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Neuendettelsauer Chronik Nr. 2 – Juli 2018 Mit Herzblut bei der Arbeit Erzieherinnen und Erzieher geben Kindern eine Basis Neue Berufsfachschule für Ergotherapie In Neuendettelsau wird das Bildungsangebot weiter ausgebaut Alle sind gemeinsam stark Unified-Sportteams bieten Zusammenhalt und Freude Wissen praxisnah aufbereitet Auszubildende in der Altenpflege arbeiten mit Lernboxen Mit Spender- und Stifter-Journal

Neuendettelsauer - Diakoneo · 2018. 7. 24. · buch „Altenpflege heute“ eingearbeitet und kann so Rajfa Masic und Olga Gus-achenko bei der Prüfungsvorbereitung helfen. Aber

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NeuendettelsauerChronikNr. 2 – Juli 2018

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Mit Herzblut bei der ArbeitErzieherinnen und Erzieher geben Kindern eine Basis

Neue Berufsfachschule für ErgotherapieIn Neuendettelsau wird das Bildungsangebot weiter ausgebaut

Alle sind gemeinsam starkUnified-Sportteams bieten Zusammenhalt und Freude

Wissen praxisnah aufbereitetAuszubildende in der Altenpflege arbeiten mit Lernboxen

Mit Spender-

und Stifter-Journal

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VORWORT

beim Blättern in der aktuellen Ausgabe der „Neuendettelsauer Chronik“ werden Sie bemerken, dass wir diesmal vor allem Reporta-gen und Interviews eingeplant haben. Beglei-ten Sie Erzieherinnen durch ihren Alltag in der Kindertagesstätte und erfahren Sie, wie gemeinsamer Sport junge Menschen mit und ohne Behinderung zueinander bringt. Schüle-rinnen und Schüler des Laurentius-Gymnasi-ums haben gemeinsam mit dem Liedermacher Jo Jasper ihre erste eigene CD aufgenommen. Andere üben bei den „Model United Nations“, wie man mit Hilfe der Diplomatie die Welt ein bisschen besser machen könnte. Neue Zugänge zu bekannten Räumen schafft die Künstlerin Beate Baberske mit ihren textilen Installationen, die unter anderem in der St. Laurentiuskirche in Neuendettelsau zu sehen waren. Vielleicht bekommen Sie sogar Lust,

sich selbst ehrenamtlich zu engagieren, wenn sie lesen, wie Rosemarie Kamm Schülerinnen der Berufsfachschule für Altenpflege und Altenpflegehilfe in Ansbach bei Schwierigkei-ten unterstützt. Die Welt der Diakonie Neuen-dettelsau ist eine bunte Welt, in der Platz für viele Menschen und ihre kreativen Ideen ist. Schreiben Sie uns doch bei Gelegenheit, wie Ihnen diese Chronik gefallen hat. Lob und Kri-tik helfen uns, eine Zeitschrift noch besser zu machen, die seit über 100 Jahren Freunde der Diakonie Neuendettelsau darüber informiert, was sich bei uns tut.

IhrRektor Dr. Mathias HartmannVorstandsvorsitzender

Liebe Leserinnen und Leser,

Inhalt

Rund um die Diakonie Neuendettelsau 6-16, 21-25

Spender- und Stifterjournal 17-20

Freundeskreis-Nachrichten 26-27

Buchtipp: Mathias Hartmann und Peter Schwarz (Hg.)Neuendettelsauer PsalterISBN 978-3-947552-00-9Preis 24,90 Euro (ab 10 Stück je 19,90 Euro)

Mit der Herausgabe dieses neuen Psal-ters führt die Diakonie Neuendettelsau eine Arbeit fort, die ihr Gründer, Pfarrer Wilhelm Löhe, begonnen hat. Für die im Entstehen begriffene Gemeinschaft der Diakonissen suchte er nach Modellen für das gemeinsame Gebet und fand sie in der Tradition der Tagzeitengottesdienste Matutin, Vesper und Komplet, bei denen der Psalmengesang in Form des Grego-rianischen Chorals eine zentrale Stellung einnimmt. Das Wort der Heiligen Schrift soll so zum Klingen gebracht werden. Auf diesem Gebiet hat seit der Herausgabe des Vorgängerbuchs vor fast einem hal-ben Jahrhundert eine bedeutsame Wei-terentwicklung stattgefunden. Mit Prof. Dr. Stefan Klöckner konnte für die Erar-beitung des neuen Psalters ein ausgewie-sener Fachmann gewonnen werden. Der Psalter ist eine Hilfe für Gemeinschaften und Gemeinden, die die Liturgie berei-chern und spirituelles Leben gestalten möchten. Der Psalter ist im Buchhandel erhältlich, telefonisch unter der Nummer 09874 86289 oder per Mail an [email protected] .

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RUND UM DIE DIAKONIE NEUENDETTELSAU

In den nächsten Monaten stellen sich Rajfa Masic und Olga Gusa-chenko ihren Abschlussprüfungen an der Berufsfachschule für Alten-pflegehilfe in Ansbach-Strüth. Dass sie darauf gut vorbereitet sind, ist auch der Ansbacherin Rosemarie Kamm zu verdanken.

Rosemarie Kamm war früher Verwal-tungsangestellte. Jetzt, als Rentnerin, wurde sie durch einen Zeitungsbericht auf das VerA-Projekt aufmerksam. Dabei geht es darum, dass ältere Berufstätige und Ruheständler Schülerinnen und Schülern bei Problemen in der Aus-bildung helfen. „Ich wollte helfen und habe gesehen, dass der Bedarf da ist“, erzählt Rosemarie Kamm. „Die Idee ist genial“, meint Schulleiterin Hedwig Marx. Sie ist für die Unterstüt-zung durch die sogenannten „Senior Experten“ sehr dankbar. Sie hofft, dass sich in und um Ansbach noch mehr engagierte Helfer finden, die mit ihrer Berufs- und Lebenserfahrung Schü-lerinnen auf dem Weg zum Abschluss unterstützen.Die Schüler und ihre Unterstützer prü-fen erst einmal bei Vorgesprächen, ob sie zueinander passen. Wenn die Che-mie stimmt, geht es mit telefonischen und persönlichen Treffen weiter. Fach-kenntnisse sind zwar hilfreich, aber nicht unbedingt erforderlich. Rosema-rie Kamm hat sich in das dicke Lehr-buch „Altenpflege heute“ eingearbeitet und kann so Rajfa Masic und Olga Gus-achenko bei der Prüfungsvorbereitung helfen. Aber nicht nur Unterrichtsin-halte werden besprochen, auch bei pri-vaten Problemen und beim Kontakt mit Behörden helfen die Ehrenamtlichen weiter.

Rosemarie Kamm, die für ihre Tätig-keit eine Aufwandsentschädigung bekommt, hat mit den beiden Schü-lerinnen auch Bewerbungen entwor-fen, damit sie nach dem Abschluss einen guten Start in ihre Laufbahn in der Altenpflege haben. Angesichts der hohen Nachfrage nach Arbeitskräften in diesem Bereich sind Masic und Gusa-chenko optimistisch, dass sie eine gute Stelle finden. Rajfa Masic stammt aus Bosnien und lebt seit 2007 in Deutsch-land. Olga Gusachenko kam 2014 aus der Ukraine nach Deutschland. Neben ihrer Teilzeitausbildung, die sie an der Schule in Strüth absolviert, hat sie bereits einen Minijob in der ambulanten Pflege bei einer Ansbacher Pflegeeinrichtung. Als Beispiel für die Unterstützung durch Rosemarie Kamm nennt sie ein Praxisprojekt, bei dem es um die Akti-vierung von Bewohnern einer Seni-oreneinrichtung ging. Gerade bei der schriftlichen Fixierung der Ideen rund um gemeinsames Basteln und jah-

reszeitliche Themen war Kamms Hilfe wertvoll. Schulleiterin Hedwig Marx weiß, dass ihre Schülerinnen in der relativ kur-zen Altenpflegehilfe-Ausbildung (ein Jahr in Vollzeit oder zwei Jahre in Teil-zeit) viele Inhalte verstehen müssen. Die Senior-Experten setzen sich bei der Wiederholung und Vertiefung des Gelernten ein. Ihr Engagement spielt sich auf einer anderen, auch privaten Ebene abseits der Schule ab, so dass ein „ganzheitlicher Zusammenhang“ erreicht wird, so Marx. Um die übergeordnete Koordination des Projekts, das auch an den Berufs-fachschulen für Altenpflege in Roth und Lauf a.d.P. angeboten wird, küm-mert sich Denise Kapp von der Diakonie Neuendettelsau. Wer eventuell selbst Schülerinnen und Schüler unterstüt-zen möchte, kann sich bei ihr telefo-nisch (09874 82536) oder per Mail an [email protected] melden, um weitere Informationen zu erhalten.

Rosemarie Kamm hilft Schülerinnen über die Hürden der AusbildungMenschen mit Berufs- und Lebenserfahrung sind als Unterstützer sehr gefragt

Die Ansbacherin Rosemarie Kamm (2. v. rechts) unterstützt Rajfa Masic (rechts) und Olga Gus-achenko (2. v. links) bei Schwierigkeiten während ihrer Ausbildung an der Berufsfachschule für Altenpflegehilfe in Strüth. Schulleiterin Hedwig Marx (links) findet die Idee genial und hofft, dass sich weitere ehrenamtliche Senior-Experten finden.

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Erzieherinnen und Kinderpfleger-innen brauchen ebenso wie ihre wenigen männlichen Kollegen eine Menge Geduld und Einfühlungsver-mögen auf der einen Seite, müssen sich auf der anderen Seite aber auch durchsetzen können und ein starkes Verantwortungsbewusstsein haben. Kinder und Jugendliche sind die Zukunft unserer Gesellschaft. Erzie-her gestalten diese Zukunft direkt mit und übernehmen dadurch eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe.

Geschäftig wuseln die 25 Kinder der Gruppe „orange“ der integrativen Kin-dertagesstätte „Bunte Oase“ im liebe-voll eingerichteten Gruppenraum hin und her. Einige malen, andere basteln und wieder andere Kinder spielen mit Puppen oder Bauklötzen im Spieleeck. Gerlinde Oppel sitzt an einem der nied-rigen Holztische mitten im Raum. In den Händen hält die 60-Jährige ein Bil-

derbuch. Um sie herum sitzen fünf Jungs und Mädchen. Mit großen Augen und offenen Mündern kleben sie an ihren Lippen und lauschen der Geschichte. Gerlinde Oppel arbeitet seit 30 Jahren mit Kindern. Sie liebt ihren Beruf und weiß, worauf es ankommt und was im Umgang mit Kindern besonders wichtig ist. „Ich wusste schon während meiner Schulzeit, dass mir die Arbeit mit Kin-dern Spaß macht“, verdeutlicht sie ihre Motivation. „Jeder Tag ist wie ein klei-nes Abenteuer und wenn man sieht, dass die Arbeit Früchte trägt, geht man sehr zufrieden nach Hause“, betont sie. Seit neun Jahren ist sie nun schon in der „Bunten Oase“ in Neuendettelsau. Ihr Arbeitgeber ist die Diakonie Neuen-dettelsau. Auch wenn sich das Berufs-bild im Laufe der Zeit ziemlich gewan-delt hat, macht sie ihren Job noch gerne. Schon immer ist der Beruf ein sicherer Arbeitsplatz, wie viele Berufe aus dem

sozialen Bereich. „Kindergärten und vor allem Krippen werden immer gebraucht“, sagt Gerlinde Oppel. Die Trends der letzten Jahre zeigten auch, dass immer mehr Eltern aufgrund ihrer Berufstätigkeit einen Ganztagsplatz benötigen. Auch beim aktuellen Krip-penausbau sind qualifizierte Fachkräfte gefragter denn je. Die werden aber immer knapper: Als im Jahr 2013 der Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz für Kleinkinder kam, fehlten bundesweit 15.000 Erzieherin-nen und Erzieher, davon allein 3.400 in Bayern. Der Begriff des „Fachkräfte-mangels“ ist zwar nicht neu, taucht in unterschiedlichen Bereichen aber immer häufiger auf. Auch in der Arbeit mit Kindern fehlen immer mehr qualifi-zierte Mitarbeitende. Davon blieb auch die Diakonie Neuendettelsau nicht ver-schont. Warum das so ist, kann Petra Hinkl, Bereichsleiterin Dienste für Kinder der Diakonie Neuendettelsau, erklären.

Wenn Berufe Werte vermitteln: Erzieherinnen und Erzieher leisten wertvolle ArbeitKitakrise und Kitaglück: Über den Fachkräftemangel und die Berufsmotivation von Erziehern und Kinderpflegern

Margit Löscher, Einrichtungsleiterin der Integrativen KiTa Bunte Oase zusammen mit Leon.

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„Der Hauptgrund ist der Rechtsan-spruch auf einen Kita-Platz. Man kann schon sagen, dass Bayern vorher wirk-lich unterversorgt war und sich die Anzahl der Kindertagesstätten gerade in den letzten zehn Jahren massiv ver-größert hat“, so Hinkl. Auch trägt die demografische Entwicklung einen Großteil dazu bei. Gerade die Kinder der 80er und 90er Jahre zählen zu den geburtenschwachen Jahrgängen. Das sind die Männer und Frauen, die aktuell ihre ersten Erfahrungen im Berufsleben machen. Im Gegenzug dazu gehen die Menschen der geburtenstarken Jahr-gänge nun in den Ruhestand und bre-chen damit weg. Das bedeutet, dass mehr Fachkräfte gehen, als neue nach-kommen.

Fortbildungen gewähr-leisten die fachlichen Qualifikationen

„Wenn wir eine Stelle ausschreiben, erhalten wir heute leider nur noch wenige Bewerbungen“, meint sie und erzählt, dass die Diakonie Neuendet-telsau immer mehr Fort- und Weiterbil-dungen, Inhouse-Schulungen, Semi-nare und Workshops anbietet, um die Qualifikation größtmöglich zu garan-tieren und auszubauen. Zudem hat das Unternehmen in die Erweiterung der Strukturen von Ein-richtungen für Kinder investiert: „Bestand das schlichte Modell früher aus Erziehern als Gruppenleitern und Kinderpflegern als Unterstützung, set-zen wir heute stark auf interdisziplinäre Teams und die Inklusionspädagogik“, erklärt Petra Hinkl. Durch die Zusam-menarbeit der unterschiedlichen Berufsgruppen (Erzieher, Kinderpfleger, Heilpädagogen, Sozialpädagogen, Kindheitspädagogen, Heilerziehungs-pfleger) kann viel von den Kompeten-zen der anderen gelernt werden und die Mitarbeitenden erhalten auch

unterschiedliche Blickwinkel in Bezug auf die Arbeit mit Kindern. „Kinderpädagogen können ihre Kompe-tenzen beispielsweise in Elterngesprä-chen gut einbringen, Heilpädagogen sind vor allem in einer integrativen Kin-dertagesstätte erforderlich“, erklärt die Bereichsleiterin. „Was ich auch ganz besonders unter-stütze, ist beispielsweise die Vielfalt von Mitarbeitenden. Die Altersspanne unse-rer Einrichtungsleitungen liegt zwi-schen Anfang 30 und Ende 50. Das ist klasse, um neue Impulse und Erfahrun-gen zu mischen“, betont Petra Hinkl. Deswegen findet sie es auch toll, wenn sich Menschen über den zweiten Bildungsweg für die Arbeit mit Kindern entscheiden. „Jemanden im Team zu haben, der bereits Berufserfahrung aus einem anderen Bereich mitbringt, oder vielleicht eine eigene Kinder großge-zogen hat, ist doch super“, meint sie. Wichtig ist es Petra Hinkl auch, den Beruf interessanter für Männer zu machen. „Es ist schade, dass das Gesell-schaftsbild so voreingenommen ist. Für Kinder sind männliche Vorbilder genauso wichtig wie weibliche. In Kin-dergarten und Grundschule sind sie aber ausschließlich mit Frauenvorbil-dern konfrontiert.“

Wertevermittlung: Kindern eine Basis gebenDie Bildungsarbeit im Vorschulalter ist von extrem hoher Bedeutung: moderne Hirnforschung bestätigt immer wieder, dass die Kinderhirne gerade im Vor-schulalter wesentliche Bildungspro-zesse abspielen. Die richtige Herange-hensweise, Bildungsangebote sowie Wertevermittlung bereiten den Weg für das spätere Leben der Kinder. „In dieser ersten Zeit tragen Kinder ihr gesamtes Rüstzeug für das weitere Leben zusammen, ihnen jetzt eine Basis zu geben, ist sehr wertvoll“, betont Hinkl. Darum sind qualifizierte Mitar-

beitende gerade in der Arbeit mit Kindern so wichtig.

Den Kindern diese Basis und die wichti-gen Werte für ihr späteres Leben zu vermitteln sind auch zwei der Gründe, warum sich Jennifer Schöneich und Gerlinde Oppel dazu entschieden haben, mit Kindern zu arbeiten. Die beiden sind zwei der 290 Mitarbei-tenden der Diakonie Neuendettelsau, die in aktuell 16 Einrichtungen über 1.500 Kinder betreuen und arbeiten zusammen in der Integrativen KiTa „Bunte Oase“. Jeder Tag ist anders, der Beruf ist extrem vielseitig und abwechs-lungsreich. „Es ist toll zu sehen, wenn sich Kinder weiterentwickeln und Fort-schritte machen“, sagt Gerlinde Oppel. Neben der Tagesbetreuung von Kindern (0 bis sechs Jahre) können Erzieherin-nen und Erzieher auch im Hort mit Schulkindern, in Heimen oder mit Men-

Petra Hinkl, Bereichsleiterin Dienste für Kinder der Diakonie Neuendettelsau.

Jennifer Schöneich gestaltetet den Morgenkreis der KiTa-Kinder.

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RUND UM DIE DIAKONIE NEUENDETTELSAU

schen mit Behinderung arbeiten. Es gibt auch die Einsatzmöglichkeit in der offenen, freizeitpädagogischen Jugendarbeit. „Wir bringen unsere eigenen Ideen, Fähigkeiten und Hobbies in die Arbeit mit ein“, sagt Jennifer Schöneich. Ihre Ideen bei Sport und Spiel, in Projekten, in den Bereichen Musik, Umwelt, krea-tives Gestalten oder auch Erlebnispäda-gogik gestalten den Arbeitstag. Genau das ist es, was die 24-Jährige an ihrem Beruf liebt.

Politik legt Steine in den WegDoch Gesellschaft und Politik legen ihr manchmal Steine in den Weg. „Wir merken den Fachkräftemangel sehr deutlich – gerade wenn mal wieder

eine Grippewelle über uns gefegt ist“, sagen sie und Gerlinde Oppel. Die Dia-konie Neuendettelsau wirkte dem Per-sonalmangel damit entgegen, dass die Mitarbeitenden bei gravierenden Not-ständen auch in anderen Einrichtungen aushelfen. Das ist aber nicht selbstver-ständlich. „Sehr zeitaufwändig für uns ist auch die Dokumentation. Im Gegensatz zu früher müssen wir heute jedes verteilte Pflaster aufschreiben und haben dadurch weniger Zeit im Umgang mit den Kindern“, erzählen sie. „Ausgefüllte Entwicklungsbögen halten die Entwicklung der Kinder fest und sind in Gesprächen mit den Eltern sehr wichtig. Aber auch wenn ihre Erstellung sehr zeitaufwändig ist, hat die Doku-mentation der Erziehungsarbeit den Vorteil, dass die Arbeit von uns Erziehe-rinnen abgesichert ist“, meint Gerlinde Oppel. Die Arbeitszeiten haben sich im Lauf der Jahre auch angepasst. „Früher hatte ein Kindergarten meist über Mittag zu. Das ist heute unvorstellbar“, erzählt Gerlinde Oppel. Die KiTa Bunte Oase ist manchmal schon kurz vor 6 Uhr geöff-net. „Eltern die im Schichtdienst sind und um 6 Uhr anfangen müssen, brin-gen ihre Kinder oft schon um 5.45 Uhr. Dann muss natürlich von uns jemand da sein“, erzählt auch Jennifer Schö-

neich. Die Arbeit mit den Kindern macht ihr Spaß. Ihre Ausbildung hat sie in München gemacht. Seit fast zwei Jah-ren ist sie in Neuendettelsau. Nachdem sie bereits in der Flüchtlingshilfe und mit ADHS-Patienten gearbeitet hat, hat sie sich für die Arbeit mit Kindern ent-schieden. In der Kita „Bunte Oase“ küm-mert sie sich um die Krippenkinder in der Gruppe „rosa“. Das jüngste Mäd-chen ist gerade 1,5 Jahre alt geworden. Jennifer Schöneich hat alle Kinder im Blickfeld. Sie und ihre Kolleginnen beschäftigen die Kinder, lernen mit ihnen und kümmern sich darum, dass sie sich völlig normal entwickeln kön-nen. Dazu zählen auch die Morgen-kreise, bei denen gesungen, gesprochen und gespielt wird. „Wir erhalten jeden Tag ein offenes und ehrliches Feedback. Kinder nehmen dabei kein Blatt vor den Mund, sondern sagen offen und ehrlich ihre Meinung und zeigen, ob sie einverstanden sind oder nicht“, erzählt die Erzieherin. „Kin-der machen viel nach und schauen sich gerade in den ersten Lebensjahren viel ab. Bei uns bekommen sie die nötige Unterstützung und Anerkennung, um sich gut zu entwickeln“, freut sie sich. Erzieherinnen haben nicht nur Vorbild-funktion für die Kinder, sondern gestal-ten deren Entwicklung und Wertever-mittlung aus erster Hand mit. Eine gute Ausbildung und fachliche Qualifikation sind enorm wichtig. „Auch wenn es manchmal etwas chao-tisch ist, helfen wir alle zusammen. Unser Ziel ist es nicht, die Kinder solange zu beschäftigen, bis die Eltern sie wieder abholen. Wir wollen ihnen eine gute Basis für ihr späteres Leben ermöglichen“, fassen die beiden Frauen zusammen. Damit das gelingt, sind Erzieherinnen und Erzieher aber vor allem auch auf die Unterstützung der Gesellschaft und der Politik angewiesen.

Gemeinsam lesen: Gerlinde Oppel arbeitet seit 30 Jahren mit Kindern.

Einmal am Tag geht’s ab nach draußen: Jennifer hilft den Kleinen beim Anziehen.

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RUND UM DIE DIAKONIE NEUENDETTELSAU

Margit Löscher leitet die Integrative Kindertagesstätte „Bunte Oase“ in Neuendettelsau. Diese Kita betreut momentan 87 Kinder, davon sieben mit einer Behinderung. Zu den 17 Mitarbei-tenden zählen Erzieherinnen, Kinder-pfleger, Heilpädagogen, Heilerzie-hungspfleger und zwei SPS-Praktikantinnen (Schülerinnen des Sozialpädagogischen Seminars). In einem Interview erzählt Margit Löscher, wie sich der Fachkräftemangel auf die Arbeit und die Kinderbetreuung der KiTa auswirkt.

Frage: Frau Löscher, ist der Fach-kräftemangel in Ihrer KiTa spürbar?

Margit Löscher: Ja, das ist er. Hier bei uns in der Einrichtung merken wir die Auswirkungen des Fachkräftemangels seit ungefähr fünf Jahren deutlich. Auf Ausschreibungen haben wir früher immer sehr viele Bewerbungen erhal-ten. Heute bin ich froh, wenn ein bis zwei Bewerbungen zu mir kommen. Das bedeutet, dass dadurch die Ent-scheidungsmöglichkeiten sinken.

Frage: Nur ein bis zwei Bewerbun-gen? Hat das auch Auswirkungen auf die Kinder?

Margit Löscher: Zum Glück noch nicht. Alle unsere Erzieherinnen sind sehr qualifiziert und mit Herzblut bei der Arbeit. Wir regeln die Kinderbe-treuung zudem mittels eines Personal-schlüssels. Das bedeutet, dass je nach Anzahl der Kinder und der betreuten Stunden eine bestimmte Anzahl an Mitarbeitenden da sein muss. Dabei beträgt der Personalschlüssel aktuell 1 zu 10. Ein Regelkind im Alter von drei bis sechs Jahren wird dabei mit

dem Förderfaktor eins gerechnet, ein Kind im Alter von Null bis drei Jahren hat den Förderfaktor zwei und ein Kind mit Behinderung bekommt den Förderfaktor 4,5 bis 5.

Frage: Worin sehen Sie die Gründe für den Fachkräftemangel?

Margit Löscher: Ein ganz großer Punkt hängt mit dem Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz für unter Dreijäh-rige zusammen. Auch der Anstieg der Geburtenrate und die anhaltende Zuwanderung wirken mit. Wenn auf einmal alle Familien ihre Kinder in die Kita bringen können – nicht falsch verstehen, ich finde das Gesetz sehr gut – steigt die Zahl der betreuten Kinder immens. In Folge darauf wurden auch viele neue KiTas gebaut oder bestehende ausgebaut. Der entscheidende Punkt, dass mit der steigenden Kinderzahl die Zahl der Erzieher steigen muss, wurde aller-dings ein bisschen außer Acht gelas-sen. Das zeigt sich jetzt. Als weiteres Problem sehe ich die geringe Bezah-lung und das Ansehen in der Bevölke-rung. Das ist sehr schade.

Frage: Sie meinen „Kaffeeklatsch und Spiele spielen“?

Margit Löscher: Ja, zum Beispiel. Es ist, oder besser gesagt, es war wirklich so, dass viele Eltern dachten, Erziehe-rinnen und Erzieher spielen den gan-zen Tag ein bisschen mit den Kindern, trinken Kaffee und essen Kuchen. Das ist natürlich Quatsch. In Kitas und Kin-dergärten kommt es auf viel mehr an. Erziehern und Kinderpflegern werden junge Menschen anvertraut, die für Eindrücke und Vorbilder von außen

sehr empfänglich sind. Dadurch ver-mitteln sie ihnen grundlegende Werte und verstärken ihre frühen Glaubens-erfahrungen. Das darf nicht unter-schätzt werden. Deswegen ist der Aus-tausch mit der Gesellschaft sehr wichtig. Im Gespräch mit Eltern und Interessierten können wir viele Augen öffnen. Auch bin ich dankbar dafür, dass der Kontakt zwischen unseren Einrichtungen so gut funktioniert. Herrscht aufgrund von Krankheit aku-ter Erziehermangel, helfen wir uns gegenseitig aus. So kommen Erziehe-rinnen und Erzieher anderer KiTas zu uns und andersherum. Auch die Zusammenarbeit mit der Bereichsleiterin Petra Hinkl hilft uns sehr. In regelmäßigen Leitungskonfe-renzen erörtern wir die Problematiken und erarbeiten Lösungsstrategien. Das alles dauert natürlich seine Zeit, aber wir setzen uns alle sehr dafür ein.

Erzieherinnen sind mit Herzblut bei der ArbeitInterview mit Kita-Leiterin Margit Löscher

Margit Löscher, Einrichtungsleiterin der Integrati-ven KiTa Bunte Oase.

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Wer an den Pumuckl denkt, hat sofort ein Bild im Kopf. Rote Haare, gelber Pulli, grüne Hose und zwei ziemlich große Schneidezähne gehören zu dem frechen Kobold, den Ellis Kaut erfunden hat. Gezeichnet hat den Kinderbuch-Klassiker die Künstlerin Barbara von Johnson. Für das Plakat zur aktuellen Insze-nierung der Bruckberger Theater-gruppe „Rampenlicht“ hat Barbara von Johnson nun extra einen Origi-nal-Pumuckl gemalt.

Die Idee dazu hatte Steffi Vogel-Bag-nall, die Enkelin der Schriftstellerin Ellis Kaut. Sie kümmert sich um das litera-rische Erbe ihrer Großmutter. „Warum lassen Sie den Pumuckl nicht von Bar-bara von Johnson malen, die macht das bestimmt gern“, meinte sie, als Rampenlicht-Regisseur Martin Piereth sich an sie wandte, um die Auffüh-rungsrechte zu erwerben. So kam es dann auch: „Ein tolles Ergebnis“, findet Piereth.

2016 hatte die mehrfach preisgekrönte Bruckberger Theatergruppe schon ein-mal den „Pumuckl“ gegeben. In diesem Jahr bringt sie „Neues vom Pumuckl“ auf die Bühnen in Ansbach und Feucht-wangen. Mit auf dem Plakat ist der 34-jährige Schauspieler mit Down-Syndrom Mat-thias Luft zu sehen, der in der neuen Inszenierung erneut in seiner Lieblings-rolle als Polizist mitwirkt. „Das setzt er fantastisch um“, meint Regisseur Mar-tin Piereth.Das Plakatfoto nahmen die Rampen-lichter so auf, als ob Matthias Luft mit dem (fiktiven) Pumuckl spricht, der auf dem Schreibtisch positioniert ist. In Wahrheit kommunizierte der Schau-spieler mit seinem Regisseur, der unter dem Schreibtisch auf dem Boden lag. Das Plakat selbst hat wieder Anton Krämer gestaltet, der diese Arbeit seit Jahren kostenlos und ehrenamtlich übernimmt. Für ihr diesjähriges Stück hat die The-atergruppe drei Geschichten zu einer Handlung zusammengeführt und frei inszeniert. In der ersten Geschichte „Pumuckl ist an gar nichts schuld“ geht es darum, dass sich Frau Eichinger, die Putzfrau von Meister Eder, den Arm gebrochen hat. Die Aushilfe ist mehr als schusselig und bringt alles durcheinan-der. Zunächst gerät der Kobold unter Verdacht, aber dieses Mal kann er gar nichts dafür.

Die Presse bekommt Wind von der SacheDie zweite Geschichte „Pumuckl will berühmt werden“ beginnt damit, dass ein Kunde der Presse von seiner Ver-mutung berichtet, dass Meister Eder einen Kobold beherbergt. Schon rückt

ein Fernsehteam an, um in der Schrein-erwerkstatt Interviews zu führen. Pumuckl findet es toll, dass eine Repor-tage gedreht wird, Meister Eder eher weniger…Zum Abschluss ist Meister Eder in „Pumuckl und das Spanferkelessen“ zu einem Festmahl eingeladen. Pumuckl darf nicht mit und ist deswegen so beleidigt, dass er lautes Chaos veran-staltet. Das lockt nicht nur drei neugie-rige Nachbarinnen an, sondern natür-lich auch die Polizei.„Wir haben bei den Proben viel zu lachen“, erzählt Martin Piereth, der den Zuschauern ausgesprochen lustige Aufführungen verspricht.

Bei den Kreuzgangspielen in Feucht-wangen ist die Inszenierung am 1. August und am 3. August jeweils um 13 Uhr zu sehen. Karten können telefo-nisch in Bruckberg unter der Nummer 09824 58108 bestellt werden. Hier gibt es auch weitere Informationen.

Der echte Pumuckl macht Werbung für „Rampenlichter“Zeichnerin Barbara von Johnson unterstützt die aktuelle Inszenierung der Bruckberger Theatergruppe

Auf dem Plakat sieht es so aus, als würde Schau-spieler Matthias Luft mit dem Pumuckl sprechen. In Wahrheit redet er mit Regisseur Martin Pie-reth, der sich für das Foto unter den Schreibtisch gelegt hatte.

Die Künstlerin Barbara von Johnson hat für die aktuelle Pumuckl-Inszenierung der Bruckberger Theatergruppe Rampenlicht eine Originalzeich-nung des kleinen Kobolds angefertigt.

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Ergotherapeutinnen und Ergothera-peuten haben sehr gute Berufsaus-sichten. Das Berufliche Schulzent-rum der Diakonie Neuendettelsau wird die Ausbildung zum Ergothera-peuten ab dem kommenden Schul-jahr erstmalig anbieten.

Ergotherapeuten und Ergotherapeu-tinnen helfen Menschen dabei, Hand-lungen in ihrem Alltag nach einer Einschränkung wieder selbstständig auszuführen. Hierbei arbeiten sie mit Patienten aller Altersgruppen und nut-zen sinnvolle Tätigkeiten als Inhalt der Therapie. Die Vielfalt des Berufes zeigt sich auch in den Tätigkeitsfeldern, die von ergotherapeutischen Praxen über Kliniken und Seniorenheimen bis hin zu pädagogischen Einrichtungen wie Sonderschulen und Frühförderzentren reichen.Die Diakonie Neuendettelsau möchte mit innovativen Ausbildungen in Gesundheits- und Therapieberufen insbesondere dem hohen Fachkräf-

temangel in der Region und darüber hinaus entgegenwirken. Jährlich steigt die Zahl der freien Stellen für Ergo-therapeuten und es bietet sich an, die Ausbildungsmöglichkeiten in diesem Bereich auszubauen.Angesprochen sind Schülerinnen und Schüler mit dem Abschluss der Mitt-leren Reife oder mit einem Mittel-schulabschluss sowie abgeschlossener zweijähriger Berufsausbildung. Neben den formalen Zugangsvoraussetzun-gen sollten die Bewerber gerne mit Menschen arbeiten, einfühlsam und geduldig sein können. Auch eine Prise Kreativität ist von Vorteil, da gestalteri-sche und handwerkliche Techniken eine große Rolle während der Ausbildung und im Beruf spielen.Die Ausbildung ist dreijährig, wobei sich im zweiten und dritten Ausbildungsjahr theoretische Phasen in der Berufsfach-schule mit fachpraktischen Phasen in verschiedenen Praxisstellen abwech-seln. Am Ende der Ausbildung steht die staatliche Abschlussprüfung, deren

Bestehen zur Führung der Berufsbe-zeichnung „Ergotherapeut/-in“ berech-tigt.Für die Ausbildung zum Ergothera-peuten wird ab September 2018 ein monatliches Schulgeld von 249 Euro erhoben. Die Anmeldegebühr von 150 Euro wird auf die erste Rate des Schul-geldes angerechnet. Außerdem fällt eine Prüfungsgebühr von einmalig 200 Euro an. Damit liegt die Berufsfach-schule für Ergotherapie deutlich unter-halb der Gesamtkosten vergleichbarer Schulen in der Region.Bewerbungen werden ab sofort entge-gengenommen, die Schulplätze werden in der Reihenfolge der Anmeldungen vergeben.

Information und Anmeldung: Berufs-fachschule für Ergotherapie, Wil-helm-Löhe-Str. 21, Neuendettelsau, www.bsz-neuendettelsau.de, Tel.: 09874 8 6416 oder [email protected]

Neue Berufsfachschule für Ergotherapie in NeuendettelsauBerufliches Schulzentrum bietet neue Ausbildungsrichtung an

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RUND UM DIE DIAKONIE NEUENDETTELSAU

Die Meisterschaften des Inklusiven Basketballturniers in Nürnberg sind eines der Highlights der Sportler der Bruckberger Heime. Über 40 Teams und über 500 Menschen mit und ohne Behinderung wuseln aufgeregt und freudig durch die Turnhalle am Berliner Platz in Nürnberg. Auch ein Team aus Luxemburg ist mit dabei. Doch auch wenn es ein Turnier ist und es Medaillen zu gewinnen gibt, geht es nicht nur um Leistung, son-dern viel mehr um den Spaß, die Freude und den Zusammenhalt.

Marcel Hammerschmidt ist stolz. Stolz auf die Bronzemedaille, die er mit sei-ner Mannschaft in Nürnberg gewon-nen hat. Mit beiden Händen hält er sich die Medaille vors Gesicht und dreht und wendet sie in alle Richtungen. Marcel ist 15 Jahre alt, wohnt in einer Wohngruppe der Bruckberger Heime und spielt seit drei Jahren Basketball. „Medaillen zu gewinnen ist schon echt schön“, sagt der blonde Junge und grinst. „Aber am besten gefällt es mir, zusammen mit meinen Freunden Basketball spielen zu können.“

Diese Aussage verdeutlicht ziemlich genau das Konzept, das sich hinter dem Sport mit Menschen mit geistiger Behinderung verbirgt und dem auch das inklusive Basketballturnier obliegt. Das Turnier fand in Nürnberg im Rah-men der europäischen Basketballwoche von Special Olympics Europa statt. Es wird als Kooperation der Diakonie Neu-endettelsau, dem regionalen Verband Special Olympics Bayern und der evan-gelischen Jugendarbeit in Bayern aus-getragen und wie jedes Jahr ist auch das Sportteam der Bruckberger Heime mit dabei.

Teamsport bietet für Menschen mit Behinderung Zusammenhalt und FreudeDie Unified-Sportteams der Diakonie Neuendettelsau sind Vorreiter für Sport und Inklusion

Für seine sportlichen Erfolge hat der 16-jährige Marcel Tot (rechts) schon viele Urkunden und Medaillen erhalten. Martin Hötzl zeigt er hier die Urkunde des Ansbacher Citylaufs.

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RUND UM DIE DIAKONIE NEUENDETTELSAU

Martin Hötzl ist einer der Organisatoren des Turniers. Er arbeitet hauptberuflich im pädagogischen Fachdienst in Bruck-berg und kümmert sich nebenbei auch um den Unified-Sport: Sport für und mit Menschen mit Behinderung. Dazu zählt das inklusive Basketballturnier.„Das Besondere an diesem Turnier ist, dass es unterschiedliche Teams gibt, die sich aus Menschen mit und ohne Behinderung zusammensetzen“, erzählt Hötzl. Zum einen treten die sogenann-ten Unified-Teams - die aus Spielern mit und ohne Behinderung bestehen - gegeneinander an. Zum anderen sind auch Mannschaften auf dem Spielfeld, die sich ausschließlich aus Spielern mit Behinderung oder ohne Behinde-rung zusammensetzen. Anders als bei normalen Turnieren entwickeln sich die teilnehmenden Gruppen, in wel-chen die Mannschaften gegeneinan-der antreten, erst im Laufe der Quali-fikationsspiele und bestehen dann aus Spielern, die von ihrer Leistung her gut zusammenpassen. Von den 230 Menschen mit Behinde-rung in Bruckberg sind über 40 Prozent in einem SportprogrammHeuer hat alles gut geklappt. „Unsere vier Bruckberger Teams haben dreimal Bronze und einmal Silber gewonnen“, freut sich Martin Hötzl, der Sportorga-nisator mit Herz und Seele.„Von unseren 230 Menschen mit Behinderung in Bruckberg sind über 40 Prozent Teilnehmer eines Sportan-gebots“, erklärt er. Das Recht auf Sport ist in der UN-Konvention für Menschen mit Behinderung verankert und der Ausbau der sportlichen Angebote ist ihm sehr wichtig. „Es gibt Sportpro-gramme ausschließlich für Menschen mit Behinderung und dann gibt es die Unified-Sportangebote“, berichtet er. Diese Unified-Angebote fallen unter die Thematik der Inklusion, die in der Gesellschaft immer wichtiger wird. Die Diakonie Neuendettelsau bietet

Unified-Angebote in ganz unterschied-lichen Sportarten. Von Schwimmteams über Tischtennis bis hin zum Basketball ist für jeden Menschen mit und ohne geistige Behinderung etwas dabei. „Ganz wichtig ist es, dass Unified-Part-ner das Spiel nicht dominieren“, betont Martin Hötzl. Nicht alle Menschen mit Behinderung haben dieselben Fähig-keiten. Bei manchen dauert es länger, Bewegungsabläufe zu routinieren oder Spielregeln zu verstehen. Sie haben vor allem dann Spaß am Sport, wenn sie auch Erfolgsmomente erleben. „Mit den eigenen Schwächen konfrontiert zu werden, ist dabei wenig hilfreich und nicht Sinn von Unified-Programmen oder der Inklusion“, sagt er.Das Unified-Team in Bruckberg hat bereits eine lange Tradition. 2007 wur-den sie Weltmeister in Shanghai. „Wir konnten uns einen Namen machen und einen guten Ruf aufbauen. Das ist in unserer Arbeit sehr von Vorteil“, freut sich Hötzl, der seit 1998 bei der Diakonie Neuendettelsau angestellt ist. Bereits seit Anfang 1980 existie-ren Sportangebote in den Bruckber-ger Heimen. „Weil wir schon so lange Erfahrung damit haben, wurden wir in einem Pilotprojekt zum ersten bun-des- und europaweiten Stützpunkt von Special Olympics Deutschland ernannt und arbeiten dort eng mit der dortigen Akademie zusammen“, sagt Hötzl. Seit-her bietet ein junges Mitarbeiterteam der Bruckberger Heime regelmäßige Fortbildungs- und Schulungsangebote sowie Seminare und Vorträge rund um den Sport mit Menschen mit Behinde-rung an.„In einem Praxisteil stellen wir den Teil-nehmenden mit Unterstützung eines Kooperationspartners die drei Modelle des Unified-Sport-Konzeptes vor und arbeiten die Unterschiede zum Vereins-sport heraus“, erklärt Hötzl. Am zwei-ten Tag erfolgt der theoretische Input, außerdem finden Erfahrungsaustau-

sche zwischen ehemaligen und aktu-ellen Unified-Partnern statt. „Wir sind sehr stolz darauf, dass wir so immer mehr Schulen und Vereine auf den Weg der Inklusion führen können“, betont Hötzl. Ausschlaggebend dafür sind auch die zahlreichen Kooperationen und Verbin-dungen zu Schulen und Vereinen, wel-che seit Jahren von den Bruckberger Sportverantwortlichen aufgebaut wur-den. „Besonders toll sind unsere Koope-rationen mit der Laurentius-Realschule in Neuendettelsau und dem TV 09 Die-tenhofen“, bestätigt Hötzl.

Marcel Tot lebt seit sieben Jahren in der Einrich-tung in Bruckberg und ist stolz auf seine vielen Medaillen in den Sportarten Basketball, Fußball und Schwimmen.

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RUND UM DIE DIAKONIE NEUENDETTELSAU

Die Kooperation mit der Laurentius-Realschule gibt es seit 2008. Die Unified-Mannschaft haben Sportleh-rer Harald Spaniol und Martin Hötzl gemeinsam ins Leben gerufen.„Die Realschule bietet die Sportinklu-sionsklasse an, durch die Schülerinnen und Schüler zu Unified-Partnern wer-den und gemeinsam mit Menschen mit Behinderung in einem Team spie-len“, erklärt Harald Spaniol. Einer von ihnen war Felix Beisler. Er war jahrelang Unified-Partner mit Herz und Seele und das über den Sport hinaus, denn zwi-schen den unterschiedlichen Sportlern entwickeln sich oft Freundschaften.

Durch seine Zeit in der Sportinklusions-klasse kam er sogar zu seinem heutigen Beruf. „Durch den Kontakt mit Men-schen mit Behinderung wurde mir klar, dass ich etwas Soziales machen will“, erzählt der 24-Jährige. „Bis zu meinem Abschluss habe ich als Unified-Partner Basketball gespielt, bin mit auf Tur-niere gefahren und habe anschließend die Erzieherausbildung in Neuendet-telsau gemacht.“ Heute arbeitet er in Bruckberg und trainiert die aktu-elle Unified-Basketballmannschaft.

„Im Training kann er sich auspowern“Einer seiner Athleten ist der 16-jäh-rige Marcel Tot. „Bei Marcel hat der Sport Tolles geleistet“, freuen sich Martin Hötzl und Felix Beisler. Mar-cel wohnt seit 2010 in Bruckberg. An der Vorhangstange über seinem Fenster hängen viele unterschiedli-che Medaillen. Er spielt Fußball, Bas-ketball, geht schwimmen und nimmt an Stadtläufen teil. „Ich habe ins-gesamt schon 24 Medaillen gewon-nen, sogar fünfmal Gold“, schwärmt der braunhaarige Junge mit leucht-enden Augen von den nationa-

len und internationalen Turnieren. Dass er es in seiner Kindheit schwer hatte, merkt man ihm heute nur noch selten an. „Marcel kam nach Bruck-berg weil er nicht die innerfamiliären Entwicklungs-und Förderbedingungen hatte, wie sie andere Jugendliche sei-nes Alters haben. Er sah sich in frü-hester Kindheit mit multifaktoriellen Problemsituationen konfrontiert und wurde dadurch oftmals sehr schnell aggressiv“, erzählt Hötzl. Der Sport hat dem Jungen sehr geholfen und sein Verhalten stark verändert. Im Training kann er sich auspowern, hat Spaß und erhält Anerkennung, wodurch er gelernt hat, mit Konflikten, Aggressio-nen und Streit besser umzugehen.

„Unified-Sport ist mehr als Sport. Alle sind gemeinsam stark und jeder ein-zelne ist wichtig. Es geht um mehr als nur ums Gewinnen – es geht um gemeinsame Zeit, um Spaß und Freundschaft“, betont Hötzl. Ideen, um das Netz an Unified-Sportan-geboten weiter auszubauen hat er genügend.Der 15-jährige Marcel Hammerschmidt (links)

spielt seit drei Jahren Basketball und gewann auf dem inklusiven Basketballturnier eine Bronzemedaille. Er spielt gern im Team und hat in Unified-Partner Justin Häbel einen guten Freund gefunden.

Über 40 Teams nahmen am inklusiven Basketballturnier statt.

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RUND UM DIE DIAKONIE NEUENDETTELSAU

Frage: Was halten Sie vom Thema Inklusion im Sport?

Martin Hötzl: Inklusion bedeutet Menschen mit und ohne Behinderung zusammenzubringen und Räume und Möglichkeiten für barrierefreie Begeg-nungen zu schaffen und zu gestalten. Das Ziel der Inklusion im Sport ist es also, eine Brücke zur gesellschaftli-chen Teilhabe zu schlagen. Das Thema „Behinderung und Sport“ wird selbst in Fachkreisen sehr konträr diskutiert und es gibt nicht immer Einigkeit darüber, wie Inklusion richtig betrieben und umgesetzt werden sollte. Oftmals liegt das Augenmerk ausschließlich auf der Teilhabe und darauf, Menschen mit Behinderung in die Lebenswelten von Menschen ohne Behinderung zu inte-grieren. Dabei wird leider nicht beach-tet, dass das gar nicht jeder Mensch mit Behinderung möchte. Selbst wenn Menschen ohne Behinderung viel von unseren Athleten lernen können, mer-ken diese doch, dass sie anders sind. Nicht jeder hat Spaß daran, gemein-sam in einem Team mit Menschen ohne Behinderung zu spielen und so mit seinen eigenen Schwächen kon-frontiert zu werden. Inklusive Bemühungen beschränken sich dabei aber auch nicht nur auf Menschen mit Behinderung, sondern auch auf Menschen ohne Behinde-rung. Unsere Unified-Partner können durch Möglichkeit des gemeinsamen Trainings viel von unseren Sportlern lernen. Das Miteinander von Men-schen mit und ohne Behinderung ist das, worauf es uns ankommt.

Frage: Wie sieht die richtige Heran-gehensweise an das Thema Inklusion Ihrer Meinung nach aus?

Martin Hötzl: Örtlichen Sportverei-nen fehlt oftmals das pädagogische Knowhow im Umgang mit Menschen mit Behinderung. Es ist wichtig zu beachten, dass die Inklusion ange-leitet und Angebote auf die Beine gestellt werden. Deswegen sollten sie Menschen mit Behinderung nur dann aufnehmen, wenn ihnen Inklusionsbe-auftragte und Fachpersonal zur Seite stehen. Wir bieten hierzu beispiels-weise Workshops oder Unified-Module für Schulen oder Vereine an, durch die sie im Umgang mit Menschen mit Behinderung und in diesem Konzept geschult werden. Gerade Sport als pädagogische Methode funktioniert nur dann, wenn man den Menschen kennt und weiß, was er braucht und warum er es braucht. Dabei sollten die ausgebildeten Unified-Partner weder als Coaches noch als Aufpasser fun-gieren. Sie sollen einfach gemeinsam Spaß am Sport haben dürfen.

Frage: Unterscheidet sich das Uni-fied-Training vom Training in einem Sportverein?

Martin Hötzl: Bei uns geht es, anders als im Sportverein, nicht primär um Leistung. Wir passen das Training den Fähigkeiten der Sportler an. Natürlich ist ein gewisses Leistungsniveau vor-handen, aber bei uns steht trotzdem die pädagogische Arbeit im Vordergrund. Sport lässt die Menschen abschalten, lenkt ab, heitert auf. Das ist gerade bei einem Turnier gut zu beobachten. Bei meinem ersten Turnier habe ich gedacht, dass wir wie immer als Team irgendwo sitzen und uns besprechen, genau wie alle anderen. Aber dem war nicht so. Meine Athleten haben sich sofort aufgeteilt und unter die ande-ren Sportler gemischt. Sie haben sich ausgetauscht, gemeinsam gegessen und viel zusammen gelacht. Das zu sehen war unglaublich toll.

Brücke zur gesellschaftlichen TeilhabeDrei Fragen an den Bruckberger Sportorganisator Martin Hötzl

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13 Schülerinnen und Schüler halten ihre erste eigene CD in den Hän-den: Im Rahmen der gebundenen Ganztagsklasse nahm die 7. Klasse des Laurentius-Gymnasiums der Diakonie Neuendettelsau an einem Musikprojekt mit Jo Jasper teil.

„Angefangen haben wir noch als 5d mit einem Kennenlernsong, der an einem Schnuppertag der Schule erar-beitet wurde“, erzählte Jo Jasper. Zwei Jahre lang musizierte er mit den Schü-lerinnen und Schüler der gebundenen Ganztagsklasse. Die Songs des Singer und Songwriters richten sich an sei-nen eigenen Botschaften aus. Jasper geht es nicht nur darum, gemeinsam Musik zu machen. Er versuchte den Schülerinnen und Schülern während des Songprojekts aufzuzeigen, in sich hineinzuhören und auf sich selbst zu konzentrieren. „Denn obwohl wir ver-schiedene Generationen sind, bleiben die Fragen des menschlichen Mitein-

anders dieselben“, betonte der Künst-ler. So philosophierte der Musiker mit den Schülerinnen und Schülern beim zweiten Treffen über das Leben. Es ging unter anderem um die Frage, was hilft, um wieder positiv nach vorne blicken zu können? Beim dritten, dem „Family Song“ war die Ganztagsklasse selbst das Thema: „Jeden Tag über so viele Stun-den zusammen zu sein, fühlt sich wie Familie an. Da bleiben Konflikte nicht aus. Wir haben versucht herauszufin-den, wie wir das Miteinander stärken können“, erzählte er. Das letzte Thema beschäftigte sich mit dem Glauben an Gott. „Heute sagen viele Menschen, dass sie nicht mehr an Gott glauben. Das ist auch unter den Schülerinnen und Schülern so. Wir haben nach einer Antwort gesucht, die es ermöglicht, Fragen zu stellen“, so Jasper. In den zwei Jahren erarbeiteten sie während des Songprojekts der Ganztagsklasse vier Songs zu diesen Themen, die Jasper dann mit den Schülerinnen und Schü-

lern aufgenommenen und daraus eine CD produziert hat. Das Cover designte und gestaltete die Klasse selbst. Lehrkraft Edith Hübner koordiniert die Ganztagsklasse. „Das Projekt kam sehr gut an. Die Schüler fanden es klasse, ihre eigenen Gedanken und Ideen mit-einzubringen“, erzählte Hübner. Auch Jo Jasper lobt das Projekt: „Die Schü-ler und ich sind in dieser Zeit ein Stück eines gemeinsamen Weges gegangen, haben uns ausgetauscht und die The-men der Songtexte in der Gruppe erar-beitet“, erzählte er.

Vom Kennenlernsong zur CDDas Songprojekt im Rahmen der gebundenen Ganztagsklasse des Laurentius-Gymnasiums

Jo Jasper musizierte gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern der 7. Klasse.

Das CD-Cover gestalteten die Schüler.

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Die 17-jährige Angelina Keller hat in diesem Jahr das Stipendium der Diakonie Neuendettelsau für die Teilnahme an der Bayern MUN erhalten. Damit geht das Sti-pendium zum ersten Mal an eine Schülerin des Laurentius-Gymna-siums. MUN steht für „Model Uni-ted Nations“. Dabei handelt es sich um Veranstaltungen auf der gan-zen Welt, bei denen die Arbeit der Vereinten Nationen nachgestellt wird.

Als Angelina Keller, die die 11. Klasse des Laurentius-Gymnasiums besucht, von den Model United Nations erfuhr, war sie sofort Feuer und Flamme. Für Politik und Geschichte interessiert sich die Schülerin sowieso und dann noch auf Englisch diskutieren: „Das ist cool“, findet sie. Die Bayern MUN fand in Nürnberg im Marmorsaal des Presseclubs statt. Vol-

ler gespannter Erwartung traf Ange-lina Keller zum Check-In im benach-barten Multiplex-Kino ein und lernte gleich eine Gruppe von Schülern aus Bulgarien kennen, mit denen sie auch in den Tagen danach in Kontakt blieb. Gemeinsam mit ihrer Mitschülerin Anna Fiegl vertrat sie bei den Model United Nations die Position Aust-raliens. Thematisch ging es um den sicheren Zugang zu sauberem Wasser. Dazu recherchierten sie die wirkli-che Position Australiens und suchten nach Delegierten aus Ländern, die diese Meinung teilen. Das gemeinsam erarbeitete Papier wurde dann disku-tiert und an den Versammlungsleiter, in der Fachsprache „Chair“ genannt, geschickt. Bei der abschließenden Abstimmung wurde der Resolutions-entwurf befürwortet.Am Laurentius-Gymnasium werden die Model United Nations als Projekt-seminar zur Studien- und Berufsori-

entierung sowie als wissenschaftliches Seminar angeboten. Als Lehrkräfte betreuen Edith Hübner (P-Seminar) und Tobias Bleher (W-Seminar) das Angebot. „Das Stipendium ist eine Anerkennung für ihr Engagement und ihre Leistungen“, lobt Edith Hübner ihre Schülerin. Vor allem war die Veranstaltung für Angelina Keller eine „einzigartige Gele-genheit, Menschen aus vielen anderen Ländern kennenzulernen“. „Mit großen Augen“, so erzählt die Schülerin, habe sie den Geschichten von Teilnehmern aus dem Irak, den USA, Georgien und Saudi-Arabien zugehört. Angelina Kel-ler hat auch selbst schon internationale Erfahrungen auf Schulen im Ausland gesammelt. Gerade deshalb schätzt sie es, dass am Laurentius-Gymnasium die Erziehung zur Demokratie eine wich-tige Rolle spielt. „Deutschland gibt uns viele Freiheiten“, ist ihre Überzeugung.

Menschen aus vielen Ländern bei Model United Nations kennengelerntNeuendettelsauer Schülerin Angelina Keller erhielt Stipendium

Die BayernMUN in Nürnberg wurden auch in diesem Jahr von der Diakonie Neuendettelsau unterstützt. Unter den Stipendiaten war Angelina Keller vom Laurentius-Gymnasium

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„Leichte Raumschwere“ heißt die Installation der Künstlerin Beate Baberske, die in der Laurentiuskir-che in Neuendettelsau zu sehen war. Was klingt wie ein Widerspruch, erschloss sich, wenn man das textile Werk berührte und sich darin auf-hielt.

„Die Idee ist, einen neuen Zugang zu einem bekannten Raum zu schaffen“, erzählt Baberske, die die Installation beim Jahresfest der Diakonie vorstellte. Sie verwendet leichte Stoffe, mit denen sie einen schweren Eingriff in das alte Gotteshaus vornimmt - einen Eingriff

mit „optischem Gewicht“, der zum Bei-spiel den Blick zum Kreuz verstellt. Die äußeren Bahnen sind weiß und nehmen damit Bezug zur aktuellen Farbe des Kirchenjahrs und auf Jesus Christus. Die Stoffe innen changieren zwischen blau und grün sowie zwi-schen pink und grün. Neues Leben, Auf-erstehung, Grenzen überschreiten, sind einige Gedanken, die damit für Beate Baberske verbunden sind. „Die Instal-lation lässt sich aber offen interpretie-ren“, meint sie.Wenn ein Luftzug oder Besucher die Bahnen in Schwingen bringen, wandeln sie schnelle Bewegungen in ruhige um und helfen dabei, zur Ruhe zu kommen. Beim Kirchentag in Berlin im vergan-genen Jahr hatte Beate Baberske eine verwandte Installation mit dem Titel „AN GE SICH T“ präsentiert. Dazu ist nun ein dokumentarisches Buch mit dem gleichen Titel erschienen.

Leichte Stoffe mit optischem GewichtKünstlerin Beate Baberske zeigte Installationen

Die Installation „Leichte Raumschwere“ war in der Laurentiuskirche in Neuendettelsau zu sehen.

Beate Baberske.

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SPENDER- UND STIFTERJOURNALAusgabe Juli 2018

Herzlichen Dank für Ihr Vertrauen und die großzügigen Spenden

Sie nehmen Anteil am Leben von alten, kranken und behinderten Menschen, von Kindern und Jugendlichen und haben unseren Aufruf ‚Chancen ermöglichen‘ mit Ihren Spenden in Höhe von fast 28.000 Euro großzügig unterstützt. Dafür danken wir Ihnen von ganzem Herzen!

Mit Ihrer Hilfe können wir viel erreichen und Menschen neue Hoffnung schenken:

– mit einer an die Bedürfnisse von Menschen mit Demenz angepassten Pflege und Therapie;

– mit integrativen Kindertageseinrichtungen, die auch Kinder mit Fluchterfahrungen und Kinder mit erhöhtem Förderbedarf oder Behinderung besuchen;

– mit Schritten zur Teilhabe von Menschen mit Behinderung, damit sie ihre Persönlichkeit entfalten und am alltäglichen Leben teilnehmen können;

– mit unserer Palliativstation für schwerstkranke Patienten, um deren Lebensqualität in den letzten Tagen und Wochen zu verbessern oder zu erhalten.

Mit unserer Arbeit wollen wir faire Bedingungen schaffen und unseren Mitmenschen ein Leben voller Chancen und in unverlierbarer Würde ermöglichen. Danke, dass Sie denen die Hand reichen, die aus eigener Kraft nicht gehen können.

Du kannst nicht alle Not der Welt lindern, aber du kannst einem Menschen Hoffnung geben.Albert Schweizer

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SPENDER- UND STIFTERJOURNAL

Mitarbeitende des Modehauses E. Breu-ninger GmbH & Co. KG in Nürnberg rie-fen zur „Back-Challenge“ auf. An zwei Tagen wurden in der Mitarbeiterkantine von einigen Freiwilligen-Teams fleißig Waffeln gebacken und diese gegen Abgabe einer Spende an die Kolleginnen

und Kollegen in deren Pause verteilt. Die süßen Knuspereien fanden reißenden Absatz. Es kam ein Erlös in Höhe von 500 Euro zugunsten der Cnopfschen Kinderklinik in Nürnberg zusammen.Wir danken den engagierten Waffel-bäckerinnen für ihr tolles Engagement!

Abschied Im Mai mussten wir uns von unse-rem langjährigen Förderer und Stif-ter Herrn Erich Heidrich für immer verabschieden. In seiner Erich Heidrich – Stiftung, die krebskranke Kinder in der Cnopfschen Kinderklinik unterstützt, wird sein Engagement weiter wirken und immer ein wichtiger Teil unserer Stifterfami-lie bleiben. Unsere Anteilnahme gilt seiner Familie und allen Menschen, die ihm nahe standen.

Breuninger Team bäckt Waffeln für den guten Zweck!

Breuninger Nürnberg Geschäftsführerin Stefanie Krug und ihr Team übergeben die Spende an Chris-tine Liebel, Diakonie Neuendettelsau.

Schon mal daran gedacht?

Mit Ihrer eigenen Stiftung• ermöglichen Sie Menschen mit

Behinderung die Teilhabe amgesellschaftlichen Leben.

• fördern Sie Bildung, Gesundheitund Betreuung von Kindern undJugendlichen.

• unterstützen Sie Menschen imAlter.

Stiftungszentrum Leben gestalten

Informieren Sie sich kostenlos in unserem neuen Stiftungsratgeber.

Diakonie NeuendettelsauStiftungszentrum Leben gestaltenKontakt:Christine LiebelTel: 09874 8-2368www.diakonieneuendettelsau.de

Mit einer eigenen Stiftung gutes bewirken!

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SPENDER- UND STIFTERJOURNAL

Bitte senden Sie mir Informationen über die Gründung einer eigenen Stiftung Informationen über die Möglichkeit eine Anlass-Spende zu tätigen die Broschüre „Testamente – Leben gestalten über den Tod hinaus“

Ja, ich möchte dauerhaft spenden.

Ich spende ab monatlich vierteljährlich halbjährlich jährlich

10 Euro 25 Euro 50 Euro oder einen anderen Betrag Euro.

Vorname, Name

Straße, Nr.

PLZ, Ort

Datum, Unterschrift

Dank Ihrer großen Spendenbereit-schaft konnten die orthodoxen Bis-tümer in Sibiu/Hermannstadt und Timsoara/Temesvar mit einem medi-zinisch-technischen Gerät sowie einer mobilen Arztpraxis unterstützt werden.

Im Spendenaufruf vom Juni 2017 haben wir Sie um Hilfe für zwei konkrete Pro-jekte unserer befreundeten Bistümer der rumänisch-orthodoxen Kirche in Rumä-nien gebeten. Mit den Gaben konnten wir für das Bistum Temesvar 50% des Anschaffungspreises eines neuen Ultra-sonographiegerät finanzieren, welches

die Qualität der Diagnostik im dortigen Krankenhaus klar erhöht. Für das Bistum in Hermannstadt wurde in Deutschland eine mobile Arztpraxis gekauft. Stellvertretend für das Bistum kamen der Direktor für Soziales, Pfar-rer Ciprian Candea, und Pfarrer Tiberius Kiss (Inspektor für Soziales) nach Neu-endettelsau, um den Wagen in Empfang zu nehmen. Bis dato gab es nur eine einzige mobile Arztpraxis in Rumänien. Mit der Neuanschaffung soll sich nun die ärztliche Versorgung von Senioren in ländlichen Gegenden deutlich ver-bessern.Allen Spenderinnen und Spendern nochmals herzlich Dank.

Konkrete Hilfe, die in Rumänien ankommt

Von links: Dr. Lucian Bolos (Pastoraler Dienst), Pfarrer Tiberius Kiss (Inspektor für Soziales) Dr. Mathias Hartmann (Rektor) und Pfarrer Ciprian Candea (Direktor für Soziales der orthodoxen Metropolie) bei der Übergabe des Wagens.

Das Ultrasonographiegerät ist bereits im Einsatz.

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SEPA-Lastschriftmandat:Ich ermächtige die Diakonie Neuendettelsau (Gläubiger-Identifikationsnummer: DE39ZZZ00000168144) Zahlungen von meinem Konto mittels Lastschrift einzuziehen. Zugleich weise ich mein Kreditinstitut an, die von der Diakonie Neuendettelsau auf mein Konto gezogenen Lastschriften einzulösen.Hinweis: Ich kann innerhalb von acht Wochen, beginnend mit dem Belastungsdatum, die Erstattung des belasteten Betrages verlangen. Es gelten dabei die mit meinem Kreditinstitut vereinbarten Bedingungen.

Kreditinstitut

BIC

IBAN DE

Datum, Ort und Unterschrift

Bitte abtrennen und zurücksenden an Diakonie Neuendettelsau, Fundraising, Wilhelm-Löhe-Str. 16, 91564 Neuendettelsau

SPENDER- UND STIFTERJOURNAL

KONTAKT:Wenn Sie Fragen zum Thema “Spenden und Stiften“ haben, wenden Sie sich bitte an:

Eleonore HofmannReferat Unternehmens- kommunikation SpendenTel.: 09874 8-2427E-Mail: Spenden@ DiakonieNeuendettelsau.de

Christine LiebelReferat Unternehmens- kommunikation StiftungenTel.: 09874 8-2386E-Mail: Stiftungen@ DiakonieNeuendettelsau.de

Weitere Prospektmaterialien erhalten Sie unter der Service-Nummer:0180 28 23456(6 Cent pro Gespräch)

Oder über www.dn-spenden.de www.dn-stiften.de

Spendenkonto:Diakonie NeuendettelsauEvangelische Bank eGIBAN: DE 81520604100002111110BIC: GENODEF1EK1

Helfen Sie per SMS:Einfach und von überall – mit 5 Euro pro SMS können Sie schnell und jeder-zeit mit Ihrem Handy Projekte der Diakonie Neuendettelsau unterstützen.Senden Sie eine SMS mit dem Kennwort „Lebensmut“ an die Kurzwahl 81190• Sie erhalten sofort eine Dankeschön-SMS als Eingangsbestätigung

• Von Ihrer Handy-Rechnung werden fünf Euro abgebucht – zuzüglich der Standard-SMS-Versandkosten durch Ihren Mobilfunkanbieter

• Für jede SMS gehen 4,83 Euro direkt an die Diakonie NeuendettelsauBitte beachten Sie: Ihre Unterstützung per SMS ist auf fünf Euro festge-legt und gilt nicht als Spende. Sie ist daher nicht steuerlich absetzbar.

Wieder einmal war das Jahresfest der Diakonie Neuendettelsau am 1. Mai ein schöner Anlass, einige unserer Förderer und Freunde zum gemeinsamen Aus-

tausch bei einem gemütlichen Mittages-sen zu treffen und uns für ihr langjähri-ges Engagement zu bedanken.

Stiftertreffen

Rektor Dr. Mathias Hartmann begrüßte langjährige Freunde und Förderern vor dem Mutterhaus.

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„Wie wird man eigentlich Hand-ball-Profi?“, wird Ex-Weltmeister Michael Haaß in der Turnhalle der Laurentius-Realschule gefragt. „Man muss vor allem fleißig trai-nieren“, lautet die Antwort, die er gemeinsam mit seinem Teamkol-legen Michael Haßferter vom HC Erlangen gibt.

Die beiden Bundesliga-Profis besuchten die Handball-Profilklasse 5c der Lauren-tius-Realschule, die es in diesem Schul-jahr zum ersten Mal gibt.

Partnerschaft angestoßenDie Schulpartnerschaft mit dem HC Erlangen hat Sportlehrer Harald Spaniol angestoßen. „Unsere Schülerinnen und Schüler erfahren, wie Profis arbeiten.

Sie erleben ihre Körpersprache“, meint Spaniol.Haaß und Haßferter nahmen sich bei ihrem ersten Besuch in Neuendettelsau Zeit für ein aktives und kindgerechtes Handballspiel. Doch die Partnerschaft ist keine Einbahnstraße, denn Schüler und ihre Familien können Spiele der Erlanger Profis zu günstigen Konditio-nen besuchen.

Erfolgreiches ModellDas Modell der Handball-Profilklasse sieht Spaniol schon jetzt als Erfolg: „Diese Klasse wird es auch im nächs-ten Schuljahr wieder geben“, ist er sich sicher. Für das Konzept spricht, dass das Spiel in Neuendettelsau von den beiden Trainern der Mittelfranken-Auswahl für die Jahrgänge 2002/2003, Cordula Wedrich und Roland Nixdorf, beob-

achtet wurde. „Es ist eine tolle Sache, wenn Profis in die Schule gehen, denn das dient der Nachwuchsförderung“, so Nixdorf. „Davon profitieren Vereine in der Region wie die SG Kernfranken“, ergänzt Wedrich.

Gemeinschaftsgefühl stärkenFür Harald Spaniol spielt auch eine andere Überlegung eine wichtige Rolle: „Beim Teamsport wird das Gemein-schaftsgefühl gestärkt“, ist seine Über-zeugung. Zum Abschluss geben Michael Haaß und Michael Haßferter Auto-gramme, die ihren Platz auf allen mög-lichen Gegenständen vom Sportschuh bis zum Smartphone finden.

Handballprofis trainierten mit Laurentius-RealschülernNeue Profilklasse hatte zum ersten Mal Besuch vom HC Erlangen

Die beiden Handball-Profis Michael Haaß und Michael Haßferter vom HC Erlangen gaben den Schülern der Handball-Profilklasse der Laurentius-Real-schule der Diakonie Neuendettelsau wertvolle Tipps.

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Für die Altenpflege-Auszubildenden der Ambulanten Dienste Nürnberg der Diakonie Neuendettelsau steht das praxisnahe Lernen im Mittel-punkt der Ausbildung. Sie nutzen dazu Lernboxen, die zu unterschied-lichen Themen kompakt aufbereite-tes Wissen bereithalten.

Vorsichtig wie einen Schatz trägt Kars-ten Hildebrandt die weiße Kiste unter dem Arm. An ihrer Vorderseite prangt ein Etikett, auf dem steht: Lernbox Blutdruck, Ambulante Dienste Nürn-berg. Mit der Box ist er unterwegs zu Luana Brito, mit der sich Hildebrandt zu einer Lerneinheit zum Thema Blut-druck verabredet hat. Karsten Hilde-brandt arbeitet als Altenpfleger bei den Ambulanten Diensten Nürnberg und ist Praxisanleiter für die angehenden

Altenpflegerinnen und Altenpfleger, die in der Nürnberger Einrichtung der Diakonie Neuendettelsau ihre Ausbil-dung absolvieren.

Kurze individuelle LerneinheitenMit den Lernboxen setzen die Ambu-lanten Dienste Nürnberg auf ein krea-tives und gleichzeitig praxisnahes Ler-nelement. „Hat einer unserer Schüler einen Moment Leerlauf, kann er sich die Lernbox für eine individuelle und kurze Lerneinheit holen“, erklärt Kars-ten Hildebrandt das einfache Prinzip, das hinter den Lernboxen steht. Jede Box enthält Lernmaterial für Theo-rie und Praxis. „Die Lerneinheiten sind bewusst kurz gehalten, um auch das schnelle Lernen zwischendurch zu ermöglichen“, so Hildebrandt wei-

ter. Aber auch um die Hemmschwelle, das Material zu nutzen, so niedrig wie möglich zu halten. Aus dem gleichen Grund steht die weiße Box auch immer an einem festgelegten Platz, der für jedermann zugänglich ist.Luana Brito nutzt die Lernbox heute zum ersten Mal. Die Auszubildende im dritten Lehrjahr, die diesen Som-mer Abschlussexamen hat, packt gemeinsam mit ihrem Praxisanleiter Hildebrandt das Material zum Thema Blutdruck aus. Zum Vorschein kom-men mehrere Infokarten, auf denen kurz und übersichtlich das Fachwissen dargestellt ist, eine Sammlung von Beipackzetteln der gängigsten Medi-kamente, die bei Blutdruck-Beschwer-den angewendet werden, sowie zwei Messgeräte für die manuelle und auto-matische Blutdruckmessung. Ganz

Praxisnahes Wissen kompakt aufbereitetAuszubildende in der Altenpflege der Ambulanten Dienste Nürnberg arbeiten mit Lernboxen

Praxisanleiter Karsten Hildebrandt und Luana Brito, Auszubildende zur Altenpflegerin bei den Ambulanten Diensten Nürnberg der Diakonie Neuendettelsau, haben sich die Lernbox zum Thema Blutdruck geholt und üben damit das richtige Blutdruckmessen.

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Die kinder- und jugendmedizini-schen Abteilungen der Klinik Hal-lerwiese/Cnopfschen Kinderklinik haben erneut das Zertifikat „Aus-gezeichnet. Für Kinder“ bekom-men. Das für zwei Jahre gültige Siegel dokumentiert die fachlich hohe Qualität und die kindgerechte stationäre Versorgung von Kindern und Jugendlichen.

Das Gütesiegel soll Eltern und Ange-hörigen eine Orientierungshilfe geben, wo sie die bestmögliche, wohnortnahe stationäre Versorgung für ihr krankes Kind erhalten. Die Klinik Hallerwiese/

Cnopfsche Kinderklinik hat neben dem Zertifikat für den Bereich Kinderchir-urgie auch das Zertifikat „Kinder- und Jugendmedizin plus“ erhalten. Das bedeutet, dass in der Klinik die opera-tive Versorgung von Kindern jederzeit durch einen Facharzt für Kinderchir-urgie sichergestellt ist. Das Gütesiegel wurde von der Gesellschaft der Kinder-krankenhäuser und Kinderabteilungen in Deutschland, der Bundesarbeitsge-meinschaft Kind und Krankenhaus, der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendmedizin sowie der Deutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie entwi-ckelt und wird seit 2009 vergeben.

unten liegt ein kleines Notizbuch in der Schachtel, das als Art Gästebuch dient. Jeder Auszubildende kann darin festhal-ten, was er gut oder verbesserungswür-dig an der Box fand.„So etwas habe ich immer gesucht“, urteilt Luana Brito über die Blutdruck-Lernbox, während sie Karsten Hilde-brandt die Manschette zum Blutdruck-messen anlegt. „Mit der Box kann ich mich gezielt auf meine Prüfung vorbe-reiten.“

Aus Schülersicht gestaltetDamit die angehenden Altenpfleger in den Lernboxen auch genau die Infor-mationen finden, die sie benötigen, wer-

den die Boxen von den Praxisanleitern gemeinsam mit den Schülern entwickelt und gestaltet. „Die Lernboxen müssen die Bedürfnisse der Schüler ansprechen“, sagt Karsten Hildebrandt.Derzeit gibt es fünf verschiedene Lernbo-xen zu den Themengebieten Blutdruck, Kompressionstherapie, Medizinpro-dukte und Hilfsmittel, Sturzprophylaxe sowie Diabetes. Die Boxen sind über die sieben Standorte der Ambulanten Dienste Nürnberg verteilt und werden in festen Abständen von einem Stand-ort an den nächsten weitergeben. So haben alle Azubis – neben den eigenen auch Gesundheits- und Krankenpfle-ger, die ihren externen Einsatz bei den

Ambulanten Diensten absolvieren, – die Chance, jede der verschiedenen Boxen kennenzulernen und zu nutzen. Bei den fünf Boxen soll es aber nicht bleiben. Stück für Stück sollen weitere Themen dazukommen. Luana Brito hat schon eine Idee dafür: Gemeinsam mit ihrem Ausbilder möchte sie eine Lernbox zum Thema Demenz gestalten. Karsten Hilde-brandt freut’s: „So haben wir alle etwas davon: Beim Gestalten setzt sich meine Schülerin intensiv mit einem Themen-block auseinander. Anschließend steht das Wissen allen anderen Auszubilden-den zur Verfügung. Und ich kann gleich-zeitig auch mein Wissen wieder auffri-schen.“

RUND UM DIE DIAKONIE NEUENDETTELSAU

Ausbildung bei den Ambulanten Diensten NürnbergDie Ambulanten Dienste Nürnberg der Diakonie Neuendettelsau bilden regelmäßig Männer und Frauen zu Altenpflegern aus und engagieren sich bereits seit vielen Jahren durch eine hochwertige, praxisorientierte Ausbildung an der Nachwuchssiche-rung in der Altenpflege. Während

der dreijährigen Ausbildung sind die angehenden Altenpfleger fest in das Team der Ambulanten Pflege Nürn-berg eingebunden und arbeiten in allen ambulanten Pflegeeinrichtun-gen mit. Zu den Aufgaben zählen das Planen, Durchführen und Doku-mentieren der Pflege von Senioren

zu Hause, die medizinische Diagnos-tik und Therapie sowie die Unter-stützung alter Menschen bei deren Lebensgestaltung. Für das Ausbil-dungsjahr 2018 sind noch Plätze frei. Weitere Informationen finden Inter-essierte unter http://www.ambulan-tepflege-nuernberg.de/Jobs

Cnopfsche Kinderklinik ist „Ausgezeichnet. Für Kinder“Nürnberger Kinderklinik erfüllt Kriterien für eine sehr gute fachliche und kindgerechte Versorgung

Prof. Dr. Michael Schroth, Chefarzt der Neonatolo-gie und pädiatrischen Intensivmedizin sowie ärzt-licher Sprecher der Cnopfschen Kinderklinik, zeigt die Zertifikate „Ausgezeichnet. Für Kinder“, die die Nürnberger Kinderklinik erneut erhalten hat.

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RUND UM DIE DIAKONIE NEUENDETTELSAU

Dass schnelles Essen nicht auto-matisch ungesund sein muss, das lernten angehende Kinderkran-kenpfleger der Klinik Hallerwiese/Cnopfschen Kinderklinik bei einem speziellen Azubi-Kochkurs. Unter dem Motto „Streetfood“ bereiteten sie sechs verschiedene Gerichte zu.

Es wurde geschnitten, gerührt, gewürzt und vor allem viel gelacht. Sichtlich Spaß machte den 15 Kinderkranken-pflegeschülerinnen der Berufsfach-schule für Kranken- und Kinderkran-kenpflege an der Klinik Hallerwiese/Cnopfschen Kinderklinik der Kochkurs zum Thema Streetfood. Sechs verschie-den Gerichte standen auf dem Speise-plan für diesen Abend: Hirsch auf Brot,

Wraps, Artischocken-Schwarzbrot, Tramezzini-Röllchen, Pizza-Bagels und Caesar’s Salad-Sandwiches. Allesamt Gerichte, die sich leicht aus frischen Zutaten zubereiten lassen und sich auch ideal zum Mitnehmen für die Arbeitspausen eignen.

Unter fachmännischer Anleitung berei-teten die Schülerinnen in Kleingruppen jedes der sechs Gerichte zu. Anschlie-ßend wurden an einer langen Tafel die selbstbereiteten Streetfood-Gerichte gemeinsam verspeist. Das Fazit: „Voll lecker!“ und „Werden wir auf jeden Fall daheim nachkochen.“

Seinen Anfang nahm der Kochkurs beim Gesundheitstag der Berufsfachschule

für Kranken- und Kinderkrankenpflege der Klinik Hallerwiese/Cnopfschen Kin-derklinik, den die Schule Anfang des Jahres organisierte. Dort setzten sich die Schülerinnen und Schüler inten-siv mit dem Wert und der Wichtigkeit der eigenen Gesundheit auseinander. Um den Aspekt der gesunden Ernäh-rung zu beleuchten, konnten sich die Auszubildenden an diesem Tag für den Streetfood-Kochkurs anmelden, der als Angebot der Betrieblichen Gesundheitsförderung der Diakonie Neuendettelsau und mit finanzieller Unterstützung der Kaufmännischen Krankenkasse KKH nun durchgeführt werden konnte.

Schnelles Essen muss nicht ungesund seinKrankenpflegeschüler der Klinik Hallerwiese/Cnopfschen Kinderklinik kochen gemeinsam

Es ist angerichtet. Sechs verschiedene Gerichte bereiteten die angehenden Kinderkrankenschwestern beim Azubi-Streetfood-Kochkurs zu.

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RUND UM DIE DIAKONIE NEUENDETTELSAU

Zunächst kann sich jeder ein Blatt Papier mit einem bestimmten Blau-ton aussuchen. Es ist einfaches Kopierpapier und wird gleich in Streifen gerissen. Ein großes grünes Plakat soll damit beklebt werden, um die Jahreslosung für das Jahr 2018 bildhaft zu gestalten. Dia-kon Manfred Riedel vom pastoralen Dienst der Diakonie Neuendettelsau hat in den Senioreneinrichtungen der Diakonie Neuendettelsau dazu eingeladen.

„Alle können mitmachen“, ist der Dia-kon überzeugt, der wiederholt mit verschiedenen Seniorengruppen einen Vers der Bibel kreativ gestaltet hat. Nachdem sich jeder einen Blauton herausgesucht hat, wird ein längerer Streifen gerissen. Wenn jemand dies nicht alleine kann, wird einfühlsam geholfen. Dann wird der Name auf den

Papierstreifen geschrieben. Für manche ist es seit langem wieder das erste Mal, dass sie selbst schreiben. Andere wer-den dabei unterstützt. Inzwischen hat Riedel den Text der Jahreslosung auf ein grünes Plakat geklebt, dessen Farb-ton die Gruppe gemeinsam bestimmt hat. Dann werden die einzelnen Papier-streifen aufgeklebt und es entsteht das Bild einer lebendigen Quelle. Stolz wird dann ein geeigneter Platz im Wohn-bereich gesucht, um das Plakat aufzu-hängen.

Im Kompetenzzentrum für Menschen mit Demenz in Forchheim, im Senio-renhof in Pleinfeld und im Hans-Roser-Haus in Roth wurde das Projekt umge-setzt.

Bibelvers verinnerlichtDamit die Bewohner den Bibelvers auch in ihr Zimmer mitnehmen können, hat Riedel alte Kalenderbilder mitgebracht. Hier sucht sich jede Bewohnerin eines aus und klebt den Spruch „Gott spricht: Ich will dem Durstigen geben von der Quelle des lebendigen Wassers umsonst“ auf. Eine Bewohnerin wählt sich eine Quelle in einem Wald aus und erinnert sich: „In so einem Wald waren wir früher oft und sind an diese Quelle gegangen, das war schön.“ Besonders beliebt sind auch Bilder von Katzen und Hunden. Betreuungskraft Maren Weber ist erstaunt, wie interessiert und aktiv die Bewohner bei der Sache sind. Sie beobachtet, wie einzelne in der Gruppe den Spruch mehrmals wiederholen.In einem Gottesdienst zur Jahreslo-sung hatte Diakon Manfred Riedel zuvor auf die Quelle für Lebensfreude und Lebenskraft hingewiesen, die uns von Gott durch Jesus Christus umsonst geschenkt ist.

Die Jahreslosungen werden jedes Jahr von der Ökumenischen Arbeitsge-meinschaft für Bibellesen ausgewählt. Es sind besonders interessante Verse aus der Bibel, die Menschen ermuti-gen sollen.

Quelle für Lebensfreude entdecktSenioren gestalteten die Jahreslosung kreativ

Die Betreuungskraft hängt das Plakat mit der Jahreslosung an einer zentralen Stelle im Wohn-bereich des Kompetenzzentrums in Forchheim auf.

Diese Bewohnerin des Seniorenhofs Pleinfeld meditiert über die kreativ gestaltete Jahreslo-sung.

Eine Bewohnerin des Hans-Roser-Hauses in Roth gestaltet die Jahreslosung.

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FREUNDESKREIS

Termine

Juli

01.07. Kirchweihbuffet, DiaLog-Hotel Neuendettelsau, 11 Uhr

Tag der Begegnung Rothenburg, Haus Gottesweg

Sommerfest Gunzenhausen

Sommerfest, Seniorenpark am Kreuzberg, Crailsheim, 11–16.30 Uhr

04.07. Sommerkonzert im Luthersaal, Laurentius-Gymnasium, 19.30 Uhr

06.07. Sommerfest mit Tag der offenen Tür, Seniorenhof Büchenbach

07.07. Sommerfest Kompetenzzent-rum für Menschen mit Demenz Nürnberg, 11–17 Uhr

08.07. Tag der Begegnung Himmelkron

14.07. Sommerfest Offene Hilfen ARON

15.07. Gartenfest Polsingen

17./18.07. vocatium, Meistersingerhalle Nürnberg

21.07. Schulfest, Laurentius- Gymnasium, 10–14 Uhr

22.07. Motorradfahrergottesdienst, St. Laurentiuskirche, Neuendettelsau, 14 Uhr

August

01.08. Theatergruppe Rampenlicht, Kreuzgangspiele Feuchtwangen, 13 Uhr

03.08. Theatergruppe Rampenlicht, Kreuzgangspiele Feuchtwangen, 13 Uhr

Tanz-Café, Terrassencafé Wohnpark, 15 Uhr

12.-15.08. Ciro Vernissage des Künstlers Roberto Cipollone, St. Laurentius

19.08. Inklusionstriathlon rund ums Freibad Himmelkron

22.08. Thementag Demenz in Kooperation mit der FAU Erlangen-Nürnberg

Vorträge und Workshops rund um das Thema Demenz eckstein, Nürnberg, 13 bis 17 Uhr, Eintritt frei

September

15.09. Wies´n Fest (Tag der offenen Baustelle, Haus Bezzelwiese), 14 Uhr

17.09. Volksfestbesuch, Seniorenpark am Kreuzberg Crailsheim, 10–14 Uhr

23.09. Toskana Brunch, DiaLog-Hotel Neuendettelsau, 11 Uhr

Kunst- und Kulturtag, Schloss-park Himmelkron

Herbstmarkt; Seniorenpark am Kreuzberg Crailsheim, 11–16.30 Uhr

Altoberin Diakonisse Hildburg Friese, geboren am 13.01.1918 in Berlin-Schöneberg, eingesegnet am 29.04.1956. Schwester Hildburg unterrichtete 24 Jahre in den Schulen der Diakonie Neuendettelsau und war auch einige Jahre stellvertretende Schulleiterin des Lau-rentius-Gymnasiums. Im Frühjahr 1974 wählten die Dia-konissen sie zur Oberin. Im Herbst 1983 übergab sie ihr Amt an die Nachfolgerin Irmtraud Schrenk. Lange Jahre war sie noch im Ökumene-Ausschuss des Landeskirchen-rates tätig und nahm in dieser Funktion an der Tagung des Lutherischen Weltbundes in Daressalam teil. Verstorben am 09.02.2018 in Neuendettelsau.

Diakonisse Else Egeler, geboren am 12.08.1923 in Nebringen/Württemberg, eingesegnet an 21.02.1958. Schwester Else arbeitete ab 1961 im Evang. Kranken-haus Regensburg. Dort war sie ab 1972 als Oberschwes-ter tätig und hatte die Leitung der Pflegevorschule. Ab

Oktober 1977 war Schwester Else dann für vier Jahre als Gemeindeschwester in Oberstdorf, wo sie das Feri-enhaus Himmeleck betreute. 1981, zurück in Neuen-dettelsau, wurde ihr die Leitung des Karoline-Rheineck-Hauses übergeben, die sie 12 Jahre innehatte. Verstorben am 01.03.2018 in Neuendettelsau.

Diakon Gernot Mehl, geboren am 09.12.1947, einge-segnet zum Diakon 1973. Bruder Gernot Mehl arbei-tete als Heilerziehungspfleger in den Polsinger Heimen. 1977 wechselte er in die WfB Polsingen, wo er bis zu seinem Ruhestand tätig war. Er war Mitglied im Rat der Diakonischen Schwestern- und Brüderschaft (Ratsperiode 2001-2007). Auch war er der Leiter des Polsinger Konvents. In seiner Heimatkirchengemeinde Ursheim wirkte er 47 Jahre als Lektor und Mesner. Verstorben am 29.05.2018.

Heimgerufen wurden:

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Impressum:Neuendettelsauer Chronik, Informationen für den Freundeskreis der Diakonie Neuendettelsau, 104. (107.) Jahrgang, Heft Nummer 2

Redaktion: Thomas Schaller, Günther Hießleitner, Layout: Jochen Sorg, AnsbachErscheinungsweise: viermal im Jahr

Herausgeber und Verleger: Evang.-Luth. Diakoniewerk NeuendettelsauWilhelm-Löhe-Str. 16, 91564 NeuendettelsauTel. 09874 8-0 Fax 09874 8-2355www.DiakonieNeuendettelsau.de [email protected]

Datenschutzinformation: Wir sind daran interessiert, die Be-ziehung mit Ihnen zu pflegen und Ihnen Informationen über unsere Arbeit zukommen zu lassen. Des-halb verarbeiten wir auf Grundlage von § 6 EKD-Datenschutzgesetz – DSG-EKD (auch mit Hilfe von Dienstleistern) Ihre Daten. Wenn Sie dies nicht wünschen, können Sie jederzeit bei uns der Verwen-dung Ihrer Daten für Werbezwecke widersprechen. Sie können den

Widerspruch auch per E-Mail senden an: spenden@ diakonieneuendettelsau.de Weitere Informationen zum Daten-schutz erhalten Sie unter: www.DiakonieNeuendettelsau.de/datenschutz Unseren Datenschutzbeauftrag-ten erreichen Sie ebenfalls unter unserer Anschrift.

FREUNDESKREIS

Zum 96. Geburtstag:Diakonisse Kathi Schöppler, Neuendettelsau, am 20.08.zum 93. Geburtstag:Maria König, Neuendettelsau, am 20.09.zum 92. Geburtstag:Diakonisse Margarete Hofmann, Neuendettelsau, am 08.07.Anni Fiala, Bruckberg, am 01.08.zum 91. Geburtstag:Prof. Dr. Herwig Wagner, Pfr., Neuendettelsau, am 30.07.Elisabeth Nüssel, Marktschorgast, am 31.07.Gretel Benedikt, Bruckberg, am 14.08.Helene Napral, Coburg, am 10.09.Diakonisse Elisabeth Kelber, Neuendettelsau, am 26.09.

Diakonische Schwester Martha Rappl, Schwandorf, am 26.09.Ruth Weiß, Rothenburg, am 29.09.zum 90. Geburtstag:Fritz Bürkel, Polsingen, am 04.08.zum 85. Geburtstag:Else Scheuerpflug, Neuendettelsau, am 09.07.Diakonisse Maria Hauf, Neuendettelsau, am 16.08.Rosa Erhardt, Heilsbronn, am 30.08.Anna Grüber, Petersaurach/Steinbach, am 07.09.zum 80. Geburtstag:Herbert Leitner, Weihenzell, am 03.07.Erna Groß, Dornstadt, am 17.07.Helga Burger, Petersaurach/Vesten-berg, am 29.07.Luise Deindörfer, Heilsbronn, am 05.08.

Brigitte Hauenstein, Himmelkron, am 05.08.Gertraud Hofmann, Obernzenn, am 07.08.Werner Mücke, Neuendettelsau, am 18.08.Aydin Samiye, Bayreuth, am 18.08.Rosina Schuller, Nürnberg, am 24.08.Martin Meußer, Stein b. Nbg., am 29.08.Johannes Hoffmann, Neuendettelsau, am 08.09.Heinz Stoll, Weihenzell/Neumühle, am 08.09.Bernhard Hetzel, Ansbach, am 16.09.Barbara Burger, Petersaurach/Lan-genloh, am 16.09.Helmut Dentzer, Ansbach, am 20.09.Horst Riegler, Neuendettelsau, am 22.09.

Wir gratulieren:

Diakonische Schwester Erna Gögelein, geboren am 13.06.1932 in Dinkelsbühl. Ab Oktober 1950 absol-vierte sie die Kinderkrankenpflegeausbildung im Frie-denshort Neuendettelsau und in der Cnopf’chen Kin-derklinik Nürnberg. Von 1953 bis zu ihrem Ruhestand war Schwester Erna als Kinderkrankenschwester und Stationsleitung in der Cnopfschen Kinderklinik tätig. In die damalige Verbandsschwesternschaft wurde sie 1953 aufgenommen. Verstorben am 02.03.2018.

Diakonisse Kuni Wunder, geboren am 01.05.1921 in Het-zelsdorf bei Ebermannstadt, eingesegnet am 23.06.1946. Schwester Kuni arbeitete von 1942 bis 1952 in der Cnopfschen Kinderklinik. Dann musste sie wegen lan-ger Erkrankung aussetzen und war bis 1960 bei ihren Angehörigen in Hetzelsdorf. Nach ihrer Rückkehr in das Mutterhaus besuchte Schwester Kuni die Handelsschule und war anschließend in der Bruckberger Verwaltung sowie im Diakonissenfond tätig. 1964 ermöglichte ihr das Mutterhaus zu ihren Angehörigen zurückzukehren. Verstorben am 19.03.2018 in Ebermannstadt.

Heimgerufen wurden:

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