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10 Jahre Bezirkskliniken Eine imposante Erfolgsbilanz Schwerbehindertenvertretung Ein ganz normales Thema Pflegedirektor verabschiedet Oppermann in Ruhestand Forensik erweitert Große Feier in Kaufbeuren ge Pfälzerin und arbeite- te schon 16 Jahre lang in Taufkirchen, unter anderem in der einzigen Frauen-Fo- rensik Bayerns. Bis zu ihrem Wechsel nach Augsburg war sie im Klinikum Nord- schwarzwald der Zentren für Psychiatrie (ZfP) in Calw (Baden-Württemberg) als kommissarische Pflegedi- rektorin tätig. gewechselt und steht an der Spitze eines der vier Service-Center der Bezirks- kliniken Schwaben. Am Bezirkskrankenhaus (BKH) Augsburg gehört nun eine Frau der Krankenhauslei- tung an: Es ist die neue Pflegedirektorin Ulrike Do- gue. Die 49-Jährige folgt auf Georg Oppermann. Ulrike Dogue ist gebürti- Logistikzentrums (DLZ) der Bezirkskliniken am Stand- ort Günzburg übernahm. Huber kam von der Barmer Krankenkasse und kennt seinen neuen Arbeitgeber recht gut: In den vergange- nen zehn Jahren verhan- delte der gebürtige Dach- auer jeweils das Budget für das Gesundheitsunterneh- men. Jetzt hat er die Seite Bei den Bezirkskliniken Schwa- ben haben zum 1. Septem- ber 2018 zwei neue Füh- rungskräfte ihren Dienst an- getreten. In der Unterneh- mensleitung startete Erich Huber als neuer Leiter des Service-Centers Patienten- management. Der 42-Jähri- ge ist Nachfolger von Man- fred Nölp, der die Leitung des Dienstleistungs- und Neuer Service-Center-Leiter, neue Pflegedirektorin Seiten 7 - 10 Seite 15 Seiten 12 - 13 Seiten 4 - 6 Mitarbeiterzeitung Ausgabe 26 / September 2018

Neuer Service-Center-Leiter, neue Pflegedirektorin

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10 Jahre BezirksklinikenEine imposante Erfolgsbilanz

SchwerbehindertenvertretungEin ganz normales Thema

Pflegedirektor verabschiedetOppermann in Ruhestand

Forensik erweitertGroße Feier in Kaufbeuren

ge Pfälzerin und arbeite-te schon 16 Jahre lang in Taufkirchen, unter anderem in der einzigen Frauen-Fo-rensik Bayerns. Bis zu ihrem Wechsel nach Augsburg war sie im Klinikum Nord-schwarzwald der Zentren für Psychiatrie (ZfP) in Calw (Baden-Württemberg) als kommissarische Pflegedi-rektorin tätig.

gewechselt und steht an der Spitze eines der vier Service-Center der Bezirks-kliniken Schwaben. Am Bezirkskrankenhaus (BKH) Augsburg gehört nun eine Frau der Krankenhauslei-tung an: Es ist die neue Pflegedirektorin Ulrike Do-gue. Die 49-Jährige folgt auf Georg Oppermann. Ulrike Dogue ist gebürti-

Logistikzentrums (DLZ) der Bezirkskliniken am Stand-ort Günzburg übernahm. Huber kam von der Barmer Krankenkasse und kennt seinen neuen Arbeitgeber recht gut: In den vergange-nen zehn Jahren verhan-delte der gebürtige Dach-auer jeweils das Budget für das Gesundheitsunterneh-men. Jetzt hat er die Seite

Bei den Bezirkskliniken Schwa-ben haben zum 1. Septem-ber 2018 zwei neue Füh-rungskräfte ihren Dienst an-getreten. In der Unterneh-mensleitung startete Erich Huber als neuer Leiter des Service-Centers Patienten-management. Der 42-Jähri-ge ist Nachfolger von Man-fred Nölp, der die Leitung des Dienstleistungs- und

Neuer Service-Center-Leiter, neue Pflegedirektorin

Seiten 7 - 10 Seite 15 Seiten 12 - 13Seiten 4 - 6

MitarbeiterzeitungAusgabe 26 / September 2018

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Fona-Neubau passt perfekt zum Forensik-Campus

an dieser Stelle ein denk-malgeschützter, riesengro-ßer Stadel dem Feuer zum Opfer fiel. Einige Jahre zuvor hatte es im Gutshof schon mal gebrannt, wenn-gleich an anderer Stelle. Die Ursache in beiden Fällen war Brandstiftung. Das ehemalige Karree ver-schwand, weil die Gebäude abgerissen werden mussten.Jetzt der Neubau der Fona. „Er passt, wenn man dieses Eck unseres Areals betrach-tet, bestens in den Forensik-Campus“, erläuterte Düll. Nebenan befinden sich dieneugebaute Klinik für Foren-sische Psychiatrie und Psy-chotherapie, die Therapie-gärtnerei, die forensische Forschung im sogenannten Gärtnermeisterhaus sowiedas Haus 80, wo seit kurzem14 ehemalige Maßregel-

vollzugs-Patienten im Rah-men der Eingliederungshil-fe in einer betreuten, offe-nen Wohngruppe unter-gebracht sind. Der Einzug fand einen Tag nach dem Spatenstich für den Fona-Neubau statt. „In Kaufbeuren haben wir erst mit dem Neubau der Fona begonnen. In Kürze werden wir dort die erwei-terte Forensische Klinik in Betrieb nehmen. In Günz-burg ist es genau umge-kehrt“, so der Vorstandsvor-sitzende. Seinen Angaben zufolge investiert der Frei-staat an beiden Standor-ten insgesamt 70 Millionen Euro in den Maßregelvoll-zug. „Es ist eine sehr wich-tige Aufgabe: zum Schutz der Bevölkerung auf der einen und zur Behandlung der Patienten auf der ande-

Mit einem symbolischen Spatenstich haben die Bezirkskliniken Schwaben den Startschuss für den Neubau einer forensischen Nachsorgeambulanz (Fona) am Standort Günzburg ge-geben. Das Gebäude ent-steht im Bereich des ehe-maligen Gutshofes des Be-zirkskrankenhauses, kostet 1,4 Millionen Euro und soll im Sommer 2019 bezugs-fertig sein. Dann werde „die zehnjährige, sehr un-befriedigende Unterbrin-gung dieser Einrichtung der Vergangenheit ange-hören“, sagte Vorstands-vorsitzender Thomas Düll mit Blick auf die geplante Inbetriebnahme in einem Jahr. Das Projekt sei zwar ein vergleichsweise kleines, aber dennoch sehr wich-tiges Vorhaben, so Düll.

Die Fona in Günzburg nahm im Jahr 2009 ihre Ar-beit auf und betreut mitt-lerweile 70 Patientinnen und Patienten. Es sind psy-chisch kranke Straftäter, die ihren stationären Aufent-halt in der Forensischen Klinik hinter sich gebracht und nun noch ambulant behandelt werden. Ziel ist es, sie auf den Alltag nach dem Klinikaufenthalt schrittweise vorzubereiten und sie so in die Gesell-schaft zu reintegrieren.Die kleine Runde an Gä-sten, die zum Spatenstich schritten, stand auf einer Freifläche im nordöstlichen Teil des Bezirkskranken-hauses. „Hier sah es mal ganz anders aus.“ Der Vorstandsvorsitzende erin-nerte an den verheerenden Brand am 1. Juli 2015, als

Unmittelbar neben Haus 80 (links) und nahe der Forensischen Klinik (im Hintergrund in der Mitte) entsteht die neue Forensische Nachsor-geambulanz.Beim symbolischen Spatenstich auf dem Günzburger BKH-Gelände waren dabei: (von links) Vorstandsvorsitzender Thomas Düll (Bezirkskliniken Schwaben), Heinz Wohlrab (Baufirma HBW), Architekt Siegfried Maurer, Oberarzt Dr. Dieter Hagmayer, Ärztliche Direk-torin Prof. Dr. Manuela Dudeck, Paul Buschmann (Pflegedienstleitung Forensik), Regionalleiter Wilhelm Wilhelm, Wolfgang Siebenhütter (Leitung Baureferat Bezirkskliniken Schwaben) und Katrin Wieser (stv. Pflegedirektorin BKH Günzburg).

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Zeitplan trotzdem einhalten zu können. Wie Maurer wei-ter ausführte, sei die Bauge-nehmigung für den Fona-Neubau im Juli vergangenen Jahres eingereicht worden. Im November habe man die

Genehmigung erhalten. Nun der Spatenstich, und in einem Jahr – sofern alles glatt läuft – wird die Forensische Nach-sorgeambulanz in einem modernen Neubau ihre Ar-beit aufnehmen können.

Mobile Einkaufsmöglichkeit im Pflegeheim Teilhabe am Leben, auch für immobile Menschen, ist ein Leitgedanke der Mitar-beiter des Pflegeheims für seelische Gesundheit Kauf-beuren, das zum außerkli-nischen Bereich „Wohnen und Fördern“ der Bezirks-kliniken Schwaben gehört und sich auf dem Gelände des Bezirkskrankenhauses (BKH) befindet. So kam die Wohnbereichsleiterin Silke Dieterich auf die Idee, ei-nen Marktwagen bauen zu lassen, um den Bewohnern des Pflegeheims die Mög-lichkeit zu bieten, Waren selbst auswählen und ein-kaufen zu können. Gemein-sam mit der Betreiberin des BKH-Kioskes, Eveline Fried-rich, plante sie das Verkaufs-angebot. Klinikschreinerei und Raumausstatter bauten den Wagen schließlich nach einem Modell, das Silke Dieterich konstruiert hatte.

waren begeistert. Zukünf-tig wird der Marktwagen einmal wöchentlich im Pfle-geheim Produkte anbieten. Auch kleine, warme Spei-sen, wie Leberkäs-Semmel und Wienerle, werden auf Vorbestellung angeboten. „Das ist ein einmaliges

Die Bewohner des Pflegeheims für seelische Gesundheit Kaufbeuren können künftig an diesem mobi-len Marktwagen einkaufen. Bild: Sonja Kniephoff

Projekt im Allgäu“, stellte Achim Crede fest. Der Lei-ter Süd von „Wohnen und Fördern“ unterstützt dieses Projekt. Dadurch würden bei den psychisch kranken, pflegebedürftigen Bewoh-nern während des Ein-kaufes alle Sinne angeregt.

Vor kurzem wurde der Wa-gen seiner Bestimmung übergeben. Die ehrenamt-liche Mitarbeiterin Ilona Szetsi steuerte das Gefährt durch die Räume des Pfle-geheimes. Innerhalb kür-zester Zeit waren alle Waren verkauft und die Bewohner

fällt mir“. Laut Architekt Sieg-fried Maurer (Ulm) sind die Ter-mine auf allen Baustellen ak-tuell das größte Problem. „Die Konjunktur ist im Moment flott unterwegs“, nannte er als Hauptgrund. Er hoffe, den

ren Seite“, ergänzte Düll. Bislang sind die Fona-Be-schäftigten im Haus 56 (ehe-maliges „Haus Olympia“) untergebracht – „sehr unzu-länglich, weil das Gebäude baufällig ist“, wie die Ärzt-liche Direktorin der Günz-burger Forensik, Prof. Dr. Manuela Dudeck, feststellte. Sie freue sich auf den Neu-bau, der die Situation der ambulanten Behandlung vonpsychisch kranken Straftä-tern am Standort Günzburg deutlich verbessern werde. Das Gebäude wird in einer Holzständer-Stahlbeton-Kombination errichtet. Es werde sich architektonisch in die Umgebung einfügen, sagte Prof. Dudeck. „Das ge-

Auf dieser Bau-fläche wird die neue Forensi-sche Nachsor-geambulanz im Bereich des ehema l igen Gutshofes des BKH Günzburg entstehen. Das Foto wurde aus dem Oberge-schoss von Haus 80 auf-genommen.

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Schlüsselübergabe für die Kaufbeurer Forensik, die für knapp 33 Millionen Euro umgebaut und erwei-tert wurde: (von links) Ärztlicher Direktor Norbert Ormanns, Bezirkstagspräsident Jürgen Reichert, Dr. Dorothea Gaudernack (Leiterin Amt für Maßregelvollzug) und Thomas Düll, Vorstandsvorsitzender der Bezirkskliniken Schwaben als Träger der Klinik.

Mehrere Ortswechsel und eine „störende“ Theatergruppe

lich der Vorhang öffnete und auf der Bühne das Wort „Si-cherheitszentrale“ zu lesen war, das über einen Stand prangte. Schnell wurde klar, dass damit der Zugangsbe-reich zur Forensik gemeint war. Und wenn der nicht besetzt ist, weil Gustav, der Sicherheitsmann fehlt, gibt es keine Möglichkeit, rein-zukommen – auch wenn es um noch so wichtige Per-sonen (Mitarbeiter) handelt.Ob (Ober-)Arzt, (Sport-)The-rapeut, Sozialpädagoge oderPflegekraft: Die Laienschau-spieler bewiesen, dass sie durchaus in der Lage sind, sich selbst bzw. ihre Thera-peuten aufs Korn zu neh-men. „Seid Ihr schon einge-stempelt? – „Wir sind schon seit Jahren eingestempelt!“ Das galt auch für die Musi-ker: Es war wohl kein Zufall, dass sie zur Begrüßung laut und eingängig den „Jail-house Rock“ zum Besten

Wenn eine Einweihungsfei-er alles in allem fünf Stun-den dauert und es trotzdem nicht langweilig wird, dann zeigt das zweierlei: Erstens handelt es sich offensicht-lich um ein bedeutsames Projekt, und zweitens hat da jemand ein abwechs-lungsreiches, kurzweiliges Programm auf die Beine gestellt. Bei der Einwei-hung des Erweiterungsbaus der Forensischen Klinik am Bezirkskrankenhaus (BKH) Kaufbeuren war dem so. Zu-erst die Segnung durch die Geistlichkeit in der Klinik, dann der Gottesdienst in

der Thomaskirche, anschlie-ßend der Festakt mit An-sprachen im Festsaal, und dann wieder hinüber zur Klinik im erweiterten C-Ge-bäude, wo den 200 Gästen zum Abschluss sowohl un-ten in der Turnhalle als auch ganz oben im fünften Stock ein reichhaltiges Angebot an Speisen und Getränken angeboten wurde. Das Be-sondere am Festakt, der den zeitlich größten Raum einnahm, war, dass eine Rockband auftrat und eine Theatergruppe, bestehend aus Patienten und Mitar-beitern der Forensik, immer wieder in die Veranstaltung hineinplatzte und für Heiter-keit sorgte – bewusst und mit voller Unterstützung durch die Klinikleitung.„Was kommt jetzt?“ dach-ten sich die Gäste, als sich während der Ansprache des Kaufbeurer Oberbürger-meisters Stefan Bosse plötz-

gaben. Musik, Reden, Thea-ter, Ansprachen, dazu Fotos und kurze Filmsequenzen auf der Leinwand: Die Mi-schung aus Information und Unterhaltung stimmte. Bereits um 9 Uhr versammel-ten sich die beiden Dekane Jörg Dittmar (evangelisch)und Thomas Hatosch ge-meinsam mit dem evan-gelischen Pfarrer Johannes Steiner, seinem katholischen Kollegen Michael Schrode sowie Margret Flick und Adelheid Weigl-Gosse von der katholischen Klinikseel-sorge, um im Beisein von Ärztlichem Direktor Norbert Ormanns und Regionalleiter Wilhelm Egger die erweiter-te Forensische Klinik zu seg-nen. „Segne diesen Erwei-terungsbau, der zur Heilung der Kranken errichtet wurde, und gibt Ärzten und Pfle-genden Kraft und Hilfsbe-reitschaft“, wurde gebetet. Eine halbe Stunde später traf sich die versammelte Festgemeinde in der Tho-maskirche, die sich auf dem BKH-Gelände befindet. Die geladenen Gäste kamen aus allen gesellschaftlichen Bereichen. Unter ihnen war auch eine Vielzahl von Be-schäftigten des BKH (an der Spitze Leitender Ärztlicher Direktor Dr. Albert Putzham-mer). Diakon Dittmar stellte den Begriff „Würde“ in den Mittelpunkt seiner Predigt. „Jedes Menschengesicht soll uns Spiegel Gottes sein. Jeder hat etwas, dem Re-spekt und Achtung zu zollen sind“, sagte er. Diese Würde zu achten und zu schützen, sei eine gewaltige Aufgabe, die jeden Tag zu erfüllen sei.

Die Einweihungsfeier fürdie erweiterte Kaufbeu-rer Forensik dauerte zwar lang, blieb aber kurzwei-lig. Dafür sorgten einige Überraschungen, die so nicht im Programm stan-den.

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Kaufbeuren4 5

Angesichts des komplexen-Bauvorhabens ist Dr. Doro-thea Gaudernack froh, „dass fast alles nach Plan gelaufen ist“. Bei einem Forensik-Bau sei es schwierig, einen exakten Bedarfsplan zu er-stellen. „Die Zu- und Ent-lassungsentscheidungen liegen bei den Gerichten und damit außerhalb der Entscheidungskompetenz einer Klinik“, sagte die Lei-terin des Amtes für Maß-regelvollzug (Nördlingen). Was die Architektur der Forensik betrifft, so soll sie nicht wie ein Gefängnis aussehen, das von Stachel-draht und hohen Mauern dominiert wird. Vielmehr soll die therapeutische Ar-beit im Mittelpunkt stehen, so Dr. Gaudernack. Die Forensik sei keine Endsta-tion, sondern soll Teil einer Behandlung sein. Danach sollen ihre Patienten mög-lichst in das allgemeine Ver-sorgungssystem überführt werden. Nach Angaben der Behördenleiterin kostet jeder Forensik-Patient zirka 100.000 Euro im Jahr.Ärztlicher Direktor Norbert Ormanns nahm die Gäste und Zuhörer mit auf eine Zeitreise. Gerade wenn man im Maßregelvollzug zur Si-cherung und Besserung ar-beitet, sollte man sich den geschichtlichen Kontext immer vor Augen führen, sagte er. Aus den detail-lierten Zahlen und Fakten, untermalt mit Bildern und Skizzen, wurde deutlich, wie stark die Forensik im Lauf der Jahre gewachsen ist, welche Bedeutung sie gewonnen hat und wie sie sich flä-chenmäßig mangels Alter-nativräumen aufs gesamte BKH-Gelände ausgedehnt hatte. Heute betreuen 150 Beschäftigte etwa 200 Fo-

Mit Blick auf die „neue“ Kli-nik („Das Haus entspricht der Form, wie ein Staat die Würde des Menschen si-chern will.“) sagte Dittmar: „Ich habe einen Riesen-Re-spekt vor dem, was hier ge-schieht.“ Er wünschte dem Team und den Kranken, „die Spirale zu unterbrechen, an-zuhalten. Mögen die neu-en Räume eine Hilfe sein“. Bezirkstagspräsident Jürgen Reichert, zugleich Verwal-tungsratsvorsitzender der Bezirkskliniken Schwaben, begrüßte anschließend im Festsaal die Gäste. Die mei-sten von ihnen waren nach dem Gottesdienst direkt dorthin spaziert. Reichert dankte dem Freistaat für die Übernahme der Investitions-kosten. Das Bauwerk ist das eine - wichtig sei jedoch, was innen in der Klinik pas-siert. „Ziel der Behandlung ist es, dass die Patienten der Forensik möglichst rei-bungslos in eine geordnete Welt und Gesellschaft ein-tauchen und ihren eigenen, persönlichen Lebensweg beschreiten können“, sagte Reichert.Oberbürgermeister Stefan Bosse war immer noch ge-zeichnet vom abgelehnten Bürgerentscheid zum Bau einer Moschee in Kaufbe-uren tags zuvor. Die Stadt im Ostallgäu sei aktuell ins Epizentrum der bundes-weiten Medienlandschaft gerückt, so Bosse. „Wichtig ist, dass wieder anständig und vernünftig miteinander kommuniziert wird.“ Zur Forensik, die momentan kein Thema in der Stadt sei, meinte der Bezirksrat, zugleich Mitglied im Verwal-tungsrat der Bezirkskliniken: „Ich stehe dazu und ich bin froh, dass es diese Einrich-tung in Kaufbeuren gibt.“

etlichen Jahren im Sozialmi-nisterium in München, wo es darum ging, die Planung für das Großprojekt mit dessen Vertretern abzustimmen. Der ursprüngliche Entwurf wurde geändert, und he-rausgekommen ist eine Va-riante, die letztlichauf einen Papierschnipsel gezeich-net worden war – nicht viel größer als ein Bierdeckel. „Aber das, was Herr Arians (der Vorgänger von Herrn Dr. Hübsch im Amt des zu-ständigen Referenten; d. Red.) und ich darauf kritzel-ten, brachte doch noch den Durchbruch und das Ergeb-nis können Sie heute sehen. Dies ist tatsächlich so pas-siert!“, führte Düll aus.Was die Sicherheitsvorkeh-rungen anbelangt, so sei nicht gespart worden, ver-sicherte er. „Ich hoffe nur, wir können die aufwendige Technik auch immer richtig bedienen. Deswegen be-nötigen wir jetzt noch einen Vorlauf von einigen Mo-naten, bis alles scharf ge-schaltet ist und der Umzug vonstattengehen kann“, so Düll.Schließlich reichte er dem Hausherrn Norbert Or-manns symbolisch den Schlüssel weiter, den er unmittelbar zuvor von den Architekten ausgehändigt bekommen hatte.

rensik-Patienten. In der Fo-rensischen Nachsorgeam-bulanz (FONA) beim be-nachbarten Tengelhaus sind es weitere 130 Klienten. Or-manns: „Hier ist ein großar-tiges Gebäude entstanden. Das wirklich Großartige je-doch sind die Mitarbeiter. Ohne ihr Engagement war das alles nichts.“Die Architekten Martin Feldengut von der Bezirks-bau- und Service GmbH und Michael Gibbesch vom Büro Fischer und Gibbesch erläuterten Details zum Bau-werk und zum Bauzeiten-plan. Um die Erweiterung nördlich des bestehenden C-Baus realisieren zu kön-nen, hätten mehrere Ge-bäude abgerissen werden müssen, blickte Feldengut zurück. „Es wurde ein si-cheres Gebäude gebaut, in dem sich jeder wohlfühlen kann“, stellte er fest. Laut Gibbesch mussten 103 Be-teiligte koordiniert werden, darunter 82 Baufirmen und 21 Planungsbüros. Thomas Düll, Vorstandsvor-sitzender der Bezirkskliniken Schwaben, betonte, dass in der Kaufbeurer Forensik aus-schließlich Menschen aus der Region behandelt wer-den. „Insgesamt betrachtet erfüllen die Bezirkskliniken Schwaben, hier also im Auf-trag des Freistaats Bayern,eine wichtige Aufgabe für Bayer i sch-Schwaben: Schutz und Behandlung der Bevölke-rung“, so Tho-mas Düll. Der Vorstands-vorsitzende ber ichtete von einem Termin vor

Ein Patientenzimmer wird gesegnet: (von links) Dekan Jörg Dittmar, Margret Flick, Johannes Stei-ner, Adelheid Weigl-Gosse, Michael Schrode, Norbert Ormanns und Dekan Thomas Hatosch.

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In der vollbesetzten neuen Sporthalle gab es am Ende der Feierlichkeiten einen klei-nen Imbiss.

Blick in den neuen Innenhof der Forensi-schen Klinik.

Der Festsaal war zur feierlichen Einweihung der benachbarten Forensischen Klinik voll besetzt.

Vom fünften Stock im Erweiterungbau der Forensik Kaufbeuren aus (hier der künftige Konferenzsaal) hat man einen schönen Blick in die weite Umgebung.

Dekane, Pfarrer und Vertreter der Klinikseel-sorge am schön geschmückten Altar in der Thomaskirche, wo am Vormittag ein Gottes-dienst mit Segnung stattfand.

Daten und Fakten • Bedeutung: Größte Klinik für Forensische Psychiatrie und Psychotherapie

in Bayerisch-Schwaben mit künftig 218 Betten. Zum Vergleich: Die zweite Forensik befindet sich in Günzburg und hat 96 Betten.

• Standort: Die Forensik befindet sich auf dem Gelände und gehört zum Be-zirkskrankenhaus (BKH) Kaufbeuren. Sie ist dort eine eigenständige Klinik mit eigener Führung und eigenen Bereichsleitungen.

• Kosten: Die Erweiterung und der Umbau des C-Gebäudes haben 32,7 Mil-lionen Euro gekostet. Der Freistaat Bayern, in dessen Auftrag die Bezirkskli-niken Schwaben als Träger im Maßregelvollzug tätig sind, hat das Vorhaben komplett finanziert.

• Bauzeiten: Spatenstich im Januar 2015. Richtfest am 1. Dezember 2015. Einweihung am 23. Juli 2018. Inbetriebnahme nach Ein- und Umzug voraus-sichtlich Ende 2018/Anfang 2019.

• Sicherheit: Es gibt nur noch einen Eingangsbereich und eine Sicherheits-zentrale. Die Zufahrt für die Lieferanten befindet sich im rückwärtigen Teil im Bereich des neuen Innenhofes.

• Gebäude: Der Erweiterungsbau hat sechs Stockwerke, eines mehr als der bestehende C-Bau. Vom Erdgeschoss bis zum vierten Stock befinden sich künftig neben Therapie- und Aufenthaltsräumen fünf Stationen mit insge-samt 120 Betten. Im Obergeschoss sind Sozialräume, Bibliothek und die Direktion zu finden. Neu sind Sporttherapie und Turnhalle im Erdgeschoss des Anbaus.

• Verweildauer: In der Regel bleiben Suchtkranke maximal zwei Jahre in der Kaufbeurer Forensik. Menschen mit anderen psychischen Erkrankungen wer-den dort mit offenem Ende untergebracht. Sie verbringen im Schnitt drei bis fünf Jahre in der Kaufbeurer Klinik.

Die Theatergruppe störte immer wieder die Redner (hier OB Stefan Bosse) – bewusst, gewollt und gekonnt.

Die Schauspieler, bestehend aus Mitarbei-tern und Patienten der Forensik, nahmen sich selbst aufs Korn.

Eine Musikband der Klinik sorgte für rockige Klänge.

So sieht die erweitere Forensische Klinik im rückwärtigen Bereich aus: vorne am Eck die Sporthalle, links hinten der Zufahrt zur Schleuse und zum Innenhof.

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„Imposante Erfolgsbilanz“ seit 2008

beiten jetzt 3674 im Ge-sundheitsunternehmen. DasTherapiezentrum Burgau(500 Beschäftigte), die RPKKempten (40) und das Me-dizinische Versorgungszen-trum (MVZ) Günzburg (20),um nur ein paar „Töchter“ zunennen, sind da noch nichteinmal mit eingerechnet. Die Erlöse im stationären Be-reich lagen vor einem Jahr-zehnt bei 128,2 MillionenEuro. Im vergangenen Jahrwaren es 194,3 Millionen,was einer Steigerung um52 Prozent entspricht. Nochdeutlicher, wenngleich aufniedrigem Niveau, stiegendie Erlöse der ambulantenBehandlungen: von 9,3 auf17,7 Millionen Euro (plus 90Prozent). Beim Personal ar-beiten heute 52 Prozent inVollzeit, 48 Prozent in Teilzeit,wobei Frauen deutlich do-minieren. „Der Pflegediensthat mit großem Abstandam meisten Beschäftigte. Indiesem Bereich haben wir

immerhin 500 Männer“, soder Vorstandsvorsitzende. DiePersonalkosten betrugen lautDüll im vergangenen Jahr ins-gesamt 158 Millionen Euro.Die Bezirkskliniken Schwabenleisten ein umfassendes undhochwertiges Versorgungs-angebot in den BereichenPsychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik sowie Neurologie und Neurochi-rurgie mit unterschiedlichenSchwerpunkten und Ein-zugsgebieten in Bayerisch-Schwaben. Wohnortnah bie-ten sie an insgesamt neunKlinikstandorten medizini-sche Qualität auf höchstemNiveau für die Menschen inder Region. Die Behandlungpsychisch kranker Menschengehört seit jeher zu den Kern-aufgaben der Bezirke in Bay-ern, sagte Bezirkstagspräsi-dent Jürgen Reichert.Dass bei einer durchschnitt-lichen Belegung von 1560Menschen pro Tag inzwischenfast jeder 1000. Bewohnervon Bayerisch-Schwaben täglich in einer der psychiatri-schen Einrichtungen der Be-zirkskliniken auch über Nachtbetreut wird, wie Düll beton-te, kommt nicht von unge-fähr. Nach Angaben der Welt-gesundheitsorganisation (WHO)gehören psychische Erkran-kungen zu den schwerwie-gendsten Krankheitsformen:Fünf von ihnen (Demenz,Sucht, Depression, Angster-krankungen, Schizophrenie)stehen auf der Liste derzehn häufigsten Krankheitenweltweit. Der Themenkreispsychische Gesundheit undpsychische Störungen stelltlaut WHO eine der gravie-rendsten Herausforderungenfür die Gesundheitspolitikin Europa und global dar.

Es war nach Ansicht des Ver-waltungsratsvorsitzendenJürgen Reichert eine „impo-sante Erfolgsbilanz“, die derVorstandsvorsitzende der Be-zirkskliniken Schwaben, Tho-mas Düll, präsentierte. Düllberichtete im Anschluss aneine Bezirkstagssitzung inGünzburg freudig, was inzehn Jahren seit Bestehendes Gesundheitsunterneh-mens alles bewegt und er-reicht worden ist. Die Bezirks-kliniken Schwaben, deren runder Geburtstag im klei-nen Rahmen gefeiert wur-de, sind inzwischen auf 4250 Beschäftigte, 2200 Behand-lungsplätze, neun Kliniken und insgesamt 14 Standorte gewachsen. „Jedes Jahr behandeln, pflegen und be-treuen wir 76.000 Menschen – davon ein knappes Drittes stationär oder teilstationär“, berichtete Düll. Seit Unter-nehmensgründung am 1.Januar 2008 ist in keinemJahr ein Defizit erwirtschaftet

worden. Mehr noch: Es wur-de jedes Jahr ein Überschusserzielt. „Sicherlich bemerkens-wert, vor allem in dieser Branche“, erläuterte der Vor-standsvorsitzende.Düll legte den anwesenden Bezirks- und Verwaltungs-räten sowie den budget-verantwortlichen Leitungen der Bezirkskliniken „starke Kennzahlen“ vor. So erhöhte sich die Eigenkapitalquote in einem Jahrzehnt um 87 Pro-zent. Die Bilanzsumme stieg von 250 Millionen Euro (2008) auf 428 Millionen in 2017. „Sie sehen, es wird wirtschaft-lich gedacht“, meinte er. Inzwischen haben die Be-zirkskliniken sechs Tochter-gesellschaften, vier davon in 100-prozentiger Eigentü-merschaft. Während in den meisten Krankenhäusern Personal abgebaut wurde und wird, stockten die Be-zirkskliniken Schwaben kräf-tig auf. Statt 3041 Voll- und Teilzeitstellen zu Anfang ar-

Vorstandsvorsitzender Thomas Düll präsentierte im Festsaal des BKH Günzburg imposante Zahlen undFakten zu den ersten zehn Jahren „Bezirkskliniken Schwaben“.

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Einweihungsfeier im neuen BKHKempten.

Das hat sich in den ersten zehn Jahren getan

• Umzug des Bezirkskrankenhauses (BKH) Kempten in den Neubau an der Robert-Weixler-Straße (ange-dockt ans Klinikum Kempten-Oberallgäu) im April 2015. Das BKH Kempten wurde auf 120 Betten und 35 teilstationäre Behandlungsplätze aufgestockt.

• Donauwörth wird zum 1. Januar 2016 zum eigen-ständigen Bezirkskrankenhaus ernannt und mit ins-gesamt 40 Betten plus 16 Plätzen aufgestockt.

• Die Bezirkskliniken Schwaben übernehmen im Juli 2014 das geschlossene Kreiskrankenhaus Obergünz-burg (Ostallgäu). Sie bauen es um und weihen es als Günztalklinik Allgäu im Oktober 2016 ein. Anschlie-ßend folgt die Inbetriebnahme der Klinik für Psycho-somatik und Psychotherapie mit insgesamt 50 Betten.

• Die Tagesstätten Füssen und Krumbach des au-ßerklinischen Bereiches „Wohnen und Fördern“ werden gegründet.

• Fast 30 Jahre hat es gedauert: Seit der Eröffnung der neuen G-Stationen im Oktober 2017 ist die Bezirkshauptstadt Standort des größten psychi-atrischen Versorgungszentrums Schwabens. Das BKH Augsburg verfügt heute über 326 Betten und 32 teilstationäre Behandlungsplätze.

• Die Bezirkskliniken Schwaben übernehmen am 1. Ja-nuar 2018 das Therapiezentrum Burgau. Die Fach-klinik für Neurologische Rehabilitation (500 Beschäf- tigte) ist hundertprozentige Tochter der BKS. Hier steht nun ein 20 Millionen Euro teures Bauprojekt an.

• Viel getan hat sich auch im BKH Kaufbeuren: Erweite-rung der forensischen Klinik des BKH, Neugestaltung der Pforte, des Eingangs- und Außenbereichs, Neubau der Klinikküche Kaufbeuren-Ostallgäu und des Pflege-heimes von „Wohnen und Fördern“, Umzug der Neu-rologie in einen Neubau beim Klinikum Kaufbeuren.

• Das BKH Günzburg feierte 2015 seinen 100. Ge-burtstag. Die Klinik für Maßregelvollzug wurde komplett neu errichtet. Die Neurochirurgie verfügt über einen hochmodernen Hybrid-OP-Saal; als die-se „Brain Suite“ vor zehn Jahren in Betrieb ging, war der OP-Saal einer der modernsten Europas. Und es gab nur vier weitere seiner Art auf der Welt, unterstrich Vorstandsvorsitzender Düll. Die Psychi-atrische Institutsambulanz (PIA) wurde neugebaut. In diesem Jahr begann man mit einem „Jahrhun-dertprojekt“: dem Neubau der kompletten Psychi-atrie in Günzburg.

• Am Standort Memmingen erhielt das BKH eine Tagklinik in einem ehemaligen Wohngebäude ge-genüber des Klinikums.

Blick in eine Station des neuenBKH Donauwörth.

Die neue Günztalklinik Allgäu inObergünzburg.

5-Jahres-Feier der Tagesstätte Krum-bach von „Wohnen und Fördern“.

Einweihung und Besichtigung der neu-en G-Stationen am BKH Augsburg.

Bezirkstagspräsident Jürgen Reichert informiert die Mitarbeiter des Thera-piezentrums Burgau über die Über-nahme durch die Bezirkskliniken.

Die Neurologie des BKH Kaufbeuren(im Bild die „Stroke Unit“) ist jetzt imNeubau des Klinikums beheimatet.

Prof. Wirtz operiert in der Brain Suiteder Neurochirurgie Günzburg.

An der Hauptzufahrt und am Ein-gangsbereich des BKH Kaufbeurengaben lange Zeit die Bauarbeiter den Ton an.

Die Großbaustelle „Casino/Mehr-zweckhalle“ am BKH Günzburg.

Die Tagesklinik des BKH Memmin-gen.

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Schwabenweit8 9

Eine denkwürdige Geburtsstunde

Eberhardinger einen Stell-vertreter an die Hand gege-ben, der speziell aufs Geld achtet. Ein gutes Gespann!“,stellte Reichert lobend fest. Das Kommunalunternehmen„Bezirkskliniken Schwaben“ mit seinem eigenen Vor-stand verfüge über ein ho-hes Maß an Selbstständig-keit. Als Mutter (oder Vater)stehe der Bezirk Schwaben dahinter. Dieser werde Ver-antwortung übernehmen,falls etwas schief geht. Da-nach sieht es angesichts der „imposanten Erfolgsbi-lanz“(Reichert), die Vorstands-vorsitzender Düll bei der 10-Jahres-Feier vorlegte, al-lerdings nicht aus. Unabhängig von Zahlen und Bilanzen komme es im-mer auf die Menschen an, die Verantwortung tragen und Rahmen setzen, so Rei-chert. Also im Prinzip jede Mitarbeiterin und jeder Mit-

arbeiter – vom Arzt über die Pflegekraft bis zur Putzfrau. „Ihr seid das wichtigste Ka-pital des Dienstleistungsun-ternehmens“, betonte der Bezirkstagspräsident und dankte alle Beschäftigten der Bezirkskliniken Schwa-ben für ihr segensreiches Wirken und ihr Engage-ment. „Wir haben exzel-lente Chefärzte und exzel-lente Wissenschaftler in der Kooperation mit der Uni Ulm und bald auch mit der Uni Augsburg“, stellte der Verwaltungsratsvorsitzen-de fest. Er bedankte sich beim Freistaat, von dem die Bezirkskliniken viele Mittel bekommen hätten. Damit seien die Infrastruktur und die Logistik ausgebaut wor-den. „So ist gewährleistet, dass den Menschen, die uns anvertraut wurden, effektiv geholfen werden kann“, so Reichert abschließend.

Es war eine denkwürdigeVeranstaltung. Am 13. De-zember 2007 kam der schwäbische Bezirkstag im Bukowina-Institut in Augs-burg zusammen, um über die Zukunft der schwäbi-schen Bezirkskrankenhäuser und Heime zu diskutieren. „Es war nicht sicher, ob es zu einer Unternehmensgrün-dung kommt. Wir mussten komplett neue Strukturen schaffen“, blickte Vorstands-vorsitzender Thomas Düll bei der Feierstunde zum zehnjährigen Bestehen der Bezirkskliniken Schwaben zurück. Drei Möglichkeiten standen zur Diskussion: eineWeiterführung als Eigenbe-trieb, die Gründung einer GmbH oder – quasi als „gu-te Zwischenlösung“ – die Gründung eines Kommu-nalunternehmens, erinnert sich Bezirkstagspräsident und Verwaltungsratsvorsit-zender Jürgen Reichert. Letztlich beschloss das Gre-mium damals, die drei Eigen-betriebe mit jeweils eige-nen Verwaltungen zu einem Kommunalunternehmen umzuwandeln. Es wurde die Geburtsstunde der Bezirks-kliniken Schwaben – wenn-gleich „unter dramatischen Umständen“, wie es Düll formulierte. Die Hürden waren hoch. Somusste laut Düll mit der Dienstleistungsgewerk-schaft ver.di ein Personal-überleitungs-Tarifvertrag für etwa 3000 Beschäftigte ge-schlossen werden. In einem Nutzungsüberlassungsver-trag wurden die Grund-stücks- und Gebäudefragen geregelt. Dabei ging es laut Reichert immerhin um 87 Millionen Euro – „ein Ver-

trag, der den Start des Toch-terunternehmens sehr be-günstigt hat“. Aus den da-maligen Verwaltungen der Eigenbetriebe wurden un-ter anderem die heutigen Service-Center. Es galt, vie-le Fragen zu klären und zahl-reiche Führungspositionen neu zu besetzen, so der Vor-standsvorsitzende. Dabei seien Überraschungen nicht ausgeblieben: so zum Bei-spiel die Berufung des da-maligen langjährigen Vorsit-zenden des Gesamtperso-nalrats (gemeint ist Kurt Ertl) zum Personalchef der Be-zirkskliniken Schwaben. Das wichtigste und zugleich schwierigste Ziel lautet bis heute: einheitliche Verhältnis-se herbeizuführen und „ge-meinsam zu denken“. Es gab damals nur eine Ge-meinsamkeit: Der bisherige Werkleiter aller drei Eigen-betriebe, Thomas Düll, soll-te auch im neuen Unterneh-men an der Spitze stehen – als späterer Vorstandsvorsit-zender, wie sich herausstellte. Im Dezember 2008 wurde die neue Unternehmenszen-rale an der Dr.-Mack-Straße 4 in Augsburg bezogen. Im Moment wird das Gebäu-de erweitert. „Wir kamen mit dem vorhandenen Platz nicht mehr zurecht. Unser Unternehmen ist eben stark gewachsen“, erläuterte Düll. Nach Ansicht des Verwal-tungsratsvorsitzenden und Bezirkstagspräsidenten könne man heute stolz da-rauf sein, 2008 die richtige Entscheidung getroffen zu haben. „Wir hatten schon damals in Herrn Düll einen kompetenten, verantwor-tungsbewussten Werkleiter. Ihm haben wir mit Winfried

Richard Wolf, Küchenleiter im Dienstlei-stungs- und Logistikzen-trum (DLZ) Günzburg, mit der Jubi-läumstorte „10 Jahre BKS– 2008 bis 2018“.

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Schwabenweit 10 11

Warum werden wir das alles meistern?

• Wegen der grundsoliden wirt-schaftlichen Basis. Düll: „Wir haben vorgesorgt. Es gibt kei-nen Grund, nervös zu werden.“

• Weil die Bezirkskliniken Schwa-ben über kompetentes, lei-stungsfähiges Personal verfü-gen.

• Weil ihre Führungskräfte krea-tiv sind und Strategievermögen besitzen.

• Weil die Zusammenarbeit mit dem Verwaltungsrat als Kon-trollgremium vertrauensvoll ist.

Der Vorstandsvorsitzende Tho-mas Düll bedankte sich anschlie-ßend bei allen Beschäftigten, dem Verwaltungsrat mit Bezirks-tagspräsident Jürgen Reichert an der Spitze, bei der „Mutter“, dem Bezirk Schwaben, und bei den vielen „Verbündeten“ in Be-hörden, bei Kostenträgern, Koo-perationspartnern, Kliniken etc.

Erstes Exemplar der Imagebroschüre für den BezirkstagspräsidentenZum Abschluss der 10-Jah-res-Feier im Festsaal des BKH Günzburg überreichte Vorstandsvorsitzender Tho-mas Düll (Bild rechts) Be-zirkstagspräsident und Ver-waltungsratsvorsitzendem Jürgen Reichert das erste Exemplar der neuen Image-broschüre der Bezirksklini-ken Schwaben. Auf 110 Sei-ten erfahren interessierte Le-serinnen und Leser, wer die Bezirkskliniken Schwaben sind, was sie tun und leisten und

wo sich ihre Standorte befin-den. Auf eine Besonderheit wies Düll explizit hin: Alle Fotos der Broschüre sind in den Häusern und Heimen des Gesundheitsunterneh-mens entstanden – mit ei-genen Mitarbeitern, Pati-enten und Besuchern, die alle ihr Einverständnis ge- geben haben. „Kein Bild ist zugekauft worden. Damit ist ein hohes Maß an Authen-tizität erreicht worden“, soder Vorstandsvorsitzende.

Das sind die Herausforderungen• Personalbindung/Personalrecruiting: Der Vorstandsvorsitzende der Be-

zirkskliniken Schwaben, Thomas Düll, setzt darauf, das Personal, das an Bord ist, zu behalten und entstehende Lücken (zum Beispiel durch Ruhe-stand) aufzufüllen. Gleichzeitig gelte es, neue Mitarbeiter für neue Pro-jekte zu finden. „Wir wollen uns behaupten in einem immer stärker um-kämpften Umfeld. Das gilt nicht nur für Ärzte und Pflegekräfte, sondern für alle Berufsgruppen“, sagte Düll.

• IT-Innovationsbereitschaft: „Wir werden auf Station mehr und mehr pa-pierlos werden müssen“, blickte der Vorstandsvorsitzende voraus. Dabei wird es gerade in der Übergangsphase sehr darauf ankommen, jeden zu motivieren, sich zu beteiligen und mitzumachen.

• Abwicklung großer Baumaßnahmen in Günzburg: Aktuell sind es laut Düll an die 100 Millionen Euro, die die Bezirkskliniken hierfür in Planung haben. Angesichts der sprudelnden Konjunktur werde es jedoch „äußerst schwierig, uns da sparsam und kostenbewusst hindurch zu lavieren“. Fir-men hätten bei Ausschreibungen Angebote abgegeben, die um 300 Prozent über dem veranschlagten Rahmen liegen, so der Vorstandsvor-sitzende.

• Internetbasierte Versorgung: Ein völlig neues Feld, die medizinisch-pfle-gerische Versorgung übers Internet. „Wir sehen sie nicht nur als Gefahr, sondern auch als Chance, insbesondere im ambulanten Bereich“, so Düll. Er appellierte, sich dieser Entwicklung nicht zu verschließen.

• Staatlicher Dirigismus im Gesundheitswesen: „In den 20 Jahren, in denen ich das Unternehmen leite, hat es genauso viele Gesundheitsreformen gegeben“, führte Düll an. Dennoch gelte es, auch bei den aktuellen Plä-nen wachsam zu sein und durch aktives Mitwirken die eigenen Chancen zu nutzen.

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Kaufbeuren / Günzburg10 11

dass er dieses Jahr allen Be-werberinnen der Abschluss-klasse eine Übernahme am BKH Kaufbeuren ermögli-chen konnte. Alle Schulab-gänger konnten problem-

Glückliche Schulabgänger der Berufsfachschule für Ergotherapie

Pflegeausbildung“ anbieten zu können. Die Schule sei somit Vorreiter auf dem Weg in eine neue Ära der Pflege- ausbildung. Pflegedirektor Keller zeigte sich hoch erfreut,

Die Berufsfachschule für Krankenpflege am Bezirks-krankenhaus (BKH) Kaufbeu-ren hat 20 Absolventinnen und Absolventen feierlich entlassen. Die Freude war besonders groß, da alle die Abschlussprüfung bestanden haben. Harald Keller, Pflege-direktor des BKH Kaufbeu-ren, und Schulleiter Markus Ellenrieder gratulierten den Schülerinnen und Schülern der Abschlussklasse zu den guten Ergebnissen der Ab-schlussprüfungen. Beide betonten, dass sie sich stolz fühlten, seit nunmehr sechs Jahren die „generalistische

Alle Absolventen haben bereits eine Anstellung los eine Anstellung finden, dank der besonderen Aus-bildung am BKH sogar im europäischen Ausland.

Die erfolgreichen Absolventen sind:

Alisa Beyer, Tobias Dikkaya, Alexandra Fichtl, Myriam Ga-bel, Miriam Gruß, Stefanie Haselbauer, Patrick Hoffmann, Sebastian Höldrich, Matthias Keller, Alina Koenen, Anne Kuffer, Marianne Lurtz, Tama-ra Mazzocco, Josefine Müller, Maximilian Nedwed, Daniela Padula, Manuel Peczler, Paula Rupprecht, Michael Sutsch-kow, Ann-Sophie Usel.

Bild: Karlheinz Krause

rinnen und ein Schüler, die-während der Berufsfach-schulzeit in England, Schott-land, Wales, Irland, Malta und Österreich waren.Aufgrund des Fachkräfte-mangels im Gesundheitswe-sen sind Ergotherapeuten eine sehr gefragte Berufs-gruppe. Zwei der frischgeba-ckenen Ergotherapeutinnen lernen weiter. 2019 werden sie den akademischen Grad

zirkskrankenhaus in Günz-burg ist die einzige Ausbil- dungsstätte dieser Art in Bay-ern, die Auszubildenden die Möglichkeit gibt, einen Teil der fachpraktischen Ausbil-dung im europäischen Aus-land zu absolvieren. Finanziell gefördert werden diese Prak-tika durch das europäische Bil-dungsprogramm Erasmus+. Unter den Absolventen be-fanden sich sechs Schüle-

22 Auszubildende haben in neun Wochen ihre Abschluss-prüfungen an der Berufs-fachschule für Ergothera-pie am Bezirkskrankenhaus (BKH) Günzburg abgelegt. Im schriftlichen und münd-lichen Teil stellten sie ihr theoretisches Wissen aus den drei Ausbildungsjahren unter Beweis. In der prak-tischen Prüfung zeigten die Auszubildenden der Ergo-therapie ihre fachprakti-schen Kompetenzen in der Patientenbehandlung und im therapeutischen Einsatz eines Werkverfahrens. Dr. Erwin Lutz, Leitender Medi-zinaldirektor der Regierung von Schwaben, und Schul-leiter Rainer Vollmer gratu-lierten den Absolventen am letzten Prüfungstag.Die Berufsfachschule am Be-

„Bachelor of Arts“ anstreben,da sie bereits seit dem zwei-ten Ausbildungsjahr den aus-bildungsbegleitenden Stu-diengang „Interprofessionelle Gesundheitsversorgung“ an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW)in Heidenheim belegen.

Die Absolventen der Jahrgangs-stufe 2015 der Berufsfachschu-le für Ergotherapie: (von links)

Agnes Voith, Nadine Mayer, Sara Lutz, Leonie Bernhard, Manuel Fuchs, Anna Waell-nitz, Carolin Zinser, Katharina Lehner, Maria Haaß, Charlotta Gapp, Julia Kampa, Julia Gom-mel, Lisa Schenke, Simone Gerle, Annika Mara Licht, Vera Frank, Alina Mann, Michael Lochner, Hanna Senf, Danie-la Goebel, Alina Wallner, Lara Vogel.

Foto: Beate Kassebaum

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Augsburg 12 13

Warme Worte am heißesten Tag des Jahresausschuss (G-BA) weiterfüh-ren. Oft wird er sich dazu in Berlin aufhalten – wie bisher auch schon. Düll: „Sie wol-len und werden weiterhin viel bewegen können – eine spannende und interessante Tätigkeit, die Ihnen sichtlich Spaß macht. Der Satz ,Wer rastet, der rostet‘ trifft für Sie jedenfalls nicht zu!“Der Vorstandsvorsitzende sagte, er wünsche sich, dass die gesundheitlichen Rück-schläge, die Oppermann erleiden musste, der Ver-gangenheit angehören und nun überstanden sind. Der langjährige Pflegedirektor gab an, dass er seine Arbeit immer gern gemacht habe. Er habe sie gebraucht, um wieder gesund zu werden und um daraus positive Energie als Grundlage für den Wiedereinstieg zu zie-hen. „Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass der Name Georg Oppermann eng mit dem BKH Augsburg und seinem Träger, den Bezirkskliniken Schwaben, verbunden ist“, resümierte Düll. Oppermann habe die psychiatrische Pflege in Augs-burg, in Schwaben und da-rüber hinaus über viele Jahre entscheidend geprägt und vorbildlich weiterentwickelt.

Das Bezirkskrankenhaus (BKH)Augsburg rief – und ganz viele kamen. Vorstand, Ärz-tliche Direktoren, Pflegedi-rektoren, Vertreter der Kran-kenhausleitungen, Service- Center, Unternehmensleitung, aller Berufsgruppen, von Ko-operationspartnern, Kolle-ginnen und Kollegen, Ehe-malige: Alle bereiteten dem scheidenden Pflegedirektor des BKH Augsburg, GeorgOppermann, „am vermutlichheißesten Tag des Jahres“ (Regionalleiter Stefan Reit-sam in der mindestens 35 Grad heißen Mehrzweckhal-le des BKH) einen warmen Empfang mit vielen wär-menden Abschiedsworten. Was auch zum 64-Jährigen passt: Sowohl Vorstandsvor-sitzender Thomas Düll als auch Oppermanns langjäh-rige Wegbegleiter bezeich-neten den künftigen „Un-Ruheständler“ einerseits als kompetent, engagiert und-dynamisch, andererseits auch als „Teamplayer“, „aufmerk-

Im Kreise seiner Familie und Kollegen wurde der langjährige Pflege-direktor des Bezirkskrankenhauses Augsburg, Georg Oppermann (Mitte mit Enkelin Haylee), in den Ruhestand verabschiedet: (von links) Regionalleiter Stefan Reitsam, stellvertretende Ärztliche Direk-torin Dr. Anne Hiedl, Pflegedirektor Harald Keller (BKH Kaufbeuren; Sprecher des Nursing Boards der Bezirkskliniken Schwaben), Georg mit Frau Ursula Oppermann, Thomas Düll, Vorstandsvorsitzender der Bezirkskliniken Schwaben, Ingrid Seidler (Sekretariat Pflegedi-rektion), Roberto Will (stellvertretender Pflegedirektor) und Brigitte Rottach (Pflegeabteilungsleiterin).

samen Zuhörer“ und „wun-derbaren Vermittler“. Oppermann, der im Land-kreis Lindau in der Nähe desBodensees geboren wurde, war 2003 ans BKH Augs-burg gekommen. Seine Frau Ursula hatte ihn auf die ent-sprechende Stellenanzeige in der Süddeutschen Zeitung aufmerksam gemacht. Über 15 Jahre war er Mitglied der Krankenhausleitung – die ganze Zeit über zusammen mit Ärztlichem Direktor Prof. Dr. Max Schmauß, in den ersten fünf Jahren auch mit Winfried Eberhardinger, dem damaligen Verwaltungsleiter des BKH und heutigen stell-vertretenden Vorstandsvor-sitzenden der Bezirkskliniken. Noch vor der Gründung des Kommunalunternehmens 2008 konnte Düll Opper-mann als ersten Sprecher des Nursing-Boards gewinnen. Diese Aufgabe füllte er fast acht Jahre aus, ehe Harald Keller, Pflegedirektor des BKH Kaufbeuren, am 1. April 2014

diese Tätigkeit übernahm. Oppermann führte im Haus die Bezugspflege für alle Patienten ein, er begleitetemehrere bauliche Erweite-rungen. „Das BKH Augs-burg war für Sie stets ein Ort, an dem Sie etwas weiter-entwickeln konnten“, sag-te der Vorstandsvorsitzen-de. Düll unterstrich, dass er den scheidenden Pfle-gedirektor stets bei dessen Psychiatrie- und Netzwerk-arbeit unterstützt habe. „Ich war mir sicher, dass unser Unternehmen im Allgemei-nen und das BKH Augsburg im Besonderen davon profi-tieren.“ Dabei habe Opper-mann sich immer auf seinen Stellvertreter Roberto Will und das Team der Pflegedienst-leitung verlassen können.Diese Netzwerkarbeit ist es auch, die dafür sorgt, dass der 64-Jährige wohl am Puls der Zeit bleibt. Opper-mann will seine Funktionen als Vorsitzender der Bundes-fachvereinigung LeitenderKrankenpflegepersonen der Psychiatrie (BFLK), im Ar-beitskreis der Krankenhaus-leitungen Psychiatrischer Krankenhäuser und Abtei-lungen Deutschlands (AKP), beim Deutschen Pflegerat und beim Gemeinsamen Bundes-

Georg Oppermann (rechts) bekam zum Abschied unter anderem eine Torte von der Station C2 geschenkt. Anita Messer (nicht im Bild), die Lebensgefährtin von Andreas Rosam-Eichner (vorne), hat sie gemacht. Zusammen mit Stationsleiterin Esther Stingl (links) über-reichte er dem scheidenden Pflegedirektor das leckere Naschwerk.

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Augsburg12 13

Über die Zukunft der psychiatrischen PflegeEs war kein Zufall, dass Prof. Brigitte Anderl-Doliwa bei der Verabschiedungsfeier von Pflegedirektor Georg Oppermann den Fachvortrag hielt. Das hat-te sich dieser gewünscht. Die Stiftungsprofessorin von der Katholischen Hochschule Mainz sprach über die Zukunft der psychiatrischen Pflege – ge-nau jenes Thema, mit dem sich Georg Oppermann Zeit seines beruflichen Lebens beschäftigt hat und in Berufsverbänden weiter beschäftigen wird. Die Referentin betonte eingangs, dass es für sie eine Freude im doppelten Sinn sei, nach Augs-burg gekommen zu sein und bei der Feier spre-chen zu dürfen: Erstens kenne sie Georg Opper-mann seit vielen Jahren als „hochengagierten, kompetenten Kollegen“, den sie schätzen gelernt habe. Und zweitens habe sich dieser immer schon aktiv mit „dem Blick nach vorne“ befasst – was man von der Pflege nicht immer behaupten kön-ne. „Wir sind häufig nur reaktiv unterwegs“, sagte Prof. Brigitte Anderl-Doliwa und zählte Beispiele auf: überbelegte Kliniken, überbordende Doku-mentation, Überstunden, immer akuter werdende Patienten usw. Die Pflege reagiere häufig nur statt zu agieren.In der gebotenen Kürze ging die Stiftungsprofes-sorin auf Trends und Entwicklungen zukünftiger Versorgung ein. Dazu gehören aus ihrer Sicht mehr aufsuchende, ambulante Settings. Die Schwer-punkte würden sich immer mehr in Richtung Ge-rontopsychiatrie verschieben, und es würden mehr Kompetenzen gebraucht. „Der Trend geht hin zu Spezialisierungen. Es werden Stationen für ganz besondere Problemlagen erforderlich werden.“ Die Gastreferentin berichtete, dass man in Rhein-land-Pfalz schon viel im Bereich der Telemedizin und des Tele-Nursing mache. „Wir müssen auch auf diese Weise zukünftig noch viel stärker in den ambulanten Bereich“, forderte sie.

Prof. Brigitte Anderl-Doliwa (Mainz) hielt einen Vortrag über die psychiatrische Pflege der Zukunft.

Worte seiner Weggefährten Am 31.07.2018 war sein letzter Arbeitstag. An diesem Tag feierte Georg Oppermann gemeinsam mit Arbeitskollegen und Weg-gefährten seinen Abschied in den Ruhestand. Bereits tags darauf ging es mit seiner Frau Ursula im Wohnmobil Richtung Südosteu-ropa in den Urlaub. Zahlreiche Redner würdigten Oppermanns Wirken und überreichten ihm Geschenke. Hier einige Auszüge aus den Abschieds- und Dankesworten:

Harald Keller, Sprecher des Nursing-Boards der Bezirkskliniken Schwaben: „Dein Schritt in den Ruhestand ist ein gravierender Einschnitt für das Nursing-Board und für mich. Habe ich doch zwölf Jahre mit Dir zusammengearbeitet. Danke für Deine ru-hige, besonnene Art, die dazu geführt hat, dass es fast nur ein-vernehmliche Entscheidungen gegeben hat.“Dr. Anne Hiedl, stellvertretende Ärztliche Direktorin BKH Augs-burg: „Sie waren in Ihrer Zeit sehr vielen Veränderungen und He-rausforderungen ausgesetzt. Sie haben den Prozess nicht nur vor Ort, sondern auch bundesweit engagiert, kompetent und kon-struktiv mitgestaltet. … Ihr Büro war das am besten aufgeräumte Zimmer im Haus. Dort hatte man Platz zum Atmen und für gute Gedanken.“

Roberto Will, stellvertretender Pflegedirektor: „Die Abschieds-worte zu sprechen, fällt mir sehr, sehr schwer. Du hast in Deinem empathischen Umgang mit den Menschen auch bei uns viel Nähe zugelassen. Und - jetzt haben wir den Salat – hinterlässt eine große – auch emotionale - Lücke. Wir freuen uns sehr, dass Du mit Freude in Deine nächste Lebensphase gehst.“

Brigitte Rottach, Pflegeabteilungsleiterin (in Reim- und Vers-form): „Mein Chef – wenn er geht, dann bleiben Spuren. ... Sein Büro war ein Zuhörzimmer und der Trost nicht weit. Dann war er da, er nahm sich Zeit.“

Christian Späth, Sprecher für die Stationsleitungen: „Sie waren in all den Jahren mit einer unheimlichen Dynamik konfrontiert und haben nie locker gelassen. Sie haben uns angetrieben und uns immer wieder dazu animiert, Veränderungen zu wagen. Sie waren nie nachtragend und haben Weichen gestellt. Danke für die vertrauensvolle Zusammenarbeit.“

Rudolf Ulrich, Personalratsvorsitzender: „Auch wenn der Weg, den Sie beschritten haben, ein anderer war als unserer, so hatten wir gemeinsam immer die gleichen Ziele: das Krankenhaus, die Patienten, die Mitarbeiter. Sie waren ein wunderbarer Vermittler und haben sich stets Zeit genommen – sofern Sie nicht in Berlin waren.“

Die Schlussworte blieben dem scheidenden Pflegedirektor selbst vorbehalten. Dieser dankte allen „für so viele konstruktive Jahre“, insbesondere seiner Sekretärin Ingrid Seidler für all ihre Unter-stützung und Zusammenarbeit. Was seine Zukunftsplanung be-trifft, so werde er der Psychiatrie und der psychiatrischen Pflege durch seine Arbeit in den Berufsverbänden erhalten bleiben, so Oppermann. Jetzt freue er sich darauf, „privat endlich mehr Zeit meiner Familie widmen zu können“.

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Augsburg / Donauwörth 14 15

teilgenommen. Das Team, bestehend aus Mitarbeitern des Bezirkskrankenhauses (BKH) Augsburg (Bild), reiste nach München-Haar (Ober-bayern), um dort im Wett-streit mit acht Mannschaften den Sieger zu ermitteln. Die Kicker aus Schwaben lande-ten am Ende auf dem sieb-ten Platz. Der Grund dafür, so David Goldau, war, dass kurz vor Turnierbeginn ei-nige Aktiven absagten und deshalb improvisiert wer-den musste. Das tat der gu-ten Stimmung aber keinen Abbruch. „Insgesamt war es ein sehr faires Turnier, wir

In New York gibt es Zahlen und Fakten aus Donauwörth

bezirklichen Kliniken im Frei-staat hat auch ein Team der Bezirkskliniken Schwaben

Beim ersten Fußballturnier der Kliniken des Bezirkes Oberbayern (kbo) für alle

Herzlicher Empfang für die Schwaben in Oberbayernwurden herzlich empfan-gen“, berichtet Goldau. Gespielt haben neun Mann-schaften, ein Spiel ging über zwölf Minuten. Pati-enten wurden in Tätigkeiten eingebunden. Es wurde ge-grillt, es gab verschiedene Getränke und zum Nach-tisch Kuchen. Das kbo-Isar-Amper-Klinikum München-Ost stellte alles kostenlos zur Verfügung. Eine Band spielte während der gesam-ten Veranstaltung. „Es hat allen viel Spaß gemacht“, stellt Goldau fest. Er hoffe, dass öfter solche Kliniktur-niere stattfinden.

geleitet und nach seinem Wechsel nach Donauwörth 2012 in der dortigen Fach-klinik für Psychiatrie, Psycho-therapie und Psychosomatik eingeführt.Der fünftägige APA-Kon-gress gilt als eine der wich-tigsten Veranstaltungen für Psychiater weltweit. Auch diesmal kamen etwa 10.000 Teilnehmer aller Na-tionen. Dabei präsentierte Dr. Frasch ihnen eine Reihe von Informationen aus Do-nauwörth und Umgebung. „In den USA praktizieren die meisten Psychiater in den Städten. Im ländlichen Raum macht Home Treat-ment kaum jemand. Das ist in Deutschland glücklicher-weise anders“, so der Chef-arzt des BKH.Der Privatdozent wird in den

dass die Home-Treatment-Mitarbeiter im Schnitt 36 Prozent ihrer Arbeitszeit auf der Straße verbringen, also mit dem Auto un-terwegs sind, um zu den Patienten zu fahren. „Unser multiprofessionelles Team, bestehend aus Arzt, Pfle-gekräften und einem So-zialarbeiter, betreut bis zu acht Patienten gleichzeitig individuell und flexibel. Um die 50 Betroffenen aus den Landkreisen Donau-Ries, Dillingen, Augsburg und Neuburg-Schrobenhausen werden so pro Jahr er-reicht“, erläutert Frasch. „Das motivierte Team fährt, nicht der Patient“, ergänzt er. Der leitende Mediziner hat das Home Treatment seit Beginn im Jahr 2005 am BKH Günzburg oberärztlich

Wenn es um das Thema „Home Treatment“ – Akut-behandlung zu Hause – geht, dann ist PD Dr. Karel Frasch (Foto) ein gefragter Gesprächspartner. Vor kur-zem präsentierte der Ärzt-liche Direktor des Bezirks-krankenhauses (BKH) Do-nauwörth beim Kongress der Amerikanischen Psy-chiatergesellschaft (APA) in New York Zahlen und Fakten über das innova-tive Versorgungsmodell, das eine Alternative zur stationär-psychiatrischen Behandlung sein kann. Der 48-jährige Chefarzt und Home-Treatment-Experte legte bei seinem insgesamt zehnten Auftritt bei dieser Veranstaltung zahlreiche Details offen. So haben er und sein Team errechnet,

nächsten Monaten weiter viel unterwegs sein, um über die „Akutbehandlung zu Hause – statt Krankenhaus“ zu referieren. So stehen in diesem Jahr noch Vorträ-ge in Günzburg, Landshut, Heidenheim, Karlsruhe, Wasserburg/Inn, Berlin und Augsburg in seinem Termin-kalender.

Sie traten für die Bezirkskliniken Schwaben beim Fußballturnier der Kliniken des Bezirkes Oberbayern an: Alexander Ustinov (Arzt F2), Alexander Ehret (Stellv. Leitung F2), Sascha Menge (Leitung E2), To-bias Niedermair (Pflege D2) , Samuel Wanninger (Leitung E1) und David Goldau (Stellv. Leitung E2).

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14 15 Schwabenweit

Beate Seliger-Kunkel ist die Gesamt-Schwerbehinderten-vertretung der Bezirkskliniken Schwaben.

Schwerbehinderung – ein ganz normales Themabürtige Hessin sich wie-der zur Wahl stellen. Eine Schwerbehinderung kann jeden jederzeit treffen. Die Diagnose Krebs, ein Schlag-anfall oder – das ist immer häufiger festzustellen – eine psychische Erkrankung: Und schon ändert sich das Leben von einem Moment zum anderen. Es gibt viele Fragen, auch im beruflichen Umfeld. Beate Seliger-Kunkel und ihre Mitstreiter wollen für die Betroffenen da sein. Sie sind Ansprech-partner für die Themen Schwerbehinderung und Gleichstellung. Solche An-laufstellen gibt es an jedem Standort der Bezirksklinken Schwaben.Die Schwerbehindertenver-tretungen fördern die Ein-gliederung schwerbehin-derter Menschen bei den Bezirkskliniken Schwaben, vertreten ihre Interessen und stehen ihnen beratend zur Seite. Wen es um Anträ-ge beim Integrationsamt, um Widersprüche oder um Fragen rund ums Jobcenter geht, so sind sie gefragte Ansprechpartner. Sie haben viel Erfahrung, ein gutes Netzwerk und sind dank Fortbildungen stets auf dem neuesten Stand. „Wir werden aber auch selbst aktiv“, sagt Seliger-Kunkel, zum Beispiel wenn es um den Gesundheitsschutz, um die Ausgestaltung des Ar-beitsplatzes, um Fragen zu finanziellen Unterstützun-gen durch die Agentur für Arbeit oder um Mitarbeit beim betrieblichen Einglie-derungsmanagement geht. Außerdem sind die Vertre-tungen bei Bewerbungs-gesprächen dabei; nämlich

Bei den Bezirkskliniken Schwa-ben arbeiten etwa 200 schwerbehinderte Menschen.Sie haben einen Grad von Behinderung, der bei 50 Prozent und mehr liegt. Dazu kommen gleichge-stellte Beschäftigte, die einen besonderen Kün-digungsschutz genießen. „Den meisten sieht man ihre Schwerbehinderung nicht an“, sagt Beate Se-liger-Kunkel, die amtieren-de Gesamt-Schwerbehin-dertenvertretung bei den Bezirkskliniken Schwaben. Sie ist in der Fachambulanz für Alkohol- und Medika-mentenabhängige (FAMe) des Bezirkskrankenhauses (BKH) Augsburg tätig. Die 52-jährige Fachkranken-schwester für Innere und Intensivmedizin kam im Jahr 2000 zum BKH. Dort engagiert sie sich seit acht Jahren als Schwerbehin-dertenvertretung. Seit we-nigen Monaten ist sie die Gesamt-Schwerbehinder-tenvertretung im Gesund-heitsunternehmen. Bei den anstehenden Neuwahlen (siehe Kasten) will die ge-

So laufen die Wahlen ab2018 werden wieder die Schwerbehindertenvertre-tungen der Bezirkskliniken Schwaben gewählt. Die Amtsperiode dauert jeweils vier Jahre und endet spä-testens Ende November. Die Schwerbehindertenvertre-tung muss nicht selbst schwerbehindert sein. Wahlbe-rechtigt sind alle am Wahltag im Betrieb beschäftigten schwerbehinderten und gleichgestellten Menschen. Bestellt wurden inzwischen die Wahlvorstände, die für eine ordnungsgemäße Abwicklung der Neuwahlen ver-antwortlich sind. Gewählt wird im Zeitraum zwischen 1. Oktober und 30. November 2018. Bei Standorten mit weniger als 50 Schwerbehinderten-Beschäftigten ge-schieht dies in der Regel per Wahlversammlung, bei sol-chen mit 50 und mehr Mitarbeitern über ein förmliches Wahlverfahren. Bitte beachten Sie dazu die Aushänge in Ihren Häusern.

men und präventiv tätig zu sein. „Den meisten Leuten, die durch die Arbeit krank werden, sehen wir es nicht an. Häufig haben sie die wenigsten Fehltage, weil sie Angst davor haben, dass Kollegen und Vorgesetzte schlecht über sie denken. Dabei kann man sehr viel vorher machen, damit es erst gar nicht dazu kommt.“ Deswegen gehen Beate Seliger-Kunkel und ihre Kol-leginnen auch auf Leute zu, sprechen mit ihnen und in-formieren sie. Die Tätigkeit ist verantwor-tungsvoll. Aber auch span-nend und abwechslungs-reich. Die Infos werden stets vertraulich behandelt. Se-liger-Kunkel: „Mir ist wich-tig, alles mit einer gewissen Prise Humor zu machen. Deswegen verwende ich oftmals einen Smiley.“ Das Thema Schwerbehinderung gehöre zur Gesellschaft und zum Unternehmen einfach dazu, es sei ganz normal.

dann, wenn sich ein Kan-didat mit Schwerbehinde-rung beworben hat. Das Gesetz sagt, dass dieserbei gleicher Eignung bevor-zugt werden soll. „Ich muss einen Vergleich haben. Des-halb sitze ich mit am Tisch“, so die Gesamt-Schwerbe-hindertenvertretung. „Ich will nicht blockieren, ich will helfen“, sagt Beate Se-liger-Kunkel, „es soll für den Schwerbehinderten passenund es soll für die Abtei-lung passen“. Dazu werden Gespräche mit dem betrof-fenen Mitarbeiter, seinen Vorgesetzten und Kollegen geführt. Man müsse ein Ge-spür zwischen gesetzlichem Rahmen und der Wirklich-keit haben. Wie schon beschrieben, sind psychische Erkrankungen am Arbeitsplatz – auch in psychi-atrischen Fachkliniken – stark zunehmend. Deshalb lau-tet das vorrangige Ziel der Schwerbehindertenvertre-tungen, frühzeitig zu kom-

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Pinnwand

… dass Pfarrer Max Zie-gler neuer Leiter der Kli-nikseelsorge in Günzburg ist? Der Geistliche hat am 1. August 2018 seine Tä-tigkeit in der katholischen Klinikseelsorge für das Bezirkskrankenhaus (BKH) Günzburg, den Bereich „Wohnen und Fördern“ und für die Kreisklinik Günzburg übernommen. Im Rahmen eines Got-tesdienstes in der katho-lischen BKH-Kirche „Sie-ben Schmerzen Mariä“

wird Pfarrer Ziegler am Sonntag, 30. September, um 16 Uhr durch Domdekan Prälat Dr. Bertram Meier in seine neue Aufgabe eingeführt. Nach dem Gottesdienst fin-det ein Stehempfang im Foyer des Festsaals statt. Wir werden in der nächsten Ausgabe von „näher dran“ da-rüber berichten. Der Vorgänger von Max Ziegler, Pfarrer Adalbert Brandmair, starb völlig überraschend Anfang November 2017 im Alter von nur 52 Jahren. Zuvor be-kleidete Hermann Wohlgschaft das Amt des Kranken-hauspfarrers im BKH und in der Kreisklinik. Der damals 72-Jährige ging im Herbst 2016 nach 14 Jahren als Klinik-seelsorger in Günzburg in den Ruhestand und zog nach Kaufering (Kreis Landsberg). Dort ist er bis heute als Pfar-rer tätig, engagiert sich als Buchautor und hält Vorträge.

ImpressumMitarbeiterzeitung „näher dran“Herausgeber: Bezirkskliniken Schwaben, Dr.-Mack-Straße 4, 86156 Augsburg Verantwortlich: Thomas Düll, Vorstandsvorsitzender Erscheinungsweise: unregelmäßigDruck: WIRmachenDRUCK GmbH, BacknangAuflage: 4000Ansprechpartner: Georg Schalk, Bezirkskliniken Schwaben, Dr.-Mack-Straße 4, 86156 Augsburg, Telefon 0821 4803-2736, Fax 0821 4803-2702, E-Mail: [email protected]/Redaktion: Georg SchalkBilder: Bezirkskliniken SchwabenGestaltung: Margarete Förster (Dipl. Designerin FH), Ursula Nerlinger (Bezirkskliniken)

Bezirkskliniken Schwaben - Kommunalunternehmen (Anstalt des öffentlichen Rechts des Bezirks Schwaben) - Sitz AugsburgVorstand: Thomas Düll, Verwaltungsratsvorsitzender: Bezirks-tagspräsident Jürgen Reichert, AG Augsburg HRA 16251

Wussten Sie schon? tungen. 2017 waren es insgesamt mehr als 4000 Euro. 1500 Euro davon durfte jetzt BKH-Pflegedirektor Georg Baur (Zweiter von rechts) für den Förderverein in Emp-fang nehmen. Das Geld überreichten ihm (im Bild von links) Betriebsratsvorsitzende Elke Blumenau, Stellver-treter Markus Halwax und der technische Geschäftsfüh-rer Heiko Ringel (alle von der Kernkraftwerk Gundrem-mingen GmbH (KGG)). Foto: Dr. Christina Kreibich

… dass der langjährige Personalrat und Mitglied des Gesamtpersonalrates, Stefan Korisansky, wenige Mo-nate nach Eintritt in seinen Ruhestand gestorben ist? In der Mai-Ausgabe dieser Zeitung hatten wir über seine Verabschiedung berichtet. Anfang August kam dann die völlig überraschende und traurige Nachricht, dass Ste-fan Korisansky im Alter von 65 Jahren in der Folge eines Sturzes gestorben ist. Er war mehr als vier Jahrzehnte lang am Bezirkskrankenhaus (BKH) Günzburg beschäf-tigt. „Aufgrund seiner herausragenden Persönlichkeit hat er die Entwicklung der Bezirkskliniken Schwaben und des BKH Günzburg lange Zeit wesentlich mitgeprägt“, heißt es in einer Traueranzeige, die der Vorstandsvor-sitzende der Bezirkskliniken, Thomas Düll, der Gesamt-personalratsvorsitzende Wolfgang Heinlein, die Kran-kenhausleitung des BKH Günzburg (Prof. Dr. Thomas Becker, Georg Baur und Wilhelm Wilhelm) sowie der Personalratsvorsitzende des BKH, Franz Hörmann, un-terzeichnet haben. Die Angehörigen Korisanskys haben sich in aller Stille von ihrem lieben Verstorbenen verab-schiedet. In ihrer Traueranzeige schrieben sie: „Spuren im Sand vergehen, Spuren im Herzen bleiben.“

… dass die Belegschaft des Kernkraftwerkes Gundrem-mingen (Kreis Günzburg) 1500 Euro an den Förderver-ein Bezirkskrankenhaus (BKH) Günzburg gespendet hat? Mit dem Geld werden die Gagen der Künstler bezahlt, die Anfang Juli beim Kunstpicknick im BKH aufgetretensind. Oder bes-ser gesagt: beim Sommerfest fürPatienten und Besucher aufge-treten sind. Denndas ursprünglichgeplante Kunst-picknick, das Su-sanne Jarisch und ihr Team aufdie Beine gestellt hatten, musste wegen des schlech-ten Wetters abgesagt bzw. dessen Programm deut-lich reduziert werden (wir berichteten). Die Mitar-beiter des AKW spenden schon seit Jahren die Einnahmen der Weihnachtstombola an soziale Einrich-