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184 Jacqnelain, Antimon - 11. Arsenikwasserstoffgas. dae zu analysirende Mineralwasser einige Tropfen Kaliumeisen- cyanid zu giessen and hleraiit' cine Auflosung yon Chlor im Ueberschnsse zuznselzeit, am allen Schwefel, sei er vorlier als Schwefelmetnll, als schwefligsaures, unterscbwefligsaarcs Salz, oder als Schwcfclwasserstodgns vorhanden , in Scbwefel- sfiure umxuwandeln. Wenn die ganze Menge des Scbwefels bekonnt ist, so wird es sehr leicht seio, seioe verschiedenen Verbindungen zu bestimmen. XVIII. Neue Methode, alles Arsenik aus eiiaer sergif- teten thierischen Sz~bsttzn~ uusz;usiehen und 8 e It T 9 e r i leg e 31 e ng en v o n A r s e ti i 12-, P h o s p h o r-, Schtoefel - Wasserstoffgris oder 2011 schwef- ligsatirem Gas CWZG bestimmeti. Yon J A CQ U E LAIN. {Conipt. rend. 8. Janu. 16d.3. p. 88.) 3~ Verfahren, welches ich die Ehre habe, der Acadcmie vorsulegen, hesteht, in wenigen Worten xusamrncngefast, darin, dass der Aggregabustnnd der anirnalischcn Subslaozen zersGr1 wird untl Bie in ein fast iinlosliches Product, das so fein wie geschliimmler Send ist, umgewandelt werden; alles Gift, so wie allo snlalgen Bestondlheile, welche sie enthalfen, mawen dsge- gen gelBst und diese Lijsurig der Einwirkung yon Wasserstoff- gas im Entwickelungsrnomente unterworfen werden. Was die Ausfiibrung anlrngt, so ist sie zogleich schnell und leicht. Wenn marl rnit friscliem Fleisch oder rnit Eingeweiden ar- beitet, 80 fiingt inan damit mi, sie xu zrrmbneiden una in einem Marmorm6rser zu zerreiben. ljntersucht man uicht zersetzte Eingerveide, so schneidet mnn sie ebenfds in kleine SLBckchen und eerreibt sie noch trocken in einem Marmormarser mit Snud, der mit Chlarwasserstoffsiiure gereinigt und dann gegliiht wor- den jut. Diese Vorsicht wird sogenscheinlicb uherfliissig bei An- wendung von Excrementcn oder ausgebrocheaeo Substanaen.

Neue Methode, alles Arsenik aus einer vergifteten thierischen Substanz auszuziehen und sehr geringe Mengen von Arsenik-, Phosphor-, Schwefel - Wasserstoffgas oder von schwefligsaurem

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184 Jacqnela in , Antimon - 11. Arsenikwasserstoffgas.

dae zu analysirende Mineralwasser einige Tropfen Kaliumeisen- cyanid zu giessen and hleraiit' cine Auflosung yon Chlor im Ueberschnsse zuznselzeit, am allen Schwefel, sei er vorlier als Schwefelmetnll, als schwefligsaures, unterscbwefligsaarcs Salz, oder als Schwcfclwasserstodgns vorhanden , in Scbwefel- sfiure umxuwandeln. Wenn die ganze Menge des Scbwefels bekonnt ist, so wird es sehr leicht seio, seioe verschiedenen Verbindungen zu bestimmen.

XVIII. N e u e M e t h o d e , a l les A r s e n i k aus eiiaer se rg i f - t e t e n t h i e r i s c h e n S z ~ b s t t z n ~ uusz;usiehen u n d 8 e It T 9 e r i leg e 31 e ng e n v o n A r s e ti i 12-, P h o s p h o r-, Schtoefel - Wassers to f fgr i s o d e r 2011 s c h w e f -

l i g s a t i r e m Gas CWZG bes t immet i . Yon

J A CQ U E L A I N .

{Conipt. rend. 8. Janu. 16d.3. p. 88.)

3~ Verfahren, welches ich die Ehre habe, der Acadcmie vorsulegen, hesteht, in wenigen Worten xusamrncngefast, darin, dass der Aggregabustnnd der anirnalischcn Subslaozen zersGr1 wird untl Bie in ein fast iinlosliches Product, das so fein wie geschliimmler Send ist, umgewandelt werden; alles Gift, so wie allo snlalgen Bestondlheile, welche sie enthalfen, mawen dsge- gen gelBst und diese Lijsurig der Einwirkung yon Wasserstoff- gas i m Entwickelungsrnomente unterworfen werden.

Was die Ausfiibrung anlrngt, so ist sie zogleich schnell und leicht.

Wenn marl rnit friscliem Fleisch oder rnit Eingeweiden ar- beitet, 80 fiingt inan damit mi, sie xu zrrmbneiden una in einem Marmorm6rser zu zerreiben. ljntersucht man uicht zersetzte Eingerveide, so schneidet mnn sie ebenfds in kleine SLBckchen und eerreibt sie noch trocken in einem Marmormarser mit Snud, der mit Chlarwasserstoffsiiure gereinigt und dann gegliiht wor- den jut.

Diese Vorsicht wird sogenscheinlicb uherfliissig bei An- wendung von Excrementcn oder ausgebrocheaeo Substanaen.

Jacquelain, -4ntimon - u. Arsenikwasserstoffgas. 165

1st die Zerstiirung des Aggregatzostandes beendigt, so riihrt man das Game mit destillirtern Waeser zusammen, 80 dens man bei Anwendung von 100 Grammen thierischer Substanz ein halbes Litre Fliissigkeit erbllt. Dieses Gernisch unterwirft man kalt der Einwirliung eines Chlorstromes, der so laage tortgeselzt wird, bis die suspendirte Fliiesigkeit das Aneeheo von KiisesW erhngt hnt

Nachdem diese Fliissigkeit nun in einem Balloo gekacbl worden Ist, l6sst man sle bis den andern Tag elebeo, worauf sie nut Peine Leinwand gebracht und mit destillirtem Warner, welcbes durch Cblorwasserstoffsiiure angesiiuert ist, gewnscben wird.

Die helle und farblose Fliissigkeit wird hieraut gememen, gekocht, uin das ubersrhussige Chlor ruszutreiben, urfd endlich mit 80 Grammcn ZinK i n den der Academic besebrietrenen Ap- pttriti gebrncht , mit welchem eine aut'gelihtes Goldchlorid ent- baltende Wwchtlasctie verbundon ist. Dicser Apparat bedebt ans einer Sicherheitsrlihrt' ohno Kugel, durch welche Schwe- fehaure eingegossen wird ; aus einer unter einem rechlen Winkcl gebogenun Bubre , deren horizontales Stiick rnit gegliihlem As- best nnget'iiUt wird, der mit Bchwefelsfiure benetzt iat; aos einer geraden. schwer schrnelzbsren Riitire, die 4 Decimeter lang ist und a Millimeter Dorcbmesser bat: diese commurricirt mit cinem Wnscbilppiirat, der bicl zur Ralfle mil Goldchloridhasung ange- fiillt id, die ungePiihr 0,6 Gr. Gold enthiilt. Die gerade Riihre, die gegen die Mitte hin mit einem 1 Decim. laogeo Stucke fimchgold belegt ist, muss mit eiwr Spiriluslampo erhitzt wcr- den. Das Arsenik setzt sich metallisch in der bis zum Roth- gliihen crhitzfen Riihre ab; drs, welches enlrveicht, reducirt SO-

Port dns Goldchlorid und wnndelt sich in arsenige Shure urn. &s bleibt nun noch tibrig, das durch das Goldchlorid ge-

boiidenc Arsenik nuszuscheiden und es zo erkennea, wenn das met~lliscbe Arsenik in der horizontalen Bohre nicht condensirt worden ist, und dieses Arsenilc sorgGltig z5 beslimmen.

Urn dieses Arsenik zn erkennen, so wie urn es zu wageo, scbllgt man denselben W e g etn. Man mass zo diesem Zwecke daa Gold aug dem Ooldchlorid durcb iiberschiissige schwet'lige Siiure reducircn , den Ueberschuss dieses Gases dureh Kochen sustreiben, die Fliissigtreit abflltrireu und in einer tobulirten Re-

186 Ja c q u e 1 a in, Antimon - 11. Arsenikwasserstofas,

torte mit eiogcschllffenem Stiipsel, die mit einer Vorlsge verse- ben id, zor Trocknka abdarnpfen, am eine geringe Menge Goldsalz, welohe io der schwefligen Siure ge16st bleibt, zn zersetaen. Hieraaf wbch t man die Hetorte rnit Wiwser, wel- ches durch CBlorwasserstoKsiiure nngesiiaert ist , vereinigt diem Fliissigkeit rnit dem aberdeslillirten Product and liisst einen Btrorn Schwcfeetwssaersloffgas darchstreicheo. Der Ueberschuss diesels Bases wird dutch Kochcn entfernt; entflich siissf man mft wnrmem Waaser aus und sammelt den bei 100 Grad ge- trockneten hicdereehlag. In dieaem Zustande ist das Schwcfel- nraenik geeignet, zu den gewijhnlichen PriiPongen engewandt zu werdeo, d. h. ee Irisst sich i n Arsenik, arsenige Siiure und in srseoiksaures Silberoxyd ommandeln.

Will man Arsenik in den Knochen der Thiere sul'mchen, so miis.sen sie, wenn sie gross s ind, geraspelt werden, wie cs mit dcm Hirscbhorn geschieht; diem Spiine werden i n ein Tuch gebraeht, ein Btickchen d a r a u s gebiltlet and i n Wnsser aufge- baogt, welohes mit ChlorwassersfoffsLure schwach angesiiuert is!, urn alle rnineralischen Sslze, welcbe sie enlhnlten, aufzuliiseo und om 80 wenig wie miiglich die Substsnz anzugreifen.

Die erhaltenc Flfiesigkeit wird hierauf im Apparate onler- sucht, wie oben angegeben worde, nor dass reine Chlorwasser- atoffssare and nicbt Scbwefelsirurc zor Entwickelung des Wne- serstoffes aogewandt wird. Otinc diese Maassregel wurde ein reichlicher Niederschlag von schwefelsaurcm Kalk etitsteken, und die Schwefelsiiure liiinnle nicht metir auf das %ink ein- whken.

Endlich wird der in dein Tuche gebliebene gelafinijsc Hiieksfand zerrieben, dann mit Wasser angeratirt ant1 der bei der Muskelfaser nngegebcnen Behandlong, niimlich der Einwir- kung des Chlors, unterworfen.

Bier folgt die Tabelle dcr Versuchc, welchc mit Fleisch von einem Ochsen ond einem Schafe und den Knochen dieser Thicre angeslellt worden sind.

J a c q u e I a i t~ , Antimon - u. Arsenikwasserstoffgga. 187

Dauer eiuee jeden Versuches: 36 Stunden.

Qunntitiit des aogcwondten

iMetalles.

Volumen des erzeug-

ten Gases.

80 Gr. Zink.

80 Gr. Zink.

80 Gr. Zink.

80 Gr. Zink.

80 Gr. Zink.

80 Gr. Zink.

80 Gr. Zink.

26,4 Liter WasserdoB.

gas.

26,4 LWas- s+rstoiTgas.

%8,6 LWas. serstoffgaa.

26,4L.Wns- aersioffgas.

- 26,4Ii.Was. serstoffgm.

26,4L.Was serstoffgas.

a6,41A. Was sersloffgas.

-- Angewandte Reagennlien.

ffoldcllorid i n zwei

Waschfla- when.

dercgi.

dePgl.

deJgl.

desgl.

dcsgl.

desgl.

Bemerkongen.

i25 Gr. Leber, I25 Gr. Bern, 125 Gr. Muskeifleiscb. Sehr leichte Reduetion in der ersten Kogel, aber keia metailischee Ar- senik in der mit Raunch- gold belegten RBhre. Weder Giiure noch Ar- senik im Goldchlorid. Aus 500 Gr. Knochen vom Ochsen eine Spur Gold j weder Arsenik lo der belegten Riibre, noch im Goldcblorid. Mil dzr Knorpel - Yub- staoz der vorbergehen- den Knocben j dieselbe Reaction.

Mit 125 Gr.Nluskclfle1ach YO= SehaPe ; dieselben Fbulfate.

--

Mit 100Gr.Kirochen vom SchaPe; dasselbcResuHat.

Mil der Gnllerle dcr vor- hergehenden Knocben ;

dassetbe Resoltat.

Mit 100 Gr. Ochsen- fleisch und 6 Tropeen einer LBsong von ar8e- niger S%ore, die v,oMil- ligr. sup I Cublkoenlim. enlbielt. Sehr deutliche Reduction In der ersten Kugel, arsenige S h e im Goldchlorid, kein Arse- nik in der belegtenRijhre.

188 J a q u e m a r t , uber die Uringihrung.

Die vorber bewiesene Empfindlicbkeit des Goldchlorids fiir den Scbwefelwssserstoff vornusgesetzt, ergiebt sich :

i) dass kein Arsenik in den snleigen Lasungen der Kno- ohen des Rindes und dee Schafes enthelten war;

dam die geringe Menge thierisober Subdanz, welche dime Lijruagen immer enthatten, auf beine Weisa verhindert, dass sich kleine Mengen von Arsenikwasserstoffgas erzeugen.

Ich will nicht die laoge Reihe yon Verauchen anfiihren, welohe angoatellt wurden , urn das Anfimonwasserstoffgae in Goldchlorid aufuhngen ; die Verauche, aue dieselbe Weise an- gestellt wje beim Arsenikwasserstoffgas , gaben eben so genaue Besulfate.

Dasaelhe gilt vom Phosphorwasserstoffgas, denn feuchtes Waaserstorggas, wdcbes dorch eine kleine RiJhre ging, die cin Centigr. pulverriirmiges Phosphorbaryum entbielt , gab allen Phosphorwasserstoff in der ersten Blegung der Waschriibre sb. Aber daraus, dass das Antimonwasserstoffgns durch dns Ooldchlorid ebeo SO wie das Areenikwas8erstoffgas condensirt wer- den linnn, darf man niclit schliessen, dsss die Methode zur Ent- decknng des ArsenikR in orglmiscben Substanzen aocb filr dna Antimon anwendbar sei j diess 1st keincsweges der Fell j alie Antimonverbindungen, welche so auf'gelast s ind, dass sie eich mil Wasser aiobt triibeti, geben nnr einen Theil des Anlimons ale Antimonwnrtaeretoffgas ab , ein anderer wird gemlt. Man dnrf daher niemals das Antimoo einer Verbinduiig drrrch Zink und verdiinnte Schwefelsiiure bestimmen und eben 80 wenig den WalrsemtoiTapparat aowendcn, u m das Antimoo Bus einer damit vergiftcteo Substana suszuaiehen,

XIX. Uieber d i e Uringdhvung.

Von J A Q U R 51 ART.

(Anncrles de chim. c t de phys . F h r . 18,s. p . i d 9 . j

Der Uria, der von einem gesundenMenschen gelassen und fo ganz reineo Oef'iiiiasen gesammelt worden ist, veriindert eich