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Mohr: Iqeue Weingeisflaml)e. 291 3) Herstellung des atmosph/irischen Drucks. Man ~iffnet 2 und 1/isst aus 4 so viel Fltlssigkeit ausfliessen~ bis die Iqiveaus in k und B gleieh hoch stehen und schreitet dann zum Ablesen des iibrigen Gasvolums. Das dauernde 0effnen der Quetschhiihne geschieht dureh Einsehieben passender I-lolzkeile. Wi~hrend des Iqichtgebrauchs werden die Quetsch- hahne abgezogen. Der Schluss der Kautschuksehliiuehe dutch Quetsch~ hiihne ist sicherer und dichter als dureh glaserne I=Iahne. l~eue Weingeistlampo. Von Dr. ~'. ~ohr. Durch die Weingeistlampe mit kreisfSrmigem Dochte nnd innerem Luftzug, ~velche Berzelius yon Paris mitbrachte und empfahl, und die noch heute seinen Namen ffihrt~ wurde das chemische Laboratorium wesentlich verbessert. ¥iele krbeiten~ die man sonst unter einem Rauch- range mit ttolz- oder Steinkohleu ausfiihren musste, konnten nun in einem Zimmer auf jedem Tische vorgenommen werden. In den grSsseren Laboratorien ist die Weingeistlampe durch den B unsen'schen Bren- ner verdr/ingt, aber dennoeh bedienen sieh viele Chemiker, die keine Gasleitung haben, derselben, und bei gewissen Arbeiten ist sie noeh dem Gasbrenner vorzuziehen. So werden Platintiegel im Leuehtgas matt, rauh nnd zuletzt rissig yon dem unvermeidlichen kleinen Gehal~ des Gases an Sehwefelkohlenstoff und zuweilen auch an Sehwefelwasserstoff. Man be- dient sich deshalb auch ira analytisehen Laboratorium noch stellenweise der Weingeistlampe um Filter mit feuerbest~ndigen I~iederschl~gen zu ver- brennen. Die gewiihnliche Berzeliuslampe aus Messing hat folgende l~achtheile : Man sight nieht den Stand des Weingeistes und wenn er ausge- br~nnt ist. verbrennt aueh ein Sttiek des Dochtes, -- die Arbeit wird unterbrochen und nnter Umstanden kSnnen Fltissigkeiten zurtieksteigen, der Docht ist zu klein, und wenn er einigemal angebrannt ist, reieht er nieht mehr his auf den Baden; das ¥erlSschen der Lampe tritt dann noch rascher ein, weil nieht aller Weingeist aufgesaugt werden kanm Es verdunstet viel Weingeist, well die Fugen nicht dicht geschlossen

Neue Weingeistlampe

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Mohr: Iqeue Weingeisflaml)e. 291

3) H e r s t e l l u n g des a t m o s p h / i r i s c h e n D r u c k s . Man ~iffnet 2 und 1/isst aus 4 so viel Fltlssigkeit ausfliessen~ bis die Iqiveaus in k und B gleieh hoch stehen und schreitet dann zum Ablesen des iibrigen Gasvolums.

Das dauernde 0effnen der Quetschhiihne geschieht dureh Einsehieben passender I-lolzkeile. Wi~hrend des Iqichtgebrauchs werden die Quetsch- hahne abgezogen. Der Schluss der Kautschuksehliiuehe dutch Quetsch~ hiihne ist sicherer und dichter als dureh glaserne I=Iahne.

l~eue Weingeistlampo. Von

Dr. ~'. ~ohr.

Durch die Weingeistlampe mit kreisfSrmigem Dochte nnd innerem Luftzug, ~velche B e r z e l i u s yon Paris mitbrachte und empfahl, und die noch heute seinen Namen ffihrt~ wurde das chemische Laboratorium wesentlich verbessert. ¥iele krbeiten~ die man sonst unter einem Rauch- range mit ttolz- oder Steinkohleu ausfiihren musste, konnten nun in einem Zimmer auf jedem Tische vorgenommen werden. In den grSsseren Laboratorien ist die Weingeistlampe durch den B unsen ' s chen Bren- ner verdr/ingt, aber dennoeh bedienen sieh viele Chemiker, die keine Gasleitung haben, derselben, und bei gewissen Arbeiten ist sie noeh dem Gasbrenner vorzuziehen. So werden Platintiegel im Leuehtgas matt, rauh nnd zuletzt rissig yon dem unvermeidlichen kleinen Gehal~ des Gases an Sehwefelkohlenstoff und zuweilen auch an Sehwefelwasserstoff. Man be- dient sich deshalb auch ira analytisehen Laboratorium noch stellenweise der Weingeistlampe um Filter mit feuerbest~ndigen I~iederschl~gen zu ver- brennen. Die gewiihnliche Berzeliuslampe aus Messing hat folgende l~achtheile :

Man sight nieht den Stand des Weingeistes und wenn er ausge- br~nnt ist. verbrennt aueh ein Sttiek des Dochtes, - - die Arbeit wird unterbrochen und nnter Umstanden kSnnen Fltissigkeiten zurtieksteigen, der Docht ist zu klein, und wenn er einigemal angebrannt ist, reieht er nieht mehr his auf den Baden; das ¥erlSschen der Lampe tritt dann noch rascher ein, weil nieht aller Weingeist aufgesaugt werden kanm Es verdunstet viel Weingeist, well die Fugen nicht dicht geschlossen

292 Mohr : ~eue Weingeistlampe.

sind, so dass man eine ltingere Zeit nieht gebrauchte Lampe regelm~ssig leer fiadet; das Messing nimmt sehr bald yon den Di~mpfen and aufge- spritzten Fltissigkeiten eine schwarze sehr unangenehme Farbe an.

Ich finde nun, dass eine gate Petroleumlampe mit durchsichtigem Oelgefi~ss nile diese Schwierigkeiten beseitigt, wenn man sie mit Wein- geist ftillt. Sie hat einen 3 bis 4real so langen Docht, der tibrigens niemals anbrennt, weil man in jedem Augenblick sehen kann, ob der

Fig. 12. Docht noch im Weingeist h~ngt, und man eine leere Lampe nicht anzu- zilnden versuchen wird. Der flache Docht, welcher in den Oelbeh~lter hineinh~ngt, wird darch die eigen- thtimliche Einrichtnng des Brenners in einen Cylinder geschlossen. ~Iaa wi~hlt einen solchen "~on bedeuten- dem Durchmesser, etwa 25- -30 ml~ innerem Durchmesser an der Spitze. Die Art der Yerbindung der Lampe mit dem chemisehen Stative ergibt sieh aus der Zeichnung Fig. 12. Der glaserne Fuss des 0elbeh~Iters setzt sich mit hurter Reibung in ein HolzklStzchen, welches sich tiber die Messingdri~hte schiebt, auf die man auch die Berzelius'sche Lampe zu setzen pflegt. Ein g]aserner Cy-

linder umgibt die Flamme and liisst sie immer sichtbar. Die Regulirung der Flamme ist sehr zart and sicher.

Bestimmung yon ~schwetliger S~ure und Schwefelwa~sserstoff mit Jod.

Yon

Dr. •. ]~ohr.

Bekanntlich hat B u n s e ne ine volumetrische Methode ,con sehr all- gemeiner Anwendbarkeit auf die Wechselwirkung yon schwefliger Si~ure and Jod gegriindet, und die Bedingung nachgewiesen, unter welcher