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N AT I O N A LS OZI A L I S M US
RO LLE DES KR I EG ES
KR I EG SVO R B ER EI T UN G
PRO PAG A N DA
Deutsche Geschichte
Martin Schäfer – DKU – Kurs „Deutsche Geschichte“ – 30. Oktober 2014
ROLLE DES KRIEGES
ROLLE DES KRIEGES
Martin Schäfer – DKU – Kurs „Deutsche Geschichte“ – 30. Oktober 2014
ROLLE DES KRIEGES
Krieg als Notwendigkeit – Krieg nach innen und außen
Krieg ist gerecht, natürlich und nötig (Kampf ums Überleben!).
Krieg nach Innen („Parasiten“, Volksfeinde) und nach außen.
spätestens 1925 ist klar: Hitler will Krieg
„Mein Kampf“ 1925: Lebensraum im Osten, Vernichtung der „jüdisch-
bolschewistischen Gefahr“ etc.
Liebmann-Protokoll 1933: Lebensraum im Osten, Germanisierung (!!)
Vierjahresplan 1936: Wirtschaft und Armee in vier Jahren kriegsbereit sein
5. Nov. 1937: Rede vor Militär – Kriegsziel bestätigt, bei günstigem Moment
viele öffentliche Reden und Zitate Hitlers
aber auch: „Friedensreden“, v.a. zu Beginn der Diktatur, vgl. Ideen im
Liebmann-Protokoll
Martin Schäfer – DKU – Kurs „Deutsche Geschichte“ – 30. Oktober 2014
KRIEGSVORBEREITUNG
KRIEGSVORBEREITUNG
Martin Schäfer – DKU – Kurs „Deutsche Geschichte“ – 30. Oktober 2014
KRIEGSVORBEREITUNG
Vorgehen: schnell aber schrittweise
zuerst: Diktatur stärken, Wirtschaft aufbauen, Armee aufrüsten
dann Revision des Versailler Vertrages (Rüstung, Rheinland, Außenpolitik)
danach: „Lebensraum im Osten“ und Gegner im Westen ausschalten
bei günstiger Gelegenheit, ca. 1940 angestrebt
Martin Schäfer – DKU – Kurs „Deutsche Geschichte“ – 30. Oktober 2014
KRIEGSVORBEREITUNG
Totalitäre Ideologie, totalitäre Aufrüstung
typisch: Koexistenz klassischer Armee und paramilitärische Einheiten
(vor allem SS, auch Polizeieinheiten)
militärische Erziehung und Ideologisierung seit Kindheit
Ideologisierung weniger in Armee, vor allem in paramilitärischen und Partei-Organisationen (Bereiche: Kinder, Jugend, Sport, Studenten, …)
Martin Schäfer – DKU – Kurs „Deutsche Geschichte“ – 30. Oktober 2014
KRIEGSVORBEREITUNG
Wirtschaft
Probleme:
Reparationszahlungen: starke Beschränkung der Finanzen
Zahl der Arbeitslosen (6 Millionen, 30%, Kosten für Sozialversicherung)
Infrastruktur (Mittel für Investitionen fehlten)
Martin Schäfer – DKU – Kurs „Deutsche Geschichte“ – 30. Oktober 2014
KRIEGSVORBEREITUNG
Wirtschaft
Maßnahmen:
Reparationszahlungen:
Lausanne-Konferenz (1932) über Lösung der Reparationen scheitert,
aber Hitler stoppt Reparationszahlungen– kein starker Protest
(nach Wiedervereinigung 1990 bis 2010 musste wieder gezahlt werden)
Infrastruktur und Arbeitslose:
öffentliche Beschäftigung (v.a. Infrastruktur und Wohnungsbau, sog. Reinhardt-Programm), oft Zwang zur Arbeit
Finanzierung: verdeckt, praktisch: Reichsbank (Schacht) liefert Geld, Reserven werden alle aufgebraucht
Martin Schäfer – DKU – Kurs „Deutsche Geschichte“ – 30. Oktober 2014
KRIEGSVORBEREITUNG
Wirtschaft
Bewertung:
auf den ersten Blick: erfolgreich (Reduktion der Arbeitslosen)
auch im Ausland, z.B. Weltausstellung Paris 1937: oft Bewunderung
warum? Kontrolle der Importe (Abschottung), Verschuldung, Krieg
auf den zweiten Blick: fatal (Verschuldung, Privatwirtschaft leidet)
aktuelle Analysen: private Nachfrage blieb schwach, Lebensstandard nicht besonders hoch
Beispiel: 1934 – Reichsmark ist zu teuer auf int. Märkten, Importe sinken massiv, Unzufriedenheit der Bevölkerung => Importkontrolle, Propaganda
faktisch: Großteil der Investitionen fließt in Rüstung, nicht in Privatsektor
Martin Schäfer – DKU – Kurs „Deutsche Geschichte“ – 30. Oktober 2014
KRIEGSVORBEREITUNG
Militär
Probleme:
Beschränkungen des Versailler Vertrages
eingeschränkte Finanzen
Martin Schäfer – DKU – Kurs „Deutsche Geschichte“ – 30. Oktober 2014
KRIEGSVORBEREITUNG
Militär
Maßnahmen:
3. März 1933: Kriegspläne vor Militärs verkündet (Liebmann-Protokoll)
2. August 1934: Eid auf Hitler als „Führer“ nach Röhm-Putsch
1935: Allgemeine Wehrpflicht, Luftwaffe wird gegründet
ab 1935: „Rüstungsbürokratie“: komplizierte Zusammenarbeit von Militär und Privatwirtschaft
1936: geheime Schrift Hitlers zum „Vierjahresplan“ – Wirtschaft und Militär sollen innerhalb von vier Jahren bereit für den Krieg sein
Martin Schäfer – DKU – Kurs „Deutsche Geschichte“ – 30. Oktober 2014
KRIEGSVORBEREITUNG
Martin Schäfer – DKU – Kurs „Deutsche Geschichte“ – 30. Oktober 2014
KRIEGSVORBEREITUNG
Militär
Bewertung:
auf den ersten Blick: perfekt organisierte, moderne Armee
innerhalb von insgesamt sechs Jahren – 4.556 Millionen Soldaten, Neugründung der Luftwaffe, neue Waffensysteme, v.a. offensiv
Martin Schäfer – DKU – Kurs „Deutsche Geschichte“ – 30. Oktober 2014
KRIEGSVORBEREITUNG
Militär
Bewertung:
auf den zweiten Blick: unvollständige Rüstung (Knappheit, Mängel)
technische Neuerungen und Material wurden oft nicht ausreichend produziert (z.B. keine strategische Bomberflotte, zu wenige Militär-LKW,
nur 57 U-Boote bei Kriegsbeginn), von 4.556 Mio. Mann nur ¼ aktiv, Rest: Reserve (ältere Jahrgänge)
Folge: während des Krieges musste ständig nachproduziert werden, v.a. Heer: Divisionen waren unterschiedlich gut ausgerüstet, viele Soldaten nicht optimal ausgebildet, Knappheit (z.B. Munition) in vielen Bereichen
Martin Schäfer – DKU – Kurs „Deutsche Geschichte“ – 30. Oktober 2014
FAZIT
FAZIT
Martin Schäfer – DKU – Kurs „Deutsche Geschichte“ – 30. Oktober 2014
FAZIT
Martin Schäfer – DKU – Kurs „Deutsche Geschichte“ – 30. Oktober 2014
Innerer und äußerer Krieg war Kern des NS
Wirtschaftserfolge überschätzt (Propaganda!)
NS-Führung nie an Nachhaltigkeit interessiert: Wunsch vor Realität
Wehrmacht: schnelle Aufrüstung, aber noch deutliche Mängel
Hitler wartete auf günstige Gelegenheit zum Krieg, Kriegsbeginn vor
Abschluss der Aufrüstung
PROPAGANDA
PROPAGANDA
Martin Schäfer – DKU – Kurs „Deutsche Geschichte“ – 30. Oktober 2014
PROPAGANDA
Martin Schäfer – DKU – Kurs „Deutsche Geschichte“ – 30. Oktober 2014
Hoher Stellenwert: Goebbels als Propagandaminister seit 1939
Notwendig für NS-Regime
Ziel: von Pazifismus zum Erkennen des Lebenskampfes (vgl. Mein Kampf)
dt. Gesellschaft war und ist heterogen
(versch. Dialekte, Regionen, Konfessionen und Klassen)
Weimarer Republik: Ausdifferenzierung des politischen Spektrums,
starke ideologische Gegensätze
v.a. 1930-33: geringe Identifikation der Bürger mit dem Staat
PROPAGANDA
Martin Schäfer – DKU – Kurs „Deutsche Geschichte“ – 30. Oktober 2014
Typische Inhalte
Rassenlehre (v.a. über Juden, Behindert etc.)
„Volksgemeinschaft“: Kollektiv wird rassistisch begründet
Kollektivprinzip
(Kritiker als Feinde, größte Gemeinsamkeit mit Kommunismus)
Führerprinzip (Hitler als Erlöser)
Angst und Verschwörungstheorien
(„internationales Judentum“, Kommunismus, Ausland etc.)
PROPAGANDA
Martin Schäfer – DKU – Kurs „Deutsche Geschichte“ – 30. Oktober 2014
Gefühl statt Verstand
Wille statt Kalkulation
„Volksempfinden“ statt Abwägen
Ausnahme:
„wissenschaftliche“ Begründung des Rassismus und Holocausts
PROPAGANDA
Martin Schäfer – DKU – Kurs „Deutsche Geschichte“ – 30. Oktober 2014
Differenzen zwischen Goebbels und Hitler
Goebbels:
Propaganda muss Gefühle ansprechen, Pathos statt Politik, Unterhaltung!
(Beispiel: Film „Jüd Süß“)
Hitler:
Propaganda muss direkt und wiederholend sein (vgl. seine Reden)
(Beispiel: Film „Der ewige Jude“)
PROPAGANDA
Martin Schäfer – DKU – Kurs „Deutsche Geschichte“ – 30. Oktober 2014
Typisch: moderne Mittel – aus Werbung und Filmkunst
Erwachsene: vor allem Medien
Filme (Kinos kommen in Mode; Bsp.: „Triumph des Willens“, „Jud Süß“)
Radio („Volksempfänger“), TV-Nachrichten („Deutsche Wochenschau“)
Vorbild: Reklame und Boulevard (Bilder, Karikaturen, kurze Slogans)
Kinder und Jugendliche: Bildung und Freizeit
massive Propaganda v.a. in Schulen und Jugendorganisationen
alle: Veranstaltungen
liturgische Inszenierung (Formeln, Lichtsymbolik, große Dimensionen)
PROPAGANDA
Martin Schäfer – DKU – Kurs „Deutsche Geschichte“ – 30. Oktober 2014
WW II Propaganda von der Ostfront (Russland)
ISIS Flames of War
PROPAGANDA
Martin Schäfer – DKU – Kurs „Deutsche Geschichte“ – 30. Oktober 2014
Interessante Gemeinsamkeiten (keine Verallsgemeinerung)
Fokus auf Militär
verschiedene Perspektiven – z.B. aus einem Panzer heraus
Action statt politischer Belehrung
Musik oder Gefechtslärm
Kommentator (wie Fußballspiel!)
…
=> moderne Mittel der Filmkunst