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Neuer Automobilstandard: Aus ISO/TS 16949 wird IATF 16949 Der sichere Übergang Das Transition Audit von ISO/TS 16949 auf IATF 16949 kann nur im Rahmen eines regulären Überwachungs- oder Rezertifizierungsaudits gemäß den bestehenden Zeitvorgaben erfolgen. Es ist also nicht möglich, das Transition Audit als zusätzliches Audit außerhalb des laufenden Auditzyklus durchzuführen. Planen Sie frühzeitig Auf Grund der engen zeitlichen Vorgaben sollte das Transition Audit im Zuge des nächsten geplanten Audits in 2017 erfolgen. Damit sind Sie mit Blick auf die Über- gangsfrist 14. September 2018 auf der sicheren Seite. Spätestens aber im Juni 2018 muss Ihr Transition Audit stattfinden. Nur so können eventuell auftretende Abweichungen geschlossen und die Zertifizierung fristgerecht abgeschlossen wer- den. Das neue IATF 16949-Zertifikat wird erst nach Schließung aller Abweichungen erstellt. Findet das Transition Audit zu einem späteren Zeitpunkt statt, kann es zu einer zertifikatslosen Zeit von bis zu 120 Tagen kommen. Mit diesem Aufwand müssen Sie rechnen Gemäß den IATF Rules (Tabelle 5.2) muss die Anzahl der Tage für das Transition Audit dem Aufwand eines Rezertifizierungsaudit entsprechen. Die dem Transition Audit vorgeschaltete Dokumentenprüfung kann der Auditor sowohl on-site als auch off-site vornehmen. Dazu sind dem Auditor von der Organisation mindestens die Qualitätsmanagement-Dokumentationen (z. B. Handbuch, Prozesslandschaft und Prozesse) und die Einhaltung der IATF 16949-Anforderungen (z. B. durch interne Auditberichte und Delta-Analysen) nachzuweisen. Der Aufwand für die Dokumenten- prüfung beträgt je nach Entwicklungsstand, Größe und Komplexität der Organisation mindestens vier Stunden. Bei fehlender Bereitstellung der Informationen kann das Transition Audit nur mit einem Zusatzaufwand vor Ort von mindestens vier weiteren Stunden gestartet werden. Besonderheit: Unterstützungsfunktionen Alle Unterstützungsfunktionen (on-site oder Remote Location) müssen im Transition Prozess gemäß dem laufenden ISO/TS 16949:2009-Zyklus enthalten sein. Dabei wird empfohlen, zunächst das Transition Audit für die Unterstützungsfunktionen durchzuführen und erst danach das eigentliche Transition Audit am produzierenden Standort. Nur in Ausnahmefällen ist vor dem Audit am produzierenden Standort eine entsprechende GAP-Analyse für die Unterstützungsfunktion gemäß den neuen IATF 16949-Anforderungen ausreichend. Voraussetzung dafür: Die GAP-Analyse und die zugehörigen detaillierten Maßnahmenpläne sind im Transition Audit des betref- fenden Produktionsstandorts verfügbar. Andernfalls muss an diesem Standort ein vollumfängliches Erstzertifizierungsaudit durchgeführt werden. Im Oktober 2016 wurde der internationale Automobilstan- dard IATF 16949 veröffentlicht. Er wird die derzeit noch gültige Technische Spezifikation ISO/TS 16949:2009 ersetzen. Wie seine Vorgänger orientiert sich auch der neue Standard IATF 16949 eng an der ISO 9001. IATF 16949 folgt damit ebenfalls der neuen Grundstruktur für Managementsystemnormen (High Level Structure) und vereint die erweiterten Anforderungen von ISO 9001:2015 mit denen für die Automobilindustrie. Entsprechend der Übergangs- frist für Zertifikate nach ISO 9001:2008 verlieren zeit- gleich auch alle Zertifikate gemäß ISO/TS 16949 mit dem 14. September 2018 ihre Gültigkeit. DQS GmbH Deutsche Gesellschaft zur Zertifizierung von Managementsystemen August-Schanz-Straße 21 60433 Frankfurt am Main Tel. +49 69 95427-0 [email protected] www.dqs.de

Neuer Automobilstandard: Aus ISO/TS 16949 wird IATF 16949 · PDF fileZertifizierungen nach ISO/TS 16949:2009 Erstzertifizierungen sowie Überwachungs-, Rezertifizierungs- und Transferaudits

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Neuer Automobilstandard: Aus ISO/TS 16949 wird IATF 16949

Der sichere Übergang Das Transition Audit von ISO/TS 16949 auf IATF 16949 kann nur im Rahmen eines regulären Überwachungs- oder Rezertifizierungsaudits gemäß den bestehenden Zeitvorgaben erfolgen. Es ist also nicht möglich, das Transition Audit als zusätzliches Audit außerhalb des laufenden Auditzyklus durchzuführen.

Planen Sie frühzeitig Auf Grund der engen zeitlichen Vorgaben sollte das Transition Audit im Zuge des nächsten geplanten Audits in 2017 erfolgen. Damit sind Sie mit Blick auf die Über-gangsfrist 14. September 2018 auf der sicheren Seite. Spätestens aber im Juni 2018 muss Ihr Transition Audit stattfinden. Nur so können eventuell auftretende Abweichungen geschlossen und die Zertifizierung fristgerecht abgeschlossen wer-den. Das neue IATF 16949-Zertifikat wird erst nach Schließung aller Abweichungen erstellt. Findet das Transition Audit zu einem späteren Zeitpunkt statt, kann es zu einer zertifikatslosen Zeit von bis zu 120 Tagen kommen.

Mit diesem Aufwand müssen Sie rechnenGemäß den IATF Rules (Tabelle 5.2) muss die Anzahl der Tage für das Transition Audit dem Aufwand eines Rezertifizierungsaudit entsprechen. Die dem Transition Audit vorgeschaltete Dokumentenprüfung kann der Auditor sowohl on-site als auch off-site vornehmen. Dazu sind dem Auditor von der Organisation mindestens die Qualitätsmanagement-Dokumentationen (z. B. Handbuch, Prozesslandschaft und Prozesse) und die Einhaltung der IATF 16949-Anforderungen (z. B. durch interne Auditberichte und Delta-Analysen) nachzuweisen. Der Aufwand für die Dokumenten-prüfung beträgt je nach Entwicklungsstand, Größe und Komplexität der Organisation mindestens vier Stunden. Bei fehlender Bereitstellung der Informationen kann das Transition Audit nur mit einem Zusatzaufwand vor Ort von mindestens vier weiteren Stunden gestartet werden.

Besonderheit: Unterstützungsfunktionen Alle Unterstützungsfunktionen (on-site oder Remote Location) müssen im Transition Prozess gemäß dem laufenden ISO/TS 16949:2009-Zyklus enthalten sein. Dabei wird empfohlen, zunächst das Transition Audit für die Unterstützungsfunktionen durchzuführen und erst danach das eigentliche Transition Audit am produzierenden Standort. Nur in Ausnahmefällen ist vor dem Audit am produzierenden Standort eine entsprechende GAP-Analyse für die Unterstützungsfunktion gemäß den neuen IATF 16949-Anforderungen ausreichend. Voraussetzung dafür: Die GAP-Analyse und die zugehörigen detaillierten Maßnahmenpläne sind im Transition Audit des betref-fenden Produktionsstandorts verfügbar. Andernfalls muss an diesem Standort ein vollumfängliches Erstzertifizierungsaudit durchgeführt werden.

Im Oktober 2016 wurde der internationale Automobilstan-

dard IATF 16949 veröffentlicht. Er wird die derzeit noch gültige

Technische Spezifikation ISO/TS 16949:2009 ersetzen.

Wie seine Vorgänger orientiert sich auch der neue Standard

IATF 16949 eng an der ISO 9001.

IATF 16949 folgt damit ebenfalls der neuen Grundstruktur für

Managementsystemnormen (High Level Structure) und vereint die erweiterten Anforderungen von

ISO 9001:2015 mit denen für die Automobilindustrie.

Entsprechend der Übergangs- frist für Zertifikate nach

ISO 9001:2008 verlieren zeit-gleich auch alle Zertifikate

gemäß ISO/TS 16949 mit dem 14. September 2018

ihre Gültigkeit.

DQS GmbH Deutsche Gesellschaft zur Zertifizierung von Managementsystemen

August-Schanz-Straße 21 60433 Frankfurt am Main

Tel. +49 69 [email protected]

www.dqs.de

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Zertifizierungen nach ISO/TS 16949:2009 Erstzertifizierungen sowie Überwachungs-, Rezertifizierungs- und Transferaudits nach ISO/TS 16949:2009 dürfen nach dem 1. Oktober 2017 nicht mehr durchgeführt werden.

IATF 16949 – Wesentliche Änderungen IATF 16949:2016 wird die ISO/TS 16949:2009 im September 2018 ablösen. Der Standard legt – zusammen mit kundenspezifischen Anforderungen der Automobilindustrie und den Anforderungen der ISO 9001:2015 – die grundlegenden Anforderungen an Qualitätsmanagementsysteme für die Serien- und Ersatzteilproduktion in der Automobilindustrie fest. Die Struktur der IATF 16949:2016 wurde an die High Level Structure der ISO 9001:2015 angepasst. Neu ist auch, dass die ISO 9001:2015 kein textlicher Bestandteil der IATF 16949:2016 mehr ist. Damit müssen Anwender künftig beide Standards gemeinsam verwenden.

Inhaltliche Änderungen beziehen sich vor allem auf die Neuerungen zu folgenden Themen: Sicherheitsrelevante Teile und Prozesse Rückverfolgbarkeit Produkte mit integrierter Software Gewährleistungsmanagementprozess inkl. NTF-Prozess (No Trouble Found) Integration der kundenspezifischen Anforderungen in den Anwendungsbereich

des Qualitätsmanagementsystems Lieferantenauswahl, -management und -entwicklung Grundsätze zur Unternehmensverantwortung Interne Auditoren und Second-party Auditoren Zeitlich begrenzte Änderungen in der Produktionsprozesslenkung

Von ISO/TS 16949 zur IATF 16949 Bei der Planung des Transition Audits ist zu beachten, dass das Managementsystem bereits vor dem Audit umgestellt ist und z. B. die internen Systemaudits und das Management Review gemäß dem neuen Standard durchgeführt wurden.

Möglicher Übergang von Anfang 2017 bis spätestens Juni 2018.Mit dem Transition Audit und der erfolgreichen Zertifizierung startet

ein neuer Auditzyklus mit einer Zertifikatslaufzeit von 3 Jahren.

Oktober 2016 2017

1. Oktober 2017 2018

Juni2018

14. September 2018

Ablauf der Gültigkeit aller ISO/TS 16949-

Zertifikate

Veröffentlichung der IATF 16949

Start: Transition Audit gemäß IATF 16949

Audits gemäß ISO/TS 16949:2009 nicht mehr möglich

Ende: Transition Audit

gemäß IATF 16949

Schließen von Maßnahmen und

fristgerechter Abschluss der Zertifizierung

gemäß IATF 16949

Wechsel des ZertifizierersEin Transfer zu einem neuen Zertifizierer ist zeitgleich mit dem Transition Audit nicht erlaubt. Ein Wechsel zur DQS als neuem Zertifizierungspartner ist nur dann möglich, wenn Sie Anfang 2017 noch einmal ein Audit nach ISO/TS 16949 vor-nehmen lassen und das Transition Audit erst 2018 erfolgt.

© DQS GmbH 11/2016