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226 IV. N~ue Beitrage zur Yolumentheorit:; oon H. Schrd'der. 1. Minleitende Bemerkuagen. Im Bande 50 dieser Ann. S. 553 u. 1. d. f. habe ich vor mehr als 18 Jahren in einer Abhandlung unter dem Titel 3) Allgemeine Begriindung der Volumentheorie oder der Lehre von den L4equivaleiitvoluinen zuerst nachzu- weiseii versucht, dafs auch bei der Verbindung fester und fliissiger Korper ahnliche geseizmafsige, wenn auch anschei- iieiid weiiiger einfache, Beziehuugen der Volume sich er- kennen lassen, wie bei der Verbindung gasfonniger Kiirper. Ich habe diese Untersuchungen im Jahre 1813 in einer besoiideren Schrift; JJ Die Molecularvolume der chemischen Verbindungen u. s. w.n, und im Besondern auch in Be- ziehung auf Fliissigkeiten in meiner Sclirift: )) Die Siedhitze der chemischeii Verbiudungen u. s. w. tr noch weiter aus- gefiihrt. Fur FIussigkeiteii sind die danials gewonnenen allgemeinen Gesichtspunkte seitdem durch eine Reihe vor- trefflicher eigener Messuiigeii und daranf gegrundeter Un- tersuchungen von H. Hop p theils berichtigt , theils besta- tigt und erweitert worden. Fiir feste Korper waren die damah vorliegenden Beobachtungen zwar ebenfalls genii- geiid zur Gewinnring einiger allgemeiner Gesichtspunkte, aber unbedingt unzureichend, sls dak der Versuch ihrer consequenten Durchfiihrung fiir irgend eine specielle Gruppe von Kiirpern schon dainals hatte von Erfolg seyn kiinnen. Seitdeni ist das Material brauchbarer und zurerlassiger Reob- achtungeii der Dichtigkeiten oder specifischen Gewichte fe- ster Korper bedeutend angcwachsen , nber uiisere theore- tische Einsicht in die gesetzmshigen 13eziehungen der Atom- volume fester Korper ist gleichwohl in dieser langen Reihe von Jahren nicht wescntliCh vorgeschritten. Durch die grofse Zahl iieiuer, seitdem bekannt gemachter , und zuin

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IV. N ~ u e Beitrage zur Yolumentheorit:; oon H. Schrd'der .

1. Minleitende Bemerkuagen .

I m Bande 50 dieser Ann. S. 553 u. 1. d. f. habe ich vor mehr als 18 Jahren in einer Abhandlung unter dem Titel 3) Allgemeine Begriindung der Volumentheorie oder der Lehre von den L4equivaleiitvoluinen zuerst nachzu- weiseii versucht, dafs auch bei der Verbindung fester und fliissiger Korper ahnliche geseizmafsige, wenn auch anschei- iieiid weiiiger einfache, Beziehuugen der Volume sich er- kennen lassen, wie bei der Verbindung gasfonniger Kiirper. Ich habe diese Untersuchungen im Jahre 1813 in einer besoiideren Schrift; JJ Die Molecularvolume der chemischen Verbindungen u. s. w.n, und im Besondern auch in Be- ziehung auf Fliissigkeiten in meiner Sclirift: )) Die Siedhitze der chemischeii Verbiudungen u. s. w. tr noch weiter aus- gefiihrt. Fur FIussigkeiteii sind die danials gewonnenen allgemeinen Gesichtspunkte seitdem durch eine Reihe vor- trefflicher eigener Messuiigeii und daranf gegrundeter Un- tersuchungen von H. H o p p theils berichtigt , theils besta- tigt und erweitert worden. Fiir feste Korper waren die damah vorliegenden Beobachtungen zwar ebenfalls genii- geiid zur Gewinnring einiger allgemeiner Gesichtspunkte, aber unbedingt unzureichend, sls d a k der Versuch ihrer consequenten Durchfiihrung fiir irgend eine specielle Gruppe von Kiirpern schon dainals hatte von Erfolg seyn kiinnen. Seitdeni ist das Material brauchbarer und zurerlassiger Reob- achtungeii der Dichtigkeiten oder specifischen Gewichte fe- ster Korper bedeutend angcwachsen , nber uiisere theore- tische Einsicht in die gesetzmshigen 13eziehungen der Atom- volume fester Korper ist gleichwohl in dieser langen Reihe von Jahren nicht wescntliCh vorgeschritten. Durch die grofse Zahl iieiuer, seitdem bekannt gemachter , und zuin

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Theil vortrefflicher Beobachtungen , und vorziiglich durch eiiie inuhevolle und lauge Keihe eigener Messungen glaube ich uui~niehr in den Stand gesetzt zu segn, zur Erweite rung auch dieser theoretischen Einsicht einige weitere Bei- trage zu lieferu.

Ich bin zwar nicht der Meinung, daL auf diesem schwic- rigen Pelde schon irgend etwas als fertig und abgeschlos- sen zu betrachteu sey; aber einige feste uud unerschiitter- liclie Grundlageu zu weiterer Forschuug sind wenigstens jetzt schon zu gewinnen.

Ich glaube einige allgeineine Bemerkungen iiber die Methode der Messung der Dichtigkeiten der KSrper vor- ausschiclien zu iniissen. Zu den Wagungen stand lnir eine vortreffliclie Oert l ing’scl ic Waage zu Gebote. Ich habe meiue Messungen aos spater aiizufiihreiiden Griinden nicht mit einein sogenaunteu specifischen Gewichtsglaschen aus- gefuhrt, soiidern init Hiilfe eiues mittelst eines Haares an der kurzen Schale aufgehangien, etwa 1; Zoll langen cy- lindrischeu, au einem Ende gesclilossenen, Glasrahrchens, oder statt eines solchen auch manchinal mit Hiilfe eines kleineii Platintiegels, in der Forin, wie ihn G. R o s e bei seinen specifischen Gewichtsbestiininuiigeu gebraucht (diese Ann. Bd. 73, S. 9.) Die uninittelbar zu inachenden Wai- guiigeu sind dann: das Gewicht des Riihrchens (oder Tie- gels) fur sich iu der Luft und in der Fliissigkeit, und das des Rohrcheus (oder Tiegels) init der festen Substanz in der Luft und in der Fliisaigkeit. KBrper, welche iiicht un- inittelbar in Wasser abgewogen wcrden kouiien, bestimmte ich anf~nglich uieisteiitheils in Terpentinol, seltener in Al- kohol , spiiter liiiufiger in kiuflichein , durch Rectification fiber Chlorcalcium farblos crhalf eneiii, sogenannteln Steinole; h besonderen .Fallen kehrte icli jedoch zum Terpentiud zuriick. Die Beuetziiug der iiieislcii Pulver geht in Was- ser schwieriger vor sich , aIs in h i genanuten fliichiigeu Oeleo, uind die Luftblasen siiid des:db unter Wasser schwie- riger zu eutfernen; aus dieseui Gruude habe icli auch bei soichen Korpern, welche in Wasser besthiinit werden k i h -

2.

15 *

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neii, doch in der Regel vorgezogen, sie in Stein01 oder Terpentiiid abzuwagen. Die Bestimmung des specifischeii Gewichts dieser letzteren Fliissigkeiten geschah durch die Abwagung eiiier Glaskugel in der Luft, in destillirtem Was- ser von bekannter Temperatur, und in der anzuwendenden Fliissigkeit. Sic lafst sich genauer ausfiihren, als die Be- stimmung der Dichtigkeit fester Korper, und fiihrt deshalb keine Fehlerquelle ein, welchc von erheblichem Eiiiflusse ware. Wurden mehrere Versuche hintereinander ausge- fuhrt, so wurde nach jedem die Temperatur der Fliissig- keit controlirt, und wenn sie um mehr als einen halbeii Grad geandert war, das Gewicht der Glaskugel in der Flus- sigkeit voii neuein genommen. Einer genauen Bestimmung der wahreu Dichtigkeit fester K6rper stehen hauptsachlicli zwei iiicht iiumer vollig zu uberwindende Schwierigkeiteii im Wcge. Die grijfste Schwierigkeit bringt der Umstand mit sich, dafs die meisten festen Korper, namentlich fast alle Krystallisationen , Hbhlungen einschliefsen , und es ist deshalb unter sonst gleicheii Verhaltnissen deli griifseren Dichtigkeitsangaben i e der Regel aucli das grofsere Ver- trauen zu schenken. lch habe diese Fehlerquelle ineist da- durch inoglichst zu eliminiren gesucht, dafs ich die Kbrper im fein gepulverten Zustande untersuchte. Aber es wird hiedurch die zweite Schwierigkeit, welche darin besteht, alle Luftblasen vollstandig zu entfernen, iioch vennehrt, und es tritt in nicht seltenen Fallen die iieue Storung hiiizu, dafs die feinen Pulver etwas hygroscopisch sind, und Feuch- tigkeit hartnackig zuriickhalten. Allgemeiiie Mittel, diese sammtlichen Fehlerquellen zu verineiden, giebt es sicherlich iiicht, und es fordert wohl jede einzelnc Substanz ihr be- soiideres Studium. Zur Entfernung der Luftblasen ist, wo es angeht, ein langeres Auskochen des Pulvers wohl das t icherste Miltel: aber es wird dadurch die Beschaffenheit der fliichtigen Oele, die iinmer Geinische sind, vergndert ; man i d s iange warten, bis die Abkiihlung eingetreten ist, und dann eine Zeit lang in der Fliissigkeit hangen lassen, ehe man die Wagung vollendet, damit die Diffusion Zeit

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hat, die gleichfurmige Mischung der Oele wieder herzustellen. In den meisten Fallen geht das Auskochen auch iiicht an. Ich babe mich jedoch iiberzeugt, daL das Auskochen in der Regel durch ein anhaltendes Riihreii ersetzt werden kann. Dieses ist nicht anwendbar, weiin man mit dein spec. Gewichtsglaschen arbeitet , und ich habe deshalb iin- mer nur von dein ail einem Haare aufgehangten Riihrchen oder Tiegel Gebrauch gemacht. Nachdem die feste Sub- stanz in demselben abgewogen ist, wird sie mit einer hin- reichenden Menge des Oeles iibergossen, und nun mit ei- neni Platindrahte so lange aufgeriihrt, bis alle Luftblnsen mbglichst entfernt sind. Bei hygroskopischen Substanzen wurde erst das Rahrchen oder der Tiegel mit dem Oele zum Theile gefiillt und gewogen, und dann das Pulver, meist noch warm, eingebracht, wieder gewogen, und nun zur Entfernung der Luftblasen geruhrt. Nicht selten ist diefs Riihren eine Probe der Geduld. Arbeitet man mit dem Glasrbhrchen, so kann man mit einer Lupe auch sehr kleine Luftblaschen oder H~hlungen noch erkennen. Durch das Festhalten wahrend des Riihrens wird natiirlich die Fliissigkeit etwas erwarmt, iind man inufs aiich hier die Abkfihlung, und was oft noch langere Zeit in Anspruch nimmt, die Absetzung der aufgeschweminten feinsten Theile des Pulvers abwarten, ehe man in die Fliissigkeit einsen- ken und ahwiigen kann. Rei diesein Einsenken jede Auf- schweinmung zu venneiden, ist in vielen Fallen nicht ohiie Schwierigkeit. Bei Mittheilung der Versuche werde ich iin Folgenden angeben: nach dein Kocheii (1 oder nach dein Riihren je nachdem ausgekocht oder blos anhaltend ge- ruhrt wurde.

Obwohl die im Vorstehenden crwghnteii unvermeid- lichen Fehlerquellen auf die Bestiminung der Dichtigkeit fester Karper von vie1 grofserein Einflusse sind, nls die Correction, welche durch Reduction der Wagungen auf den leeren Rauin anzubringen ist, so habe ich doc11 die Muhe dieser Rechnungen , deren unmittelbarer Einflufs auf das Resultat iiieist nur wenig lohnend erscheint , nicht ge-

3.

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scheut, voii der hnsicht nusgehciid, dafs die Ueobachtun-- gen lnit solclicii , weuu auch uiitergeordneten Ungenauig- keiten nicht behaftet seyn diirfeu , wclche sich venneiden lassen. Ich habe diem Reductioii in naclifolgender Weise vorgeiiominen.

Fur die Bestimmuiig des spec. Gewichts einer Fliissig- keit sind durch uiiinittelbare Wagung gegeben :

p , das scheinbare Gewicht der Glaskugel i n der Luft; p 2 das scheinbare Gewicht der Glaskugel in Wasser voii to . p , das scheinbare Gew. der Glaskugel in d. Fliissigkeit.

0 das spec. Gew. der Luft bei dcni beobachteten Baro-

m das spec. Gew. der Substanz der Gewiclite; w das spec. Gew. des Wassers bei t:' gegeii Wasscr bei

g das spec. Gew. der Glaskugel: p das wabre Gewicht der Glaskugel irn leereii Raurne, uud f das gesuchte, auf deli Iceren Rauin reducirte, spec. Gew.

der Fliissigkeit gegcn Wasser von der greEsteii Dich- keit :

Sind ferner die Gewichte in Grammen ausgedruckt, so dafs das spec. Gew. zugleicli das absolute eiues Cubikcen- tiineters der Substanz, und der Quotielit aus tlein absolu- ten getheilt durch dns spec. Gem. einer Substanz zugleich ihr Volum in Cubikceutimetern angiebt, so hat inan bei Abwlgung der Glaskugel in Luft an heiden Schalen der Waage die Gleichung der Drucke:

1st nuii feriier:

meterstand uiid der beobacliteten Teinperatur ;

der grofsten Dichtigkeit, bei 3",9 C.;

. o = p , - L s ; 1 ) P-a 711

bei Abwlgung der Glaskugel unter Wasser die Glcichung der Drucke:

,?o=p,- - P n . 0; 2) P - y nr

und bei Abwsgung der GIasliugel i n der 12liissigkeit tlic Gleichung dcr Ilruckc :

. n. P R 111

3 ) p - , f = ]Ib - -

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Aus 1) uiid 2) erhalt man: 4 ) &!L=E.

g w P2

Aus 1) und 3) erhalt man:

und durch Elimination voii 9 aus 4 ) und 5 ) uiid Reduc- tion ergiebt sich

W ( P 1 -Pa) , (Pa- PA) I. f = PI -P2 PI - Pz

Mit Hiilfe dieser Forinel habe ich das spec. Gew. der Flussigkeiten auf den leeren Raum reducirt. Es bezeichnet in derselben p - p 2 den scheinbaren Gewichtsverlust aus Luft in Wasser von t " ; p , - p 3 den sclieinbaren Gewichts- verlust aus Luft in der Flussigkeit, und p , --p. den scheiu- baren Gewichtsverlust aus der Fliissigkeit in Wasser von t".

Das zweite Glied der Forinel enthalt die Correction fiir die Reduction auf den leeren Raum; das erste Glied driickt das gewohnlich angegebene scheinbare spec. Gew. in der Luft aus. Bei Anwendung dieser Forinel ist \ orausgesetzt, dafs sich das spec. Gew. der Luft wahrend der Dauer der drei Wagungeu p I , p 2 und p, nicht wesentlich Zndere; es ist ferner angenoimnen, dafs die Gewichte, init welchen gewogen wird, innner roi l gleicher Substanz seyen , z. B. Messing; uiid der Unterschied, welchen die kleinen Platin- gewichte durch einen relativ kleineren Gewichtsverlust in der Luft erleiden, ist als ganzlich unerheblich vernachlas- sigt; es ist eiidlich aiigenomrnen, dafs die Teinperatur der Luft, des Wassers und der Fliissigkeit nicht sehr verschie- den seyen, so dafs der Einflufs der Temperatur auf das Volum uiid die Dichtigkeit 9 der Glaskugel. aufser Acht gelassen werden darf.

Wiirde das spec. Gew. einer Fliissigkeit hestiinint uiit Hulfe eines spec. Gewichtsglaschens , welches bis zu einer besthnmten Marke gefiillt wird , uiid wzre

p I das scheinbare Gewicht des leeren Flaschchens i n

4.

der Lnft:

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232 p 2 das scheinbare Gewicht des init Wasser von ti' ge-

fiillten Flaschchens in der Luft; p , das scheinbare Gewiclit des mit der Fliissigkeit ge-

fiillten Flaschchens in der Luft, und bezeichnet y das innere Voluin des Glascheus bis zur Marke, wahrend m, 0, f und w die friihere Bedeutung ha- ben, so hat man unter den gleichen Voraussetzungen: bei Wagung des mit Wasser gefiillten Glaschens die Gleichung der Drucke:

1) qW - 970 = ( p 2 -px) - @?. 0 ;

und bei Wagung des mit der Fliissigkeit gefiillten Glas- chcns die Gleichung der Drucke:

Durch Division ron 2) durch I ) ergiebt sich:

und hieraus

also, wenu man nut- in Gleichung I die Differenzen p - p 2 , p , -ps und py -p2 mit verkehrtem Zeichen niiiimt, ganz die gleiche Fonnel. Es bezeichnet hier p - p I das schein- bare Gewicht des Wassers, p 3 - p , das scheinbare Ge- wicht der Fliissigkeit unter gleichein Volnm, iind p , --ps den Unterschied beider Gewichte , oder den scheinbaren Gewichtsverlust der Fliissigkeit unter Wasser.

Das specifische Gewicht W des Wassers habe ich nach der von Kopp in Bd. 72 dieser Ann. S. 48 gegebe- lien Tabelle auf Wasser von 3 O , 9 C. als Einheit bezogen berechnet. Den Barometerstand habe ich in Altpariser Ii- nien beobachtet. Ein Cubiccentiineter atmospharischer Luft bei 00 und 160"" hat in der Breite und Hahe von Paris nach R e g n a u l t ein Gewicbt von 0,0012932 Grm. L a s c h hat zwar spater (diese Ann. Erganzungsband 111, S. 321) gezeigt, daL dieser Werth wegen eines kleinen Rechnungs-

5.

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fehlers, der bei der Reduction stattgefundeii hat, zu verbes- sern sey ; allein K o h lr a u s c h in seinem Schriftchen : )) Prac- tische Kegeln zur genaueren Bestimmung des specifischen Gewichtes, Marburg 1836 (g hat nachgewiesen, dafs sich der Einflufs dieses Rechnungsfehlers zufallig wieder ausgleicht, wenn man das Mittel der aus K o p p ' s und Regna i i l t ' s Wagungen abgeleiteten Dichtigkeit des Wassers bei 0" zu

, Grunde legt. Da nun 760mm = 26,075 Altpariser Zollen sind, so berechnet sich 6 fur 00 und 28 Zolle Druck zu 0,0012898 Gnn., und fur irgend einen anderen in Linien beobachteten und auf 0" reducirten Barometerstand b und eine andere in Centesimalgraden beobachtete Temperatur t erhalt man demnach 6 init der Hiilfe der Formel

b I 6 = - -

260510 ' 1 + t .0,003666

Mit dieser Formel habe ich 0 bei meinen llteren Be- obachtungen berechnet. Der Einflufs der geographischen Breite und HBhe des Ortes uber dein Meere ist bei diesen Bestiinmungen erst in solchen Decimalen r'.es Werthes von ET merklich, welche nicht inehr berucksichtigt werden. Bei meinen spateren Messungen habe ich 90 und 6 aus den dein oben erwabnten Schriftchen von K o h l r a u s c h beige- gebenen Tabellen S. 86 und 87 entnommen. Die Correc- tion der Dichtigkeit, welche die Reduction auf den leeren Raum, besonders bei solchen Flussigkeiten, deren Dichtig- keit von derjenigen des Wassers sehr verschieden ist, mit sich bringt, ist an sich nicht unbetrschtlich. Dagegen ist die Aenderung, welche diese Correction selbst durch die kleinen Variationen des Gewichtes der Luft mit dem Ba- rometerstan& uud den Teinperaturen erleidet, bei welchen beobachtet wird, v6llig unerheblich. Es ware daher mei- ner Ansicht nach zu wiinschen, dafs man sich dahin ver- einigte, uin die so wiinschenswerthe Reduction der Dich- tigkeitsbestimmungen zu erleichteni, diese kleinen Variatio- nen von 6 unberucksichtigt zu lassen und das mittlere specifische Gewiclit der Luft 6 = 0,0012 allgeinein dabei anzuwendeu.

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6. Sucbt inan die Dichtigkeit eiiies festen Kiirpers, wie oben beschrieben, mit Hiilfe eines an eiiiein Haare aufge- hangten Glasriihrcheiis oder Platintiegels , so siiid durch Wagung uniiii tt el bar gegebeii :

das scheinbare Gewicht des Hohrchens oder Tiegels in der Luft;

n? das scheiiibare Gewicht des Kohrchens oder Tiegels in der Flussigkeit;

p , das scheinbare Gemiclit des Riihrchens oder Tiegels mit den festcu Korpcr in der Luft und

p das scheiiibare Gewicht des Riihrchens oder Tiegels mit dem festen 'Kiirper in der Fliissigkeit.

Bezeichnet nun p das wahre Gewicht des zu untersu- chenden festeii Kiirpers im leeren Raume, s sein gesuchtes reducirtes specifisches Gewicht, F das wie oben bestimlnte wahre specifischc Gewicht der angewendeten Flussigkeit, und habeii G iiiid m die friihere Bedeutung, so hat man bei Abwagung des Karpers in der Luft die Gleichung der Drucke :

.6 . p - ; . 6 = ( p l - 7 Z 1 ) - - P PI - Zl

(1) * - I l l

und bei Abwiigung des Korpers in der Fliissigkeit die Glei- chung der Drucke:

p 2 - Z! ('2) . . . p - ~ . F = ( p , 2 - n , ) - - - 111 . Q

und es wird hierbei nur vorausgesetzt, dafs die Fliissigkeit bei der Bestimmung yon p , und r011 ncI ihre Teln1;eratur nicht geaiidert habe, uiid dafs auch 6 wdirend der Daiier der 4 Wagungeii lieine Variation crlitteii habe, welclie voii Einflufs ist. Diese letztere Annalimc wird iinmcr gestattet seyu. Gelingt es jedoch nicht, die Wiiguiig von n2 und p , bei der n~nilichcn Teinperatur der Fliiesigkeit auszufuh- ren, so kanu inaii doch iiiiiner zweierlei Bestimmungen von F uiid von n2 far verschiedene Teinpcraturen der Fliissig- keit erhalten und durch eine cinfaclic Rechnung deli Wertli von mQ finden, welclier der Teinperatur entspridt, bei welcher p hestimit wnrdc. Die Crewichts\-erluste n: - n,?

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sind namlich den specifischeii G ewichten F der Fliissigkeit bei verschiedcnen Teinperatureii proportional, wenn man, was vbllig gerechtfertigt ist , weil die Teinperaturen zwi- scheu der Wiigung von r z : und p 2 iinmer iiur urn sehr wenig schwanken, die kleine Ausdehnong des Glases oder Platiiis hierbei als vollig ohue Einflufs veriiachlassigt.

Diirch Division der Gleicbuiig (2) durch (1) wird gleich- zcitig p und m climinirt und innii erhalt

md hieraus

Mit dieser Formel (I[) habe ich lneiue Wagungen be- rechnet. Das erste Glied derselben drtickt das gewirhnlicb angegebene scheiiibare specifische Gewicht nus, das zweite Glied enthllt die Correction wegen der Reduction auf deli leereii Raiiin. Es bezeiclinet hier p , - n, das scheinbare Gewicht des festen Kilrpers iii der Lnft, (p, - m,) -(pl --a9) den scheiiibaren Gewichtsverlust des KGrpers in der Flus- sigkeit, . oder das scheiiibare Gewicht der Fliissigl beit unter gleichem Voluni. Wird der Korper in Wasser direct ab- gewogen , so bleibt die Formel unverandcrt, uud es ist blos das specifische Gewicht W des Wassers statt F zu setzen.

Beobachtet inan mit dem specifischen Gewichtsglaschen und bezeichuet :

n, das scliei~~bare Gewicht des leeren Gllscheiis; p , das scheiiibare Gewkht des Glaschens iiiit dein festen

Korper; r z 7 das scheinbnre Gewicht des iriit der Fliissigkeit ge-

fullten Glaschens uud p ? das scheinbare Gewicht des init der Fliissigkcit ge-

iiillteu Glasc.hens, wiihrend sich zugleich der feste Kiirpcr dariu befindet;

so dient , wic inan leicht ciiisieht , ganz clic 118mliche For-

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mel (11 ) zur Berechnung des auf den leeren Rauin redu- cirten specifischen Gewichts des Karpers.

Ich habe meiiie Berechnungen schon seit 9 Jahren uach diesen beiden Formeln (I) und (11) ausgefiihrt. Unter den von K o h lr a u s c h 1856 in dem mehrerwahnten Schriftchen vorgeschlagenen Reductionsfonneln stiinmt die uiiter A S. 19 angefulrrte mit obigen Formeln tiberein. Ich habe die Mit- theilung ihrer Ableitung, wie ich sie inir vor 9 Jahren etit- worfen habe, dennoch iiicht fiir uberfltissig gehalten, weil es fur die Anwendung der Forinel vortheilhaft ist, sie in einer solchen Form zu geben, dafs die Rechnung mit den unmittelbar aufgeschriebenen Gewichten ausgefiihrt werden kbnne und dafs die Correction wegen der Reduction auf den leeren Rauni in der Formel als selbststandiges Glied erschcine, was beides bei der von K o h l r a u s c h gegebeneii Form nicht der Fall ist.

Es ware wlinschenswerth, dafs man sich allgemeiii entschlosse, an dein auf gewBhnliche Weise berechneten specifischen Gewiclite noch die kleiiie Correction wenig- stens init dem mittleren specifischen Gewichte 6 = 0,0012 der Luft anzubringen. Uin hierzu aufzumuntern, dazu die- nen die vorstehenden Formeln ; denn auf Neuheit konnen sie, nachdein K o h 1 r a u s c h sie nun schon vorgeschlagen hat, keinen Anspruch mehr machen.

Wenii ich von den Messungen anderer Beobachter Gebrauch mache, so reducire ich sie, auch wenn angegebeii ist, auf welche Temperatur des Wassers die *specifischen Gewiclite bezogeii seyen, in der Regel doch iiicht auf 3 ",9 C., weil die daraus hervorgehende Correction im All- gemeiiien zu unbedeiitend ist, trm auf die bis jetzt mogli- chen theoretischen Folgerungen eincn Einflufs zu iiben, und weil ich an den in viele Werke iibergegangenen Angaben ohne Nothwendigkeit nichts andern inochte. Meine eigeneii Beobachtungen, da sie noch heinesweges abgeschlossen sind, gebe ich zunachst iiicht i n ciner zusainineiihangenden Keihe, sondern ich werde sie im Zusainmenhange init den Beob- achtungen Anderer dn anfiihren, wo ich von ihuen G ebrauch

7.

8.

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lilachen kana. Sie sind alle, wie oben erwahnt, auf den leeren Rauin reducirt und auf Wasser von grbkter Dich- tigkeit bezogen. Meine Dichtigkeitsbestiminungen sind zwar alle auf vier Decimalen berechnet, ich gebe sie jedoch nur auf drei Decimalen, weil die vierte ohne Ausnahme werth- 10s ist. Die Rechnungen sind iminer doppelt ausgefuhrt, so dafs ich nicbt annehmen kann, d a t Rechnungsfehler stehen geblieben seyen. Weiin ich die Quelle einer Substam nicht iiiiher bezeichne, so ist sie von meiiiem Assistenten, Hrn. C h e r d r o n , in meinem Laboratorium uiid unter mei- ner Mitwirkung praparirt und ich spreche hier zugleich Hrn. C h e r d r o 11 fur seine Unterstiit’i.ung bei diesen muhe- vollen Arbeiten und Rechnungen meinen freundlichsten Dank aus.

9. Der Erkennung und Nachweisung der theoretischen Beziehungen der Atomvolume der Kbrper stellen sich nicht nur die Schwierigkeiten in den Weg, welchc mit einer ge- nauen Bestimmuug der Dichtigkeit verbunden sjnd; es trsgt dazu namentlich auch die Unsicherheit und Ungenauigkeit einer grofsen Zahl bisher angewendeter Atomgewichte bei. Mehrere uiigenau bestimmte Atomgewichte haben mich und Andere bei den ersten Untersuchungen iiber die Atomvo- lume init Nothwendigkeit theils zu einigen irrigen Schliis- sen, theils zu unlaslichen Widerspriichen gegen richtige Schlusse gefuhrt. Mehrere Atomgewichte sind seitdem auf eiiie zuverldssige Weise berichtigt worden; bei vielen an- deren ist die genauere Feststellung noch immer erst zu er- warten.

10. Eiiie weitere Schwierigkeit, welche die Erkennung der theoretischen Relationen der Atomvolume erschwert, ist in dem Umstande zu suchen, dafs die einfachen Bezie- huiigeii der Atomvolume fliissiger und fester Karper nicht aus der Dichtigkeit derselben bei einer und derselben Tem- peratur streng zu entnehmen sind. Was zunachst die Fliissig- keiteii betrifft, so habe ich vor 18 Jahren im Bd. 52 dieser Ann. S. 288 die Thesis aufgestellt, dafs die einfachen Be- ziehungen ihrer AtomvoIume bei solchen u~gleichen Tein-

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peraturzustaiideii statthabeii, bei welclieii ihre Diiinpfe glei- che Elasticitst besitzen; ich habe dieselbe in meiuer inchr erwahnteii Schrift: I ) die Molecularvolume u. s. w. uiid in meiner Schrift: 1) die Siedhitze u. s. w. I I weiter ausgefuhrt, und iiisbesoiidere iu der letzteren nachgewicsen, dafs sich in eiiier Reihe fluchtiger fliissiger Verbindungeii die Volume voii 2 Atoinen Wasserstoff, von 2 Atomen Kohlenstoff und von 2 Atoinen Sauerstoff als gleich grofs betrachten lassen, weiiii die Atoinvoluine der FliissigLeiteii bei solcheu Tem- peraturcii, z. B. ihrer respectiven Siedhitze, verglichen wer- den, bei welclicri ihre Diiwpfe glciche Spannung haben. Auf Condeiisationeu init Sicherheit zii scliliefseii , war ich durch die danials vorliegenden Beobachtuugen uoch nicht ver;inlakt. Durch die zalilrcirheu wid nusgezeichneten Be- obnchtuiigeu K o p p's uber die Ausdehiiung der Fliissig- keiten durch die W'Irine ist dime M~;ihrnehmung vollkoin- meu bestatigt worden, jedoch niit der I3eschr;iikung, dafs diese Gleicliheit der Atoinvoluine des Kolilenstoffs, Was- serstoffs uiid Sauerstoffs bei gleicher Dampfspannung der Flussigkeiten nur in gewissen Kiirperhlassen stattfindet, und dafs iu Flussigkeiten von veixhiedenern Typus auch die Eleinente init verschiedeneln Voluin, nlso init verscliiedenen Condensationen vorkominen. Fur feste Karper sprach ich fruhrr die Veriiiuthung Bus, dafs ihre Atomvolume vergleich- bar seyen in eiitsprechenden Abstandeii von ihrer Schmelz- warine oder von den Temperaturen, bci welchen sie an- fangeii ihren Agregatzustaiid zu andern. lhese letztere Ver- inuthuiig hat sich niclit bestltigt. Meine neucren Untersu- chungeu inacben es walirscheiiilich , dafs die Atoinvolulne fester Korper bei den ndinlicheii Teniperaturen vergleich- bar sind bei welchen auch ilirc Cohlsiouszustaltde analog siud, also z. B. fur isomorphe Kiirper bei solchen Teupe- ratureii , bei welcheii dic Wiulrel direr Krystalle iibereiii- stiininen; aber fiir irgend zwei bcshiiiute Kijrper naher fcst- stellen lassen sich solclic Tcuipcratureii aus den bis jetzt vorliegenden Beohachtuiigen noch nicht, und es wurde in dicseii Verhlltiiisscn ein uiiiiberstcigliches Hiiideruifs zu er-

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briincii seyii , dic gesetzmafsigcn Bcziehungen der htomvo- l ime fester Ki)rper aufzusuchen, weun iiicht die Ausdeh- iiung derselben durch die Wanne eiue so kleiue ware, dafs selbst ein Temperaturunterschied von 200" bis 30Oo in der Regel ihr Voluin uoch nicht iiin grbfsere Werthe alldert, als die sonstigen Unsicherlieiteii der Beobachtung oliuehin schon mit sich bringen. So hat z. B. das Zink cine der starkeren Ausdehnungen durch die W h n e , aber eine Erwlrmuug urn loOD andert gleichwohl sein Volum noch nicht um 1 Proc. Sein Atoiiivoluii: mird daher mit deinjenigcn vieler anderen Metitlle eiue einfache Beziehung noch einigermafseu erkennen lssseii , wcnii auch die Tem- peraturen, bei welchen die Vergleichung in voller Scharfe giiltig ware, uin 200" bis 300" auseinauder liegeii sollten. In anderen Fallen freilich wird der erwahnte Uinstand inanche einfache Beziehungen der AtoinvoIuine fester Kar- per fiir jetzt noch ganzlich verhiillen. Wiire z. B. Eis erst bei 200" unter 0" init einem andercn Ki)rper bei 0"' ver- gleichbar, so wiirde das beobachtete Voluin des Eises bei Oo schon uin nahe 5 Proc. differiren.

11. Die letzte und wohl die einpfiudlichste Erschwe- rung erleidet das Studiulu der Atoinvolume dadurch, dafs Gesetzmafsigkeiten bis jetzt fast uur durch das Studiuin der Volunidifferensen analoger Verbiudungen erforscht werden l ihnen. Diese Differenzen sind nur Brwhtheile der Vo- h u e selbst und doch summireu sieh in ihneil die Fehler cler g;inzen Volume. Fur KBrper von hohem Atomgewicht und deiniiach grofsem Atoinvoluln wird der Einflufs der unvenneidlichen Uugeuauigkeit der Voluine auf diese Dif- ferenzen so bedeutend, dak dieselben zur Erforschung ge- setzmalsiger Beziehuugen unbrauchbar werden, und ich werde iiiich deshalb bei den zunachst vorlicgenden Unter- suchungen lediglich auf die einfacheren Verbindungen be- schranken.

Die g;tnzc Suuniiie drr Ersrhwerungen, init welchen dns fragliche Studiuni behaftet id, dijrfte wolil geeignet seyn,

*

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von deinselbeii uberhaupt abzuschrecken , wenii inan nicht auf eine nac~isichtsvolle Beurtheilung recbnen wollte, und wenn nicht der hauptsachlichste Reiz jedes Studiums gerade in der Ueberwindung von Schwierigkeiten zu finden ware, und diesein Reize tritt noch die Ueberzeugung zur Seite, dafs diesein Studium eine grofse und folgenreiche Entwick- lung bevorsteht, sobald es nur erst gelingt, die Allgemeiu- heit besthnmter gesetzniafsiger Relatioiieii der Atoinvolume aufser allen Zweifel zu setzen und fur einige derselbeii eine unerschutterliche Gruiidlage zu gewinnen. Hienu beizutra- gen dienen die folgenden Untersuchungen.

11. Ueber Parallelosterismus u n d Isomorphismus.

12. Die bis jetzt vorliegenden Beobachtungen ergebeii die Allgemeinheit einer Beziehung, welche ich in nachfol- gender Weise glaube aussprechen zu konnen:

Wenn zwei verschiedene Elemeiite oder Complexionen von Elementen, A und B , mit andereii Elementen oder Complexionen voii Elementen C, D, E u. s. f. Verbindun- gen A C und BC, A D mid B D , A E uiid B E u. s. f. ein- gehen, welche dem namlichen Typus angehoren und paar- weise isomorph sind, so sind die DifferenZen der Atom- volume von A C und B C, A D und B D, A E und B E u. s. f. stets gleich. Diese Differenzen sind aber in der Regel un- gleich und von jeneu verschieden, wenu die betreffeiiden Verbindungspaare nicht isomorph sind, oder wenn die iso- inorphen Paare verschiedeiien Typeii angehoren.

Es ist wiinschenswerth, des hlufigen Gebrauchs wegen, fiir diese Beziehungeii der Atoinvolume eiiifache Ausdriicke zu haben. Von dein griechischen Worte otsgs& abgelei- tet, werde ich Kiirper von gleichena Atomvolum isoster und die Gleichheit der Atoinvolume von Kdrpern Isosterismus nennen. Die Gleichheit der Differenzen der Atomvolume analoger Paare kann man Parallelosterismus und solche Paare paraZZe2oster nennen. Die oben bezsichiiete That- sache, oder, wenn man will, das oben bezeichnete empiri- sche Gesetz lafst sich hiernach kurz ausdrucken wie folgt:

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Isomorph analoge Paare con gleichem Typus sind auch pa- ralleloster ; oder : snit dem Isonaorphismus analoger Paare von gleichem Typus i s t auch ihr Parallelosterisiiaus ver- bunden.

Uin die iniierhalb der uiiverineidlicheu Griinzen der Beobachtungsfehler init voller Scharfe stattfindende allge- ineine Giiltigkeit des erwabnten empirischen Gesetzes a n den bis jetzt x-orliegenclen Beobachtungen einfaclier Ver- bindungen iiachzuweisen, stelle ich zunaehst die Substanzen zusaniinen, an welchen sich dasselbe priifen lafst, init An- gabe der bis jetzt hekannteii oder von inir erhaltenen Dich- tigkeitsbestiminungen. Die Zahlenwerthe der Atorngewichte, die icli jeder Substanz beifuge, habe ich iiberall so ange- nomineii, wie sie in dem Jahresbericlite der Cheinie fur 1857 zu Grunde gelegt sind. Bei jeder Substanz gebe ich an, welches inir das, nach Maafsgabe der Beobachtungen an- zunehmende wahrscheinlichste specifisclie Gewicht s scheint, und welches das sich hierinit ergebendc Atoinvoluni a, als Quotient aus dein Atomgewicht getheilt durch das specifi- sche Gewicht ist.

Eine regulsr isomorphe Grupye vo11 gleicheirl Ty- pus bilden die Verbinduiigen des Kaliuiiis, des Ammo- n ium, des Natriuins und des Lithinms niit Chlor, Rroin und Jod.

13. Chlorkaliuin. K C1. ,4toni = 7 4 7 . Beobachtet wurde s=1,863 K i r w a n ; s= 1,9153 K a r s t e n ; s=1,916 K o p p ; s=l,978 bei So,9 J o u l e i i n d P l a y f a i r ; s-i,994 Filh o 1 : s -- 1,995 S c h i f f. An gaiizen geschinolzenen Stucken aus der L. Ginelin’scticn Saininlung faiid ich ohiie Aufkochen in Terpentin61 s = J,915; a u fein gepulverten Krystallen drirch Riihreii s = 1,996 wid s = 2,000. Der wahrscheinlichste Werth ist s = 1,995 und 9 == 37,1.

14. Rromkalium. KBr. Atom = 119,2. Das scharf- gethcknete, aus der Fabrik von S c h i i n e b e c k , frei VOII

Chlorkaliuin, ergab s = 2,1i5 K a r s t e n ; von R u b e in Darinstadt bezogenes, durch Uinkrystallisireli gereinigtes, gab inir nach dem Trocknen iin Wasserbad, fein gepulvert u ~ i d

A .

Poggendorff’s Annal. Ud, CVI. 16

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geriihrt in Allrohol s =2,655 nnd s = 2,710; in Terpentin s =2,680 und s = 2,684. An eincr anderen Krystallisation, ebenso behandelt, erhielt ich in Stein01 s ~ 2 , 6 9 2 rind nach dein Auskochen s = 2,720. Die Karsten’scl ie Bestim- inung ist offenbar zu niedrig. Das Mittel meiner Bestirn- inangen ist s = 2,690 uiid

15. Jodkaliiiin. K J. Atoin = 166,2. Es wurden er- halten s = 2,850 S c h i f f ; s = 2,9084 K a r s t e n ; s=3,091 B o u l l a y ; s = 3,056 F i l h o l . Von T r o i n m s r l o r f f in Erfurt bezogen, durch Uinkrystallisiren gereinigt, jm W a s - serbad getrocknet, gepiilvert uiid in Stein01 geriihrt, gab es inir s = 3,081 und s = 3,077. Da die Schiff’schen und K a r s t e n’ schen Bestimmungen sehr haufig ZU niedrig am- gefallen siiid, so iiehine ich das Mittel der iibrigen Be- stiiirmungen als wahrsclieiiilichsteii Werth, d. i. s = 3,076 und = 54,O.

16. Chloraminonium. N H, C1. Atom = 533. Es wmde erhalten: s = 1,450 W a t t s o n ; s = 1,60 K o p p ; s = 1,522 S c h i f f ; s = 1,525 M o h s ; s = 1,533 bei 3 O , 9 J o u I e und P 1 a y f a i r. Un ter Aussclilufs der Bestiininung von W a t t s o n ist im Mittel s = 1,63 und P) = 35,O.

17. Bromammoniuin. NH, Br. Atom = 98. An einem Praparate von P o s e l g e r , krystallisirt , getrockuet , gepul- vert und in Terpentin geriihrt, faiid ich s = 2,379 und s = 2,379 iibereinstimmend in zivei Versuchea. Es ist da- her e, = 41,2.

18. Chloriiatriiim. Na CI. ALom = 55,5. Es wurde erhalten: s=2,03 U n g c r ; s=2,078 K a r s t e n ; s=2,146 K o p 11 ; s = 2,148 S c h i f f. E’iir krystaIlisirtcs Steiusalz wnrde erhalten: s=2,2G M o h s ; ~ ~ 2 , 1 9 5 C h . D e v i l l e ; nach dem Schinelzeii und raschein Erhalten: s =2,204 Ch. D e v i l l e . F i l h o l fand s = 2,240. Reiiies krystallisirtes Kochsalz gab inir, feiii gepulvert, iin Wasserbad getrocknet wid in Steinill geriihrt, s = 2,153; nach dem Kochen s = 2,161. Da das Steinsnlz wohl nicht ehen so rein ist als das Kochsalz, iiehinc ich als wnhrscheiiilichsten Werth

= 4J,3.

s = 2,16 und 21 = 27,l.

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19. Bromnatriuiii. NaBr. Atom = 103. Es wurden erhalten: s == 3,079 bei 17O,5 C. K r e m e r s ; s = 2,952 S c h i f f. Fur die K r e 111 e r s 7 sche Bestiiiimung, welche vor- zuzieheii ist, ergiebt sic11 w == 33,4.

20. Jodnatrium. Na J. Atom = 150. F i l h o l fand s = 3,450 uiid hierfur ist e, = 43,5.

21. Chlorlithium. LiC1. Atom = 42,5. K r e i n e r s fand s -- 1,998 bei 17",5; also w = 21,3.

B. Mit den vorstebeiid erwlhnten Verbindungen wird das regular krystallisireiide Chlorsilber und Broi~isilber, so wie auch gewohnlich das Jodsilber, welches jedoch nach Ma r i g n a c rhoinboedrisch krystallisirt , fur isomorph ge- Idten.

22. Chlorsilber. Ag C1. Atom = 143,5. Fiir natiir- lich krystallisirtes ist s == 5,55 G m e 1 i 11's Angabe. Fur aus Aininoniak uinkrystallisirtes ist s =- 5,517 S c h i f f. Fur geschmolzenes ist s =5,45 18 P x o u s t ; S = 3,4582 K a r s t e n ; s = 5,548 B o u 11 a y. Reiiies Chlorsilber, nach dein Schinel- zen uiid Erstarren zu duiiuen Plattcheii ausgehlrninert , un- ter Stein61 gekocht, gab inir s = 5,5943. Als wahrscheiii- lichsten Werth betrachte ich s = 5,55 uiid w = 25,9.

23. Broinsilber. Ag Br. Atom = 168. Naturliches Broinsilber von I? a t e r o s in Mexico, init arsensaurein uiid kohlensaureni Bleioxyd etwas verunreinigt, in Hexaedern und Octaedern krystallisirt , hat das specifische Gewicht s=5,8 his 6,02 B e r t h i e r , iin Mittel ~ = 5 , 9 1 und 0==31,8. Dainit stiinineii iiicht ubereiii die Beobachtungen an kunst- lich dargestelltein, nicht krystallisirteiii Broinsilber. Fur die- ses ist s = 6,3%$4 K a rs t e n. Bromsilber, aus Eroiiikaliuin wid salpetersaurein Silheroxyd, in Beruhrung init tiberschiis- sigem Brornkaliuin dargestellt, eiii gelbes, ain Licht schiiell grunlich werdeiides Pulver, gab inir nach dein Ruhren in Steinol s = 6,449 uiid s = 6,387; fur das geschinolzene fand ich diircli Kochen in Stein61 s =6,383 und s = 6,315. Die Analyse gab Hrn. C h e r d r o n 0,6159 Silber ailf 1,0667 Broinsilber; die Rcchuuag verlaiigt 0,612 Silber. Bei einer zweiteu Priiparation erhielt ich fur das gelbe Pulver, indein

16 *

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icli es unmittelbar nach der Fallung uiid dein Auswaschen nafs uiiter Wasser im Platintiegel wog und sein absolutes Gewicht erst splter durcb Austrocki~en und Schmelzen im Tiegel bestiminte, s = 6,189; uiid bei einem zweiteii Ver- such mit friscli gefiillter Substanz s = 6,521 ; nach dem Schlnelzeii uiid Kochen in Stein61 aber s = 6,428. Das Mittel aus ineineii Bestiininungen ist s =6,425 und hierfur 9 L= 29,3. Offenbar bleibt in Retreff der Dichtigkeit des Brolnsilbers iioch Manches aufzuklftren iibrig.

24. Jodsilber. Ag,J. Atoin = 235. Naturliches Jod- sjlber von 1 o s A 1 g o d on e s, Provinz Coquiinbo in Chili, hat das specifische Gewicht s = 5,501 D o m e y k o . Fur gefalltesist s=5,0262 K a r s t e i i ; s=5,35 S c h i f f ; s=5,500 F i l h o l ; ~ ~ 5 , 6 1 4 B o u l l a y . Fur das citrongelbe Pulver durch Ruhreii in Steinol erhielt ich ~ ~ 5 , 6 5 0 und nach dein Kocheii s = 5,7 18. Das Auskochen mag hier sclioii etwas redncireiid wirken. Das Mittel der Bestiininungen von F i l h o l , B o u l l a y uiid der meinigen, ohne Auskochen, ist s= 5,602 uiid a=42,0. Die Bestimmungen von K a r - s t e n und S ch i f f sind entschieden zu niedrig.

C. Voii den Sulfalen siiid rhoinbisch -isomorph das schwefelsaure Kali uiid das schwefelsaure Ammoniak. Rhoni- bisch-isomorph siiid auch das schwefelsaure Natron und das schwefelsaure Silberoxyd. Endlich sind rhombisch-isomorph der schwefelsaure Baryt , der schwefelsaure Strontian und das schwefelsaure Bleioxyd.

25. Schwefelsaures Kali. K 0, S 0,. Atom = 87,2. Es wurde bobachtet: s=2,6232 K a r s t e n ; 2,623 F i l h o l ; 2,636 W a t t s o 11 ; des fein gepdverten s L- 2644 I? e 11 ii y; des geschmolzeneii und erstarrten s = 2,657 P e n n y ; fer- iier s ~ 2 , 6 5 6 bei 3O,9 J o u l e und P l a y f a i r ; s = 2,662 K o p p. Rein dargestellt, gepulvert und in Stein61 geriihrt, gab es inir s == 2,658. Der wahrscl~einliclislste Wer th ist hiernach s = 2,66 und u = 32,s.

26. Schwefelsaures Aminoniak. N 11, 0, S 0 3 . Atom ?= 66. Es wurde erhaltcii: s=J,761 bei 3”,9 J o u l e und P I a y fa i r . Rein in Krystallen dargestellt, gepulvert uiid in

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Stein61 gertihrt, gab es inir s -1 1,765; nach dein Kochen s = 1,777; iin Mittel s = 1,771. Der wahrscheinlichste Werth ist hiernach s -- 1,77 und v = 373.

27. Schwefelsaures Natron. NaO, SO,. Atoiii = 71. Es wurde erhalteii: s = 2,629 F i l h o l ; s = 2,6313 K a r - s t e n ; s = 2,645 T h o m s o n ; s = 2,67 B r e i t h a u p t ; s = 2,73 C o r d i e r. Gepulvert uud in Steiiiol geriihrt gab es iiiir s=2,656; nach dein Kochen s=2,665. Ein ande- res Praparat, gepulvert uiid iiii Platiutiegel unter SteiIiol gekocbt, gab mir s=2,759. Iin Mittel erhielt ich s=2,693. Der wnhrscheinlichste Werth ist wohl s = 2,66 und a = 26,7.

28. Schwefelsaures Silberoxyd. Ag 0, S 0,. Atoll1 = 156. Es wurde erhalteii: s=5,341 Kars t e i i ; s=5,410 Fil h o 1. An gauzen Krystallen, welche sichtbare kleine HBblungen einschlossen, erhielt ich s = 5,059 nnd s = 5,293. Das geschmolzeiie und nach dein Erstarreii gepulverte Salz gab inir diirch Riihren in Steiiid ~ ~ 5 , 4 1 2 ; nach dem Ko- chen s = 5,635; iin Mittel s = 5,425. Der wabrscbeinlichste Werth ist s =5,42 und v = 25,8.

Schwefelsaures Baryt. BaO, SO,. Atom = 116,6. Das specifische Gewicht des schwefelsauren Baryts ist durch G. R o s e festgestellt (diese Ann. 73, 15 und 75, 409). G. R o s e f a d es bei 14O R. an Krystallen von Silbach in Westphalen s = 4,4652 und 8 = 4,4872; von Przibraui jn B6hmen s = 4,4840; von Chalnpeix in der Auvergne s = 4,4819; s = 4,4782 und s = 4,4773; von Dufton in Cuinberland s = 4,479 4 ; an zerriebenen Krystallen voii Cbainpeix s = 4,6804 und von Dafton s = 4,4794. Im Mit- tel s=J,481 bei 1 4 O R. und s-4,476 bei 3",9 C. Die- sem Werthe eiitspricht a = 2,61. Hierinit nahe iibereiu- stirnniend fand K o p p an Schwerspath aus der Auvergne bei 00 das specifische Gewicht s ~ 4 , 4 6 9 5 ; Molls a n Schwer- spath aus Freiberg s = 4,446.

Ueber die Dichtigkeit des gefhllteii scliwefelsauren Ba- ryts ist zu vergleiclien G. R o s e in diesen Ann. 73, 1 uiid 75,409, Fur diesen fand G. R o s e B = 4,5253 und s I 4,5271. Ich erhielt bei eiiier aus salpetersaureiii Baryt bei iiber-

29.

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schiissiger Salpetersaure gefdllteii Probe, iiafs uiiter Wasser gewogeii, clann getrocknet, gegliiht uiid seiiiein absoluten Gewicht nach bestiniint, s = 4,512. Der getrockiiete uiid schwach gegliihte Niederschlag gab inir jedocii unter Steiiiiil iiach den] Riihren s = 4,022 uiid s == 4,065.

Schwefelsaurer Strontian. SrO, SO,. Atoin = 91,H. Fiir Ciilestin ist s-3,86 Mohs ; s==3,953 B r e i t h a u p t ; ail Krgstallen voii Doriiburg bei Jena fand K opp s- 3,962 hei O'. Kiinstlich dargestellte Krystalle crgaben Ma n r o f s s =I 3,927. Das Mittel dieser Bestiinmu~igen ist s = 3,925 u~ld c = 23 , i Fur das gefillte Pulvcr ist s == 3,5883 K a r s t e n ; s=3,770 F i l h o l . Dnrch Hiiliren uiiter Steinel fniid ich s == 3,707.

3 I . Sclirvefelsaures Bleioxyd. 1% 0, SO 3 . ,%tom = 15 I ,S. Ks ist s = 6,1691 K a r s t e n ; s = 6,298 M o h s ; s = 6,300 Fill1 o 1. An naturlichein Rleiritriol in prlclitigen farbloseii Krystallen von der Wheatley - Grube, Chester County iii

l'ennsylvanien, welche sich bei dcr hnalyse viillig rein er- wicscn, fand S m i t h s = 6,3L Das Mittel der Bestinimun- geii voii M o hs , F i l h o 1 und Sini th ist s -- 6,30 iiiid

2: = 23,o. D. Von den Carboltaten sind Ihombiscli-isoinorpli dcr

kohlensnure Baryt, Strontiaii und Kalk, uiid das kohlensaure Bleioxyd, und die rhoinbisclien Carbouate des Raryts, Strontiaiis uiid Bleioxyds siiid zugleich aucli isoinorph niit den eiitsprecheuden Sulfaten. Ferner sind rhomboedrisch- isoiiiorph die Carbonate des Kalks, als Kalkspath, der Mag- nesia, des Eisenoxyduls, des Mnngaiioxyduls und des %ink- oxyds.

32. Kohlensanrer Barjt. RaO, CO,. Atom = 98,6. Fiir Witherit liege11 die Bestiminungeii vor; s = 430 I Mo h s ;

s=4,3019 K a r s t e n ; s=d,31 K i r w a n ; s=4,565 F i l - li o l. Fur gefallten kohlemauren Baryt fand ich durch Riih- ren in SteiuB1 s = 4,216; iiach dein Kocheii s = 4,235. Durch Wngen des nnsseii Nicderscblags unter Wasser, wid nachheriges Trocknen , Erhitzeii rind Abwagen erliielt ich ~ ~ 4 , 3 7 3 . Der gefallte kohlensaurc Baryt scheint also wit

30.

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dein Witherit nahe gleiche Dichtigkeit x u haben. Das Mittel der Bestimmungeii fiir Witherit ist s = 4,377 und v = 22,5.

33. Kohlensaurer Strontian. Sr 0, CO ~. Atom = 73,8. Fur iiaturlichen Strontianit ist s = 3,605 M o 11 s ; s = 3,6245 K a r s t e n . Er enthdt iininer Kalk, und sein spec. Gew. fallt daher leicht zu lrlein aus. Gefallter Bohleilsaurer Stroii- tian gob inir in Steinol geruhrt s =; 3,5 18; nach dem Kochcn s = 3,620. Er scheint dieselbe Dichtigkeit zu hnben wie der Strontianit. Der wahrscheinlichste Werth ist hier 3,62, verinuthlicli noch etwas zu iiiedrig, uiid hiermit e, = 20,4.

31. Arragonit. CaO, CO,. Atoni=50. Es ist s =2,931 Mohs ; s=2,946G B e u d a n t ; s=2,995 B r e i t h a u p t . Fur Arragonit von Bilin ist s=2,933 bei Oo K o p p ; s=2,935 B r e i t h a u y t ; voii Herrengrund s=2,93 N e n t w i c h ; voin Papenberge bei Hofgeisinar in Charhessen s = 2,93 S t i e r e 11. Kunstlich dargestellt bat er das sp. G. s=2,949 G. Rose; uiid der Schaumkalk ~ ~ 2 , 9 8 6 G. Rose . Der wahrschein- lichste Werth ist s = 2,95 und v = I7 ,O.

35. Kohlensaures Bleioxyd. Pb 0, CO i. Atom = 133,5. Fur Weifsbleierz ist s = 6,465 M o h s. Von Nertschinsk s =6,5 J o h n . In grofsen durchsichtigeii Krystallen aus der Wheatley Grube, Chester Couiity in Peunsylvanien, gab es s= 6,60 Sini th. An kunstlich dargestelltem Pulver wurde erhdten s = 6,4277 K a r s t e n . Das Mittel ist s = 6,496 und v=20,5.

36. Kohlensaure Bittererde. Mg 0, CO L. Atom = 42. Fur Magnesitspath ist s= 3,056 Mohs, voii Arendal, ziem- lich reio, niir 0,99 Prac. Eisenoxydul enthaltend s = 3,065 Th. Sch eerer . Sehr reiner Magriesit aus dern Tragofsthale bei Bruck an dcr Mur in Steierinark gab s = 3,033 Z e - pharowich . Ziemlich reiiier Talkspath voin Hofe Loft- huus bei Snaruin in Norwegen gab s ~ 3 , 0 1 7 B r e i t h a u p t. Andere Sorten, dereii spec. Gew. beobachtet is€, sind we- niger rein.

37. Kalkspath. CaO, CO,. Atom = 50. Es ist fur Kalkspath von Auerbach an der Bergstrafsc s = 2,709 bei O o

Das Mittel ist s =&04 uiid hieinit e, = 133.

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K o p p ; von Island s=2,7017 K a r s t e n ; s =2,721 Mohs ; s =?,717 bei 3",9 L e R o y e r und D u m a s ; s =. 2,i23 B e u d n i i t ; s=2,72 G. R o s e ; s=2,75 R'eninann. A n kiiiistlich dargestelltemkrystalliiiisch kornigein erhielt G. R o se s = 2,7 19; an gegliihtcm Scheumkalk s =2,7 17. Isl~ndischer 'I)oppclspath ist nahe d l i g reiner Kalkspath. Seiii spec. 6cw. i s t s=2,72 rind u= 18,l.

38. Kohleosaures Zinkoxyd. Zn 0, CO,. Atom =62,6. Fur Zinkspath oder Galinei ist s = 4,3765K a r s t e n ; s = 3,442 M o h s . Er ist iininrr init deli isoinorphen Baseii FeO, Mil 0 uiid C a O rerunreinigt, uiid seine beobaclitete Dich- tigkcit daher wahrsclieinlich etwas zu niedrig. Mit deiii 1 1 0 .

heren spec. Gew. voii M o h s crgiebt sich 0=14,1. 39. Kohlensaures Mnnganorydul. Mn 0, CO,. Atom

_ . - 5 7 3 . Nach den rorliegeiiden Analyseii ist die reinste Varietiit des Rlaiiganspaths diejeiiige voii Vieille in deli Pg- reiiiieii. Er hat nach G r u u e r dns spec. Gew. s=3 ,5 i . Von M o b s liegt eine Bestiinmiing vor s = 339. Nach G 111 e l i n ' s Angabe ist das spec. Gew. des Mangaiispaths s1=3,53 bis 3,59. Der voii Voigtsberg in Sachsen gab s 1; 3,553 K nrs t en. Er enth8lt sclioii I4 Proc. kohlcnsaa- re11 Kalk mid kohlensaiire Bittrrcrde.

Manganspath voii Rheinbreitenbach in Hesscii , welcher 3,7 Proc. kohlensaures Cobaltoxytlul, 2 Proc. kohlensaureii KalL rind 1,1 Proc. kohlensaiire Magnesia cntlialt, hat nacli K r a n z das spec. Gew. s -=3,6608. Mit Ausnahine des letztereii Werthes siud die beobachteteii spec. Gewichk wahrscheinlicli alle zii klein. Mit dein walirscheiolichsteii Wcrthe s = 3,61, clciii Mittel ails den Bestiiiiniaiigen voii Gru, i i er , M o h s uiid K r a n z ist v==13,9.

Aus Mangancliloriir durch bolilensaures Natroii gefilltes kohlensaures Maiiganoxydul, ein Zufscrst feines Pulvcr, init lieirseru Wasser uud Alhohol ausgewaschen uiid getrocknet, gab niir in Alkohol geriihrt s 2: 3,12!); in Terpentin s=3,122. Uie Analyse gab Hrn. C h e I' d o 11 60,5 Proc. Manganoxydul; die Rechuung fordert 61,7 Proc. Das gefallte MnO, CO,

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hat also iiicht dasselbe spec. Gew. wie der krystallisirte Manganspath.

40. Kolileiisaures Eisenoxydul FeO, CO,. Atom = 58. Das spec. Gewicht des Eisenspathes ist s = 3,829 M o h s ; s = 3,872 N e u m a n 11. Eisenspath voii Biber in &men hat bei 0" das sp. Gew. s=3,796 K O pp. .Er enthalt 6,6 Yroc. Mg 0, CO ; 0,9 Proc. Ca 0, CO u nd 19,O Proc. Mn 0, CO 1, welche seiii spec. Gew. erniedrigen. Der fruher sogeiianiite Junkerit VOU Poiilaonen hat iiach D u f r e'n o y das spec. Gew. s = 3,8l 5. Die beobachteteu Dic1iti;;keiteii siiid wahr- sclieinlich olle etwas zu kleiii, da der Eisenspath iiie rein, nnd iininer init solcheii Beiineiigiiiigeii veriiiireiiiigt ist, wel- che seiiie Diclitigkeit crniedrigen. Mit dein hiiheren spec. Gew. s=3,872 von Neumann ist w=15,0.

Die Wolfrainiate von Kalk und Bleioxyd siiid qna- dratisch isomorph, uiid ohne Zweifel iiiit den Sulfaten uiid Carbonaten von gleichein Typus.

41. VTolfrainsaurer ICalk. CaO, W03 . Atom = 141. Fur Scheelit voii Catharinenburg ist s = 6,071 C 11 o u b in e; fur Scheelit von Neudorf bei Harzgerode ist s=6,03 Rain - m e l s b e r g ; voii Frainoiit s-6,03 Carr i t i rc . A n kii1ist- lich dargestellteii Krystnllen f a i d M a 11 r o fs s - 6,076. Das Mittel ist s = 6,057 und w = 23,s.

42. Wolframsaur.Bleioxyd. Pb 0, WO,. Atom = 227,5. Fur Wolframbleierz von Coquiiiibo in Chili ist s -- 7,87 Chapin a n n . Es entbalt 6,37 Proc. Kdk. Von Ziiiiiwald s = 8,1032 bis 8,1275 K e r ii d t. An kiiiistlicli dargestellteii Krystalleii faiid M a 11 r o fs s = 8,232 bis s = 8,238. Das Mittel der Bestimmungen voti K c r i i d t iuid RInnrofs ist s=8,175 uiid w=27,8.

F. Uie Silicate voii Bittererde, Kalk , Maiigaiioxydul und Eiseiioxydul krystallisireii in Augitforin oder Hornblen- deform, uiid siiid isomorph uird ohlie Zweifel init deli Carhouateii voii gleicheni Typas.

43. Enstatit. MgO, SiO,. Atom = 50. Voii den inaniiichfaltigeii augitischen Mineralien ist imr der Enstatit

E .

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230

voin Berge Zdjar in Mahren in der Hauptsache als reine kieselsaure Bittererde zii betrachten ; fur ihn ist s = 3,lO bis 3,13 K e n n g o t t . E b e l r n e n hat dcn Magnesia-Py- roxeu kiinstlich dargestellt, uiid fand s =3,Lfi 1. Im Mittel ist s=3,138 uiid s=115,9.

44. Wollastonit. CaO, SiO,. A(om = 55. Fur Wol- lastonit voin Monte Solnina ist s=2,87 his 2,HR Rainmel s - b erg. Der Wollastonit hat nach C; iii e l i 11’s Angabe das spec. Gew. s =- 2,8 bis 2,9. 1)nrcli Zusamnienschmelze11 iin Esseiifeuer erhielt S e f s t r b m eirie wie Wollastoiiit zusain- inengesetzte Masse voin spec. Gew. s = 2,A6. Mit dem initt- lereii Werthe s = 2,Hi5 ist ’I) = 20,2.

45. Manganaugit. MnO, SiO,. Atoin = 65,5. Die reinste Varietat von Mangnnaugit ist der Rhodonit vou Cum- inington in Amerika, er enthalt 4,35 Proc. Kalkerde und Bittererde beigemengt, und hat dns spec. Gew. s = 3,42 H e r - inann. Diefs spec. Gew. ist wohl iioch etwas zu niedrig. Der Khodonit von Sterling in New-Yersey enthllt 7,s Proc. Kalkerde und Bittererde, welche seine Dichtigkeit erniedri- gen, aber auch 5,85 Proc. Zinkoxyd beigemengt, wodurch die- selbe erbbht wird; fur ihn ist s -3,63 H e r m a n n . Der Khodonit von Pajsbergs Eiscngriibe in Schwedeii entlialt 9,6 Proc. Kalk- uod Bittererde, mid hat das spec. Gewicht s = 3,63 l g e l s t r o m . Mit dein wahrscheinliclisten Werthe s=3,63 ist o=lS ,I .

46. Eisenaugit. FeO, S O , > . Atoln = 66. Ein asbest- artiger Augit von iiicht angegebenem Fuudorte gab s =3,713 G r u n e r. Er ist fast reiiier Eiseiiaugit. Hieinit ergiebt sich P) -2 17,8.

G. Regulgr isomorph sind die Thonerdespinelle von Bittererde, Zinkoxyd und Eisenoxydul, und ihnen reiheri sich die isomorphen Chroinoxyd - Spinelle von Mauganoxydul und Zinkoxyd, und die Eiseuoxyd- Spiiiclle von Eisenoxy- dul und Zinkoxyd an.

47. Thonexde-Magnesia - Spinell. Mg 0, Al, 0,. Atom == 7 1,4. An kunstlich dargestellteu reguliireii Krystallen fand E b e l in e n s = 3,452. Fur natiirlichen SpineU ist

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s=3,48 bis sz-3,62 B r e i t h a u p t . Tier natlirliche ist rneist eisenhaltig, uud dalier sein spec. Gew. zii grds. Mit dein wahrscheinlichsten Werthe s = 448 ist 0 = 20,5.

48. Thonerde- Eisenoxydul- Spinell. F e 0, Al, 0 j . Atom = 87,4. Der Hercinit von Ronsperg in Rhhuien cilthalt nach Quadrat 2,9 Proc. MgO iind hat das spec. Gewicht s-3,92 bis s=3,9.? Z i p p e . Die reiiie Substanz wtirde wahrscheinlich ein merklicli hiihercs spec. Gew. haben. Mit den1 griifsten beobachteten Wcr the s =3,Y5 ist w =22,1 (wohl noch etwas zu grok).

49. Thonerdc - Zinkoxyd-Spiuell. Zn 0, Al, 0,. Atom = 92. An kiinstlich in reg. OctaEdcrii crlialtenein Gahnit war G = 4,58 E b e l m en. Eisenoxydul und Magnesia ent- haltender Gahnit von Franklin hat das spec. Gew. s=4,589 G. R o s e ; voii Fahlun s=J,317 G. R o s e . Uas Mittel ist s = 4,496 und hiemit v = 203.

50. Chroinoxyd-Mauganoxydul-Spinell. Mn 0, Cr, 0,. Atom = 112,9. An kiiustlicli dargestellten Krgstallen war s=4,87 E b e l i n e n . Demnach 0=23,2.

51. Chrouioxyd-Zinkoxyd-Spinell. ZnO, Cr, 0,. Atom = 118. Fiir kiinstlich dargestellte Krystalle war s ~ 5 , 3 0 9 E b e 1ui e n.

52. Eisenoxyd - Eisenoxgdul- Spinell. Fe 0, Fe, 0,. Atom = 116. Das sp. G. des Magneteisens ist s=5,091 G m e l i n ' s Kngabe. Mngneteiseukrystalle, nieistens aus Ty-

,ro1, meniger aus Piemont, haben das spec. Gew. s=5,12 bei 0" K o p p . Von B a l m y s = 5,185 R a l n i n e l s b e r g ; vom G r e i n e r s L- 5,118 R a i n m e l s b e r g ; von T r n v e r - s e l l a s =5,106 R a m r n e l s b e r g . Mit dein grofseren Wcrtlie s =5,185 ist v=22,4.

53. Eiseiioxyd-Ziukoxyd-Spiiiell. Zn 0, Ye, O,,. Atom = 120,6. Der natiirliche Franklinit ist nicht rein. Sein spec. Gew. mird durch die Beirnenguugeii erniedrigt ; es ist s = 5,09 Gin e l i n 's Angabe. Ktiustlich erhalteiier Frankli- nit gab s=5,132 E b elrneii. Auch diese Diclitigkeit ist wahrscheinlich noch zii klein. Mit ihr ist u=23,5.

Hieraach 0 = 22,2.

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H. Rhoinbogdrisch isomorph siild Thonerde, Chromoxyd und Eiseiiglanz.

54. Thonerde. AI, 0,. Atoin I= 51,4. A n naturlichen Coroiid-Krystallen f a d S c h a f f g o t s ch iiii Mittel aus vie- len Bestirninuiigeii s =4,00. Farblose Corund - Krystalle ergaben s = 4,022 C h, D ev i l l e ; nacli dem Schinelzen und Erstarreii s=3,992 Ch. I )ev i l le . F i l h o l faiid s=4,15d; B r e i t h a u p t s == 6,009. Kuiistliche Krystalle gabeii s = 3,928 E b e l in e 11. Im Porzellaiiofen gcgluhte Thouerde hat das spec. Gew. s=3,999 H. Rose . Mit den1 mittleren Werthe s = 4,OO ergiebt sich v = 12,9.

55. Chromoxyd. Cr, 0,. Atom = 774. Fur kiinst- licli dargestellte Krystalle fand W o h 1 e r s = 5,2 I . Nach Sch if f 's Methode dargestelltes Chroinoxyd gab deinselbeii das spec. Gew. s = 6,2. Ebeiiso dargestelltes, im Luftbad aninittelbar vor der Bestiiniiiuiig getrocknet, gab inir i ~ i

Stein61 geruhrt s=5,010. Das Pulver ist so fein, dafs es keiiie sehr gute Bestimmuiig zulafst. Mit deui von W 6 h - 1 e r bestiinmten Werthe ist v = 14,9. . 56. Eisenglanz. Fe, 0,. Atom = 80. Fur Eisenglanz

ist s=R,251 Molls; voii Krageroe ~ ~ 5 , 2 3 0 G. R o s e ; vom Gotthardt s=5,211 G. R o s e ; voii Elba s=5,191 G. R o s e ; s ;=f 5,241 his s = 5,283 R a i n i n e l s b e r g ; s=5 ,261Bre i thaup t. K o p p fand fur Eiseiiglaiiz s=5,121 bei L2",5 C. Das Mittel ist s=5,224 uiid vt:15,3.

I. Rhomhisch isomorph siiid auch die Oxydhydrate der Thoiierde, des Maiiganoxyds uiid des Eisenoxyds.

57. Thonerdehydrat. HO, AI, 0,. Atoin = 60,4. Diaspor hat das spec. Gew. s=3,43 Berzel ius; ,von Bahia s = 3,464 D a in our: voii Truinbull in Coiiiiecticat s =3,29 S h e p a r d j aus Kleiiiosieii s = 3,45 S m i t h. Das Mi ttel ist

58. Mangaiioxydhydrat. HO, Mn, 0,. Atoin = 88. Hieraus

59. Eisenoxydhydrat. €10, Fe, 0,. Atom =89. Das Nadeleisenerz von Oberkircheii hat s=4,32 B r e i t h a u p t. Hieraus v = 20,6.

s I= 3,409 uild V= 17,7.

Der Mangallit hat iiach H a i d i n g e r s = 4,328. v = 20,s.

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K. Die Nitrate von Kali uiid Aininoniak siiid rhombisch isomorph. Die Nitrate voii Natron und Lithion sind rliorn- bogdrisch isomorph. Die Nitrate voii Baryt, Stroiitiaii und Bleioxyd sind regular isomorph.

60. Salpetersanres Kali. KO, NO,. Atom == 101,2. Es ist s=1,933 W a t t s o n ; s=2,058 K o p p ; s-=2,1006 K a r s t e n ; s=2,104 bei 3",9 J o u l e nod P l a y f a i r ; s= 2,100 Schi f f . Durch Ausfallen mit Alkohol aus der was- serigen Liisung in feinen Nadelii dargestellt, gepulvert uiid in Steiiial geriihrt gab es niir s=2,086. Mit Ausschlufs der W a t t so ii'schen Restiminuiig ist das Mitt el s = 2,087 und 9 = 48,lj.

61. Salpetersaures Ammoniak. NH, 0, NO,. Atom = 80. Es ist s = 1,74 K o p p . Aus reiiiein Aminoniak und reincr Salpeterdure dargestellt, gepulvert und in Steiiiol geruhrt gab es mir s = 1,791. Eine aiidere Prlparatioii ebenso behandelt s = 1,684, irn Mittel s = 1,737. Mit dem wahrscheiiilichsten Werthe s = 1,74 ist P) = 46,O.

62. Salpetersaures Natron. NaO, NO;. Atoin = 85. Es ist s=2,188 M a r x ; s=2,20 K o p p ; ~ ~ 2 , 2 0 0 Schi f f ; s=2,2266 K a r s t e n ; s-2,260 F i l h o l ; s=2,261 bei 3O,9 J o u l e und P l a y f a i r . Fein gepulverte Krystalle in Stein61 gekocht gaben inir s = 2,256. Der wahrsclieiiilichste Werth ist s =2,26 und v = 37,6.

63. Salpetersaures Lithion. Li 0, NO,. Atom = 69. Es wurde gefuiiden s = 2,334 K r e in e r s ; und s = 2,442 T r o o s t . Fur das letstere spec. Gew. ergieht sich ~)=28,0.

64. Salpetersaurer Baryt. Ra 0, NO,. Atoin = 130,6. Fur ihii ist s==3,161 bei 3O,9 J o u l e iind P l a y f a i r ; S = 3,1848 K a r s t e n ; ~ ~ 3 , 2 0 0 F i l h o l ; 3 ~ 3 , 2 3 5 bei 17*,5 K remers . Kleine ganze Krpstalle in Stein61 gekocht gaben inir s = 3,208, und eiii anderes Praparat ebenso s = 3,24 1. Der wahrsclieii~lichste Werth ist s I-. 3,20 und P) = 40,8.

65. Salpetersaurer Strontian. Sr 0, N O ,. Atom = 105,8. Es ist s=2,8901 K a r s t e n ; s=2,857 F i l h o l . An kleineii ganzeii Krystallen durch Kochen in Steiiiol erliielt ich ~ ~ 2 , 9 6 0 ; iiach dein Pulvern rind Kocheii iii Stein01

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s=3,007. Eiii anderes Praparat gab inir iu gaiizeii Kry- stalleii in Stein01 gekocht s = 2,939; gepulvert und gekocht s = 2,946, 1111 Mittel ineiner Xestiiniiiungeii ist s = 2,962 uiid hieinit =- 35,7.

66. Salpetersaures Bleioxyd. Pb 0, NO,. Atoin = 165,Fi. Es ist s-=4,31 K o p p ; s=4,3998 K a r s t e n : s = 4,472 bei 3",9 J o u l e und P l a y f a i r ; s-4,581 F i l h o l . A n ganzen Krystallen erliielt ich dnrch Kochen iii Steiiiiil s = 4,129; ail feiiiein I'ulver durch Kiilireu s = 4,423. Die Krgstallr! waren a u s lieifser Lasuiig nuskrystallisirt. Durch laiigsaine Verdunstung iiber Scliwefelsaure erzeugte Kry- stalle, obwolil aufserlirh vollkoinine~l trockeii, schlosseii doch so viele Mutterlauge eiii, dafs sic beini Zerreiben inerklich feiiclit wurden. Iin Wasserbad getrocknet, wieder gepulvert uiid getrocbiiet gabeii sie inir durch Riihreii in Steiiiiil s = 4,509. Ich halte diese letztere Bestiiiiiiiung fiir die hes- sere.

L. negular isomorph siiid Rlanganblende und Zink- blend;.

67. Maogaiibleiide. MIIS. Atoiii := 43,5. Es ist s= 4,014 RII o 11 s. Sehr reiiie Manganblende *van Puebla in Mexico hat s = 4,036 B e r g e 111 a 11 11. 1111 Mittel s I= 4,025 und P) = lO,&

68. Zinkbleiide. ZoS. Atom r- J8,6. Es ist s -= J,O3 his 4,OH Mohs. Die reinste Varietst ist FOD Franklin in New -Yersey und hat s= 5,063 Henry. Der lnittlere W e r t h ist s = 4,Ofi und o = 12,O.

69. Mit den iiii vorsteheiideii begruudeteii Atoiiivoluiiieii ergiebt sich nun die Thatsache, dnfs init dein Isoinorphisinus oiialoger Paare voii gleicliein Typus iininer nuch der Paral- lelosterisinus verbniideii ist, iii unverkeiinbarer Weise.

Fur die regul8r isoinorphen Chloride uiid Broinide des Kaliuins uiid Aminoniunis ergiebt sich der Parallelosierisinus;

Mit ihr crgiebt sich u = 36,7.

KC1=37,4 (13) KH,C1=35,0 (16)

K R r = 443 (14) N H , B r - 4 1 , 2 ~ _ _ - (17) ____-

234 3,l. 1111 Mittel ist in dieseii \Terbi~idungen Ii - Aiiiiii = 2,7.

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70. Die regular isoinorphen Chloride, Bromide iind Jodide des KaIiuins uiid Natriunis crgeben den Paralleloste- rismus:

KC1=37,4 (13) KBr=44,3 ( I d ) K J = 6 4 , 0 (15) NaC1=27,L (18) NaBr== 334 (19) NaJ=J3,5 (20)

10,3 lo,!) I 0 , t j . Im Mittel ist in diesen Verbindungell. K - 'Na = 10,6. 71. Der Kalisalpeter ist rhouibisch isomorph mit dern

-~ -~

snlpetersauren Aininoniak iind ergiebt die Relation: KO, NO, = 4H,5 (60 )

NH, 0, NO, =; 46,O (61) .~ -

23. Diese Differeuz scheint mit derjenigeii der entsprechew

den Chlor- und Hromverbindu~igen in naher Uebereinstiiii- mung. Es inag dahifi gestellt bleiben, ob die Typen zu vergleicben sind.

Von anderein Typus, und mit jeuem nicht paral- leloster sind jedoch die rhombisch isomorphen Sulfate des Kalis und Aiiiinoniaks.

NH, 0, SO, = 37,3 ('26)

72.

Sie ergeben die Relation :

KO, SO, = 32,8 (25) 4,5.

W7alirend in den Chloriden 11. 6. f. das Kaliuin eiu grofseres Voluin hat als das Amiiionium, komint in den Sulfaten dem Ainnionium ein vie1 grtilseres Velum zu, als dem Kaliom. Die gleichc Wahrneliinung hat null auch schou Sc Ii i f f genincht (Ann. d. Cheinie u. Pbarm. Bd. I f B , S. 27). Es wird sich in1 Nachfolgendea zeigcn, dafs diese Thatsache nicht isolirt steht, sondern einer regelmaligen Beziehung angehfirt. Es ist nicht slattliaft, ails obigen Differenzen das Mittel zu iiehineii und d a m zu schliefseii, dafs die .Volume des Kaliuins uiid Ammouiums in ihren isomorphen Verbin- dungen gleich seyen. Ich lasse die zusainmeiigesetzteren iso- inorphei! Verbindungen dcs Kaliuins uiid Arninoiiiuins , die Alauue , die schwefelsauren Doppelsalze, die Hydrate der oxalsaureu Salze, die Vitriole u. s. w. hier aulser Betrach- tung , weil die Fehler sicb bei diesen Verbindungen von

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hoheiii Atoingewichte in den Differenzeii allzuselir vergrii- Fsern. I)ie iiiteressanteii Mittheilungen, welche iiber diese Verbindungen vor Kurzein H u g o Sch i f f (Aiin. d. Chein. u. Pharin. Bd. 107, S. 59) geinacht hat, werden an ciner anderen Stelle zur Besprechung A111afs geben.

Es ist wohl noch fraglich, ob das regtilare Chlor- rind Broinsilber, so wie das nach Ma r i g 11 a c rhoinboiidrisch krystallisirende Jodsilbcr als cigentlirli isoinorph init den eutsprecheiiden Kaliuinvcrbinduiigen cmchtet werdeii kiiu- iieii. Mit den cntsprechenden Knliuinvcrbindi~iige~i paral- leloster skid iiuI das gefsllte, das geschiiiolzene und das krystallisirte Chlorsilher, imd das gefallte, so %vie das ge- scliinolzeue Jodsilber, ferner das uaturliche krystallisirte, uicht aher das geBllte oder gesclilnolzene Broinsilber. Es bleibt in dieseiii Betreff lioch Mauclies aufzuklaren. Es er- giebt sicli : KCI =37,1 (13) KBr =44,:3 (14) K J =54,0(15) AgCl=25,9 _ _ - (p2) AgRr=31,8(nat. _ _ __ hryst. AgJ=42,0(24) __

73.

11,6 12,5 23.) 12,o I111 Mittel K - Ag = 12,O.

7 4 . Fur die reguliir isoinorplieii Verbiriduiigen des Ainmouiuiiis und Natriuins iiiit Chlor wid Brom ergiebt sicli der Parallelosterismus :

NH, Cl=35,0 (16) NH, Bi*=- 41,2 (17) N a B r =33,4 (19) NaC1 =27,1 (1s)

~ -

7,Y 7,s Im Mittel Ainin - Na = 7,8.

Iu Betreff der Halogensalze des Natriuiris und Sil- bers gelten die gleiclieii Beinerkungen wie fur diejeiiigen des Kaliums und Silbers. Rlit dein nat. krystallisirten Brom silber ergieb t sicli der Parallelosterismus : NaC1=27,1 (18) NaBr=33,4 (23) Na J=43,5 (20)

75.

Ag C1= 25,9 (‘22) Ag Br = 3 1,8 (nat. kryst.) Ag J = 43,O c24) .- _ _ __

122 1,6 1 ,Ti Iin Mittel Nn - Ag = 1,1.

76. Fur die rhombisch-isoinorphen Sulfate des Na- trons uiid Silberoxyds ergiebt sich die Relation :

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257

Ag 0, S 0, = 28,s (28) Na 0, SO, = 26,7

2.1 (27)

Es wiederholt sich bier das gleiche Verhdtnifs, welches sich schon bei Kalium und Ammonium ergeben hat. Wah- rend in den Halogensalzen das Natriuin ein griifseres Vo- luln hat, als das Silber, hat umgekehrt in den Sulfaten das Silber ein grofseres Volum als das Natrium. Man darf auch hier nicht das Mittel der Differenzen nehmen und dann auf ein nahe gleiches Voluin des Natriums und Sil- bers scbliefsen.

Von den Lithiiunverbindungen ist das Chlorlithiuin init dem Chlornatrium regular isomorph, und das salpeter- saure Lithion mit dem salpetersauren Natron rhomboEdrisch- isomorph. Aber es ist wohl der Typus der Nitrate von demjenigen der Chloriire verschieden. Paralleloster sind diese beiden Paare nicht, und der Unterschied ihrer Vo- lumdifferenzen ist so grofs, dafs er auf Rechnung der Un- genauigkeit der Beobachtungen nicht gesetzt werden kann. Es ergiebt sich die Relation:

NaC1= 27,l (18) NaO, NO; = 37,6 (62) Li C1 = 21,3 (21) Li 0, N 0, = 28,O (63)

77.

_- c_

578 976 78. Die Sulfate und Carbonate des Baryts und Stroll-

tians sind rhombisch -isomorph und von gleichelu Typus; sie sind auch paralleloster: Ba 0, S 0, =26J (29) BaO, C 0 =22,5 (32) SrO, S 0, =23,4 (30) Sr 0, C 0, = 20,4 (33) Wahrscheinl.

227 2,l ctwas zu grofs. In diesen Verbiiidungen ist im Mittel Ba - Sr = 2,4 ;

aber wahrscheinlich genauer Ba - Sr = 2,7. 79. Auch die Nitrate des Baryts und Strontians sind

regular isomorph, aber von anderem Typus als die Sulfate und Carbonate. Man hat die Relation:

- -

Ba 0, N 0, = 4078 (60)

PoggendorfPs Annal. Bd. CVI. 17

Page 33: Neue Beiträge zur Volumentheorie

258

Hier ist Ba - Sr = 6,1 offenbar doppelt so grofs, als bei den Sulfaten und Carbonaten.

80. Fur die rhombisch-isomorphen Sulfate und Car- bonate des Baryts und Bleioxyds ergiebt sich der Paral- lelosterismus:

BaO, SO, == 26,l (29) BaO, C O , =22,5 (32) PbO,SO, =24,0 (31) PbO, C O , =20,5 (35) - -

291 290 Hier ist Ba - Pb = 2,l. 81. Fur die regular isomorphen Nitrate des Baryts und

Bleioxyds ergiebt sich jedocb: Ba 0, N 0, = 40,s (64) Pb 0, N 0, = 36,7 (66)

47 1 -

Hier ist Ba - Pb = 4,J.

82.

Das ist offenbar doppelt so grofs, als in den Sulfaten und Carbonaten.

Fiir die rhoinbisch-isomorphen Sulfate und Carbo- nate des Bleioxyds und Strontians endlich ergiebt sich der Parallelosterismus: Pb 0, S 0, = 24,O (31) Pb 0, C 0, =20,5 (35) Sr 0, S 0, = _- 23,4 - (30) Sr 0, C 0 , = 2O,4 (33 wohl etwas

wo der Werth Pb - Sr -0,s wahrscheinlicber ist, als der Werth Pb - Sr = 0,l.

Fur die regullr isomorphen Nitrate des Bleioxyds und Strontians aber ist:

__ 076 091 zu grofs),

63.

Pb 0, N 0, t 36,7 (66) Sr 0, N 0 = 3S,7 (65)

1 ,o und folglich Pb-Sr in den Nitraten doppelt so grofs, als in den Sulfaten und Carbonaten.

Die Atomvolume der isomorphen Bleioxyd- und Stron- tianverbindungen liegen sicb so nahe, dafs man sie an sich selbst wobl fiir gleich halten wlirde, wenn nicht alle Ana- logieen fur ihre Verschiedeliheit sprachen. IrrthiimJich hat man sicb bis jetzt der Meinung hingegeben, dafs die Atom- volume isoinorpber Substanzen vorzugsweise haufig gleich

-

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259

oder nicht viel verschieden seyen. Ich werde spater aus- fiihrlich zeigen, dafs diese Meinung eiiie glnzlich unbegrun- dete ist. Andererseits ergiebt sich, da€s die Thatsache, wo- iiach die Atoinvolume des Bleioxyds und Strontians in den Nitraten um doppelt so viel differiren als in den Sulfaten und Carbonaten, sich einer allgenieheren Beziehung voll- kommen unterordnet.

Die rhomboedrisch-isomorphen Ckbonate der Mag- nesium -Reihe und die isoinorphen Silicate in Augitform, ohne Zweifel von gleichem Typus, sind auch paralleloster. Fur die eiitsprechenden Bittererde - und Kalkverbindungen ergiebt sich:

CaO, C O , = 18,4 (37) CaO, SiO, = 20,2 (44) MgO, C O , T= - 138 (36) MgO, SiO, =15,9 (43)

4,6 4Y3 Im Mittel Ca - Mg = 4,5.

85. Fur die rhomboedrischen Carbonspathe des Kalks und Manganoxyduls und die eiitsprechenden Augite bcider Basen ergiebt sich :

CaO, C O , = 18,4 (37) CaO, SiO, =20,2 (44) MnO,CO, = ___ 15,9 (39) MnO, SiO, = 18,l (45)

81.

__ 2,5 2J

Also Ca - Mn = 2,l bis 2,5, wo, init Riicksicht auf die zu Grunde liegenden BeobaEhtungen, die letztere Zahl mehr Wahrscheinlichkeit fiir sich hat.

86. Fiir die analogen Carbonate und Silicate des Kalks und Eisenoxyduls ergiebt sich:

CaO, CO, = 18,4 (37) CaO,SiO, =21),2 (44) Fe 0, C O , == (40) F e 0, SiO, = - 17,s (46)

394 2 4 Es ist also Ca - Fe = 2,4 bis 3,4; es hat jedoch die

gro€sere Differenz, mit Riicksicht auf die Beobachtungen, mehr Wahrscheinlichkeit fur sich.

Der Arragonit und Bleispath sind rhombisch -iso- morph. Die Wolframiate vou Kalk und Bleioxyd sind quadratiach-isomorph. Beide Verbindungspaare gehoren rnit

87.

17 *

Page 35: Neue Beiträge zur Volumentheorie

2 60

den SulBteii dem gleichen Typus an. Parallelosterismus:

Sie ergeben den

Pb 0, C O , = 20,5 (35) PbO, WO, = 27,s (42) CaO, CO, = 17,O (31) CaO, WO, = 23,8 (11) __ _-

3,5 4,0 Es ist daher Pb-Cad3,O bis 4 ,O; doch hat die Dif-

ferenz 3,5 mit Rucksicht auf die Beobachtungen mehr Wahr- scheinlichkeit fur -sich.

59. Fur die rhomboedrischen Carbonspathe und die ent- sprechenden Augite der Magnesia und des Maiiganoxyduls ergiebt sich der Parallelosterismus:

MnO, C O , = 15,9 (39) MnO, S iO , = 16,l (65) MgO, CO, = 13,8 (36) MgO, S i O = 15,9 (43) __ __-

291 2;L folglich Mn-Mg=2,1 im Mittel.

Den rhomboedrischen Carbonspathell und Augiten der Magnesia uiid des Eisenoxyduls reihen sich merkwur- diger Weise auch die regular isoinorphen Aluininate beider

89.

- Basen paralleloster an:

FeO, 00, = 15,O (40) MgO, CO, = 13,8 (36)

FeO, Al, 0, = 22,l (18

- 1,2

FeO, = 18,l (15) MgO, Si02 = 15.9 (13)

wahrscheiiilich zu grot’s)

_ _ - 292

MgO, Al, 0, = 2O,5 (47) I $

-

Es ist also Fe-Mg=1,2 bis 2,2. 90. Ebenso sind die rhomboEdrischen Carbonspathe und

die regular isomorpheii Aluininate der Magnesia wid des Zinkoxyds pnralleloster : MgO,CO, = 133 (36) MgO, Al, 0, =245 (47) ZnO, CO, = 14,l (3s wahrschein- ZOO, hl, 0 - 20,5 (49)

91. Fiir die Carboiispathe uiid Augite des Mangan-

- j - - _ - _ - 0,3 Iich zu grot‘s) 0,o

olryduls und Eisenoxyduls ergiebt sich: MnO, CO, = 15,9 (39) MnO,SiO, = 16,1 (45) FeO, C O , = 13,O (40) F e O , SiO, (46) __

0,9 0,3 Also imMittel Mn-Fe=0,6; und wahrscheinlich Mn=Fe.

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261

92. Mit den rhomboedrischeii Carbonspaten des Man- ganoxyduls nnd Zinkoxyds sind die regular isoinorphen Chromoxyd - Spiiielle beider Baseii vergleichbar und paral- leloster :

MnO,CO,=15,9(39). MnO, Cr, 0, =23,2 (50) Zn 0, C 0 ,1 = 14,1(38 wahrscheiii- Zn 0, Cr 0, = 22,2 (5 1) - __

I ,Y lichzu gro€s) 1,o

1111 Mittel Mn - Zn = 1,4. 93.

uiid Ziiiks ergiebt sich dagegen: Fiir die regular isomorphen Blenden des Mangans

Zn S = 12,O (68)

Also Zn-Mn= 1 3 . In den Carbonaten uiid Alumi- naten boinint dem Maiigan das grolsere Voliiin zu, in den Bleiiden aber dem Zink.

94. Mit den rliombo6drischen Carboiispatlien des Eisen- oxyduls und Zinkoxyds sind auch die regular isoinorphen Thonerde- Spinelle uiid Eisenoxyd- Spiiielle beider Basen vergleichbsr uiid ohue Zweifel paralleloster :

FeO,COI = 16,0 (10) FeO,AI, 0, =22,1 (48zugrofs?) ZnO,CO, =14,1 - (38 zu ZiiO,Al,O, =%(49)

0,9 grofs?) 1,6

Ye 0, Fe, 0, = 22,4 ZnO, Fe , 0, =23,% (53 zu grofs?)

- I , L

(52)

I)er wahrscheinlichste Werth ist < l , G und > 0,9, also etwa Fe-Zn= 1,2.

95. Fur die Glicder der Magnesiumgruppe, das Mag- nesium, Zink, Eisen, Mangan und Calcium in den isomor- pheii Spathen, Augiten und Alumiuateii ergebeli sich mit Rerucksichtigung sammtlicher voii 84 bis 94 eiitwickelter l’arallelosterismeii als wahrscheiulichste Relationen:

Page 37: Neue Beiträge zur Volumentheorie

262

Vol. Zii = Vol. Mg u Fe = Vol. Mu

>a

M ~ - M ~ g = l , l i Ca - Mg = 4,6

also Vol. Ca - Fe =3,1; u. s. f. Die rhoinboedrisch - isomorpheii Oxyde des Alumi-

iiiuins uiid Chronis sind ebeufalls init den regular isomor- plreii Thonerde- und Chrornoiyd-Spinelleni der nginlichen Basen paralleloster :

Cr, 0, = 14,9 (55) ZuO,Cr, 0, =22;2 (51) Al , 0: = 12,9 (54)

96.

zuo, A 1 , 0 3 =20,6 (-19) - .- -

290 177 Also Cr, -Al, =2,0 bis 1,T. 97. Die rhomboedrisch- isomorphen Oxyde, die rlioin-

bisch-isoniorpheu Oxydhydrate des Eiseiis und Aluininiuins uiid die entsprechenden regular isomorphen Spinelle des Eiseiioxyds uiid der Thoiierde siiid ebenfalls paralleloster:

Fe, 0, = 15,3 (66) HO, Fe, 0, = 20,6 (59) Al, 0, = 12,9 (31) HO,Al 0, = 17,7 (57) - __

2S-c 279 FeO,E'e,O, =22,4 (52) FeO, A1 : 0 -- 22,1(48 zu ZnO,hl, 0, = 203 (49)

die wahrscheihliche Uifferenz ist Fe, - A1 , = 2?6. Folglich Fe, -0, = 0,6 bis 1,tB aus 96 uiid 97.

98. Ich habe iin Vorstehenden alle einfacheu Verbin- duiigen je zweier Metalle zusaiinnengestellt, von welcheii inehr ala Ein Paar isoniorpli uiid sowohl der Krystallforin als der Diclitigkeit nacli hestinnnt ist. Uiiter deli Schwe- fel- und Arsen-Verbindungen liefseu sich wohl iioch eiu Paar Gruppen fiuden, aber es lrerrscheii uber diese Vcr- bindungen noch zu viele Uiiklariieiteii, als d a b aus den- selben ubcr die Volume schon ctwas gelernt werdeii konnte.

In alleu Fzillen ist init dein Isomorphisinus ,bei aiicr- kanntermafseu gleicbem Tgpus zweier Paare auch der Pa-

ZnO,Fe,O, = 23,s (53 zu grofs?)

3-- ___ 0,s grofs?) 3,rr

Page 38: Neue Beiträge zur Volumentheorie

263

rallelosterismus verbuuden, und utn so scharfer, je genauer und zuverllissiger die zu Gruiide liegenden Beobachtun- gen sind.

99. Gruppirt inan nach den Sauren, so erhslt inan fiir die rhoinbisch -isomorphen Sulfate und Carbonate gleicher Basen den Parallelosterisinus:

BaO,SO, ==26,1 (29) BaO, CO, =22,5 (3.2) SrO,CO, = 204 (33 etwas zu

SrO,SO, =23,4 (30)

- - 376 3,r) grofs?)

Pb 0, SO, = 240 (31) PbO, C O , =2o,Ei (33)

3,5 Es ist delnnach SO, - C O , = 3,s bis 3,6. 100. Fur die reguIar isomorphen Chlor- und Brom-

verbindungen ergiebt sich der ParalleIosterismus :

K Br = 445 (14) N H, Br = 41,2 (17) NH, C1= 354) (16) KC1 = 374 (13) - c_

699 6;L

NnBr=33,4 (19) AgBr=31,8 c23 nat. kryst.) Na C;1=27,1 (18) Ag C1= 25,Y (22) ___ _.__

($3 579 Es ist daher Br-C1=6,2 bis 6,3. 101. Fur die regular isoinorpheii Chlor- und Jodver-

bindungen ergiebt sich: K J = 540 (15) Na J = 13,5 (20) Ag J = 42,O (24) KCI= 37,1 (13) NaCl= 27,l (18) AgCl= 25,Y (12)

l(i$ 16,4 16,l Es ist daher J - CI == 16,s im Mittel und folglich

J - Br = l 0 , Z . 102. Vergleicht man die rhombocdrischen Carbonate

lnit deli entsprechendeii Augiten, so ergiebt sich der Paral- lelosterisnius :

I_ _- .~

Ma 0, Si 0, = 15,Y (43) Ca0,Si 0, = 20,2 (14) MgO, C O , = 13,s . (36) CaO, C O , = ___ 18,4 (37)

2,1 198

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264

FeO, SiOi = 17,s (46) MnO, SiO, = 18,l (45) FeO, CO, = 15,O (30) MnO, CO, = c_- 15,9 (39) ___

228 29% Im Mittel SiO, - C 0 2 =2,2. 103. Vergleicht inan die rhombu&drischen Carbonate

init den Thonerde -Spinellen der nainliclien Basen, so er- giebt sich der Yarallelosterisinus:

Mg0,A12 0, = 20,5 (17) Mg 0, CO, = 13,s (36)

FeO, Al, 0, =22,1 FeO, C O , =15,0 (40)

7,I

ZIIO,AI, 0, = 20,5 (49) ZnO, CO, = 14,l (38)

6,7 6,4

(48 zu grofs?)

__ __

Deinnach Al, 0, - CO, = 6,6 und ails 102 und 103 folgweise A1 0, - Si 0, = 4 4 etwa.

104. Es atellt sich bei den bis jetzt nachweisbaren Pa- rallelosterisrnen eine allgenieine Thatsache von hoheln In- teresse heraus. Der Typus der Sulfate, Carbonate und Silicate, und wahrscheinlich auch der Aluininate und Chrom- oxyd- und Eisenoxyd-Spinelle ist polymer gegen den Ty- pus der Nitrate, der Chloride, Bromide und Jodide, und wahrscheinlicb auch der Sulfurete.

Es aeigt sich nun imrner das Volum des Elementes, welches in den isomorphen Nitraten, Chloriden, Bromiden, Jodiden oder Sulfureten das grofsere eines Paures ist , in den isomorphen Sulfaten, Carbonaten, Silicaten und Alumi- natera urn einen grofseren absoluten Werth condensirt, so dafs es in diesen sogar oftmals das kleinere wird.

Es geht diefs aus nachfolgender Uebersicht deutlich hervor: a ) In den isoinorplien Chloriden , Broiiiideii urid Nitraten

ist K - Am = 2,7 bis 2,5 (69 ulld 71). ill d m isoinorphen Sulfaten ist umgehehrt

Am - K == 4,5 (72). 6 ) In den isoiiiorphen Chlor-, Broin- iind Jod-Verbindun-

geii ist R'a - Ag == 1,4 (75).

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265

111 den isomorphen Sulfaten ist umgekehrt Ag - Na = 2,1 (76).

c) In den isomorphen Nitraten ist Ba-Sr=5,1 (79).

Ba - Sr = 2,l his 2,7 (78), also halh so grofs. In den isomorphen Sulfaten iind Carbonaten ist

d ) In den isomorphen Nitraten ist Ba- Pb=4,1 (81). In den isomorphen Sulfaten und Carbonaten ist

Ba- P6 = 2,1 (go), d. i. halb so grofs. e ) Folgweise ist in den isomorphen Nitraten

Ph - Sr = 1,O (83) und in den isomorphen Sulfatell und Carbonaten

Pb - Sr = 0,6 (52), d. i. halb so grofs. f ) In den isomorphen Sulfureten ist Zn -Mn = 1,2 (93).

In den isomorphen Carbonaten und Aluminaten ist umgekehrt Mn - Zn = 2,O (92 und 95).

Alle vorstehenden Belationen driicken dasselbe Gesetz am, und es ist bis jetzt keine Relation bekannt, welche ihm widersprache.

1 103. Aus dieser gesetzmiifsigen Beziehung, welche noch zu weiteren inerkwiirdigen Aufschlussen zu fiihren verspricht, und ich werde darauf an anderer Stelle zuriickkommen, geht auch init Bestimmtheit hervor, dab die Volume von Kalium und Ammoiiiu~n, von Natriuni und Silber, von Blei und Strontium, voii Maagan und Zink in ihren isomorphen Verbindungen nicht als gleich zu erachten sind. Wirklich isoster scheinen nur Zink und Magnesium in den isoinor- phen Carbonaten und Aluminaten, und Eisen und Mangan in den Carbonaten und Silicaten.

Ueber den Zusammenhang von Isosterismus und Iso- morphismus werde ich demnbchst eiiiige Erorterungen und dahin gehorige Beobachtangen vorlegen.

Mannheim, den 5. Janiiar 1859.