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428 Kurze Originalmitteilungen Die Natur- wissensehaften "type b-split" X-ray reflections in chemically intermediate plagioclases. A detailed report of the experimental results and their petrological implications is planned for Z. Krist. -- The authors are most grateful to the Battelle Memorial Institute, Geneva, for putting electron microscope facilities with personnel at their disposal. Thanks are also due to Mr. BRUNNlgR for optical measurements and to Professor WEIBI~L for chemical analyses. fnstitut liar Kristallographie und Petrographic der ETH, Ziirich F. L~v~s, H.-U. NlSSEN and W. BOLLMANN Eingegangen am 7. April 1965 1) BAIER, E., and J. PEASE: Naturwissensehaften 44, t10 (t957). -- =)LAVES, F.: J. Geol. 60, 549 (t952), espec, p. 562. a) LAvEs, F.: Z. Krist. a) 107, 196 (1956); b) 113, 265 (1960), espee. p. 276. Neue Farbreakfionen au~ Sul~hytlrylgruppen F . IX~ROHNIKE und P. SCHILLER 1) entdeckten unlgmgst, dab Chloranil, Bromanil und 2,3-])ichlornaphthochinon in Chloro- form mit Benzthiazoliumsalzen in Gegenwart yon Alkali eine charakteristisehe Rotf~rbung des Chloroforms geben. Mit den Hydrolyseprodukten yon Benzthiazoliumsalzen ~) verlguft die Farbreaktion rascher, w~hrend sic mit den entsprechenden Disulfiden ausbleibt. ])araus kann man schlieBell, dab an der Reaktion die SH-Gruppe des hydrolysierten Thiazolringes beteiligt sein muB. Eigene Versuche zeigten, dab die genannten Chinone (in Chloroform) auch mit Cystein, Glutathion, Thio- glykols~ure, Athylmercaptan, Thiamin und Thiaminpyrophos- phat in 5 %iger KgCOa-L6sung typisehe Farbreaktiollen geben. Bet .~thylmercaptan und Thiamin wird die organisehe, beiden fibrigen Verbindungen die wggrige Phase gei~rbt. Spezi/itat der Reaktionen: Disulfide reagieren nieht. Won den Aminosiiuren ist nut Cystein diesen Reaktionen zug~nglich. Wie neuerdings bekallnt wurdea), bildet Chloranil aueh mit aromatischen Aminen farbige Produkte. Nach eigenen Ver- suchen trifft dies anch far I3romanil und 2,3-Dichlornaphtho- chinon zu. Im Unterschied zu den SH-Verbindungen treten diese Farbreaktionen jedoch schon ohne Zusatz yon Alkali ein. Eignung der Farbreahtionen /fir quantitative Bestimmungen: Die Reaktionen bildell in allen F~llen farbstabile L6sungen. Es wurde gepriift, ob die genannten Chinone zur spektralphoto- metrischen Bestimmung yon Cysteill, Glutathioll, Thiamin und Thiaminpyrophosphat herangezogen werden k6nnen. 2,3-Diehlornaphthochinon ist am besten geeignet. Bet Chlor- und Bromanil st6rt unter Umst~inden das Auftreten yon Chlor- bzw. Bromanils~ure (Violetff~rbullg); auch weisen ihre Re- aktionsl6sungen im Sichtbaren kein ausgepr~gtes Maximum auf. Die Absorptionsmaxima der Reaktionsl6sungen yon 2,3-Dichlornaphthochinon mit Cystein, Glutathion, Thiamin und Thiaminpyrophosphat liegen bet 435, 440, 445 bzw. 495 nm. Die mit diesell Verbindullgen aufgestellten Eichkurven er- fallen in dem untersuchten Bereich (10 his 500 ~xg) das Lam- bert-Beersche Gesetz. Fiir die Bestimmung von Thiamin bietet sich der Vorteil, dab das Reaktiollsprodukt mit 2,3-])ichlor- naphthochinon beim Ausschfitteln in Chloroform iibergeht: Man kann somit geringe Thiaminmengen auch in einem grogen Fltissigkeitsvolumen ohne vorhergehende Anreicherung be- stimmen. Der Mechanismus der genannten Farbreaktionen ist noch nicht genau bekannt. Papier- und ])annschiehtchromato- gramme der Reaktionsprodukte der drei Chinone mit Cystein bzw. Thiamin ergaben ffir jede Kombination mehrere Farb- flecke. Es ist anzunehmen, dab die einzelnen Farbl6sungen keine eillheitlichen Reaktionsprodukte enthalten. Die M6gliehkeit ether Bestimmung yon Thiamin in biolo- gischem Material mit Hilfe yon 2,3-Dichlornaphthochinon ist Gegenstand welter Untersuchungen. Messung der Spektren: In Reagenzgl~sern (20ml) mit Sehliffstopfen wurden 5mt 4 ;<t0-am Reagenzl6sung in Chloroform mit 2 ml Wasser, t ml 5 %iger K~CO~-L6sung und I ml 10-sin L6sullg der zu bestimmenden Verbindung nach- einander versetzt. Ffir die Aufstellung der Eiehkurven wurde letztere in Bruchteilen yon Iml zugesetzt unter entsprechellder Erg~nzung des Gesamtvotumens durch Wasser. Nach ein- sttindigem maschinellem Schfitteln wurden die Gemisehe 2 min zentrifugiert (1300 g), die entsprechenden Phasen vor- siehtig abpipettiert ulld spektralphotometrisch gemessen. Die Chloroformphase wurde mit wasserfreiem Natriumsulfat ge- trocknet. Institul jCir Ern~hrungswissenscha/t der Universitdt, Gie/3en (Direktor: Prof. Dr. H.D. CREMER), und Bundesanstalt fiir Fleisch/orschung, Kulmbach, Institut /fir Chemic und Physik (Direktor: ]~ro[. Dr. R, HAMM) K. HOFMANN Eingegangen am t9. Mai t965 x) KR6~NKE, F., u. P. SCHILLER: Privatmittlg.: SCHILLER,P.: Diss. GieBen 1965.- ~) KR6HNKE, F., U. W. FRIEDRIC~: Chem. Ber. 96, t195 (1963).- 3)GORE, P.H., u. B.B. WHEALS: Anal. Chim. Aeta 30, 34 (1964). Ref.: Chem. Zentr. 1964 (49), 22O. lnfrarotspektren der Tetrafhiomolybdate und Tetrathiowolframate Im Rahmen unserer systematischen Untersuchungen fiber Chalkogenoverbindungen und deren freie Sguren wurden die Tetrathiomolybdate Me2MoS 4 lind Tetrathiowolframate M%WS~ (mit Me = !K, Rb, Cs, NH4, TI) infrarotspektro- skopiseh 1) im Bereich von 4000 bis 33 cm -~ nntersueh* und die Bandenlagen der komplexen Anionen, die praktisch nn- abhgngig yon der Art des Kations 2) sind, zugeordnet (Ta- belie). -- Die ])arstellung der Verbindungen erfolgte nach zum Tell bekannten VerfahrenS). Die aufgeffihrten Tetra- thiomolybdate und Tetrathiowolframate kristallisieren mit Z = 4 in der Raumgruppe Pnam--D~ (Nr. 62) und geh6ren dem /J-K2SO4-Ty p an~), 4); in dieser Raumgruppe besetzen alle Zentralatome der Koordinationspolyeder die vierz~hlige Punktlage 4 (c). Tabelle. Schwingungsspektren yon Tetrathiomolybdaten und Tetrathiowolframaten IR-Schwingungs- Ta site- freqnenzen a) Zuordnun~ Aktivit~t Symmetrk [em-1] (G) Me,MoS~ M%WS4 h[Al[ vs(XS ) R A' 460 (m?) 450 (ss?) I m % ]E [ ~a(SXS) R A'+A'" % F~ d~(SXS) R+IR 2A'+A" 155(st, b) 145(st, b) 195 (ss) t87 (m)? 220 (as) i 215 (S) ? a) Irreduzible Darstellung (Ta). st = stark, m = mittel, s = sehwach, ss = sehr schwaeh, b = breit. Die irreduziblen Darstellungen fiir die Normalschwingun- gen der isolierten, tetraedriseh gebauten MoS S- und WS~- Ionen der Symmetrie Td ergeben sich zu 7~c~w= A 1 + E + 2F~. Die freien Ionen besitzen also 4 Normalschwingungen, yon denen zwei im IR-Spektrum zu erwarten sind (v 3 und v4); v 1 und v2 sind verboten. Wgbrend v 1 einfach ist, sind die zn v2 bzw. v3 und v4 geh6rigen Schwingungen zweifach bzw. drei- fach entartet. Die I~/-Symmetrie der freien Ionen kann im KristMlfeld dureh die Wirkung von Naehbarionen usw. welter erniedrigt werden; als sog. site-Symmetrien 5) kommen far T d in Frage: C1, Cs, C2, C3, C2v, D~, i)2d, S4, T und Tg. Aus der auf r6ntgenographischem Wege4), ~) bestimmten Punktlagenbe- setzung folgt, daB in M%MoS4 und M%WS 4 die site-Sym- metrie C s vorliegt2). Bet C s ist die Entartnng von va, v S und v~ aufgehoben. ])as muI~ bet einem genfigend groBen Aufl6sungsvermSgen des Spektrographen zu Aufspaltungen der entsprechenden Absorptionsbanden und auch zur Aufhebung der Verbote ffir vtund v2 fflhren. Die IR-Spektren der Tetrathiomolybdate und Tetrathio- wolframate zeigen erwartungsgemgl3 -- abgesehen yon der Verschiebung der Banden ins iXngerwellige Gebiet -- fihn- lichkeiten mit denen der SulfateT). Sowohl die Unabhi~ngig- keit der Bandenlage vom Kation 2) als aueh die zum Tell nur andeutungsweise in ]irscheinung tretenden Auswahlregeln der site-Symmetric lassen sich durch die relativ schwach polarisierende Wirkung der verwendeten Alkalimetallionen und der damit verbundenen geringfiigigen ;])eformation der Anionen erklgren (vgl. die Mo~S- und W<+S-Abstgnde6)). Eine ausfiihrliehe Publikation erfolgt in Verbindung mit weiteren infrarotspektroskopischen und rOntgenographischen Untersuchungen an anderer Stelle.

Neue Farbreaktionen auf Sulfhydrylgruppen

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428 Kurze Originalmit tei lungen Die Natur- wissensehaften

" t y p e b-sp l i t " X- ray reflections in chemical ly in te rmedia te plagioclases.

A detai led repor t of the exper imenta l results and their petrological implications is p lanned for Z. Krist . - - The authors are mos t grateful to the Bat te l le Memorial Ins t i tu te , Geneva, for pu t t i ng electron microscope facilities wi th personnel a t their disposal. Thanks are also due to Mr. BRUNNlgR for opt ical measurements and to Professor WEIBI~L for chemical analyses.

fnstitut liar Kristallographie und Petrographic der E T H , Ziirich

F. L~v~s, H.-U. NlSSEN and W. BOLLMANN

Eingegangen am 7. April 1965

1) BAIER, E., and J. PEASE: Naturwissensehaften 44, t10 (t957). - - =)LAVES, F.: J. Geol. 60, 549 (t952), espec, p. 562. a) LAvEs, F.: Z. Krist. a) 107, 196 (1956); b) 113, 265 (1960), espee. p. 276.

Neue Farbreakfionen au~ Sul~hytlrylgruppen

F. IX~ROHNIKE und P. SCHILLER 1) en tdeck ten unlgmgst, dab Chloranil, Bromani l und 2 ,3-] ) ichlornaphthochinon in Chloro- form mi t Benzthiazol iumsalzen in Gegenwar t yon Alkali eine charakter is t isehe Rot f~rbung des Chloroforms geben. Mit den Hydro lyseproduk ten yon Benzthiazol iumsalzen ~) verlguft die Fa rbreak t ion rascher, w~hrend sic mi t den en t sprechenden Disulfiden ausbleibt. ] )araus kann m a n schlieBell, dab an der Reak t ion die SH-Gruppe des hydrolys ier ten Thiazolringes betei l igt sein muB. Eigene Versuche zeigten, dab die genann ten Chinone (in Chloroform) auch mi t Cystein, Glutathion, Thio- glykols~ure, Athy lmercap tan , Thiamin und Thiaminpyrophos- p h a t in 5 %iger KgCOa-L6sung typisehe Farbreakt io l len geben. Bet .~ thylmercaptan und Thiamin wird die organisehe, be iden fibrigen Verb indungen die wggrige Phase gei~rbt.

Spezi/itat der Reaktionen: Disulfide reagieren nieht. Won den Aminosiiuren ist nu t Cystein diesen Reakt ionen zug~nglich. Wie neuerdings bekal ln t wurdea), bi ldet Chloranil aueh mi t a romat i schen Aminen farbige Produkte . Nach eigenen Ver- suchen t r i f f t dies anch far I3romanil und 2 ,3-Dichlornaphtho- chinon zu. Im Untersch ied zu den SH-Verb indungen t re ten diese Farbreak t ionen jedoch schon ohne Zusatz yon Alkali ein.

Eignung der Farbreahtionen /fir quantitative Bestimmungen: Die Reakt ionen bildell in allen F~llen farbstabi le L6sungen. Es wurde gepriift , ob die genannten Chinone zur spektra lphoto- met r i schen Bes t immung yon Cysteill, Glutathioll , Thiamin und Th iaminpyrophospha t herangezogen werden k6nnen. 2 ,3-Diehlornaphthochinon ist a m bes ten geeignet. Bet Chlor- und Bromani l s t6r t un te r Umst~inden das Auf t re ten yon Chlor- bzw. Bromanils~ure (Violetff~rbullg); auch weisen ihre Re- akt ionsl6sungen im Sichtbaren kein ausgepr~gtes Max imum auf. Die Absorp t ionsmaxima der Reakt ions l6sungen yon 2 ,3-Dichlornaphthochinon mi t Cystein, Glutathion, Thiamin und Th iaminpyrophospha t l iegen bet 435, 440, 445 bzw. 495 nm. Die mi t diesell Verbindullgen aufgestel l ten Eichkurven er- fallen in dem un te r such ten Bereich (10 his 500 ~xg) das Lam- ber t -Beersche Gesetz. Fiir die Bes t immung von Thiamin b ie te t sich der Vorteil , dab das Reakt io l l sprodukt mi t 2,3-])ichlor- naph thoch inon be im Ausschfi t te ln in Chloroform i ibergeht: Man k a n n somi t geringe Th iaminmengen auch in e inem grogen Fl t iss igkei tsvolumen ohne vorhergehende Anre icherung be- s t immen.

Der Mechanismus der genannten Farbreak t ionen is t noch n ich t genau bekannt . Papier - und ] )annsch ieh tchromato- g ramme der Reak t ionsprodukte der drei Chinone mi t Cystein bzw. Thiamin ergaben ffir jede Kombina t ion mehrere Farb- flecke. Es ist anzunehmen, dab die einzelnen Farbl6sungen keine eillheitl ichen Reak t ionsprodukte entha l ten .

Die M6gliehkeit ether Bes t immung yon Thiamin in biolo- gischem Material mi t Hilfe yon 2 ,3-Dichlornaphthochinon is t Gegens tand wel ter Untersuchungen.

Messung der Spektren: In Reagenzgl~sern (20ml) mi t Sehliffstopfen wurden 5 m t 4 ; < t 0 - a m Reagenzl6sung in Chloroform mi t 2 ml Wasser, t ml 5 %iger K~CO~-L6sung und I ml 10-s in L6sullg der zu bes t immenden Verb indung nach- e inander versetzt . Ffir die Aufstel lung der Eiehkurven wurde le tz tere in Bruchte i len yon Iml zugesetzt un te r entsprechel lder Erg~nzung des Gesamtvotumens durch Wasser. Nach ein- s t t indigem maschinel lem Schfi t teln wurden die Gemisehe 2 min zentr i fugier t (1300 g), die en t sprechenden Phasen vor- siehtig abpipe t t i e r t ulld spek t ra lphotomet r i sch gemessen. Die

Chloroformphase wurde mi t wasserfreiem Nat r iumsul fa t ge- t rocknet .

Institul jCir Ern~hrungswissenscha/t der Universitdt, Gie/3en (Direktor: Prof. Dr. H.D. CREMER), und Bundesanstalt fiir Fleisch/orschung, Kulmbach, Institut /fir Chemic und Physik (Direktor: ]~ro[. Dr. R, HAMM)

K. HOFMANN Eingegangen am t9. Mai t965

x) KR6~NKE, F., u. P. SCHILLER: Privatmittlg.: SCHILLER, P.: Diss. GieBen 1 9 6 5 . - ~) KR6HNKE, F., U. W. FRIEDRIC~: Chem. Ber. 96, t195 ( 1 9 6 3 ) . - 3)GORE, P.H., u. B.B. WHEALS: Anal. Chim. Aeta 30, 34 (1964). Ref.: Chem. Zentr. 1964 (49), 22O.

lnfrarotspektren der Tetrafhiomolybdate und Tetrathiowolframate

Im R a h m e n unserer sys temat i schen Unte r suchungen fiber Chalkogenoverbindungen und deren freie Sguren wurden die Te t r a th iomolybda te Me2MoS 4 lind Te t ra th iowol f ramate M%WS~ (mit Me = !K, Rb, Cs, NH4, TI) inf raro tspekt ro- skopiseh 1) im Bereich von 4000 bis 33 cm -~ nntersueh* und die Bandenlagen der komplexen Anionen, die prakt isch nn- abhgngig yon der Ar t des Kat ions 2) sind, zugeordnet (Ta- belie). - - Die ])ars tel lung der Verb indungen erfolgte nach zum Tell bekann ten VerfahrenS). Die aufgeffihrten Tetra- th iomolybda te und Te t ra th iowol f ramate kristall isieren mi t Z = 4 in der R a u m g r u p p e P n a m - - D ~ (Nr. 62) und geh6ren dem /J-K2SO4-Ty p an~), 4); in dieser Raumgruppe besetzen alle Zent ra la tome der Koordina t ionspolyeder die vierz~hlige Punkt lage 4 (c).

Tabelle. Schwingungsspektren yon Tetrathiomolybdaten und Tetrathiowolframaten

IR-Schwingungs- Ta site- freqnenzen a) Zuordnun~ Aktivit~t Symmetrk [em -1]

(G) Me,MoS~ M%WS4

h [ A l [ vs(XS ) R A' 460 (m?) 450 (ss?) I m

% ] E [ ~a(SXS) R A'+A'"

% F~ d~(SXS) R + I R 2A '+A" 155(st, b) 145(st, b) 195 (ss) t87 (m)? 220 (as) i 215 (S) ?

a) Irreduzible Darstellung (Ta). st = stark, m = mittel, s = sehwach, ss = sehr schwaeh,

b = breit.

Die i r reduziblen Dars te l lungen fiir die Normalschwingun- gen der isolierten, t e t raedr i seh gebau ten MoS S- und WS~- Ionen der Symmet r ie T d ergeben sich zu 7~c~w = A 1 + E + 2F~. Die freien Ionen besi tzen also 4 Normalschwingungen, yon denen zwei im I R - S p e k t r u m zu erwar ten sind (v 3 und v4); v 1 und v 2 sind verboten . Wgbrend v 1 einfach ist, s ind die zn v 2 bzw. v 3 und v 4 geh6rigen Schwingungen zweifach bzw. drei- fach entar te t .

Die I~/-Symmetrie der freien Ionen kann im KristMlfeld dureh die Wirkung von Naehbarionen usw. welter erniedrigt werden; als sog. site-Symmetrien 5) kommen far T d in Frage: C1, Cs, C2, C3, C2v, D~, i)2d, S4, T und Tg. Aus der auf r6n tgenographischem Wege4), ~) b e s t i m m t e n Punkt lagenbe- se tzung folgt, daB in M%MoS4 und M%WS 4 die s i te -Sym- metr ie C s vorliegt2).

Bet C s ist die E n t a r t n n g von va, v S und v~ aufgehoben. ])as muI~ bet e inem genfigend groBen Aufl6sungsvermSgen des Spek t rographen zu Aufspa l tungen der en t sprechenden Absorp t ionsbanden und auch zur Aufhebung der Verbo te ffir v t u n d v 2 fflhren.

Die I R - S p e k t r e n der Te t r a th iomolybda te und Tet ra th io- wolf ramate zeigen erwartungsgemgl3 - - abgesehen yon der Verschiebung der Banden ins iXngerwellige Gebiet - - f ihn- l ichkeiten mi t denen der SulfateT). Sowohl die Unabhi~ngig- keit der Bandenlage vom Ka t ion 2) als aueh die zum Tell nur andeutungsweise in ] i rscheinung t r e t enden Auswahlregeln der s i t e -Symmetr ic lassen sich durch die relat iv schwach polarisierende Wirkung der ve rwende ten Alkal imeta l l ionen und der dami t ve rbundenen geringfiigigen ;])eformation der Anionen erklgren (vgl. die Mo~S- und W<+S-Abstgnde6)).

Eine ausfiihrliehe Publikation erfolgt in Verbindung mit weiteren inf raro tspekt roskopischen und rOntgenographischen Unte rsuchungen an anderer Stelle.