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UNGARNDEUTSCHES WOCHENBLATT 50. Jahrgang, Nr. 48 Preis: 92 Ft Budapest, 1. Dezember 2006 „Ich möchte meine Kenntnisse an die Jugend weitergeben“ Die Auszeichnung „Für das Un- garndeutschtum in Moor“ erhielt Alois Schwartz. Er ist Verfasser des Buches „Die Geschichte und das Leben der Ungarndeutschen in Moor“, sammelt die Moorer Tradi- tionen und Bräuche, er ist Hobby- Stammbaumforscher und Mitglied mehrerer Kulturgruppen. Seite 3 Die graue Eminenz Reflexion, gegenseitiger Austausch und eine Fortbildung waren die zentralen Bestandteile des letzten Mitarbeitertreffens des Instituts für Auslandsbeziehungen dieses Jah- res, das vergangene Woche in Re- schitza, Rumänien, stattfand. Seite 3 Bauornamente für Hunderte von Budapester Gebäuden Das Antlitz der heutigen ungari- schen Hauptstadt wäre unvorstell- bar ohne die Tätigkeit von Julius Jungfer (1841 – 1908). Der Grün- der der legendären „Kunstgewerbe- Metallwarenfabrik“ war an der in- nen- und außenarchitektonischen Dekoration von mehr als zweihun- dert Budapester Gebäuden betei- ligt. Seite 4 Schicksalsbilder im Spiegel der Literatur Die Relevanz des Bandes ist unter den Neuerscheinungen in Verbin- dung mit der ungarndeutschen Lite- ratur mehrfach hervorzuheben. Der 1960 geborene Autor József Heil- mann ist ein Pseudomitglied der Er- lebnisgeneration, da er zwar die Vertreibung selbst nicht, jedoch de- ren Folgen, den Zerfall der ungarn- deutschen Kultur und Lebensweise, erlebt hat. Seite 6 Auf zu neuen Ufern Als ausgesprochen ergebnisorien- tiert kann die außerordentliche De- legiertenversammlung der GJU be- zeichnet werden, die vergangenen Samstag im Ungarndeutschen Bil- dungszentrum in Baje stattgefun- den hat. Seite 13 Aus dem Inhalt Neue Zeitung Neue Zeitung Bildung braucht neue Wege Wie ist der Stand der Dinge im ungarndeutschen Unterrichts- wesen, welche Veränderungen sind zu erwarten und welche Wege in die Zukunft sollten fest- gelegt werden. Auf diese Fragen versuchte eine Konferenz am 24. November in der Budapester LdU-Geschäftsstelle eine Ant- wort zu geben. Eingeladen hatten zum Meinungs- austausch das Ungarndeutsche For- schungsinstitut der ELTE Univer- sität sowie die Landesselbstverwal- tung der Ungarndeutschen. Das Ziel war, so der Organisator Dr. Kolo- man Brenner NZ gegenüber, daß die Betroffenen aus den verschiedenen Bereichen ein umfassenderes Bild erhalten und über die erforderlichen Reaktionen nachdenken. Die Tatsa- chen zählte in seinem Vortrag Staatssekretär Prof. Karl Manherz auf. Um das ungarische Bildungs- system auf dem Stand von heute zu erhalten, müßte es jährlich 130 000 Kinder mehr geben; da diese fehlen, müsse zukünftig mit dem Verlust von Lehrerstellen und der Schlie- ßung von Schulen gerechnet wer- den. Es würde auch zu viele deut- sche Lehrstühle an den Hochschulen und Universitäten geben, erhalten- bleiben könnten nur diejenigen, die mit Qualität Studenten anlocken könnten. Geld für qualitative Pro- gramme in kleineren Gruppen gebe es trotzdem nicht. Von der Notwendigkeit der Ver- änderung ging in ihrem Vortrag auch die Hauptdirektorin des Un- garndeutschen Bildungszentrums in Baja, Dr. Elisabeth Knab, aus. Man müsse zur Kenntnis nehmen, daß die Schüler mangelhaft Deutsch sprechen würden und die meisten Lehrer mangelhaft ausgebildet seien. Dr. Knab schlug die Schaf- fung eines Qualitätsrahmens für den ungarndeutschen Unterricht vor und ermunterte zur Selbstevaulierung, die vom Gesetz auch vorgesehen werde. Da das Ziel der Konferenz auch im gegenseitigen Kennenlernen der Tätigkeit des jeweils anderen be- stand, sprach Anna Lafferton über das Ungarndeutsche Pädagogische Institut in Fünfkirchen, Alfred Manz aus Baja (Foto) über die Verände- rungen im Gymnasialbereich, Dr. Katalin Árkossy über die Arbeit des ungarndeutschen Forschungsinstitu- tes an der ELTE, Dr. Elisabeth Knipf über den Spracherwerb der Kinder und Professorin Katharina Wild über die Dialekt- und Volkskunde- forschung. Dr. Maria Erb stellte die Zeitschrift „Deutsch Revital“ vor, Ibolya Hock-Englender analysierte die zur Verfügung stehenden Lehr- materialien. In Anbetracht der Situation verab- schiedeten die Teilnehmer der Kon- ferenz eine Stellungnahme, die Bil- dungsminister Hiller geschickt wurde. In dieser wird ihm die Fach- kompetenz der Experten des ELTE- Forschungsinstituts und die des un- garndeutschen Pädagogischen Insti- tuts angeboten, vor allem in Berück- sichtigung der Projekte im Rahmen der Fachausbildung, die künftig aus einem EU-Budget finanziert werden könnten. Die Konferenz beauftragte Ilona Hock-Englender mit der Bil- dung eines Teams, das die zur Ver- fügung stehenden Lehrmaterialien unter die Lupe nehmen und Vor- schläge zu einer neuen Vorgehens- weise auf diesem Gebiet auf den Tisch legen soll. ani Prozeß undurchsichtig geblieben Als geeignet zur allgemeinen De- batte befand der Parlamentsaus- schuß für Selbstverwaltungen und Gebietsentwicklung die aktuellen Berichte der Ombudsleute. Die Ver- treter aller Parteien sprachen sich einstimmig für diese Berichte aus. In dem des Minderheitenombuds- manns Dr. Jenô Kaltenbach heißt es, obwohl man bestrebt gewesen sei, das System der Minderheiten- selbstverwaltungen zu rationalisie- ren, um dem sog. „Ethnobusineß“ ein Ende zu bereiten, sei dieser 35 Jahre Deutscher Nationalitätenchor von Taks „Lasset uns singen die Hoffnung euch bringen“ Unter diesem Motto stand die Ge- burtstagsfeier des Takser Frauen- chores am 25. November zu seinem 35jährigen Bestehen. Zu dieser Feier waren befreundete Chöre ein- geladen, darunter auch der des deutschen Freundeskreises aus Ha- rast. Der Takser Frauenchor wurde 1971 aus der Taufe gehoben. Tauf- pate war die TV-Sendung „Reicht brüderlich die Hand...“. „Leise erklingen Glocken der Liebe Für die Menschen auf dieser Erde Und sie ertönen in allen Winden Überall wo Menschen sind. Völker der Erde reicht euch die Hände, Lasset uns singen die Hoffnung euch bringen, Leise erklingen Glocken der Liebe, Für die Menschen auf dieser Erde, Für den Frieden auf unsrer Welt.“ (W. A. Mozart) (Fortsetzung auf Seite 4) (Fortsetzung auf Seite 2)

Neue Zeitung - vudak.hu fileBaja, Dr. Elisabeth Knab, aus. Man müsse zur Kenntnis nehmen, daß die Schüler mangelhaft Deutsch sprechen würden und die meisten Lehrer mangelhaft ausgebildet

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UNGARNDEUTSCHES WOCHENBLATT 50. Jahrgang, Nr. 48 Preis: 92 Ft Budapest, 1. Dezember 2006

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Die Auszeichnung „Für das Un-garndeutschtum in Moor“ erhieltAlois Schwartz. Er ist Verfasser desBuches „Die Geschichte und dasLeben der Ungarndeutschen inMoor“, sammelt die Moorer Tradi-tionen und Bräuche, er ist Hobby-Stammbaumforscher und Mitgliedmehrerer Kulturgruppen.SSeeiittee 33

DDiiee ggrraauuee EEmmiinneennzzReflexion, gegenseitiger Austauschund eine Fortbildung waren diezentralen Bestandteile des letztenMitarbeitertreffens des Instituts fürAuslandsbeziehungen dieses Jah-res, das vergangene Woche in Re-schitza, Rumänien, stattfand.SSeeiittee 33

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Das Antlitz der heutigen ungari-schen Hauptstadt wäre unvorstell-bar ohne die Tätigkeit von JuliusJungfer (1841 – 1908). Der Grün-der der legendären „Kunstgewerbe-Metallwarenfabrik“ war an der in-nen- und außenarchitektonischenDekoration von mehr als zweihun-dert Budapester Gebäuden betei-ligt.SSeeiittee 44

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Die Relevanz des Bandes ist unterden Neuerscheinungen in Verbin-dung mit der ungarndeutschen Lite-ratur mehrfach hervorzuheben. Der1960 geborene Autor József Heil-mann ist ein Pseudomitglied der Er-lebnisgeneration, da er zwar dieVertreibung selbst nicht, jedoch de-ren Folgen, den Zerfall der ungarn-deutschen Kultur und Lebensweise,erlebt hat.SSeeiittee 66

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Neue ZeitungNeue ZeitungBildung braucht neue Wege

Wie ist der Stand der Dinge imungarndeutschen Unterrichts-wesen, welche Veränderungensind zu erwarten und welcheWege in die Zukunft sollten fest-gelegt werden. Auf diese Fragenversuchte eine Konferenz am24. November in der BudapesterLdU-Geschäftsstelle eine Ant-wort zu geben.

Eingeladen hatten zum Meinungs-austausch das Ungarndeutsche For-schungsinstitut der ELTE Univer-sität sowie die Landesselbstverwal-tung der Ungarndeutschen. Das Zielwar, so der Organisator Dr. Kolo-man Brenner NZ gegenüber, daß dieBetroffenen aus den verschiedenenBereichen ein umfassenderes Bilderhalten und über die erforderlichenReaktionen nachdenken. Die Tatsa-chen zählte in seinem VortragStaatssekretär Prof. Karl Manherzauf. Um das ungarische Bildungs-system auf dem Stand von heute zuerhalten, müßte es jährlich 130 000Kinder mehr geben; da diese fehlen,müsse zukünftig mit dem Verlustvon Lehrerstellen und der Schlie-ßung von Schulen gerechnet wer-den. Es würde auch zu viele deut-sche Lehrstühle an den Hochschulenund Universitäten geben, erhalten-bleiben könnten nur diejenigen, diemit Qualität Studenten anlockenkönnten. Geld für qualitative Pro-gramme in kleineren Gruppen gebees trotzdem nicht.

Von der Notwendigkeit der Ver-änderung ging in ihrem Vortrag

auch die Hauptdirektorin des Un-garndeutschen Bildungszentrums inBaja, Dr. Elisabeth Knab, aus. Manmüsse zur Kenntnis nehmen, daßdie Schüler mangelhaft Deutschsprechen würden und die meistenLehrer mangelhaft ausgebildetseien. Dr. Knab schlug die Schaf-fung eines Qualitätsrahmens für denungarndeutschen Unterricht vor undermunterte zur Selbstevaulierung,die vom Gesetz auch vorgesehenwerde.

Da das Ziel der Konferenz auchim gegenseitigen Kennenlernen derTätigkeit des jeweils anderen be-stand, sprach Anna Lafferton überdas Ungarndeutsche PädagogischeInstitut in Fünfkirchen, Alfred Manzaus Baja (Foto) über die Verände-rungen im Gymnasialbereich, Dr.Katalin Árkossy über die Arbeit desungarndeutschen Forschungsinstitu-tes an der ELTE, Dr. Elisabeth Knipfüber den Spracherwerb der Kinderund Professorin Katharina Wild

über die Dialekt- und Volkskunde-forschung. Dr. Maria Erb stellte dieZeitschrift „Deutsch Revital“ vor,Ibolya Hock-Englender analysiertedie zur Verfügung stehenden Lehr-materialien.

In Anbetracht der Situation verab-schiedeten die Teilnehmer der Kon-ferenz eine Stellungnahme, die Bil-dungsminister Hiller geschicktwurde. In dieser wird ihm die Fach-kompetenz der Experten des ELTE-Forschungsinstituts und die des un-garndeutschen Pädagogischen Insti-tuts angeboten, vor allem in Berück-sichtigung der Projekte im Rahmender Fachausbildung, die künftig auseinem EU-Budget finanziert werdenkönnten. Die Konferenz beauftragteIlona Hock-Englender mit der Bil-dung eines Teams, das die zur Ver-fügung stehenden Lehrmaterialienunter die Lupe nehmen und Vor-schläge zu einer neuen Vorgehens-weise auf diesem Gebiet auf denTisch legen soll. aannii

Prozeßundurchsichtig

gebliebenAls geeignet zur allgemeinen De-batte befand der Parlamentsaus-schuß für Selbstverwaltungen undGebietsentwicklung die aktuellenBerichte der Ombudsleute. Die Ver-treter aller Parteien sprachen sicheinstimmig für diese Berichte aus.In dem des Minderheitenombuds-manns Dr. Jenô Kaltenbach heißtes, obwohl man bestrebt gewesensei, das System der Minderheiten-selbstverwaltungen zu rationalisie-ren, um dem sog. „Ethnobusineß“ein Ende zu bereiten, sei dieser

35 Jahre Deutscher Nationalitätenchor von Taks

„Lasset uns singen dieHoffnung euch bringen“

Unter diesem Motto stand die Ge-burtstagsfeier des Takser Frauen-chores am 25. November zu seinem35jährigen Bestehen. Zu dieserFeier waren befreundete Chöre ein-geladen, darunter auch der des

deutschen Freundeskreises aus Ha-rast. Der Takser Frauenchor wurde1971 aus der Taufe gehoben. Tauf-pate war die TV-Sendung „Reichtbrüderlich die Hand...“.

„Leise erklingen Glocken der LiebeFür die Menschen auf dieser ErdeUnd sie ertönen in allen WindenÜberall wo Menschen sind.Völker der Erde reicht euch die Hände,Lasset uns singen die Hoffnung euch bringen,Leise erklingen Glocken der Liebe,Für die Menschen auf dieser Erde,Für den Frieden auf unsrer Welt.“ (W. A. Mozart)

(Fortsetzung auf Seite 4)(Fortsetzung auf Seite 2)

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„Ein Meinungsbildner mit Augenmaßund Weitblick“

Der Österreichische Staatspreis für Kulturpublizistik wurde diese Wochean Paul Lendvai verliehen. Laudator Botschafter Dr. Albert Rohan, früherGeneralsekretär des österreichischen Außenministeriums, lobte Lendvaials „Weltbürger par excellence“. Der österreichische Bundeskanzler Dr.Wolfgang Schüssel meinte, Lendvai lebe „die Klarheit, fürchtet sich vornichts und niemandem und sagt immer, was er denkt. Dadurch ist er nichtMeinungsmacher sondern Meinungsbildner mit Augenmaß und Weit-blick.“

„Europa hört zu – der innovative Dialogmit den Bürgerinnen und Bürgern“

Die österreichische Bundesregierung hat für ihre innovative EU-Informa-tionskampagne „Europa hört zu“ den renommierten „Politikaward 2006“ er-halten, der in Deutschland seit 2002 jährlich für innovative Projekte im Be-reich der politischen Kommunikation verliehen wird.

Die von der Agentur PKP proximity konzipierte EU-Informationskam-pagne lief von September 2005 bis Juli 2006. Ein Kernelement der Kam-pagne ist die interaktive Webseite www.zukunfteuropa.at, die nach wie voronline ist. In Ergänzung zu der Website wurden in TV-Spots, auf Infoscreens,auf Plakaten die Webseite sowie das kostenfreie Europatelefon beworben. ImRahmen einer österreichweiten Road Show wurden Bürgerinnen und Bürgerdarüber hinaus eingeladen, sich an Diskussionen über Europa zu beteiligen.„Europa hört zu“ setzte aber nicht nur auf klassische Werbemedien, sondernversuchte Europa im öffentlichen Raum präsent zu machen. So empfing dieAnkunftshalle des Flughafens Wien die Gäste aus dem In- und Ausland ganzim Design des österreichischen EU-Ratsvorsitzes und eine Taurus-Lok derÖBB, ebenfalls in bunten Logofarben, fuhr gleichsam als Botschafter desVorsitzlandes auf europäischen Schienen.

Die österreichische Außenministerin Dr. Ursula Plassnik teilte zu der Aus-zeichnung mit, daß die österreichische Bundesregierung alle Anstrengungenunternimmt, um „den Menschen das europäische Projekt näher zu bringen“.„Nicht zuletzt ist es durch die Kampagne gelungen, einen positiven Be-wußtseinsprozeß in Gang zu setzen. Ihr Ziel war es, die Bürger und Bürge-rinnen aktiv in einen Dialog einzubinden und auf ihre Sorgen und Anliegenim Zusammenhang mit der Europäischen Union einzugehen“, erläuterte dieAußenministerin.

SchweizerischeFinanzförderung

135 Millionen Schweizer FrankenFörderung erhält Ungarn von derEidgenossenschaft, da die SchweizerBürger bei der Volksabstimmung amWochenende eine Millionenhilfe derBerner Regierung zugunsten derneuen EU-Staaten billigten. DieseSumme erhält auch Ungarn unab-hängig von EU-Geldern. Die Mög-lichkeit dieser Unterstützung hatteder Präsident des schweizerischenStänderates bei einem Gespräch mitParlamentspräsidentin Szili in Buda-pest Anfang voriger Woche ange-kündigt. Die Zusammenarbeit zwi-schen den beiden Parlamenten wirdsich künftig über die AusschüsseWirtschaft, Umweltschutz und Men-schenrechte enger gestalten. DieSchweiz war 1956 Aufnahmelandvieler ungarischer Flüchtlinge.

„Blaues Blut, schwarze Tinte“Unter diesem Motto sind in der Budapester Széchényi-Landesbibliothek inder Ofner Burg bis 31. März 2007 ganze Bibliotheken von adeligen Familienaus dem 16. bis zum 18. Jahrhundert ausgestellt. Dazu gehören die Buch-sammlungen der Batthyánys, Nádasdys, Esterházys sowie der Familien Zrí-nyi und Frangepán. Die Aristokraten bereicherten ihre Hausbibliotheken mitWerken aus aller Welt, so daß seinerzeit von der europäischen Buchproduk-tion mehr nach Ungarn kam als gegenwärtig. Zu den Ausstellungstücken ge-hört beispielsweise ein deutschsprachiges medizinisches Buch mit 1200 Gra-phiken und Zeichnungen des Verfassers aus dem Jahre 1662 wie auch ein inDeutsch abgefaßtes Werk aus dem Jahre 1688 über die Bierherstellung. Bu-dapest ist die vierte Station dieser in internationaler Kooperation realisiertenWanderausstellung, danach kommt sie nach Österreich.

UmfassendeStrukturreform

Die optimale Ausnutzung der höhe-ren Förderungen für eine grenzüber-schreitende Zusammenarbeit, welchedie Europäische Union im Zeitraum2007 bis 2013 vorsieht, war einer derSchwerpunkte der turnusmäßigenVollversammlung der Arbeitsge-meinschaft Alpen-Adria, welche ver-gangene Woche in Fünfkirchen statt-fand. Erste Beschlüsse faßte die Voll-versammlung auch betreffs der Grün-dung von Expertengruppen, die ent-sprechend der im Sommer festgeleg-ten Strukturreform nun fachübergrei-fende Projekte abwickeln sollen.Planmäßig wechselte der Alpen-Adria-Vorsitz vom Komitat Branaufür die nächsten zwei Jahre an dasBurgenland, das durch LandesrätinVerena Dunst vertreten war. Sieunterstrich in ihrer Antrittsrede diegroße Bedeutung von „Alpen-Adria“als europaweit ältester politischer Ar-beitsgemeinschaft. Mit dem Alpen-Adria-Preis wurde der langjährigeVorsitzende des Komitatstages Eisen-burg, Péter Markó ausgezeichnet.

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RiesenopalDer Riesenopal von ungefähr drei bisvier Zentnern Gewicht, der vor eini-gen Wochen bei Gesteinssprengun-gen im Mátragebirge zum Vorscheinkam, ist nun bereits im BudapesterNaturwissenschaftlichen Museum zubestaunen. Es handelt sich um einschätzungsweise 15 Millionen Jahrealtes Mineral. Allerdings ist es keinEdelopal, der zur Schmuckherstel-lung verwendet wird, sondern einGemeiner Opal, dessen Wert vor al-lem durch seine Rekordgröße undseine spezielle Färbung bestimmtwird.

Ungarn war übrigens bis zur zwei-ten Hälfte des 19. Jahrhunderts einesder Zentren des Edelopalabbaus derWelt. Jetzt ist Australien der weltweitgrößte Edelopalproduzent.

Prozeß undurchsichtig geblieben. Die Zahl der Minderheitenselbstverwal-tungen sei weiterhin zu hoch. Während es vor 2006 1600 solche nach denalten Vorschriften gewählte Gremien gab, sei deren Zahl nach den diesjäh-rigen Wahlen um 20 Prozent auf 2000 gestiegen. Er glaube nicht, daß dieMinderheiten in Ungarn einen demographischen Boom erleben würden,während die Bevölkerungszahl des Landes sinke. Seines Wissens nach gäbees 100 Siedlungen, wo laut Angaben der Volkszählung des Jahres 2001 we-niger als zehn Angehörige der Roma- bzw. der deutschen Minderheit leben,hier jedoch nach den Wahlen 2006 Minderheitenselbstverwaltungen ge-gründet worden seien. Er beanstandete, daß vielenorts die Vertreter der dor-tigen Minderheit(en) nicht in die Ausschußarbeit einbezogen würden – al-lerdings sei das auch nicht gesetzlich vorgeschrieben. Das Verhältnis derverschiedenen Gemeinschaften zueinander verrate viel über den Zustandeiner Dorfgemeinschaft, unterstrich der parlamentarische Beauftragte fürMinderheitenfragen.

Prozeß undurchsichtig geblieben(Fortsetzung von Seite 1)

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Die Auszeichnung „Für das Un-garndeutschtum in Moor“ erhieltAlois Schwartz. Er ist Verfasserdes Buches „Die Geschichte unddas Leben der Ungarndeutschenin Moor“, sammelt die Moorer Tra-ditionen und Bräuche, er istHobby- Stammbaumforscher undMitglied mehrerer Kulturgruppen.

NNZZ:: IIhhrr ggrröößßtteess WWeerrkk iisstt ddaass BBuucchhüübbeerr GGeesscchhiicchhttee uunndd LLeebbeenn ddeerr UUnn--ggaarrnnddeeuuttsscchheenn iinn MMoooorr.. EEss iisstt eeiinnsseehhrr uummffaannggrreeiicchheess BBuucchh.. WWiiee bbee--kkaammeenn SSiiee aallll ddaass MMaatteerriiaall zzuu--ssaammmmeenn??

AA.. SScchh..:: Das Problem war, daß inden Schulen zwar Nationalitäten-kunde unterrichtet wird, aber eineumfassende Grundlage, Materialgab es dafür nicht. Ich habe michgemeldet, daß ich ein paar Seitenüber die Geschichte der MoorerSchwaben schreiben würde. Wieman so schön sagt, „Während desEssens kommt der Appetit“, ausden geplanten einigen Seiten wurdedann ein ganzes Buch. Es war wirk-

lich viel Arbeit, in den Wintertagenbin ich in Bibliotheken und Archivegegangen, habe mit älteren Moo-rern gesprochen. So kamen sehrviele Daten, Fotos, Informationenzusammen.

NNZZ:: SSiiee ssiinndd aabbeerr aauucchh iinn KKuullttuurrvvee--rreeiinneenn ttäättiigg;; ssaammmmeellnn nniicchhtt nnuurr ddiieeBBrrääuucchhee uunndd ppfflleeggeenn ddiiee TTrraaddiittiioo--nneenn,, ssoonnddeerrnn ttaannzzeenn aauucchh hheeuutteennoocchh..

AA.. SScchh..:: Ich bin schon über 77, aberich will meine Sänger, meine Tanz-gruppe nicht im Stich lassen. Undich möchte meine Kenntnisse andie Jugend, an die nächste Genera-tion weitergeben.

NNZZ:: WWiiee sseehheenn SSiiee ddiieessbbeezzüügglliicchhddiiee nnääcchhssttee GGeenneerraattiioonn,, ddiiee ZZuu--kkuunnfftt?? KKöönnnneenn ddiieessee TTrraaddiittiioonneennaauucchh bbeewwaahhrrtt wweerrddeenn??

AA.. SScchh..:: Man muß leider sagen, daßdie Moorer Mundart verlorengeht.Das ist unaufhaltsam. Die Bräuchewerden auch nur selten weitergege-ben. Die Jugend kann die Mundartzwar nicht mehr, aber Hochdeutschspricht sie gut. Das ist auch ein Loban die Lehrerinnen und Lehrer,denn sie leisten wirklich eine her-vorragende Arbeit in den Schulen.

NNZZ:: WWaass iinntteerreessssiieerrtt SSiiee vvoonn aallllddeemm,, wwaass SSiiee mmaacchheenn,, aamm mmeeiisstteenn??

AA.. SScchh..:: Schön sind die Zusam-menkünfte im Rentnerklub, imChor, wo wir die Moorer Liedersingen, bei Veranstaltungen auftre-ten. Ich habe jetzt den Auftrag be-kommen, die alten Moorer Liederzu sammeln. Außerdem „schnüffle“ich ganz gerne im Archiv des Ka-puzinerklosters nach alten Auf-zeichnungen und Büchern. Und daich überzeugt davon bin, daß esnoch Jugendliche gibt, die sich fürdie Sprache und die Bräuche inter-essieren, würde ich – wenn ichnoch die Kraft dazu haben werde –ihnen da beistehen.

CChhrriissttiiaann EErrddeeii

„Ich möchte meine Kenntnisse an die Jugend, an die nächsteGeneration weitergeben“

Gespräch mit Alois Schwartz, Träger der Auszeichnung „Für das Ungarndeutschtum in Moor“

Die graue EminenzIfa-Kultur- und Medienassistenten sprechen in Reschitza über ihre Arbeit

Reflexion, gegenseitiger Aus-tausch und eine Fortbildung wa-ren die zentralen Bestandteile desletzten Mitarbeitertreffens des In-stituts für Auslandsbeziehungendieses Jahres, das vergangene Wo-che in Reschitza, Rumänien, statt-fand. Unter den Stichworten „ifa:Identität, Freiheit, Anpassung“waren die fünf neuen Kultur- undMedienassistenten dazu angehal-ten, ihre knapp dreimonatige Ar-beitserfahrung zu bilanzieren. Sieberichteten von ihrer Rolle alsdeutsche „Botschafter“, von sozia-ler Kontrolle und von der Stärkeder Identität der deutschen Min-derheit in den Einsatzorten. DieSchweizerin Barbara Christen er-zählte von ihrem besonderen Ge-fühl, im MinderheitenumfeldDeutschland zu vertreten.

Die bereits seit über einem Jahr fürdas ifa in der Region tätigen KarlaBüchl (Sathmar, Rumänien), PeterKratzer (Sombor, Serbien) und An-dreas Bock (Budapest) berichtetenunter dem Motto „ifa: immer faszi-nierend anders“ von ihren Arbeitser-fahrungen. Büchl ging dabei be-sonders auf die trotz weitgehend ver-lorengegangener Sprache noch im-

mer stabile Identität der Sathmar-schwaben ein. Sie betonte, daß indeutschen Familien die ungarischeSprache meist dominant sei undmachte so auf ein Spezifikum in derungarisch-rumänischen Grenzregionaufmerksam. Projektkoordinator Pe-ter Kratzer betonte eher die gesell-schaftlichen Mißstände in Serbien,die die dortige Arbeit erschwerten.Ein starker Nationalismus wirkehemmend auf die Entwicklung derZivilgesellschaft, die in Serbien nochrelativ schwach sei. Zur Förderungvon Zivilgesellschaft, Demokratisie-rungsprozessen und zur Bildung vonNetzwerken erarbeitete Kratzer einen5-Phasen-Plan, der von der Suchenach Multiplikatoren bis zu gezieltenFortbildungsmaßnahmen führt.Grenzüberschreitende Zusammenar-beit mit Rumänien, Kroatien und Un-

garn sowie eine kon-zentrierte Jugendar-beit, die die Jugend-lichen auch kurzzei-tig über die Landes-grenzen führen soll,sind weitere Schwer-punkte seiner Arbeit.Auch mit der RegionReschitza soll es imkommenden Jahr einserbisch-rumäni-sches Projekt geben.

Aus der Donau-monarchie und Süddeutschlandkommend, siedelten hier zu Beginndes 18. Jahrhunderts die ersten soge-nannten „Berglanddeutschen“, dievor allem in den Branchen Bergbau,Hütten- und Forstwesen tätig waren.Laut der Volkszählung von 2002 istdas Banater Bergland mit 7000 Deut-schen das rumänienweit viertgrößtedeutsche Siedlungsgebiet. Dabei gibtes lediglich zwei reindeutsche Sied-lungen, da die Berglanddeutschenvor allem in ethnischen Mischsied-lungen gemeinsam mit Rumänen undSerben wohnen. In bezug auf dieProjektarbeit der deutschen Minder-heit sollen die schwächer werdendenFinanzströme aus Deutschlandschrittweise durch EU-Projektgelderersetzt werden.

EU-Projektgelder müssen die ifa-Mitarbeiter indes noch nicht beantra-

gen. Noch können sie aus dem Kul-turbudget schöpfen, das ihnen das ifazur Verfügung stellt. Um die Arbeitvor Ort aber so gut wie möglich mitden ifa-Vorgaben abzustimmen, wur-den die Beziehung des ifa zur Gastin-stitution, die Antragstellung, dasStellenprofil sowie die Förder- undLeistungsvereinbarungen diskutiert.Damit das ifa nicht immer nur als„graue Eminenz“ wahrgenommenwird, soll durch eine stärkere Präsen-tation der Mittlerorganisation vor Orteine größere Transparenz erreichtwerden. „Wir müssen vor allem ver-suchen, durch Identifikation derGastinstitution mit den ifa-Projektenvor Ort eine gewisse Nachhaltigkeitzu erreichen“, so Urban Beckmann,der Leiter des ifa-Referats für Inte-gration und Medien.

Außerdem kamen die Kindergar-tenfachberaterinnen Ruth Bertleffund Mihaela Litean mit einem aus-führlichen Bericht zu ihren Tätigkei-ten zu Wort. Die Twins Erika Davidund Anna Ziegler meldeten sich mitdem „Bericht aus Berlin“ zur Twin-Zwischenreflexion. Das Mitarbeiter-treffen wurde mit einer eintägigenFortbildung „Kommunikationstrai-ning und Konfliktmanagement“ ab-geschlossen, die Stefanie Schrewe,Kommunikationsexpertin aus Her-mannstadt, leitete.

AA.. BB..

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Jungfer – der „Meister der eisernen Rosen“Bauornamente für Hunderte von Budapester Gebäuden

Das Antlitz der heutigen ungari-schen Hauptstadt wäre unvorstell-bar ohne die Tätigkeit von JuliusJungfer (1841 – 1908). Der Grün-der der legendären „Kunstgewerbe-Metallwarenfabrik“ war an der in-nen- und außenarchitektonischenDekoration von mehr als zweihun-dert Budapester Gebäuden betei-ligt. Um nur einige Beispiele unterden bekanntesten monumentalenArbeiten zu erwähnen: der Gitter-zaun des Parks des Königlichen Pa-lais’ von Ofen, der um den Turul-vogel und der des Burggartenbasarsam Donauufer, die Tür- und Fen-stergitter sowie die Balkon- undTreppenbalustraden für PalaisWahrmann, Klotild, Wenckheim,Wodianer, Gresham usw., für dieBanken in der Nádor- und Do-rottya-Straße, für die Kirchen amBakáts- und Pataki-Platz sowie fürdie Heilige-Elisabethskirche eben-so wie für den Ostbahnhof. SeineFirma arbeitete auf ganz komplexeund langfristige Bestellungen, un-ter anderem fertigte sie zwischen1892 und 1902 – in Zusammenar-beit mit Emmerich Steindl – di-verse Arbeiten für das Parlament;die Palette reicht vom eisernenHauptportal bis zur Kupferfigur desmittelalterlichen Kriegers an derTurmspitze oder im Innenraum(teilweise auch aus Aluminium)über verschiedene Kandelaber undKronleuchter bis zu zwei Arm-leuchtern aus Kupfer und einerPrunkuhr für das Büro des Mini-sterpräsidenten. Ähnliche Ge-brauchs- und Dekorationsgegen-stände schuf seine Manufaktur ausMetall (teilweise vergoldet) für diePräsidentialtribüne des Rathausesoder des Opernhauses.

Nicht zufällig stand er in engsterVerbindung mit Franz-Joseph I., undals Anerkennung seiner Verdienstebekam er schon 1885 das Kavaliers-kreuz des Franz-Josephs-Ordens, imkommenden Jahr wurde er „kaiser-licher und königlicher Hofliefe-rant“, zum Millennium war er mitdem Eisernen Kronenorden und mitder Staatlichen Goldmedaille deko-riert und zum Kommerzialrat er-nannt worden. Der österreichischeKaiser und ungarische König be-suchte im Jahre 1900 höchstpersön-lich seine Fabrik in der Berzsenyi-Straße, und Julius Jungfer bekam re-gelmäßig Einladungen zu den Hof-dinners für den begrenzten Kreis.Die Weltausstellungen dienten auchals willkommene Gelegenheiten fürinternationalen Ruhm: Seine eiser-nen Rosen hatten im Paris der 1878-er Jahre einen Riesenerfolg, dafürbekam er die Silbermedaille, und sielösten in ganz Europa eine echteModewelle für schmiedeeiserneBlumen aus. 1888 bekam er inBrüssel für etwa 180 unterschiedli-che Kunstgegenstände den erstenPreis, das machte einen Gesamtwertvon 30.000 Franken aus. Als Gesteder Wohltätigkeit spendete er dieganze Summe für die Armen in derbelgischen Hauptstadt und bekamdafür das Kavalierskreuz des Leo-poldordens. 1900 folgte der GrandPrix in Paris und vom französischenStaatspräsidenten das Kavaliers-kreuz der Légion d’Honneur, letzt-endlich 1904 der wohlverdienteGroßpreis im amerikanischen St.Louis.

Als berühmtestes Mitglied einerdeutschen Kunstschmieddynastie –die seit Ende des 18. Jahrhundertsin Ungarn arbeitete – in der Periode

des Historismus und des Jugend-stils spielte er eine entscheidendeRolle bei der Wiederbelebung derbesten Traditionen der heimat-lichen Schmiedekunst und dabei,diese auf künstlerisches und inter-nationales Niveau zu heben. Nach-dem er in der Werkstatt seines Va-ters den Beruf erlernt hatte, ging erauf Wanderschaft, Stationen warenWien, Salzburg, Dresden, Leipzig,Halle, Berlin und Hamburg ganzbis Frankreich. Nach Ungarn zu-rückgekehrt, begann er mit einemeinzigen Lehrling 1866 selbständigzu arbeiten, aber in wenigen Jahrenhatte er schon 20 Angestellte; 1872eröffnete er seine Manufaktur inder Berzsenyi-Straße und nach ei-nem Jahrzehnt beschäftigte er be-reits 150 – 200 Arbeiter. Er wirktemit den berühmtesten deutsch-stämmigen Architekten der Epochein Ungarn zusammen. Schon alleindie lange Liste der Namen ist er-staunlich, dazu gehören AloisHaussmann (Ofner Burg, PalaisBatthyányi, Technische Univer-sität), Arthur Meinig (PalaisWenckheim), Emmerich Steindl(Parlament, Kirche heilige Elisa-beth), Nikolaus Ybl (Burgbasar,Zollhaus, Oper, Basilika), AugustinPetschauer (Palais Harkányi, Ei-senbahn-Mietshaus, Kreditbank),Sigismund Quittner (Palais Gre-sham), Wilhelm Freund (PalaisWahrmann), Viktor Czigler undHeinrich Schmahl (Palais del Me-dico, Innenstädtische Sparkasse),Korb und Giergl (Palais Klotild),Adolf Lang (alte Kunsthalle), Ste-fan Linzbauer (Pesther Redoute),Géza Györgyi-Giergl (Villa Rath),und so könnte die Aufzählung fort-gesetzt werden.

Nach seinem Tod übernahmen dieSöhne die Leitung der Fabrik, dienach der Verstaatlichung bis zurWende als Metallarbeiter-Unterneh-men (Fémmunkás Vállalat) funktio-nierte, dann eine Kandelaber-Ak-tiengesellschaft geworden ist undnun in Tungsram-Schréder Beleuch-tungsanlagen fusionierte. Von hierist die zwei Meter hohe Kupferstatuedes Fabrikgründers (entworfen vonLeo Fessler, gefertigt von JuliusJungfer selbst für die Nationalaus-stellung 1885) im Budapester Kunst-gewerbemuseum gelandet, dessendankmalgeschütztes Gebäude auchdie Prachtgitter von Jungfer zieren.Die dankbare Institution huldigt jetztbis 18. Dezember mit einer kleinenGedenkausstellung dem „Meisterder eisernen Rosen“, doch der Direk-tor plant schon für die nähere Zu-kunft eine große Retrospektive „inmemoriam Julius Jungfer“.

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35 Jahre Deutscher Nationalitätenchor von Taks

„Lasset uns singen die Hoffnung euch bringen“

Franz Kreisz stand als Gründerund Chorleiter am Taufbecken. Ge-nauso wie Anton Grimm, der denChor damals mit seiner Harmonikabegleitete. Später übernahm derheutige Bürgermeister von Taks,László Kreisz, diese Aufgabe, dieer immer noch ausführt. In diesen35 Jahren erhielt der Chor auch ei-nige Auszeichnungen und sieht esbis zum heutigen Tage als sein Zielan, die traditionellen Volkslieder zuerhalten und weiterzugeben, aberebenso klassische Chorwerke undLieder zu präsentieren (z. B. Lan-desgala der LdU 2006, Operngalain Kroisbach 2005).

Eingeleitet wurde das Fest imKulturhaus von Taks mit dem Lied„Dona nobis pacem, Domine...“,gesungen vom Takser GemischtenChor. Nach der Begrüßung der

Gäste aus nah und fern wurde dieFeier von Bürgermeister LászlóKreisz eröffnet. Anschließend botder Takser Männerchor (gegründet1968) einen bunten Melodienstraußaus klassischen Werken, darunterWerke von Verdi und Erkel, auf derHarmonika von László Kreisz be-

gleitet. Der Takser Gemischte Chorpräsentierte im Anschluß daran zu-erst Volkslieder und danach Liedervon Mozart und Brahms. AlleChöre wurden von Franz Kreisz ge-leitet und von László Kreisz musi-kalisch begleitet. Dann folgte einFeuerwerk der Volksliedkunst, dar-

geboten vom Chor des DeutschenFreundeskreises aus Harast, unterder temperamentvollen Leitung vonZsuzsanna Kárpáty Hommer.

Anschließend betrat der jubilie-rende Chor die Bühne (Foto), ummit seinen Liedern das Publikum zubegeistern. Mit Blumen und Ge-schenken überhäuft, mit Ehrenur-kunden ausgezeichnet, mit einemvom Vorsitzenden des Landesratesder Ungarndeutschen Chöre, Ka-pellen und Tanzgruppen Franz Hei-lig übergebenen Blumenkorb undeinem Geldgeschenk von 35.000Forint (für jedes Jahr 1000 Forint)verabschiedete sich der Chor vonseinem Publikum. Der offizielleTeil ging mit dem gemeinsam ge-sungenen Lied „Heute ist ein schö-ner Tag...“ zu Ende.

Text und Bild: MMaannffrreedd MMaayyrrhhooffeerr

(Fortsetzung von Seite 1)

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Lesung von Josef Kanter in Mohatsch

Man kann sich nur viele Abende dieser Stimmungwünschen

Pannonisches Panoptikum

VerräterDie Ungarn lieben ihre Heimat abgöttisch. Nachdem ich vor über zwanzigJahren angefangen hatte zu behaupten, daß ich in Ungarn leben möchte,wurde ich gegen Ende jedes Besuches, mit einem süffisanten Lächeln, ge-fragt, ob es denn bald so weit sei. Natürlich nahm mich keiner ernst. Mitun-ter nahm ich mich selbst nicht mehr ernst. Ungarn lieben ihre Heimat außer-ordentlich. Ich bin stolz auf mein Vaterland, schrieb die einzige ungarischeBekannte, die ich in meine Umzugspläne eingeweiht hatte. Den süffisantenLächlern verriet ich kein Sterbenswörtchen. Vor Überraschung sollten sie dieMäuler aufsperren wie Fische auf dem Trockenen, das würde das süffisanteLächeln eine Weile behindern. Mein Land ist doch eher dafür bekannt, daß esMenschen exportiert, schrieb die Bekannte zurück.

Patriotengeschwätz: Vaterlandsliebe, das schönste Land der Welt, aber wersich hier freiwillig niederläßt, kann nicht alle Tassen im Schrank haben.

Milos nannte mich spöttisch einen Heimatverräter. So hatte man die ge-schimpft, die nach 68 die Tschechoslowakei verlassen hatten.Klingt schlimmer als Vaterlandsverräter. KKaarrllhheeiinnzz SScchhwweeiittzzeerr

Zu den allwöchentlichen Vereinsa-benden donnerstags pflegt der Vereinder Deutschen in Mohatsch auch un-garndeutsche Autoren zur Lesungeinzuladen. Der jüngste Gast war Jo-sef Kanter aus Sagetal/Szakadát. DerAbend wurde von der Lehrerin imRuhestand Barbara Bischof mode-riert, die eine kleine Ausstellung mitBüchern, vor allem ungarndeutschenAnthologien mit Kanters Werken,zusammengestellt hatte. Die anwe-senden Vereinsmitglieder und Inter-essenten, wie Lehrerinnen sowieSchülerinnen und Schüler der Natio-nalitätenklassen in beträchtlicherZahl verfolgten aufmerksam die ein-leitenden Worte und die Kommen-tare sowie die Lesung selbst.

Und das war kein Zufall: JosefKanter ist ein fesselnder Erzähler,eine Persönlichkeit, die die Aufmerk-samkeit auf sich ziehen kann. Undseine Werke! Gedichte mit einer wei-ten Themenvielfalt über Heimat, Na-tur, Vergangenheit, Alltag und Feier-tag. Dem Zuhörer fiel auf, wie reindie Reime klingen und wie fehlerlosder Rhythmus pulsiert. Es war einebesondere Überraschung, daß derAutor die Mohatscher Gastgeber miteinem Gedicht begrüßte, das er ausAnlaß dieser Lesung verfaßt hatte.

Die Prosawerke beschreibenmeistens das dörfliche Leben, bezie-hungsweise die Vergangenheit unse-rer Volksgruppe. Das Thema fand na-türlich reges Interesse bei den älterenVereinsmitgliedern, die selber noch

Anteil an dieser schon versunkenenWelt hatten. Die humorvolle Be-trachtungsweise, bzw. Erzählung beiden Dorfgeschichten konnte aberauch die Aufmerksamkeit der jünge-ren Generation wachhalten. Es istkein Wunder, daß viele nach der Le-sung den jüngst erschienenen Bandvon Josef Kanter „Es war einmal –Schicksalsgeschichten“ kaufen woll-ten. Der Gast hatte aber nicht so vieleExemplare mit. Es mußten elf nochzusätzlich bestellt werden.

Nach der Lesung wurden die An-wesenden mit Weinbergfrüchten, dasheißt mit Äpfeln und Weintraubender Familie Szigeti, und mit Salzkip-ferln von Frau Bischof bewirtet. Mankann sich nur viele Abende dieserStimmung im Verein und für denVerein wünschen! FF.. KKoollbbaacchh

Man meint Zwillinge oder Drillinge müssen sich ähneln, aber meine Drillingesind total unterschiedlich und das nicht erst mit 17 Monaten. Der eine Jungesitzt am liebsten ruhig auf einem Kissen und blättert in seinem Märchenbuch,der andere klettert dafür am liebsten auf alles, was viel größer ist als er:Stühle, Tische, Sofa, Kinderwagen... Und das Mädchen würde am liebstenständig am Rockzipfel der Mutti hängen. Schon in diesem Alter haben sie ei-nen ausgeprägten Geschmack, was Spielsachen oder zum Beispiel Musik an-geht. Heidi, Biene Maja und Pippi Langstrumpf müssen bei uns eben ab-wechselnd gespielt werden.

In der großen, weiten Welt gibt es so viele verschiedene Musikrichtun-gen, daß man wohl nicht einmal für alle eine Benennung hat. Und weil manüber Geschmack nicht streiten kann, sollte man einfach alle das hören las-sen, was sie mögen. Und trotzdem fragt man sich ununterbrochen, wie kannman sich nur diesen Krach, genannt Musik, anhören? Man hört ständig Mu-sik, oft auch ungewollt, im Fahrstuhl, im Café, im Bus, auf der Straße, imAuto... Der Streit der Generationen darüber ist fast schon vorprogrammiert,und selbst manche Altersgenossen können einem den letzten Nerv rauben,wenn sie bei einer Party den absoluten Stimmungstöter auflegen. Volksmu-sik, Pop-, Rock- oder klassische Musik. Schick ist es allemal, in die Operzu gehen, um die Flöte zu verzaubern, hipp ist es, bei einem Tokio Hotel-Konzert zu erraten, ob der Sänger ein Junge oder ein Mädchen ist. Rockigkönnte man nennen, bei einem Rolling Stones-Konzert in der ersten Reihezu stehen und das zu überleben, und manche zieht es zu einem Kasthel-ruther-Spatzen-Open-Air, um das Neuste über die „Heilewelt-Alpen“ zuhören. Wenn man alle vier aufgezählten Musikprogramme schon live mit-erlebt hat, dann hat man noch keinen ausgeprägten Musikgeschmack – oderist einfach nur mutig und sehr tolerant!

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Drillingsgeschichten –Musikgeschmack

Kathrein sperrt Geige und Tanz ein

Unter dem Motto „Kathrein sperrtGeige und Tanz ein“ wurde früherzu Advent die Fastenzeit eingeleitet.Dies ging mit einem Tanzverbot ein-her. Aus diesem Anlaß werden invielen Regionen Österreichs undBayerns, aber auch in Ungarn nochheute rund um den Namenstag derheiligen Katharina (25. November)Kathreintänze als letzte Tanzfestevor dem Advent abgehalten.

Wir besuchten am 25. Novemberzwei Veranstaltungen. Zum einenwaren wir auf der Insel Tschepele,wo jedes Jahr im Kulturhaus derKathreinball des Schwabenvereinsveranstaltet wird. Unter der Leitungvon Frau Kaltenecker und ihremMann, der Deutschen Minderheiten-selbstverwaltung und der Tanz-gruppen wurde als Beginn im Thea-tersaal von den Jugendlichen eineVolkstanzvorführung zum Bestengegeben. Anschließend wurden wiralle in den Veranstaltungssaal gebe-ten, wo Gábor Kaltenecker mit sei-ner Kapelle zum Tanz aufspielte.

Nach einigen Tänzen und guterUnterhaltung mußten wir aber leiderwieder weiterziehen, denn noch einanderer Kathreinball hatte unsereAufmerksamkeit erregt und zwardie Veranstaltung des BudapesterDeutschen Kulturvereins. Sie fandim Kroatischen Restaurant in derNagymezôstraße statt. Zum Tanzspielte die „Schütz-Kapelle“ ausBoschok gekonnt, schwungvoll undeine Bombenstimmung verbreitend,auf. Vereinsvorsitzender Dr. Wende-lin Hambuch war ein umsichtigerGastgeber und freute sich über dasGelingen dieses jetzt zum zweitenMal abgehaltenen Festes. Genausowie das Publikum war auch er vonder gemütlichen und familiärenStimmung angetan. Allzu schnellverging die Zeit... Bei dieser Musikkein Wunder! Jedenfalls ist dieserBall es wert, im Kalender eingetra-gen zu werden, so daß man ihn imnächsten Jahr nicht vergißt.

Text und Bild: MMaannffrreedd MMaayyrrhhooffeerr

Bethlehem-Krippen-AusstellungAuf der von der Stiftung Für das Ungarische Handwerk eingerichtetenAusstellung im Ungarischen Landwirtschaftlichen Museum in Budapest(Vajdahunyadvár) vom 7. Dezember bis 14. Jänner sind ausgewählte Werkezu sehen, welche zur Ausschreibung „Bethlehem-Krippe“ der Stiftung vonLaienkünstlern, Kunsthandwerkern, Handwerkern, bildenden Künstlernusw. eingesandt worden waren. Die Preisarbeiten, gruppiert um das ThemaGeburt Jesu, Bethlehem-Szene, sind mit Benutzung natürlicher Materialienwie Holz, Ton, Stroh, Schilf, Textil, Leder usw. in diversen handwerklichenTechniken gefertigt worden. Weitere Informationen: [email protected]

NNZZ 4488//2200006666 BB UU CC HH BB EE SS PP RR EE CC HH UU NN GG

Literatur geschichtlich zu über-blicken und sie inhaltlich zu erfas-sen, gelingt dann besonders gut,wenn sich der Leser ausgewählterWerke bedient. Sie helfen ihm, zudem Gesuchten vorzudringen, esaufzunehmen und sich auch fachlichgründlich zu informieren. Nebenausgewiesenen Literaturgeschichtenund gemischten Darstellungen(Werke, Epochen, Fachbegriffe) hatdie sogenannte Chronik ihren Platzfür sachliche Unterrichtung. Siewendet sich Werken einer bestimm-ten Schriftstellergruppierung zu, indiesem Fall der deutschen bzw.deutschsprachigen.

Mit dieser Veröffentlichung einesbekannten Fachverlages* wird aufrund 1500 Werke zwischen dem 8.Jahrhundert (Merseburger Zauber-sprüche/Hildebrandslied) und 2005(W. Kempowski, Das Echolot. Ab-gesang 45. / Inge Schulze, NeuesLeben) mehr oder weniger ausführ-lich eingegangen. Vergleicht manJahrhunderte und Jahrzehnte mitden verlegten Werken, so ist dieseAnzahl eine offene Be- und Ein-grenzung, doch nicht im Sinne einerUnabänderlichkeit. Die Notwendig-keit hierfür ergibt sich aus der unter-schiedlichen Wert- und damit litera-rischen Bedeutungsgewichtung fürdas Erfaßte. Es ist als zeitgeschicht-liche Sammlung anzusehen, aus derEinzelnes als wegweisend hervor-tritt.

Sie aber allein auf den „deutschenSprachraum“ zu umgrenzen, heißtLiteratur entgegen der Sprachwirk-lichkeit einzuengen. Das fällt be-sonders dann ins Gewicht, wennGesuchtes nicht gefunden wird undder Leser so an die „Grenze desUnternehmens“ stößt, die dem Ver-fasser allgemein bewußt ist. Hierfürallerdings der „ständig wachsendenProduktion“ die Schuld zu übertra-gen, ist nicht anzunehmen, weil ne-ben ungleicher Gewichtung in derWerkaufnahme und Werkdarstel-lung selbst ein Gedankenansatz aufauslandsdeutsche (also deutschspra-chige) Literatur fehlt. Damit wirdeine Entwicklung fortgesetzt, die esnicht allein der Germanistik im Aus-land erschwert, muttersprachlichesliterarisches Gut als solches bewußtaufzunehmen und anzuerkennen. Eswäre möglich und als Anfang ver-tretbar gewesen, mit wenigen Bei-spielen kundzutun, daß das literari-sche deutsche Wort außerhalb desdeutschen Sprachraums lebt undwirkt.

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Die Relevanz des Bandes* ist unterden Neuerscheinungen in Verbin-dung mit der ungarndeutschen Lite-ratur mehrfach hervorzuheben. Der1960 geborene Autor József Heil-mann ist ein Pseudomitglied der Er-lebnisgeneration, da er zwar die Ver-treibung selbst nicht, jedoch derenFolgen, den Zerfall der ungarndeut-schen Kultur und Lebensweise, er-lebt hat. Der Band – der Untertitellautet: Studien, Analysen über dasNationalitäten- und Minderheiten-schicksal – ist sowohl Lehrern undSchülern der Nationalitätenschulenals auch denjenigen zu empfehlen,die vom Minderheitendasein inirgendeiner Weise betroffen sind.

Viele Bücher sind in diesem Ge-denkjahr an die Vertreibung vor 60Jahren erschienen, meistens sind sievon den Erlebnissen und Erinnerun-gen, bzw. von historischen Analysengeprägt. Kaum jedoch sind in denvergangenen Jahren Bücher heraus-gekommen, an denen ein Hauch vonliteraturgeschichtlichen Analysenhaftet. Heilmanns Buch bringt in die-sem Bereich etwas Neues, im Bandwerden dem Leser mehrere Studienüber die ungarndeutsche Literaturdargeboten, wobei der Autor im er-sten Kapitel Prosawerke reflektiertund im zweiten Kapitel sich mit demzweisprachigen Dichterdasein vonValeria Koch auseinandersetzt.

Familienromane haben in der Lite-ratur eine große Tradition, da die er-zählte Zeit in diesen Werken sinnge-mäß die Darstellung von längerenhistorischen Prozessen ermöglicht.In der ungarndeutschen Literatur zei-gen die Werke diesbezüglich eineKontinuität: Die Autoren der drei Fa-milienromane – „Winterlamm“ vonMárton Kalász, „Parasztbarokk“(Bauernbarock) von Elmer Istvánund ‚Schvab evangiliom’ von BaloghRóbert – gehören jeweils zu einer an-deren Generation. Schon bezüglichder Autoren kann man in diesemSinne von Mitgliedern der ungarn-deutschen „Autorenfamilie“ spre-chen, bei denen die persönlichen Er-lebnisse, die Erlebnisse der Eltern,bzw. der Großeltern eine Rolle spie-len. Insofern werden die gleichen Er-eignisse bei den drei Autoren ausverschiedenen Gesichtspunkten dar-gestellt, doch die Quelle, das Erken-nen des Zerfalls einer einst heilenWelt ist in den Werken gemeinsam.An die drei Familienromane knüpftsich die historische Trilogie von La-jos László, der als Reporter jahrzehn-telang persönliche Erlebnisse in derBranauer Gegend sammelte und dieTradition der Familienromane fort-setzte. Die Zweisprachigkeit, derSprachverlust, die Assimilierungs-prozesse stehen im Mittelpunkt derweiteren im Band behandelten

Werke – Márton Kalász: Dezimie-rungszettel; Vilmos Ircsik: jaj, akineknincs otthona; Károly Molter: TiboldMárton – und leiten das zweite Kapi-tel, das sich mit der Zweisprachigkeitin der Dichtung von Valeria Koch be-schäftigt.

Die Laufbahn von Valeria Kochwurde ja eindeutig von der Zweispra-chigkeit geprägt, wobei nicht nur andie zweisprachige Erziehung, son-dern an die zweisprachigen literari-schen Wurzeln gedacht sei. Als„Stiefkind der Sprache“ aus beidenSprachen und beiden Kulturenschöpfend, vollendete die Dichterineine eigenartige Synthese. Heilmannliefert durch die Analyse der Ge-dichte von Koch zahlreiche Beispieledafür, wie diese Synthese in der kur-zen Laufbahn der Dichterin vollzo-gen wurde.

Möge vorliegender Band dazu bei-tragen, daß Ungarndeutsch nichtmehr als das Maß des tüchtigenAussterbens angesehen wird und diefolgenden Mitglieder der großen und(noch) lebendigen Familie der Un-garndeutschen die Zeilen der ungarn-deutschen Familienromane weiter-schreiben.

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Chronikdeutschsprachiger

Literatur

Abrechnen mit klischeehaften Vorstellungen

Schicksalsbilder im Spiegel der Literatur

Im Mittelpunkt der Ausgabe 2005des „Archivs der Deutschen aus Un-garn“* steht das Gedenken an dengroßen ungarndeutschen Maler Josefde Ponte. Sein künstlerisches Werkumfaßt eine große Palette von Blei-und Betonglasfenstern, Mosaiken,Fresken, plastischer Gestaltung,Buchillustrationen. Der Künstler ver-schönerte 60 Kirchen und Kapellenim In- und Ausland. „Das Archiv derDeutschen aus Ungarn“ wurde mitden Bildern von Josef de Ponte ge-schmückt. Nicht nur sein künstleri-sches Lebenswerk ist bedeutend,sondern „er faszinierte durchMenschlichkeit“, wie Rudolf Fath inseiner Grabrede betonte.

Im Beitrag „Deutschland und Süd-osteuropa“ analysiert Immo Eberl dieBeziehungen zwischen Deutschenund den Völkern Südosteuropas, wo-bei der Verfasser zuerst die BegriffeDeutschland und Südosteuropa ge-nau abgrenzt. Er stellt fest, daß dieKontakte mit Ungarn durch die Kon-frontation zwischen Ungarn undÖsterreich seit 1867 im sog. Aus-gleich rückläufig sind. „Durch denAusgleich war eine Situation ge-schaffen worden, die dazu führte,daß sich Ungarn immer selbständigermachen konnte, wobei sich eine na-tionalistische Entwicklung anbahnte,die sich gegen die deutschen Bewoh-ner Ungarns richtete, aber ebensoauch gegen die aus anderen Nationenstammenden Einwohner des Landes.

Die staatliche Tendenz ging dahin,diese Einwohner des Landes zu ma-gyarisieren und mit der Gesamtbe-völkerung vollständig zu integrie-ren.“ In dem Beitrag von Lajos Ge-csényi geht es um die „Handelsbezie-hungen zwischen Ungarn und densüddeutschen Städten am Anfang derFrühen Neuzeit“. Der Verfasser be-weist, daß es rege Handelsbeziehun-gen zwischen Ungarn und den deut-schen Gebieten gab, die sogar Un-garns osmanische Besetzung imMittelalter und die zahlreichenKriege nicht abbrachen. Prälat JosefHaltmayer rechnet im Aufsatz „DieAnsiedlung der Donauschwaben inUngarn und ihr Aufstieg bis 1848“mit einigen „klischeehaften Vorstel-lungen“ ab, die einer Korrekturunterzogen werden müßten. „DieSathmarer Schwaben im Spannungs-feld donauschwäbischen Identitäts-bewußtseins und ungarischer Madja-risierungspolitik“ lautet die Über-schrift des Beitrags von Ernst Hauler.Stefan Teppert stellt die Frage: „Wiespiegelt sich der Donauschwabe inden Augen seiner Nachbarvölker?“Er zeigt auf, wie sich das Bild überdie Deutschen während der Ge-schichte auf dem Gebiet von Serbien,Kroatien, Rumänien und Ungarn än-derte. Den Aufsatz des HistorikersBéla Bellér über György Bodor„Schatten über der Sekler Land-nahme – Kritische Auseinanderset-zung mit der Denkschrift des György

Bodor“ übersetzte Franz Wesner,gleichzeitig kommentiert der Über-setzer die Fußnoten auf unkonventio-nelle Weise. Johann Till liefert amEnde des Artikels Hintergrundinfor-mationen. Gy. Bodor war der selbst-ernannte Kommissar, der die Vertrei-bung der Deutschen aus Südungarnmit Härte durchführte. Paul Ginderschreibt über „Die Rolle der Potsda-mer Konferenz bei der Vertreibungder Ungarndeutschen“. Der drittegroße Abschnitt beinhaltet feuilleto-nistische Beiträge wie Erinnerungen,Gedenkzeilen, Anekdoten.

Das Archiv 2005 endet mit Buch-besprechungen. Den Jahrgang 33schmückt ein vierfarbiges Bild vonJosef de Ponte mit der Überschrift:„Der friedliche Garten am Heuchel-berg“. Für den Inhalt ist Rudolf Fathverantwortlich.

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Das Buch ist bei Dr Johann Till, Alt-vaterstr. 5, D-86650 Wemding, er-hältlich.

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Pünktlich um10 Uhr amVormittag er-öffnete einQuintett derWiener Gar-demusik denFestakt zum1 0 j ä h r i g e nBestand vomHaus der Hei-mat im drittenWiener Ge-meindebezirk.Im erstenStock präsen-tierten die Sie-benbürger Sachsen ihren Vorweih-nachtsmarkt und boten den Besu-chern neben Stickereien und Kera-mik ein reiches Sortiment an kulina-rischen Schmankerln aus der altenHeimat. Die Sudetendeutschen imzweiten präsentierten traditionellesHandwerk, das die tiefe Verbunden-heit zu den kulturellen Wurzeln dar-legte. Auch im dritten Stock, wosich die Donauschwaben befinden,konnte man sich den Gaumen mitKöstlichkeiten verwöhnen lassen.Der Festsaal bot den kleinerenLandsmannschaften wie etwa denKarpaten- und Beskidendeutschenoder den Deutsch-Untersteirern dieMöglichkeit, sich vor einem breite-ren Publikum zu präsentieren.

Um 11 Uhr wurde dann eine Do-kumentation zum Jubiläum „10Jahre Haus der Heimat“ vorgestellt,

die in einem Abriß von 35 Minutendie Geschichte der Heimatvertriebe-nen im Rahmen der Entstehung die-ses Kultur- und Begegnungszen-trums vorstellte. Die Einleitung zudieser Dokumentation hielt derBundesvorsitzende des „Verbandesder volksdeutschen Landsmann-schaften Österreichs“ (VLÖ), DIRudolf Reimann, der auch die Gästeaus der Nachbarschaft begrüßte.

Der „Tag der offenen Tür“ imHaus der Heimat war von der Ab-sicht getragen, das reichhaltige In-nenleben nach außen zu richten, umden Nachbarn mit der Geschichteder Heimatvertriebenen zu konfron-tieren. Dieser Tag diente aber auchdem persönlichen Kontakt zwischenMenschen, die Tür an Tür leben,ohne sich aber bisher näher kennengelernt zu haben.

Haus der Heimat feierte10jähriges Bestandsjubiläum

Impressionen einesBeachspazierganges

In der österreichischen Auslandskul-turarbeit 2006 wurde der 150. Ge-burtstag von Sigmund Freud zumAnlaß genommen, die aktuelle Be-deutung Freuds für den wissenschaft-lichen und gesellschaftspolitischenDiskurs zu untersuchen. Hiebei ginges weniger darum, „neues Terrain“ zubetreten. Den Auftakt bildete am Vor-abend zu Freuds Geburtstag am 5.Mai eine Freud-Vorlesung „Freudund der Humor“ im Collegium Buda-pest. Am Geburtstag Freuds, dem 6.Mai fand die Enthüllung der „FreudInstallation“ an der Residenz desÖKF Budapest in der Andrássy út 43statt. Die vielleicht spektakulärsteVeranstaltung fand unter dem Titel„Freud im Bad“ am gleichen Tagstatt (Foto). In drei der beliebtestenBädern Budapests lasen Schauspieler(„die Seelentaucher“) in sechs Spra-chen aus relevanten Texten Freuds.Ein „Traumdeutungsdienst“ war ein-gerichtet worden, in dem Psychoana-lytiker interessierten Badegästen de-ren rätselhafteste Träume deuteten.„Traumreporterinnen“ befragten dieBadegäste nach deren Träumen. Am10. Mai wurde mit „Von der Traum-deutung über Totem&Tabu zurSexualpathologie der Frau“, einerszenischen Lesung mit Otto Brusattiund Musik der Neuen Wiener Con-cert Schrammeln, an Freud gedacht.

Im Rahmen einer Freud-Filmwo-che zum Thema „Psychoanalyse“,die vom 9. – 15. September im Buda-pester Örökmozgó Filmmuseumstattfand, wurde u. a. der Dokumen-tationsfilm von Elisabeth Marton„Ich hieß Sabina Spielrein“ in Anwe-senheit der Regisseurin gezeigt,weiters war auch der für ARTE/ORFdieses Jahr neu gedrehte Freud-Film„Wege und Erkenntnisse“ ebenfallsunter Anwesenheit des RegisseursOtto Brusatti zu sehen, während sichandere Filme programmatisch mit

dem Thema befaßten. Um die Aktua-lität Freuds zu untermauern, gingeninternationale und ungarische Wis-senschaftler vom 22. – 24. Juni imRahmen eines zweieinhalbtägigenSymposiums mit dem Titel „VomRütteln am Schlaf der Welt“ breit an-gelegten Fragen nach. Die Ergeb-nisse der Konferenz werden in einerPublikation dokumentiert.

Zum Ausklang des Freud-Jahresgibt es am 17. Dezember eine nichtminder spektakuläre Veranstaltung,nämlich: Ein „Dinner for Freud –

Die Sublimierung des Phallischen“.Am Schiff A 38 werden die Köchedes A38 Restaurants ein vom Gene-ralsekretär der ÖsterreichischenGastrosophischen Gesellschaft kre-iertes, themenbezogenes Menü kre-denzen. Dieses Menü, das inklusiveder dazupassenden Weine serviertwird, setzt sich im weiteren Sinn mit„der Sublimierung des Phallischen“auseinander. Es geht dabei darum,raffinierte, wohlschmeckende Ge-richte zu servieren, die in einem lite-rarischen-gastrosophischen Zusam-menhang stehen und mit den Kern-themen Freuds in Verbindung zubringen sind. Die Speisenfolge mitden dazugehörigen Weinen wirdvom Generalsekretär der Österrei-chischen Gastrosophischen Gesell-schaft, Dr. Oliver Herzig, kundigkommentiert. Das 5-gängige Menümit Couvert, Petit fours und Weinbe-gleitung wird von musikalischenGustostückln aus Freuds Zeit vomösterreichischen Trio Palmisano –Sulzer – Havlicek unterlegt. Dazwi-schen lesen die „Seelentaucher“, diedem interessierten Publikum bereitsaus der Geburtstagsfeier für Sig-mund Freud bekannt sind, aus ein-schlägigen Texten. Mit diesem kuli-narischen Höhepunkt findet dasFreud-Jahr in Budapest seinen wür-digen Abschluß.

Was zieht Menschen zum Ozean?NZ-Reporterin Andrea Hécz gingder Frage in Texas am Golf vonMexiko nach. Sie begab sich auf ei-nen mehrstündigen Beachspazier-gang in Galveston, einer Insel, die1900 durch einen Hurrikan fastausradiert wurde: 6000 bis 8000Menschen sollen ums Leben ge-kommen sein. Danach wurde eindrei Meter hoher Deich errichtet;jenseits dieser Mauer herrscht jetztFriede: Die Gischt spült Seegrasans Sandufer, über dem Meerziehen Pelikane, die plötzlichim Tiefflug ins Wasser stür-zen und mit einem Fisch wie-der auftauchen.

Teil (8): Schirm, öffne dich!

Wenn er Gas gibt, drehensich die Räder des Pick-updurch. Nach 50 Metern hältder Wagen an. Er springt raus,greift nach einem Bohrer aufder Ladefläche und macht einLoch in den Sand; geht zu-rück, holt einen Sonnen-schirm und spannt ihn auf. „Inanderthalb Stunden schaffeich 30. Am Wochenende sindmehr Touristen hier, dannmuß ich 100 Schirme aufstel-len“, erzählt Chris. Danachlegt er sich selber in denSchatten und wartet, daß je-

mand eine Sonnendeckung mietet.Um 17 Uhr fängt er an, die Schat-tenspender abzubauen. „Der besteJob, den es im Sommer gibt“, ver-kündet der 18jährige High-School-Student aus Galveston. Er habeschon so manches ausprobiert, wieetwa Kellnern, berichtet er. „Aberdas war langweilig und anstrengen-der.“ Am Strand könne er schlafen,den Wellen lauschen, und „dabeiwerde ich auch noch braun“. Er sagtdie Wahrheit.

Veranstaltungen zum Freud-Jahr 2006

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Über „125 Jahre VDA“ referierteder junge Historiker Tammo Lu-ther (Foto) beim Festakt desVereins für Deutsche Kulturbe-ziehungen im Ausland am 11.November im SudetendeutschenHaus in München (NZ 46/2006).Wir veröffentlichen den Vortragin Fortsetzungen.

II. Aufschwung undBlütezeit zur Zeit derWeimarer Republik

Das Ende des Ersten Weltkriegesbedeutete eine tiefe Zäsur in derGeschichte des Deutschen Volkesund des VDA. Der Versailler Frie-den traf das Deutsche Reich hartund die einseitige Schuldzuwei-sung durch die Siegermächte trafdie Mehrzahl der Deutschen in ih-rer Ehre.

Die Gebietsverluste Deutsch-lands waren erheblich und betrafenv. a. den Osten mit weiten Teilender Provinzen Westpreußen undPosen aber auch den Westen undden Norden, wo der Verlust Nord-schleswigs schmerzte.

Die Friedensschlüsse von Ver-sailles, Trianon und St. Germainschufen ein zahlenmäßig überausstarkes Auslanddeutschtum, dennquasi über Nacht wurden Millionenvon deutschen Staatsbürgern einerfremdstaatlichen Oberhoheit unter-stellt.

Gleiches gilt für Millionen Deut-sche aus Österreich-Ungarn, diefortan z.B. die tschechoslowaki-sche, ungarische oder rumänischeStaatsangehörigkeit besaßen.

Darüber hinaus existierte in wei-teren Ländern, darunter Rußland,den USA und den sogenannten„ABC-Staaten“ Argentinien, Brasi-lien und Chile ein numerisch be-deutendes Auslanddeutschtum (hierbesonders durch Auswanderungund Handelsniederlassungen).

Für die Arbeit des VDA schuf diein den Pariser Vorortverträgen vor-genommene Neuordnung Europasvollkommen neue Rahmenbedin-gungen: Während zuvor das Bis-marck-Reich als weitgehend satu-rierter Nationalstaat gelten konnte,lebte seit 1919 ein Millionenheervon Deutschen außerhalb derReichsgrenzen und ohne Schutzdurch das Mutterland.

Die bis dahin vorherrschendeGleichgültigkeit der „Binnendeut-schen“ im Reich gegenüber den„Auslanddeutschen“ wich einemSolidaritätsgefühl, das dem VDAund seiner Volkstumsarbeit einegroße Wertschätzung brachte. In-nerhalb weniger Jahre entwickeltesich der Verein von einem elitärenHonoratiorenverein zu einemVolksverein. Bereits zu Beginn derZwanziger Jahre zählte der VDAannährend 400 000 Mitglieder, dieallen Volksschichten, Religionen

und politischen Couleurs zuzurech-nen waren. Damit war die Zeit, inder die Arbeit fast ausschließlichvon Akademikern und Lehrern ge-tragen wurde, vorbei. Dabei kamdem VDA zugute, daß seine Arbeitvor dem Kriege weitgehend unpoli-tisch gewesen war. Denn dadurchsah er sich weit weniger als andereVolkstumsverbände dem Verdachtder Unterstützung irredentistischerBestrebungen ausgesetzt.

Der immer lauter werdende Rufnach einer „Volksgemeinschaft“manifestierte sich auch in derGründung neuer Vereine wie etwadem „Deutschen Schutzbund fürdas Grenz- und Auslandsdeutsch-tum“. Es handelte sich um einenübergeordneten Kartellverband vonzahlreichen Volkstumsorganisatio-nen, der u.a. vom damaligen 1. Vor-sitzenden des VDA, Freiherr vonReichenau, mitbegründet wurde.

Die differenzierende Bezeich-nung „Grenz- und Auslanddeutsch-tum“ sowie der Terminus „Volks-deutsche“ hatten sich unter demEindruck der Gebietsverluste in denZwanziger Jahren durchgesetzt:

Als „Volksdeutsche“ wurde jenebezeichnet, die als deutsche Volks-zugehörige eine fremde Staatsange-hörigkeit besaßen. Ihnen besondersgalt die Unterstützung des VDA,die sich v.a. auf folgende Bereicheerstreckte:

– die Förderung des deutschenSchulwesens im Ausland durch dieGründung entsprechender Einrich-tungen

– die Bereitstellung von Lehr-mitteln

– die Durchführung eines dauer-haften Schüleraustausches

sowie

– die Durchführung großange-legter Spendenaktionen.

Die deutsche Regierung, die sichin der Weimarer Republik eineraggressiven und offen auf Grenzre-vision zielenden Politik enthielt,versuchte, die deutschen Volks-gruppen im Ausland wenigstens inihrem Bestand zu erhalten. Um diedrohende Assimilierung der Volks-deutschen durch die jeweiligeMehrheitsbevölkerung zu verhin-dern, bekam der Erhalt der deut-schen Sprache und Kultur einen be-sonders hohen Stellenwert.

Die Arbeit des VDA erschiendem Staat nun wichtiger denn je.Das Auswärtige Amt förderte daherdie Aktivitäten des Vereins, derauch in enger Zusammenarbeit mitanderen Ministerien und Behördenseine kulturpolitische Arbeit aus-dehnte. Die ab Mitte der ZwanzigerJahre einsetzende Konsolidierungder Vereinsfinanzen förderte dieweitere Entwicklung des VDA, derin der Berliner Martin-Luther-Straße seine Zentrale bezogenhatte.

In der nun einsetzenden Blütezeitdes VDA stand der Verein unter derFührung des ehemaligen Staatsse-kretärs v. Hintze (seit 1924), ab1928 unter Vorsitz des früheren Ge-sandten in Argentinien von demBussche-Haddenhausen und seit1930 unter dem früheren Reichs-wehrminister Otto Geßler. Kein ge-ringerer als Paul von Hindenburg,seit 1925 Reichspräsident, war seitdem letzten Kriegsjahr Ehrenvor-sitzender des Vereins.

Der stetige Aufstieg des Vereinsläßt sich auch in folgenden Zahleneindrucksvoll ablesen: Gegen Endeder Zwanziger Jahre zählte der Ver-

ein nicht weniger als 11.000 Schul-gruppen und etwa 2,5 MillionenMitglieder.

Auch in der Öffentlichkeit warder Verein jetzt äußerst präsent. Diejährlichen „Pfingsttagungen“, dieseit 1922 an wechselnden OrtenDeutschlands aber auch Österreichs(1930 in Salzburg mit „SchulvereinSüdmark“) stattfanden, markiertenden nach außen hin sichtbaren Hö-hepunkt des Vereinslebens. Zehn-tausende bekundeten auf diesenGroßveranstaltungen ihre Sympa-thie und Wertschätzung für die vomVDA geleistete Arbeit. Die inländi-sche Presse nahm großen Anteil anden Veranstaltungen und berichtetewie die Vereinszeitung „Der Volks-deutsche“ ausführlich darüber.

Ein lautstarkes und auffälligesAuftreten im Ausland lag dem Ver-ein dagegen fern. Hier mußte ohnegroßes Aufsehen zu erregen weiter-hin eine möglichst unauffälligeUnterstützungsarbeit geleistet wer-den. Dies war notwendig, um re-pressive Maßnahmen des jeweili-gen Staates (zeitgenössische Quel-len sprechen von „Herbergsstaa-ten“) zu vermeiden.

Der Beitrag des VDA zum Erhaltder deutschen Sprache und Kulturin der Zwischenkriegszeit ist ange-sichts der ungemein schwierigenpolitischen Rahmenbedingungenim Ausland gar nicht hoch genugzu bewerten. Seine immer am Prin-zip „Hilfe zur Selbsthilfe“ orien-tierte Unterstützung der volksdeut-schen Gruppen geschah grundsätz-lich unter Wahrung volkskonserva-tiver Grundsätze. Diese achteten„anderes“ Volkstum und verfolgtenkeine machtpolitischen Zielsetzun-gen.

(Fortsetzung folgt)

125 Jahre VDA

UUBBZZ iimm PPaauusseennrraaddiiooDie Novemberausgabe der Ju-gendwelle bei Radio Temeswarist online unter www.pausenra-dio.net erreichbar. Diesmal istnebst den Teams aus Temeswar,Arad und Schäßburg in Rumä-nien das Pausenradio-Team desUngarndeutschen Bildungszen-trums Baja dabei. Moderator istzum ersten Mal Robi Tari, ehe-maliges Mitglied des Pausenra-dios des Nikolaus-Lenau-Ly-zeums in Temeswar, gegenwärtigStudent im 1. Jahr an der deut-schen Schauspielabteilung derWest-Universität Temeswar.

Eine weihnachtliche Sendungder Pausenradios online gibt esab 23. Dezember. Bei Radio Te-meswar wird die Jugendsendungam 23. Dezember, ab 19 Uhr, auf105,9 MHz UKW sowie im Inter-net unter www.radiotimisoara.roausgestrahlt.

1133NNZZ 4488//22000066 GG JJ UU –– GG EE MM EE II NN SS CC HH AA FF TT JJ UU NN GG EE RR UU NN GG AA RR NN DD EE UU TT SS CC HH EE RR

Auf zu neuen UfernDie Gemeinschaft Junger Ungarndeutscher legt Grundsteine für ihre Zukunft

GGJJUU – GGeemmeeiinnsscchhaafftt JJuunnggeerr UUnnggaarrnnddeeuuttsscchheerrPräsident: DDáávviidd LLáásszzllóó;; Geschäftsführerin: ÉÉvvaa AAddééll PPéénnzzeess

Budapest, Lendvay u. 22 1062, Tel./Fax: 06/1-269-1084E-Mail: bbuurroo@@ggjjuu..hhuu,, Internet-Adresse: www.gju.hu

GGeesscchhääffttsszzeeiitteenn:: Montag, Dienstag, Mittwoch: 9.00-12.30 und 13.00-16.00 UhrDonnerstag: 12.00-18.00 Uhr; Freitag: 8.00-13.00 UhrVVeerraannttwwoorrttlliicchh ffüürr ddiiee GGJJUU--SSeeiittee:: ÉÉvvaa AAddééll PPéénnzzeess

Eine mehrstündige Diskussion gingder Entscheidung für den Kauf einerneuen Immobilie in Budapest voraus.Das GJU-Präsidium stellte mehrerebereits besichtigte Immobilien in Bu-dapest und Fünfkirchen vor, die füreinen Kauf in Frage kämen. Dabeiging man generell davon aus, daß dasEigentum eine städtische Keller-räumlichkeit sein sollte, die als Be-gegnungsstätte und für Veranstaltun-gen genutzt werden kann. Befürwor-ter des Standorts Budapest hatten be-sonders die zentrale Hauptstadtlagemit entsprechender Verkehrsanbin-dung, die gute Betreuungsmöglich-keit seitens des Budapester GJU-Bü-ros und die Wahrscheinlichkeit derWertsteigerung der Immobilie ange-führt. Befürworter eines Immobilien-kaufes in Fünfkirchen wiesen daraufhin, daß sich die meisten GJU-Freun-deskreise in der Fünfkirchner Umge-bung befinden und Veranstaltung-sorte im Vergleich zu Budapest dorteher spärlich vorhanden sind. DieEntscheidung für die BudapesterImmobilie war verknüpft mit demKeller in unmittelbarer Nachbar-schaft des Hauses der Ungarndeut-schen. Für den Fall, daß diese nochrenovierungsbedürftigen Räume ei-nem Expertengutachten nicht stand-

halten sollten, soll das weitere Vorge-hen auf einer Delegiertenversamm-lung Ende Dezember in Fünfkirchendiskutiert werden.

Einstimmig wurde eine Änderungder Satzung der GJU beschlossen,wonach der Verein in Zukunft alsDachorganisation fungiert, der sichdie Freundeskreise als Mitglieder an-schließen können. Vorteile dieserNeuregelungen seien die Möglich-keit, sich beim Dachverband um Pro-jektgelder zu bewerben und die ver-besserte Kommunikationsstruktur,erklärte der GJU-Vizepräsident Ro-bert Guth. Um die Mitgliedschaft beider GJU zu vereinfachen, wurde zu-dem die Gründung eines gesondertenVereins beschlossen, bei dem auchEinzelpersonen Mitglied werdenkönnen.

In bezug auf die Freundeskreiseexpandiert die GJU derzeit stark.Einstimmig beschloß die Delegier-tenversammlung die Aufnahme vondrei neuen Freundeskreisen aus Bo-schok, Steinamanger und Nagyberki,womit die Zahl der GJU-Freundes-kreise auf insgesamt 17 steigt. Jedochgilt die Mitgliedschaft erst, wenn dierechtliche Eintragung der Vereineformell abgeschlossen ist. Die Grün-dungssitzung des Freundeskreises in

Boschok fand bereits im Oktoberstatt.

Auch im kommenden Jahr dürfensich die GJU-Mitglieder wieder übereine große Auswahl unterschiedlich-ster Programme freuen. Laut des Be-richts von GJU-GeschäftsführerinÉva Pénzes wird es neben den tradi-tionellen Programmen auch ein Ski-lager mit Teambildung, ein binatio-nales Hörspielprojekt, ein Methoden-kompetenzseminar, ein internationa-les Kreativitätslager, ein Kulturtref-fen sowie die letzte Etappe der „Aufden Spuren unserer Ahnen“-Fahrrad-tour von Ulm nach Passau geben.Auch die Freundeskreise gaben einenÜberblick über ihre vielfältigen Ver-anstaltungen, die im laufenden Jahrstattgefunden haben und im nächstenJahr geplant sind. So organisiert derOfaloer GJU-Freundeskreis um denGJU-Vizepräsidenten Emil Kochzum fünfjährigen Bestehen ein Fuß-ballturnier Anfang Dezember in Na-dasch. An die Freundeskreise ergingaußerdem der Aufruf, den ihnen aufder GJU-Internetseite eingeräumtenPlatz zu nutzen und darüber auch ihreProgramme anzukündigen.

Nicht nur nach innen, auch nachaußen versucht sich die GJU derzeit

neu zu positionieren. Der GJU-Präsi-dent Dávid László präsentierte denDelegierten die aktuellen Sponsorender GJU, die mit geldwerten Leistun-gen die Arbeit der Organisationunterstützen. Dazu zählen die Auto-vermietung „Fox Auto Rent“, der Be-werbungsdienstleister „Methodus“sowie die Wochenzeitung „PesterLloyd“. Weitere Sponsoren be-sonders im Kommunikationsbereichsollen mittelfristig aquiriert werden.

Als neue Elemente der Außendar-stellung wurden pfiffige Figuren prä-sentiert, die auf Einladungen undProjektbeschreibungen die unter-schiedlichen Programme (Bildungs-,Sport-, Medienveranstaltungen,internationale Begegnungen) symbo-lisieren. Auch der Kleinbus der GJUsoll in einem neuen Gewand erschei-nen und die verschieden Symbol-Lo-gos tragen. Um die Organisation, ihreZiele und Tätigkeiten besser kommu-nizieren zu können, ist weiterhin eineFaltblattbroschüre geplant.

Angesichts dieser Fülle von Infor-mationen ist es nicht verwunderlich,daß die Delegierten mit rauchendenKöpfen nach Hause fuhren, wennauch nicht alle auf direktem Wege.

AA.. BB..

Das kleine Kulturhaus in Ofalu füllte sich mit herzlicher Wärme und guterLaune, als am letzten Novembersonntag über 70 bejahrte Menschen der Ein-ladung zum gemeinsamen Feiern des Seniorentages folgten. Man saß an die-sem Nachmittag gemütlich bei Kaffee und Kuchen zusammen und unterhieltsich gut.

Die Selbstverwaltung und die deutsche Minderheitenselbstverwaltunghatten ein kleines Fest arrangiert, um alle über 60jährigen Senioren zu ehren,die in diesem Jahr einen runden Geburtstag gefeiert hatten oder noch würden.Und gedankt wurde dem ehemaligen Kreisarzt Dr. Kövesi für seine langjäh-rige Arbeit, der seit kurzem ebenfalls Rentner ist.

Den musikalischen Auftakt boten die zwei Ofaluer Schüler BernadettBechli und István Imhof, Elisabeth Kófias erheiterte die Zuschauer mit einemlustigen Mundartstück von Josef Mikonya und der Ofaluer Chor sang ver-traute Melodien. Dann traten die Wemender GJU-ler mit ihrer Schlagerparadeauf die Bühne (Foto). Die Parodie der deutschsprachigen Heimatmelodie mitMarianne und Michael gefiel den Senioren ausnehmend, dies zeigten sie mitkräftigem Applaus. Nachgeahmt wurden die Schlagerstars Heino, Gitti undErika, Charly, Maria und Margot Hellwig, die Geschwister Hoffman usw. DieMitglieder der Gemeinschaft Junger Ungarndeutscher aus Wemend gaben inOfalu schon zum zweiten Mal ihre stimmungsvolle Schlagerparade zum Be-sten, und jetzt beim Seniorentreff wurden sie auch gleich gebeten, im Januarihr selbstgeschriebenes Mundartstück „Lustiger Sonntag“ ebenfalls vorzutra-gen. Die Einladung nahm die Gruppe dankend an. Bis zur Abenddämmerungsaßen die Ältesten der Ortschaft gemütlich beisammen und plauderten überso manches aus Vergangenheit und Gegenwart.

CChhrriissttiinnaa AArrnnoolldd

V O R S I L V E S T E R F E I E RV O R S I L V E S T E R F E I E RLiebe GJUlerInnen,die Gemeinschaft Junger Ungarndeutscher möchte Dich und DeineFreunde zur diesjährigen VORSILVESTERFEIER einladen.OOrrtt:: Valeria-Koch-Sporthalle (Fünfkirchen, Mikes Kelemen u)BBeeggiinnnn:: 29. Dezember 2006, 19.00 Uhr; Kulturprogramm ab 20.00 Uhr Leôwey-Tanzgruppe und Kränzlein-TanzgruppeEEiinnttrriitttt:: 1500 Ft pro Person (der Preis beinhaltet das Abendessen)Wir bitten alle Interessenten, ihre Teilnahme bis zum 15. Dezember imGJU-Büro (1062 Budapest, Lendvay u. 22; [email protected]; +36 1 269 1084 oder +36 30 352 2730) zu melden. Karten sind vor Orterhältlich! Für gute Unterhaltung sorgt die Unterrock-Kapelle!Förderer der Veranstaltung ist das Bundesinnenministerium derBundesrepublik Deutschland

Seniorentag in Ofalu

Als ausgesprochen ergebnisorientiert kann die außerordentliche Dele-giertenversammlung der GJU bezeichnet werden, die vergangenenSamstag im Ungarndeutschen Bildungszentrum in Baje stattgefundenhat. Eine knappe Mehrheit der Delegierten der anwesenden Freundes-kreise stimmte für den Kauf einer neuen GJU-Immobilie in Budapest.Ebenfalls beschlossen wurde die Umwandlung der GJU in eine Dachor-ganisation sowie die Aufnahme der neuen Freundeskreise Boschok/Pa-lotabozsok, Steinamanger/Szombathely sowie Nagyberki (bei Kaposvár).Weiterhin wurden die Programme für das Jahr 2007 und die Neuaus-richtung der GJU bei Sponsoring und der Außendarstellung vorgestellt.

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Kinoecke

Die Hollywood-VerschwörungBis auf „L.A Confidential“ über-zeugte keiner der Neo-Noirs an derKinokasse, und doch produziertHollywood unbeirrt weiter, als obdies ein Trend sei, dem es kommer-ziell zu folgen gelte. Gott sei Dank!Cineasten und Kritiker nehmen daswohlwollend zur Kenntnis. AllenCoulters Thriller „Hollywoodland“(ungehobelt deutsch getitelt: „DieHollywood-Verschwörung“) setztdas Muster fort, überzeugt als Film,scheitert aber an der Kasse. Doch ei-nes hat „Hollywoodland“, was un-wirklich klingt, aber tatsächlich alskleine Sensation bezeichnet werdenkann: Ben Affleck spielt alles an dieWand, was ihm an Hochkarätern indie Quere kommt.

Los Angeles, 1959: Der kleinePrivatdetektiv Louis Simo (AdrienBrody) hechelt jedem Dollar hinter-her, den er abgreifen kann. DurchKontakte bei der Polizei bekommter einen Tip. Der wankende Holly-woodstar George Reeves (BenAffleck) ist tot in seiner Wohnungaufgefunden worden, sein Gehirn an

der Wand verteilt. Die Polizei stuftden Fall als Selbstmord ein, Reeves’Mutter (Lois Smith) beauftragtSimo, Beweise für einen Mord zusuchen. Der Schnüffler fängt an zugraben und stößt schnell auf Mate-rial, das einigen Leuten ganz undgar nicht gefällt.

Die zweite Zeitebene setzt in denspäten 40er Jahren an, als Reevesauf dem Weg ist, in Hollywood Fußzu fassen. Doch die Auftragslage istschlecht. Obwohl er es haßt, nimmtder Schauspieler die Rolle in derTV-Serie „Superman“ an. Daß erdiese überhaupt bekam, verdankt erseiner Geliebten Toni Mannix (Di-ane Lane), der Frau des einflußrei-chen Filmmoguls Eddie Mannix(Bob Hoskins), dem Verbindungenzur Mafia nachgesagt werden. Nacheiniger Zeit wird „Superman“ dochnoch zum Hit und Reeves ein Star –allerdings nur beim kindlichen Pu-blikum.

MM.. HH..

England ist der größte und am dich-testen besiedelte Landesteil des Ver-einigten Königreichs Großbritan-nien und Nordirland. Der NameEngland stammt vom westgermani-schen Volk der Angeln ab. Englandumfaßt die südliche Hälfte der InselGroßbritannien, grenzt im Nordenan Schottland und im Westen anWales und die Irische See. Im Osten

grenzt England an die Nordsee, imSüden liegt es am Ärmelkanal.

Zu den größten städtischen Ver-waltungsbezirken in England zählenLondon, Birmingham, Leeds, Shef-field, Bradford, Liverpool und Man-chester.

Die City of London ist das histo-rische und wirtschaftliche Zentrumvon Greater London. Es wird ofteinfach The City oder Square Milegenannt. Obwohl die City währendJahrhunderten gleichbedeutend mitLondon war, wird der Stadtnamenun für das gesamte überbaute Ge-biet verwendet. Die City of Londonwar einst durch Befestigungsanla-gen begrenzt, die sog. London Wall.Die Mauer ist mittlerweile fast voll-ständig verschwunden, nur einzelneAbschnitte sind noch sichtbar. Einenbedeutenden Abschnitt findet manbeim Museum of London.

Im Westen grenzt die City of Lon-don an die City of Westminster, imNorden an Islington und Hackney,im Osten an Tower Hamlets und imSüden an die Themse und South-wark. Die bedeutendsten Sehens-würdigkeiten der City sind: SaintPaul’s Cathedral, Guildhall, Mu-seum von London, Royal Exchangeund Old Bailey. Madame TussaudsWachskabinett ist ebenfalls eine dergrößten Attraktionen Londons. Aus-

gestellt werden hier lebensnah nach-empfundene Wachsfiguren von hi-storischen Gestalten und Personender aktuellen Zeitgeschichte wieSportler, Filmstars, Modeschöpferund Modells. Einen Platz in derAusstellung von Madame Tussaudzu erhalten, zählt heute zu den größ-ten Ehren, die einem Menschen zu-teil werden können.

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Originaltitel: „Hollywoodland“Regie: Allen Coulter Schauspieler: Adrien Brody, Diane Lane,Ben Affleck, Bob Hoskins, Joe Spano

H e i k eD r e c h s l e r(geboren am16. Dezem-ber 1964 inG e r a ,D e u t s c h -land) isteine deut-sche Leicht-athletin, die 1992 und 2000 Olym-piasiegerin in Weitsprung wurde.

Heike Drechsler wurde als HeikeGabriela Daute geboren und wuchsmit drei Geschwistern auf. Nachdem erfolgreichen Abitur absol-vierte sie eine Lehre als Feinmecha-nikerin (Optik) und studierte Päda-gogik. 1984 heiratete sie den dama-ligen Sportstudenten AndreasDrechsler. Mit ihm hat sie einenSohn, Tony, geboren 1989, für densie 1997 nach der Scheidung dasSorgerecht zugesprochen bekam.Heute lebt sie mit dem ehemaligenfranzösischen Zehnkämpfer AlainBlondel zusammen.

1983 wurde sie in Helsinki erst-mals Weltmeisterin im Weitsprung.Die damals 18jährige war damit diejüngste Weitsprungweltmeisterinaller Zeiten und wurde in der dama-ligen DDR zur gefeierten Sportle-rin. Von 1986 bis 1998 holte sie sich

bei jeder Leichtathletik-Europa-meisterschaft die Goldmedaille imWeitsprung. Daneben hatte sie auchErfolge im Sprint. So gewann sieunter anderem 1986 EM-Gold überdie Distanz von 200 m.

1992 wurde sie in Barcelona erst-mals Weitsprung-Olympiasiegerinund 1993 wieder Weltmeisterin. Ihrzweites olympisches Gold gewannsie 2000 in Sydney. Neben demWeitsprung und den Sprintstreckenbetrieb Heike Drechsler erfolgreichden Siebenkampf.

1986 war sie DDR-Sportlerin desJahres und 2000 Sportlerin des Jah-res in der Bundesrepublik. 1998wurde sie mit dem Bambi ausge-zeichnet.

Heike Drechslers Ziel war ur-sprünglich, ihre Karriere mit derTeilnahme an den OlympischenSpielen 2004 in Athen zu beenden,doch nach Formproblemen in derQualifikation zog sie ihre Teil-nahme zurück. Am 12. September2004 trat sie ein letztes Mal in Ber-lin an und wurde vor über 60.000Zuschauern vom aktiven Sport ver-abschiedet. Zur Zeit ist sie Sportex-pertin für Leichtathletik beim Sport-sender Eurosport und lebt mit ihrerFamilie in Karlsruhe.

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Die besten Sportler unserer Zeit

Heike Drechsler

Traumziele zum Relaxen

England

FFuunnkkffaabbrriikkWenn Ihr Euren Beitrag auch

hier sehen wollt oder gern EureMeinung zu unseren Themen

äußern möchtet, dann schreibt an: CChhrriissttiiaann EErrddeeii

Kontaktadresse:Radio Fünfkirchen,

Deutsche Redaktion„Funkfabrik“

7621 Pécs, Szt. Mór Str. 1.Tel.: 72 518 333

E-Mail: [email protected] Sendung Funkfabrik könnt

Ihr jeden Samstag von 10.30-11.00 Uhr auf Mittelwelle 873 kHz

hören.

Starkes Rauchen schädigt beiFrauen die Gebärmutter undschmälert laut einer Studie dieChancen auf eine Schwanger-schaft. Häufiges Rauchen wirkesich direkt auf das Gewebe derGebärmutter aus und erschwereEmbryonen das Einnisten, wieForscher behaupten. Demnachwürden starke Raucherinnen beikünstlicher Befruchtung deutlichseltener schwanger als Frauen,die nur wenig rauchen. Somit istzum ersten Mal bestätigt worden,daß hoher Tabakkonsum unab-hängig von den Auswirkungenauf die Funktion der Eierstöckeauch die Empfänglichkeit der Ge-bärmutter beeinträchtigt.

In Gläsern und Glasflaschen ser-vierte Getränke fördern bei Mahl-zeiten den Genuß. Wie eine Um-frage eines Meinungsforschungs-institutes ergab, empfanden 83,9Prozent der Befragten die Glas-flasche bei einer Mineralwasser-abfüllung als absoluten Genuß-förderer. Die Glasflasche seidemnach als Genußförderer auchbei Fruchtsaft und Wein, Sekt undBier dominierend. Plastik, Kartonoder Dose wurden dagegen kaumals genußfördernd eingestuft.

MM.. SSzz..

Schlagzeilen

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Der Tag beginnt mitdem Morgen. Nach einerRuhe und Schlaf von 8 –12 Stunden ißt man amMorgen zum ersten Malam Tag. Damit ist dasFrühstück der Anfangdes Tages. Frühstückenist wichtig. Ein großerTeil unserer Mitmen-schen tun das aber nicht.Es ist noch schlimmer,wenn es um Kindergeht. Es ist wichtig, daß man mitdem Frühstück 25 Prozent des täg-lichen Energiebedarfes zu sichnimmt. Wieviel man dabei ißt, soll-ten Geschlecht, Alter und körperli-

che Aktivität bestim-men. Was man unbe-dingt verzehren soll,sind Getreide, Milch,Obst und Kohlenhy-drate. Man muß frühreichlich trinken, es sollein halber Liter Flüssig-keit sein, möglichstMilch. Gegen eine TasseKaffee oder Tee istnichts zu sagen. Vielegehen ohne etwas ge-

gessen zu haben, nur mit Kaffeeoder Alkohol im leeren Magen, indie Arbeit, das kann zu Magenbe-schwerden führen. Es ist empfeh-lenswert, nach dem Frühstück einenApfel oder anderes Obst zu essen.Ein zu fettiges Frühstück belastetden Magen sehr. Das Frühstück sollin vollständiger Ruhe, ohne Zei-tungslesen, möglichst im Familien-kreis, verzehrt werden. Man sollsich richtig an den Tisch setzen.Forschungen haben ergeben, daßsich fünfzig Prozent der Schulkin-der nicht richtig ernähren. Bei-spielsweise gehen fünfzig Prozentder Schüler im zwölften Lebensjahrohne Frühstück in die Schule. Beiden Erwachsenen ist die Lage nochviel schlimmer. Schlechte Ernäh-rungsgewohnheiten kommen häufigschon im Kindesalter vor. Das liegtin der Verantwortung der Eltern.

Dr. Zoltán MüllerFacharzt für HNO-Krankheiten

DDeerr AAnnffaanngg ddeess TTaaggeess

Es gab Zeiten,in denen fürmich das höch-ste der Gefühlewar zu verrei-sen. Ob perBahn, mit dem Auto, auf einemSchiff – ich habe nach allen Mög-lichkeiten gegriffen, einfach „unter-wegs“ zu sein. Als dann das Fliegenins Bild kam, wurden die Reisen zueiner Zeremonie. Bereits das Packenam Vortag machte Spaß: Man sor-tierte die Sachen je nachdem, ob sieim Koffer aufgegeben werden solltenoder ob man sie als Handgepäck beisich haben wollte. Mit der Zeit hatman entsprechende Reisesets ergat-tert, leicht und zusammenpassend;die Kosmetiktaschen kamen inMode. Elegant ausgestattet zu flie-gen war beinahe Pflicht.

Früher als nötig auf dem Flugha-fen zu sein machte auch Spaß. Zoll-freie Waren lachten einen an, manbesorgte die Geschenke auf demHinweg für die Freunde im Auslandund auf dem Rückweg die für die Fa-milie. Man machte sich selbst aucheine Freude mit besonderen Spirituo-sen, Zigaretten und Parfüm. Nachdem Einkaufsbummel setzte mansich an die Bar und trank noch einenKaffee oder einen frisch gepreßtenOrangensaft.

Im Flugzeug verging die Reisezeitbuchstäblich wie im Fluge. Es gabeben günstige Linienflüge mit allenSchikanen. Zeitungen und Bonbonswurden angeboten, und bevor dasEssen serviert wurde, konnte man

gerade nochein Zigarett-chen rauchen.Dann war manmit dem Essenbeschäftigt, es

war reichlich und nett serviert. Zu-frieden schlürfte man den Kaffee,während der Wagen mit den zoll-freien Waren vorbeigeschobenwurde. Kurz darauf wurde die bal-dige Landung angekündigt, die Flug-zeit innerhalb von Europa betrug dieHälfte im Vergleich zu heute.

Die Veränderungen kamen dannschleichend: Erst gab es nicht mehrdie Artikel zu lächerlich niedrigenPreisen, dann setzte man kleinereMaschinen ein und wurde die Flug-zeit länger. Das Essen an Bord be-kam man in Tüten und das Rauchenwurde verboten – letzteres kann manvon der Vernunft her begrüßen. Aufjeden Fall war es mit der Zeremonieirgendwie vorbei, man konnte abernoch immer die Reise genießen.

Heute ist es mit dem Spaß endgül-tig vorbei. Die Billigflüge sind in je-der Hinsicht billig. Man muß sichvorher ewig lange auf dem Flughafenherumtreiben, beim EincheckenSchlange stehen. Die (eindeutig not-wendigen) Vorsichtsmaßnahmen er-schweren bereits das Packen, vorbeidie Zeit mit dem Geschenkekaufen.Man reist eben notgedrungen irgend-wohin, ohne die Freude am Reisenselbst. Ich glaube, ich kehre bald zurBahn zurück...

jjuuddiitt

Horror der Woche

Billigflug

Wenn es Gott nicht gäbe...Tabus mißachtende Fragen stellt der Publizist László Szále und grüble-risch machende Antworten erhält er über die anderthalb Jahrzehnte Staatund Kirche in der Republik Ungarn. Bei seinen ehrlichen Gesprächen mitausschlaggebenden politischen Akteuren und Kennern des Themas gehtes um die bittere Vergangenheit, die diskutable Gegenwart und die un-durchsichtige Zukunft. Dieses Buch ist eine Botschaft an Gläubige undUngläubige, Religiöse und Nichtreligiöse, mit einem Wort: an den den-kenden Menschen.Im Anhang des Buches findet man die beiden mit den Kirchen zusam-menhängenden grundlegenden Gesetze sowie die Auflistung der über 150eingetragenen Kirchen in Ungarn.

Erhältlich oder bestellbar beim Verlag!Preis: 3780.- Ft

MAGYARHIVATALOSKÖZLÖNYKIADÓ

Közlöny Centrum

1072 Budapest, Rákóczi út 30. (Ecke Dohány u. Nyár u.)Tel.: 321-5971, Fax: 321-5275

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1113 Budapest, Karolina út 35/B.Sprechstunden:

montags, mittwochs: 17-20 Uhr,dienstags, freitags: 9-12 Uhr

Tel: +36-1-466-92-83Homepage: www.anonimaids.hu,E-Mail: [email protected]

Dienstleistungen: KostenloseUntersuchungen auf HIV, HepatitisB, Hepatitis C und Syphilis, sowie Beratung, persönlich, telefonisch

und per E-Mail

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SSuucchhee ffüürr PPaarrttnneerrvveerrmmiittttlluunngg iinn DDeeuuttsscchhllaanndd eine(n) Mitarbeiter(in) in Ungarn. Deutschkenntnisse sind erforderlich.

PV-Amanda, Amanda Vermey. Kiefernweg 2, D-65558 GückingenTelefon 0049 6432 83078, Fax 0049 6432 988510

DDeeuuttsscchhee BBüühhnnee iinn BBuuddaappeessttDie Deutsche Bühne Ungarn in Seksard lädt zur Aufführung der Produk-tionen Eugenio Griffero „Der blaue Prinz“ und Giuseppe Berto „AnonimoVeneziano“ am 4. Dezember um 16.00 Uhr ins Bulgarische Kulturzen-trum, Budapest IX., Vágóhíd u. 62, ein. Regie führt Elie Malka.

Die Eintrittskarten zum Preis von 1000 Ft können unter der Telefon-nummer: +36 74/ 316-533 bei Ildikó Herczinger bestellt werden.

MMáárrttoonn KKaalláásszz:: LLeessuunngg uunndd GGeesspprrääcchh7. Dezember, 18.00 Uhr

Moderation: András F. BaloghDen Schriftsteller und Dichter Márton Kalász verbindet mit der deutschenKultur mehr als nur seine Abstammung. Der aus der südungarischen Ge-meinde Schomberg/Somberek stammende Kalász beschäftigt sich in seinenWerken mit Themen aus dem Leben und aus der Vergangenheit der Ungarn-deutschen.

Seine Übersetzungen aus der deutschen Literatur und seine mannigfaltigeVermittlertätigkeit, die er in Berlin und Stuttgart – als Leiter des ungarischenKulturinstituts – lange Jahre betrieb, bezeugen seine tiefen Verbindungen zurdeutschen und ungarischen Kultur. Als Präsident des Ungarischen Schrift-stellerverbandes ist Márton Kalász auch gesellschaftlich engagiert. Zudem ar-beitete er als Rundfunkreporter, Redakteur und Verlagsleiter.

In der Veranstaltung können die Zuhörer den hervorragenden Übersetzerund bedeutenden Repräsentanten zeitgenössischer Literatur hautnah erleben.Der deutschsprachigen Lesung folgt ein Gespräch über Sprache, poetischeBilder, Identität und Zukunft der Literatur, das von András F. Balogh, Ger-manist an der ELTE Universität in Budapest, moderiert wird.

Die Veranstaltung wird vom Institut für Auslandsbeziehung (ifa), von derRobert-Bosch-Stiftung sowie von der Landesselbstverwaltung der Ungarn-deutschen (LdU) gefördert und findet in deutscher Sprache statt.

Für weitere Informationen steht Ihnen gerne das ifa-Büro im Haus derUngarndeutschen telefonisch unter (1) 269 1081 oder per E-Mail: [email protected] zur Verfügung. Die Veranstaltungen des HdU sind auchunter www.zentrum.hu/hdu einzusehen.

LLeennaauu--HHaauuss FFüünnffkkiirrcchheennVeranstaltungen im Dezember

Dienstag, 6., 19 Uhr: Deutsch-österreichischer Filmklub. Themenreihe: Seidzur Heiterkeit bereit – Stars des deutschsprachigen Humors: „Der Schuhdes Manitu“ (D 2001). Regie: Michael „Bully“ Herbig

Donnerstag, 7., 17.30 Uhr: Preisverleihung: Lenau-Preis 2006Der Lenau-Preis, die höchste kulturelle Auszeichnung der Ungarndeut-schen, wurde 1990 vom Vereinsvorstand gestiftet und wird Personen oderGemeinschaften verliehen, die sich um unsere Volksgruppe besonders ver-dient gemacht haben. Mit dem Preis 2006 wird Josef Lantos ausgezeich-net. Laudatio: Lorenz Kerner, Vorsitzender des Lenau-Vereins

Dienstag, 12., 17 Uhr: Literatur im Lenau-Haus. Lesung von Márton Kalász.Der Germanist András F. Balogh (ELTE Budapest) wird mit dem Autorein Gespräch über Literaturvermittlung, über kulturelle Überschneidungenund poetisches Credo führen. Die Lesung – eine Veranstaltung der Poetik-dozentur Südosteuropa – wird in deutscher Sprache stattfinden. Musikali-sche Mitwirkung: Krisztián Ömböli, Flötist. Eintritt frei.

*Die Ausstellung von Anton Dechandt ist bis zum 31. Januar 2007 zu be-sichtigen: Mo. – Do.: 8 – 16 Uhr, Fr.: 8 – 14 Uhr. Eintritt frei.

*Lenau-Haus im Radio! Im Programm des neuen Fünfkirchner Senders „Pe-riszkóp Rádió“ verfügt das Lenau-Haus über einen eigenen, halbstündigenSendeplatz. Die Mitarbeiter des Hauses berichten alle zwei Wochen in deut-scher Sprache über das Programm des Lenau-Vereins und über die unter-schiedlichsten Neuigkeiten aus dem Bereich der ungarn/deutschen Kultur.Und natürlich wird ungarn/deutsche Musik gespielt. Periszkóp Rádió ist inder Fünfkirchner Innenstadt auf der Frequenz FM 97,1 Mhz oder über dieHomepage http://fm.moire.hu online zu empfangen. Die nächsten Sendun-gen: Dienstag, den 12. und den 19. Dezember, jeweils von 16.30 – 17.00Uhr.Lenau-Haus, Fünfkirchen, Munkácsy Str. 8Tel./Fax: 72/332-515, E-Mail: [email protected]

DDeeuuttsscchheerr KKaalleennddeerr 22000077Bestellschein

DDeerr DDeeuuttsscchhee KKaalleennddeerr 22000077 iisstt eerrsscchhiieenneenn.. EErrhhäällttlliicchh iinn ddeerr LLddUU--GGeesscchhääffttss--sstteellllee ((BBuuddaappeesstt,, IIII..,, JJúúlliiaa uuttccaa 99)),, iimm HHaauuss ddeerr UUnnggaarrnnddeeuuttsscchheenn ((BBuuddaappeesstt,, VVII..,,LLeeddvvaayy uu.. 2222)) uunndd iimm LLeennaauu--HHaauuss FFüünnffkkiirrcchheenn.. BBiittttee BBeesstteellllsscchheeiinnee ddrriinnggeennddaauussffüülllleenn!! GGrröößßeerree BBeesstteelllluunnggeenn kköönnnneenn bbeeii ddeerr LLddUU--SSiittzzuunngg aamm 22.. DDeezzeemmbbeerr aabbggeehhoollttwweerrddeenn..

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BBiittttee ddeenn aauussggeeffüülllltteenn BBeesstteellllsscchheeiinn zzuusscchhiicckkeenn::Redaktion Neue ZeitungBudapest, Lendvay Str. 22 H-1062Fax: + 36 (06) 1 3540693 oder E-Mail: [email protected]

IIII.. BBiinnkkllbbaallll ddeess LLaannddeessrraatteessaamm 1133.. JJaannuuaarr 22000077 (Samstag) 20.00 UhrOrt: Corvinus-Universität (Budapest IX., Fôvám tér 8)Es spielen: Musikverein Wetschesch, Inselbuam aus Taks, Tickett ausBonnhard und Ujflucher Buam aus UjfluchEintrittskarten: im Vorverkauf bis zum 30. November 2006: 3.200,-Ft/Person, ab 1. Dezember 2006: 4.500,- Ft/ PersonVorverkauf und Informationen: Landesrat, 1062 Budapest, Lendvay u. 22Tel.: 06-1/269-1085, Mobil: 06-20/470-7042, E-Mail: [email protected]

BBuuddaappeesstt,, VVII..,, LLeennddvvaayy uu.. 2222..

VVeerraannssttaallttuunnggeenn ddeerr EElliissaabbeetthh--GGeemmeeiinnddeeddeeuuttsscchheerr SSpprraacchhee iinn BBuuddaappeesstt

1. Kinder- und Familienmesse jeden Adventssonntag um 10 UhrAm Sonntag, 3. 12., (erster Advent) bekommen alle Kinder einen Adventska-lender im Gottesdienst geschenkt, der ihnen, ihren Geschwistern und Elterndurch Geschichten und Lieder helfen wird, sich auf das Weihnachtsfest vor-zubereiten.2. Adventskalender: Abendveranstaltung täglich zwischen Montag, 4. 12.,und Freitag, 15. 12., jeweils 18.00 Uhr. Wie bereits in den vergangenen Jah-ren lädt Dr. Klinkhammer alle Interessierten zu einer kleinen Stunde Musik,heiteren und ernsten Geschichten ein: täglich montags bis freitags um 18.00Uhr in den ersten beiden Adventswochen. An jedem Abend wird eine neueTür geöffnet - eine neue Geschichte vorgelesen und erzählt. Eine Meßfeierwird jeweils mittwochs abends um 18.00 Uhr im Zentrum gehalten: die sog.Rorate-Messe in Vorbereitung auf Weihnachten.3. Adventssingen am Sonntag, 10. 12., 11.00 Uhr im Zentrum. Bei Glühweinund Keksen erklingen neben Chorsätzen des kleinen ökumenischen Choresauch die altbekannten Adventslieder zum Mitsingen für alle: im Anschluß anden Gottesdienst um 10.00 Uhr soll dazu im Zentrum der Gemeinde Gele-genheit sein.