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QU ADRATEBLATT SAISON 2019/2020 - AUSGABE #22 AUFLAGE 300 STK. FÖRDERKREIS NONAMES MANNHEIM

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QUADRATEBLATT SAISON 2019/2020 - AUSGABE #22

AUFLAGE 300 STK.FÖRDERKREIS NONAMES MANNHEIM

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VORWORTHallo Nordwestkurve,

auch das QUADRATEBLATT ist nach einer etwas längeren Pause im Jahr 2020 an-gekommen und wir freuen uns euch heute zum Heimspiel gegen die Augsburger Panther ein Heft mit Rekordumfang präsentieren zu können. Sage und schreibe 21 Berichte haben unsere fleißigen Schreiberlinge zwischen Weihnachtsgebäck, Sil-vesterraketen und natürlich den zahlreichen Spielen unserer Adler in die Tasten ge-kloppt.

Den Anfang macht ein ausführlicher Bericht zum Achtelfinale der CHL. In der RUECK-BLENDE lest ihr das letzte Kapitel der diesjährigen Europacup-Saison für den MERC, nachdem sich der tschechische Vertreter HC Mountfield in der Runde der letzten Sechzehn durchsetzen konnte.

In den REISEBERICHTEN gibt es zu allen Auswärtsfahren der letzten Wochen einiges zu lesen. Von Bremerhaven bis nach München nehmen wir euch mit in die Eishallen quer durch Deutschland. Zu guter letzt haben wir in den REISEBERICHTEN noch ein-en Text zu einem Trip zwischen den Jahren zu unseren Schweizer Freunden aus Bern. Diese unterstützte man beim Heimspiel gegen Davos und dem am darauffolgenden Tag beim Auswärtsspiel in Genf.

Natürlich dürfen auch die Berichte zu den Spielen der Adler in der heimischen Arena nicht fehlen. Diese gibt es wie immer in der RUECKBLENDE zu lesen.

Das soll es auch gewesen sein an einleitenden Worten. Viel Spaß beim Lesen und auf drei Punkte gegen das Team aus der Fuggerstadt!

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REUCKBLENDECHL ACHTELFINALE

Im Folgenden wird über das Hinspiel als auch das Rückspiel in Mannheim des diesjährigen CHL-Achtelfinals, der Einfachheit halber zusammengefasst, berichtet. Nachdem unsere Adler als Gruppenerster der Championsleague-Gruppenphase mit lediglich einer Nie-derlage das Achtelfinale erreicht hatten, waren wir alle gespannt wer unser Geg-ner werden würde. Mit dem HC Mount-field im tschechischen Hradec Králové (Königgrätz) waren wir durchaus zufrie-den, war es doch ein Gegner der verglei-chsweise schnell auf dem Landweg zu erreichen ist. Recht schnell, auch dem Zeitdruck geschuldet, zeichnete sich ab, dass man einen zunächst geplanten Bus absagen musste, zu verschieden waren die möglichen Abreisezeiten oder rechtzeitig genehmigte Urlaubsanträge. Dennoch machte sich ein Dutzend Adler Fans aus dem harten Kern bereits am Dienstagabend auf in die tschechische Hauptstadt, um in den Genuss des lo-kalen Nachtlebens zu kommen. Durch einige Verzögerungen bei der Autover-mietung, gewählter Route und ausuf-ernden Pausen sind wir doch erst gegen 23 Uhr in Prag angekommen. Begrüßt wurden wir Mitte November von märch-enhaft verschneiten Vororten. Also sch-

nell die „Zimmer“ bezogen zum frisch machen. Die Zimmer erwiesen sich jedoch als 2 Wohnungen mit jeweils 3 Schlafzimmern, für die in Deutsch-land eine Monatsmiete fällig wäre, die das Netto-Monatseinkommen von so einigen komplett schlucken würde. Si-cherlich wussten die Gastgeber, dass der Meister in Feierlaune im Anflug ist und würdig zu residieren wünscht. Viel sollten wir aber davon nicht haben. Also ging es kurz nach Ankunft schon wieder auf die Piste, schließlich wart-ete ein reservierter Tisch in einem hin-länglich bekannten Etablissement. Mit im Preis waren einige kühle Getränke, kleine Aufmerksamkeiten um sich bei den Damen erkenntlich zu zeigen sowie ein kleiner, unscheinbar wirkender Plas-tikchip, der aber die Aufmerksamkeit aller Ladys auf uns lenkte. Nachdem die Damen versuchten, die Singles der Mannheimer Truppen von sich zu über-zeugen, fiel letztlich die Wahl und wir lösten den Chip gegen eine private Vor-führung ein. Was folgen sollte, wäre in Deutschland wohl eher in einem Lauf-haus zu erwarten. Weitere Ausführun-gen spare ich mir hier, soviel sei aber gesagt: Stumpf ist Trumpf. Danach wussten wir unser hart verdientes Geld

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aber doch noch etwas sparsamer einzu-setzen und zogen weiter, es wurde noch bis in die frühen Morgenstunden gefei-ert.

Viel zu schnell rückte die geplante Ab-fahrt näher, die Genießer der Reisegrup-pe ließen es sich jedoch nicht nehmen, ein morgendliches Bad zu nehmen. Auf dem Weg zu den Autos noch schnell ein kleines Frühstück besorgt und los ging es Richtung Spielstätte. Vom Schnee des Vorabends war nichts mehr übrig und so sind wir zügig gemäß Zeitplan durchgekommen. Direkt am Stadion konnten wir in Pole Position parken und von dort die 5 Minuten Fußweg Rich-tung Altstadt zurücklegen. Nach eini-gen Diskussionen bezüglich der idealen Gaststätte fiel die Wahl dann doch auf eine eher kleine aber gemütliche Kneipe mit warmer Küche, die leicht an ein Irish Pub angelehnt war. Das Pivo sch-meckte und auch die böhmische Küche

überzeugte. Hier stießen dann die res-tlichen Autos, welche erst am Spieltag selbst aufbrachen, zu uns hinzu. Unter ihnen auch „Nobby der Berliner“, der es sich nach etlichen, nur positiven Er-zählungen nicht nehmen ließ, mit sein-en 83 Jahren (wird nochmal geprüft!!!!) zusammen mit „den jungen Verrückten da“ auswärts in die Tschechei zu fahren. Als er die Geschichten des Vorabends hörte, kam das Unerwartete: wenn er das gewusst hätte, dass er auch einen Tag vorher nach Prag zum Feiern hätte fahren können, wäre er dabei gewesen. Einfach ein super Typ der das Herz am rechten Fleck trägt und genau dort auch die Adler und den MERC. Ohne zu viel versprechen zu wollen, könnt ihr in diesem Heft in Zukunft noch mehr von ihm lesen.

Zu der Reisegruppe rund um den Förder-kreis, der durchaus problemlos einen Bus hätte füllen können, gesellten sich

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in der Kneipe noch knapp 20 weitere Adler Fans und letztendlich war der Laden fest in Mannheimer Hand und die anfängliche Skepsis der Bedienun-gen schlug um in ein bombastisches Mittwoch-Nachmittag-Geschäft und verliebte Blicke zu den Buwe aus der Kurpfalz. Ein kleiner Schlenker durch die Altstadt war eher enttäuschend, viel wird hier nicht geboten. Nett anzusehen war eine Bronzeplatte im Kopfstein-pflaster, welche die alten Stadtmauern von Königgrätz abbildete. Dass diese der alten Mannheimer Stadtkarte zum Verwechseln ähnlich sieht kann kein Zu-fall sein. Da diese „Sehenswürdigkeit“ direkt vor dem Mannschaftshotel seinen Platz hatte, kam es noch zu einem klein-en Plausch mit Betreuern und einzelnen Spielern, ehe wir es der Mannschaft gleichtaten und uns in Richtung Stadion begaben. Zu den Adlerverrückten aus der Kneipe kamen weitere reisefreud-ige Meister und so konnten letztlich um die 250 Mannheimer im Gästeblock Platz nehmen. Das machte im Gesam-ten 2647 Zuschauer in der CPP-Arena. Die Sicherheitsvorkehrungen waren durchaus eher strikt, die Heimkurve ist komplett mit Zäunen abgetrennt. Diese

ließ auch zunächst mit aussagekräft-iger Beflaggung („Königgrätz Patriots“ in Fraktur) allen Grund dafür vermuten. Doch für die freundlichen Gäste wurde eine Ausnahme gemacht und so durfte man sich im gesamten Rund bewegen. Besonders zu gefallen wusste der Stand mit einheimischen Gerichten die wohl als „arme Leute Essen“ zu bezeichnen wären. Das ist neben der obligatorisch-en Klobása einfach Osteuropa pur. Auch die Fans des HC Mountfield sind sehr freundlich und herzlich, wenn auch nach erster Zurückhaltung.

Zum Spielgeschehen will ich gar nicht groß was schreiben, das war wieder die gleiche unverschämte Scheiße wie schon in Stockholm und ließ einen internationalen Auswärtsfluch ver-muten. Sinnbildlich auch der Abgang der Mannschaft direkt zum Spielende, bei dem allen voran Marcel Goc und Sinan

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Akdag, ohne die treue Anhängerschaft zu würdigen, direkt in Richtung Kabine ver-schwanden. Einzig Andrew Desjardins stand seinen Mann und pfiff alle wutent-brannt zurück aufs Eis. Geiler Typ! Zu feiern gab es ja nichts also wurden auf dem Parkplatz alle bekannten und auch unbekannten Gesichter verabschiedet und in Richtung Heimat aufgebrochen. Kaum wieder auf Boden der Bundesre-publik angekommen erblickten wir einen ganz unauffällign, der Fahrbahn zuge-wandten Kombi. Aus der ersten Blödelei „also ich würde uns rausziehen“ wurde Ernst und so wurden wir kurz nach pas-sieren des Kombis überholt und von der Bundespolizei angehalten und kontrol-liert. Wer mag es ihnen auch verübeln, ein Mietwagen, in dem man vielleicht sogar nur junge Männer erkennen kann, aus Richtung Tschechien kommend, das fällt natürlich voll ins Raster. Nach kurzer Personalienkontrolle konnten wir in enttäuschte Gesichter blicken, leider haben die Beamten die absoluten Saubermänner erwischt. So durften wir auch ohne größere Kontrolle von Auto und Körper die Weiterfahrt antreten. Kurzerhand die nachfolgenden Autos über das Erlebnis informiert, schon kam als Antwort ein Bild, dass auch der 9er

der Prager Partytruppe einen kleinen Boxenstopp einlegen musste. Aber auch hier ging es in Formel 1 Tempo weiter, hatte man schließlich in den Augen der Rennleitung vermeintlich ebenso nichts zu verbergen. Ansonsten verlief die Fahrt reibungslos und wir kamen bei Zeiten in der Quadratestadt an. Träume auf weitere Touren durch Europa, mit einem entsprechenden Ergebnis im Rückspiel eine Woche darauf, sollten uns in den Schlaf wiegen. Vor lediglich 3611 Zus-chauern in der SAP Arena lieferten beide Mannschaften ein energiereiches erstes Drittel. Dem torlosen ersten Durchgang folgte im zweiten Drittel die Führung für die Gäste, was sie in der „Serie“ 2:0 in Führung brachte. Im letzten Drittel konnten die Adler nach 5 gespielten Mi-nuten wieder aufdrehen und nach 9:13 durch Hungerecker die Partie ausglei-chen. So machten die Adler Hoffnung das Achtelfinale ebenfalls mindestens auszugleichen, oder sogar noch für sich zu entscheiden. Nach dem Tor war die Stimmung für den Rest des Spiels in Anbetracht der anwesenden Fans wirklich bombastisch, man hatte den Eindruck, dass alle einfach nur Bock auf Viertelfinale hatten. Aber man muss auch sagen, dass das gesamte Spiel

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die Stimmung durchaus akzeptabel war und durchaus besser als bei so man-chem DEL-Hauptrundenspiel mit mehr Fans war. Es hat jedoch nicht sein sol-len, das Spiel sollte das vorerst letzte auf internationaler Bühne sein. Res-pektvoll und dankbar für die Leistung gab es Applaus sowohl von den Rängen als auch der Mannschaft. Trotz einem miserablen Überzahlspiel brachte das Spiel Spaß, sicherlich auch wegen bä-renstarker Paraden von Endras. Hätte man die Chancen genutzt, könnten wir immer noch durch Europa ziehen. Im Gästeblock fanden sich ungefähr 15 Tschechen ein, die unter anderem eine „DEFEND EUROPE“ Zaunfahne dabei-hatten. Diese hing am prominentem Platz mittig ganz vorne über die vollen

60 Minuten. Passend zur großen Zaun-fahne beim Heimspiel verdeutlichten sie also ihren Standpunkt. Dass das jedoch von Arena und Ordnungsdienst in keiner Weise beachtet wird lässt mir sauer aufstoßen. Einige Wochen zuvor wollte man ein kritisches Spruchband bezüglich des neuen Polizeigesetzes in Baden-Württemberg zeigen, welches von der Arena verboten wurde, weil es zu politisch sei und man sowas in der SAP-Arena nicht möchte. Kritik an ei-nem Gesetz, welches flächendeckende Videoüberwachung, Festnahmen und Gentests ohne Anklage, Beschuldigung und sogar ohne eine konkrete Straftat erlaubt, wird verboten. Offen gezeigtes rechtes Gedankengut vor internationa-ler Presse jedoch wird hingenommen.

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REISEBERICHTEAUGSBURG

Nach zuletzt 3 DEL Niederlagen und dem bitterem 0:1 gegen Mountfield HK war die Devise für das Auswärtsspiel in Augsburg klar: 3 Punkte müssen her! Dies nahm sich „Mixa“ Järvinen zu Herzen und marschierte nach knapp 4 Minuten mit dem Puck von der eigenen blauen Linie ins Angriffsdrittel, zieht am letzten Augsburger Verteidiger vor-bei und verwandelt eiskalt zum 1 zu 0. Aber wie in den letzten Wochen so häu-fig waren die Adler in der Defensive zu sorglos. Ein fahrlässiger Puckverlust hinter dem Tor, ein völlig allein gelas-sener Mann vor dem Tor und keine 5 Minuten später stand es 1:1 was auch den Spielstand zur ersten Pause marki-erte. Das so eine Leistung nicht reicht war unseren Jungs wohl bewusst, da man mit Druck aus der Kabine kam und die Riesenchance auf den Führungstref-fer hatte. Der Schläger von Augsburgs Torhüter wusste dies aber geschickt zu verhindern und es blieb beim 1:1. Der Mittelabschnitt gestaltete sich danach offener, mit guten Chancen auf beiden Seiten, nur ohne etwas Zählbares dank zwei gut aufspielender Torhüter. Wie im 2.Drittel hatten die Blau-Weiß-Ro-ten Jungs früh im Schlussdurchgang den Führungstreffer auf dem Schläger.

Marcus Eisenschmids Alleingang wurde aber durch Oliver Roy entschärft. Dan-ach passierte länger Zeit nicht viel, bis sich Augsburg im Powerplay 7 Minuten vor Schluss mit zwei Spielern durch die Verteidigung tanzte und zur Führung einschob. Die Adler kamen in der Folge zu keinen zwingenden Chancen und entschieden daraufhin lieber ins Eigene, leere Tor zu schießen. Kurios. Sieht dämlich aus, aber wenn es scheiße läuft dann wenigstens das volle Pro-gramm. Der zweite Empty-netter zum 4:1 Endstand war dann auch geschenkt. Der volle Gästeblock konnte sein Poten-zial leider nicht ausschöpfen. Dass sich beim AEV wieder etwas aufbaut ist im-mer stärker bemerkbar; gepaart mit der Euphorie die man aus der letzten Saison mitnehmen konnte, konnte man einige Male für eine ordentliche Stimmung im Curt-Frenzel-Stadion sorgen.

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Sonntags in Iserlohn ist immer eine in-teressante Ansetzung, auch weil man das Dienstagsdebakel gegen die Sau-erländer gerade zu biegen hatte. Mit einem vollen Bus ging es mittags dann in Richtung Bauernland, man kam zei-tig an und konnte ein spektakuläres Einparkmanöver unseres Kutschers beobachten, Respekt dafür! Schön pünktlich wurde dann die Halle betreten und die üblichen Vorbereitungen für das Spiel durchgeführt. Was mir hier in Erin-nerung bleibt, war der mal wieder sehr entspannte Ordner vorm Gästeblock, der anscheinend einen neuen Rekord im Fisherman´s Friends fressen aufstellen wollte. Wahnsinn was da alles in den Wanst wanderte. Hätte man statt des-sen besser kontrolliert, hätte man das geile Konfettiintro eventuell verhindern können. Da dem aber nicht so war, konnte das Spiel so mit einer kleinen aber feinen Aktion beginnen. Pünktlich zum ersten Bulli flogen unzählige blaue, weiße und rote Schnipsel durch die Eishalle und läuteten das Spiel dann ein.Genau wie der sehr gut aufgelegte Gäste-block, startete auch die Mannschaft in die Partie. Durch ein frühes Tor von Katic und einem Shorthander von Desjardins

konnte man nach 20 Minuten mit einem 2:0 in die Pause gehen. Im Gegensatz zum ersten Spiel gaben die Jungs die Führung nicht mehr aus der Hand und man konnte am Ende einen furiosen 5:0 Auswärtssieg gegen erschreckend schlechte Iserlohner verbuchen.Der Auftritt im Gästeblock war akus-tisch einer der Besten in der zugege-benermaßen noch recht jungen Saison. Der ganze Block wurde mitgerissen, das ganze Spiel über mit einer guten Lautstärke supportet. Auch als sich im letzten Drittel mal wieder eine Trommel verabschiedete - im Trommelverschleiß werden wir wohl immer einsame Spi-tze bleiben - wurde es nicht leiser. Ein nettes Bild, wie der Wellenbrecher als Taktgeber diente, überraschenderweise sahen die Trommelstöcke danach trotz-dem noch ziemlich gut aus.Von den Jungs der gegnerischen Steh-platzmitte kam heute - wohl auch dem Spielverlauf geschuldet - recht wenig.

REISEBERICHTEISERLOHN

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REISEBERICHTEISERLOHN/WOLFSBURG

Hin und wieder konnten wir die Heim-seite laut wahrnehmen, alles in allem war das aber doch recht wenig. Warum man beim Stand von 0:4 Zuhause anfan-gen muss in den Gästeblock zu pöbeln ist mir jetzt noch ein Rätsel, wenigstens konntet ihr so für den ein oder anderen Lacher sorgen, danke dafür.Nach dem Spiel wurde noch mit der Mannschaft gefeiert und ziemlich gut gelaunt der Weg zum Bus angetreten. Die Heimfahrt verlief dann doch recht ruhig und gegen Mitternacht war man dann auch wieder daheim.

Donnerstags in Wolfsburg, es geht kaum unattraktiver. Aber das ist egal, wenn der MERC spielt; kurzerhand wird die Uni geschwänzt oder so früh wie möglich Feierabend gemacht und es ging mittags auf nach Niedersach-sen. Die Fahrt schien auch dank 25 km Baustellen (einfach Wahnsinn) ewig. Trotzdem erreichte man das Ziel pünktlich und traf sich dort mit den an-deren Nonames. Insgesamt waren mit 6 Aktiven nicht viele vor Ort, aber für ein Donnerstagsspiel in Wolfsburg ver-ständlich. Der EHC Wolfsburg spielt seit dem Abgang von Pavel Groß zu uns eher dem Budget entsprechend und kämpft

um die Playoff Teilnahme.Das Spiel war insgesamt von vielen Un-konzentriertheiten auf beiden Seiten geprägt. Wolfsburg hatte zwar die erste gute Chance, dass erste Tor erzielten aber die Adler. Jan-Mikael Järvinen ver-wertete einen Abpraller zum 1:0. Einer dieser Unkonzentriertheiten von Wolfs-burg bescherte in den letzten Sekunden des ersten Drittels Mannheim das 2:0. Ryan Button spielt den Puck quer durch das eigene Drittel auf den Schläger von Sinan Akdag, der sich nicht zweimal bit-ten lässt und mit einem Gewaltschuss das Ergebnis zu Gunsten des MERC verbessert. In der Folge wurde die tech-nische und läuferische Überlegenheit der Adler immer deutlicher gegen die der EHC Wolfsburg immer weniger ent-gegen setzten konnte. Das Powerplay Tor zum 3:0 durch Borna Rendulic war die logische Folge. Das Schlussdrittel war auf Seiten der Adler geprägt durch kluges herunterlaufen lassen der Uhr. Unsere 35 musste sich leider eine Min-ute vor Schluss geschlagen geben, was auch den Endstand zum 3:1 besiegelte. Der Shutout wäre ihm gegönnt gewesen. Nach gemütlicher Heimfahrt erreichte man in den frühen Morgenstunden die Heimat, ehe nach sehr kurzer Nacht der

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REISEBERICHTEWOLFSBURG/MÜNCHEN 1

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Wecker einen in den Alltag zurückholte.

Im Dezember hielt der Spielplan mal wieder was ganz Besonderes für uns bereit. München auswärts und zwar an zwei aufeinander folgenden Sonntagen. Deswegen und aufgrund des relativ späten Spielbeginns war die Motiva-tion bei vielen für dieses Spiel nicht besonders groß. Dennoch machten sich drei Szene Autos auf den Weg in die bay-rische Landeshauptstadt.Vor dem Spiel zeigte München eine Choreo mit einer recht ordentlichen Blockfahne, allerdings waren die Pap-pen außen rum sehr dürftig verteilt.Stimmungstechnisch war es mal wie-der ein Heimspiel in München und das obwohl der Gästeblock nicht komplett voll war.In einem temporeichen ersten Drittel gelang David Wolf in der achtzehnten Minute der 0:1 Führungstreffer. Nico Krämmer erhöhte im dritten Drittel mit einem perfekten Schuss in den Winkel auf 0:2. Da die Adler es verpassten den Sack zu zumachen, wurde es nochmal spannend. München drückte und erz-wang in den letzten beiden Spielminuten den Ausgleich. Auch wenn Smith in der Overtime mit seinem Tor für 2 Punkte

sorgte, ist es trotzdem ärgerlich, dass es nicht 3 geworden sind.Bei diesem schnellen und harten Spiel zog sich Eisenschmid erneut eine schwere Verletzung zu und fehlt dem ohnehin schon verletzungsgeplagtem Team für mehrere Wochen.Durch den Overtime Sieg haben die Adler erneut Punkte auf München gut gemacht, bleiben aber weiterhin auf Platz drei der Tabelle. Auch wenn heute mehr möglich gewesen wäre, machte dieses hochklassige Eishockeyspiel Lust auf mehr.Nach diesem Spiel war ich mir sicher, dass wir nächste Woche mit drei Punk-ten zurück nach Mannheim fahren...Nur eine Woche nach dem Gastspiel in München führte der Weg schon wie-der in diese Scheißstadt. Nach einer durchzechten Nacht fuhr ich ziemlich übermüdet von Zuhause los, holte noch einen unserer Jungs ab der verschlafen hatte und nahm bei der Gelegenheit auch noch einen Rotblitzer mit. Ging also schon mal richtig beschissen los. Da wir heute privat anreisten, traf man sich am Raum um von dort aus die Rei-se zu beginnen. Dort bekamen wir noch einen netten Freundschaftsbesuch der Jungs von PGDU, die auf ihrem Weg

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REISEBERICHTEMÜNCHEN 2

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nach Unterhaching waren. Bot sich also an, in einem MERC/MSV Autokorso nach München zu fahren. Jede einzelne Rast war ein Highlight für sich und als mein Nebenmann mir eine Schorle mischte, weil er wusste wie man die Sektion Pfalz wach bekommt, ging es mir dann auch wieder gut. Nach einem gemeinsa-men Foto bei der letzten Rast trennten sich unsere Wege Richtung Unterhach-ing und Olympiazentrum.

Wie immer bezogen wir den unteren Bereich des Gästeblocks und konnten uns direkt zu Beginn aufregen. Auf ein-mal war es ein großes Problem, dass die Zaunfahne das Notausgangschild bedeckte. Die Jahre zuvor hat es allerd-ings keine Sau interessiert, macht euch nicht zum Affen. Fast schon wie immer, hatten wir auch heute eine Choreo im Gepäck.

Unter Foliensticks in Blau-Weiß-Rot las man auf einem Spruchband die Auf-schrift: „Hier hat es seinen Lauf genom-men – Der Adler hat den Thron erklom-men“. Darüber prangte auf einem großen Doppelhalter unser Adler mit Krone und Zepter vor einem blau-weißen Hintergr-und. Ein sehr gelungenes Bild, welches dann auch direkt die Marschrichtung vorgab. Hatte man sich in der Vorwoche noch kurz vor knapp in die Overtime zwingen lassen, waren drei Punkte heute das erklärte Ziel. Trotz des Rückstands ging es mit einem 1:1 in die Pause. Im zweiten Durchgang geri-eten die Adler erneut ins Hintertreffen, konnten aber schnell ausgleichen und durch Plachta und Wolf ein 4:2 erst in die zweite Pause und dann auch ins Ziel bringen! Da war der Sieg! Geht doch!Der Mannheimer Anhang sorgte - wie immer in München - dafür, dass ein ge-fühltes Heimspiel zu Buche stand. So ausgeglichen die Duelle auf dem Eis meist sind, so klar sind sie auf den Rängen. Klar, das Publikum der Dosen ist schlechter als schlecht, dennoch brachten wir die Eishalle erneut zum Beben. Viele Hüpfeinlagen, ein brachia-les Echo und enorme Lautstärke, sowie nahezu 100% Mitmachquote zeigte

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REISEBERICHTEMÜNCHEN 2/NÜRNBERG

erneut, dass Mannheim auswärts eine echte Macht ist, genau so macht es einfach Spaß. Zu den Heimfans weiß ich nicht was ich schreiben soll, waren welche da? Die Fahrt nach Hause ent-zieht sich meiner Kenntnis, 3 Stunden Schlaf- das Wochenende zeigte jetzt endgültig seine Wirkung.

Mit der Vorfreude auf den hoffentlich 10. Sieg in Folge und das ein oder andere Nudelgericht, machten sich dienstags 5 Autos auf nach Nürnberg. Arbeit, Uni und Schule sorgten für unterschiedlich-ste Abfahrzeiten. Pünktlich, vor dem ersten Bully, traf aber auch die letzte Autobesatzung im Gästeblock ein. Das erste Bully sollte dann der Startschuss für ein furioses Drittel unserer Jungs werden. Die Adler überrannten Nürnberg im 1.Drittel förmlich. Nach 20 Minuten stand es 3:0. Andrew Desjardins, Denis Reul und Borna Rendulic, nach einem Traumpass von Ben Smith, sorgten für die komfortable Führung. Furios ging es auch im nächsten Drittel weiter. Das 2.Drittel dauerte nur 12 Sekunden, da stand es schon 4:0. Die Vorentscheid-ung. Ben Smith fälschte einen Schuss von Akdag unhaltbar ab. Danach ließ die Mannschaft aber etwas nach. Nürn-

berg wurde besser und verkürzte auf 1:4. Die Franken waren nun auch im Folgenden spielbestimmend, unsere Jungs wussten jedoch eine passende Antwort. David Wolf stellte mit einem satten Schuss in den Winkel den alten Abstand wieder her. Im letzten Drittel waren es dann erneut Wolf und Desjar-dins die das Ergebnis sogar noch auf 7:1 hochschraubten. Am Ende stand ein begeisterndes 7:2 auf der Ergebni-stafel. Dementsprechend zufrieden ging es zurück in die Quadratestadt, die wir ohne Vorkommnisse gegen 1 Uhr er-reichten. Zur Stimmung gibt es heute auf beiden Seiten nicht viel zu sagen. Von Nürnberger Seite waren wie im-mer fast nur die nervigen Klatschpap-pen zuhören. Zu unserem Support: Zwar konnten wir uns einige Male gut Gehör verschaffen, jedoch rissen auch wir am heutigen Tag wahrhaftig keine Bäume aus.

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REISEBERICHTEBERLIN

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Kurz vor Weihnachten zog es noch ein-mal eine rund 25-köpfige Besatzung zum Auswärtsspiel in die ehemalige DDR. Für die Meisten in Verbindung stehend mit einem Tag Urlaub oder Krankenschein, traf sich bereits eine kleinere Truppe vorab in den Räumlichkeiten, um den Tag mit einem gemeinsamen Frühstück einzuläuten. Nach stärkender Mahlzeit und alternativen Genussmitteln als Kaffeeersatz, zog es schließlich auch von hier aus den Großteil der Mitfahrer per gemieteten Sprintern oder privaten Autos in den Osten. Nach einer aufre-gungslosen und langatmigen Anreise trafen die meisten Fahrzeuge erst kurz vor Spielbeginn an der Halle ein, wo man aufgrund der enormen Distanz lediglich einen marginal gefüllten Gästeblock vorfand. Nach jüngst 10 DEL-Siegen in Folge war die Euphorie der Anwesenden unter Zunahme von diversen Kaltgeträn-ken zu Spielbeginn noch entsprechend groß, sodass sich zunächst auch die recht überschaubare Anzahl an Fahrern vereinzelt Gehör im Klatschpappentem-pel verschaffen konnte. Den durch den Spielverlauf und veranstalterseitigen Indoorpyroshows angeheizten Heimfans konnte jedoch langfristig nur wenig Ge-genwehr geboten werden, ehe zu Beginn

des 3. Drittels der Support gästeseitig gänzlich eingestellt wurde, nachdem ein Mitfahrer aus der Szene von Si-cherheitskräften abgeführt zu drohen schien. Im Anschluss ans Spiel folgte eine mehr als 7 stündige Rückfahrt, die geprägt von Müdigkeit und Ernüchter-ung bloß wenige Highlights, abgesehen von einem Schmaus in einem Fast-Food-Restaurant, bereithielt. So wurde am frühen Morgen die geliebte Heimat erreicht. Während manch einer noch kurz vorm schlafen frische Brötchen an der Tankstelle für die Familie shoppen ging, sollte der Morgen für vereinzelte Teile der Reisenden noch fortdauern, um nur wenige Stunden später den MSV und befreundete Teile dessen Szene nach Aspach zu begleiten.

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REISEBERICHTESCHWENNINGEN

Zweiter Weihnachtsfeiertag. Für manch einen ging es an diesem Donnerstag zur Verwandtschaft, andere mussten das Essen der letzten Tage verdauen lassen, für uns aber ist der 2. Weihnachtsfeier-tag ein anderer Tag- nämlich SPIELTAG!Es ging zum Spiel, manch einer mag es Derby nennen, nach Schwenningen.Im Bus herrschte nochmal etwas weih-nachtliche Stimmung. Der eine hatte die letzten Plätzchen von Zuhause dabei, während der andere für die passende Musik dazu sorgte. Mit an Bord hatten wir abermals eine Choreo die die Tage zuvor angefertigt wurde.

In Schwenningen angekommen ging es wie üblich mit der absolut perfekt ge-planten und sicheren Polizeieskorte zum Stadion. Anscheinend hatten sich wohl noch nicht alle Begleiter an die winterlichen Temperaturen im Schwar-zwald gewöhnt, jedenfalls fuhren sie li-eber mit dem Sprinter nebenher anstatt

uns zu Fuß zu begleiten.Nach der Einlasskontrolle ging es in den Block. Das Choreoteam verschaffte sich direkt den Überblick- damit auch alles reibungslos ablaufen kann wenn die Mannschaften aufs Eis kommen.Das erste Drittel startete ziemlich gut, bei doppelter Überzahl konnte man den 1:0 Führungstreffer erzielen, jedoch konnte Schwenningen noch im ersten Drittel ausgleichen. So ging es mit ei-nem 1:1 in die erste Pause.Im 2. Drittel tat man sich schwer, man probierte zwar einiges, jedoch klappte so ziemlich gar nichts am heutigen Tag. Etwas besser machten es die Schwarz-wälder, die noch im 2. Drittel mit 2:1 in Führung gehen konnten.Das letzte Drittel war so wie das bisherige Spiel; man versuchte zwar nochmals den Ausgleich zu erzielen, je-doch lief nichts zusammen am heutigen Tag. Entweder man wollte es zu schön spielen, oder man hat den Puck leicht-fertig wieder hergegeben. So konnte Schwenningen auch das 2. Heimspiel gegen uns in dieser Saison für sich entscheiden.Gefeiert wurde wie wild, aber erst in den letzten Minuten. Stimmungstechnisch kam da gar nichts rüber. Und das soll

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REISEBERICHTESCHWENNINGEN/INGOLSTADT

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euer Saisonhighlight sein, euer Derby wie ihr es immer so schön hochleben lasst? Dafür ist der Auftritt echt ziem-lich schwach gewesen.Aber auch unsererseits war es schon mal lauter. Der Auftritt war in Ordnung, jedoch war das bei weitem nicht alles was Mannheim wirklich kann.Die Stimmung hat man sich trotz Nie-derlage nicht kaputt machen lassen, so wurde auf der Rückfahrt trotzdem gefeiert.

Im weihnachtlichen Auswärtsmarathon stellte Ingolstadt unsere zweite Des-tination dar, zu welcher selbstverstän-dlich ein gut gefüllter Bus inklusive eini-ger Autos sowie eine Choreo anreisten. Die Hinfahrt verlief recht unspektakulär, sodass man die Spielstätte, in der man in 2015 die deutsche Meisterschaft holte, bereits einige Zeit vor Pfortenöff-nung erreichte. Also gut, schon mal den Ordnungsdienst beschnuppert, die Choreo „checken“ lassen und an-schließend ab in den Block. Nun galt es zunächst die übliche Zaunbeflaggung anzubringen ehe die heutige Choreo-Zaunfahne präpariert wurde- sowie eine Dreiteilung des Blocks und das Verteilen von Ponchos in entsprechenden Farben

vorgenommen werden konnte. Aufgrund des prall gefüllten Gästeblocks nahm dies etwas mehr Zeit in Anspruch als geplant, sodass die manchmal schier endlos wirkenden 90 Minuten zwischen Pfortenöffnung und Spielbeginn heute doch sehr schnell verflogen. Nachdem die Vorbereitungen für eine weitere Choreo getroffen waren, musste ich mir beim Blick in den mir gegenüber liegenden Block der selbstgekürten Vorzeige-Eishockeyultras Deutschlands (oder doch der ganzen Welt?) kurz an den Kopf fassen und mir die Frage stel-len, ob wir heute gegen den ERCI oder irgendeinen Züricher Eishockeyverein spielen. Zahlreiche Zaunfahnen in blau, weiß und rot überschatteten die restli-che Zaunbeflaggung. Kurz darauf ging das Licht in der Halle aus, was mich wenigstens für den Moment von die-sem Elend erlöste und was für mich bedeutete, dass die Choreo wohl jeden Moment starten würde. Die bereits er-wähnte Zaunfahne trug am heutigen Tage das Motto „Die Fans vom MERC“, während der Mannheimer Anhang hinter ebendieser Zaunfahne das gesamte er-ste Drittel Ponchos in unseren Farben, von links nach rechts angeordnet, trug. Ein, wie ich finde, geiles Bild! Da irgen-

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REISEBERICHTEINGOLSTADT/KÖLN

deine Instanz des ERCI es jedoch nicht für nötig hielt, uns über „Spielregeln“ zu informieren und wir mit der Choreo-Za-unfahne irgendeine Werbung verdeck-ten, müsse der Verein nun eine saftige Strafe zahlen und wir dürfen künftig weder Choreos noch große Schwenkfah-nen in Ingolstadt präsentieren. Auf Kom-munikation legt man hier wohl (noch) keinen großen Wert. Nun gut, dann gibt’s hier eben vorerst keine Choreos mehr. Vielleicht ist das ja ein Ansporn, in Sachen „Support“ wieder mal einen Schritt voranzugehen. Dieser war am heutigen Tage nicht überzeugend, wie auch die Leistung unserer Mannschaft. Man dominierte die Schanzer zwar über mindestens 40 Minuten, ließ sich letz-ten Endes jedoch noch die Butter vom Brot nehmen und verlor nach Verlänger-ung, sodass man am Ende zwei Punkte liegen ließ. Auf Ingolstädter Seite reich-ten 20 Minuten, in denen zumindest die

Mannschaft Gas gab, um die Adler in die Knie zu zwingen. Die Aktivitäten des In-golstädter Anhangs rund um die pseu-doitalienischen Heinis beschränkte sich heute auf ein Gemisch aus lächerlichem Gepöbel, halbherzigem Singen sowie Schweigen.

Einen Tag vor dem Jahreswechsel ging es zum zweiten Mal in der Hauptrunde 19/20 in die Domstadt. Nein, nicht nach Speyer, sondern rheinabwärts. Da schon einige Jungs deutlich vor Abfahrt versammelt waren, die mit 14 Uhr auch entspannt angesetzt war, ging es zum Mittagessen noch das fernöstliche Mit-tagsbuffet plündern. Leicht überfressen also in den Bus eingestiegen und es konnte losgehen. Recht schnell konnt-en wir feststellen, dass wir doch sehr zeitig losgefahren waren und so legten wir zwei sehr entspannte Pausen unter-wegs ein und waren dennoch der erste Bus vor dem Stadion. Noch vor Beginn des Spieles kam ein wenig Unruhe in den Block da plötzlich Ordner und Po-lizei aufmarschierten. Später sollte sich herausstellen, dass sie auf der Suche nach 2 Jungs aus der Szene des KSC waren, die vor Ort wohl auf Stress aus waren und auch gefunden werden

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REISEBERICHTEINGOLSTADT/DÜSSELDORF

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konnten. Zuerst von uns, dann von der Polizei. Spielerisch hat mir persönlich die Partie so überhaupt nicht gefallen, das unentschiedene erste Drittel geht jedoch absolut klar. Die drei Tore der Haie innerhalb von einer Minute zum Start des ersten Drittels jedoch waren sicherlich alles andere als hinnehmbar. Zugegeben hatte ich innerlich kurz mit dem Spiel abgeschlossen. Aber unsere Adler wären ja nicht unsere Adler, wenn sie in Köln nicht mal sang- und klanglos untergehen würden, das nächste Mal jedoch absoluten Siegeswillen an den Tag legen würden. So konnten wir noch im Mittelabschnitt auf ein 4:3 verkürzen und letztlich im dritten Drittel ausglei-chen. Ein Punkt war uns nun also schon mal sicher und auch den zweiten noch möglichen konnten wir Dank Desjardins einpacken und mit in die Quadratestadt nehmen. Am Bus verabschiedeten wir uns noch bei den Gästen von der Wedau, entführten allerdings auch direkt zwei von ihnen, um den Weg für die am näch-sten Tag anstehende Silvester-Party zu sparen. Ebenfalls nun mit an Bord auch ein Freund aus der schweizerischen Bundeshauptstadt. Ein gelungener Tag also, der Lust auf den nächsten Abend machte.

Die erste Auswärtsfahrt des Jahres sollte uns nach Düsseldorf führen. Schon im Vorfeld war bekannt, dass über 500 Mannheimer den Weg auf sich nehmen werden; auch wir stellten einen Bus.30 Minuten vor Einlass sollten sich alle Vermutungen bestätigen, denn obwohl unser Bus der Erste war, standen schon weit über 200 Mannheimer vor den Toren der unsäglich hässlichen Salatschüs-sel von Düsseldorf. Dort nahmen wir auch noch eine gute Anzahl Duisburger Freunde in Empfang. Als wir endlich drin waren, nahmen wir die übliche Position unten im Gästeblock ein und bereiteten uns für das Spiel vor.

Anfang der Saison wurde von Düssel-dorfer Seite eine Choreo gezeigt, aus vielen Haltestellen mit der Aufschrift „Hauptrunde“, „Viertelfinale“ und so weit-er, bis hin zum Meisterpokal. Um noch-mal zu verdeutlichen, wie lächerlich der Gedanke ist, zeigten wir ein Spruchband

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REISEBERICHTEDÜSSELDORF

mit Aufschrift: “Endstation Mannheim.” Neben der Schrift war ein Schaffner mit blau-weiß-roter Trainingsjacke zu seh-en, welcher den DEL-Pokal in der Hand hält. Darüber ein Fahnenmeer aus blau-weiß-roten Schwenkern. Geiles Bild!Die 700 Mannheimer sahen ein hartes Spiel. Im ersten Drittel brachten unsere Jungs gar nichts zustande, zu stark war doch die Düsseldorfer Abwehr. Als die DEG dann mit einer 1:0 Führung in die erste Pause ging, malte der ein oder andere den Teufel doch schon an die Wand. Vor allem als kurz vor Ende des 2. Drittels Björn Krupp nach einem Check gegen Adam eine 5+SD bekam, sah es nicht allzu gut aus. Doch anstatt die lange Überzahl auszunutzen, mussten die Hausherren 2 Spieler auf die Straf-bank abstellen, wir waren in Überzahl und glichen aus. Anfang des 3. Drittels dann bei 4 gegen 4 innerhalb von weni-gen Sekunden wurde der Spielstand von 1:1 auf 3:1 gedreht und keiner wusste wie genau das denn jetzt passieren konnte. Wahnsinnsauftakt in dieses Drittel, das ganz im Zeichen von Luke Adam stand. Eigentlich bin ich kein gläu-biger Mensch, aber anscheinend wurden wir Zeuge eines Wunders. Im zweiten Drittel starb Adam auf dem Eis einen

ganz tragischen Tod, aber er schien wie-der auferstanden und gänzlich geheilt worden zu sein. Anders ist sein Auftre-ten nicht zu erklären. Erst wurde gegen die halbe Mannheimer Bank gepöbelt, dann sein halber Schläger durch die Luft geworfen, was eine zwei Minuten Strafe wegen Blöd bedeutete. Zurück auf dem Eis legte er sich nochmal mit der Mannheimer Bank an, sein Glück dass Cody ihn nur sanft in die Schran-ken wies und ihn nicht verprügelte. Wie undankbar kann man sich gegenüber seinem Ex-Club nach der Meistersaison eigentlich verhalten? Nach dem pein-lichen Auftritt passierte auf dem Eis nichts mehr, wir gewannen mit 3:1.Auf den Rängen war es auch eindeutig. Die 700 Mannheimer machten das Spiel zum Heimspiel und peitschten das Team an. Im zweiten Drittel ging (mal wie-der) ein Trommelfell kaputt, Mannheim bleibt halt Mannheim. Mit gehörig Klebe-band wurde dann halt improvisiert, ganz ohne Taktgeber geht’s mit 700 Leuten dann auch nicht. Trotz eines kleinen akustischen Durchhängers Mitte des zweiten Drittels stand ein für mich sehr guter Aufritt zu Buche. Schön viel Tifo, gute Mitmachquote, tolle Choreo und ein Auswärtssieg. Genau so, wie

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REISEBERICHTEDÜSSELDORF/BERN

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man sich das wünscht. Die Heimseite hat anscheinend auch gesungen, sah zumindest so aus. Gehört hat man das aber leider nicht oft. Was allerdings sehr auffällt ist die absolut katastrophale Abstimmung der Gerade und der Kurve. Wirkt auf einen so, als stünde man zwei Fangruppen gegenüber.Nach der Feierei mit der Mannschaft verlies man das Stadion, gleichzeitig mit den aktiven Düsseldorfern, die sich ausnahmsweise mal gehend statt ren-nend auf den Heimweg machten.Die Heimfahrt verlief ausgelassen, für den ein oder anderen mit etwas zu viel Promille, aber muss ja auch mal sein. Letztendlich kamen wir alle wieder da-heim an mit dem Wissen, ganz klar die Nummer 1 am Rhein zu sein.

Da unsere Adler bereits am Donnerstag in Wolfsburg spielten, bot sich der Fre-itag an um unseren Freunden aus Bern mal wieder einen Besuch abzustat-ten. Weil wir leider nur zu zweit waren, entschieden wir uns, neben dem Heim-spiel gegen HC Davos am Freitag auch noch die Auswärtsfahrt am Samstag nach Genf mitzumachen.Nachdem wir Arbeit und Uni hinter uns gebracht hatten, machten wir uns um

kurz nach Zwei auf den Weg in die Sch-weiz. Die Fahrt in Deutschland war sehr entspannt, aber kaum waren wir einige Kilometer hinter der Grenze gefahren, standen wir auch schon im Stau. Kurz vor Bern staute es sich noch einmal und so kam mein Navi auf die Idee von der Autobahn abzufahren. Was dann folgte sah ungefähr so aus: Landstraße – Dorf aus 5 Häusern - Kreisel – Landstraße...Gegen 18:15 erreichte man endlich den Raum des Commando Ultrà Bern. Emp-fangen wurden wir von zwei Bernern, welche auf uns gewartet hatten. Nach einem Feierabendbier ging es dann zum Stadion. Der SCB stand daheim unter Zugzwang, bei einer Niederlage drohte den Bernern der letzte Tabellenplatz. Nach 4 Minuten ging der Tabellendritte aus Davos aber bereits in Führung. Wenige Minuten später gelang den Bernern der Ausgleich zum 1:1, ehe Davos kurz vor der ersten Drittelpause wieder in Führung ging. Im zweiten Drittel glich der SCB im Pow-erplay erneut aus und so ging es 2:2 ins letzte Drittel. Wenige Minuten nach Wiederanpfiff gelang dem HCD erneut der Führungstreffer. Der Rest des Drit-tels war von vielen Strafen, sowie Chan-cen auf beiden Seiten geprägt. Der SCB

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REISEBERICHTEBERN

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war aber erneut in der Lage die Führung der Davoser zu egalisieren. Nach einer torlosen Verlängerung hatte der SCB im Penaltyschießen das Nachsehen.In den Räumlichkeiten des Commando Ultrà Bern ließ man den Abend bis spät in die Nacht ausklingen.Unterschlupf fanden wir bei einer Ber-ner Freundin, welche ganz in der Nähe des Raumes wohnt. In diesem Moment waren wir auch ziemlich froh, dass der nächtliche Nachhauseweg nicht allzu lang dauerte. „Morgens“ aufgestanden wurden wir von ihr mit reichlich Früh-stück versorgt. Vielen Dank dafür!Gestärkt und frisch geduscht machte man sich auf Richtung Stadt. Mit dem Bus ging es innerhalb weniger Minuten zum Rosengarten in Bern, einem Park, welcher sich hoch über der Stadt be-findet. Obwohl es leicht bewölkt war, genossen wir von dort einen wun-derschönen Ausblick über die Berner Altstadt und die sich durch die Stadt schlängelnde Aare.Anschließend ging es wieder in den Raum um sich bei einem Bier und der ein oder anderen Runde FIFA bzw. Darts auf das kommende Auswärtsspiel einzustimmen. Pünktlich um 16 Uhr fuhr der Bus des Commando Ultrà Bern und

der Berner Halunken los. Obwohl erneut der letzte Tabellenplatz drohte, war der Gästeblock in Genf doch gut gefüllt. Im zweiten Drittel konnte der gut aufgelegte Gästeblock den 0:1 Führungstreffer bejubeln. Die Führung hielt allerdings nicht lange. Nur wenige Minuten später gelang Genf der Ausglei-chstreffer. Kurz vor der Pause brachte Publikumsliebling Calle Andersson den SCB erneut in Führung. Beim 1:2 blieb es durch ein torloses letztes Drittel auch.Dieser wichtige Sieg gegen den Tabel-lenvierten wurde noch Minuten nach Ab-pfiff im Gästeblock gefeiert.Die Rückfahrt im Bus ließen wir im Ge-gensatz zum Rest etwas ruhiger ange-hen, da für uns ja noch die Heimfahrt nach Mannheim anstand. In Bern an-gekommen machten wir uns auch nach kurzer Verabschiedung auf den Weg in die Heimat. Im Schlepptau hatten wir allerdings noch zwei Berner, die am Sonntag mit auf unser Spiel gegen die DEG kamen. Danke Bern für dieses geile Wochenende und eure Gastfreundlichkeit! Auf viele weitere gemeinsame Erlebnisse!MERC und SCB!

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Bremerhaven am 17.11.19Am 17.11.2019 stand das erste Heim-spiel nach der Deutschlandcup Pause an. Da es vor der Pause und auch am Freitag in Augsburg nicht so gut lief, waren viele in der Nordwestkurve, auch wir, nicht zufrieden mit der bis dato gezeigten Leistung. Obwohl es auf alle den Eindruck machte, dass es dieses Jahr eine schlechte Saison geben wird, standen die Adler trotzdem auf Platz 3 der Tabelle. Dies nahmen wir auch zum Anlass unsere Mannschaft mit einer „kleinen“ Heimaktion zu motivieren anstatt die Leistung zu kritisieren. Im Oberrang der Nordwestkurve war ein fast 35 Meter langes Spruchband zu sehen auf dem „Kämpft mit Herz“ „Siegt mit Stolz“ geschrieben war. Zwischen den beiden Satzteilen war außerdem ein Adler zu sehen, der siegesgewillt seine Faust Richtung Himmel streckt. Im Hintergrund waren in der Kurve blau-weiß-rote Schwenker verteilt. Da sich unser Choreoteam erst eine Woche vor dem Spiel dazu entschied diese Aktion zu zeigen, malten wir jeden Tag bis spät abends um diese Choreo zu ermögli-chen. Von Beginn an merkte man der Mannschaft an, dass sie gewollt war für die 3 Punkte zu kämpfen. Dennoch

blieb das erste Drittel torlos. Auch im zweiten Drittel tat sich lange nichts bis Denis Reul 5 Minuten vor der Pause mit einem abgefälschten Schuss von der Blauen die Adler in Führung brachte. Kurz nach Wiederanpfiff erzielte Des-jardnis das wichtige Tor zum 2:0. Huhta-la machte dann noch mit einem schön rausgespielten Tor den 3:0 Heimsieg perfekt. Auch wenn es spielerisch nicht das Beste war, war dieser Arbeitssieg ge-gen Bremerhaven eine Art Wendepunkt und richtungsweisend für die nächsten Wochen. In weiteren neun Partien in der Liga ging unser MERC als Sieger vom Eis.

Berlin am 22.11.19An einem Freitagabend sollten un-sere Adler nach einem nicht optimalen November gegen den einstigen Top-Konkurrenten aus Berlin auflaufen. Aus sechs Partien im November konnten die Monnemer Buwe lediglich einmal als Sieger hervorgehen, man blieb also deu-tlich unter seinen Möglichkeiten und so stand alles auf Umschwung.Nach fünf Minuten im ersten Drit-tel drehten unsere Jungs voll auf und übten enorm viel Druck auf den Kas-

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ten von Dahm aus, so gut wie das gesamte Spielgeschehen fand im geg-nerischen Drittel statt. Nach einem fulminanten ersten Durchgang sollte der Zweite genau so weitergehen oder sogar noch einen oben draufsetzen. Der Mannheimer schlechthin, unsere Num-mer 89, gewann einen starken Zwei-kampf um den Puck und konnte über Desjardins auf einen ebenfalls verdi-enten Mannheimer Spieler passen, und so gelang es dem „weißen Brasilianer“ den Startschuss für 4 Tore im zweiten Drittel zu geben. Im Leben geht nämlich so mancher Schuss daneben, nur einer eben nicht, und zwar der von Denis Reul. Auch im zweiten Drittel fand das Spiel-geschehen über die mindestens die Hälfte der Zeit knapp vor dem Berliner Tor statt, was den „Berlinern“ im Gäste-block überhaupt nicht gefallen haben dürfte. Aber was sich dort versammelt hatte, war sowieso wieder das absolute Elend. Vorneweg über die Hälfte stammt aus dem Rhein-Neckar-Raum und sehen mehr Spiele in Mannheim als in Berlin. Sich es im wohlhabenden Westen gut gehen lassen aber dann alle paar Spiele die Ossi-Attitüde raushängen lassen wollen. Da wundert es kaum, dass ledi-glich vier „Lieder“ beziehungsweise eher

Schlachtrufe mit im Gepäck waren.Umso verwunderlicher die Liedauswahl des DJ’s, denn woher sollen die denn wissen ob Kreuzberger Nächte lang sind. Dort wohnen ja nur noch zugezo-gene Schwaben, die dann über die Gen-trifizierung heulen, während die selbst ernannten Berliner höchstens zweimal im Jahr dieses Shithole von Stadt be-treten. In dieses Bild passt auch die am meisten pöbelnde Frau vom Typ „Gabi mit frechem Kurzhaarschnitt und 30kg zu viel“. Statt sich dem auf dem Eis liegen gebliebenen Eisbär zu widmen, erachteten diese Idioten es als wich-tiger, sich den Mannheimer Fans in den angrenzenden Blöcken zuzuwenden und pöbelten ordentlich, einige wollten sogar schon aus dem Block marschieren. Mehr als Verachtung kann man für dieses Ge-socks aber auch nicht übrighaben.Vor 13.136 Zuschauern zeigten die Adler endlich, dass sie ihren Siegeswil-len nicht verloren haben und nun ein System gefunden haben, diesen auch umzusetzen. Hervorzuheben ist auch noch die schöne Bude von Krämmer.Schlussendlich geht das Ergebnis mit 7:3 absolut in Ordnung, denn auch Ber-lin hatte in der zweiten Pause seine Hausaufgaben gemacht und nochmal

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etwas zurück ins Spiel gefunden, ehe Lehtivuori per Empty-Netter das Ergeb-nis beschließen sollte. Der MERC ist wieder da!

Düsseldorf am 01.12.19Zum ersten Advent empfingen unsere Adler die Düsseldorfer EG. Sonntags 14 Uhr in der Vorweihnachtszeit versprach eine gut gefüllte SAP Arena, stellt die Kurve aber auch vor eine Herausforde-rung, da mit vielen „Eventies“, wie sie gerne abfällig genannt werden, zu rech-nen ist. Bleiben wir lieber bei potenti-ellen neuen Fans die es zu begeistern gilt, sei es sportlich aber auch durch ein einmaliges Fanerlebnis.So kamen 12.194 Zuschauer um einen zunächst nicht souverän beginnenden Sieg zu bejubeln. Mannheim konnte in Führung gehen, allerdings konnten die Gäste noch im ersten Drittel ausglei-chen. Drittel zwei und drei ließen die Gemüter abkühlen, denn Düsseldorf konnte durch je einen Treffer auf 1:3 erhöhen. Es sollte bis 8:30 Minuten vor Spielende dauern bis Mannheim wie-der ins Spiel fand. Dann ging es jedoch gefühlt Schlag auf Schlag, angefangen durch ein Tor des erst 17-Jährigen Tim Stützle. Ihm folgten Smith, Rendulic und

Desjardins und sorgten für den endgül-tigen Stand von 5:3 aus unserer Sicht. Ein dann doch gelungener Hockey Mit-tag fand also ein befriedigendes Ende. Die aktiven Düsseldorfer Fans verließen den Gästeblock nachdem eine Person aus deren Reihen abgeführt wurde, weil er einen „Hitlergruß“ gezeigt haben soll. Möglicherweise haben Ordnungskräfte also ihre Lehre aus dem Spiel gegen Hradec Králové gezogen.

Ingolstadt am 06.12.19Nachdem man bereits fünf Siege in Folge einfahren konnte, sollte gegen nur mittelmäßige Ingolstädter der Nächste her. So traf man sich nach Feierabend mit den Jungs in den Räum-lichkeiten, stimmte sich auf das Spiel ein und betrat schließlich pünktlich zur Pfortenöffnung die Arena, welche für uns einen ruhigen und unspektakulären Spieltag bereithalten sollte. Unsere Adler ließen unseren Gegnern abermals keine Chance, sodass der Spielstand nach 60 gespielten Minuten 4:1 lautete und somit der sechste Sieg in Folge ein-getütet werden konnte. Begleitet wurde dieses Spiel von dem faden Beigeschmack, dass ein Duis-burger Freund aufgrund vermeintlicher

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Vorkommnisse im Rahmen eines vor-angegangenen Spiels ein unberechtig-tes Stadionverbot erhielt. Stabil blei-ben, 475er!

Schwenningen am 13.12.19Zugegebenermaßen liegt dieses Spiel schon einige Tage zurück, sodass meine Erinnerungen recht verschwom-men sind, weshalb ich mich kurz halte: Die wiedererstarkten Adler ließen den künftigen Absteigern aus dem Schwar-zwald keine Chance und fuhren mit einem 3:0-Sieg den achten Triumph in Folge ein. Wir erlebten einen, abseits des Spieles, ereignislosen Spieltag, dem die gegnerische Szene wohl nicht beiwohnen wollte. 220 Kilometer sind zum vermeintlichen „Derby“, auf das der Schwenninger Anhang noch immer mas-turbiert, wohl einfach nicht zumutbar.

Straubing am 22.12.19Letztes Heimspiel vor Weihnachten be-deutet zwei Dinge: Spiel der leuchten-den Herzen und Weihnachtsmarkt! Um 11 Uhr trudelte man auf diesem ein, wo man die nächsten Stunden sich frohlock-end dem warmen Traubenerzeugnis und der ein oder anderen Leckerei hingab. Je mehr Zeit ins Land strich, desto fröhli-

cher wurden wir. Eine Hand voll Freunde aus Bern leistete uns heute ebenfalls Gesellschaft und der Glühweinstand unseres Vertrauens machte heute wohl mehr Umsatz, als die Wochen zuvor. Wie die Gesamtstimmung auf dem Weg zum Stadion war, muss ich wohl nicht erwäh-nen. Da brachten auch die kläglichen Versuche des Fahrers, uns zu bremsen reichlich wenig. Ein richtig komischer Vogel war da am Steuer, unglaublich.An der Arena wurde sich, wie jedes Jahr, mit Herzen eingedeckt, wollte man später doch eine geile Spendensumme auf dem Würfel lesen. Ich musste nun die schwere Entscheidung treffen, trink ich jetzt ein Wasser im Stadion oder die obligatorische Schorle. Ersteres schien vernünftiger, also entschied ich mich für Option 2, was aber im Nachhinein doch kein Fehler war. Im Gästeblock heute doch eine ordentliche Anzahl Straub-inger, hervorzuheben ist hier die Be-teiligung an der Spendenaktion; ob die Szene ebenfalls involviert war, entzieht sich aber meiner Kenntnis.Die Stimmung beim Spiel der leuchten-den Herzen ist immer so eine Sache. Mal ist sie absolut unterirdisch und mal knallt es richtig. Heute hatte die Nordwestkurve einen durchwachsenen

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Tag. Die Lautstärke mal unglaublich gut und eine komplett stehende Arena, mal auch leise Lieder und schwache Mitmachquote. In der zweiten Hälfte des Spiels konnte man aber ein akz-eptables Niveau erreichen, so dass ich den Tag dann doch als zufriedenstellend bezeichne. Spätestens gegen Ende des Spiels und in der Overtime merkte man aber, wie sehr die Kurve den Sieg wollte und dann auch bekam. 2:1 nach Over-time in einem Spiel für Taktikfreunde. Rendulics OT-Treffer war für die einen Erlösung, für die anderen die logische Folge in einem „Spitzenspiel“ der leuch-tenden Herzen, welches eine unglaub-liche Spendensumme von 42.028,39€ einbrachte. WAHNSINN!Der Gästeblock war teilweise wirklich gut hörbar und hatte eine gute Mitmach-quote, das war doch ganz ordentlich. Die Euphorie in Straubing ist doch spürbar. Die Szene war mit ca. 25-30 Leuten an-wesend, da wäre dann doch ein kleines bisschen mehr drin gewesen. Dennoch ein guter Auftritt im Gästeblock, was ich hier wahrlich nicht oft sehe.

Iserlohn am 03.01.20Zum ersten Spiel im neuen Jahr empf-ing unser MERC die blinden Hähne aus

Iserlohn. Gegen den Tabellenletzten sah die ausverkaufte SAP Arena wahrhaftig keinen Leckerbissen. Die Adler fanden jedoch gut in die Partie und erspielten sich zu Beginn einige Chancen. Folg-erichtig folgte auch die Führung. Brent Raedeke, neben Dennis Endras heute der beste Mann auf dem Eis, fälschte einen Schuss von Joonas Lehtivuori unhaltbar zur Führung ab. In der Folge entwickelte sich aber nun zunehmend ein Spiel, in dem sich Iserlohn aufs Ver-teidigen konzentrierte. Die Adler jedoch keine zwingenden Torchancen kreieren konnten. Einzig der Lattenschuss von Rendulic stellte im Mitteldrittel eine Gefahr für das Iserlohner Tor dar. Rendu-lic war auch derjenige, der den zweiten Treffer am heutigen Abend sehenswert vorbereitete. Wieder erzielte Raedeke den Treffer, der neben den Toren vor al-lem heute durch seinen Einsatzwillen auffiel. Dies war auch gleichzeitig der Endstand. Somit ein rundum gelungener Start ins neue Eishockeyjahrzent.

Bremerhaven am 09.01.20Zwar ist der Donnerstag nicht mehr so neu als Spieltag in der Deutschen Eishockey Liga, dennoch ist es unge-wohnt sich donnerstags Shirt, Pulli und

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Schal des Vereins mit auf die Arbeit zu nehmen. Man hat mal wieder die „Ehre“ das sogenannte First Row Live Spiel zu bestreiten. Unser Gegner aus Bremer-haven kennt diese Spiele nur zu Genüge- zu beneiden sind sie in dieser Hinsicht sicherlich nicht. Trotz Donnerstagabend und einer weiten Anreise schafften es ca 20-30 Fans aus Bremerhaven nach Mannheim zu kommen. Manch anderer Verein schafft das nur Sonntagmittag 14 Uhr in den Playoffs. Das erste Drittel war beidseitig gut, Bremerhaven konnte recht früh mit 0:1 in Führung gehen, während man sich selbst zwar viele gute Chancen herausspielen konnte, jedoch den Torerfolg anfangs verpasste. In der 12. Spielminute begann dann Teil 1 der Gala unseres Monnema Bu‘s. Da-vid Wolf erzielte nach genialer Vorarbeit von Desjardins den 1:1 Ausgleich. Das 2. Drittel begann mit einem schnellen Mannheimer Tor, Rendulic zeigte nach 2 Minuten das er nicht nur in Düsseldorf einen „Alleingang“ perfekt abschließen kann. In der anschließenden Überzahl verpasste man den Vorsprung aus-zubauen und so konnte Bremerhaven mit Alber, der gerade von der Strafbank kam, den Ausgleich erzielen. In Folge dessen kam es dann immer mal wie-

der zu kuriosen Szenen, wie beispiels-weise dem 3:2 durch David Wolf der seinen 2. Treffer des Abends erzielte. Ein Pass von hinter dem Tor durch die Beine des Bremerhavener Goalies auf David Wolf der nur noch ins leere Tor vollenden muss. Kurz vor Ende des 2. Drittels ist es wieder Wolf der bei an-gezeigter Strafe seinen Hattrick perfekt machte. Aber damit noch nicht genug. In der Pause scheint er sich nochmals Energie geholt zu haben und trifft An-fang des letzten Drittels mit seinem 4. Treffer des Abends zum 5:2. WOW! Was für ein Abend Junge! Bremerhaven gab sich nicht auf und versuchte nochmals ranzukommen, aber auch Dennis Endras konnte sich nochmals auszeichnen. Stattdessen erhöhten Hungerecker und Järvinen noch auf 7:2 was zugleich der Endstand des Spiels war.Ein klasse Spiel unserer Jungs, vor al-lem von David Wolf, er hatte heute den richtigen Riecher und stand immer Gold-richtig. Für einen Donnerstagabend war die Arena mit knapp 10.000 Besuchern recht gut gefüllt, Stimmung war in Ord-nung jedoch nichts außergewöhnliches.

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Herausgeber: Förderkreis Nonames Mannheim e.V.Verwendete Fotoquellen: foerderkreis-nonames.de, Google-Fotosuche, private Archive

Das Quadrateblatt ist kein Erzeugnis im Sinne des Presserechts, sondern ein Rundschreiben an Freun-de, Bekannte des Förderkreis Nonames Mannheim e.V. und Eishockeybegeisterte! Die Redaktion distan-ziert sich von jeglicher Form der Gewalt, Sachbeschädigung und sonstigen Straftaten. Es spiegeln sich lediglich die Vorgänge des Zeitgeschehens oder der Geschichte wieder. (Strafgesetzbuch§ 131(2)). Bei Fragen/Anregungen könnt ihr euch jederzeit an [email protected] wenden.Alle Rechte und Schreibfehler vorbehalten.

Natürlich bietet der Förderkreis auch in dieser Saison wieder zahlreiche Auswärtsfahrten an, um es möglichst vielen Fans zu ermöglichen, den MERC in den fremden Stadien der Re-publik (meistens leider gar nicht mal so fremd) siegen zu sehen.

Informationen zu den Auswärts-fahrten erhältst du wie immer am Stand des Förderkreises hinter Block 216. Die Jungs dort geben euch bei Fragen gerne Auskunft.

Kleiner Tipp: Mitglieder des Förder-kreisesbekommen alle wichtigen Informationen zu Auswärtsfahrten als Erstes und ganz bequem per Mail geliefert.

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