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Kraichtal, den 11. April 2020 Liebe Freunde, wir hoffen es geht Ihnen gut. Überall in den Medien hört man zur Zeit täglich davon, wie das Corona-Virus unser Leben lahm legt. Jeder muss sich umstellen. Lieb gewonnenen Aktivitäten können wir nicht nachgehen. Wir sollen zu Hause bleiben, um die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen. Im Gegensatz zu uns in Deutschland leben in Uganda und Kenia viele Menschen dicht gedrängt auf ein paar Quadratmetern, ohne Wasserver- sorgung. In den Armenvierteln ist Abstand halten nicht möglich und jeder muss raus, um Wasser zu holen. Oft ist dieses schmutzig. In diesem Rundbrief berichten wir über die fertiggestellte Wasserversorgung für eine Schule, das Wasser- versorgungsprojekt in Abedju, DR. Kongo und stellen Ihnen drei Projekte vor, mit denen Sie den Menschen helfen können. Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen. Wir sprechen fließend Wasser Newsletter 04/2020

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Kraichtal, den 11. April 2020

Liebe Freunde,

wir hoffen es geht Ihnen gut.Überall in den Medien hört man zur Zeit täglich davon, wie das Corona-Virus unser Leben lahm legt. Jeder muss sich umstellen. Lieb gewonnenen Aktivitäten können wir nicht nachgehen. Wir sollen zu Hause bleiben, um die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen.

Im Gegensatz zu uns in Deutschland leben in Uganda und Kenia viele Menschen dicht gedrängt auf ein paar Quadratmetern, ohne Wasserver-sorgung. In den Armenvierteln ist Abstand halten nicht möglich und jeder muss raus, um Wasser zu holen. Oft ist dieses schmutzig. In diesem Rundbrief berichten wir über die fertiggestellte Wasserversorgung für eine Schule, das Wasser-versorgungsprojekt in Abedju, DR. Kongo und stellen Ihnen drei Projekte vor, mit denen Sie den Menschen helfen können.

Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen.

Wir sprechen fließend Wasser

Newsletter04/2020

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Wasserversorgung Missions- krankenhaus Abedju, DR. Kongo

Vom 05. bis 29. Dezember waren wir in Abed-ju, Region Ituri, in der Demokratischen Republik Kongo. Entgegen aller Warnungen gab es weder Ebolo oder Unruhen in dieser Gegend. Die Reise war unproblematisch.Nach unserer Ankunft ließ die Bohrfirma jedoch sechs Tage auf sich warten. Auf der Fahrt zur Bau-stelle ist der Bohrfirma der Kompressor vom LKW gefallen. Er war nicht festgezurrt und der LKW be-kam wegen der großen Schlaglöcher Schlagseite. Der Kompressor rutschte von der Ladefläche. Bis ein Kran zur Stelle war, vergingen mehrere Tage. Arbeitsbeginn war also eine Woche später als ge-plant.Schon nach zwei Tagen Arbeit stellte sich heraus, dass die Bohrfirma, die das Krankenhaus beauf-tragt hatte, keine Fachkenntnis besaß. Gebohrt wurde bis in 84m Tiefe. Es konnten jedoch keine Rohre eingebaut werden, da der Durchmesser zu gering war. Am dritten Tag haben wir die Arbeiten deswegen abgebrochen. Da die Arbeiten nicht vertragsgemäß durchgeführt wurden, wurde die Bohrfirma auch nicht dafür bezahlt.

Die Enttäuschung auf allen Seiten sehr groß, vor allem hatten wir und das Krankenhaus große Hoff-nung auf die Firma gesetzt. Mit dem Krankenhaus und der lokalen Kirche haben wir vereinbart, dass das Projekt vorläufig unterbrochen, aber nicht ab-gebrochen ist. Wir mussten jetzt eine neue Bohr-firma finden.

Zwei Bohrfirmen, eine in Uganda und eine in Kenia, haben wir persönlich im Januar und Februar besucht und unter die Lupe ge-nommen, zwei weitere Firmen in Uganda konnten beim Besuch unseres Ansprechpartners keine Ausrüstung und kein Personal vorweisen. Eine Firma im Kongo konnten wir nicht besuchen, da wir zu der Zeit kein Kongo-Visum hatten.

Die ersten beiden Firmen, DIVINE WATERS UGAN-DA in Lira und GROUND WATER ABSTRACTION KENYA OUTREACH (GWAKO) in Kisumu, haben einen sehr guten Eindruck auf uns gemacht. Sie haben fachkundiges Personal, Geologen, Hydrolo-

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gen und Brunnenbauer und das nötige Gerät. Am Ende unseres Besuchs haben wir mit ihnen eine Zusammenarbeit vereinbart. Nebenbei erwähnt, beides sind christliche Firmen, GWAKO ist eine

gemeinnützige christliche NGO, die Brunnen baut.Beide Firmen sind bereit, nach Abedju zu fahren und dort zu bohren. Den Zuschlag hat die DIVINE WATERS UGANDA bekommen, da die Anreise er-heblich kürzer ist. Ihr Können haben sie bei einem kleinen Auftrag, dem Durchführen einer hydrogeo-logischen Untersuchung für ein Projekt auf dem Gelände einer Nähschule in Aboko unter Beweis gestellt. Siehe weiter unten.

Geplanter Termin für die Bohrarbeiten in Abedju war der 21. April 2020.

COVID-19 – eine Herausforderung

Auch in Uganda ist die COVID-19 angekommen. Uganda hat bereits Ende Februar ein Einreise-verbot für u.a. Deutsche verhängt. Wir haben deshalb versucht, über Ruanda, Burundi oder Südsudan nach DR. Kongo einzureisen. Auch diese Länder haben ein

Einreiseverbot für Deutsche. Eine direkte Einreise von Äthiopien nach Goma (DR. Kongo) ist wegen der Sicherheitslage in Goma zu gefährlich.Mittlerweile hat Uganda seine Grenzen komplett

geschlossen. D.h., DIVI-NE WATERS UGANDA kann momentan nicht nach Abedju / DR. Kon-go reisen. Die Arbeiten beim Missionskranken-haus Abedju können daher nicht wie vorgese-hen am 21. April begin-

nen und ruhen, bis Uganda seine Grenzen wieder öffnet. Am 5. April haben wir aus Abedju die Nach-richt bekommen, dass es noch keine COVID-19 Fälle dort gibt. Auch die kleinen Grenzübergänge sind geschlossen. Zum Lebensmittel einkaufen nach Uganda zu fahren, funktioniert nicht mehr. Wir beten und hoffen, dass sich die Lage bald wie-der normalisiert.An Karfreitag kam von DIVINE WATERS UGANDA die Nachricht, dass sie erst nach der Aufhebung des Lockdown wieder arbeiten dürfen.

Kenia hat alle seine Flughäfen geschlossen. Eine Einreise ist nicht mehr möglich.GWAKO kann sich noch frei bewegen und arbei-ten. Benjamin Koyoo, der Chef von GWAKO schreibt am 7. April 2020 in einer E-Mail:

„Sie (die Regierung von Kenia) haben Wasser und Hygiene zu den wichtigsten Dienstleistungen

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gezählt, und wir dürfen jederzeit bohren, wenn wir die Mittel haben. Die Menschen brauchen sauberes Wasser, und unsere Arbeit hilft in der Tat vielen dabei, Wasser zum Händewaschen zu bekommen.“

Während unseres Besuchs haben wir mit GWAKO vier verschiedene Grundschulen besucht. Teils haben sie kein Wasser, teils zu wenig Wasser.

„How can we wash hands, bath, clean house if we have even no national water since 2 days in the house?“ - eine Frage einer deutschen Missio-narin in Uganda auf Facebook.

Skang Primary School Ugunja, Kenia hat nun sauberes Wasser (Projekt 4003)

Um die Zeit während des Reiseverbots zu nutzen, hat GWAKO am 31. März den Auftrag für den Bau eines Brunnen bei der Skang Primary School in Ugunja bekommen. Die Arbeiten wurden am 4. April erfolgreich abgeschlossen.Die Schule mit 658 Schülern und 10 Lehrern hat nun sauberes Wasser. Es wird helfen, COVID-19 einzudämmen, da sich alle regelmäßig die Hände waschen können. Bisher konnten etwa 27% der Schüler nicht regelmäßig zur Schule kommen. Sie mussten für ihre Eltern und Großeltern in großer Entfernung Wasser holen oder sind z.B. an Typhus oder Durchfall erkrankt.Die installierte Handpumpe Das Projekt hat 7.904 Euro gekostet.

Das Geld für Abedju wollen wir nicht für andere Projekte verwenden, damit es nach der Öffnung der Grenze durchgeführt werden kann.

Mit einer Spende für die folgenden Projekte können Sie dazu beitragen, dass Schulen Wasser bekommen.

Unsere neuen fachkundigen Partner in Lira und Kisumu werden dann die Arbeiten durchführen.

1) Handpumpe für Nähschule in Aboko, Uganda (Projekt-Nr. 5001)Aboko ist etwa 30 Minuten von Lira in Norduganda entfernt. Dort ist die Nähschule von Chosen Gene-ration Ministry (CGM) für traumatisierte Mädchen und Frauen. Sie liegt im ehemaligen Kriegsgebiet der Lord‘s Resistance Army (LRA).Die Menschen lebten 20 Jahre lang in Angst und Schrecken. Die Rebellen der LRA führten einen Bürgerkrieg auf Kosten der eigenen Bevölkerung. Frauen wurden verstümmelt, vergewaltigt und misshandelt. Hunderttausende von Kindern wur-den entführt und zu Kindersoldaten ausgebildet. Seit 2011 gibt es das Center von CGM in Abako. Dort können z.B. Witwen, junge alleinerziehenden Frauen, die während des Bürgerkrieges aufge-wachsen sind, traumatisiert sind, keine Schule besuchen konnten, oft mit im Alter von 15 Jahren von ihrer Familie in Beziehung gedrängt wurden, da die Familie die Kosten nicht tragen kann, eine Ausbildung zur Näherin machen. Das Center von CGM ist ein Ort der Hoffnung und christlichen Nächstenliebe, an dem die Schülerinnen lernen und wohnen, Bibelunterricht und Seelsorge erhal-ten. Die Wasserversorgung der Nähschule besteht zur Zeit aus einem 2.000 Liter-Tank für Regenwas-ser. Wenn das aufgebraucht ist, muss das Wasser teuer gekauft und herangeschleppt werden.

Das Projekt kostet etwa 8.540 Euro und wird durchgeführt, wenn der Lockdown aufgehoben ist.

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2) Handpumpe für die Nyanginja Primary School, Kenia (Projekt 4002)Die Schule liegt etwa 100km nordwestlich von Ki-sumu auf 1284m. Sie hat wie viele andere Grund-schulen im Land keinen Brunnen. Entsprechend sieht es mit der Hygiene aus. Händewaschen nach der Toilette geht nur, wenn man sein Wasser von zu Hause mitbringt. Viele Kinder kommen auch hier unregelmäßig zur Schule, da sie für ihre Fami-lie Wasser aus 5km Entfernung holen müssen.Eine Handpumpe würde die Situation an der Schule erheblich verbessern.Das Projekt kostet etwa 7.448 Euro.

3) Handpumpe für die Baptistenkirche und Schule in Miriu, Kenia (Projekt 4004)Die Nyandiwa Baptist Church Kadongo befi ndet sich in Miriu, in Westkenia am Lake Victoria. Sie hat über 450 Mitglieder und über 3000 Gottes-dienstbesucher. Die Kirche betreibt soziale Ein-richtungen wie eine Schule und etwa zehn weitere Zweigstellen im Bezirk Omabay. Es gibt keine sichere, saubere und zuverlässige Wasserversorgung. Das hat massive Auswirkun-gen: wasserbedingte Krankheiten nehmen zu. Das führt u. a. zu hohen Gesundheitskosten und Ver-dienstausfällen, wodurch die Gemeinde in bittere Armut gestürzt wird. Die Aktivitäten und Ressour-cen dieser Kirche sind die Hauptquelle für den Lebensunterhalt der Menschen in der Gemeinde Kadongo. Ein Brunnen mit einer Handpumpe für die Kirche und die Gemeinde würde Abhilfe bringen. Die Schule hat 670 Schüler, 17 Lehrer, 5 weitere Angestellte. Die Gemeindemitglieder, deren Le-bensunterhalt direkt oder indirekt mit den Aktivi-täten in der Nyandiwa Baptistenkirche verbunden ist, sind etwa 2030.Das Projekt kostet etwa 10.079 Euro.

Wofür Sie beten können:

• Schutz unserer Partner und Mitarbeiter und ihrer Familien vor Ort – unterwegs und bei der Arbeit

• schnellstmögliche Durchführung der Arbeiten für das Krankenhaus in Abedju / DR. Kongo.

• Entwicklung eines Impfstoff es, Medikamenten gegen COVID-19

• Aufhebung der Reisebeschränkungen, Einreiseverbote, Grenzschließungen usw.

• Schutz der Armen vor Ansteckung mit dem Virus

Jürgen Baisch und Team

Unsere neue Bankverbindung

Evangelische Bank eG, KasselIBAN: DE76 5206 0410 0005 0240 13BIC: GENO DE F1 EK1

Gehen für ein Projekt mehr Spenden als benötigt ein, werden diese für ein anders unserer Projekte verwendet.

Impressum / Herausgeber: Institute Water for Africa e.V.Sitz: Bergstr. 17, 76597 Loff enau, DeutschlandBüro: Eichenstr. 6, 76703 Kraichtal, DeutschlandTel: +49 72 50– 9 29 98 40 E-Mail: [email protected] Website: water-for-africa.orgVorstand: Jürgen Baisch (1. Vors.), Catrin Baisch (2. Vors.), Ulrike Pillmann (Schatzmeister), Anne Schiffl er (Beisitzer)Registergericht: Amtsgericht Mannheim Registergericht, 68149 Mannheim Registernummer: VR 530250Verantwortlich für den Inhalt nach § 55 Abs. 2 RStV: Jürgen Baisch, Eichenstr. 676703 Kraichtal, Deutschland