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ANNALEN DER PHYSIK. JAHAGANG 1820, SIEBENTES STOCK. h'eue Bntdeckurzg-en fiber den Schwefel und fei- ne Siiuren. Frci dafgcficllt troa Gilbert. Der Schwefel fielit in fe'einan Eigenfcchaften der Chlori- ne und dem Saiierfioff nahe, Hietnuf hat ztierrt Hr, Gay- L u r f a c die Clremiker in den geifivollen Arhciten anfmerk- fan1 gemacht, auF die ihn feine Unterl'urhungen iiber die Chlorine und die Jodine gefiihtt haben, welche die Lder dierer Annalen aus rueinen freian Bearbeituagen derlelben kennen (B. 4% 11. 49, J. 1814 tl. 15 >. Schliett fich der Schwefel auch darin diefen beiden niacfitigen Gruadfiofien an, dars er fich, a i e fie, unmittelbar n i t den Metallen vet- bindet? oder Siebt cs nur chemilche Verbindungen zwi- fchen Siuren odcr Oxyden des Schwefels ruit Mettllloxyden, wie das ehemals die allgemeine hleinung war? Durch Hrn. Prouft find wir belehrt worden, dds Schwefel niit deti h g e r bckilnnten Metallen fich unmittelbar vereinigt , und dafs alle durch Schwefel verenten Metalle nichtr andets Js Schwefel und Metall in unniittelbaret cheinirchet Vcrei- Annal. d. Phyfik, B. 65. St.3. 3.1830. St. 7. P

Neue Entdeckungen über den Schwefel und seine Säuren

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ANNALEN DER PHYSIK.

J A H A G A N G 1820, SIEBENTES STOCK.

h'eue Bntdeckurzg-en fiber den Schwefel und fei- ne Siiuren.

F r c i d a f g c f i c l l t t r o a G i l b e r t .

Der Schwefel fielit in fe'einan Eigenfcchaften der Chlori- ne und dem Saiierfioff nahe, Hietnuf hat ztierrt Hr, Gay- L u r f a c die Clremiker in den geifivollen Arhciten anfmerk- fan1 gemacht, auF die ihn feine Unterl'urhungen iiber die

Chlorine und die Jodine gefiihtt haben, welche die Lder dierer Annalen aus rueinen freian Bearbeituagen derlelben kennen (B. 4% 11. 49, J. 1814 tl. 15 >. Schliett fich der Schwefel auch darin diefen beiden niacfitigen Gruadfiofien an, dars er fich, a i e fie, unmittelbar n i t den Metallen vet- bindet? oder Siebt cs nur chemilche Verbindungen zwi- fchen Siuren odcr Oxyden des Schwefels ruit Mettllloxyden, wie das ehemals die allgemeine hleinung war? Durch Hrn. Prouft find wir belehrt worden, dds Schwefel niit deti h g e r bckilnnten Metallen fich unmittelbar vereinigt , und dafs alle durch Schwefel verenten Metalle nichtr andets Js Schwefel und Metall in unniittelbaret cheinirchet Vcrei-

Annal. d. Phyfik, B. 65. St.3. 3.1830. St. 7. P

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nigiing find CAnnoI. B. 21; , Unterl: iiber die Schwefd-Me. talle nach f eineelnen Ahtiandl. I'roaTt's J. 1807). Sollte nicht daNelbe aiich mi[ den Schwefel- Alkalien der Fall r e p ,

uod Lollien wir daher in tlcn logenanntcii Scilwefc.1- Leberti

nicht aucfi Scliwefel - Kaliurn, Scfiwefel- Ndroniuut etc., kiirz Vereinigungen de$ Sclrwefels unniittelbar niit deli M e - talicn der Alkalien haben? Dieles fctiien ink, als ich fiber Hrn. Porret's nierltwirrdiSc rothfsrbende, Schwefel und Blaufioff enthaltende S i u r c (fulhp/:uretted - C ~ ~ I ~ C Z I ' L C -

ac id ) , einige Beruerkiingen und Berechnungen zrir h i t -

zifferiing ihrer wshrrn Natur nnfiellte, (Ann. B. 53 J . 1 3 16 21. I $ < ) , fehr wc.Rlrrfchcinlich zu fey11 d e r Art zit Polge,

wir Iicti dieSchWefe1- Alkalien, befondcrs it1 Beruhrurig itbit

WarCer verhalten. ,, Das garrieine, fril'ch bereitete und \ G I - lig trockene Scliwefel - Kali, StlLerte icli niich daher , ill nichts a h Schwefel- hn1iiini; denn ddfs bei dem Schwefel ein ahnliches Vsrlialten a h bei dem Blaofioff Statt finden follte, *elcher, \vie Hr. Gay-Luflac gezeigt h a t , TowVoliI ein Blaiilioff - Kaliurii a h ein BlatifioK- Kali bildan katin, i f i deshalb nicht wal~rfclieinlich , weil der Sch~vefel fich in]- aiier n u r mit den Mctallen und nicht niit ifircn Oxytlen ver-

bindet. Oder loliten die Metalloxyde der Alkalien hier eina

Ausnalinte mclchen?" -4uch lochte ich dort nechzuweifen, d d s es zwei verfchiedene Srhwefel - Kaliums gebe, von drnen das eine auf derfelben Menge Kali 3 M a i lo viel Srhwefel als das andere enthalte, der Analogie der Verbinduiigen zu Folge, welchc der Sauerlioff untl die Chlorine mit KaIiurn eingehen.

Diefen interenailten Gegenfiand von einerri Chemiker, wie Hr. V II u y u e l i n, unterfiicht zu Ikhn, der durch wohl erdarhts a n d forgfiltig diitchgef3hrte Verfiiche zii priifen, u n d aiif hlofse Rechnung nicht viel au gehcn gewolint ifi ;

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mut jeden Freund der WilTenfchaft erfreuen. Mit Vergna. gen h h ich, daCs er fich fiir diefelbe Anficht, die ich g e fafst hatte, entcchied, und mit noch erhahtern Interelre, dar, Hr. G a y - L u f f a c gegen feine Meinung auftrat , und die fchwierige und verwickeltc Materia mit feincr tiefen Kennt- nirs cheniifcher Thatfachen, und feiaeni hellen Blick, Urn-

kindlich erarterte, bei welctter Gelegenheit er uns niit ei- ner neuen Siiure des Schwcfels bekannt gemacht hat. Ich habe die beiden Atifktze dierer aiisgeteichneten Chemiker aus den Ann. deCliim.etdePhyJ:derHH. Gay-LuKac und Arago tome 6 hierher iibertragen; die Verbindung, in wel- clier fie erfccheinen, hat tnir erlaubt, fic, (befonders den erfiern, der irn Originale 43 Sciten einnimmt), wie ich glaiibe init Vortheil f i r die Deutlichkeit, Iehr betleutend abziikiircen.

Eine zweite neue Siiure des Schwefels ifi der Gegen- nand des dritten der folgendcn A u f h e , in welcheni uns die HH. Gay - L u f I a c und W e l t e r gemeinfchaftliche, durch eine paradox fcheinende Beohachtung das Hm. Wel- ter veranlabte LJnterfuchungen in Iobenswerlhrr Kiirze ge- ben. Wir Iernen durch fie eine neue Saure nes Scliwefelr, welche der Scllwefelliure am nichften fieht, nach ihren ausgezeichneten Eigenfchaften genau und mit Zuverliiffigkeit kennen, and diefe Entdeckiing ift f i r die Chemie von ei- ncm um l‘o gofsern lntereffti, als fie Manches, das feht oerwickclt iind khwierig zu r e p fchien, klar und Iiclitvoll macht. Die Schwefelfjiure vetwandelt fich in die neueSSu- ro o h m Garentbindung oder ein anderes in die Auger1 fal- lendes Rlerkmal, befondera bei ihrer Einwirkuns auf AI- kohol, und aiif die Yflamenfsfer j lie giebt fiir den Procefs der Eildung desSchwefc1- Aethers die wahre Erkliirung ; fie iCt Dahit’s Sclrwefelfiurs . SeriCimer’r Weintiire und Era-

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connot's Pnarrzen..Schwefeiriikkr~ j die YOR dsn bisherigen Lehren abweictienden Bmrenkungen diarer Chenrikcr , wel- che in den vorigerl Jalirgangen diekr Annelen enthallen Gnd, erlirilten durch lie ihre. wallre Redcutung und ihte Be: klirinkang; und fo darf diefer Auffatz, fo wenig als t h

Wereendicht: aus den beiden errten. Abharidlungen . in diden Jahrbiicliern dcr Naturwiflenlchaft fehlen. Gil6et.t.

S o leiclit cs aucli aiif dein erfion Anblick fc'clicint , dcif

Ziifiaiid zi i erforl'ciien , in \yclcliem fich dic Allialica uiid iiberliaiipt die Bahn in ilireii Verbindungen niit deiii Scliwefel befinden, 1'0 I'cliwicrig faiid e s docli Hr. Vaiiqiieliii, rnit ZuverlnfEgkeit nacliziiweil'cn, ob die Baltii, von denen wir jctzt wilI'en, dafb aircli lie Me- trilloxyde fiiid, ficli ebeii lb gegeii dcii Scliwefel , \vie die Oxycle cles andern Metalle verlialteii , oder iiiciit ? D34 will 1i';lgen: ob aiich fie wie die iliidrrii hletalloxy- de ilireii SaiierliofF beiiii Zuliniriieii - Sclmielzeii mit deu~ Scliwefcl thre i i 1alTt.n i i d ficji irn mctallil'clien ZuLiailde i l l it iliiii verbinden? wid ob ztvertens die Sclirvefellbiwe , welche Gcli in den A n f l o G q e n der