8
Der Magazinteil Ihrer Ordensgemeinschaft in kontinente | 3 - 2013 Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel Spielende Kinder in der Aldea de Ninos Cristo Rey. Wasser ist in dem Kinderdorf kostbar. Der Klimawandel wird die Knappheit noch verstärken (siehe Bericht Seite IV). Foto: U.Bock/SMMP Nachdenklich drehe ich den Wasserhahn auf. Noch ganz frisch sind die Nachrichten aus der Aldea Cristo Rey in Cochabamba, Bolivien (s. Seite IV). Die, denen buchstäblich der Wasserhahn abgedreht ist, lassen ihre Wut an den Leitungen einer Brauerei ab, in der sie die Übeltäter sehen. Auch die Aldea bekommt einen Teil der Wut ab. Die Komplexität der Zusammenhänge außer Acht lassend, sprechen Steine und Tränengas. „Die nächsten Kriege werden um Wasser geführt“, sagen Experten. Eine Ahnung, wozu Wasserknappheit führen kann, zeigen die Nachrichten aus Cochabamba. Andere Bilder kommen mir in den Sinn. Ich sehe Frauen vor Augen, die mit Eimern auf dem Kopf Wasser von weither holen. In Nordostbrasilien habe ich sie gesehen und in Mo- sambik. Wasser ist kostbar, der Verbrauch genau eingeteilt. Welch ein Aufatmen, wo ein Brunnen gebaut werden kann, der aus der Tiefe trinkbares Wasser schöpfen lässt. 2010 haben die Vereinten Nationen Wasser zum Menschenrecht erklärt. Doch: Fast eine Milliarde Menschen hat heute keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Schlechte sanitäre Versorgung und Krankheiten, die jährlich zwölf Millionen Menschen das Leben kosten, sind die Folge. Als wichtigster Verbraucher vorhandener Süßwasserressourcen gilt die Landwirtschaft. Auch unser Konsum kommt ins Spiel. Muss jeden Tag ein Stück Fleisch auf meinen Teller? Für ein Kilo Lammfleisch sind 10.000, für ein Kilo Rindfleisch 15.000 Liter Wasser nötig, das Wasser für die Futterpflanzen der Tiere mit eingerechnet. Einen achtsamen Umgang mit Wasser lehrt mich Franz von Assisi. In seinem Sonnen- gesang bekennt er: „Gelobt seist du, mein Herr, durch Schwester Wasser, gar nützlich ist es und demütig und kostbar und keusch.“ Ich wünsche mir, die Kostbarkeit des Wassers zu schätzen und achtsam mit ihm umzugehen. Sr. Klara Maria Breuer Das Wasser schätzen lernen In dieser Ausgabe: Weltweit: Der Name Franziskus steht für Veränderung Reaktionen zur Papstwahl aus Deutschland, Brasilien und Mosambik Bolivien: Niemand weiß, wann es wieder losgeht Vor den Türen der Aldea kämpfen die Menschen in Cochabamba um Wasser Deutschland/Rumänien: Mit Optimusmus in die Heimat zurück Was eine 21jährige Rumänin während eines Jahres in Deutschland gelernt hat

New Anmeldung - kontinente intern - Schwesternderheiligen … · 2013. 6. 20. · VI •SCHWESTERNDERHL.MARIAMAGDALENAPOSTEL •3-2013 DEUTSCHLAND/RUMÄNIEN AnaMariaPascan (m.)zwischenden

  • Upload
    others

  • View
    0

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: New Anmeldung - kontinente intern - Schwesternderheiligen … · 2013. 6. 20. · VI •SCHWESTERNDERHL.MARIAMAGDALENAPOSTEL •3-2013 DEUTSCHLAND/RUMÄNIEN AnaMariaPascan (m.)zwischenden

Der Magazinteil Ihrer Ordensgemeinschaft in kontinente | 3 - 2013

Schwestern der heiligenMaria Magdalena Postel

Spielende Kinder in der Aldea de Ninos Cristo

Rey. Wasser ist in dem Kinderdorf kostbar. Der

Klimawandel wird die Knappheit noch verstärken

(siehe Bericht Seite IV). Foto: U.Bock/SMMP

Nachdenklich drehe ich den Wasserhahn auf. Noch ganz frisch sind die Nachrichten ausder Aldea Cristo Rey in Cochabamba, Bolivien (s. Seite IV). Die, denen buchstäblich derWasserhahn abgedreht ist, lassen ihre Wut an den Leitungen einer Brauerei ab, in dersie die Übeltäter sehen. Auch die Aldea bekommt einen Teil der Wut ab. Die Komplexitätder Zusammenhänge außer Acht lassend, sprechen Steine und Tränengas.

„Die nächsten Kriege werden um Wasser geführt“, sagen Experten. Eine Ahnung,wozu Wasserknappheit führen kann, zeigen die Nachrichten aus Cochabamba. AndereBilder kommen mir in den Sinn. Ich sehe Frauen vor Augen, die mit Eimern auf demKopf Wasser von weither holen. In Nordostbrasilien habe ich sie gesehen und in Mo-sambik. Wasser ist kostbar, der Verbrauch genau eingeteilt. Welch ein Aufatmen, wo einBrunnen gebaut werden kann, der aus der Tiefe trinkbares Wasser schöpfen lässt.

2010 haben die Vereinten Nationen Wasser zum Menschenrecht erklärt. Doch: Fasteine Milliarde Menschen hat heute keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Schlechtesanitäre Versorgung und Krankheiten, die jährlich zwölf Millionen Menschen das Lebenkosten, sind die Folge. Als wichtigster Verbraucher vorhandener Süßwasserressourcengilt die Landwirtschaft. Auch unser Konsum kommt ins Spiel. Muss jeden Tag ein StückFleisch auf meinen Teller? Für ein Kilo Lammfleisch sind 10.000, für ein Kilo Rindfleisch15.000 Liter Wasser nötig, das Wasser für die Futterpflanzen der Tiere mit eingerechnet.

Einen achtsamen Umgang mit Wasser lehrt mich Franz von Assisi. In seinem Sonnen-gesang bekennt er: „Gelobt seist du, mein Herr, durch Schwester Wasser, gar nützlich istes und demütig und kostbar und keusch.“ Ich wünsche mir, die Kostbarkeit des Wasserszu schätzen und achtsam mit ihm umzugehen. Sr. Klara Maria Breuer

Das Wasser schätzen lernen In dieser Ausgabe:

Weltweit:

Der Name Franziskus stehtfür VeränderungReaktionen zur Papstwahl ausDeutschland, Brasilien und Mosambik

Bolivien:

Niemand weiß, wann eswieder losgehtVor den Türen der Aldea kämpfen dieMenschen in Cochabamba um Wasser

Deutschland/Rumänien:

Mit Optimusmus in dieHeimat zurückWas eine 21jährige Rumänin währendeines Jahres in Deutschland gelernt hat

Page 2: New Anmeldung - kontinente intern - Schwesternderheiligen … · 2013. 6. 20. · VI •SCHWESTERNDERHL.MARIAMAGDALENAPOSTEL •3-2013 DEUTSCHLAND/RUMÄNIEN AnaMariaPascan (m.)zwischenden

WELTWEIT

II • SCHWESTERN DER HL. MARIA MAGDALENA POSTEL • 3-2013

„Der Name Franziskusweckt Hoffnung auf Erneuerung“Die Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel begrüßen die Wahl des neuen Papstes aus Argentinien und sehen schon in seinem Namen

ein wichtiges Zeichen. Denn der heilige Franziskus steht für Solidarität und Erneuerung. Außerdem ist er Jesuit und damit ein Ordensmann. Von

den vielen Reaktionen und Stellungnahmen haben wir hier einige ausgewählt.

„Bleiben wir gespannt“

Generaloberin Schwester Aloisia Höing sagt:„Ich habe die Hoffnung, dass Franziskus nahbei den Menschen ist, das Gespräch sucht undin seiner Schlichtheit überzeugt. Sein ersterAuftritt vor der Menschenmenge auf demPetersplatz in Rom hat mich sehr beeindruckt.Er bat erst um das Gebet der Gläubigen undspendete dann seinen Segen. Das tat er miteinfachen Worten, ganz schlicht im weißenGewand. Ein starkes Signal, das offenbar fürseine Haltung steht.Natürlich freut mich auch, dass der neue Papstein Ordensmann ist. Ich hoffe nur, dass erauch die jungen Menschen erreicht und seinfortgeschrittenes Alter von 76 Jahren keineBarriere ist.Das erste Auftreten von Franziskus erinnertemich allerdings auch an Johannes XXIII. Erwar ebenfalls relativ alt, und man verband mitihm wenig Hoffnung für einen Umbruch derKirche. Bleiben wir also gespannt.“

„Der heilige Franziskus steht für GEinfachheit und tiefe Gläubigkeit.“ S

Generaloberin Sr. Aloisia Höing erinnert der neue

Papst an Johannes XXIII. Foto: privat

„Veränderung ist möglich“

Die Leiterin der Missionszentrale imBergkloster Bestwig, Schwester Klara MariaBreuer, erklärt:„Mich beeindruckt vor allem der Name desneuen Papstes: Der heilige Franziskus stehtfür Geschwisterlichkeit, Einfachheit undtiefe Gläubigkeit. Sein Leben stand im Zei-chen der Liebe zur Kirche und der Erneue-rung durch die Hinwendung zu denArmen. Wenn der neue Papst diese Wertelebt, ist Veränderung möglich.Ich hoffe, dass Franziskus weltkirchlichAkzente setzt und verkrustete Strukturenim Vatikan aufbricht. Dazu wünsche ichihm Mut, Entschiedenheit und Klarheit.Das sind Tugenden, für die die Jesuiten ste-hen, denen er angehört.“

„Diese Wahl ist ein Segen“

Die Generalleitung schickte sofort Gratu-lationen an ihre Ordensprovinzen inBolivien und Brasilien. „Wir haben ihnengesagt, dass wir in den letzten Jahren Papstwaren. Jetzt seid Ihr es“, so SchwesterAloisia. Die ersten Reaktionen kamen sehrbald. So erklärt die brasilianische Schwes-ter Fatima Sehnem, die in Mosambik dieVorschule leitet, zurzeit aber in ihrerHeimat ist: „Diese Wahl ist ein Segen. Eswar eine starke Entscheidung von BenediktXVI., seinen Platz frei zu machen. Dies warein Akt der Liebe zur Kirche. Jetzt wirdFranziskus unsere Gebete brauchen, umKraft zu haben.“

Sr. Klara Maria Breuer imponiert als Leiterin der

Missionszentrale vor allem der Name. Foto: A.Beer

Sr. Fatima Sehnem dankt auch Papst Benedikt XVI.

für seine schwere Entscheidung. Foto: A.Pohl

Page 3: New Anmeldung - kontinente intern - Schwesternderheiligen … · 2013. 6. 20. · VI •SCHWESTERNDERHL.MARIAMAGDALENAPOSTEL •3-2013 DEUTSCHLAND/RUMÄNIEN AnaMariaPascan (m.)zwischenden

WELTWEIT

3-2013 • SCHWESTERN DER HL. MARIA MAGDALENA POSTEL • III

r Geschwisterlichkeit,“ Sr. Klara Maria Breuer

„Wir sind Papst“WasfürdiemeistenDeutschennichtmehrgilt,hat imSt. Franziskus-Haus in OeldeweiterhinBestand:„WirsindPapst.“DieLeiterinderam-bulant betreuten Senioren-Wohngemein-schaft, Annette Longinus-Nordhorn, berich-tet: „Wir konnten es kaum fassen, als derName des neuen Papstes bekannt gegebenwurde. Hier imHaus haben sich alle gefreut.“Der heilige Franziskus ist in der Senioren-Einrichtung durchweg präsent: „NatürlichfeiernwirimmerdenNamenstag. UndvordemHaushabenwireinenBildstock errichtet.“Der heilige Franziskus stehe für Erneuerungund ein solidarisches Miteinander. Das giltauch für das St. Franziskus-Haus. Als Senio-ren-WG symbolisiert es einen Umbruch imDenkenderSeniorenhilfe,diesichzunehmenddarum bemüht, Menschen so lange es gehtnicht in stationäre Einrichtungen zu verwei-sen. „Die sindweiterhinwichtig, denn bei vie-len geht es nicht anders“, weiß Andrea Stark-graff, Geschäftsfeldleiterin der SeniorenhilfeSMMP. Aber angesichts der älter werdendenGesellschaft seien zunehmend alternativeMöglichkeitengefragt.Dass das Franziskus-Haus innovativ ist, bele-gen schon die Besuche der nordrhein-westfä-lischen Pflegeministerin Barbara Steffens(Grüne) im Februar und von Bundesgesund-heitsministerDanielBahr (FDP) imMärz.Sie lobten vor allem, dass die Einrichtung gutin den Ortsteil und die Nachbarschaft inte-griert sei. Es gibt viel ehrenamtliche Unter-stützung und sogar Mitarbeiterinnen, dieUrlaub nehmen, umdieMieter imHaus in dengemeinsamen Nordsee-Urlaub begleiten zukönnen. Annette Longinus-Nordhorn sagt:„Auchdas ist franziskanischerGeist.“

So sieht das „Haus der Zukunft“ heute aus.

Gesundheitsminister Daniel Bahr im St. Franziskus-Haus.

Aus der kleinen Kommunität in Cuamba inMosambik schreibt Sr. Conceição de MariaGomes de Souza:„Es war wirklich ein einzigartiger Mo-ment, denn wir haben niemals zuvor einePapstwahl verfolgt. Wir alle waren zugegenund haben für die Wahl eines Lateinameri-kaners die Daumen gedrückt. Die Überra-schung war umso größer, eine einfache,demütige Person, aber voller Energie undWillen, die Arbeit der Kirche fortzusetzen.

Wir hoffen, dass die Veränderungengeschehen, denn es ist dringlich, dass dieKirche Jesu Christi einen anderen Kursnimmt. Wir wissen, dass wir Teil dieserVeränderung sind.Was uns am meisten berührt hat, war dieBitte von Papst Franziskus an das Volk, ihnzu segnen. Es war edelmütig, demütig, wieFranziskus von Assisi. In Mosambik habenwir viele Meinungen gehört, selbst vonPersonen, die nicht Christen sind. Siesagen: ‚Ihr habt jemanden auserwählt, derfähig ist, denn er wird mit Liebe auf dieArmen schauen, das ist die Arbeit derKirche…‘ Wir nehmen die Einladung desPapstes Franziskus an, der Mission derKirche Kontinuität zu geben.“

„Wir sind selbst Teil der Veränderung“

Papst Franziskus beeindruckte bei seinen ersten Auftritten auf dem Petersplatz mit Schlichtheit.

Copyright:KNA

Foto:U.Bock

Page 4: New Anmeldung - kontinente intern - Schwesternderheiligen … · 2013. 6. 20. · VI •SCHWESTERNDERHL.MARIAMAGDALENAPOSTEL •3-2013 DEUTSCHLAND/RUMÄNIEN AnaMariaPascan (m.)zwischenden

BOLIVIEN

IV • SCHWESTERN DER HL. MARIA MAGDALENA POSTEL • 3-2013

Petra Sadura, die

Leiterin des

Kinderdorfes, hilft

den Kindern beim

Waschen ihrer

Kleidung.

Foto: U.Bock

Schlimme Tage und Nächte hat dasKinderdorf Cristo Rey in Cochabamba imMärz erlebt. Aufgrund der Wasserknapp-heit in zwei benachbarten Stadtteilen wares zu Ausschreitungen und Straßenblocka-den gekommen. Steine und Rauchbombenbeschädigten mehrere Häuser. Auch dieAldea in Trägerschaft der Schwestern derheiligen Maria Magdalena Postel an derGrenze zu diesen Stadtteilen war diesenAusschreitungen ausgesetzt. Hier leben 200Kinder, deren Eltern im Gefängnis sitzen.

Durch die Steine der Demonstranten wurdedas Dach der Sport- und Freizeithalle starkbeschädigt. Unmittelbar vor dem Eingangdes Kinderdorfes gingen die Gruppen auf-einander los. Die Polizei hat sogar Tränen-gas einsetzen müssen.„Das war sicher der härteste Tag, den ichbisher hier in Bolivien hatte. Die Angst umdie Kinder, das Personal, um die Einrich-tung… Als wenn jemand alle Energie abge-zogen hätte. Wir waren müde und traurig“,erklärt die deutsche Leiterin desKinderdorfes, Petra Sadura. Während der

Vor dem Kinderdorf Cristo Rey in Cochabamba fanden Straßenschlachten um das Trinkwasser statt. Das wird in Bolivien aufgrund desKlimawandels immer knapper. Das Dach der Sporthalle wurde beschädigt, Kinder blieben unverletzt. Auch wenn sich die Lage vorerstberuhigt hat, bleibt das Problem der Wasserknappheit bestehen.

Niemand weiß, wann es wieder losgeht

Auseinandersetzungen stand sie mit derGeneralleitung der Ordensgemeinchaft inHeiligenstadt im regen Kontakt.Erst allmählich machte sich wiederEntspannung in den Stadtteilen breit.Vorerst hat sich die Lage beruhigt. Aberniemand weiß, wann die Emotionen erneuteskalieren. Das Problem der großenTrockenheit und dadurch ausgelöstenWasserknappheit bleibt bestehen.Auch die Aldea ist abhängig von denLeitungen aus dem Hochland, die immer

weniger Wasser bringen. „Die Wasser-knappheit ist ein Pulverfass und darf nichtunterschätzt werden“, unterstreichtSchwester Maria Dolores Bilo, Generalöko-nomin der Ordensgemeinschaft undKontaktperson der Generalleitung zumProjekt in Cochabamba. Im Juni reist siezusammen mit Finanzvorstand ChristianUhl und Winfried Meilwes aus derMissionszentrale nach Bolivien, um weite-re Maßnahmen zu besprechen.Überhaupt hat die Aldea Cristo Rey mit vie-len Sorgen zu kämpfen. Darüber berichtete

Generaloberin Schwester Aloisia Höing inihrem diesjährigen Osterrundbrief an dieFreunde und Förderer der Ordensgemein-schaft. Denn im Kinderdorf leben Kinderund Jugendliche, deren Eltern im Gefängnissitzen. Sie können sich also kaum um ihreKinder kümmern. So finden diese jungenMenschen vorrübergehend – manchmalauch viele Jahre – ein Zuhause im Kinder-dorf. Viele von ihnen sind traumatisiert.Petra Sadura und ihr Team mitPsychologinnen und Sozialarbeiterinnenkümmern sich um sie. Hier können sie ihreteilweise dramatischen Erfahrungen aufar-beiten, wieder Freunde finden und vorallem auch zur Schule gehen.Und da sich dieses riesige Kinderdorf fastausschließlich aus Spendenmitteln finan-ziert, lastet neben dem menschlichen auchein riesiger wirtschaftlicher Druck auf denVerantwortlichen vor Ort. Der Aufruf vorOstern konnte das ein wenig auffangen.Weiterhin bleibt aber viel zu tun.

„Das war der härteste Tag, den ich bisher inBolivien erlebt habe.“ Petra Sadura

Folgen der

Steinwürfe:

Löcher im

Dach der

Sporthalle.

Page 5: New Anmeldung - kontinente intern - Schwesternderheiligen … · 2013. 6. 20. · VI •SCHWESTERNDERHL.MARIAMAGDALENAPOSTEL •3-2013 DEUTSCHLAND/RUMÄNIEN AnaMariaPascan (m.)zwischenden

DEUTSCHLAND

3-2013 • SCHWESTERN DER HL. MARIA MAGDALENA POSTEL • V

Was bedeutet das Jahr des Glaubens für dieEinrichtungen und Dienste der Schwesternder heiligen Maria Magdalena Postel?Während das Religiöse Leben in denSchulen und Kindergärten Brasiliens, Boli-viens und Mosambiks noch dominant ist,müssen sich die Einrichtungen in Deutsch-land immer mehr darum bemühen, einchristliches Leitbild lebendig zu halten. DieGeneral- und Provinzleitung der Ordensge-meinschaft lud ihre leitenden Mitarbei-terinnen und Mitarbeiter unter dieserFragestellung Ende Februar zur Frühjahrs-tagung ins Bergkloster Bestwig ein.„Sogar die Eltern unserer Schüler an denGymnasien und Berufskollegs haben mitder Kirche oft keine Berührung mehr“,erklärte Michael Bünger, kaufmännischerLeiter der Schulen in Bestwig, Kassel undHeiligenstadt. Das gelte tendenziell auchfür neu hinzukommende Lehrer.Gleichzeitig bröckelten die Strukturenkirchlicher Gemeinden. Schon hier würdebei Kommunion- und Firmvorbereitungeine Heimat fehlen. „Darin steckt für unsaber auch eine Chance“, meint DieterSommer, Schulleiter der Engelsburg inKassel – „denn wo sonst kommen 1000 jun-ge Menschen zu einem Schulgottesdienstzusammen? Wo sonst hat man über vieleJahre eine Gemeinschaft, in der sich christ-liche Werte vermitteln lassen?“In Bolivien oder Brasilien ist das keinProblem. „Auch dort gibt es nicht wenige,die sich von der katholischen Kircheabwenden. Das aber nicht, weil sie Athe-isten sind, sondern weil sie sich von evan-gelikalen Bewegungen und Sekten nochstärker angezogen fühlen“, so Generalse-kretärin Schwester Theresia Lehmeier.Darüber hinaus sei gerade in Bolivien nochder Glaube an die Pacha Mama (MutterErde) sehr verbreitet.Schwester Maria Plácida Garrón aus Tarijaerfährt zum Beispiel Jahr für Jahr aufsNeue, wie populär in Bolivien Wallfahrtensind (vgl. Interview kontinente 1-2013):„Wenn das Bistum zum gemeinsamen Pil-gern einlädt, kommen 5.000 überwiegend

junge Menschen“. Events wie Kirchentageoder Einzelerfahrungen wie der Jakobswegsind allerdings auch in Europa populär.Im Alltag scheint die Bedeutung derReligion in Deutschland hingegen verlorenzu gehen. Deshalb lud GeneraloberinSchwester Aloisia Höing dazu ein, das reli-giöse Leben in den Einrichtungen im Jahrdes Glaubens neu zu beleben: „Das kannauch für uns alle Erneuerung sein.“ Dielangjährige stellvertretende Leiterin derKatholischen Berufsbildenden Bergschulein Heiligenstadt, Regina Freitag, referiertebei der Tagung über die reiche Symbolik,die das Christentum dafür biete: „Wieder-kehrende Angebote im Jahreskreis sindimmer wieder Gottes Einladung, sich neuauf ihn einzulassen. Sonst verkommt das,was wiederkehrt, zur Gewohnheit.“

Symbole führen zur ErkenntnisSymbole könnten helfen, etwas auszulösenund neue Erkenntnisse zu erlangen: „Dasgilt auch für leitende Mitarbeiter: Wer vor-her schon weiß, wo etwas hinführt, formu-liert nur Festlegungen. Ein solcher Wegführt nicht zur Erkenntnis.“

In den Seniorenhilfe-Einrichtungen ist dasreligiöse Leben noch lebendig. „Für unsereBewohner sind Namenstage wichtiger alsdie Geburtstage“, sagt etwa Michaela Hoff,Pflegedienstleiterin im Reginenhaus inHamm-Rhynern. Und Andreas Wedeking,Leiter der Seniorenheime St. Josef in Wa-dersloh und Am Eichendorffpark inStromberg, ergänzt: „Wir verleiben unskirchliche Feste im wahrsten Sinne ein. Diefinden sich bei uns sogar auf derSpeisekarte wieder.“ Ordensschwesternseien bei ihm allerdings nicht im Haus, undein Geistlicher stehe nur begrenzt zurVerfügung: „Trauerfeiern, Andachten, spiri-

Der Glaube an das Jahr des GlaubensZum beginnenden „Jahr des Glaubens“ stellten sich die Schwestern und leitenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Ordensgemeinschaft beider Frühjahrstagung die Frage, wie lebendig Glaube und Christlichkeit noch in ihren Einrichtungen sind.

Engagierte Diskussion im Bergkloster. Foto: U.Bock

tuelle Impulse zu Beginn von Arbeits-besprechungen – all das machen wir alsMitarbeiter der Seniorenhilfe selbst.“Sowohl an den Schulen als auch in denHeimen will die Ordensleitung neue Ange-bote schaffen, sich mit dem Glauben, demchristlichen Leitbild und der Spiritualitätder heiligen Maria Magdalena Postel undder Gemeinschaft auseinanderzusetzen.Dass Symbole und Rituale helfen, erfahren

die Einrichtungen immer wieder. „In die-sem Jahr kamen zum Beispiel 300 Schülerzu unserem Aschermittwoch-Gottesdienst.Offenbar gab es da für viele einen Bedarf“,berichtete Dieter Sommer. Und WillyKruse, Leiter des Berufskollegs BergklosterBestwig, nannte das Beispiel von demplötzlichen Tod einer Schülerin: „Da woll-ten alle in die Kirche. Plötzlich bedurfte eseines Ortes, die eigene Trauer zu bewälti-gen. Den haben wir geschaffen.“Insofern verschwinde die Religion zwar imAlltag. Ein spirituelles Bedürfnis und dieFrage nach einem Gott kämen aber immerwieder auf, auch bei den Schülern.

„Auch die Eltern unserer Schüler haben mit derKirche oft keine Berührung mehr.“ Michael Bünger

Page 6: New Anmeldung - kontinente intern - Schwesternderheiligen … · 2013. 6. 20. · VI •SCHWESTERNDERHL.MARIAMAGDALENAPOSTEL •3-2013 DEUTSCHLAND/RUMÄNIEN AnaMariaPascan (m.)zwischenden

VI • SCHWESTERN DER HL. MARIA MAGDALENA POSTEL • 3-2013

DEUTSCHLAND/RUMÄNIEN

Ana Maria Pascan

(m.) zwischen den

Kindern und

Müttern der

Sternenfänger-

KiTa im Julie-

Postel-Haus.

Foto: U.Bock

Gearbeitet hat sie vor allem im Jugend-wohnheim Julie-Postel-Haus und in derWäscherei. Dabei sie hat viel gelernt: „Wirdachten immer, in Deutschland ist allesperfekt. Aber im Julie-Postel-Haus habe ichviele junge Frauen erlebt, die aus schwieri-gen Familienverhältnissen kommen. Wie essie bei uns auch gibt.“

Den Kindern eine Mutter gebenBehutsam baute die Rumänin zu demMitarbeiterteam und den BewohnerinnenKontakte auf. Die meisten dieser jungenFrauen werden über das Jugendamt an dasWohnheim vermittelt, da sie allein nicht inder Lage sind, ihr kleines Kind zu betreuen.„Für die Jugendämter steht im Vorder-grund, den Kindern eine Mutter oder einenVater zu geben und die Unterbringung ineiner Pflegefamilie oder einem Heim zuvermeiden“, so Ursula Jenke, die das Julie-Postel-Haus leitet. Fast alle jungen Elternverfügen über eine problematische Biogra-fie: Manche haben sexuellen Missbraucherfahren, andere eine Zeitlang harte Drogengenommen, fast alle ihre Schullaufbahnabgebrochen. Seit dem 2012 abgeschlosse-nen Umbau bietet das Julie-Postel-HausPlatz für 16 junge Eltern mit Kindern.Das ebenfalls erst vor zwei Jahren eröffne-te Haus der Zukunft in Schineni widmetsich einer ähnlichen Klientel: Auch hier

Fast ein Jahr lang lebte und arbeitete die21-jährige Rumänin Ana Maria Pascan imBergkloster Bestwig. Das Langzeitprak-tikum sollte ihr helfen, Selbstvertrauen zugewinnen, Erfahrungen zu sammeln undauf ein eigenständiges Leben vorbereitet zusein. Jetzt spricht sie Deutsch und gibt zu,ganz anders und viel offener auf Menschenzuzugehen.Genau das war das Problem der kleinenund zierlichen Rumänin. Vielleicht war esauch biografisch bedingt: In Schineni lebtesie selbst lange in einer betreutenWohngruppe. Nachmittags suchte sie denKontakt zu den Ordensschwestern undihren Angeboten. Schließlich wohnte sie imHaus der Zukunft. Die Schullaufbahn brachsie für eine Ausbildung im Hotel- undGaststättengewerbe ab. Aber auch diebrachte sie nicht zu Ende. „Ich habe ge-merkt, dass das nichts für mich ist. Aberwas ist das Richtige für mich?“, fragt siesich noch immer.Schwester Carmen Tereza Rusu, die für dieBewohnerinnen des Hauses der Zukunft inRumänien verantwortlich ist, vermitteltedas Langzeitpraktikum. Das knappe Jahr inDeutschland hat die 21-Jährige weitergeb-racht. „Wer Ana Maria vor einem Jahrerlebt hat und jetzt sieht, spürt das sofort“,sagt Winfried Meilwes, Referent derMissionszentrale.

leben junge Menschen, die noch eineBegleitung auf ihrem Weg in dieSelbstständigkeit brauchen. Die meistenvon ihnen haben vorher in dem Kinder-heim der Schwestern gelebt.Ana Maria wird dort wieder einziehen,hofft jetzt aber, den richtigen Beruf undeinen Ausbildungsplatz zu finden:„Inzwischen bin ich viel selbstbewusstergeworden. Auf ein Jahr in Deutschland ver-weisen zu können, ist sicher nicht schlecht.Deshalb bin ich optimistisch.“

Mit Optimismus zurück in die ZukunftDie 21-jährige Ana Maria Pascan lernte in Deutschland nicht nur eine neue Sprache, sondern auch ganz andere Qualitäten in sich selber kennen.

Selbstbewusst kehrt sie jetzt wieder in ihre rumänische Heimat zurück.

Deutsche Schülerfahren nach RumänienDen Austausch zwischen Rumänien undDeutschland gibt es auch umgekehrt: In die-sem Sommer absolvieren vier Schüler desBerufskollegs Bergkloster Bestwig imRahmen des EU-Programms Leonardo einPraktikum in Schineni. „Die Schüler, die sichdarauf beworben haben, sollen Berufser-fahrung sammeln und ihrenHorizont erwei-tern“, soFachlehrerin IrmhildPadberg.Die angehende gestaltungstechnischeAssistentin Lena Schmitt erzählt: „Ich freuemich schon darauf, Erfahrungen imAuslandzu machen und mich ein paar Wochen langselbstständigbehauptenzumüssen“

Page 7: New Anmeldung - kontinente intern - Schwesternderheiligen … · 2013. 6. 20. · VI •SCHWESTERNDERHL.MARIAMAGDALENAPOSTEL •3-2013 DEUTSCHLAND/RUMÄNIEN AnaMariaPascan (m.)zwischenden

WELTWEIT

3-2013 • SCHWESTERN DER HL. MARIA MAGDALENA POSTEL • VII

Die Finanzkrise macht auch der BergklosterStiftung SMMP zu schaffen. Denn derenErträge steigen und fallen mit den Zinsen.Die aber liegen seit Jahren auf niedrigemNiveau. Trotzdem blickt die 2007 gegrün-dete Stiftung auf erfolgreiche Jahre zurück.Im Kalenderjahr 2012 konnten rund 60.000 €an Stiftungserträgen erwirtschaftet werden.Hinzu kommen ca. 1,8 Mio an Spendengel-dern. 90 Prozent dieser Gelder gehen insAusland. Fast 750 Menschen haben mittler-weile eine Patenschaft für eine Familie oderein Projekt übernommen. Die Paten spendenzweckbedingt rund einen Euro pro Tag, also360 Euro im Jahr. Dazu kommen vieleEinzel- und Dauerspender.Auch die deutschen Einrichtungen sind zu-nehmend auf Eigenmittel angewiesen, dieüber Spenden oder Elternbeiträge an denSchulen aufgebracht werden.„Besonderer Beliebtheit erfreuen sich inzwi-schen die Stifterdarlehen“, sagt Stiftungs-Geschäftsführer Christian Uhl. DieseDarlehen stehen der Stiftung zur Verfügung,können dem Darlehnsgeber aber imBedarfsfall jederzeit wieder zurückgezahltwerden.„In Zeiten, da der Aufwand für dieeigene Altersabsicherung immer schwieri-ger zu kalkulieren ist, ist vielen Unterstüt-zern lieb, wenn sie diese Sicherheit haben“,erläutert Stiftungsreferentin Heike Schmidt-Teige.

Die kleineren Stifterdarlehen haben einVolumen von 5.000 Euro, die großen gehenaktuell bis in den sechsstelligen Bereich.„Die Zinsen, die wir mit diesen Darlehn er-wirtschaften dürfen, sind für uns eine kalku-lierbare Größe für unsere Projekte“, so HeikeSchmidt-Teige.

Anlass-Spenden sind beliebtErfolgreich laufen auch die sogenanntenAnlass-Spenden. „Es gibt viele Jubilare, dieeinen runden Geburtstag oder eine Gold-hochzeit feiern und die gar keine großenWünsche mehr haben. Sie sammeln gern für

Spenden mit Sinn

einen guten Zweck“, erklärt Christian Uhl.Genau dafür bietet die Bergkloster Stiftungvielfältige Unterstützungsmöglichkeiten.„Denn wenn die Spende über die Stiftungläuft, bekommt derjenige, der sie an unsweitergibt, auch eine Spendenquittung“, soChristian Uhl. Das können die Jubilareselbst, aber auch einzelne Spender sein, dieihr Geld direkt unter einem Kennwort auf dasStiftungskonto überweisen. Die Anonymitätbleibt dabei gewahrt. 2012 brachte dieseMöglich-keit der Unterstützung unter derÜberschrift „Wünsch Dir was SINNvolles“schon 30.000 Euro ein.

Auch weiterhin wird die Stiftung zahlreicheProjekte im In- und Ausland unterstützen.„Die Stiftung gibt uns die Sicherheit, vieleProjekte überhaupt starten oder weiter be-treiben zu können“, weiß GeneraloberinSchwester Aloisia Höing. Deshalb sei sie alsAbsicherung der gesamten Arbeit derOrdensgemeinschaft und ihrer Einrichtun-gen und Dienste immer wichtiger.

Die Bergkloster Stiftung SMMP zieht nach fünf Jahren eine positive Bilanz. Obwohl das Zinsniveau nach wie vor niedrig ist, kann sie viele Erfolge

vorweisen. Zurzeit sind vor allem Stifterdarlehen und Anlassspenden gefragt.

Auch das Projekt der

Gemeinschaft in

Mosambik wird durch

die Stiftung unter-

stützt. So hilft sie das

Mittagessen für die

Kinder der Vorschule

und einheitliche

Kleidung zu finanzie-

ren. Foto: Achim Pohl

‹‹‹‹„Die Stiftung gibt uns Sicherheit, vieleProjekte überhaupt starten zu können.“

Schwester Aloisia Höing

Flyer, Spendenboxen, Lesezeichen:

Die Bergkloster Stiftung SMMP

hat viele Materialien für Anlass-

Spenden und -Spender.

Internet: www.bergklosterstiftung.de

Page 8: New Anmeldung - kontinente intern - Schwesternderheiligen … · 2013. 6. 20. · VI •SCHWESTERNDERHL.MARIAMAGDALENAPOSTEL •3-2013 DEUTSCHLAND/RUMÄNIEN AnaMariaPascan (m.)zwischenden

Schwestern beim Weltjugendtag

VIII • SCHWESTERN DER HL. MARIA MAGDALENA POSTEL • 3-2013

ImpressumMagazin-Teil derSchwestern der hl. MariaMagdalena Postel

Redaktion:

Sr. Klara Maria Breuer, Winfried

Meilwes, Andreas Beer,

verantw.: Dr. Ulrich Bock

Anschrift:

Bergkloster Bestwig,

Bergkloster 1, 59909 Bestwig

Tel.: 02904 808-0

Fax: 02904 808-255

Preis: 12,90 Euro pro Jahr

Internet: www.smmp.de

www.helfen.smmp.de

FFoottooss:: Die Rechte liegen, wenn nicht

anders angegeben, bei SMMP

Bankverbindung:

Schwestern der hl. Maria Magdalena

Postel e.V.

DKM, Darlehenskasse Münster eG

BLZ 400 602 65, Kontonr.: 322 800

Litho und Druck:

Limburger Vereinsdruckerei GmbH,

Senefelder Straße 2, 65549 Limburg.

OObbjjeekktt 3388

kontinente-Besuchim Bergkloster Bestwig. Der neue kontinente-Chefredakteur Jobst Rüthers undVerlags-Geschäftsführer Dr.Jochen Hillesheim besuchten imFebruar das Bergkloster Bestwig.Im Gespräch mit GeneraloberinSr. Aloisia Höing, Sr. MariaDolores Bilo als Gesellschafter-vertreterin bei kontinente, demLeiter der Öffentlichkeitsarbeit,Dr. Ulrich Bock sowie WinfriedMeilwes von der Missionszen-trale sammelten sie Ideen für dieredaktionelle Arbeit und denVertrieb des Heftes. Sr. Aloisiastellte klar, dass die Schwesternder heiligen Maria MagdalenaPostel an dem Missionsmagazinfesthalten wollen: „kontinenteeröffnet uns einen neuen Blick indie Welt. Davon müssen wireigentlich noch viel mehr Men-schen überzeugen.“

Heiligenstadt/Rio de Janeiro. DieSchwestern der heiligen Maria MagdalenaPostel gehören zu den Ordensgemein-schaften, die sich beim Weltjugendtag inRio de Janeiro vom 23. bis 28. Juli 2013präsentieren dürfen. „Um die Teilnahmehaben sich viele Orden beworben. Dass wirdazugehören, freut uns natürlich beson-ders“, sagt Generaloberin Schwester AloisiaHöing. Die brasilianische Provinzoberin SchwesterMaria de Fátima Lourenco Soares hattediese Nachricht bereits zum Abschluss desGeneralkapitels im Januar im BergklosterHeiligenstadt überbracht. Inzwischen stehtauch fest, welche Schwestern aus welchemLand am Weltjugendtag teilnehmen. Aus

NACHRICHTEN

Deutschland sind GeneralsekretärinSchwester Theresia Lehmeier und Schwes-ter Martina Küting aus Ahaus dabei. „Wirwerden einen Stand betreuen, an dem wiruns vorstellen und über die Gemeinschaftinformieren können“, sagt SchwesterTheresia. Diese Aufgabe übernehmennatürlich auch Schwestern aus Bolivienund Brasilien.Papst Johannes Paul II. hat den internatio-nalen Weltjugendtag 1985 ins Leben geru-fen. Seither wird er alle zwei bis drei Jahrevom Päpstlichen Rat für die Laien im Vati-kan mit dem jeweiligen Gastgeberland or-ganisiert. Mit besonderer Spannung erwar-ten die Teilnehmerinnen und Teilnehmerdiesmal natürlich den neuen Papst.

Der Innenhof im Bergkloster Bestwig. Foto: A.Beer

Urlaub für Leib und SeeleBestwig. Gäste sind im Bergkloster zu jederZeit willkommen. Sie können ihren Aufent-halt individuell gestalten. In den Sommer-monaten machen die Schwestern an sechsTagen pro Woche besondere Angebote.

Für die Zeit vom 22. Juli bis zum 31.August 2013 hat Schwester Maria IgnatiaLangela viele Ideen entwickelt, denen sichdie Urlauber nach Lust und Laune an-schließen können. „Im Sommer bieten wirKultur-, Besinnungs- und Kreativtage an.Auch die Natursole in der naheliegendenSauerlandtherme ist eine Kraftquelle fürLeib und Seele“, zählt sie auf. Viele Gästeschätzen dabei die Nähe der Ordens-schwestern, an deren Gebetszeiten sie täg-lich teilnehmen können.„Das Bedürfnis der Menschen nach einerAuszeit nimmt zu“, beobachtet SchwesterMaria Ignatia. Dafür bieten der Klosterparkund die reizvolle Landschaft des Hochsau-erlandes die richtige Umgebung.Informationen unter Tel. 02904 808-0 oderbei Sr. Maria Ignatia unter 02904 808-339.Internet: www.smmp.de/angebote.