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Nichtrauchen. Tief durchatmen In der Schwangerschaft

Nichtrauchen. Tief durchatmen · 2018-05-24 · Irrtümer rund ums Rauchen In der Schwangerschaft sollte man das Rauchen langsam aufgeben und nicht sofort aufhören. Sie haben dadurch

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Nichtrauchen. Tief durchatmenIn der Schwangerschaft

Was passiert, wenn in der Schwangerschaft geraucht wird?

Was noch passieren kann …

Was können Schwangere und ihre Partner tun?

Auswirkungen des Rauchens

Irrtümer rund ums Rauchen

So verändern Sie Ihr Rauchverhalten

So erholt sich Ihr Körper nach der letzten Zigarette

Inhalt

Eine Schwangerschaft bietet die große Chance, mit dem Rauchen

aufzuhören. Viele Frauen schaffen es, in der Schwangerschaft das

Rauchen zu beenden. Sie können es auch schaffen!

Ihre Hebamme unterstützt Sie dabei gerne.

Ges

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IFT-NORD Institut für Therapie- und Gesundheitsforschung gGmbHHarmsstraße 2, 24114 Kiel, Telefon: 0431 570-290 [email protected]

In Kooperation mit dem

Gefördert durch das

Was können Schwangere und ihre Partner tun?

»» Am besten wäre es, wenn Sie mit dem Rauchen aufhören.

»» Aber so wenig wie möglich zu rauchen ist auch ein guter Erfolg.

»» Auch der Vater trägt Verantwortung für das ungeborene Kind: Vielleicht hört er auch gleich mit auf. Gut wäre es mindestens, wenn er nicht in Ihrer Gegenwart raucht.

»» Machen Sie Wohnung und Auto zu rauchfreien Bereichen.

Was noch passieren kann …

Durch das Rauchen der Mutter in der Schwangerschaft erhöht sich das Risiko für eine Fehlgeburt. Außerdem kommen Kinder häufiger zu früh und zu leicht auf die Welt, wenn sie in der Schwangerschaft Rauch ausgesetzt waren. Dies kann ihre gesunde Entwicklung bis ins Schulalter beeinträchtigen.

Nach der Geburt erkranken diese Kinder häufiger an schweren Krank-heiten wie Lungenentzündung, Bronchitis, Asthma oder an chroni-schen Mittelohrentzündungen.

Auswirkungen des Rauchens

Schwangerschaft: Fehlgeburten, Frühgeburten, Mangel- versorgung, Schwangerschaftsdiabetes, Verkalkung der Plazenta

Geburt: Zu leichtes Neugeborenes, Atemprobleme der Babys, schwierige Geburt, Totgeburt

Baby-/Kleinkindalter: Häufige Krankheiten, plötzlicher Kindstod

Schulzeit: Lern- und Gedächtnisprobleme

Was passiert, wenn in der Schwangerschaft geraucht wird?

Das Kind raucht mit, wenn die Mutter in der Schwangerschaft raucht. Über die Nabelschnur gelangen Nikotin und andere schädliche Stoffe zum ungeborenen Kind.

Bei jeder Zigarette wird das Kind schlechter mit Sauer-stoff und Nährstoffen ver-sorgt. Dies gilt auch, wenn andere im Beisein einer Schwangeren rauchen.

Jede Zigarette weniger tut Ihrem Baby gut!

Rauchen macht die Entbindung leichter, weil das Baby ein geringeres Geburtsgewicht hat.

Rauchen führt keinesfalls zu einer schnelleren und leichteren Geburt. Es treten sogar gehäuft Komplikationen während der Geburt auf. Außerdem haben Neugeborene häufiger Atemprobleme.

Es lohnt sich nicht mehr, mit dem Rauchen aufzuhören, wenn man bereits im achten Schwangerschaftsmonat ist.

Ihr Kind atmet auf, wenn Sie das Rauchen aufgeben – in jedem Schwangerschaftsmonat.

Irrtümer rund ums Rauchen

In der Schwangerschaft sollte man das Rauchen langsam aufgeben und nicht sofort aufhören. Sie haben dadurch nur Stress, und das Kind bekommt Entzugserscheinungen.

Jede Zigarette ist Stress für das Baby, weil es schlechter versorgt wird. Auch wenn das Aufhören für Sie erst einmal vielleicht nicht nur angenehm ist: Jede Zigarette, die Sie nicht rauchen, kommt Ihnen und Ihrem Kind zugute. Die Vorteile überwiegen klar.

Es schadet dem Kind nicht, wenn man nur wenige Zigaretten raucht.

Jede Zigarette schadet dem Kind. Die Auswirkungen werden allerdings größer, je mehr die Mutter raucht.

Passivrauchen stellt nur ein geringes Risiko für das Kind dar.

Auch wenn Ihr Partner in Ihrer Gegenwart raucht und nicht Sie selbst, wird die gesunde Entwicklung des ungeborenen Kindes beeinträchtigt.

So verändern Sie Ihr Rauchverhalten

Sie haben sich entschlossen, weniger oder nicht mehr zu rauchen – wunderbar! Je weniger Ziga-retten Sie rauchen, desto besser für Ihr Kind.

Wenn Sie das Rauchen aufgeben oder einschrän-ken, können Entzugserscheinungen auftreten. Diese sind Anzeichen dafür, dass Ihr Körper sich erholt – ganz normal. Und sie gehen meistens nach ein bis zwei Wochen vorbei.

Früher oder später werden Sie wahrscheinlich unbedingt eine Zigarette rauchen wollen. Hier geben wir Ihnen einige Tipps, wie Sie erfolgreich damit umgehen können.

Starkes Verlangen nach einer Zigarette  – so bewältigen Sie es:

»» Verschieben Sie das Rauchen um ein paar Minuten, schon nach fünf Minuten ist das Verlangen nach einer Zigarette oft vorbei.

»» Lenken Sie sich ab: Gehen Sie an die frische Luft, putzen Sie Zähne oder essen Sie einen Apfel.

»» Trinken Sie langsam und in kleinen Schlucken ein Glas Wasser.

Was hilft gegen Entzugserscheinungen?

Nervosität und Reizbarkeit»» Sorgen Sie für ausreichend Schlaf; erinnern

Sie andere daran, dass Sie sich gerade das Rauchen abgewöhnen; legen Sie eine Pause ein oder wechseln Sie den Raum.

Konzentrationsschwierigkeiten»» Gehen Sie kurz an die frische Luft, trinken Sie

ausreichend (Wasser, Tee, verdünnte Säfte).

Verstopfung»» Stellen Sie sich morgens einen Obstteller

zurecht, trinken Sie Ihrem Durstgefühl ent-sprechend Wasser oder Tee (keinen Kaffee) und sorgen Sie für Bewegung.

Kopfschmerzen»» Frische Luft und Pfefferminzöl können hilf-

reich sein. Verschaffen Sie sich kleine Ruhe-pausen im Alltag.

So erholt sich Ihr Körper nach der letzten Zigarette:

20 Minuten Blutdruck, Herzschlag und Temperatur sind wieder ähn-lich wie bei Nichtrauchern.

8 Stunden Der Sauerstoffgehalt im Blut erhöht sich.

Nach einem Tag Die Lunge erholt sich, Sie sind bereits leistungsfähiger und weniger kurzatmig.

Nach zwei Tagen Der eingeschränkte Geschmacks- und Geruchs- sinn verbessert sich.

Nach drei Tagen Sie können wieder deutlich besser atmen. Ihr Körper reinigt durch Husten die Atemwege.

Belohnen Sie sich für erreichte Ziele

Sie haben einen Tag nicht geraucht, drei Tage lang viel weniger geraucht als zuvor oder es geschafft, dass in der letzten Woche niemand mehr in Ihrer Wohnung geraucht hat? Herzlichen Glückwunsch! Sie können stolz darauf sein, dass Sie ein (Zwischen-) Ziel erreicht haben. Belohnen Sie sich ruhig dafür, z.B. mit dem Geld, das Sie durch die nicht gerauchten Zigaretten eingespart haben. Oder mit einer angenehmen gemeinsamen Aktivität. Sie haben es sich verdient!

Nichtrauchen. Tief durchatmen

Nach der Geburt

Wenn im Haushalt geraucht wird …

Ein Baby verträgt keinen Rauch

Wie kann man Kinder vor Passivrauchen schützen?

Plötzlicher Kindstod

Was können Eltern tun?

Rauchen in der Stillzeit?

Empfehlungen von Experten

Inhalt

Während der Schwangerschaft schaffen es Frauen oft, mit dem

Rauchen aufzuhören. Nach der Geburt des Babys fangen viele Mütter

jedoch innerhalb eines Jahres wieder mit dem Rauchen an. Das Beste

für ein Baby ist es, wenn es in einer rauchfreien Umgebung aufwächst.

Ihre Hebamme unterstützt Sie gerne dabei, weniger oder gar nicht

mehr zu rauchen.

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Illus

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r Sp

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IFT-NORD Institut für Therapie- und Gesundheitsforschung gGmbHHarmsstraße 2, 24114 Kiel, Telefon: 0431 570-290 [email protected]

In Kooperation mit dem

Gefördert durch das

Wenn im Haushalt geraucht wird …

Ein Kind, das sich in einem verqualmten Raum aufhält, atmet viele gefährliche Giftstoffe ein. Babys sind besonders empfindlich, sodass ihre Lungen schwer geschädigt werden können. Nach einer Stunde hat das Baby so viele Giftstoffe aufgenommen, als wenn es selbst eine Zigarette geraucht hätte.

Wichtig:

Lassen Sie Zigaretten niemals in der Reichweite von Kindern liegen. Schon eine verschluckte Zigarette kann für ein Baby oder Kleinkind tödlich sein.

Ein Baby verträgt keinen Rauch

Ein Baby, das Tabakqualm ausgesetzt ist, ist häufiger krank. Es leidet öfter an schweren Atemwegserkrankungen wie Lungenentzündung, Bronchitis oder Asthma. Auch eine chronische Mittelohrentzündung kann auftreten, weil die Abwehrkräfte des Babys durch das Mitrauchen geschwächt sind.

Sie können Ihr Kind vor Tabakrauch schützen!

Wie kann man Kinder vor Passivrauchen schützen?

»» Rauchen Sie nicht in der Nähe Ihres Babys. Bitten Sie auch Freunde und Bekannte darum, nicht im Beisein Ihres Babys zu rauchen.

»» Machen Sie die Wohnung zu einem rauchfreien Bereich. Rauchen sollte nur draußen erlaubt sein.

»» Autos sollten rauchfrei sein. Im verrauchten Auto sammeln sich besonders viele Giftstoffe und Nikotin aus den Zigaretten an.

Rauchen in der Stillzeit?

Stillen ist für die gesunde Entwicklung des Babys sehr wichtig. Das gilt auch für Frauen, die rauchen: Auch rauchende Mütter können durch das Stillen ihrem Baby Gutes tun (und sich selbst auch, schließlich ist Stillen für die meisten Frauen eine angenehme Er-fahrung mit ihrem Kind).

Durch das Rauchen gelangen aller-dings Giftstoffe aus der Zigarette in die Muttermilch. Die Konzentration von Nikotin ist in der Milch sogar höher als im Blut der Mutter. Deshalb sollten ein paar Hinweise befolgt werden, damit die Auswirkungen so gering wie möglich gehalten werden (s. unten).

Die Vorteile des Stillens überwiegen!

Plötzlicher Kindstod

Im ersten Lebensjahr kommt es vor, dass Säuglinge plötzlich und ohne erkennbare Ursache sterben: Das ist der so genannte plötzliche Kindstod. Wenn Eltern rauchen und mit dem Kind in einem Bett schlafen, steigt das Risiko für den plötzlichen Kindstod deutlich an.

Ein großer Teil der plötzlichen Todesfälle von Säuglingen im ersten Lebensjahr kann verhindert werden, indem Eltern für die richtige Schlafumgebung sorgen.

Empfehlungen von Experten:

»» Ideal ist es, während der Stillzeit nicht zu rauchen.

»» Wenn geraucht wird, dann: So wenig wie möglich rauchen.

»» Nicht in der Nähe des Babys rauchen.

»» Vor dem Stillen mindestens eine Stunde nicht rauchen, besser direkt nach dem Stillen. So sind zum Zeitpunkt des nächsten Stil-lens weniger Giftstoffe und Nikotin in der Muttermilch enthalten.

»» Nach dem Rauchen die Hände waschen.

Was können Eltern tun?

»» Legen Sie Ihr Baby zum Schlafen auf den Rücken, dies ist die sicherste Schlafposition.

»» Schützen Sie das Baby vor Überwärmung, 16 – 18° C im Schlafzimmer sind ausreichend.

»» Ihr Kind schläft am sichersten im Schlafsack im eigenen Bett im Eltern-Schlafzimmer. Bei großer Hitze im Sommer genügt ein Body oder ein Schlaf-anzug zum Schlafen.

»» Ins Bett des Säuglings gehören keine Felle, Mützen, Kissen oder Decken, die es sich über den Kopf ziehen könnte.

»» Im Schlafzimmer wird nicht geraucht, das gilt auch für den Partner.

»» Stillen Sie Ihr Baby in den ersten sechs Lebensmonaten.

So verändern Sie Ihr Rauchverhalten

Sie haben sich entschlossen, weniger oder nicht mehr zu rauchen – wunderbar! Je weniger Ziga-retten Sie rauchen, desto besser für Ihr Kind.

Wenn Sie das Rauchen aufgeben oder einschrän-ken, können Entzugserscheinungen auftreten. Diese sind Anzeichen dafür, dass Ihr Körper sich erholt – ganz normal. Und sie gehen meistens nach ein bis zwei Wochen vorbei.

Früher oder später werden Sie wahrscheinlich unbedingt eine Zigarette rauchen wollen. Hier geben wir Ihnen einige Tipps, wie Sie erfolgreich damit umgehen können.

Starkes Verlangen nach einer Zigarette  – so bewältigen Sie es:

»» Verschieben Sie das Rauchen um ein paar Minuten, schon nach fünf Minuten ist das Verlangen nach einer Zigarette oft vorbei.

»» Lenken Sie sich ab: Gehen Sie an die frische Luft, putzen Sie Zähne oder essen Sie einen Apfel.

»» Trinken Sie langsam und in kleinen Schlucken ein Glas Wasser.

Was hilft gegen Entzugserscheinungen?

Nervosität und Reizbarkeit»» Sorgen Sie für ausreichend Schlaf; erinnern

Sie andere daran, dass Sie sich gerade das Rauchen abgewöhnen; legen Sie eine Pause ein oder wechseln Sie den Raum.

Konzentrationsschwierigkeiten»» Gehen Sie kurz an die frische Luft, trinken Sie

ausreichend (Wasser, Tee, verdünnte Säfte).

Verstopfung»» Stellen Sie sich morgens einen Obstteller

zurecht, trinken Sie Ihrem Durstgefühl ent-sprechend Wasser oder Tee (keinen Kaffee) und sorgen Sie für Bewegung.

Kopfschmerzen»» Frische Luft und Pfefferminzöl können hilf-

reich sein. Verschaffen Sie sich kleine Ruhe-pausen im Alltag.

So erholt sich Ihr Körper nach der letzten Zigarette:

20 Minuten Blutdruck, Herzschlag und Temperatur sind wieder ähn-lich wie bei Nichtrauchern.

8 Stunden Der Sauerstoffgehalt im Blut erhöht sich.

Nach einem Tag Die Lunge erholt sich, Sie sind bereits leistungsfähiger und weniger kurzatmig.

Nach zwei Tagen Der eingeschränkte Geschmacks- und Geruchs- sinn verbessert sich.

Nach drei Tagen Sie können wieder deutlich besser atmen. Ihr Körper reinigt durch Husten die Atemwege.

Belohnen Sie sich für erreichte Ziele

Sie haben einen Tag nicht geraucht, drei Tage lang viel weniger geraucht als zuvor oder es geschafft, dass in der letzten Woche niemand mehr in Ihrer Wohnung geraucht hat? Herzlichen Glückwunsch! Sie können stolz darauf sein, dass Sie ein (Zwischen-) Ziel erreicht haben. Belohnen Sie sich ruhig dafür, z.B. mit dem Geld, das Sie durch die nicht gerauchten Zigaretten eingespart haben. Oder mit einer angenehmen gemeinsamen Aktivität. Sie haben es sich verdient!