylester (VII) verseift wird. Kocht man (VII ) mit Carbonsauren in Toluol, so tritt eine mit sehr guter Ausbeute (85-95 yo) verlaufende Bildung des entsprechenden Saureanilids ein. Die Verwendung dieser Reaktionsfolge (8) zur Peptid- Synthese warnichtmoglich, da die Darstellung von N ~ (Amino- sameester)-phosphorsauremonoestern erhebliche Schwierigkeiten bot. So versuchten wir z.B., die gewunschte Estersaure C0,R durch -4bhydrieren der Benzylgruppe aus dem N- [C-Phenylglycinmethyl- ester]-phosphorsaure-phenyl-benzylester9) herzustellen (9). Diese Reaktion aber lie13 sich nicht bewerkstelligen.

(9) RNHPO(OCjjH,)(OCH,C,Hj) rdaH$ RSHPO(OH)(OC,H,) [R = C,H,.CH-CO,CH,]

N-substituierte Diamidophosphorsauren (IX) sind durch Ver- seifung der entsprechenden Monochloride (VIII) leicht zuganglich. Mit Carbonsauren reagieren sie jedoch nur mit einer der beiden RNH-Gruppen in siedendem Toluol zum Saureamid (10) ; daneben

OH'+ R'C0,H (10) (RNH),PO(Cl) -- - (RXH),PO(OH) + RNHCOR' + RNH,-HPO,

V I I I IX

[R' = C6H5., CbzoNH.CH,.; RNH = C,H,KCH,, R = C,H,.]

') Naheres s. Dissertation F. Obermeier , Techn. Hochschule Miinchen 1953. Unter anderen Bedingungen erfolgt eine Bildung von Saureamid, Erklarung

9, Darst. yon C,H,NHP(O) (OC,H,) (OCH,C,H,) vgl. F. R. A t h e r t o n u.Mitarb., s. Obermeier 1. c.

J. chem. SOC. [London] 1945, 382.

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N-substituierte Amide der phosphorigen und Phosphorsiure 29

entsteht an Stelle der zu erwartenden substituierten Amidophosphor- saure nur das Aminsalz der Metaphosphorsaure. Benzanilid (Ausb. SO-SO%), Cbzo-Glycinanilid (Ausb. 99,5%). Die Reaktionsfolge (9) l aB t sich auch durchfuhren, wenn die Gruppe RNH (prim. Amin) durch die Gruppe R,R,N (see. Amin) ersetzt ist.

Die Erfahrungen, die bei der Umsetzung der Diamidophosphor- sauren (IX) gemacht wurden, bestimmten uns, monosubstituierte N-Amidophosphorsauren RNHPO(OH), und ihre Umsetzung mit Carbonsauren zu untersuchen. In der alteren Li teratdo) sind einige Beispiele derartiger Verbindungen beschrieben. Auf Grund der Untersuchungen von K. R origll) sowie auf Grund eigener Erfahrungen (N-Bestimmungen) handelt es sich hier jedoch um Korper, bei denen eine OH-Gruppe der Phosphorsaure durch eine NH,-Gruppe ersetzt ist (RNH PO(NH,) OH).

In jungster Zeit hat jedoch H. G. Cook1,) eine Anilidophosphor- saure beschrieben, die aus dem Anilidophosphorsauredibenzylester durch Abhydrierung der zwei Benzylreste in Form eines kristallisier- ten Niederschlags entsteht. Der Konstitutionsbeweis griindet sich darauf, daI3 das Hydrierungsprodukt durch Losen in Lauge und Umsatz mit Silbernitrat in das Disilbersalz der Anilidophosphor- saure iibergefuhrt werden sol1 (Ag-Bestimmung). Die Untersuchung der vermeintlichen Anilidophosphorsaure hat jedoch ergeben, dal3 in ihr das Anilinsalz der Monoanilidophosphorsaure der Zusammen- setzung C,,H,,O,N,P = [C,H,NHPO(OH), . H,NC,H,] vorliegt, das sich mit Natronlauge wie eine zweibasische Saure unter Abspaltung von Anilin titrieren lafit. Offenbar zerfallen also zwei Molekde sicher primair entstehender Anilidophosphorsaure sofort in folgender Weise (1 1) :

(11) 2 C,H,NHPO(OH), + CGH5NHPO(OH)Z * H,NC,H, + (HPO,),

Wir haben die Abhydrierung der zwei Benzylgruppen noch an ,einigen anderen Beispielen von N-substituierten Monoamido- phosphorsauren untersucht . Sie verlauft offenbar in vollig analoger Weise unter Aufnahme von 2 Mol. Wasserstoff, nur zeigen die Aminsalze der entstandenen Hydrierungsprodukte nicht die Un- loslichkeit und das gute Kristallisationsvermogen des ersten Beispiels. Ferner haben wir noch versucht, das Anilinsalz der

10) R = p-ClC,H, T . Otto, Ber. dtsch. chem. Ges. 28, 616 (1885). - R = p-RrC,H, A. Michaelis, Liebigs Ann. Chem. 326, 231. -R = 2,4-C1,C,H3.ib. 228. - R = 2,PBr,C,H3. ib. 238.

11) J. Amer. chem. SOC. 71, 3561 (1949). J. chem. SOC. [London] 1949,2925.

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30 G o l d s c h m i d t und O b e r m e i e r

Anilidophosphorsaure mit Benzoesaure in siedendem Toluol umzu- setzen, die Benzoesaure trat jedoch nicht in Reaktion13).

Die vorliegende Untersuchung hat gezeigt, daB Amidderivate der phosphorigen Saure stets leicht rnit Carbonsauren oder sub- stituierten Carbonsauren unter Bildung von Saureamiden reagieren. Analoge Derivate der Phosphorsaure konnen ebenfalls, wenn auch zuweilen schwieriger, mit Carbonsauren in Reaktion treten. So setzen sich neutrale substituierte Ester-amide der Phosphorsaure nur unter sehr energischen Bedingungen, d. h. in der Schmelze, im gewiinschten Sinne um, wahrend substituierte Amidophosphor- sauren oder deren saure Ester unter den gleichen Bedingungen zur Reaktion zu bringen sind wie die Derivate der phosphorigen Saure. Dies zeigt folgende Zusammenstellung (Tab. 111).

Tab. 3

(RNH)aPO(OCzHJ RNH-PO( OC,H,), (RNH),P014) RNH-PO(0H) (OC,H,) (RNH),POH (RNH)aPOH a) R(CH,)N-PO(OH) (NH,)

Schmelze Phosphorsiiure-Deriva t (R = C6HJ

2000+ 2000+ 2200+

sied. Toluol

+ + + +

%Ausbeute an Benzanilid

71 76 86.7

86 100 b) 90 c)

a) umgesetzt mit Cbzo-NHCH,CO,H, b) Cbzo-glycin-anilid; c) N-Methylbenzanilid

Der Deutschen Forschungsgemeinschaft danken wir fur die Gkwtihrung einer Sachbeihilfe zur Durchfiihrung der vorliegenden Arbeit. Herrn Dr. H. L a u t e n - sch lager danken wir fur seine Mithilfe bei der Niederschrift der Veroffentlichung.

Beschreibung der Versuche*)

i h r e U m s e t z u n g m i t Carbonsauren . 1. U m s e t z u n g v o n Phosphorigsiiure-phenylester-phenylimid

m i t B e n z o e s a u r e 2,15 g Phosphorigsiiure-phenylester-phenylimid15) wurden rnit 1,22 g Benzoe-

siiure in 30 ccm abs. Toluol zum Sieden erhitzt, wobei sich die Losung nach einiger Zeit trubte. Nach einer Stunde wurde das Losungsmittel i. V. abgedampft

13) Es ist daher durchaus verstandlich, daB z. B. in der Dianilidophosphorsaure nur eine der beiden Anilidogruppen zur Siiureamidbildung Verwendung findet.

la) Substituierte Trisarnide der Phosphorsiiure lassen sich bei Verwendung primiir e r Amine aus Phosphoroxychlorid darstellen, irn Gegensatz zu den Tris- aminophosphinen, die nur bei Venvendung sec. Amine bekannt sind.

*) Alle Schmelzpunkte unkorrigier”; das erhaltene Benzanilid wurde jeweils durch Mischschmp. mit auf anderem Wege erhaltenem Material identifiziert.

15) H. Michael is u. G. S c h r o t e r , Ber. dtsch. chem. Ges. 27, 495 (1894).

A. N - s u b s t i t u i e r t e Amide der phosphor igen S a u r e u n d

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N-substituierte Amide der phosphorigen und Phosphorsaure 31

und der Riickstand rnit 10-proc. Sodalosung bei bleibender alkalischer Reaktion digeriert. 1,s g rohes Benzanilid (91 % d. Th.) blieb ungelost, Schmp. 161 O nach UmkristaIlisieren aus Toluol.

Nachweis des Phenols. Die Sodalosung wurde auf dem Waaserbad zur Trockene eingedampft und der Riickstand mit wenig Wasser aufgenommen. Dann wurde gtriert und CO, in das Filtrat eingeleitet. SchlieBlich wurde aus- geiithert, der Ather verdampft, der Riickstand in vie1 Wasser aufgenommen und das Phenol mit Bromwasser in Tribromphenol iibergefiihrt. Schmp. 950.

Nachweis der phosphorigen Siiure. Die verbleibende wiilrige Losung wurde neutralisiert, fltriert und mit einer heiB gesiittigten Sublimatlosung einige Minuten erhitzt. Die zuniichst entstandene weil3e Fiillung von Kalomel ging schlieDlich in graues Quecksilber iiber. (Charakteristisch fiir phosphorige Siiure.)

11. Umsetzung des Reakt ionsproduktes von 3 Mol Amin und

1. Cbzo-gl ycyl-dl-phenylalaniniithyleater In eine Losung von 11,6 g dl-Phenylalaniniithylester (0,06 Mol) in 200 ccm

abs. Toluol wurden 3,O g DichlorphosphorigsiiureiithylesterlE) (0,02 Mol) in 50 ccm abs. Toluol unter Eiskiihlung eingetropft. Nach Animpfen und Kiihlung mit Eis kristallisierten 7,5 g dl-Phenylalaninester-hydrochlorid (82% d. Th.), die abgesaugt wurden. Das Filtrat wurde mit 4,18g Cbzo-glycin (0,02Mol) eine Stunde gekocht, wobei sich die Losung unter Gelbfiirbung triibte. Nach Ab- destillieren des Toluols i. V. erhielt man ein hellgelbes, nicht kristallisierendes 01, das mit 50 ccm 10-proc. Sodalosung digeriert und dann 2-ma1 mit je 50 ccm Ather ausgezogen wurde. Aus dem Extrakt schied sich schnell eine kristallisierte Masse aus, die nach Kiihlung mit Eis abgesaugt wurde. Aus der Mutterlauge wurde nach Einengen und Versetzen mit Petroliither eine weitere Fraktion erhalten. Ausb. insgesamt 6,8 g (88,5% d. Th.). Aus Methanol/Wasser farblose Nadeln vom Schmp. 91 O iibereinstimmend mit den Angaben der Literat~r '~).

Cbzo-glycyl-dl-phenylalanin. Aus dem Dipeptidester durch Verseifen"). Ausb.

Dichlorphosphorigsiiureestern mi t Carbonsauren

88,6% d. Th., farblose Prismen vom Schmp. 161O (Lit. 161O). Cl,Hl,O,N, Ber. C 64,05 H 5,70 N 7,87 hiquiv.Gew. 356,4

Gef. D 63,73 )) 5,73 D 8,08 )> 356,3

2. Cbzo-gl ycyl-C-phenylglycinmethylester 9us 5 g C-Phenylglycinmethylester (0,03 Mol), 1,95 g Dichlorphosphorigsaure-

phenylester (0,Ol Mol) und 2,09 g Cbzo-glycin (0,Ol Mol) wie oben 3,3 g Dipeptid- ester (93% d. Th.). Farblose Nadeln (vom Schmp. 106-107O) aus Methanol/ Wasser").

3. Cbzo-glycyl-C-phenylglyciniithylester Darstellung wie unter 2. Ausb. 81% d. Th. Farblose Nadeln aus Alkohol/

Wasser vom Schmp. 93-91 O.

C20H2,05N2 Ber. N 7,51 Gef. N 7,47

16) R. Anschutz u. W. 0. Emery, Liebigs Ann. Chem. 239, 310 (1887). 1') St. Goldschmidt u. M. Wick , Liebigs Ann. Chem. 575, 228 (1952).

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32 G o l d s c h r n i d t und O b e r r n e i e r

4 . Cbzo-C-phenylglycyl-gl ycinathylester Darstellung wie unter 1 aus 3,l g Glycinathylester, 2,0 g Dichlorphosphorig-

saurephenylester und 2,9 g Cbzo-C-phenylglycin. Ausb. 3, l g (87,4% d. Th.) Dipeptidester. Farblose Nadeln aus MethanoliWasser vom Schmp. 144". Misch- schmp. mit authentischem PrLparat17) unverandert.

5 . Cbzo-gl ycyl-glyciniithylester Aus 28,5 g Glycinathylester, 18 g Dichlorphosphorigsaurephenylester und

19,3 g Cbzo-glycin wurden wie unter 1) 18 g (66,5% d. Th.) Peptidester erhalten. Farblose Blattchen aus Wasser vom Schmp. 82017).

6 . Benzanilid Darstellung aus 5,6 g Anilin, 3,9 g Dichlorphosphorigsiure-phenglester und

2,45 g Benzoesaure wie unter 1) Ausb. 3,25 g (85% d. Th.). Nadeln aus Toluol vom Schmp. 161O.

111. U m s e t z u n g d e s R e a k t i o n s p r o d u k t e s v o n 4 M o l A m i n und Dichlorphosphorigsaurephenylester m i t C a r b o n s a u r e n

1. Benzanilid 9,3 g Anilin (0,l Mol) in 90 ccm abs. Toluol wurden mit 4,85 g Dichlor-

phosphorigsaurephenylester (0,025 Mol) in 10 ccm Toluol auf einmal versetzt. Unter betrachtlicher Warmeentwicklung schied sich Anilin-HC1 ab. Nach l/,-stundigern Erhitzen auf dem Wasserbad wurde von 6 , l g (87% d. Th.) Anilin-HC1 abgesaugt. Das farblose Filtrat wurde mit 6 , l g Benzoesaure (0,05Mol) ' I z Stunde gekocht, wobei sich die Losung bereits nach 10 Min. stark triibte.

a) Each Abdampfen des Toluols i. V. wurde der erstarrte Ruckstand BUS einem Sabelkolben i. V. fraktioniert. Die Fraktion I (Sdp. 80-90°/11) erstarrte in der Vorlage zu strahligen Kristallen, die sich durch den Geruch, Eisenchlorid- reaktion und Uberfuhrung in Tribromphenol a19 P h e n o l erwiesen. Die Frak- tion 11, Sdp. 230°/12, erstarrte ebenfalls. 8 g Benzanilid (81% d. Th.) voni Schmp. 161O.

b) Die Reaktionslosung blieb zur Kristallisation stehen. Nach Absaugen der ausgeschiedenen Nadeln wurde die Mutterlauge eingeengt und schlieolich zur Trockne gebracht. Der Riickstand wurde mit Sodalosung digeriert. Ausbeute insgesamt 9 , l g, 92,5% d. Th. Phenol und phosphorige Siiure wurden wie fruher nachgewiesen.

2. Cbzo-glycyl-glyeinathylester Aus 10,5 g Glycinathylester (0,lO Mol), 7,8 g Dichlorphosphorigsaurephenyl-

ester (0,04 Mol) und 16,07 g Cbzo-glycin (0,04 Mol) in 70 ccm Toluol wie unter 1. Ausb. 19,3 g (82% d. Th.) Dipeptidester vom Schmp. 82017).

3. Phenacet yl-glyc yl-gl ycinathylester Aus 17,2 g Glycinathylester, 8,15 g Dichlorphosphorigsaure-phenylester und

16,12 g Phenacetylglycin. Ausb. 19 g Dipeptidester (91% d. Th.). Schmp. 125 bis 126O, iibereinstimmend mit 0. Siisle).

Liebigs Ann. Chem. 572, 100 (1951).

Page 10: N-Substituierte Amide der phosphorigen und Phosphorsäure und deren Reaktion mit Carbonsäuren

N-substituierte Amide der phosphorigen und Phosphorsaure

4 . Phthal ylglycyl-glycinathylester Aus 4,12 g Glyciniithylester, 1,5 g Dichlorphosphorigsaureiithylester und

4,l g PhthalylglycinlB). Ausb. 4,5 g (78% d. Th.) Dipeptidester vom Schmp.

33

1890 20).

5. Benzoylgl yc ylglycin-ath ylester ' Aus 17,2 g Glycinathylester, 8,15 g Dichlorphosphorigsaurephenylester und

14,96 g Benzoylglycin. Ausb. 20 g (96% d. Th.) Benzoyldipeptidester, farblose Nadeln vom Schmp. 119-120°.

Benzoylglycylglycin. Aus dem Dipeptidester durch Verseifen mit der berech- neten Menge n-NaOH bei Zimmertemp. Ausb. 97% d. Th. Farblose Nadeln vom Schmp. 208O, ubereinstimmend mit E. FischerZ1).

6 . Benzoyltrigl ycinath ylester a) Aus Benzoylglycylglycin u n d Glyc ina thyles te r

Aus 27,9 g Glycinathylester, 10,O g Dichlorphosphorigsaureiithylester und 34 g Benzoyldiglycin. Ausb. 41,6 g (95% d. Th.) Tripeptidester, farblose Blatt- chen vom Schmp. 175O, wie angegebenZ1).

b) Aus Benzoylglycin u n d Glycylg lyc ina thyles te r Aus 6,4 g GlycylglycinMhylester, 1,95 g Dichlorphosphorigsiiurephenylester

und 3,58 g Benzoylglycin. Ausb. 5,s g, (90%) Tripeptidester ; Schmp. und Misch- schmp. wie bei a).

Benzo yltrigl ycin. 16 g Tripeptidester wurden mit der berechneten Menge NaOH bei Zimmertemp. verseift. Nach Ansauern der Losung und Umkristalli- sieren des Niederschlags aus Wasser farblose Blattchen vom Schmp. 216O uber- einstimmendmit Cur t ius und WiistenfeldZ2).(Zers.). Ausb.l3,15g.(90%) d.Th.

IV. Diani l idophosphor ige Siiure u n d i h r e Umsetzung mi t Benzoesaure

1. Dianilidophosphorige Saure 37,2 g Anilin wurden in 100 ccm abs. Dioxan unter Eiskiihlung mit 19,5 g

Dichlorphosphorigsiiure-phenylester umgesetzt und vom gebildeten Anilin-HC1 abgesaugt. Beim Verdampfen des farblosen Filtrats bei 3040O i. V. hinterblieb ein gelbliches 61, das sofort so lange mit Wasser digeriert wurde, bis eine farblose, halbfeste Masse entstanden war, die auf Ton getrocknet wurde. Die so erhaltenen, weil3en Kristalle wurden in Alkohol gelost und in der Kiilte mit Wasser gefiillt. Gliinzende Blattchen vom Schmp. 152O. Ausb. 2,35 g, 10% d. Th.

ClzHI3ON2P Ber. C 62,OO H 5,68 N 12,07 P 13,34 Gef. )) 61,97 u 5,67 )) 12,13 )) 13,35

Nachweis des Phenols: Der waSrige Auszug wurde mit Bromwasser versetzt. Tribromphenol, Schmp. 95O.

Is) H. G. Cook, J. Chem. SOC. [London] 1949, 2925. zo) P. Briglu. R. Held , J. prakt. Chem. 152,230 (1939). 21) Ber. dtsch. chem. Ges. 38, 614 (1906). z 2 ) J. prakt. Chem. 70, 81 (1904).

Annalen der Ciiemie. 588. Band 3

Page 11: N-Substituierte Amide der phosphorigen und Phosphorsäure und deren Reaktion mit Carbonsäuren

34 G o 1 d s c h m i d t und 0 b e r m e i e r

2. Dianilidophosphorige Saure und Benzoesaure 2,32 g Dianilidophosphorige Saure wurden mit 2,44 g Benzoesaure in 30 ccm

abs. Toluol langsam zum Sieden erhitzt, wobei sich unter Triibung a m Boden ein braunliches 61 ansammelte. Nach 1 Stunde wurde das Toluol abgegossen und das ReaktionsgefiiB nochmals mit Toluol nachgespult. Aus den vereinigten Losungen wurden 3,22 g (82% d. Th.) Benzanilid vom Schmp. 161 O erhalten.

V. U m s e t z u n g v o n N - s u b s t i t u i e r t e n D i p h e n y l - bzw. D i a t h y l - p h o s p h i t a m i d e n rnit C a r b o n s a u r e n

1. Anilinophosphorigsaurediphen ylester u n d Benzoesaure 5,05 g MonochlorphosphorigsaurediphenylesterlG) in 30 ccm abs. Toluol

murden mit 3,72 g abs. Anilin in 20 ccm Toluol unter Eiskiihlung vereinigt. Nach Stunde wurde das Anilin-HC1 abgesaugt und mit etwas Toluol nachgewaschen.

Das Filtrat wurde mit 2,44g Benzoesaure 1 Stunde zum Sieden erhitzt. Beim Abkuhlen schied sich das gebildete Benzanilid in langen Kadeln ab. Den Rest erhielt man durch Einengen der Mutterlauge. Gesamtausb. 3,7 g (94% d. Th.) vom Schmp. 161O.

2. Methylanilidophosphorigsaurediat~ylester und 3,5- Dinitrobenzoesaure a) Methylanilidophosphorigsaurediathylester. 8,5 g Monochlorphosphorigsaure-

d i a t h g l e ~ t e r ~ ~ ) in 25 ccm abs. Ather wurden mit 12,6 g Methylanilin in 25 ccm abs. Ather langsam unter Eiskiihlung versetzt. Nach Stehen des Gemisches im Eisschrank iiber Nacht wurde vom Methylanilin-HC1 abgesaugt, das atherisehe Filtrat auf dem Wasserbad zur Trockne gebracht und der olige Ruckstand zur Reinigung i. V. destilliert. Farbloses 01, Sdp. 114--116O/2,5. Ausb. 8,2 g (66,5% d. Th.).

C,,H,,O,NP Ber. K 6,45 Gef. N 6,35

b) 3,5-Dinitrobenzoesauremethylanilid. 4,55 g Methylanilidophosphorigsaure- ester wurden mit 4,24 g 3,5-Dinitrobenzoesaure in 50 ccm abs. Toluol 1 Stunde Zuni Sieden erhitzt, wobei eine allmahlich sich vertiefende Rotfarbung auftrat. Sach Abdestillieren des Losungsmittels i. V. wurde wie ublich aufgearbeitet und der Ruckstand aus Alkohol umkristallisiert. Hellgelbe Prismen vom Schmp. und Mischschmp. 156O. Ausb. 4,3 g, (71% d. Th.)

VI. U m s e t z u n g v o n Tris-N-Piperidin-Phosphin m i t C a r b o n s a u r e n 1. Tris-N-pi~eridinphosphin

Die Darstellung nach A. Michae l i s und K. L u x e m b o ~ r g ~ ~ ) ergab 98% d. Th. a n Rohprodukt. Zur Reinigung wurde dieses auf Ton abgepreI3t und hieraus bei Zimmertemperatur eine gesattigte abs. methanolische Losung bereitet. Unter R,eiben mit dem Glasstab wurde diese auf - 5 O gekiihlt. Die ausgeschiedenen Kristalle wurden abgesaugt und mit Methanol von -loo gewaschen. Nach kurzem Trocknen iiber P,O, schmolz der farblose Korper bei 38-39O (Lit. 37-38O).

2 a ) Cinnamoylpiperidin 0,7075 g Tris-N-piperidinphosphin und 1,11 g Zimmtsaure wurden in 20 ccm

abs. Toluol erhitzt und wie fruher aufgearbeitet. Ausb. 1,4 g (87% d. Th.) vorn Schmp. 122 O, ubereinstimmend mit den Angaben der LiteraturZ4).

23) Ber. dtsch. chem. Ges. 28, 2207 (1895). 24) D. Vor lander u. P. H e r r m a n n , Liebigs Ann. Chem. 320, 74, 92 (1902).

Page 12: N-Substituierte Amide der phosphorigen und Phosphorsäure und deren Reaktion mit Carbonsäuren

N-substituierte Amide der phosphorigen und Phosphorsiiure 35

2 b ) Gbzo-qlycylpiperidid 0,760 g Tris-N-piperidinphosphin wurden mit 1,68 g Cbzo-glycin in 20 ccm

abs. Toluol 15 Minuten erhitzt und wie friiher aufgearbeitet. Der zunachst olige Ruckstand erstarrte beim Anreiben auf dem Uhrglas. Rohausbeute 2,0 g (90% d. Th.). Prismen am 50-proc. Nethanol vom Schmp. 108-109°.

C,,H,,O,N Ber. C 65,27 H 7,27 Gef. )) 65,41 )) 7,36

B. N - s u b s t i t u i e r t e Amide d e r P h o s p h o r s a u r e u n d i h r e Umsetzung m i t Carbonsauren .

I. U m s e t z u n g v o n Diani l idophosphorsaurechlor id m i t 2 Mol B e n z o e s a u r e

5,33 g DianilidophosphorsSiurechloridle) und 4,88 g Benzoesaure wurden in 50 ccm abs. Toluol Std. zum Sieden erhitzt, wobei HC1-Entwicklung auftrat. Nach dem Verjagen des Toldols wurde ein halbkristallisierter Riickstand erhalten (Geruch nach Benzoylchlorid). Nach Digerieren desselben mit 50 ccm 10-proc. Sodalosung bei 50° hinterblieben 5,75 g Benzanilid (73% d. Th.) vom Schmp. 161O.

11. R e a k t i o n d e s U m s e t z u n g s p r o d u k t e s a u s 4 Mol A n i l i n u n d 1 Mol Dichlorphosphorsaurephenylester m i t B e n z o e s a u r e

1. Dichlorphosphorsaurephenylester mit A n i l i n und Benzoesaure 4,22 g Dichlorphosphorsaurephenylester in 30 ccm abs. Toluol wurden mit

7,44 g trocknem Anilin in 30 ccm Toluol bei -20° versetzt. Dann wurde das Gemisch sofort vom ausgeschiedenen Anilin-HC1 abgesaugt und nach Zugabe von 4,88g Benzoesaure zum Filtrat langsam zum Sieden erhitzt. Nach einer Stunde wurde das Toluol verjagt und wie iiblich aufgearbeitet. Es wurden 5,3 g (65% d. Th.) Benzanilid erhalten. Schmp. 161O.

Erhitzte man das Reaktionsgemisch vor Zugabe der Benzoesaure '/, Stunde auf looo, so wurden 0,034 Mol Anilin-HC1 isoliert, die Ausb. an Benzanilid sank auf 38% d. Th.

2. Anilido-phosphorsaure-phen ylester-chlorid mit Benzoesaure und A n i l i n 5,33 g Anilido-phosphorslure-phenylester-chloridZ5) und 3,O g Digthylanilin

wurden mit 2,44 g Benzoesaure in 50 ccm abs. Toluol 10 Min. zum Sieden erhitzt, wobei kein Nederschlag auftrat. Nach Zugabe von 1,85 g Anilin und 2,44 g Benzoesaure wurde das Sieden noch 2 Stunden fortgesetzt. Die iibliche Auf- arbeitung ergab 7,5 g (97 yo d. Th.) Benzanilid, nachdem das Rohprodukt zur Entfernung evtl. vorhandener Amine mit verd. Salzsaure (1 : 10) digeriert war.

111. U m s e t z u n g v o n D i a n i l i d o p h o s p h o r s a u r e - a t h y les t e r m i t B e n z o e s a u r e

1,38 g Dianilidophosphorsaure&thylesterz5) (0,005 Mol) und 1,22 g Benzoesaure (0,Ol Mol) wurden miteinander verrieben und in einem kleinen Kolbchen rnit fachelnder Flamme langsam geschmolzen, wobei erst um 150" eine Reaktion unter Aufsieden eintrat. Hierauf wurde die Temperatur bis 200° erhoht und dabei 5 Min. gehalten (schwaches Sieden und Geruch nach BenzolsBureLthplester). Die

25) A. Michaelix, Liebigs Ann. Chem. 326, 346 (1903).

3*

Page 13: N-Substituierte Amide der phosphorigen und Phosphorsäure und deren Reaktion mit Carbonsäuren

36 G o l d s c h m i d t und O b e r m e i e r

erkaltete, erstarrte Schmelze wurde aus 10 ccm heiBem abs. Alkohol umkristalli- siert. 1,4 g Benzanilid vom Schmp. 161,5" (71% d. Th.).

Ein Versuch zur Umsetzung bei der Siedetemp. des Toluols lieferte nur die Ausgangsmaterialien zuriick.

IV. U mse t z u n g v o n Ani l i d o - p h o s p h o r s a u re - d i p h e n y les t e r m i t B e n z o e s a u r e

3,25 g Anilidophosphorsiiure-diphenylester2R) wurden mit 1,22 g Benzoesaure langsam wie oben bis auf 220" erhitzt, wobei sich die Mischung nach 5Min. braun farbte. Nach Abkiihlen hinterblieb ein nicht kristallisierendes zahes 81, das durch Digerieren mit 40 ccm n-Natronlauge kriimelig wurde. Die krumelige Subst. wurde getrocknet und i. V. destilliert. 1,5 g Benzanilid (76% d. Th.) vom Schmp. 161 O.

Ein Versuch zur Umsetzung bei der Siedetemperatur des Toluols lieferte die .i4usgangssubstanzen wieder zuriick.

V. U ms e t z u n g ' v o n Tr i s - N - a n i l i n o p h o s p h i n o x y d mi t B e n z o e s a u r e 3,25 g Tris-N-Anilinopho~phinoxyd~') wurden rnit 3,7 g Benzoesaure in eineni

kleinen Kolbchen allmahlich auf 220O erhitzt. Hier erfolgte ein plotzliches Auf- sieden, welches nach 5 Min. beendet schien. Die Aufarheitung lieferte 5,12 g (86,7 % d. Th.) Benzanilid. Schmp. 161 O. Der Carbonatauszug wurde rnit verd. Salpetersaure genau neutralisiert und von etwas Niederschlag abfiltriert. Silber- nitrat fiillte gelbes Silberphosphat.

VI. U mse t z u n g v o n A n i l i d o p h o s p horsaiur e m o n o p h e n y les t e r m i t B e n z o e s a u r e

a ) Anilidophosphorsauremonophenylester. Anilidophosphorsauremonophenyl- ester-chloridZ8) wurde in 2 n-Natronlauge gelost und die Losung unter guter Kiihlung angesauert. Reinigung durch Umkristallisieren aus Alkohol. Schmp. 134O. Ausb. nahezu quantitativ.

b) Benzanilid. 2,5 g Anilidophosphorsiiuremonophenylester wurden mit 1,22 g Benzoesaure in 30 ccm abs. Toluol zum Sieden erhitzt. I n der klaren Losung t ra t nach 15 Min. eine leichte Triibung auf. Nach einer Stunde wurde das Toluol ver- dampft und der pulverige Riickstand nach Trocknen mit 20 ccm Sodalosung digeriert. Der unlosliche Anteil wurde abgenutscht und aus Toluol umkristalli- siert. Nadeln von Benzanilid. (Schmp. 161 O.)

P h o s p h o r s ii ur e - m o n o p h e n y le s t e r. Die Sodalosung wurde mit halbkonz. Salzsaure bis zum Umschlag von Kongopapier angesauert und mit einer Losung von Cu-11-Acetat im UberschuB versetzt. Nach einiger Zeit begann die Ab- scheidung von fast farblosen Kristallen des Kupfersalzes.

VII. U m s e t z u n g v o n K - s u b s t i t u i e r t e n A m i d o p h o s p h o r s a u r e 11 m i t C a r b o n s a u r e n

1. Dianilidophosphorsaure und Benzoesaure 2,44 g Benzoesaure und 2,48 g DianilidophosphorsLurezs) wurden mit 50 ccm

abs. Toluol ubergossen. Beim langsamen Erwarmen ging die Benzoesaure rasch, die Dianilidophosphorsaure erst nach 10 Min. in Losung. Daranf begann sich die

26) A. M i c h a e l i s u. Mitarh., Ber. dtsch. chem. Ges. 27, 2573 (1894). 27) A. Michaelis u. Mitarh., Liebigs Ann. Chem. 229, 335 (1884). 28) A. Michaelis, Liebigs Ann. Chem. 326, 224 (1903).

Page 14: N-Substituierte Amide der phosphorigen und Phosphorsäure und deren Reaktion mit Carbonsäuren

N-substituierie Amide der phosphorigen und Phosphorsaure 37

Losung schnell zu triiben. Nach 3-stiindigem Kochen war das R.eaktionsgefaB von einer diinnen gallertartigen Schicht erfiillt. Diese wurde in eine Porzellan- schale gegossen und bei 30-40° iiber Nacht zur Trockne gebracht, wobei sich ein weiBes Pulver bildete. Dieses wurde iiber Phosphorpentoxyd weitergetrocknet und schlieBlich mit abs. Chloroform 3 Stunden lang heiB extrahiert. Der Extrakt wurde auf dem Wasserbad eingedampft und der Riickstand Stunde mit Sodalosung digeriert. Das ungelost gebliebene Benzanilid wurde abgesaugt und getrocknet. Ausb. 1,7 g (86% d. Th. fur 1 Mol Benzoesaure). Nach Umkristalli- sieren aus Toluol Schmp. 161 O.

Aus dem filtrierten Sodaauszug konnte die nicht umgesetzte Benzoesaure (1,05 g) wiedergewonnen werden.

A n i l i n me t a p h o s p h a t. Der beim Extrahieren mit Chloroform verbliebene weiBe, pulverige Riickstand (1,s g, 92,5% d. Th.) war in den gebriiuchlichen Losungsmitteln vollkommen unloslich, in heiBem Wasser war er merklich, in verd. Xatronlauge leicbt loslich.

C,H,O,NP Aquiv.-Gew. Ber. 173,l Gef. 165,O

S u s der alkalischen Losung lieB sich eine Base mit Ather ausschiitteln, die sich durch die Chlorka,lkreaktion als Anilin erwies.

2. Dianilidophosphorsaure und Carbobenzox ygl yc in

2,48 g Dianilidophosphorsaure wurden mit 2,09 g Cbzo-glycin in 50 ccm abs. Toluol so lange erhitzt, bis die Ausscheidung der sich bildenden Gallerte voll- kommen war. Der nach Abdestillieren des Toluois i. V. erhaltene Riickstand wurde mit Chloroform extrahiert. Dann wurde das Chloroform verjagt und der feste weiBe Riickstand mit Sodalosung digeriert. Das hierbei zuriickbleibende Cbzo-glycinanilid wurde abgesaugt, mehrmals mit Wasser gewaschen, getrocknet und schlieBlich aus Toluol umkristallisiert. Farblose Nadeln vom Schmp. 147 bis 148O, iibereinstimmend mit den Angaben von G. W. A n d e r s o n u. Mitarb.29), Ausb. quantitativ.

3. Meth ylanilido-phosphorsaureamid und Benzoesaure 1,86 g Methylanilid~phosphorsaureamid~O) wurden mit 1,22 g Benzoesaure

in 30 ccm abs. Toluol '/* Stunde zum Sieden erhitzt, ohne daB vollige Losung eintrat. Beim Abkiihlen setzten sich am Boden des GefaBes Kristalle ab, welche wie die iiberstebende Losung blauviolett fluoreszierten. Nach dem Verjagen des Toluols wurde wie. iiblich aufgearbeitet. Das Benzoesaure-methylanilid wurde ausgeathert, der Ather abdestilliert und der Riickstand aus einem kleinen Schwertkolbchen destilliert. Farbloses 61 vom Sdp. 230°/12. Ausb. 1,9 g, (90% d. Th.)

VIII. V e r s u c h e z u r D a r s t e l l u n g v o n N - s u b s t i t u i e r t e n N o n o - a m i d o p h o s p h o r s i i u r e n

1. 4-Chloranilido-phosphorsaureamid Nach den Angaben von P. O t t o 30) wurde 4-Chloranilidophosphorsiiure her-

gestellt. Entgegen der Literatur war die Silure sowohl in Wasser als auch in Alkohol nahezu unloslich. Eine Reinigung aus Alkohol-Wasser war stets mit

29) J. Amer. chem. SOC. 74, 5305 (1952). 3O) P. O t t o , Ber. dtsch. chem. Ges. 28, 616 (1885).

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38 G o l d s c h m i d t und O b e r m e i e r

groBen Verlusten verbunden. Bei ihrem trocknen Erhitzen entweicht 4-chlor- anilin, der Ruckstand entwickelt mit starker Lauge Ammoniak. Es liegt also nicht die freie Saure, sondern deren Monoamid ClC,H,NHPO(OH)NH, vor. Dieser Befund stimmt mit neueren Ergebnissen von K. R o h r i g uberein").

2. 2,4-Dichloranilidophosphorsa~reamid 2,4-Dichloranilido-phosphorsaure wurde nach der Vorschrift von A. Mi c h a e -

lisZ8) hergestellt. I n ihrem Verhalten glich die Verbindung ganz der nach 1. er- halteuen. Die Bestimmung des Stickstoffes bestatigte, daB auch hier die Diamido- verbindung CI,C,H,NHPO(OH)NH, vorliegt.

C,H,O,h',PCl, Ber. N 11,62 Gef. K 11,61

3. Anilidophosphorsuure a) H y d r i e r u n g v o n Ani l ido p h o s p horsi iur e ~ d i b e n z y le s t e r

Anilidophosphorsaure-dibenzylester wurde nach F. R. A t h e r t o n u. Mitarb.31) hergestellt. Die Reinigung der Verbindung erfolgt zweckmaaiger nicht, wie an- gegeben, aus Alkohol/Wasser, sondern durch Losen in Tetrachlorkohlenstoff und langsames Zufugen von Petrolather unter Animpfen. Schmp. 91 O.

Eine Losung von 3,53 g (0,Ol Mol) Dibenzylester in 55 ccm abs. Alkohol wurde nach Zugabe von 470 mg Palladiumoxyd bei Zimmertemperatur hydriert. Nach 10 Min. wurde kein Wasserstoff mehr aufgenommen. Aufnahme entsprechend der Abhydrierung von zwei Benzylresten (98,9%). Xach Entfernen des Kata- lysators und Stehenlassen uber Nacht waren etwa 400 mg eiuer kristallinen, farblosen Substanz abgeschieden, die sich durch Einengen des Alkohols um weitere 400 mg vermehren lieBen. Schmp. 275--276O, wie von H. G. Cook32) angegeben. Ausb. 46%. Ein analoger Versuch mit 5,2 g Ester ergab 1,5 g (60%) vom Schmp. 275-276O. Die vermeintliche Anilidophosphorsaure wurde nun in wenig 30-proc. NaOH gelost und ausgeathert. Der atherische Auszug wurde mit h'atriumsulfat getrocknet und Salzsauregas hindurchgeleitet. Abscheidung von farblosen Kristallen. Schmp. 196O. Der Mischschmp. mit Anilin-HC1 war unverandert. Es lag also das same Anilinsalz vor.

C,,H,,O,?r',P Ber. C 54,25 H 5,78 K 10,5 P 11,52 Aqu.-G. 266,2 Gef. )) 54,22 )) 5,76 )) 10,3 )) 11,46 )) 267,5

b) H y d r i e r u n g v on A n i l i d o p h o s p h or s ii u r e - d i b e n z y1 e s t e r u n t e r Z u s a t z von 1 Mol A n i l i n

Die Mischung vou 3453 g Ester in 20 ccm abs. Athanol und 0,93 g Anilin wurde in einer Schuttelente mit 500 mg Paladium-katalysator hydriert, der in 10 ccm abs. Athano1 mit Wasserstoff vorbchandelt war. Die Wasserstoffaufnahme erfolgte ziemlich schnell, jedoch nicht so rasch wie ohne Anilinzusatz. Nach Aufnahme von 325 ccm erstarrte der Inhalt zu einer Massc farbloser Kristalle. Da nunmehr kein Wasserstoff mehr aufgenommen wurde, wurde heilJer Alkohol (10 ccm) zugefugt, die Losung erwiirmt und weiter hydriert, wobei jedoch nur noch 55 ccm Wasser- stoff aufgenommen wurden. Nun wurde filtriert und der trockeue Riickstand aus Alkohol umkristallisiert. Lange, zu Buscheln vereinigte Nadeln vom Schmp. 139-140" (Anilinsalz des Anilidophosphorsauren-benzylesters).

C,, x ,,03N2P Ber. C 64,OO H 5,94 N 7,86 P 8,70 Aqu.-G. 356.5 Gef. D 63,52 )) 6,OO )) 7,Y2 )) 8,66 )) 357,s

J. chem. SOC. [London] 1945, 382. 32) J . chem. SOC. [London] 1949,3926.

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N-substituierte Amide der phosphorigen und Phosphorsaure

c) H y d r i e r u n g s v e r s u c h v o n An i l i d o p h o s p h or s a u r e - d i b e n z y le s t e r u n t e r Z u s a t z v o n B e n z o e s a u r e

3,53 g Dibenzylester und 1,22 g Benzoesaure wurden in 60 ccm abs. Alkohol mit 400 mg Katalysator hydriert. Innerhalb von 10 Min. erfolgte pralrtisch die berechnete Wasserstoffaufna,hme. Nach Abtrennung des Katalysators wurde der Alkohol i. V. abgedampft. Aus dem Ruckstand lie13 sich mit Sodalosung 1 g unveranderte Benzoesaure isolieren, Benzanilid war nicht nachzuweisen.

39

4. H y d r i e r u n g d e s Methylanilido-phosphorsiiure-dibenzylesters 3,67 g Dibenzylester33) wurden in 50 ccm abs. Athano1 wie oben hydriert.

Die Wasserstoffaufnahme erfolgte weniger schnell als bei der Anilinverbindung unter leichter Erwarmung, beim Stehen uber Nacht t ra t eine Kristallabscheidung nicht ein. Nach Entfernen des Alkohols hinterblieb ein gelblicher, nicht kristal- lisierender Sirup, aus dem sich beim Versetzen mit Lauge eine nach Methyl- anilin riechende Olschicht abschied.

5. H y d r i e r u n g d e s G l y c i n a t h y l e s t e r s - N - p h o s p h o r s i i u r e - d i b e n z y l e s t e r s

a) Glycinathylester-N-phosphorsaure-dibenzylester, Darstellung analog der Anilidoverbindung. Farblose Prismen. Gut loslich in organ. Losungsmitteln. Schmp. 45O aus gesiittigter iitherischer Losung durch Abkuhlen auf -15O.

C,,H,,O,NP Ber. N 3,86 P 8,53 Gef. )) 4,22 )) 8,57

b) H y d r i e r u n g . 9,2 g Ester mit 1 g Ketalysator in 50 ccm abs. dthanol nahmen im Verlauf von 10 Min. die berechnete Wasserstoffmenge auf. Nach Ent- fernen des Alkohols i. V. hinterblieb ein fast farbloser, nicht kristallisierender Sirup.

C,H,,O,N,P Aqu.-Gew. Ber. 143 Gef. 135

6. H y d r i e r u n g v o n C-Phenylglycinmethylester-N-phosphor- s l u r e - d i b e n z y l e s t e r

a) Darstellung analog den beiden vorhergehenden Verbindungen. Rohausbeute nahezu theoretisch. Farblose Nadeln aus CC1,-Petrolather. Schmp. 89-90O.

C,,H,,O,NP Ber. N 3,29 P 7,28 Gef. )) 3,23 )) 7,15

b) H y d r i e r u n g . 8,51 g Ester (0,02 Mol) in 100 ccm abs. Athanol wurden mit 1 g Katalysator wie oben hydriert. Die Aufnahme erfolgte so rasch, daB sich die Losung erwlrmte; sie entsprach mengenmadig der berechneten. Nach Abtrennung des Katalysators und Entfernung des Alkohols i. V. wurde ein zahes, farbloses 0 1 erhalten. Durch Erwarmen im Hochvakuum bei 80O entstand daraus eine glasige, hygroskopische Masse.

C,,H,,O,X',P Aqu.-Gew. Ber. 205,2 Gef. 190,O

33) R. F. A t h e r t o n u. Mitarb., J. chem. SOC. [London] 1947, 677.