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1 Wissen & Wärme — Der Newsletter der Schwarzwald AG September 2019 Liebe Freunde der Schwarzwald AG, seit diesem Monat betreibt die wvib Schwarzwald AG ein kleines Büro in Stutt- gart. Miriam Teige, ehemalige Öffentlich- keitsarbeiterin bei Mann & Hummel, hat die Leitung übernommen. Wir wünschen einen guten Start! Ein Büro in Stuttgart? Sind wir nicht der Wirtschaftsverband Industrieller Unter- nehmen in BADEN? Der Schwarzwald ist - geben wir es zu - zur Hälfte schwäbisch. Seit den 70er Jahren ist der wvib im Württember- gischen stark vertreten. Pforzheim, gerade noch Baden und ein starker wvib-Standort, ist nur 30 Minuten von Stuttgart, aber an- derthalb Stunden von Freiburg entfernt. Auch wenn eine einzelne Frau in Stuttgart naturgemäß nicht dieselbe Dienstleistungs-Power wie über 60 Mitarbeiter in Freiburg haben kann, rücken wir mit die- sem Schritt näher an unsere Mitglieder heran. Erfahrungsaustausch auf Chefebene kann im Brezelland Schwaben schlank organisiert werden. Ja, wir können voneinander und miteinander lernen. Hinzu kommt: Stuttgart ist Landeshauptstadt. Baden-Württemberg ist ein starkes Industrieland. Der wvib steht - gemessen an Mitglieds- unternehmen und deren Mitarbeitern und Umsatz oder hauptamt- lichen Verbandsmitarbeitern - auf Platz 2 aller Verbände im Muster- ländle. Dieser Befund hat uns selbst überrascht. Dennoch hat der familiengeprägte industrielle Mittelstand, der oft abseits der Ballungs- zentren weltweit erfolgreich und zu 90 Prozent nicht tarifgebunden ist, keinen hörbaren Fürsprecher auf Landesebene. Das Weltbild des Großraum Stuttgart dominiert auch die Landesperspektive. Im indus- triellen Mittelstand sind die marktwirtschaftlichen Koordinaten häufig klarer als bei Konzernen in Großstädten. Mittelständische Unterneh- mer wollen keine Subventionen und Förderprogrämmle, sondern eine gute Infrastruktur zu einer akzeptablen Steuerbelastung, dann können sie investieren, Arbeitsplätze schaffen und - ja - Steuern be- zahlen. Diese unternehmerische Denkweise hat Baden-Württemberg groß gemacht und daran wollen wir Politik, Medien und Öffentlich- keit immer wieder hörbar erinnern - ab sofort auch in Stuttgart und im äußerst großzügig definierten Schwarzwald sowieso. Ihr Dr. Christoph Münzer September 2019 Inhalt Kunden fordern Auskunft zur RoHS- und REACh-Konformität...... 2 Kennen Sie die Qualität Ihrer Funkversorgung? ............................ 2 Künstliche Intelligenz für kleine und mittlere Unternehmen .......... 2 Finetrading – Finanzierungsinstrument für KMU ........................... 3 Social Credit System in China ...................................................... 3 Energieaudit nach EDL-G ............................................................ 3 A1-Bescheinigung elektronisch beantragen .................................. 4 Verfall von Urlaubsansprüchen: Konkrete Aufforderungspflicht des Arbeitgebers auch für vorangegangene Kalenderjahre ........... 4 Aktuelle Angaben im Transparenzregister notwendig................... 4 Menschen in der Schwarzwald AG ............................................... 5 Was war ...................................................................................... 6 Was kommt ................................................................................. 8 Wissen & Wärme Weil vieles in Bewegung ist Globalisierung, Digitalisierung, Greta, Trump, Johnson und Co. Fast täglich liest man, dass der nächste Megatrend auf uns zukommt und alles grundsätzlich auf den Kopf stellt. Vieles ist in Bewegung. Auch die wvib-Akademie. Wirtschaft und Gesellschaft wandeln sich heute schneller als zur Zeit der industriellen Revolution. Neue Kräfte krempeln in Zeiten von ständiger Erreichbarkeit und direkter Push-Benachrichtigung be- kannte Mechanismen um. Menschen brauchen ständig neue Kompetenzen und Entwick- lungsmöglichkeiten, um sich diesen Herausforderungen anzupassen und die Chancen zu ergreifen. Weiterbildung im Netzwerk, garantiert up-to-date. Die Seminare der wvib-Akademie entstehen aus dem täglichen Austausch mit Ih- nen. Die Seminarplanung läuft auf Hochtouren. Unser Angebot um- fasst rund 380 Seminare aus den Bereichen Betriebswirtschaft, Tech- nologie und Recht. Darunter 60 neue Seminare, passgenau für Sie konzipiert. Auch als Inhouse-Seminar buchbar und auf Ihre Firmen- bedürfnisse angepasst. Freuen Sie sich auf den brandneuen Akademie-Katalog 2020. Er wird Ende Oktober den Weg auf Ihren Schreibtisch finden. Viel Spaß beim Erkunden unseres Angebots. Bleiben Sie in Bewegung! A Philine [email protected] wvib-Innovationstag 2019 Innovationsmotor Mittelstand | Dienstag, 19. November 2019 | Testo SE & Co. KGaA | Titisee-Neustadt

New September 2019 Wissen & Wärme - wvib · 2019. 8. 29. · 2 September 2019 Wissen & Wärme — Der Newsletter der Schwarzwald AG Technologie Kunden fordern Auskunft zur RoHS-

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1Wissen & Wärme — Der Newsletter der Schwarzwald AG September 2019

Liebe Freunde der Schwarzwald AG,

seit diesem Monat betreibt die wvib Schwarzwald AG ein kleines Büro in Stutt-gart. Miriam Teige, ehemalige Öffentlich-keitsarbeiterin bei Mann & Hummel, hat die Leitung übernommen. Wir wünschen einen guten Start! Ein Büro in Stuttgart? Sind wir nicht der Wirtschaftsverband Industrieller Unter-

nehmen in BADEN? Der Schwarzwald ist - geben wir es zu - zur Hälfte schwäbisch. Seit den 70er Jahren ist der wvib im Württember-gischen stark vertreten. Pforzheim, gerade noch Baden und ein starker wvib-Standort, ist nur 30 Minuten von Stuttgart, aber an-derthalb Stunden von Freiburg entfernt. Auch wenn eine einzelne Frau in Stuttgart naturgemäß nicht dieselbe Dienstleistungs-Power wie über 60 Mitarbeiter in Freiburg haben kann, rücken wir mit die-sem Schritt näher an unsere Mitglieder heran. Erfahrungsaustausch auf Chefebene kann im Brezelland Schwaben schlank organisiert werden. Ja, wir können voneinander und miteinander lernen.

Hinzu kommt: Stuttgart ist Landeshauptstadt. Baden-Württemberg ist ein starkes Industrieland. Der wvib steht - gemessen an Mitglieds-unternehmen und deren Mitarbeitern und Umsatz oder hauptamt-lichen Verbandsmitarbeitern - auf Platz 2 aller Verbände im Muster-ländle. Dieser Befund hat uns selbst überrascht. Dennoch hat der familiengeprägte industrielle Mittelstand, der oft abseits der Ballungs-zentren weltweit erfolgreich und zu 90 Prozent nicht tarifgebunden ist, keinen hörbaren Fürsprecher auf Landesebene. Das Weltbild des Großraum Stuttgart dominiert auch die Landesperspektive. Im indus-triellen Mittelstand sind die marktwirtschaftlichen Koordinaten häufig klarer als bei Konzernen in Großstädten. Mittelständische Unterneh-mer wollen keine Subventionen und Förderprogrämmle, sondern eine gute Infrastruktur zu einer akzeptablen Steuerbelastung, dann können sie investieren, Arbeitsplätze schaffen und - ja - Steuern be-zahlen. Diese unternehmerische Denkweise hat Baden-Württemberg groß gemacht und daran wollen wir Politik, Medien und Öffentlich-keit immer wieder hörbar erinnern - ab sofort auch in Stuttgart und im äußerst großzügig definierten Schwarzwald sowieso.

Ihr

Dr. Christoph Münzer

September 2019

Inhalt

Kunden fordern Auskunft zur RoHS- und REACh-Konformität ...... 2Kennen Sie die Qualität Ihrer Funkversorgung? ............................ 2Künstliche Intelligenz für kleine und mittlere Unternehmen .......... 2Finetrading – Finanzierungsinstrument für KMU ........................... 3Social Credit System in China ...................................................... 3Energieaudit nach EDL-G ............................................................ 3A1-Bescheinigung elektronisch beantragen .................................. 4Verfall von Urlaubsansprüchen: Konkrete Aufforderungspflicht des Arbeitgebers auch für vorangegangene Kalenderjahre ........... 4Aktuelle Angaben im Transparenzregister notwendig ................... 4Menschen in der Schwarzwald AG ............................................... 5Was war ...................................................................................... 6Was kommt ................................................................................. 8

Wissen & Wärme

Einen starken September wünscht

Weil vieles in Bewegung ist

Globalisierung, Digitalisierung, Greta, Trump, Johnson und Co. Fast täglich liest man, dass der nächste Megatrend auf uns zukommt und alles grundsätzlich auf den Kopf stellt. Vieles ist in Bewegung. Auch die wvib-Akademie.Wirtschaft und Gesellschaft wandeln sich heute schneller als zur Zeit der industriellen Revolution. Neue Kräfte krempeln in Zeiten von ständiger Erreichbarkeit und direkter Push-Benachrichtigung be-kannte Mechanismen um.

Menschen brauchen ständig neue Kompetenzen und Entwick-lungsmöglichkeiten, um sich diesen Herausforderungen anzupassen und die Chancen zu ergreifen.

Weiterbildung im Netzwerk, garantiert up-to-date. Die Seminare der wvib-Akademie entstehen aus dem täglichen Austausch mit Ih-nen. Die Seminarplanung läuft auf Hochtouren. Unser Angebot um-fasst rund 380 Seminare aus den Bereichen Betriebswirtschaft, Tech-nologie und Recht. Darunter 60 neue Seminare, passgenau für Sie konzipiert. Auch als Inhouse-Seminar buchbar und auf Ihre Firmen-bedürfnisse angepasst.

Freuen Sie sich auf den brandneuen Akademie-Katalog 2020. Er wird Ende Oktober den Weg auf Ihren Schreibtisch finden. Viel Spaß beim Erkunden unseres Angebots. Bleiben Sie in Bewegung!A Philine [email protected]

wvib-Innovationstag 2019Innovationsmotor Mittelstand | Dienstag, 19. November 2019 | Testo SE & Co. KGaA | Titisee-Neustadt

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2 Wissen & Wärme — Der Newsletter der Schwarzwald AGSeptember 2019

Technologie

Kunden fordern Auskunft zur RoHS- und REACh-Konformität

Nach der RoHS Richtlinie 2011/65/EU (Restriction of Hazar-dous Substances) unterliegen seit 22. Juli nahezu alle Geräte, die irgendwie mit Strom betrieben werden, bestimmten Stoff-verboten oder zumindest Einschränkungen. Ebenso steht seit dem 27. Juni 2018 mit Blei (CAS Nummer 7439-92-1) auch ein in der Industrie vielfach vorkommender Stoff auf der sogenannten SVHC Stoff (Substances of Very High Concern) der ECHA (Europäische Chemikalienagentur). Damit ist Blei, z. B. in Dreh- und Frästeilen zwar nicht verboten, aber die Lieferanten ha-ben eine proaktive Informationspflicht.

Über Blei hinaus gibt es einzelne Stoffe, z. B. Hexahydrome-thylphthalic anhydride, die in Elektronikkomponenten enthalten sind und die auf der SVHC-Liste stehen. Auch diese Information muss in der Lieferkette weitergegeben werden, so dass Kunden ver-stärkt nach RoHS- oder REACh-Konformität fragen. Material-Schad-stoffmanagement wird dadurch zum Thema für die Unternehmen in der Schwarzwald AG.

Die Fragen, die sich dabei stellen sind: Wie erhält das Unterneh-men die Information von seinen Lieferanten? Wie wird diese gespei-chert und verarbeitet? Wie an die Kunden weitergegeben? Das Gan-ze sollte zum einen rechtssicher, zum anderen effizient und mit möglichst wenig Aufwand erfolgen. Aufwand und mögliche Risiken sollten dabei im Verhältnis stehen.

Der wvib bietet am 12. Dezember einen Zusatztermin für das Se-minar RoHS 2 und die Norm EN IEC 63000 an. Zudem ist für den Herbst ein Fach-Erfahrungsaustausch zum Thema Material Compli-ance geplant.

Zu diesem Thema informiert Sie A Edgar [email protected]

Kennen Sie die Qualität Ihrer Funkversor-gung?

Die Abdeckung mit WLAN auf dem ganzen Firmengelände ist heute zum Standard geworden. In der Produktion gibt es im-mer mehr Anwendungen, die kabellose Datenübertragung voraussetzen. Funktechnik bietet sich überall dort an, wo drahtgebundene Kommunikation Probleme bereitet, wie z. B. bei bewegten Maschinenteilen oder fahrerlosen Transport-systemen.Wireless einzusetzen beinhaltet jedoch wesentlich mehr, als eine Lei-tung durch WLAN zu ersetzen. Die „Umgebung“ spielt eine große Rolle. Die Daten sind in einem „Shared Medium“, das beliebige Teil-nehmer nutzen. Bei einem Blick in die WLAN- oder Bluetooth-Ver-bindungen des Smartphones befinden sich auch „fremde“ Fre-quenznutzer auf dem Firmengelände. Es kommt häufiger zu Störungen. Manche Fehler werden kaum wahrgenommen, andere führen zu Latenzproblemen (Verzögerungszeit). Meist tauchen sie sporadisch auf und sind nicht rekonstruierbar.

Eine Netz- und Spektrumsinventur schafft Abhilfe und ist Grundla-

ge für die zukünftige Bedarfsplanung. Durch Messungen wird die reale Frequenz- und Netzumgebung erstellt. Ein Monitoring-System vergleicht diesen SOLL-Zustand (Frequenzdatenbank) mit dem IST und meldet Abweichungen. Der „Königsweg“ der Funkverbindung ist die Lizenzierung einer eigenen Frequenz für das Unternehmen. Dies soll künftig mit dem Mobilfunk Standard 5G ermöglicht werden.

In industriellen Automatisierungssystemen wird immer öfter die drahtlose Funkkommunikation eingesetzt – auch bei sicherheitsge-richteten Steuerungssystemen. Bei mobilen Anwendungen, wie etwa fahrerlosen Transportsystemen, ist Funkkommunikation oft die einzige Möglichkeit, Automatisierungsdaten und sicherheitsgerichte-te Signale, wie „Not-Halt“, vom oder zum Fahrzeug zu übertragen.

Bei der Kommunikation über Wireless ist besonders interessant, dass auch die Übertragung sicherer Daten im Sinne der funktionalen Sicherheit (Safety) über Funkverbindungen möglich ist. Werden für den Indus triebereich geeignete Komponenten eingesetzt, hat die drahtlose Technik Vorteile.

Bei den FTS ist mit Safetynet p auch die Übertragung der Not-Halt-Signale über Funk möglich. Bei Portalkranen sollen Sicherheitsfunk-tionen häufig Überlastungen oder Kollisionen vermeiden, auch diese sichere Kommunikation kann per Funk erfolgen.A Klaus [email protected]

Künstliche Intelligenz für kleine und mittlere Unternehmen

Im Rahmen des Innovationswettbewerbs „Künstliche Intelli-genz (KI) für kleine und mittlere Unternehmen (KMU)“ fördert das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg besonders innovative Forschungs- und Entwicklungsprojekte von Konsortien aus KMU und For-schungseinrichtungen. Insgesamt werden 1,75 Mio. Euro (max. 300 TEUR pro Projekt) bereitgestellt.Der Innovationswettbewerb richtet sich an gemeinsame For-schungs- und Entwicklungsvorhaben, die sich an konkreten Bedar-fen von Unternehmen orientieren. Auf deren Basis sollen neue und verbesserte KI-basierte Produkte, Dienstleistungen, Prozesse und Geschäftsmodelle entstehen.

Bei den Vorhaben soll es auch darum gehen, die Kommerzialisie-rung von „KI made in Baden-Württemberg“ voranzutreiben. Durch den innovativen Einsatz von Verfahren, Algorithmen und tech-nischen Lösungen der KI sollen zusätzliche Wertschöpfungspotenzi-ale erschlossen werden.

KI ist ein möglicher Hebel, um neue Stärken für den Wirtschafts-standort zu erschließen. Projektkonsortien, die am Innovationswett-bewerb teilnehmen wollen, müssen aus mindestens zwei mittelstän-dischen Unternehmen und mindestens einer Forschungseinrichtung aus Baden-Württemberg bestehen, können aber auch weitere Part-ner umfassen.

Der Wettbewerb ist nicht auf bestimmte Branchen oder Anwen-dungsfelder der Künstlichen Intelligenz begrenzt, sondern ist für ge-werbliche Unternehmen aus allen Branchen offen. Die vollständigen Bewerbungsunterlagen finden Sie unter: https://t1p.de/6pci. Die Be-werbungsfrist endet am 16. Oktober 2019. A Petra [email protected]

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3Wissen & Wärme — Der Newsletter der Schwarzwald AG September 2019

Betriebswirtschaft

Finetrading - Finanzierungsinstrument für KMU

Mit Finetrading können sich Unternehmen Waren von einem Zwischenhändler vorfinanzieren lassen. Damit machen sie sich unabhängiger von ihrer Hausbank und können längere Zahlungsziele nutzen.Auf Deutsch Wareneinkaufsfinanzierung genannt, entwickelt sich das Finetrading zunehmend zu einem Finanzierungsinstrument auch für kleine und mittelständische Unternehmen (KMU). Dabei profitie-ren sie von der Vereinfachung und Flexibilisierung der Finanzie-rungsabläufe durch digitale, bankenunabhängige Plattformen.

Gerade in Branchen wie dem Maschinenbau ist die Kapitalbindung im Umlaufvermögen von der Beauftragung eines Projekts bis zu dessen Endabnahme und vollständigen Fakturierung oft sehr hoch. Daraus entstehende Liquiditätsengpässe müssen durch teure Kontokorrent-kredite abgedeckt werden oder durch eigene verlängerte Zahlungs-ziele, die mit entsprechend höheren Einkaufspreisen einhergehen.

Beim Finetrading kauft der Finetrader die Rohmaterialien für den Maschinenbauer und bezahlt diese sofort an den Lieferanten. Gleich-zeitig gewährt er dem Maschinenbauer ein Zahlungsziel von im Nor-malfall 120 Tagen. So profitiert dieser gleich von mehreren Vorteilen:  Kurzfristige Liquidität im Einkauf  Skonti und Rabatte können gezogen werden  Kredit- bzw. Kontokorrentlinien bei der Hausbank werden entlastet  Die Einnahmen aus dem Fertigerzeugnis sind in der Regel bereits

generiert, wenn die Zahlung für die Rohstoffe an den Finetrader fällig wird

  Rohstoffe von Märkten mit volatilen Einkaufspreisen können stra-tegisch bevorratet werden

  Bankenübliche Sicherheiten für die Einkaufsfinanzierung entfallen  Verbesserung von Kennzahlen/Cash-Flow/Bonität/RatingNachteil des Finetradings waren bisher vor allem die damit verbun-denen Gebühren. Doch während das Finetrading früher vor allem Großunternehmen vorbehalten war, haben sich in den letzten Jahren vermehrt Finetrading-Anbieter etabliert, die den gesamten Prozess digital abwickeln und Mikro-Kreditlinien für kleine und mittelstän-dische Unternehmen anbieten. Damit wird die Wareneinkaufsfinan-zierung auch für KMU zur interessanten Finanzierungs-Option.

Mehr zum Thema erfahren Sie beiAMarc [email protected]

Social Credit System in China

Eine neue zusätzliche Herausforderung zu den wirtschaftli-chen Themen in China (Aufbau des Marktes, ggfs. Produktion) ist seit kurzem die politisch-soziale Komponente in Form des so genannten „Social Credit Point System“. Die Behörden in China sprechen bisher von einem gesellschaftlichen Bonussystem, das gutes Verhalten von Individuen belohnt. Laut einem Bericht des MERICS (Mercator Institute for China Studies) handelt es sich dabei um 40 chinesische Behörden, die zusammen dieses System aufbauen. Ziel ist es, Personen in China zu bewerten und gleichzeitig zu steuern. Momentan wird an der Zusammenführung von Daten mit Hilfe einer einheitlichen Identitätsnummer gearbeitet. Zukünftig ist auch über

Sensorik und Kameras eine Echtzeitbewertung denkbar. Es ist geplant, diese Systematik ab 2020 auch auf Unternehmen

auszuweiten. Davon betroffen sind auch ausländische Firmen. Es gibt schwarze Listen für Personen, wenn sie beispielsweise Schulden haben oder auch für Unternehmen, wenn sie nicht alle Gesetze einhalten.

Die Einschränkungen können bedeuten, dass die eigenen Kinder keinen Zugang zu Privatschulen erhalten, oder dass sich Lieferanten und Kunden von Firmen distanzieren.

Schon heute kann der eigene Status geprüft werden. Ein so ge-nannter Social Credit Score, der mit einem „irregulären“ Eintrag be-ginnt und zu einem Eintrag auf eine Blacklist führen kann. Dieser Eintrag wird mit Disziplinarmaßnahmen geahndet und kann z. B. Reiseeinschränkungen bei Führungspersonal bedeuten.

Vor allem die Unternehmen, die eine Niederlassung in China haben, sind gezwungen, sich mit dieser Thematik zu beschäftigen, um im Unternehmen Regeln zu vereinbaren, wie damit umgegangen wird.

Die nächste Sitzung der Fach-Erfa China findet am 22. Oktober statt. Auch dieses Thema wird auf der Agenda stehen. Weitere In-formationen gibt Ihnen gerne A Daniela [email protected]

Energieaudit nach EDL-G

Die Durchführung des Energieaudits nach EDL-G (Energie-dienstleistungsgesetz) war erstmals bis zum 05.12.2015 gesetzlich verpflichtend für alle Nicht-KMU und ist alle vier Jahre zu wiederholen. Die Umsetzungsfrist des zweiten Ener-gieaudits für jedes Unternehmen endet individuell vier Jahre nach Abschluss des ersten Energieaudits. Stichtag ist das jeweilige Abschlussdatum (Unterschrift auf dem Energie-auditbericht), also in der Regel schon vor dem 05.12.2019. Der Bundestag hat durch einen Änderungsantrag in seiner Sitzung am 27. Juni Änderungen zum EDL-G beschlossen, denen der Bun-desrat am 20. September noch zustimmen muss:

Bagatellgrenze: Unternehmen mit einem Gesamtenergiever-brauch < 500.000 kWh werden künftig von der Pflicht eines voll-ständigen Energieaudits nach DIN EN 16247-1 befreit. Sie müssen dem Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) ledig-lich Angaben zum Unternehmen, dem Gesamtenergieverbrauch (in kWh, aufgeschlüsselt nach Energieträgern) sowie den Energiekosten über eine Online-Eingabemaske mitteilen.

Begründet wird diese Änderung mit den Erfahrungen aus den er-sten Energieaudits, da für diese Unternehmen ein Energieaudit nicht kostenwirksam sei. Vorbehaltlich des Beschlusses des Bundesrates, ergeben sich noch weitere Änderungen im EDL-G:  Anforderungen an Energieaudits: Die in einem Energieaudit auf-

zuführenden Analysen müssen konkretisiert werden, beispiels-weise die Amortisation, Rentabilität und der Kapitalwert einer Investition aufgeführt werden.

  Qualität der Energieauditoren: Künftig sollen Energieauditoren regelmäßige fachbezogene Fortbildungen nachweisen.

  Nachweisführung: Unternehmen müssen nach Fertigstellung des Energieaudits innerhalb von zwei Monaten eine Meldung dazu an das BAFA über ein elektronisches Portal schicken.

AManfred [email protected]

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4 Wissen & Wärme — Der Newsletter der Schwarzwald AGSeptember 2019

Recht

A1-Bescheinigung elektronisch beantragen

In einem früheren Artikel hatten wir bereits auf die Not-wendigkeit der A1-Bescheinigung bei Auslandstätigkeiten hingewiesen. Diese ist auch dann zu beantragen, wenn Ar-beitnehmer nur kurz ins EU-Ausland reisen. Eine zeitliche Toleranzgrenze gibt es nicht. Selbst bei einem Aufenthalt von nur wenigen Stunden im EU-Ausland, etwa für eine Bespre-chung, handelt es sich um eine Entsendung.Diese Bescheinigungen sind seit dem 1. Juli zwingend elektronisch zu beantragen. Das bedeutet: Es werden keine Anträge in Papier-form mehr entgegengenommen.

Wenn alle Voraussetzungen für die Bescheinigung erfüllt sind, soll die Bescheinigung innerhalb von drei Arbeitstagen von den zustän-digen Stellen (i. d. R. Krankenkassen) auf elektronischem Weg ver-sandt werden. Da das Auftragsvolumen bei den Krankenkassen mit-unter sehr hoch ist, empfiehlt sich eine rechtzeitige Beantragung.

Gerade in Österreich und Frankreich werden verstärkt Kontrollen durchgeführt und Geldstrafen verhängt, wenn die A1-Bescheini-gung nicht mitgeführt wird. Im Einzelfall sollte mindestens der An-trag auf Ausstellung der A1-Bescheinigung vorgelegt werden kön-nen, um Sanktionen zu vermeiden.

Die technischen Voraussetzungen an die elektronische Beantra-gung knüpfen an das jeweilige Lohnprogramm an. Weiterführende Informationen zum elektronischen Antrags- und Bescheinigungsver-fahren A1 finden Sie in den gleichnamigen Gemeinsamen Grundsät-zen der Gesetzlichen Krankenkassen auf der Website https://www.gkv-datenaustausch.de/arbeitgeber/entsendung/entsendung.jsp.

Fragen beantwortet gerne A Frank Wolf [email protected]

Verfall von Urlaubsansprüchen: Konkrete Aufforderungspflicht des Arbeitgebers auch für vorangegangene Kalenderjahre

Im Februar dieses Jahres hat das Bundesarbeitsgericht (BAG) entschieden, dass der Urlaubsanspruch eines Arbeitnehmers nur verfallen kann, wenn ihn der Arbeitgeber konkret dazu aufgefordert hat, seinen Urlaub zu nehmen und er ihn zudem klar und rechtzeitig darauf hingewiesen hat, dass der Urlaub anderenfalls mit Ablauf des Urlaubsjahres erlischt (siehe W&W, April 2019). Das Landesarbeitsgericht (LAG) Köln geht in seiner Entscheidung vom 9. April (Az.: 4 Sa 242/18) noch einen Schritt weiter.Diese Initiativlast des Arbeitgebers, die für die Verwirklichung des Urlaubsanspruchs des Arbeitnehmers erforderlich ist, soll sich laut den Kölner Arbeitsrichtern nämlich nicht nur auf das laufende Ur-laubsjahr, sondern auch auf den Urlaub aus vorangegangenen Ka-lenderjahren beziehen.

Im Kölner Fall begehrte ein Arbeitnehmer einen finanziellen Aus-gleich für in den Jahren 2014, 2015 und 2016 nicht gewährten Ur-laub. Nach der Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs und des BAG sei es nach § 7 Abs. 1 S. 1 BUrlG dem Arbeitgeber vorbe-halten, die zeitliche Lage des Urlaubs unter Berücksichtigung der

Urlaubswünsche des Arbeitnehmers festzulegen. Erst die Erfüllung der hieraus abgeleiteten Mitwirkungsobliegenheit des Arbeitgebers, den Arbeitnehmer in die Lage zu versetzen, seinen Urlaub auch tat-sächlich zu nehmen, führt zur zeitlichen Begrenzung des Urlaubsan-spruchs nach § 7 Abs. 3 BUrlG. Diese Obliegenheit des Arbeitgebers sei laut LAG Köln dabei nicht nur auf den originären Urlaubsan-spruch im laufenden Kalenderjahr beschränkt, sondern erstrecke sich auch auf Urlaub aus vorangegangenen Kalenderjahren. Da der Arbeitgeber seiner Mitwirkungsobliegenheit im Streitfall nicht nach-gekommen war, habe der Urlaubsanspruch für die o.g. Jahre nicht nach § 7 Abs. 3 S. 1 BUrlG verfallen können. Der nicht genommene Urlaub war deshalb gemäß § 7 Abs. 4 BUrlG abzugelten.

Um ein Auflaufen von Urlaubsansprüchen aus mehreren Urlaubs-jahren zu verhindern, müsste nach der derzeitigen Rechtsprechung der Arbeitgeber den Arbeitnehmer also nicht nur rechtzeitig dazu auffordern, seinen Urlaubsanspruch im laufenden Urlaubsjahr wahr-zunehmen, sondern er müsste dies auch für etwaige Resturlaubsan-sprüche aus den Vorjahren nachholen, um sich später wirksam auf einen Urlaubsverfall berufen zu können.A Tobias Kern [email protected]

Aktuelle Angaben im Transparenzregister notwendig

Ihre Meldepflichten erfüllen mittelständische Unternehmen in der Regel durch ihren Eintrag ins Handelsregister. Seit dem 26.06.2017 gibt es auch das Transparenzregister, das im Rahmen der Umsetzung der Vierten EU Geldwäscherichtlinie in Kraft trat. Es wird in Köln beim Bundesverwaltungsamt geführt und gibt Auskunft über den wirtschaftlich Berechtigten nach § 18 GWG.

Alle wirtschaftlich Berechtigten eines Unternehmens, die mehr als 25 Prozent der Kapitalanteile halten, sind meldepflichtig. Angege-ben werden muss jeweils der vollständige Name, Geburtsdatum, Wohnort sowie Art und Umfang des wirtschaftlichen Interesses.

Diese zunächst aufwendig anmutende Prozedur wird dadurch er-leichtert, dass auf bereits vorhandene Registerdaten des Handelsregi-sters zurückgegriffen wird. Die Meldepflicht der Vereinigung entfällt („gilt als erfüllt“), wenn sich die Angaben aus dem Handelsregister etc. ergeben oder wenn es sich um eine börsennotierte Aktiengesell-schaft handelt (§ 20 II GwG). Die weiteren Pflichten der Vereinigung (einholen, aufbewahren, aktuell halten) sind allerdings nicht suspen-diert, auch wenn das Handelsregister etc. die Daten bereits enthält.

Der Handelsregistereintrag reicht jedoch nicht, wenn es in Unter-nehmen Treuhandverträge gibt. Unter Umständen reicht er auch nicht bei Nießbrauchrechten, bei Beteiligungen in Form einer stillen Beteiligung sowie bei Kommanditbeteiligungen.

Nach Angaben des Bundesverwaltungsamtes sind Einzelkaufleu-te, Gesellschaften bürgerlichen Rechts oder offene Handelsgesell-schaften, die noch nicht im Handelsregister eingetragen sind, nicht meldepflichtig zum Transparenzregister.

Kompliziert wird es, wenn es um die wirtschaftliche Berechtigung durch eine mittelbare Kontrolle geht oder bei treuhänderisch gehal-tenen wirtschaftlichen Berechtigungen.

Auskünfte erteilt Ihnen hierzuA Heidrun Riehle [email protected]

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5Wissen & Wärme — Der Newsletter der Schwarzwald AG September 2019

Menschen in der Schwarzwald AG

Verstorben sind

20.07.2019 Erwin Aberle Richard Neumayer Gesellschaft f. Umformtechnik mbH, Hausach

01.08.2019 Valentin RothValentin Roth GmbH, Niedereschach

11.08.2019 Gerhard HinzschHINZSCH Schaumstofftechnik GmbH & Co. KG, Mönchsweiler

Der wvib sagt Danke

Mehr als 14 Jahre war sie die gute Seele des wvib-Technolo-gie-Teams – jetzt ist Angelika Kürz zum 31. August in den Ruhestand gegangen. Zunächst 2005 als Sekretärin im damaligen Referat Technik, später als Assistentin im Team Technologie, organisierte Angelika Kürz mit viel Hingabe und äußerster Zuverlässigkeit Seminare, Fach-Erfas und Veranstaltungen und begleitete über all die Jahre die enorme Ver-größerung und Erweiterung des Technologie-Angebots.

Viele wvib-Mitglieder kennen sie vor allem vom Telefon, wo sie sich immer freundlich und engagiert um die Wünsche der Mitglieder kümmerte. Mit ihrem guten Gespür für Situationen, gepaart mit Hilfsbereitschaft und Offenheit, war sie stets ein Garant für ein gutes Arbeitsklima.

Ihr „Baby“ war sicherlich der Lehrgang zum Lean Manager, denn von Beginn an kümmerte sie sich um die Organisation des mit zwölf Teilen, mehreren Best-Practice-Tagen in Unternehmen und drei Prüfungen am aufwendigsten zu organisierenden Lehrgangs im wvib-Schulungsangebot. Und im Dschungel von Skripten, Prüfungs-unterlagen, Speisekarten, Zertifikaten, Test-Prüfungsfragen und Teilnehmerlisten für Gastgeberunternehmen waren „vergessen“ und „übersehen“ zwei Vokabeln, die bei Angelika Kürz nie vor-kamen. So verwundert es nicht, dass sie sich auch den Übergang in den Ruhestand ebenso wohl überlegt und organisiert hat.

Reisen, Wandern und der eigene Garten stehen nun verstärkt im Vordergrund, vor allem aber Zeit für die Enkelkinder will sie sich neh-men. Das ganze wvib-Team bedankt sich herzlich für die tolle Zu-sammenarbeit in den vergangenen Jahren und wünscht alles Gute, vor allem natürlich Gesundheit, für den neuen Lebensabschnitt.

Geburtstage unserer Mitglieder

60. Christoph Mozer am 6. SeptemberRHEINTACHO Messtechnik GmbH, Freiburg

Manfred Jagiella am 16. SeptemberEndress+Hauser Conducta GmbH+Co. KG, Gerlingen

Bernd Straub am 20. SeptemberFREICON GmbH & Co. KG, Freiburg

Rolf Anti am 26. SeptemberJ. Schneider Elektrotechnik GmbH, Offenburg

65. Dieter Stockkamp am 13. SeptemberSLG Kunststoff GmbH, Bernau

Thomas Springmann am 16. SeptemberBieler + Lang GmbH, Achern

Otmar Gutmann am 21. September Color Metal GmbH, Heitersheim

75. Claus G. Wandres am 4. SeptemberWandres GmbH micro-cleaning, Stegen

Firmenjubiläen

50 Jahre STEIN Automation GmbH, Villingen- Schwenningenam 1. September

Weißer + Grießhaber GmbH, Mönchweilerim September

100 Jahre Progress-Werk Oberkirch AG, Oberkircham 6. September

Wir gratulieren

Zehn Mitgliedsunternehmen gehören zu den TOP 100 Innovatoren: AP&S International GmbH, Donaueschingen; CorTec GmbH, Frei-burg; ETO MAGNETIC GmbH, Stockach; HECHT Contactlinsen GmbH, Au; Homag Group AG, Schopfloch; inpotron Schaltnetzteile GmbH, Hilzingen; K.I.S. Kronauer Industrieschilder GmbH, Kronau; MCD-Elektronik GmbH, Birkenfeld; SBS-Feintechnik GmbH & Co. KG, Schonach; Wiha Werkzeuge GmbH, Schonach.

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6 Wissen & Wärme — Der Newsletter der Schwarzwald AGSeptember 2019

Was war ...

Industrieller Mittelstand meets Bundesliga

v.l.n.r.: wvib-Präsident Thomas Burger, Jochen Saier (Vorstand Sport, SC Frei-

burg), Oliver Leki (Vorstand Finanzen, SC Freiburg), Christian Seifert (DFL-Ge-

schäftsführer) und Lennert Brinkhoff vom SWR

Kontinuität statt Aktionismus. Das ist nicht nur das Erfolgsre-zept des SC Freiburg, das passt auch zu den über 1.000 Mit-gliedsunternehmen der wvib Schwarzwald AG. Bei der von der wvib Schwarzwald AG organisierten Veranstaltung „Chefsache Fußball: Das Geschäftsmodell Bundesliga“ trafen sich über 160 Unternehmer in der vitra.Lounge im Schwarzwald-Stadion und diskutierten über die Zukunft des SC Freiburg und der Bundesliga.

Im Laufe einer Podiumsdiskussion wurde deutlich: Der SC Freiburg ist mit seinen rund 300 Mitarbeitern und 100 Millionen Euro Jahres-umsatz ein typisches mittelständisches Unternehmen – und doch so anders als die Anderen.

Thomas Burger lobte die branchenuntypische, konsequente Aus-richtung auf ein nachhaltiges Gesamtkonzept. Das hat auch die Un-ternehmen der Schwarzwald AG so erfolgreich gemacht: „Die Ein-stellung, nicht gleich bei jedem neuen und noch so modischen Fremdwort in unangebrachte Panik zu verfallen, hat den industriel-len Mittelstand im Südwesten zu dem gemacht, was er heute ist: das Rückgrat der deutschen Wirtschaft“.A Filip [email protected]

Wie verändert Künstliche Intelligenz Wirt-schaft und Gesellschaft?

Katzen schmusen, fauchen und jagen Mäuse. Sie haben unter-schiedliche Farben. Der Mensch kann das Tier in seinen unter-schiedlichen Facetten stets als Katze erkennen. Doch die Ma-schine? Höhere Rechnerkapazitäten, Erkenntnisse aus der Videospielentwicklung und ein seit Jahrzehnten bekanntes mathematisches Verfahren erlauben es heute auch Kollege Computer, die launischen Wesen ihrer Art zuzuordnen.So beginnt die Berichterstattung der Badischen Zeitung zu der ge-meinsam organisierten Veranstaltung „BZ-Hautnah“ – live und vor Ort, beim Best-Practice-Beispiel Sick AG in Waldkirch.

Das Highlight der Veranstaltung bildete eine Podiumsrunde, bei der Dr. Robert Bauer (Vorstandsvorsitzender, Sick AG), Prof. Dr. Tho-mas Brox (Professor für Mustererkennung und Bildverarbeitung am

Institut für Informatik, Universität Freiburg), Prof. Dr. Tim Krieger (Professor für Wirtschaftspolitik, Universität Freiburg) und Vanessa Barth (Vorstandsmitglied IG Metall, Digitalisierungs- und Crowd-sourcing-Expertin) zu einer lebhaften Diskussion beitrugen. Die vier Diskutanten nahmen die Teilnehmer mit auf eine Reise durch Auto-matisierung, Deep Learning, Algorithmen, Mustererkennung, Big Data und Wirtschaftsethik.

Einig waren sich die Diskussionsteilnehmer darin, dass die Vermitt-lung von Wissen der beste Weg ist, um mögliche Veränderungen durch KI zu bewältigen. Prof. Krieger forderte mehr Engagement der Unternehmen bei der Weiterbildung ihrer Belegschaft. Dr. Bauer und Prof. Brox wünschten sich einen höheren Stellenwert der ma-thematisch-naturwissenschaftlichen Fächer.

Beim anschließenden Get-together konnten die Besucher über den SICK-Deep Learning-Demonstrator Künstliche Intelligenz live erleben. A Filip [email protected]

Wachstumsschwäche in der Schwarzwald AG passt sich der politischen Großwetterlage an

Die wirtschaftliche Abkühlung ist in der Breite angekommen. Das ist das Ergebnis der Sommer-Konjunkturumfrage der wvib Schwarzwald AG. Die Mitgliedsunternehmen der Schwarzwald AG vermelden für das erste Halbjahr 2019 ein Umsatzplus von durchschnittlich 4,4 %. Das liegt zwar deutlich unter dem hohen Wert der Vorjahresperiode (10,2 %), muss für sich genommen aber noch kein Grund zur Ver-unsicherung sein. „Eine weltweit verflochtene Schwarzwald AG kann keine Insel der Glückseligen sein. Brexit, der Iran-Konflikt und drohende Handelskriege zwischen den USA und dem Rest der Welt gehen an den Unternehmen im Südwesten nicht spurlos vorbei“, so wvib-Hauptgeschäftsführer Dr. Christoph Münzer.

Der Verband rät zu einer sachlichen Bewertung des Konjunktur-rückgangs: „Nach 10 Jahren ununterbrochenem Wirtschaftswachs-tum haben wir vergessen, wie es sich anfühlt, wenn der Konjunktur-zyklus greift“, so Dr. Christoph Münzer weiter.

Der Umsatz ist im ersten Halbjahr 2019 bei 52 % der Unterneh-men gestiegen – im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (76 %) ein deutlich niedrigerer Anteil. 44 % der befragten Unternehmen – im 1. Halbjahr 2018 waren es nur 20 % – mussten sogar gesunkene Umsätze vermelden.

Der Auftragseingang folgt der wirtschaftlichen Entwicklung. Ge-genüber dem Vorjahreszeitraum sind 2,4 % weniger Aufträge bei den Unternehmen eingegangen. Der Vorjahreswert lag noch bei einem Auftragsplus von 11 %.

Hauptgrund der wirtschaftlichen Abkühlung ist das Schwächeln des Großkunden China. Die dortige Wirtschaft wächst so langsam wie seit knapp 30 Jahren nicht mehr. Das spüren die globalisierten Unternehmen der Schwarzwald AG.

Das Fazit der Pressekonferenz: Die Konjunktur ist im Abschwung, die Auftragseingänge sind auf den ersten Blick besorgniserregend und die Erträge sinken. Die Beschäftigung und Investitionen sind noch stabil. Für die Mehrheit der Unternehmen erscheint das Szena-rio beherrschbar.A Filip [email protected]

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7Wissen & Wärme — Der Newsletter der Schwarzwald AG September 2019

Golfen im Golfclub Baden-Baden

Rund 70 Golfer aus der wvib Schwarzwald AG trafen sich in Baden-Baden

Die „Profis“ legten per Kanonenstart los. Das schwierige Gelände erforderte einiges Geschick, wurde aber von allen gut bewältigt. Beim wvib-Golfturnier zählt jeder Schlag auch als Spende für eine soziale Einrichtung in der Region. In diesem Jahr ging der Betrag, der durch Spenden der Gäste und des wvib auf 4.030 Euro aufgestockt wurde, an den Verein Pallium.

Ein herzliches Dankeschön geht an die Gold-Sponsoren Bansbach GmbH und SÜDVERS GMBH Assekuranzmakler, die Silber-Sponsoren Fachingen Heil- und Mineralbrunnen GmbH, REM AG und Die Baye-rische sowie an die wvib-Mitglieder FREYLER Industriebau GmbH, KRAMSKI GmbH, Sto SE & Co. KGaA, Villiger Söhne GmbH, Süwag Vertrieb AG & Co. KG und MAWE presstec GmbH für ihre Sachspenden.AMark [email protected]

Die wvib-Unternehmerfamilie

Mit der Veranstaltung „Gründer von damals trifft auf Gründer von heute“ wurde die Veranstaltungsreihe für wvib-Unter-nehmerfamilien fortgeführt.Im St. Andreas Weingut, Schloss Ortenberg, diskutierten auf dem Podium Georg Erdrich (Gründer der Erdrich Umformtechnik GmbH), sein Sohn Nicolas Erdrich und Jonas Schöndube, CEO des in Freiburg gegründeten Start ups cytena GmbH. Im Anschluss wurde mit dem Publikum generationsübergreifend diskutiert und Schlüsse aus den eigenen unternehmerischen Erfahrungen beigesteuert.

In einem Punkt waren sich die Gründer von damals und die Grün-der und Unternehmer von heute deutlich einig: Es geht nichts ohne viel unternehmerisches Engagement, das in der Lage ist, die Mitar-beiter mitzunehmen und nach vorne zu gehen. Zweifel helfen hier nicht. Ein Quäntchen Glück und unternehmerisches Fortune gehö-ren ebenfalls dazu.

Für das leibliche Wohl und Vernetzungsmöglichkeiten bei einer die Veranstaltung begleitenden Weinprobe war gesorgt, so dass die Teilnehmer den Sommerabend auf der Terrasse des Weinguts bei angenehmen Gesprächen mit einem Blick in den Sonnenuntergang über den Vogesen ausklingen lassen konnten.A Heidrun Riehle [email protected]

Was war ...

Das Talentprogramm 2019

Das private Internat Birklehof in Hinterzarten öffnete sich zum

ersten Mal mit dem „plus-MINT Talentprogramm“. Unter den Teilnehmeren waren auch neun wvib-Youngsters.„Lieber Roboter, bitte nimm die-sen verdrehten Zauberwürfel und löse ihn“ – wie sich eine sol-che Anweisung in „Roboterspra-che“ umsetzen lässt, wurde mit Hilfe von Lego-Mindstorms-EV3-Bausätzen erkundet. Groß war der Jubel, als die letzten Fehler behoben waren und der Zauber-

würfel einwandfrei in wenigen Sekunden gelöst werden konnte. Es war eine eindrucksvolle Summercamp-Woche. Die Ergebnisse

ihrer Projektwoche durften die Kinder am letzten Tag den Eltern und Verwandten voller Stolz präsentieren. Glücklich und mit einem Kof-fer voller neuer Freunde, Erfahrungen, Erlebnissen und einer wvib-Auszeichnung fuhren die jungen Teilnehmer wieder nach Hause.A Heidrun Riehle [email protected]

Unternehmergespräch Elektromobilität

Die wvib Schwarzwald AG lud gemeinsam mit der Süwag Gruppe zum Unter-

nehmergespräch nach Rheinmünster ein. 65 Teilnehmer erhielten einen fach-

lichen Einblick in den aktuellen Stand der Entwicklung und konnten verschie-

dene Elektrofahrzeuge selbst testen, u.a. von VW, Porsche und Tesla.

Unternehmergespräch bei Waldhaus

Die Privatbrauerei Waldhaus steht für traditionell und hochwertig hergestelltes

Bier aus dem Hochschwarzwald. Den Erfolg führt Geschäftsführer und Inhaber

Dieter Schmid auf die Qualität der verwendeten Rohstoffe zurück. So hat man

inzwischen einen Ausstoß von mehr als 100.000 Hektoliter jährlich erreicht. Doch

man plant weiter, die neuen Maschinen in der Abfüllung sind jetzt auf bis zu

200.000 Hektoliter ausgelegt.

Die wvib-Youngsters im Alter von 10-12

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8 Wissen & Wärme — Der Newsletter der Schwarzwald AGSeptember 2019

wvib im Dialog 2019 – Kann KI böse sein?

Sie erinnern sich: Garry Kasparov, der jüngste Schachweltmei-ster der Geschichte, verliert ein Match gegen Deep Blue, den berühmten Schachcomputer von IBM. Es war der erste Sieg ei-ner Künstlichen Intelligenz über einen Schachchampion und vielleicht ein Startschuss. Seitdem macht KI große Fortschritte.Eben dieser Garry Kasparov fragte sich jüngst in einer Kolumne einer großen deutschen Tageszeitung, ob KI ein Werkzeug zum Wohle der Menschheit sei – oder der Terminator, der uns vernich-tet? Seine Einschätzung: Trotz der allgemeinen Besessenheit mit dystopischen Fantasien rund um Roboter und intelligentere Tech-nologien wird KI weiterhin ein Segen sein und uns produktiver, gesünder und wohlhabender machen.

Wir sind gespannt, ob Markus Reithwiesner die Einschätzung von Kasparov teilt. Man kann zwar vermuten, dass er nicht ganz so gut Schach spielt wie dieser, dafür kann er aber ein Unternehmen mit 366 Mio. Euro Umsatz und 2.000 Mitarbeitern weltweit leiten. Schließlich ist Markus Reithwiesner CEO der Haufe Group. Dort verantwortet er die Strategie, das Business Development und die strategische Ausrich-tung der gruppenweiten Technologie und Softwarearchitektur.

Als Visionär hat er den Wandel der Haufe Group vom Traditi-onsverlag zum internationalen Anbieter für Software- und Weiterbildungslösungen voran-getrieben.

Neben Prof. Hannah Bast, Dr. Philippe Merz und Prof. Dr. Lüder Gerken komplettiert Mar-kus Reithwiesner das Podium

der diesjährigen Ausgabe von wvib im Dialog am 24. Oktober in Freiburg. Fragen beantwortet gerne A Filip [email protected]

Was kommt ...

ImpressumHerausgeber: wvib e.V.; www.wvib.de

Redaktion/Lektorat: Elke Sarter, Heike Eßer

V.i.S.d.P.: Dr. Christoph Münzer

Druck: burger)(druck GmbH; Erscheint: zum Monatsbeginn

Die wvib Schwarzwald AG ist Sprachrohr und Dienstleister der famili-

engeprägten, mittelständischen Industrieunternehmen in Baden-Württ-

emberg, die auch jenseits der Ballungszentren global erfolgreich sind.

Unser Prinzip: Unternehmer und Führungskräfte, die sich für ihr Unter-

nehmen, ihre Kunden, ihre Mitarbeiter, die Umwelt und für unsere Ge-

sellschaft engagieren, tauschen sich aus mit einem Ziel: Unternehmen

und Menschen wettbewerbsfähiger machen. Unsere Themen: Werte,

Strategie, Führung, Familie, Eigentum, technologische Perspektiven,

neue Marktzugänge und Geschäftsmodelle, soziale Marktwirtschaft.

Im wvib – gegründet 1946 von Unternehmern für Unternehmer – erwirt-

schaften 1.044 produzierende Unternehmen mit 350.000 Beschäftigten

weltweit 74 Milliarden Euro Umsatz. In jährlich über 1.000 Veranstal-

tungen wachsen Unternehmens-Chefs und Führungskräfte im perma-

nenten Erfahrungsaustausch, in Seminaren und Beratungen zu einer ler-

nenden Gemeinschaft zusammen.

Über 60 hauptamtliche Mitarbeiter spannen ausgehend vom Freiburger

wvib-Campus und dem wvib-Büro Stuttgart ein Netzwerk für „Wissen

und Wärme“ über die weltweit engagierte Schwarzwald AG.

Stand Juli 2019

Top Termine

12.-13.09.19 Chefsache: IAAFrankfurt am Main

29.09.-03.10.19 Unternehmerreise nach Estland und Litauen30.09.19 Quick Fixes im Umsatzsteuerrecht

wvib-Haus, Freiburg08.10.19 Bankendialog

Schloss Reinach, Munzingen10.10.19 Automatisierung im Einkauf

A. RAYMOND GmbH & Co. KG, Weil am Rhein24.10.19 wvib im Dialog

Albert-Ludwigs-Universität Freiburg05.11.19 Gesunde Mitarbeiter - Gesundes Unternehmen

Best Western Plus Hotel Vier Jahreszeiten, Durbach15.11.19 Jahreshauptversammlung

Kurhaus Baden-Baden19.11.19 wvib-Innovationstag

Testo SE & Co. KGaA, Titisee-Neustadt12.12.19 Automotive-Gipfel

Donauhallen, Donaueschingen

Gesunde Mitarbeiter – Gesundes Unternehmen

Arbeitsverdichtung, beschleunigte Arbeitsprozesse sowie an-dauernder Zeit- und Leistungsdruck sind Ursachen dafür, dass Beschäftigte häufiger körperlich oder psychisch krank werden. Zudem sind die Auswirkungen des demografischen Wandels und der anhaltende Fachkräftemangel in den Betrieben sichtbar. Ein funktionierendes und aktives betriebliches Gesundheitsmanage-ment ist ein gutes Tool, um Mitarbeiter zu werben und gesund zu halten. Wie das gehen kann, wird bei der Infoveranstaltung: Gesun-de Mitarbeiter – Gesundes Unternehmen am 5. November im Best Western Plus Hotel Vier Jahreszeiten in Durbach präsentiert.AMark [email protected]

Mittelstand der Zukunft

Digital, agil & automatisiert? Unter diesem Thema treffen sich am 11. und 12. September beim 2. Forum Deutscher Mittel-stand in Stuttgart Geschäftsführer und Entscheider. Gemeinsam wird die digitale Zukunft des Mittelstands erörtert und diskutiert. Führende Unternehmen wie Siemens, Amazon Web Services, IBM und Vodafone werden vor Ort spannende Inhalte präsentieren und Chancen und Möglichkeiten neuer Technologien für den Mittelstand aufzeigen.

Mitglieder der wvib Schwarzwald AG erhalten 20% Rabatt auf die Teilnehmertickets. Einfach den Rabattcode FDM19COOP2 im letzten Anmeldeschritt eingeben: www.forumdeutschermittelstand.de

Markus Reithwiesner