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beatmetbeatmetPerspektiven zur außerklinischen
Beatmung und Intensivpflege lebenleben17715
52018
Auf Reisen mit Sauerstoff und Beatmung
30 Jahre beatmet –na und ?
Kein Selbstmitleid und
kein Gemecker
Es muss nicht immer
ambulant sein
www.beatmetleben.de
achdem Details wie
Wohnort, Krankheitsbild,
notwendige Ressourcen und
eine erste Beschreibung des
Wohnumfeldes abgeklärt waren,
wird vereinbart, den zuständigen
Kostenträger zu informieren be-
ziehungsweise sich mit ihm
kurzfristig wegen der Übernahme
der Kosten abzusprechen. Ein
nachfolgender Besuch vor Ort –
noch am gleichen Tag – zeigt ein
für die 1:1-Versorgung geeignetes
Umfeld der Kundin. Angehörige
und Patientin wirken jedoch sehr
verunsichert ob der Situation,
äußern sich sehr ängstlich. Die
Situation mit dem versorgenden
Dienst stellt sich auch vor Ort
zerfahren (von beiden Seiten) dar
und ist geprägt von gegenseitigem
Misstrauen. Kurz: Ein „klarer
Schnitt“ scheint notwendig.
Nach dem Termin werden vom
Pflegedienst standardmäßige
Stundenkalkulationen angestellt,
Mitarbeiter werden im Vorfeld
befragt und informiert, grobe,
erste Dienstplanungen mit einem
zu diesem Zeitpunkt noch fiktiven
Übernahmedatum werden durch-
geführt.
Die ersten Versuche der telefo-
nischen Kontaktaufnahme mit
dem Kostenträger enden mit
folgender Aussage: „Reichen Sie
unter der folgenden Mailadresse
Ihren Kostenvoranschlag für die
Versorgung ein, Sie erhalten dann
umgehend eine Antwort von uns.“
Der deutliche Hinweis auf die
Dringlichkeit der Übernahme wird
beatmetPerspektiven zur außerklinischen
Beatmung und Intensivpflege lebenbeatmetleben5/2018
Eine Geschichte aus dem wahren LebenDie Angehörige einer Beatmungskundin ruft bei einem Intensivpflegedienst an und fragt, ob man –möglichst kurzfristig – die 24-stündige Versorgung ihrer invasiv beatmeten Tochter übernehmen könne. Die Übernahme, so die Mutter, sei äußerst dringend, da der versorgende Dienst bereits gekündigt habe und das Vertrauensverhältnis offensichtlich beiderseitig seit längerem im Argen liege…
18 im blickpunkt
N beantwortet mit: „Wir haben unsere Strukturen, an die wir und
auch Sie sich halten werden müs-
sen.“ Eine weitere Mitarbeiterin
gibt folgende Auskunft: „So eine
Genehmigung kann bei uns
durchaus ein paar Wochen dau-
ern…“ Begleitet wird dieser Tag
durch mehrere Anrufe der Ange-
hörigen, ob es „schon“ irgendeine
Entscheidung oder Entwicklung
gäbe. Von Seiten des Pflege -
dienstes wird umgehend (inner-
halb zwei Stunden) eine Mail an die
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Außerklinische Intensivpflegeund Beatmung
ist man sich sicher: Durch Benen-
nung der (Zusatz)-Qualifikationen
der Mitarbeiter, einseitiger Offen-
legung der durch den Pflege-
dienst gezahlten Bruttogehälter
und Zulagen sowie der Verwal-
tungskosten, einen Stundensatz
in geforderter Höhe von 32,50
Euro vereinbaren zu können. Also
werden am gleichen Tag ebenfalls
noch die vorgenannten Kennzah-
len eingereicht.
28 Tage nach Einreichen dieser
Kennzahlen (deren Anforderung
durch den Kostenträger schlicht
schon unverschämt anmuten)
kommt folgende, schriftliche Aus-
sage des Kostenträgers:
„Unsere Recherche hat erge-
ben, dass Sie Gehälter zahlen, die
weit über dem üblichen Durch-
schnitt in der Außerklinischen In-
tensivpflege liegen. Wir benötigen
von Ihnen daher geeignete Nach-
weise für den Bereich der Perso-
nalkosten (Lohnjournale mit je-
weiliger Arbeitszeit). Desweiteren
erbitten wir eine vollständige be-
triebswirtschaftliche Kalkulation,
mit der Darstellung aller in dieser
Kalkulation enthaltenen Kosten-
punkte. Zudem teilen Sie uns bitte
mit, welcher prozentuale Teil am
gesamtunternehmerischen Han-
deln auf den Bereich der Pflege-
versicherung (SGB XI) und wel-
cher Teil auf die Leistungen der
somatischen Häuslichen Kran-
kenpflege (SGB V) entfällt. So-
bald uns Ihre schriftliche Antwort
auf unser Schreiben vorliegt,
nebst erbetenen Unterlagen,
kommen wir unaufgefordert wie-
der auf Sie zu.“
Sie fragen sich, wie diese Ge-
schichte ausgegangen ist? Die
erste Mitteilung an den Kostenträ-
ger war, dass der Pflegedienst bis
zur Beendigung der Versorgung
den vorgenannten „Interimsstun-
densatz“ akzeptieren und auf die
Zusendung weiterer Unterlagen
verzichten werde. Die zweite Mit-
teilung ging an die Kundin und
bestand in einer Kündigung im
Rahmen der vereinbarten Kündi-
gungsfrist von vier Wochen. Die
dritte Mitteilung ging wiederum an
den Kostenträger mit der Empfeh-
lung, die geforderten Kalkulatio-
nen, Übersichten, Nachweise
doch zu Testzwecken mal von ei-
nem Lieferanten seiner Dienst-
fahrzeuge einzufordern. Vielleicht
auch bei der nächsten Verhand-
lung über den jährlichen Kopier-
papierverbrauch einfach mal dem
Lieferanten schreiben: „Schicken
Sie uns Ihre Produktions- und
Lohnkostenkalkulation mit der
kalkulierten Gewinnmarge und wir
beatmetPerspektiven zur außerklinischen
Beatmung und Intensivpflege lebenbeatmetleben 5/2018
genannte Adresse gesandt, mit
dem Angebot, die Versorgung
zu einem Stundensatz von 32,50
Euro zu übernehmen.
Am folgenden Tag dann die
Aussage des Kostenträgers: „Wir
bieten Ihnen eine Interimsvergü-
tung in Höhe von 30 Euro pro
Stunde an. Sollte in der nachfol-
genden Einzelvereinbarung ein
höherer Stundensatz vereinbart
werden, zahlen wir diesen von
Beginn der Versorgung an.“
Ab jetzt läuft’s gewaltig schief
An dieser Stelle begeht der Dienst
nun einen folgenschweren Feh-
ler… Anrufe der Angehörigen, zu-
dem Anrufe der (beatmeten) Pa-
tientin, der Eindruck vor Ort… all
dies führt dazu, dass der Pflege-
dienst sich „breitschlagen“ lässt…
Man beginnt also (nach Mailzu-
sage des vorgenannten „Interims-
stundensatzes“) die Versorgung
zu 30 Euro pro Stunde. Natürlich
Email ist eine feine Sache, aber verlassen sollte man sich als Pflegedienst auf elektronische Zusagen nur bedingt.
bestellen (vorausgesetzt
uns gefällt, was wir sehen)
unser Papier das nächste
Mal bei Ihnen!” Gleiches
kann man übrigens auch
mit Vermietern von Immo-
bilien, Reinigungsunter-
nehmen und jetzt kommt’s:mit sich selbst machen!
Den Spieß mal umdrehen
Hier also das durchaus ernst -
gemeinte Angebot an den Kos -
tenträger: „Sie, lieber durch
Ver sichertenbeiträge finanzierter
Kostenträger, legen Ihre kom-
plette Kalkulation Ihrer Versiche-
rungsbeiträge dar, senden uns
Ihre Kalkulation der Personalko-
sten (gerne anonym, NRW reicht
hierbei völlig), listen Ihre Fix -
kosten auf und benennen Ihre
Margenkalkulation (auch hier
reicht uns NRW). Zudem hätten
wir gerne eine Erklärung darüber,
welcher Anteil Ihrer Tätigkeit zum
Wohle Ihrer Versicherten und wel-
cher in den Bereich der aus-
schließlichen Kostenersparnis
entfällt (hier gerne bundesweit).
Nach Erhalt Ihrer (vollständigen)
Unterlagen werden wir diese
prüfen und kommen unaufgefor-
dert wieder auf Sie zu. In der Zwi-
schenzeit bitten wir von jeglichen
Versorgungsanfragen für Ihre
Versicherten abzusehen.
Fazitdes Pflege-dienstes
„Das Nachsehen in dieser Ge-
schichte hatte natürlich eindeutig
die beatmete junge Frau und ihre
Familie. Wir mussten diese Ver-
sorgung aus wirtschaftlichen
Gründen kündigen. Punkt.
Wir sind der festen Überzeugung
und bekommen zum Glück auch
reichlich Rückmeldungen, dass wir
nicht nur gute Arbeit leisten, son-
dern diese durch ein professionel-
les QM-System, vernünftige Gehäl-
ter und eine schlanke Struktur
„unterfüttern“. Beide Geschäfts-
führer und Pflegedienstleiter sind
bei uns vom Fach, arbeiten in den
Versorgungen mit und kennen den
Bereich der Außerklinischen Inten-
sivpflege nicht nur vom „Hörensa-
gen“ oder aus Zahlenkolonnen,
sondern von eigener Hände Arbeit.
Unsere Mitarbeiter fühlen sich bei
uns wohl, unsere Gehälter bewegen
sich im oberen Drittel des Durch-
schnitts (hierzu gibt’s Statistiken),wir handeln allesamt verantwor-
tungsvoll. Für unsere Mitarbeiter
stehen wir nicht nur gerade, son-
dern wir fühlen uns verantwortlich.
Sich solchen unverschämten
Forderungen eines „Kostenträ-
gers“ gegenüberzusehen, macht
uns auch nach sehr langer Tätig-
keit im Bereich der Außerklini-
schen Intensivpflege fassungslos
und wütend. Neben stellenweise
völlig abstrusen Entscheidungen
im Hilfsmittelbereich, nicht nach-
vollziehbaren Verzögerungen bei
nahezu jeglicher Bearbeitung,
wird durch eine solche „Verhand-
lungsführung“ deutlich: Der
Kunde, der individuelle Versor-
gungsfall, die Situation in der
Realität…all das ist völlig neben-
sächlich und interessiert eine In-
stitution, die von nichts anderem
lebt, als von den Beiträgen ihrer
Versicherten, schlicht einen
Dreck. Der oft ins Feld geführte,
„verantwortliche“ Umgang mit
den Versichertenbeiträgen gilt
ausschließlich im Leistungsfall.
Bei der Betrachtung der eigenen
Ausstattung, der eigenen Ausga-
ben, dem eigenen Verhalten…
Fehlanzeige.
Aber: Es gibt sie, die Guten
(ähnlich breitgestreut, wie im Be-
reich der AIP). Es gibt
Fachleute auf Seiten der
Kostenträger, Menschen,
die genau das trotz (oder
wegen) ihres Berufes ge-
blieben sind. Sachliche
Diskussionen, faire Verhand-
lungen, vor-Ort-Besuche, Mit-
arbeiter, die ein Praktikum absol-
vieren, solche, die einfach mal
aus Interesse vorbeikommen. Es
gibt sie, wir haben sie wirklich
kennengelernt! Benennen dürfen
wir sie nicht, weil sie befürchten,
als „zu weich“, „nicht auf Linie“
oder nicht „kostenbewusst“ ange-
sehen zu werden. Verändert sich
eine Versorgung, werden mit die-
sen Mitarbeitern Erhöhungen
UND Senkungen des Stundensat-
zes vereinbart, es werden Stun-
denkontingente vereinbart, die
NICHT immer überschritten oder
ausgereizt werden. Es wird auch
mal eine schnellere Übernahme
möglich gemacht, weil’s ebendrängt… Kurz: Mit solchen Men-
schen arbeitet man gerne! Die,
die wir meinen, wissen’s und be-kommen an dieser Stelle mal ein
leider anonymes DANKE!
beatmetPerspektiven zur außerklinischen
Beatmung und Intensivpflege lebenbeatmetleben5/2018
IntensivZuhause GmbH Wilfried SpohrIlka Susanne Stichelbach Lilienthalstraße 845470 Mülheim a.d.Ruhr
0208/[email protected]
ko n t a k t
Wie erleben Sie die Zusammenarbeit
mit Kostenträgern als Dienst oder
auch Betroffener?Schreiben Sie mir:
20 im blickpunktEs gibt sie, die Kostenträger, die ihre Aufgabe der Versorgung und ihre Mitglieder ernst nehmen.
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