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1 SWR2 MANUSKRIPT ESSAYS FEATURES KOMMENTARE VORTRÄGE SWR2 Musikstunde Meeresrauschen und Vogelgezwitscher (5) Naturlaute in der Musik Katzen und Hunde, Insekten und anderes Getier Von Silke Leopold Sendung: Freitag, 21. August 2015 9.05 10.00 Uhr Redaktion: Bettina Winkler Bitte beachten Sie: Das Manuskript ist ausschließlich zum persönlichen, privaten Gebrauch bestimmt. Jede weitere Vervielfältigung und Verbreitung bedarf der ausdrücklichen Genehmigung des Urhebers bzw. des SWR. Mitschnitte auf CD von allen Sendungen der Redaktion SWR2 Musik sind beim SWR Mitschnittdienst in Baden-Baden für € 12,50 erhältlich. Bestellungen über Telefon: 07221/929-26030 Kennen Sie schon das Serviceangebot des Kulturradios SWR2? Mit der kostenlosen SWR2 Kulturkarte können Sie zu ermäßigten Eintrittspreisen Veranstaltungen des SWR2 und seiner vielen Kulturpartner im Sendegebiet besuchen. Mit dem Infoheft SWR2 Kulturservice sind Sie stets über SWR2 und die zahlreichen Veranstaltungen im SWR2-Kulturpartner-Netz informiert. Jetzt anmelden unter 07221/300 200 oder swr2.de

Naturlaute in der Musik Katzen und Hunde, Insekten und ...15810790/property=download/nid=659552/73p... · Contrapunto bestiale alla mente, und diese Hunde waren sicherlich die komischsten

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SWR2 MANUSKRIPT ESSAYS FEATURES KOMMENTARE VORTRÄGE

SWR2 Musikstunde

Meeresrauschen und

Vogelgezwitscher (5) Naturlaute in der Musik – Katzen und

Hunde, Insekten und anderes Getier

Von Silke Leopold

Sendung: Freitag, 21. August 2015 9.05 – 10.00 Uhr

Redaktion: Bettina Winkler

Bitte beachten Sie:

Das Manuskript ist ausschließlich zum persönlichen, privaten Gebrauch bestimmt. Jede weitere

Vervielfältigung und Verbreitung bedarf der ausdrücklichen Genehmigung des Urhebers bzw. des SWR.

Mitschnitte auf CD

von allen Sendungen der Redaktion SWR2 Musik sind beim SWR Mitschnittdienst

in Baden-Baden für € 12,50 erhältlich. Bestellungen über Telefon: 07221/929-26030

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Mit dem Infoheft SWR2 Kulturservice sind Sie stets über SWR2 und die zahlreichen

Veranstaltungen im SWR2-Kulturpartner-Netz informiert.

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Meeresrauschen und Vogelgezwitscher:

Naturlaute in der Musik

Freitag: Katzen und Hunde, Insekten und anderes Getier

Signet 0'05

Kein Meeresrauschen und Vogelgezwitscher, sondern Katzen und

Hunde, Insekten und anderes Getier bevölkern die Musikstunde

über Naturlaute heute. Im Studio begrüßt Sie Silke Leopold.

Indikativ

Haben Sie, meine Hörerinnen und Hörer, schon einmal eine Libelle

gehört? Nicht gesehen, sondern gehört? Wenn nicht, dann haben

Sie hier Gelegenheit dazu. In der Ouvertüre zu Leos Janáčeks Oper

Das Schlaue Füchslein tanzen die blaue Libelle und die Fliegen ein

Ballett, und der Dachs steckt den Kopf aus seinem Bau und schaut

zu. Das alles spielen jetzt die Wiener Philharmoniker unter Leitung

von Charles Mackerras.

Decca 475 8670 CD 1 track 1 3‘19

Leos Janáček

Das Schlaue Füchslein: Prelude

Wiener Philharmoniker

Sir Charles Mackerras

Unsere Musikstundenwoche über Naturlaute geht zu Ende, und

heute soll es noch einmal um Tierstimmen gehen, nicht um Vögel,

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sondern um Katzen, Hunde, Insekten und anderes Getier. Der liebe

Gott hatte sie ja alle erschaffen, den stolzen Adler, die Walfische,

Löwen und Tiger, Insekten und Schlangen und so fort. Joseph

Haydn hat ihnen in seinem Oratorium Die Schöpfung eine Stimme

zu geben versucht: Da brüllt der Löwe, das Rind grast auf grüner

Weide, und das Gewürm kriecht sozusagen in Schlangenlinien auf

dem tiefen Boden herum. Von seinen Zeitgenossen wurde Haydn

für diese vermeintlich naive Tonmalerei auch kritisiert. Dabei ahmt

er keineswegs nur die Tierstimmen nach, sondern etwa auch ihren

Bewegungsgestus oder die ländliche Idylle, in der sie zu finden

sind, wie etwa das Rind, das Haydn nicht muhen lässt, sondern mit

dem pastoralen Gestus des Siciliano umgibt.

Accent ACC 58228/29 CD 2 track 2 3:30

Joseph Haydn

Die Schöpfung: Gleich öffnet sich der Erde Schoß

Philipp Huttenlocher, Bass

La petite bande

Sigiswald Kuijken

Philippe Huttenlocher sangt das Rezitativ des Raphael „Gleich

öffnet sich der Erde Schoß“ aus Joseph Haydns Schöpfung,

begleitet von La petite bande; die Leitung hatte Sigiswald Kuijken.

Kehren wir noch einmal zu den Insekten zurück. Fliegen haben wir

ja schon in Janáčeks Schlauem Füchslein gehört. Sie spielen auch

in der Bibel eine wichtige Rolle, genauer gesagt unter den Plagen,

die der Gott Israels den Ägyptern schickt. In seinem Oratorium Irael

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in Egypt hat Georg Friedrich Händel den Fliegen, den Läusen und

den Heuschrecken ein musikalisches Denkmal von großer

Eindrücklichkeit gesetzt. Die Worte der Bibel, vom Chor

vorgetragen, werden von Zweiunddreißigstelfigurationen in den

Streichern umspielt, die das Flirren der Fliegenflügel so recht hörbar

machen.

Cpo 777 222-2 CD 1 track 8 2:31

Georg Friedrich Händel/ arr. Felix Mendelssohn Bartholdy

Israel in Ägypten: Er sprach das Wort

Rheinische Kantorei

Das Kleine Konzert

Hermann Max

Sie hörten den Chor „Er sprach das Wort aus Händels Israel in

Ägypten in der Bearbeitung von Felix Mendelssohn Bartholdy.

Hermann Max dirigierte die Rheinische Kantorei und das Kleine

Konzert.

Das berühmteste Insekt der Musikgeschichte ist aber wohl ohne

Zweifel die Hummel. In seiner Oper Das Märchen vom Zaren Saltan

hat Nikolai Rimsky-Korsakov eine Orchesterzwischenspiel

komponiert, zu dessen Klängen eine Hummel umherfliegen kann.

Diese Hummel ist niemand anderes als der Fürst Gwidon, der von

der Schwanenfee auf eigenen Wunsch verwandelt wird, damit er

unerkannt übers Meer fliegen kann. In der deutschen Übersetzung

liest sich das so: „Nur der Körper wird verkleinert und zur Hummel

du verfeinert.“ Was also ursprünglich die Begleitmusik zu einer

Bühnenhandlung war, hat sich seit der Uraufführung 1900 zu einem

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virtuosen Zugabenstück verwandelt, in ungezählten

Bearbeitungen für nicht minder zahllose Instrumente, und es

werden immer neue Geschwindigkeitsrekorde aufgestellt. Hier

hören Sie jetzt eine vokale Bearbeitung für die King’s Singers.

M0 075694 1:10

Nikolai Rimsky Korsakov (Bearb. Daryl Runswick)

Hummelflug

The King’s Singers

Überlassen wir nun die Insekten ihrem Schicksal und wenden uns

den Hunden zu. Da gibt es erstaunliche Ideen, auf die die

Komponisten so im Laufe der Jahrhunderte gekommen sind. Zum

Beispiel Leopold Mozart. Seine Sinfonia da caccia, seine

Jagdsinfonie, enthält zwar kein komponiertes Hundegebell, aber in

einem Stimmensatz zu dieser Sinfonie findet man folgende

Spielanweisung: „Erstlich müssen die Hörner ganz rau geblasen

werden wie es nämlich bei der Jagd gewöhnlich ist. Dann soll man

etliche Hunde haben, die bellen, die übrigen aber schreien Hoho

etc. Aber nur fünf Takte lang.“ Wie man Hunde dazu bringt, bei

der Aufführung einer Sinfonie auf Kommando zu bellen und wieder

still zu sein, bleibt Leopold Mozarts Geheimnis.

CPO 999 942-2 CD track 1 4‘59

Leopold Mozart

Sinfonia da caccia: 1. Satz Vivace

L’Orfeo-Barockorchester – Michi Gaigg

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Das war der erste Satz aus Leopold Mozarts Jagdsinfonie, hier

ohne Hundegebell, gespielt vom L’Orfeo-Barockorchester unter

Leitung von Michi Gaigg.

Mozart wollte seine Sinfonie von echtem Hundegebell begleiten

lassen. Komponiertes Hundegebell findet sich dagegen schon

erstaunlich früh in der Musikgeschichte. Im 14. Jahrhundert erfreute

sich in Italien eine musikalische Form großer Beliebtheit, die sich

„Caccia“, also Jagd, nannte. Sie hieß aus zwei Gründen so:

Satztechnisch waren diese Cacce Kanons, d.h. eine Stimme jagte

die andere. Zum anderen aber erzählten diese Cacce Jagd- oder

Marktszenen mit viel Durcheinander. In der Caccia „Segugi a

corda“ bellen denn auch die Hunde – auf italienisch baff, ba-uf,

baba-uf – und werden dann zur Ordnung gerufen. Das alles kann

man deutlich hören, und es ist wohl das erste Hundegebell in der

europäischen Kompositionsgeschichte.

Arcana A 29 CD track 5 3:04

Magister Pietro

Segugi a corda

Ensemble La Reverdie

Jagdlärm mit Hundegebell interpretiert vom Ensemble La

Reverdie.

Ein Hund spielt auch in Adriano Banchieris Contrapunto bestiale

alla mente eine tragende Rolle. Außerdem treten auf: Eine Katze,

ein Kuckuck und eine Eule. Das Ganze war als musikalischer Spaß

für die Unterhaltung am Faschingsdonnerstag gedacht und

erschien 1608 in der Sammlung Festino nella sera del Giovedì

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grasso im Druck. Banchieri war Benediktinermönch und

Musiklehrer, und zu seinen Aufgaben gehörte sicherlich auch der

sogenannte Contrapunto alla mente, also die Fähigkeit, einen

polyphonen Satz über einem gegebenen Cantus firmus zu

improvisieren. In dem Contrapunto bestiale alla mente nahm

Banchieri sich und alle, die diese Fertigkeit lernen und beherrschen

mussten, auf die Schippe.

Opus 111 OPS 30-137 CD track 18 1:43

Adriano Banchieri

Contrapunto bestiale alla mente

Concerto italiano

Rinaldo Alessandrini

Das Ensemble Concerto italiano bellte und miaute in Banchieris

Contrapunto bestiale alla mente, und diese Hunde waren

sicherlich die komischsten von allen in der Musikgeschichte.

Ansonsten konnten Hunde auch etwas eher Bedrohliches haben;

in Franz Schuberts Winterreise sind sie in mehreren Liedern präsent

und niemals auch nur ansatzweise komisch – zu Beginn, wenn die

irren Hunde heulen, und am Schluss, wenn die Hunde um den

Leiermann herum knurren. In dem 17. Lied des Zyklus, Im Dorfe, hat

Schubert den Hunden gar ein musikalisches Denkmal gesetzt. Die

ersten Zeilen des Gedichts, Es bellen die Hunde, es rasseln die

Ketten, liefern den Stoff für die Klavierbegleitung des Liedes, in

dem es um den einsamen Wanderer im nächtlichen Dorf geht, wo

alle schlafen und träumen.

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Die dumpfen Akkorde und die raschen Wechselnoten im Bass

stehen für die Hunde, die dem Wanderer das Eintauchen in

eigene Träume verwehren. Diese Hunde sind alles andere als lustig.

M0 352289 2:53

Franz Schubert

Die Winterreise: Im Dorfe

Christoph Prégardien, Tenor

Michael Gees, Klavier

Das war Im Dorfe aus Schuberts Winterreise mit Christoph

Prégardien und Michael Gees. Nach den Hunden dürfen nun die

Katzen nicht fehlen. Eine hatten wir ja schon in Banchieris

Contrapunto bestiale gehört, und wenn Sie sich an Heinrich Ignaz

Franz Bibers Sonata representativa vom Dienstag erinnern: Da

kamen ja auch nicht nur viele Vögel vor, sondern auch eine Katze.

Katzen sind in der Musikgeschichte fast immer komisch, und die

bekanntesten dürften wohl das Gioacchino Rossini

zugeschriebene Katzenduett bilden. Das ist allerdings nicht von

Rossini selbst, aber es benutzt Material aus Rossinis Oper Otello.

Dieses Katzenduett ist ein überaus beliebtes Zugaben- und

Präsentationsstück, und die witzigste Version ist für mich immer

noch die mit Elisabeth Schwarzkopf und Victoria de los Angeles,

die das Duett in einem ihrem Begleiter Gerald Moore gewidmeten

Konzert gesungen haben – viel sängerischer und lässiger als alle

Interpretationen, die danach kamen, und man kann nur an dem

Gelächter des Publikums hören, dass es da offensichtlich auch

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noch etwas zu sehen gab. Hier nun also der legendäre Mitschnitt

des Konzerts aus dem Jahr 1969.

0131744 3:05

Gioacchino Rossini

Katzenduett

Elisabeth Schwarzkopf, Victoria De los Angeles

Gerald Moore, Klavier

Katzen gehören auch zum Personal des Märchens und der

wundersamen Kindergeschichten, wie etwa der Gestiefelte Kater

bei den Brüdern Grimm oder die Grinsekatze aus Alice im

Wunderland, und auch in Colettes L’enfant et les sortilèges zu

Deutsch: Das Kind und der Zauberspuk gibt es zwei Katzen, eine

drinnen bei dem Kind, eine andere im Garten, und ihr Duo miaulé

gehörte von Anfang an zu den bekanntesten Stücken dieses

Werks, das irgendwo zwischen Oper und Ballett angesiedelt ist.

Colette schrieb den Text als „Ballett für meine Tochter“ im Jahre

1916, und Ravel vertonte ihn später. 1925 wurde das Werk dann

uraufgeführt.

EMI 9 48209 2 CD 1 track 5 (ab 1:50) 2:57

Maurice Ravel

L’enfant et les sortilèges: Duo miaulé

Susan Dwenny Wyner, Sopran

Linda Finnie, Sopran / Philippe Huttenlocher, Bass

London Symphony Orchestra

André Previn

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Das Duo miaulé aus Ravels L’enfant et les sortilèges sangen Susan

Dwenny Wyner als Kind, Linda Finnie und Philippe Huttenlocher als

Katzen. Außerdem hören Sie das London Symphony Orchestra. Es

dirigierte André Previn.

Naturlaute sind das Thema der Musikstunde in dieser Woche,

Tierstimmen stehen heute auf unserem Programm, und von den

Katzen begeben wir uns nun zu Tieren, die auch nicht unbedingt

für ihre Musikalität bekannt sind. Trotzdem haben sie in der

Musikgeschichte eine nicht unwesentliche Rolle gespielt – die

Frösche nämlich. Georg Philipp Telemann mixte sie gleich noch mit

anderen ebenfalls eher unmusikalischen Tieren, den Krähen

nämlich.

Chandos CHAN 0547 CD track 19 3:00

Georg Philipp Telemann

Alster Ouvertüre:

Die concertierenden Frösche und Krähen

Collegium Musicum 90

Simon Standage

Das Collegium Musicum 90 unter Leitung von Simon Standage

spielte „Die concertierenden Frösche und Krähen“ aus Telemanns

Alster-Ouvertüre.

Die Frösche betraten die musikalische Bühne erstmals wohl im

Jahre 1625, oder genauer: Nicht die Frösche selbst, sondern die

Nymphen des Froschteichs. In dem großen Manuskript mit

Ballettmusik für den französischen Hof, das der Hofmusiker und

Bibliothekar André Danican Philidor Anfang des 18. Jahrhunderts

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anlegte, findet sich ein Ballet du Roy mit einem Tanz der Nymphen

der Grenouillère, und man fragt sich, was es mit dieser

Grenouillère, also dem Froschteich wohl auf sich haben könnte.

Vielleicht ist es ja nicht irgendein Froschteich, sondern die Stelle

östlich von Paris, die später Claude Monet in einem Gemälde

verewigt hat, eine flache, nur träge dahinfließende Stelle der

Seine, in der sich sicherlich die Frösche getummelt haben. Dieses

Ballett spielt jetzt die Capella de la Torre unter Leitung von

Katharina Bäuml.

Sony 88875062002 CD track 17 4:08

Anonym

Le nymphes de la Grenouillère

Capella de la Torre

Katharina Bäuml

Die Frösche sollen auch in unserer letzten Musik noch einmal zu

Wort kommen, allerdings si es besondere Frösche. In seinen

Metamorphosen hatte Ovid die Geschichte von der Verwandlung

der lykischen Bauern in Frösche erzählt. Die Göttin Leto war mit

ihren neugeborenen Zwillingen Apollo und Artemis, Kinder des

Zeus, auf der Flucht vor Hera, der eifersüchtigen Gemahlin des

Zeus, nach Lykien gelangt. Dort wollte sie aus einem See trinken,

doch die Bauern verwehrten es ihr und wirbelten sogar den Grund

des Sees auf, so dass das Wasser untrinkbar wurde. Leto flehte Zeus

um Hilfe an, der die Bauern daraufhin in Frösche verwandelte und

ihnen damit ein Leben in dem Sumpf verordnete, den sie der

durstigen Leto bereitet hatten. In den 1780er Jahren komponierte

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Carl Ditters von Dittersdorf in Wien eine Reihe von Sinfonien nach

Ovids Metamorphosen und ließ sie auch drucken. Unter ihnen

befindet sich eine mit der Verwandlung der lykischen Bauern in

Frösche, und das kann man am Ende des letzten Satzes sehr

deutlich hören. Auch Dittersdorf wurde wie später Joseph Haydn

für diese musikalische Malerei von Zeitgenossen kritisiert, die eher

auf die nicht programmatische, die absolute Musik setzten. Der

Göttinger Bach-Biograph Nikolaus Forkel bezeichnete das

Froschgequake am Ende der Sinfonie grämlich als „Kindereyen“.

Urteilen Sie selbst, liebe Hörerinnen und Hörer.

CAL 50 885/86 CD 2 track 8 6:01

Karl Ditters von Dittersdorf

Metamorphosen-Symphonien:

Die Verwandlung der lykischen Bauern in Frösche:

4. Satz Finale

Wiener Sinfonietta

Kurt Rapf

Unsere Sendung ging zu Ende mit der Verwandlung der lykischen

Bauern in Frösche aus Dittersdorfs Metamorphosen-Symphonien.

Kurt Rapf dirigiert die Wiener Sinfonietta. Naturlaute aus der

belebten und der unbelebten Natur haben uns eine Woche lang

begleitet. Aus dem Studio verabschiedet sich Silke Leopold.