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60 Darslellung des reinen Antimonmetalles. gewiesen hat. W i tt s t e i n ernpfiehlt nur 2 Theile gepul- vertes Schwefelantimon in einem Glaskolben von doppelter Inhaltscapacitat rnit 8 Theilen roher Salzsaure von 1,430 spec. Gew. zu ubergiessen, so lange zu digeriren, bis aller Schwefelwasserstoff ausgetrieben ist, endlich noch 1 Theil rohe Salpetersaure von 4 $0 spec. Gew. hinzuzuselzen. Man Iasst dann erkalten, wenn nach einiger Zeit keine salpetrigen Dampfe mehr sichtbar sind, mischt etwa C Theile reines Wasser hinzu, so dass die Flussigkeit nicht milchig wird, lasst vollstandis absetzen, filtrirt durch ein doppeltes Filter, schlagt das I<iltrat mil Wasser nieder, wascht den Niederschlag so lange aus, bis das Abwaschwasser nicht mehr sauer ist, digerirt ihn in Breiform, nach Zusatz von ein Drittel kryst. Soda, einige Stunden lang, wascht aus- und trocknet. Das Anlimonoxyd wird so ganz rein erhalten. Das Schwefclantimon lost sich in der Salzsaure fast voll- standig auf unter Zuriicklassung von etwas Kieselerde und Schwefel, selbst Schwefelarsen wird zersetzt und gelost. Die Salpetersaure liist die letzten Antheile Metall und bewirkt die Bildung von Chloriden aus den Chloruren. 1st das Schwefelanlimon, wie gewohnlich, bleihaltig, so bildet sich durch die Einwirkung der Salpetersaure auf den Schwefel schwefelsaures Bleioxyd, welches durch Filtriren getrennt wird. Die Reduction des Oxyds schieht, indern man es fein reibt, ein Achtel seines ( ! ? : I wichts feines Kohlenpulver zusetzt, das Gemenge so fest als rnoglich in einen Tiegel druckt, mit einer 2Zoll hohen Lage von Kochsalz bedeckt und langsam bis zurn Gliihen erhitzt, wobei man die immer mehr an Volurn abnehrnende Masse zusammendruckt. Man pruft, ob das Metall fliissig ist, wirft auf die Oeffnung wieder Kochsalz, luhet, nach- dem die Masse flussig geworden, noch eine $icrlelstunde lang, nimmt den Tiegel aus dem Feuer und lasst erkalten. Urn das Zerscldagen des Tiegels zu vermeiden, kocht W i t ts t e i n dcnselben rnit Wasser, wobei es wohl gelingt, das Metall und die Schlaclte aus dem Tiegel zu schaffen. Urn die Anwendung sehr grosser Tiegel zu vermeiden, will W i t t s te i n, dass das Oxyd und die Iiohle mit Kleister zu einer Paste angestossen werde. Aus. 18; Unzen rohen Schwefelantimon erhielt er hochstcns 11 Unzen reines (1) Metall. (Buchn. Iiepert. f: d. Pli. 43. 1. 50.1 B. Neue Erleucbtung fur grosse Entfernungen. Die wunderbaren Resultate, zu denen D rum rn o n d kam, indem er den entzundelen Strom einer Mischung

Neue Erleuchtung für grosse Entfernungen

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Page 1: Neue Erleuchtung für grosse Entfernungen

60 Darslellung des reinen Antimonmetalles.

gewiesen hat. W i t t s t e i n ernpfiehlt nur 2 Theile gepul- vertes Schwefelantimon in einem Glaskolben von doppelter Inhaltscapacitat rnit 8 Theilen roher Salzsaure von 1,430 spec. Gew. zu ubergiessen, so lange zu digeriren, bis aller Schwefelwasserstoff ausgetrieben ist, endlich noch 1 Theil rohe Salpetersaure von 4 $0 spec. Gew. hinzuzuselzen. Man Iasst dann erkalten, wenn nach einiger Zeit keine salpetrigen Dampfe mehr sichtbar sind, mischt etwa C Theile reines Wasser hinzu, so dass die Flussigkeit nicht milchig wird, lasst vollstandis absetzen, filtrirt durch ein doppeltes Filter, schlagt das I<iltrat mil Wasser nieder, wascht den Niederschlag so lange aus, bis das Abwaschwasser nicht mehr sauer ist, digerirt ihn in Breiform, nach Zusatz von ein Drittel kryst. Soda, einige Stunden lang, wascht aus- und trocknet. Das Anlimonoxyd wird so ganz rein erhalten. Das Schwefclantimon lost sich in der Salzsaure fast voll- standig auf unter Zuriicklassung von etwas Kieselerde und Schwefel, selbst Schwefelarsen wird zersetzt und gelost. Die Salpetersaure liist die letzten Antheile Metall und bewirkt die Bildung von Chloriden aus den Chloruren. 1st das Schwefelanlimon, wie gewohnlich, bleihaltig, so bildet sich durch die Einwirkung der Salpetersaure auf den Schwefel schwefelsaures Bleioxyd, welches durch Filtriren getrennt wird. Die Reduction des Oxyds schieht, indern man es fein reibt, ein Achtel seines (!?:I wichts feines Kohlenpulver zusetzt, das Gemenge so fest als rnoglich in einen Tiegel druckt, mit einer 2Zoll hohen Lage von Kochsalz bedeckt und langsam bis zurn Gliihen erhitzt, wobei man die immer mehr an Volurn abnehrnende Masse zusammendruckt. Man pruft, ob das Metall fliissig ist, wirft auf die Oeffnung wieder Kochsalz, luhet, nach- dem die Masse flussig geworden, noch eine $icrlelstunde lang, nimmt den Tiegel aus dem Feuer und lasst erkalten.

Urn das Zerscldagen des Tiegels zu vermeiden, kocht W i t ts t e i n dcnselben rnit Wasser, wobei es wohl gelingt, das Metall und die Schlaclte aus dem Tiegel zu schaffen. Urn die Anwendung sehr grosser Tiegel zu vermeiden, will W i t t s t e i n, dass das Oxyd und die Iiohle mit Kleister zu einer Paste angestossen werde. Aus. 18; Unzen rohen Schwefelantimon erhielt er hochstcns 11 Unzen reines ( 1 ) Metall. (Buchn. Iiepert. f : d. Pli. 43. 1. 50.1 B.

Neue Erleucbtung fur grosse Entfernungen. Die wunderbaren Resultate, zu denen D r u m rn o n d

kam, indem er den entzundelen Strom einer Mischung

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Naue Erleuchtung fiir yrossa B i t / krmingen. 6 1

von Wasserstoff- und Sauerstoffw auf I h l k oder Magnesia leitete, sind jetzl allgemein beiannt, und man muss sicti nur wundern, dass es so lange gedauert hat, ehe man diese schonc Entdeckung nutzbar zu machen suchte, welche, auf die Leuchthiirme angewendet, die Beleuch- tungskraft, die man in denselben whhrend der letzten Jahre vermehrte, noch bedeutend steigern wurde. Herr G a u d i n ha1 jetzt in D r um m o n d s Verfahren eine Modi- fication gebracht, welche die Anwendung desselben er- leichtern muss ; sie bestelit darin, dass der Wasserstoff durch Alkohol oder nether ersetzt wird. Nach dieser Abanderung hat er einen Ap arat construiren lassen, welchen er f u n d sa'ddrul (siderayes Schiffslicht) nennt und vermittelst dessen man ein Fahrzeug in der Entfernung von einem Kilometer erkennen kann. Man kann sich leicht denken, wie wichtig es fur die Schifffahrt ware, wenn man die gewohnlichen Schiffslaternen, die durch Oel oder Wachskerzen erleuchtet werden und deren Mangelhaftigkeit ein immer wiederkehrender Grund von Unglucksfallen, besonders fur die DampEdiff fahrt ist, durch ein intensives und bei schlechtem Wetter unver- liischbares Licht ersetzen kiinnte. Weiin man die Ge- schwindigkeit der Dampfschiffe dadurch gesteigert hat, dass man ihre Langendimension ausserordentlich vermehrte, so sind sie auch dadurch fur das Sleuerruder weniger lenksarn und in ihren Wendungen und Schwenkun en schwerfalliger geworden, indem sie zur Ausfuhrung fer- selben einen vie1 grosseren Raum gehrauchen. Man be- greift daher leicht, wie nothwendig es ist, dass zwei Schiffe, die in entgegcngesetzter Richtun gehen und auf

sie bei Zeiten die zur Ausweichung erforderlichen Man- oeuvres vorzunehrnen vermogen.

Das sideralische Schiffslicht des Herrn Ga u d i n , das diesen Uehelstanden abzuhelfen bestimmt ist, besteht aus einem Sauerstoffbehalter, aus welchern das Gas unter einem Druck von 3 bis 4 Millimeter Quecksilber hervor- stromt und durch eine vertikale Rohre, welche durch die Axe des Dochts geht, in die Mitte einer Alkoholflamme geleile6 wird. Die ausstrahlendc vertiliale Flarnme macht ein kleines Kugelchen von Magnesia, das an einen Platin- faden gelothet ist,, gliihcnd. Die Lampe ist mit einem parabolischen Reflector versehen, dessen Brennpunct das Magnesiakugelchen einnimmt und in einer wohlverschlos- senen Laterne angebracht, die an ihrem vorderen Theile mit einem ebenen Glase versehen ist. Fur eine Erleuch-

einander stossen Itonnen, sich friihzeitig f l ernerken, damit

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tung durch zehn Flammen batriigt die Consumtion des Sauerstoffgases 117 Litrcs stundlich. Herr G a u d in schlast auch die Anwendung seines sideralen Schiffslichts f i r die Beleuchtung der Eisenbahnen vor. ( M . d . L. d. A. 1836.)

Verhinderung der Explosion des Schiesspulvers und Errichtung eines elektrischen Telegraphen in

Russland. Die franzosische Akademie der Wissenschaften hat

die Erfindung, dass man dem Schiesspulver die explo- dirende Kraft geben und nehmen kann, bekannt Die Akademie hat die Versuche gesehen, es ist a so kein Misstrauen mehr moglich. Pulvermagazine werden, wenn das vorgeschlagene Verfahren angewendet wird, Feuer fangen konnen und man wird SO ruhig dabei sein, wie bei einem andern Brande. Das Verfahren ist so einfach, dass man sich wundert, warurn derjenige, der das Pulver erfunden hat, nicht auch zugleich diess erfand. Urheber der Entdeckung ist ein sehr verdientes M i t lied der Aka- demie, der Artillerie- Officier R o b e r t. gein Vorschlas ist fol ender: hlan mische das Schieispulver mit Salpeter

zum Detoniren bringen konnen. Es wird zwar vom Feuer ergriffen werden, aber nicht aufflarnrnen, sondern, wie Kalk, der geloscht wird, unter Zischen zerfliessen. Urn die Explosion wieder moglich zu machen, darf man nur ein Sieb anwenden, durch welches die fremden Stoffe leicht ausgeschieden werden konnen. Manipulirt man aber nicht mit kornigem, sondern rnit zerstampftem Pulver, so muss man die Kohlentheilchen etwas stark wahlen, dann geht das Dulver durch das Sieh, wahrend die Kohle zuruckbleiht. Die Anwendunu des gepulverten Bleierzes hat dasselbe genugende ResuTtat geliefert. In einern der neuesten Versuche hat man zwei Tonnchen mit Pulver, das auf solche Weise praparirt war, uber einander ge- stellt, und das untere angezundet, und siehe da, in dem untern verglimrnte das Pulver, whhrend das obere unver- sehrt blieb. Die Warmeentwickluns war so gering, dass schon die Holzboden der Tonnchen, durch welche beide Pulvermengen getrennt wurden, das Umsichgreifen des Feuers verhindern konnten. Dieser letzte Versuch ist nicht von dem Erfinder selbst gemacht worden, sondern fand in Russland unter den Augen des Grossfursten Michael statt. Die Entdeckung ist schon geraume Zeit

Verhinderung der Explosion des Schiesspulvers.

G.

qemacht.

oder f ohlenstaub, so wird man es durch lteinen Versuch