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NIEDERBAYERISCHE Das IHK-Magazin 06 2019 Arbeitsmarkt und Fachkräſtesituation KUNSTSTOFFEXPERTEN Ob 3D-Kennzeichen oder Reisekoffer, Karl Mühldorf weiß wie es geht KONJUNKTUR Der Optimismus nimmt ab, die Konjunktur stagniert auf hohem Niveau ELEKTROMOBILITÄT Wo die deutsche Wirtschaft an Fahrt gewinnt

NIEDERBAYERISCHE€¦ · mer mehr neu zugelassene Fahrzeuge wer-den heute damit ausgestattet. Die Auto-fahrer erkennen vermehrt die Vorteile“, sagt Mühldorf. Allein in den vergangenen

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1Niederbayerische Wirtschaft • 06/2019

NIEDERBAYERISCHE

Das IHK-Magazin • 06 2019

Arbeitsmarkt und Fachkräftesituation

KUNSTSTOFFEXPERTEN Ob 3D-Kennzeichen oder Reisekoffer, Karl Mühldorf weiß wie es geht

KONJUNKTURDer Optimismus nimmt ab, die Konjunktur stagniert auf hohem Niveau

ELEKTROMOBILITÄTWo die deutsche Wirtschaft an Fahrt gewinnt

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2Niederbayerische Wirtschaft • 06/2019

INHALTKlimaneutraleVerpackung

Optimieren Sie

Ihre CO2-Bilanz

Aktiver KlimaschutzBei der Herstellung von Druck­erzeugnissen und Verpackungen werden Ressourcen verbraucht und CO2 ausgestoßen. Um Druckprodukte klimaneutral herzustellen, muss das verursachte CO2 an anderer Stelle wieder eingespart werden.

Ausgleich der anfallenden CO2­Emissionen durch Unterstützung zertifizierter Klimaschutzprojekte

Berechnung des CO2­Fußabdruckes, welcher sämtliche Emissionen entlang derProzesskette enthält, die durch Materialien, Produktion, Verwaltung, Logistik und Reisenentstehen („Cradle to Customer Gate“)

Label und Urkunde mit eindeutiger, artikelbezogener ID­Nummer gewährleisten Transparenz und Nachvollziehbarkeit

Werbewirksame Bedruckung der Verpackungen mit dem CO2­Label

TÜV­Austria­zertifizierter Prozess für den Ausgleich von CO2­Emissionen. Die nach internationalen Standards geprüften und zertifizierten Klimaschutzprojekte sparen nachweislich CO2 ein

Zusammenarbeit mit ClimatePartner ­ International renommierter Berater undLösungsanbieter rund um den Klimaschutz

Kein Aufwand bei der Abwicklung

Donaudruck GmbH, Kloster-Mondsee-Str. 14, 94474 Vilshofen a. d. Donau, Telefon 08541 9688-0, www.donaudruck.de

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3Niederbayerische Wirtschaft • 06/2019

Zuwanderung von Fachkräften erleichtern

G erade in der aktuellen konjunkturellen Hochphase haben niederbay-erische Betriebe große Probleme, qualifizierte Fachkräfte zu finden. Bei unveränderten Rahmenbedingungen wird sich diese Situation ver-

schärfen, sobald die Auswirkungen des demografischen Wandels zum Tragen kommen. Ab 2020 werden die geburtenstarken Jahrgänge der Baby-Boomer-Ge-neration den Arbeitsmarkt verlassen. Sie werden mengenmäßig nicht durch jün-gere Menschen ersetzt werden können. Daher braucht die Wirtschaft neben der Ausweitung von Bildungs- und Weiterbildungsangeboten sowie der bestmögli-chen Erschließung aller inländischen Fachkräftepotenziale auch die Zuwande-rung von qualifizierten Mitarbeitern aus dem Ausland. Nur damit können an-gesichts heimischer Fachkräfteengpässe Wettbewerbsfähigkeit und Wohlstand gesichert werden. Rund zwei Drittel der Unternehmen sehen in der Einstellung von Fachkräften aus Nicht-EU-Staaten eine Option, um auf die drohende Situ-ation zu reagieren.

Das in der Pipeline steckende und schon lange von der IHK-Organisation geforderte Fachkräfteeinwanderungsgesetz ist daher der richtige Weg. Dieses sieht unter anderem vor, dass qualifizierte Ausländer, die aus Nicht-EU-Ländern stammen, eine Arbeitserlaubnis erhalten können – bislang war das nur für Per-sonen mit einer akademischen Qualifikation oder für Fachkräfte in sogenann-ten Mangelberufen möglich. Diese Beschränkung fällt künftig weg, genauso wie die verpflichtende „Vorrangprüfung“, ob eine Stelle durch einen gleich qualifi-zierten Deutschen oder EU-Bürger besetzt werden kann. Durch dieses Gesetz können beruflich Qualifizierte einfacher nach Deutschland kommen und das ist angesichts der großen Engpässe in diesem Bereich ausdrücklich zu begrüßen. Die Unternehmen hoffen nun auf eine vereinfachte und transparente Gestaltung, damit auch kleinere Betriebe ohne große Personalabteilung von dem Gesetz profitieren. Diese und weitere Forderungen hat die IHK-Organisation in einem Positionspapier zusammengefasst und bei der Politik eingebracht.

Auch hinsichtlich Geflüchteter benötigen Betriebe Planungssicherheit. Für diejenigen, die schon da sind, sich gut integrieren und auch wirtschaftlich auf eigenen Beinen stehen, sollte es einen pragmatischen Weg geben, als Fachkräf-te in Deutschland bleiben zu können.

STANDPUNKT

»Rund zwei Drittel der Unternehmen

sehen in der Einstel-lung von Fachkräften aus Nicht-EU-Staaten eine Option, um auf

den Fachkräfteengpass zu reagieren.«

Alexander SchreinerIHK-Hauptgeschäftsführer

KlimaneutraleVerpackung

Optimieren Sie

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Aktiver KlimaschutzBei der Herstellung von Druck­erzeugnissen und Verpackungen werden Ressourcen verbraucht und CO2 ausgestoßen. Um Druckprodukte klimaneutral herzustellen, muss das verursachte CO2 an anderer Stelle wieder eingespart werden.

Ausgleich der anfallenden CO2­Emissionen durch Unterstützung zertifizierter Klimaschutzprojekte

Berechnung des CO2­Fußabdruckes, welcher sämtliche Emissionen entlang derProzesskette enthält, die durch Materialien, Produktion, Verwaltung, Logistik und Reisenentstehen („Cradle to Customer Gate“)

Label und Urkunde mit eindeutiger, artikelbezogener ID­Nummer gewährleisten Transparenz und Nachvollziehbarkeit

Werbewirksame Bedruckung der Verpackungen mit dem CO2­Label

TÜV­Austria­zertifizierter Prozess für den Ausgleich von CO2­Emissionen. Die nach internationalen Standards geprüften und zertifizierten Klimaschutzprojekte sparen nachweislich CO2 ein

Zusammenarbeit mit ClimatePartner ­ International renommierter Berater undLösungsanbieter rund um den Klimaschutz

Kein Aufwand bei der Abwicklung

Donaudruck GmbH, Kloster-Mondsee-Str. 14, 94474 Vilshofen a. d. Donau, Telefon 08541 9688-0, www.donaudruck.de

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4Niederbayerische Wirtschaft • 06/2019

INHALT

UNTERNEHMENKarl Mühldorf 6Der „Kunststoff-Experte“ aus dem Bayerwald

Reisebüro Klosterhuber GmbH 8Umbau macht noch mehr Lust auf Reisen

COM PR + MARKETING COM Verlag 8Kulturvermittlung in Buchform

Bauzentrum OTTO ZILLINGER 9Neues Forum im Jubiläumsjahr

Schock GmbH 10Schock, Spülen und der Bayerwald

B & S Blech mit System GmbH & KG 10Das Beste aus Blech

Schätzlhof oHG 11Oase der Gastlichkeit

Jürgen Widl 1225 Jahre Wohlfühlen mit Natur

Personalien 12

Franco Deibel 13Tresore knacken – ganz legal

Hermann Sagstetter GmbH & Co. KG 14Er bringt die „tolle Knolle“ an den Mann

PAN - Biotech GmbH 15Gerüstet für die Zukunft

BMW Group 16Architektur des Luxus mitten in Niederbayern

Getränke Degenhart e.K. 17Neu eröffnete 28. Filiale ist die größte

Bayernhafen GmbH & Co. KG 18Standort erhält neuen Kran und rüstet Anlegestelle auf

TARGOBANK AG, Niederbayern 18Wachstumskurs 2018 fortgesetzt

Laumer Bautechnik GmbH 19Größtmögliche Vielseitigkeit als Trumpf

TWD Fibres GmbH und K1 Imovina GmbH 19Eigentümerwechsel und Verkauf des Werksgeländes

Smartricity GmbH 20Jagd auf Stromfresser

Innkrone GmbH & Co. KG 21Appartementhotel „rivers“ in Passau eröffnet

Kurz & Knapp 21

SOUNDKING Europe GmbH 22Europazentrale in Niederbayern eröffnet

Donauschifffahrt Wurm & Noé 22Die Schifffahrt sauberer machen

Existenzgründer 23thinkTEC 3D GmbH

Konjunktur Die Hochphase der niederbayerischen Wirtschaft ist vorbei. Vor allem der Fachkräfte-engpass und der schwächelnde Export trüben die Stimmung und lassen den Klimaindikator auf einen neuen Tiefstand sinken.

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24Arbeitsmarkt Die Geschäfte brummen, die Auftragsbücher sind voll, aber fehlende Bewerber und unpas-sende Qualifikationen könnten den Unter-nehmen einen Strich durch die Rechnung machen.

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E-Mobilität Deutsche Auto- bauer inves-tieren in die E-Mobilität, um sich gegen Konkurrenz aus China und den USA zu stemmen. In Bayern herrscht der größte Wissens- vorsprung.

TITELTHEMA

Gute Arbeitsmarktlage verschärft 24 Fachkräfteengpass

Kombimodell 1+3 29Ausbildung neu gestalten und Fachkräfte gewinnen

Inklusion von Menschen mit Behinderung 30„Ich sehe das als total selbstverständlich an“

Der Bayerische Wald 32Natur als Ressourcengeber für gesunde Fachkräfte

Mit interner Entwicklung von Fachkräften 34 gegen den Fachkräfteengpass

STANDORT

Aktuelle IHK-Konjunkturumfrage 36Schwächelnde Weltwirtschaft bremst Konjunktur

Zeugnisüberreichung in Dingolfing 39Ein hochverzinstes Wertpapier

Wirtschaftswoche 40Europa im Fokus

IHK-Gremien Rottal-Inn und 42 Freyung-Grafenau

Wirtschaftstage der WJ Dingolfing-Landau 44Blick zurück, Blick nach vorn

IHK-Handelsausschuss 46Breit aufgestellte Interessenvertretung

SERVICE

Elektromobilität 50Wo die deutsche Wirtschaft an Fahrt gewinnt

Photovoltaik 54Solarstrom auf Unternehmensdächern

Unternehmensförderung 55Recht und Steuern 56Veranstaltungen 62

STANDARD

Standpunkt 3Verlagsveröffentlichungen 47Bekanntmachungen 64Nachgefragt 66Impressum 66

BEILAGENHINWEIS BAYERNZEIT AG CARL BEUTLHAUSER KOMMUNAL- UND FÖRDERTECHNIK GMBH & CO. KG

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6Niederbayerische Wirtschaft • 06/2019

UNTERNEHMEN

Besprechung am Arbeitsplatz Thermoformen: Karl Mühldorf (rechts) und Mitarbeiter Erwin Stadler.

Der „Kunststoff-Experte“ aus dem Bayerwald

Vom 3D-Nummernschild bis zum superleichten Reisekoffer „Made in Germany“: KARL MÜHLDORF aus Hauzenberg betreibt eine von Deutschlands führenden

Innovationsschmieden im Bereich hochwertiger Kunststoffprodukte.

K unststoff ist in einer kleinen Ge-meinde im Bayerischen Wald der Stoff, aus dem Träume sind: Jedes 3D-Kennzeichen aus

Kunststoff, das auf Deutschlands Straßen unterwegs ist, und jeder Kunststoff-Reise-koffer, der heute komplett „Made in Ger-many“ hergestellt wird, kommt aus Hau-zenberg im Landkreis Passau. Genauer: aus der Manufaktur von Karl Mühldorf. Der 58-jährige „Kunststoff-Experte“ über-

nahm vor 15 Jahren ein bestehendes Un-ternehmen und verfolgt seitdem konse-quent und mit wachsendem Erfolg den Weg „Kunststoff-Klasse“ statt „Kunst-stoff-Masse“.

Sie gelten als langlebig, unempfind-lich und nicht zuletzt auch als Hingucker: 3D-Nummernschilder aus Kunststoff. Mehr als 30.000 Autobesitzer entschei-den sich aktuell jedes Jahr für die Alter-native zum klassischen Aluminiumblech.

Der aus der Nähe von Passau stammen-de Kunststoff-Chemiker Dr. Michael Bau-er hatte 2011 die Idee, Kunststoff-Kennzei-chen als Alternative zur Aluminium-Vari-ante herzustellen. Für die Entwicklung und anschließende Serienfertigung suchte Bau-er einen Partner und wurde bei Karl Mühl-dorf fündig.

Zwei Jahre dauerte der Entwicklungs-prozess, bis schließlich Ende 2013 die ers-ten 3D-Kennzeichen aus Kunststoff an

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den Kunden ausgeliefert wurden. Bis heu-te ist das Unternehmen in Hauzenberg deutschlandweit der einzige Hersteller für die innovativen Nummernschilder. „Im-mer mehr neu zugelassene Fahrzeuge wer-den heute damit ausgestattet. Die Auto-fahrer erkennen vermehrt die Vorteile“, sagt Mühldorf. Allein in den vergangenen sechs Monaten habe sich die produzierte Stückzahl verdoppelt.

Die Kunststoff-Kennzeichen sind elas-tisch und kehren auch nach einem klei-nen Rempler wieder in ihre Ursprungs-form zurück. Dellen oder Rost gibt es bei der Kunststoff-Variante auch nicht. Im Ge-gensatz zum klassischen Alu-Kennzeichen werden die Lettern nicht eingeprägt, son-dern aufgesetzt und anschließend fest mit der Platine verbunden.

Genau wie beim traditionellen Alu-Schild sind die Buchstaben immer schwarz. Das schreibt die Straßenverkehrsordnung so vor. „Allerdings können Autobesitzer zwischen matter Optik, Carbon-Look und Klavierlack wählen“, sagt Mühldorf. Ins-besondere die Carbon-Optik erfreut sich in der Tuningszene steigender Beliebtheit. Bestellen lassen sich die 3D-Kennzeichen bequem über das Internet. Bestellungen, die bis 15 Uhr eingehen, verlassen noch am selben Tag das Werk.

Der beste Freund eines Reisenden

Die 3D-Kennzeichen sind nicht die einzi-ge Kunststoff-Innovation aus Hauzenberg: Für den Hamburger Kofferhersteller Titan entwickelte Mühldorf Hartschalen-Reise-koffer „Made in Germany“. Begonnen hat die Zusammenarbeit im Jahre 2013. Der ebenfalls im Bayerwald beheimatete ge-schäftsführende Gesellschafter Alfred Gru-ber suchte einen Partner für die Entwick-lung eines neuen Reisekoffers mit einem Kunststoffrahmen. Stabil und leicht sollte der neue Koffer sein. 2015 war es dann so weit und die ersten Reisekoffer gingen auf Reisen. Weitere Kofferserien folgten in den vergangenen Jahren. Oberstes Ziel: „Ex- trem leicht und trotzdem stabil, denn gera-de das Gewicht spielt für Flugreisende eine immer größere Rolle“, betont Mühldorf.

Die komplette Kofferfertigung findet in Hauzenberg statt, wo Karl Mühldorf heute 26 Mitarbeiter beschäftigt. „Unsere Mitarbeiterzahl hat sich in den vergange-nen Jahren verdoppelt“, sagt der Inhaber. Die positive Entwicklung führt er auch auf die hohe Flexibilität der Mitarbeiter und die sehr gute Qualität der gefertigten Pro-dukte zurück. „Unsere Reisekoffer für die Firma Titan sind die einzigen, die heute noch komplett in Deutschland hergestellt werden.“

Das Thema Kunststoff begleitet den gebürtigen Niederbayern schon sein ge-samtes Berufsleben: Bereits mit 15 Jahren begann er in einem Kunststoff-Betrieb zu arbeiten. Mit 23 Jahren holte er seine Aus-bildung als „Kunststoff-Formgeber“ nach und absolvierte die Meisterprüfung für

„Kunststoff und Kautschuk“. Später wurde er in dem Unternehmen in Neureichenau Schichtleiter, Abteilungsleiter und Proku-rist. Lange trug sich Karl Mühldorf mit dem Gedanken, sich selbständig zu ma-chen. Er schaute sich verschiedene Unter-nehmen mit dem Ziel an, dort einzustei-gen. Als sich die Gelegenheit dazu ergab, wagte er den großen Schritt: 2004 erwarb er ein mittelständisches Kunststoff-Un-ternehmen in Rheinstetten bei Karlsruhe.

„Schon damals hatte ich den Gedanken, ir-gendwann in die niederbayerische Heimat zurückzugehen“, erzählte er.

2008 war es dann so weit: Er verleg-te den Produktionsstandort nach Hauzen-berg. Seine Frau Inge, die ebenfalls im Un-ternehmen tätig ist, unterstützte ihn dabei tatkräftig. Auch sein Sohn Michael, heu-te 35 Jahre alt, und Schwiegertochter San-dra helfen seit der Verlagerung tatkräftig mit. „Der Übergang klappte reibungslos“, sagt Karl Mühldorf. In Niederbayern be-gann dann die eigentliche Erfolgsstory, auf die der Unternehmer besonders stolz ist: Dank seines Netzwerks in der Branche ge-lang es ihm, Projekte wie die 3D-Kennzei-chen und die innovativen Kunststoff-Kof-fer umzusetzen.

Daneben produziert Mühldorfs Un-ternehmen heute auch technische Teile für Baumärkte, wie beispielsweise verschie-dene Verteilerdosen, tiefgezogene Verpa-ckungstrays und Teile für die Automobil-industrie. Karl Mühldorf steht ab und an immer noch selbst an der Maschine: „Wir sind eine Familie, in der jeder mit anpackt.“

Mit dem Unternehmen, das der Kunststoff-Fachmann einst erwarb, hat das heutige Werk nur noch wenig zu tun.

„Ich habe neue Schwerpunkte gesetzt, weil der Massenmarkt beispielsweise für Pro-dukte in der Elektroinstallation sehr hart umkämpft ist und es auch viele Billig-Lie-feranten aus dem Ausland gibt.“ Mühldorf wollte von Anfang an auf Innovation set-zen und in Nischen arbeiten. Heute ma-chen die „Erfolgs-Nischen“, dazu gehö-ren auch Vogelschutzhauben aus speziel-len Folien für Hochspannungsleitungen, nach seinen Worten mehr als die Hälf-te des Umsatzes aus, mit steigender Ten-denz. Für die Zukunft hat Karl Mühldorf noch viel vor: Er sei gerade wieder am Tüf-teln und habe noch jede Menge Ideen, ver-rät er. Konkret arbeite er derzeit an einem Projekt für die Automobilindustrie und an weiteren Innovationen im Bereich der Au-tokennzeichen und Reisekoffer. „Ich will in den nächsten Jahren noch vieles auspro-bieren. Die Reise ist noch nicht zu Ende und das Ziel noch nicht erreicht.“ obx/red

UNTERNEHMEN

Neben Koffern für Titan werden bei Karl Mühldorf auch 3D-Kennzeichen hergestellt.

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8Niederbayerische Wirtschaft • 06/2019

UNTERNEHMEN

COM PR + MARKETING COM VERLAG CONSTANZE MÜLLER E. K., FÜRSTENZELL

Kulturvermittlung in Buchform„Kreativ denken, realistisch planen, kennt-nisreich handeln“ – unter diesem Motto be-gleitet der COM PR + MARKETING COM Verlag seit 25 Jahren Unternehmen auf ih-rem Weg zu mehr Erfolg. Das von Cons-tanze Müller in Passau gegründete und seit 2005 in Fürstenzell ansässige Unternehmen setzt seinen Fokus auf den Text und entwi-ckelt darauf aufbauend die Gestaltung von Printmedien und Büchern. Müller ist aus-gebildete Redakteurin und verfügt über 35 Jahre praktische Erfahrung in der Text- und PR-Arbeit. Während in den Anfangsjah-ren die Pressearbeit für Kommunen, tou-ristische Einrichtungen und Hotels im Mittelpunkt stand, liegt der Schwerpunkt heute auf dem Verfassen von Unterneh-mens-Chroniken und Biografien. Diese Do-

kumentationen werden in enger Absprache mit dem Auftraggeber entwickelt und von der ersten Idee bis zum fertigen Buch umge-setzt. Müller und ihr Team decken dabei die Leistungssegmente Konzeption, Redaktion, Layout/Satz, Lektorat/Korrektur, Überset-zung und Fotografie ab. Im Bereich Druck bestehen enge Kooperationen mit bayeri-schen Druckereien. Zu den Kunden zäh-len Gemeinden, kommunale Unternehmen, Kliniken und Unternehmen der Landwirt-schaft. Neben diesen Auftragsarbeiten ver-öffentlicht der COM Verlag seit 2005 regi-onal und thematisch ausgerichtete hoch-wertige Publikationen über Niederbayern und die junge Europaregion Donau-Mol-dau. Diese verstehen sich als Standort-Mar-keting-Instrumente. Constanze Müller beim Signieren.

Das Reisebüro Klosterhuber macht Lust auf Reisen (von links): Martina Becht-Klosterhuber, Evi Wiesner, Alois Klosterhuber und Sonja Huber.

REISEBÜRO KLOSTERHUBER GMBH, POCKING

Umbau macht noch mehr Lust auf ReisenNach kontinuierlichen Investitionen in den Bus-Fuhrpark in den vergangenen Jahren wurden nun auch die Räume der Reisebüro Klosterhuber GmbH in Pocking komplett umgestaltet. Nicht mehr Kataloge und Ka-talogständer, sondern Bildschirme und die neueste Präsentationstechnik machen seit Anfang Mai noch mehr Lust auf Reisen.

Seit mehr als 70 Jahren ist der Name Klosterhuber Reisen ein fester Begriff in der Region Passau. Die von Alois Klosterhuber Senior als Ein-Mann-Betrieb gegründete und von dessen Sohn Alois ausgebaute und erweiterte Firma wird mittlerweile in der dritten Generation von Alois Klosterhu-ber Junior, seiner Frau Martina und seinen beiden Schwestern Evi Wiesner und Sonja Huber geführt. 15 Mitarbeiter sorgen dafür, dass jeder Kunde das passende Angebot für die schönste Zeit des Jahres findet – sei es bei einer der zahlreichen eigenveranstalte-ten Busreisen oder auch per Vermittlung al-

ler namhaften deutschen Reiseveranstalter. Geschäftsführer Alois Klosterhuber bildet seit mehr als 20 Jahren Tourismuskaufleute aus und ist dazu seit 2000 auch ehrenamt-

lich als Mitglied im IHK-Prüfungsaus-schuss tätig. Seit Kurzem engagiert er sich zudem im Verkehrs- sowie Prüfungsaus-schuss für angehende Busunternehmer.

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Neues Forum im JubiläumsjahrDie BAUZENTRUM OTTO ZILLINGER GMBH & CO. KG mit Hauptsitz in Osterhofen liefert seit 60 Jahren alles rund um den Bau. Und die Zeiten waren noch nie so gut wie jetzt.

D ank des anhaltenden Baubooms hat sich die Mitarbeiterzahl des Bau-

stoff-Unternehmens in den vergangenen zehn Jahren von 140 auf 280 verdoppelt. Mittlerweile treibt Firmenchef Max Zil-linger eher die Sorge um, wie er an quali-fiziertes Fachpersonal kommt, statt der Be-fürchtung, das Geschäft könnte einbrechen. Das sah vor zehn Jahren, als die Finanzkri-se voll durchschlug, noch ganz anders aus.

Zum 60. Geburtstag veranstaltete der Geschäftsführer in zweiter Generation zum ersten Mal das „Zillinger-Forum“. Man habe sich bewusst gegen reine Bauthemen entschieden und neben einer Produktschau von Neuheiten auch unterschiedliche Vor-träge zu den Themen „Gesunde Führung“ und „Digitalisierung am Bau“ angeboten, sagt Zillinger. Zudem referierte Ex-Tor-wart Oliver Kahn über seine zweite Karri-ere als Unternehmer. Das Zillinger-Forum soll künftig alle zwei Jahre stattfinden.

Das Fundament für die Erfolgsge-schichte legte 1959 Otto Zillinger. Los ging es mit fünf Mitarbeitern und dem Verkauf von Zement, Bindemitteln und selbst gefer-tigten Betonsteinen. Ende 1970 wurde das Sortiment erweiterte: Den ersten Baumarkt mit Fliesen- und Sanitärausstellung eröff-

nete Zillinger 1980 in Osterhofen – Pio-nierarbeit in Bayern. Drei Jahre später folg-te die Niederlassung in Landau. Ab 1990 übernahm Max Zillinger, der Sohn des Gründers, die Geschäftsführung. Er expan-dierte permanent und trug dadurch zum ständigen Wachstum und der Entstehung der Zillinger Holding bei. Es folgte die An-siedelung im damals neu gegründeten Do-naugewerbepark, in dem 1998 ein moder-ner Baufachmarkt mit 6.000 Quadratme-tern Verkaufsfläche eröffent wurde.

Heute gehören zur Zillinger Holding drei Zillinger-Bauzentren in Osterhofen, Eggenfelden und Landau, das Bauzentrum König in Regen sowie vier Hagebaumärk-te in Osterhofen, Landau, Eggenfelden und Deggendorf, die Standorte werden zum Teil als Beteiligungsunternehmen geführt. Da-mit wird einerseits der Profimarkt abge-deckt und andererseits auch dem „Selber-machen“-Trend Rechnung getragen. Zum Jubiläum deutet Zillinger weitere Expan-sionspläne an, die nun rückwirkend zum 1. Januar vollzogen wurden. Ein Konsor-tium aus Hagebau-Gesellschaftern, dem auch die Zillinger Holding angehört, hat 15 Hagebaumärkte in München mehrheit-lich übernommen.

Die Bauzentrum Otto Zillinger GmbH & Co. KG mit Hauptsitz in Osterhofen liefert seit

60 Jahren alles rund um den Bau. INDUSTRIEBAU & GEWERBEBAUPLANUNG – PRODUKTION – MONTAGE

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10Niederbayerische Wirtschaft • 06/2019

UNTERNEHMEN

Beste Verbindung: Schock, Spülen und der BayerwaldVor 40 Jahren kamen die drei Begriffe Schock, Regen und Spülen zum „best composit“ zusammen und bilden bis heute das wirtschaftliche Erfolgsmodell der SCHOCK GMBH in Regen.

E in Schulmöbelhersteller in Regen stand 1979 nach der Insolvenz zur Übernah-

me an. Der Schwabe Karl Schock und sein Bruder Friedrich griffen zu und entdeck-ten im Bayerischen Wald die ideale Mög-lichkeit, Werksgelände mit Entwicklungs-potenzial, Bayerwaldfleiß und Quarz als wichtigem Rohstoff für eine innovati-ve Generation an Spülbecken zu verbin-den. Im April war der jetzt 84-jährige Karl Schock zu einem Dreifachjubiläum ange-

reist. Das Unternehmen Schock wurde 95 Jahre alt, die Quarzkomposit-Spüle kommt seit mittlerweile vier Jahrzehnten aus Re-gen und als Bekenntnis zum Standort wur-de eine neue Halle eingeweiht. Aktuell wer-den rund 900.000 Quarzkomposit-Spülen jährlich in Regen produziert und in die ganze Welt versendet. Die hochwertigen Produkte kommen an, seit der Erfindung 1979 erfreut sich die Produktgattung ste-tig wachsender Beliebtheit. Kunden kön-nen aus 400 verschiedenen Modellvarian-ten und verschiedensten Farben wählen. Schock hält 90 Patente. Die Mitarbeiter-zahlen haben sich seit 2012 auf mehr als 500 verdoppelt. Das Firmengelände misst über 43.000 Quadratmeter, allein die neue Halle umfasst eine Grundfläche von 1.311 Quadratmetern. Der Erfinder- und Unter-nehmergeist der Familie Schock sei die Ba-sis für eine erfolgreiche Weiterentwicklung, sagt Ralf Boberg, Vorsitzender der Ge-schäftsführung. „Deswegen ist die Investi-tion in Forschung und Entwicklung auch ein wichtiger Aspekt unserer Strategie.“

Eine IHK-Ehrenurkunde überreichte Vizepräsident Franz-Xaver Birnbeck (rechts) den beiden Geschäftsführern Ralf Boberg (links) und Sven-Michael Funck.

B & S BLECH MIT SYSTEM GMBH & KG, GRAFENAU

Das Beste aus BlechMit dem Firmenmotto „Das Beste, was man aus Blech machen kann“ steckt sich die B & S Blech mit System GmbH & KG hohe Ziele. Im Rahmen einer Be-sichtigung konnten die Wirtschaftsjuni-oren Freyung-Grafenau erfahren, was das konkret heißt. Nach kurzer Einfüh-rung durch die Geschäftsführer Rudolf und Fabian Schremmer wurden die ver-schiedenen Fertigungs- und Bearbei-tungstechniken bei einem Rundgang durch die Werkshallen genauer un-ter die Lupe genommen. Die komplet-te Fertigungskette beinhaltet mehrere Stanz- und Laseranlagen und geht über eine Abkantstraße bis hin zur Pulverbe-schichtung. Neben der Produktion bie-tet das Unternehmen von der Planung über Konstruktion, Programmierung bis zur Montage kompletter Systeme ein durchgängiges Leistungsspektrum aus einer Hand. 2004 mit fünf Mitarbeitern gegründet, hat sich das familiengeführte Unternehmen bis heute auch aufgrund des Zusammenspiels von flexiblen Fer-tigungsanlagen und Organisationsstruk-turen zu einem innovativen Metallver-arbeitungsbetrieb mit 169 Mitarbeitern entwickelt. Stolz ist man auf die hohe Ausbildungsquote: Aktuell werden 19 Auszubildende in verschiedensten Aus-bildungsrichtungen beschäftigt.

Ausführliche Informationen aus erster Hand erhielten die Wirtschaftsjunioren von Geschäftsführer Fabian Schremmer.

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Oase der GastlichkeitTraditionelle Küche, gemütliches Ambiente und ein hohes Qualitäts- und Servicebewusstsein – dafür steht die SCHÄTZLHOF OHG in Ruderting seit 25 Jahren.

E in Jahr nach dem Spatenstich er-öffneten vor 25 Jahren Josef und Elisabeth Schätzl gemeinsam mit

Sohn Christian und dessen Ehefrau Mari-anne das 24-Betten-Hotel mit Restaurant und Biergarten am Ortsrand von Ruder-ting bei Passau. Heute ist der familienge-führte Betrieb ein beliebtes Ausflugsziel für Tagesgäste und Treffpunkt sowie auch Vereinslokal für Einheimische. Für Fei-erlichkeiten aller Art stehen verschiede-ne Räumlichkeiten für bis zu 60 Personen zur Verfügung. Ein Blick auf das abwechs-lungsreiche Speisenangebot verrät die kreative Kochkunst der Küchenprofis Christian Schätzl Junior, Elisabeth Schätzl, Samuel Schwarz und Tobias Haidn. Unter Verwendung von Zutaten, vornehmlich aus der Region, präsentieren sie bayerische und internationale Köstlichkeiten. Erlese-ne Wildspezialitäten aus eigener Aufzucht zählen zu den weiteren Gaumenfreuden. Von Juni bis September werden von Se-niorchef Josef Schätzl jeden Mittwoch ge-führte Wanderungen veranstaltet, danach findet im Schätzlhof ein Grillabend mit Live-Musik statt. Neben dem hauseigenen Wild stehen auch mehr als 200 Obstbäume

auf den Wiesen der Schätzls. Bestes Roh-material für die Hausbrennerei, in der 38 von Josef Schätzl Senior selbstgebrannte Brände, Geiste und Liköre entstehen – die meisten davon international mehrfach prä-miert.

Auch der dritten Generation in Per-son von Christian Schätzl Junior war das Talent für die Gastronomie bereits in die Wiege gelegt. Er arbeitet derzeit als Koch im Familienunternehmen. Ab Herbst ab-

solviert er den Fortbildungslehrgang zum IHK-Küchenmeister. Auch Feriengäste fühlen sich wohl im Schätzlhof, viele kom-men bereits seit der Eröffnung – aus dem gesamten Bundesgebiet, den Nachbarlän-dern und selbst aus Japan und den USA. Das Mobiliar ist Ergebnis eines Upcyc-ling-Konzepts, also der nachhaltigen Auf-bereitung des Bestands. Bei den installier-ten Lichtelementen wurde auf Energieeffi-zienz geachtet.

Familiäre Herzlichkeit ist das Markenzeichen des Schätzlhof-Teams (von links): Josef, Elisabeth, Christian Junior, Marianne und Christian Schätzl.

Feriengäste aus dem ganzen Bundesland, den Nachbarländern und selbst aus Japan und den USA fühlen sich wohl im Schätzlhof.

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12Niederbayerische Wirtschaft • 06/2019

Seit seiner Gründung im April 1994 ist der Garten- und Landschaftsbaubetrieb von JÜRGEN WIDL in Postmünster ein

gefragter Partner, wenn es um Neuanlagen, Modernisierungen, Umgestaltung und Pflege von privatem, gewerblichem und

öffentlichem Grün in Südostbayern geht.

B ei Widl, der 1993 die Prüfung zum Gärtnermeister abgelegt hat, kommen

bei der Gestaltung, Ausführung und Pfle-ge sowohl traditionelle als auch modernste Techniken für Natur- oder Stil-Gärten, aber auch Teiche, Dachbegrünungen, Spielplät-ze und Anlagen zur Anwendung. Derzeit beschäftigt Widl über 25 Mitarbeiter, dar-unter Landschaftsgärtner, -meister, Land-schaftsarchitekten und Auszubildende. Von der Leiterin der Agentur für Arbeit Lands-hut-Pfarrkirchen wurde ihm ein Zertifikat für Nachwuchsförderung überreicht: Ma-ria Amtmann würdigte dabei das ganzheit-liche Konzept des Unternehmens, angefan-gen von einem Azubi-Austausch mit einem befreundeten Betrieb in Osnabrück, eine eigens für Azubis errichtete Übungshal-le sowie der Vergabe von Praktikumsplät-zen und die Präsenz auf Messen, in Schu-len oder Prüfungsabnahmen. Widl-Azubis erbrachten bisher mehrfach Spitzenleistun-gen, so zum Beispiel Tobias Weißenbacher, der als Bester in ganz Bayern seine Ausbil-

dung zum Landschaftsgärtner abschloss. Mittlerweile hat Widl hunderte Gärten ge-konnt geplant sowie realisiert und so man-chen Preis verliehen bekommen. Mit der Mitarbeit im Naturgarten e. V. setzt sich Widl für naturnahe Garten- und Land-schaftsgestaltung ein. Widl ist außerdem Bezirksvorsitzender für Niederbayern im Verband Garten-, Landschafts- und Sport-platzbau Bayern.

Jürgen Widl gestaltete die preisgekrönten Außenanlagen und Gärten des Vierseithofs Denharten/Tann (oben).

25 Jahre Wohlfühlen mit Natur

PERSONALIEN

Wechsel im Vorstand der Sparkasse Landshut: Nach 48 Jahren verabschiedete

sich der Vorstandsvorsitzende Dietmar Bruckner (rechts) in den Ruhestand.

Gleichzeitig wurde Helmut Muggenthaler als neuer Vorstandsvorsitzender begrüßt.

Wolfram Hatz von der Motorenfabrik Hatz GmbH & Co. KG in Ruhstorf ist Präsident der vbw – Vereinigung der

Bayerischen Wirtschaft e.V. Er wurde von der vbw-Mitgliederversammlung als

Nachfolger von Alfred Gaffal gewählt.

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13Niederbayerische Wirtschaft • 06/2019

Tresore knacken – ganz legalFRANCO DEIBEL aus Haarbach ist zwar ausgebildeter Industriemechaniker. Aber um seinen Job zu machen, braucht er jede Menge Spezialwissen und -werkzeug. Deibel öffnet Tresore, die sonst nicht mehr aufgehen. Und das seit mittlerweile zehn Jahren.

T resortechniker ist Deibels korrek-te Berufsbezeichnung. Eine genau definierte Ausbildung dafür gibt

es nicht. Aber einen wachsenden Bedarf für die Lösung eines Problems, das lau-ten kann: Der klemmt, der Schlüssel ist weg, abgebrochen oder die Zahlen verges-sen. Kurz: Der Tresor bleibt zu. Was er ja in der Regel auch soll. Aber wenn ein Erbe, ein Vergesslicher oder Bank, Unternehmer oder auch Jäger doch rein müssen, dann ist der Spezialist oft die letzte Rettung.

Franco Deibel hatte in München ei-nen Tresortechniker kennengelernt. Das hat ihn schwer beeindruckt. Als er selbst arbeitslos wurde, riet ihm dieser, in Nie-derbayern doch den gleichen Service an-zubieten. Die wichtigsten Grundbegriffe brachte er ihm bei und der Rest war Aus-probieren, die Technik intensiv studieren und sich selbst fit machen für das „legale Panzerknacker-Handwerk“.

In Haarbach gab es ein passendes Grundstück. Das wurde gekauft, eine Hal-le darauf gebaut und so kurzerhand zum

Firmensitz. Das meiste Werkzeug fährt aber im Auto mit. Vieles davon ist selbst angefertigt, wie feine Bohrer mit speziel-len Winkeln. Denn tonnenschwere Tre-sore kommen in der Regel nicht zu ihm. Die werden immer mehr, weil Menschen in ihrem Sicherheitsbedürfnis an-spruchsvoller werden, weil ge-setzliche Standards etwa bei der Waffenaufbewahrung stei-gen oder weil die politi-sche Lage Ängstlichen den Tresor in der Wand als bessere Alternative zum Bankschließfach erscheinen lässt. Dann sitzt aber schon mal jemand davor und bräuchte dringend den unerreichbaren Reisepass für eine Reise. Wenn der Be-sitzer nur in die fal-sche Richtung ge-dreht hat, genügen

schon mal Sekunden zum Öffnen. Aber 18 Stunden waren es auch schon mal, bis end-lich die Türe aufging Die meisten Notöff-nungen lassen sich VDS-konform wieder verschließen, ohne dass der Tresor Scha-den nimmt.

Davon, was rein soll, ist oft abhängig, was er aushalten muss. Papier, Goldbar-ren, Magnetband? Feuer, Nässe oder der

Schutz vor Zugriff? Dafür gibt es ver-schiedenste Modelle und Hersteller. Versicherer verlangen gewisse Stan-dards und Richtlinien geben Auf-schluss. Der Tresortechniker weist darauf hin, dass Tresore unter ei-ner Tonne aus Versicherungsgrün-

den angeschraubt werden müssen. Einfach im Internet das günstigs-te Modell zu nehmen, das bringt oft nicht den erwarteten Schutz.

Franco Deibel, dem „legalen Panzerknacker“, genügen teilweise Sekunden zum Öffnen eines Tresors.

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14Niederbayerische Wirtschaft • 06/2019

Die Kartoffel ist die viertwichtigste Nahrungspflanze der Welt nach Reis, Weizen und Mais. Die HERMANN SAGSTETTER GMBH & CO. KG bringt sie vom niederbayerischen Stephansposching bis ins umliegende Europa.

N atürlich isst auch der Bayer gerne seine eigenen Erdäpfel. Die beson-dere Stärke der Hermann Sagstet-

ter GmbH & Co. KG liegt aber traditionell in der Bearbeitung und im Export. Bis zu 60 Bauern ringsum beliefern ihn mit dem, was der Boden hergibt. Die Zahl der Höfe ist über die Jahre gesunken. Der Struk-turwandel hat die Anbauflächen dennoch auf ähnlichem Niveau gehalten. Je nach Jahr und Witterung gehen dann zwischen 4.000 und 7.000 Tonnen Zwiebeln durch Hermann Sagstetters Unternehmen. Au-ßerdem 11.000 bis 15.000 Tonnen Kartof-feln, teils auch aus anderen Anbaugebieten.

Sagstetters zentrale Aufgabe ist es, das Agrarprodukt marktgerecht zu gestalten. Die Kartoffel kommt klein oder groß an, mit Erde und Steinchen, mal auch beschä-digt oder mit grünen Stellen. Verschie-dene Sorten sowieso. Jetzt geht es darum, sie sanft und gründlich zu waschen und sie dann an rotierenden Bürsten zu polie-ren. Sie wird nach Größe sortiert und je nach Bestellung von Zwei-Kilo-Netzen für die Küche bis zu großen Big-Bags für die

Weiterverarbeitung zu Pommes oder Knö-delteig abgewogen. Je nach Zielland lan-den sie dann in anderssprachigen Verpa-ckungen. Der technisch und logistisch anspruchsvolle Prozess brachte es über drei Hermann-Sagstetter-Generationen mit sich, dass die niederbayerische Über-produktion stets eher für den Export be-stimmt war. Letzteres ist auch so geblieben.

Fast 95 Prozent der bearbeiteten Wa-ren gehen nach Italien, Griechenland, Ost-europa und in die Schweiz. Die Anfor-derungen sind aber auch auf dem heimi-schen Markt ganz ähnlich. Der Kunde kauft zunehmend „optisch“ ein, gleichmä-ßig und sauber muss die Knolle sein. Da-rum wird die Kartoffel poliert. Auch, weil der Handel und die Hygiene es verlangen, dass Erdreich nicht vom Hof über Lkw, Markt und Auto bis zur Küche vom Pro-dukt staubt. Zudem will der Kunde heu-te eher fest kochende Sorten im Regal fin-den und nicht selbst lagern – also prak-tisch das ganze Jahr wie frisch geerntet. Vertragslandwirte puffern dafür bereits selbst mit idealen Lagerbedingungen die

Vorjahresernte bis ins Frühjahr. Bei Sag-stetter sorgt ein großes dunkles Kühlla-ger zwischen vier und sechs Grad Celsius dafür, 1.200 Tonnen noch bis in den Mai hinein prall und ohne neue Triebe zu be-wahren. So wird die Arbeit zum Ganzjah-resgeschäft mit neun Angestellten und zu Spitzenzeiten bis zu 20 Saisonkräften. Die-se zu finden wird allerdings auch hier im-mer schwerer.

Hermann Sagstetter bricht eine Lan-ze für die gesunde und wertvolle Kartoffel. Denn Dickmacher werde sie ja erst durch fettiges Zutun. Die Gala liebt er besonders, er hat sie selbst hier eingeführt. Die Sor-te ist etwas kleiner, etwas runder, für al-les gut und lecker und gut be- und ver-arbeitbar. Trends gebe es sowohl in Rich-tung Kartoffelspezialität als auch zu einer weiterhin günstigen Grundnahrungsmit-telversorgung. Ein Anliegen ist ihm, auch die vom Markt aussortierte Knolle nicht zu verschwenden. Die holt die Münchener Tafel, seit selbst Discounter nach der gro-ßen Wegwerfdebatte immer weniger Ab-laufware bieten.

Er bringt die „tolle Knolle“ an den Mann Hermann Sagstetter investierte in eine

hochkomplexe Bearbeitungsanlage.

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15Niederbayerische Wirtschaft • 06/2019

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Professional Audio-Video

Gerüstet für die Zukunft: Kapazitäten für Herstellung von Nährlösungen verdoppeltDer biochemische Bereich ist ein Zukunftsmarkt und um diesen noch besser bedienen zu können als bisher, hat die PAN - BIOTECH GMBH ihren Firmensitz in Aidenbach deutlich erweitert.

Durch die Inbetriebnahme eines neu-en Etikettier-Areals Ende März und

der Schaffung zusätzlicher Räumlichkei-ten zur sterilen Abfüllung ist es der PAN - Biotech GmbH gelungen, ihre Kapazitä-ten zur Herstellung von Nährlösungen für Biotechnologie und Krebstherapie zu ver-doppeln. Der seit 31 Jahren bestehende Be-trieb beschäftigt aktuell rund 60 Mitarbei-ter und erwirtschaftet einen Jahresumsatz von über zwölf Millionen Euro. Die Nähr-lösungen gehen an Pharmaunternehmen und klinische Institute beziehungsweise generell Abnehmer aus den Bereichen Bio-technologie, personalisierte Medizin, Impf-stoffherstellung und Krebstherapie und das weit über die Grenzen Deutschlands und Europas hinaus Die mithilfe der Nährlö-sungen gezüchteten Zellkulturen können zudem für die präklinischen und klini-schen Tests verwendet werden und stellen damit eine Alternative zu Tierversuchen dar. Das Potenzial im biochemischen Be-reich sei derzeit groß und die aktive For-

schung auf diesem Feld sehr zukunftsfähig, sagt der geschäftsführende Gesellschaf-ter Jens Hartmann. Weltweit gebe es etwa 10 bis 15 Firmen, die gleiche oder ähnli-che Produkte anbieten und auf diesem Sek-tor forschen. Seine Firma entwickle stän-dig neuartige Zusatzstoffe für die Zellkul-tur und serumfreie Medien. Die Produkte dienen als Nährlösungen für verschiede-

ne Zellkulturen. Ein Großteil der Produk-te wurde unter der Leitung von Laborleiter Dr. Josef Seidl entwickelt. Diese patentie-ren zu lassen, ist für die PAN - Biotech kein Thema. „Denn dann wird die Zusammen-setzung veröffentlicht und dadurch besteht die Gefahr, dass die Produkte kopiert wer-den“, sagt Hartmann. Vielmehr setze man darauf, aktiv mit Industrie- und Akademie-kunden neue Produkte und flexible Lösun-gen zu entwickeln, wie beispielsweise die beauftragte Herstellung von Spezialmedi-en. Der Standort Aidenbach im Landkreis Passau ist für die PAN - Biotech optimal. Hier stimmen nach Hartmanns Ansicht Infrastruktur und Verkehrsanbindung. Be-

sonders die Nähe zum Flughafen Mün-chen sei für das international agierende

Unternehmen wichtig.

Geschäftsführer Jens Hartmann und seine Firma PAN - Biotech

GmbH stellen Nährlösungen, Seren und serumfreie Medien

für den Weltmarkt her.Foto

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16Niederbayerische Wirtschaft • 06/2019

Architektur des Luxus mitten in Niederbayern

In Rolls-Royce pocht ein Triebwerk der BMW GROUP. Auch die Aluminiumkarosserie von Phantom, Cullinan und Co. wird in Unterhollerau nahe Dingolfing gefertigt,

bevor sie im englischen Goodwood endmontiert wird.

D ie Edelmarke ist gefragt wie lange nicht mehr. Von 2017 auf 2018 stei-gerte sich die ausgelieferte Stück-

zahl um 22 Prozent, womit 2018 als das bis-her erfolgreichste Geschäftsjahr in die 100 Jahre alte Firmengeschichte eingeht. Gut, bei insgesamt 4.107 Exemplaren ist der An-teil innerhalb der BMW-Familie zwar über-schaubar. Aber an einer der luxuriöses-ten Fahrzeugmarken der Welt zu schrau-ben und das zudem so erfolgreich, das wirft doch ein strahlendes Licht auf die nieder-bayerischen Kraftfahrzeugexperten.

Unterhollerau nahe Dingolfing ist wohl kaum jemandem als „Luxusschmiede“ be-kannt. Die besondere Aluminiumkompe-tenz der BMW Group ist quasi um die Ecke. Aus der Großserie wird dann das ins Nach-barörtchen geholt, was auch die Kleinse-rie in der Produktion effektiver und flexib-ler macht. Rolls-Royce hätte es kaum nötig, dadurch günstiger zu werden. Überzeugen-der in den besonderen Eigenschaften jedoch schon. Der Kunde ist im Schnitt reich, ge-

setzt, männlich und hat meist schon eine Garagenhälfte voll mit Sport- und gehobe-ner Alltagsmobilität. Ab 300.000 Euro auf-wärts kann er locker verschmerzen, um da-für hinter dem „Geist der Verzückung“, also dem „Spirit of Ecstasy“, wie die berühm-te Kühlerfigur heißt, in einem rollenden Wohnzimmer chauffiert zu werden.

Im April verkündete BMW, dass künf-tig alle Modelle der Luxusmarke mithil-fe der „Architecture of Luxury“ entwickelt würden. Der Karosseriebau wurde für die verschiedenen Modelle gemeinsam einsetz- und skalierbar umgesetzt. Das reduziert den jeweiligen konstruktiven Aufwand und das benötigte Spezialwerkzeug, beschleunigt Prozesse und erreicht zugleich 30 Prozent mehr Steifigkeit, höhere Crash-Sicherheit ohne Gewichtserhöhung und mit allein 130 Kilo Dämmmaterial im Phantom nochmals zehn Prozent weniger Innenraumgeräusch. Immerhin 70 Millionen Euro wurden hier-für in den Standort investiert. Es war auch ein Beitrag, um der Nachfrage weiter ge-

recht werden zu können. So viel smarter wie die Produktion wird, so schlau hat es Rolls-Royce unter der Modell-Regie von BMW verstanden, sich neue Zielgruppen zu er-schließen. Gut 300 höchst spezialisierte Mit-arbeiter in Unterhollerau sorgen bei einer Tagesstückzahl von 28 Karosserien dafür, dass nicht zu viel frohe und dauernde Er-wartung wächst, bis sie gut zur Hälfte in den USA und China befriedigt wird. Der Mittle-re Osten, Japan und Europa teilen sich im Wesentlichen den Rest. 150 kommen jähr-lich nach Deutschland zurück. Der neue Schub ist zum Teil auch dem SUV-Modell Cullinan zu verdanken, das jüngere Fahrer anspricht, als etwa das gediegene Schlacht-schiff Phantom. Die „6,75-Liter 12V- Junkies“ müssen nun stark sein, denn der Weg zum vollelektrischen Rolls-Royce ist wohl nur noch eine Frage der näheren Zu-kunft. Behalten wird er als Markenzeichen jedoch vermutlich weiterhin den maßge-schneiderten Regenschirm, der als Extra im Preis bereits inbegriffenen ist.

Sämtliche Rolls-Royce- Modelle werden mithilfe der

„The Architecture of Luxury“ gefertigt.

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17Niederbayerische Wirtschaft • 06/2019

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Was zählt, sind die Menschen.

v.l. Boris Schneidhuber und Bernhard König (geschäftsführende Gesellschafter AKE-technologies GmbH) Erika Feichtlbauer (Firmen-kundenbetreuerin Innviertel-Niederbayern Sparkasse OÖ) Stefan Schönbauer (Firmenkundenleiter Innviertel-Niederbayern Sparkasse OÖ)

Vertrauenssache. Für uns zählen die Region und die Menschen, die hier engagiert ihr Unternehmen führen.Als kundenstärkste Regionalbank in Oberösterreich sind wir seit Jahrzehnten für Kunden aus Nieder-bayern sicherer Partner in allen Finanzfragen. Starker Partner ist die Sparkasse Oberösterreich auch für die AKE-technologies GmbH – seit mittlerweile vier Jahrzehnten ein innovativer und wertvoller Ansprechpartner für führende Automobilhersteller und -zulieferer weltweit.

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GETRÄNKE DEGENHART E.K., RÖHRNBACH

Neu eröffnete 28. Filiale ist die größteEnde April hat im ehemali-gen Autohaus Leebmann-Ge-bäude an der Spitalhofstraße in Passau der neue und zu-gleich größte Getränke De-genhart-Markt seinen Betrieb aufgenommen. Geschäftsfüh-rer Markus Degenhart nahm die gut 1.300 Quadratme-ter umfassenden Geschäfts-räume in dem massiv moder-nisierten Gebäude offiziell in Betrieb. Der große regionale Getränke-markt-Filialist, der sich selbst vor allem als Nahversorger mit Produkten von regi-onalen Brauereien und Getränkeherstellern versteht, bietet seinen Kunden ein umfang-reiches Getränkesortiment: Regionale Bier-

und Getränkespezialitäten, eine große Aus-wahl an Sekt und Weinen, edle Spirituosen wie beispielsweise verschiedene Whiskeys, Gins, edle Brände und Liköre, Säfte und Wasser für Gastronomie und Privat prägen das Sortiment. Ein umfassendes Servicean-

gebot gehört hier wie auch in den anderen Getränke Degen-hart-Märkten zum Standard: gekühlte Getränke von Einzel-flaschen bis Kästen und Fäs-sern, Heimservice, Party- und Festservice und vieles mehr. Das Konzept des mittelständi-schen familiengeführten Ge-tränkegroßhandels überzeug-te in diesem Jahr bereits zum zweiten Mal als „Deutschlands

bester Getränkefachmarkt“. Bei der Jahres-tagung des Bundesverbands des Deutschen Getränkefachgroßhandels erhielt Getränke Degenhart heuer die Auszeichnung für die Filiale in Deggendorf – ein gutes Vorbild für die neue Filiale in Passau.

Getränke Degenhart eröffnete in Passau seine größte Filiale.

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18Niederbayerische Wirtschaft • 06/2019

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Standort erhält neuen Kran und rüstet Anlegestelle aufSchneller, effizienter, sauberer: Die BAYERNHAFEN GMBH & CO. KG in Passau hat einen neuen Kran angeschafft. Auch die Flusskreuzfahrt soll deutlich zulegen. Hierzu wird die Anlegestelle Racklau erweitert.

Am Bayernhafen Passau wurde vergan-genes Jahr groß investiert: Der alte

Kran wurde von einem neuen abgelöst, der fast das doppelte Gewicht stemmen kann, nämlich bis zu 120 Tonnen. Mit seinen 68 Metern Höhe sorgt er dafür, dass künftig zum Beispiel ganze Windkraftanlagen ver-schifft werden können. Davor konnten le-diglich einzelne Windflügel umgeschlagen werden. Für Türme und Aggregate wurde ein zusätzlicher Kran benötigt. Zudem ist er mit seiner Abgasreinigungsstufe V sehr viel sauberer als sein Vorgänger. Schneller, effizienter, sauberer: Damit werde der Standort Passau für Schwerguttranspor-te noch wichtiger, sagte Bayernhafen-Ge-schäftsführer Joachim Zimmermann. Die Bayernhafen GmbH & Co. KG investier-te 4,3 Millionen Euro in die trimodale In-frastruktur am Standort Passau-Schalding, verlängerte die Bahnverladegleise und er-

weiterte die Lagerkapazität für Schüttgüter. Insgesamt 331.759 Tonnen an Gütern wur-den 2018 per Schiff und Bahn umgeschla-gen, das entspricht einem Anstieg von 4,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Seit Ende 2018 wird der Standort Pas-sau-Racklau nicht mehr als Güterumschlag-platz genutzt. Umso größer wird seine Be-deutung für die Flusskreuzfahrt: 2018 leg-ten im Bayernhafen Passau 254 Hotelschiffe an, davon 238 in der Racklau, ein Zuwachs um insgesamt 69 Prozent gegenüber dem Vorjahr. In den kommenden Jahren soll die Racklau noch intensiver als bislang für die Flusskreuzschifffahrt genutzt werden. Die-ses Jahr stehen in der Racklau vier Liege-stellen für Flusskreuzfahrtschiffe zur Ver-fügung, für 2020/21 ist eine Erweiterung auf bis zu sieben Liegestellen geplant – mit Elektrifizierung und perspektivisch der Er-richtung eines Terminalgebäudes.

Die Anlegestelle Passau-Racklau soll in den kommenden Jahren erweitert werden.

TARGOBANK AG, NIEDERBAYERN

Wachstumskurs 2018 fortgesetztAuch im Geschäftsjahr 2018 hatten die TARGOBANKEN in Niederbayern mit ihren Filialen in Passau, Landshut und Straubing ihren Wachstumskurs der vergangenen Jahre fortgesetzt: So leg-ten die Konsumentenkredite deutlich zu. Auch die Zahl der Girokonten erhöhte sich in allen drei Filialen. Trotz anhal-tender Niedrigzinsphase stieg das Vo-lumen der Festgelder und der Sparein-lagen. Zum Bilanzstichtag betreute die TARGOBANK Passau über 11.200 Kun-den (+5,3 Prozent), die Filiale in Lands-hut 12.000 Kunden (+6,4 Prozent) und der Standort Straubing 8.000 Kunden (+11 Prozent).

Auch die bundesweiten Zahlen der TARGOBANK für 2018 weisen er-neut nach oben: Das Vorsteuerergeb-nis über alle Geschäftsfelder lag bei 510 Millionen Euro (IFRS) und übertraf da-mit den Vorjahreswert um 17 Millionen Euro. Die positive Entwicklung zeigt sich auch bei den Standorten: Entgegen dem Branchentrend modernisiert die TARGOBANK ihr Filialnetz nicht nur, sondern eröffnete im Berichtsjahr auch neue Filialen. Um nah am Kunden zu sein, betreibt die TARGOBANK rund 350 Standorte in 200 Städten mit 7.500 Mitarbeitern in Deutschland.

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19Niederbayerische Wirtschaft • 06/2019

LAUMER BAUTECHNIK GMBH, MASSING

Größtmögliche Vielseitigkeit als TrumpfRichard Laumer, der Vater des heutigen geschäftsführenden Gesellschafters, der den gleichen Namen trägt, gründete 1956 die Laumer Bautechnik GmbH. Von An-fang an bestimmte das „Austüfteln“ der besten Lösung, sowohl was die Technik als auch die Baukosten anbelangt, das Ge-schäft. Das ist auch in der zweiten Gene-ration nicht anders. Davon überzeugen konnten sich die Mitglieder des IHK-Gre-miums Rottal-Inn mit ihrem Vorsitzen-den Peter Glas und Teilnehmer der IHK Niederbayern anlässlich eines Firmen-

rundgangs. Der heutige Firmenchef Ri-chard Laumer erläuterte die Struktur der Unternehmensgruppe, deren großer Trumpf die Vielseitigkeit ist. Ausgehend vom Stahlbetonfertigteilbau kamen suk-zessive der Garagenbau, Holzbau, Kom-plettbau, die statische Bauwerksanierung durch Klebeverstärkung, Risseverpres-sung und Spritzbeton und der Spezial-tiefbau als weitere Betätigungsfelder hin-zu. Jüngst leistete die Firma einen kons-truktiven und gestalterischen Beitrag zur Bundesgartenschau 2019 in Heilbronn:

Für die Modellsiedlung „Neckarbogen“ lieferte Laumer 300 Fassadenplatten für eine Fassade mit Gräser-Struktur im so-genannten „Graphic-Concrete-Verfah-ren“. Das Konzept des Gebäudes ist vom Thema „Inklusion“ bestimmt und greift das Bedürfnis von Menschen mit Behin-derung nach Teilhabe auf. Die Unterneh-mensgruppe sei breit und stabil aufgestellt, sagte Laumer.

Auf dem 65.000 Quadratmeter großen Firmengelände in Massing beschäftigt das Unternehmen heute gut 300 Mitarbeiter.

TWD FIBRES GMBH, DEGGENDORF UND K1 IMOVINA GMBH, INNERNZELL

Eigentümerwechsel und Verkauf des WerksgeländesCEO Eggo Laukamp und CFO Klaus Platzer von TWD Fibres haben zusam-men rund 85 Prozent der TWD-Anteile von 4K Invest übernommen. Die auf Un-ternehmenssanierungen spezialisierte In-vestmentgesellschaft hatte die TWD 2015 erworben und nun die Mehrheit ihrer An-teile verkauft. Die beiden Manager wol-len die TWD als inhabergeführtes, soli-des mittelständisches Unternehmen wei-ter betreiben, wie Laukamp sagt. „Hierzu ist auch eine deutliche Entschuldung nötig“, so CFO Platzer. Diese wird durch ein „sale and lease back“-Modell mit der Karl-Grup-pe realisiert. Die Karl-Gruppe hat das ca. 200.000 Quadratmeter große Werksgelän-de einschließlich der technischen Anlagen und Maschinen gekauft. „Zum einen ge-

winnen wir so ein solides, regional ansäs-siges Unternehmen als langjährigen Mieter. Zum andern sehen wir für die vorhandenen und nicht für den Betrieb der TWD benö-tigten Flächen gute Möglichkeiten zur eige-nen Nutzung und Entwicklung“, sagt André Karl, der zusammen mit seinem Vater Gün-ther Karl und seinem Bruder Günther Karl Junior das Familienunternehmen führt.

Die TWD Gruppe produziert und vertreibt weltweit am Standort Deggen-dorf-Seebach Filamentgarne aus Chemie-fasern für Automotive, Bekleidung und technische Textilien sowie für viele andere Anwendungsbereiche. Die TWD beschäf-tigt aktuell 510 Mitarbeiter und hat im Ge-schäftsjahr 2018 einen Umsatz von über 78 Millionen Euro erwirtschaftet.

Die neuen Eigentümer von TWD (von links): CEO Eggo Laukamp und CFO Klaus Platzer.

Richard Laumer (2. von rechts) erklärte dem IHK-Gremium Rottal-Inn um Vorsitzenden Peter Glas (4. von rechts) und seinem Stellvertreter Klaus Bubl (rechts) die Betonfertigteilproduktion.

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20Niederbayerische Wirtschaft • 06/2019

D as Einsparpotenzial ist enorm: Um rund ein Viertel ließe sich der Haushaltsstromverbrauch redu-

zieren, wenn heimische Stromfresser vom Netz gingen, haben Experten ausgerech-net. Aber wie identifiziert man Geräte, die den Stromzähler heiß lau-fen lassen? Drei Passau-er Gründer haben ein kos-tenloses Programm entwi-ckelt, das Privathaushalten dabei hilft, Stromfresser im Haushalt zu finden und ge-gebenenfalls durch effizi-entere Neugeräte auszu-tauschen. Die App, die im Herbst vergangenen Jahres erstmals online ging, be-geistert die Fachwelt und räumt bei Gründerpreisen reihenweise Auszeichnun-gen ab. Inzwischen zählt die Anwendung jeden Mo-nat eine Nutzerzahl im fünfstelligen Bereich. „Und wir sind gespannt und mo-tiviert zu sehen, was noch möglich ist“, sagt Sebastian Schmidt, neben Michael Hasler und Andreas Donig einer der drei Geschäfts-führer von Smartricity. Die App beruht auf einer selbst geschaffenen Daten-bank, die Stromverbrauch und Ausstattungsmerkma-le von über 100.000 Gerä-ten erfasst und Machine- Learning-Algorithmen, die die Nutzung des Ge-räts im Haushalt prognos-tizieren. Entpuppt sich ein Elektrogerät als Strom-fresser, werden nicht nur energieeffizien-te Alternativgeräte vorgeschlagen, sondern auch der Anschaffungspreis beispielswei-se eines neuen Fernsehers der jährlichen Ersparnis an Stromkosten gegengerechnet.

Die Kalkulation basiert auf Durch-schnittswerten, kann durch optionale de-mografische Angaben jedoch auch per-

sonalisiert werden. „Anhand der geliefer-ten Information kann jeder Verbraucher individuell entscheiden, ob sich ein Neu-gerät nicht nur für die Umwelt, sondern auch für den eigenen Geldbeutel lohnt“, sagt Hasler. Das Potenzial sei enorm: Im

Schnitt ließen sich durch den Austausch von Stromfressern über 300 Euro pro Jahr und Haushalt sparen.

Dem erfolgreichen Start am Markt ging eine intensive Gründungs- und Kon-zeptionsphase voraus. Seit einem Uni-Pro-jekt zum Energiesparen im Jahr 2015 ging dem Passauer BWL-Student Sebastian

Schmidt das Thema nicht mehr aus dem Kopf. Er hatte herausgefunden, dass pri-vate Haushalte in Deutschland 41 Milliar-den Euro jährlich „im Nichts“ verschwin-den lassen – aufgrund ineffizienter Altge-räte, die sich in beinahe jedem Haushalt

verstecken. „Bildlich ge-sprochen: Der Strom, den über 100 Kohlekraftwerke produzieren, ist gänzlich überflüssig“, sagt Schmidt. Er begann nach Mitgrün-dern zu suchen, verwan-delte sein Zimmer in ein Büro und versuchte, Studi-um und Start-up-Idee un-ter einen Hut zu kriegen.

Mitstreiter fand Schmidt mit Michael Has-ler und Sebastian Henne-berg, der im März dieses Jahres das Team verließ. Ihm folgte Andreas Donig als neuer Chief Technolo-gy Officer.

„Wir waren drei Stu-denten mit einer tollen Idee“, erinnert sich der nun 30-Jährige an die Anfänge. Nach einem anstrengen-den Start häuften sich die Erfolge: Sie erhielten das Exist-Gründerstipendium und Förderungen aus dem bayerischen Programm

„Start? Zuschuss“, 2017 ge-wann das Start-up den überregionalen Business- planwettbewerb „ideen-Reich“ und 2018 erreich-ten die Niederbayern die Top Ten der „Energie Start-ups Bayern“. Vergan-

genen Herbst veröffentlichten die Gründer schließlich den Prototyp ihrer neuen An-wendung. Die Nutzerzahlen für „Smartri-city“ steigen nahezu täglich: Aktuell lassen sich rund 15.000 Benutzer monatlich ihr Einsparpotenzial vorrechnen. Ihr Verfah-ren haben die drei bereits zum Patent an-gemeldet. obx/red

Andreas Donig, Sebastian Schmidt und Michael Hasler (von links).

Jagd auf Stromfresser

Die drei Gründer der SMARTRICITY GMBH wollen

Haushalten mit einer innovativen App helfen, ihren Stromverbrauch

um ein Viertel zu senken und so jedes Jahr mehr als 300 Euro zu sparen.

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21Niederbayerische Wirtschaft • 06/2019

21Niederbayerische Wirtschaft • 06/2019

INNKRONE GMBH & CO. KG, PASSAU

Appartementhotel „rivers“ in Passau eröffnetAus der ehemaligen Abfüllanlage der Inn-stadt Brauerei in Passau ist ein Appar-tementhotel mit 25 modernen Apparte-ments in drei unterschiedlichen Größen zwischen 30 und 72 Quadratmeter ent-standen. Nach einer längeren Umbaupha-se konnte im Dezember 2018 der erste Hotelgast im „rivers“ einchecken. Im Ap-ril wurde offiziell eingeweiht und eröff-net. Gäste können bei der Buchung zwi-schen einem 1-Zimmer-, 2-Zimmer- oder 3-Zimmer-Appartement wählen und die-se mit bis zu vier Personen bewohnen. Alle Räume sind klimatisiert und mit Flach-bild-TVs, Sky, Nespressomaschinen inklu-sive Kapseln sowie einer Küchenzeile aus-gestattet. Die geräumig konzipierten Bäder besitzen eine Fußbodenheizung und einen

Handtuchtrockner sowie eine ebenerdige Dusche oder zusätzlich sogar eine freiste-hende Badewanne. Auch technisch gese-hen ist das Haus auf dem neuesten Stand. Die Gäste können selbst spät abends anrei-

sen und sich ihre Zimmerkarte per Code aus der Schlüsselbox holen oder sich den Zugangscode aufs Handy schicken lassen und mit diesem Eingangstür und Zimmer-tür öffnen.

KURZ & KNAPP

Die Freiherr von Poschinger Glasmanu-faktur e.K. in Frauenau hat einen neuen Glasofen in Betrieb genommen, in den rund 700.000 Euro investiert wurden. Der Ofen bietet Platz für vier statt bisher drei Häfen, also Gefäße, in denen das Glas geschmolzen wird. Damit kann laut Betriebsleiter Josef Beer die Kapazität um 35 Prozent gesteigert und durch die Möglichkeit, mehr Farben zu verwenden, flexibler gearbeitet werden.

Der IT-Dienstleister, die EnEm GmbH aus Rotthalmünster, setzt neue Maßstäbe im Webdesign und hat den Website-Relaunch

von Hatz Diesel Nordamerika erfolgreich abgeschlossen. Es sei eine interessante Herausforderung gewesen, ein neues Erschei-nungsbild zu kreieren, so das EnEm-Team.

Das Restaurant Stoi von Fleischpapst und Fernsehkoch Ludwig Maurer in Schergen- grub bei Rattenberg ist in Hamburg mit dem Rolling-Pin-Award als Gastronomiekonzept des Jahres ausgezeichnet worden. Boden-ständig, bayerisch, zielstrebig, so beschreibt sich der Unternehmer und Küchenmeister selbst. Er vereint Landwirtschaft, Gastrono-mie und Catering auf höchstem Niveau.

Blick in ein Business-Appartement des neu eröffneten „rivers“.

Die MIPA SE entwickelt und produziert im nieder-bayerischen Essenbach sowie an acht weiteren Stand-orten im In- und Ausland Fahrzeugreparaturlacke, Industrielacke und Bautenfarben sowie Holz- und Schreinerlacke für den professionellen Anwender. Mit weltweit rund 1200 Mitarbeitern werden eigene Niederlassungen sowie Partner in über 100 Ländern auf allen Kontinenten beliefert.

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22Niederbayerische Wirtschaft • 06/2019

DONAUSCHIFFFAHRT WURM & NOÉ GMBH & CO. KG, PASSAU

Die Schifffahrt sauberer machenDie Donauschifffahrt Wurm & Noé GmbH & Co. KG rüstet 13 Schiffe in Pas-sau, Regensburg und Linz mit neuerer Technik aus, um die Schifffahrt auf der Donau sauberer zu machen. „Wir sind da-bei, eine Offensive gegen die Emissionsbe-lastung zu starten“, kündigt Florian Noé an. Zu diesem Zweck investierte sein Un-ternehmen in den vergangenen vier Jahren rund drei Millionen Euro. Das Ziel? Den Feinstaubausstoß um etwa 30 Prozent zu reduzieren. Die insgesamt 50 Dieselmoto-ren der Wurm & Noé-Flotte werden nach und nach durch Dieselmotoren neuerer Technik ersetzt. Im nächsten Schritt wer-de man in die passende Filtrationstechnik investieren, ergänzt Noé, für den jedoch nicht die Schiffe das eigentliche Problem in Zeiten von „Dieselgate“ seien. Die Re-

duzierung der Feinstaubbelastung, vor al-lem auch in den Innenstädten, liegt dem Unternehmer trotzdem am Herzen. Zur Abwasserbeseitigung in den Schiffen wür-den zudem neue Sammeltanks angeschafft. Auch in eine neue Anlegestelle an der Fritz-Schäffer-Promenade, die als Ersatz für die ehemalige Liegestelle 12 dient, ist investiert worden. Die in der vergangenen Saison in Betrieb genommene Anlegestelle Hacklberg wurde aufgrund einiger Prob-leme mit dem Wasserstand überarbeitet. Neu ist in der aktuellen Saison auch das Kombiticket aus Schifffahrt und 50-minü-tigem Stadtspaziergang, der dreimal täg-lich stattfindet. Die etwa 500.000 erwarte-ten Fahrgäste kommen so in den Genuss größtmöglicher Flexibilität und sparen da-bei auch noch.

Die Geschäftsführung (von links): Margit und Florian Noé, Franziska Wurm-Lallinger.

SOUNDKING EUROPE GMBH, DEGGENDORF

Weltkonzern eröffnet Europazentrale in NiederbayernDie SOUNDKING Group Co. Ltd., einer der erfolgreichsten Innovatoren im Bereich Audiovision, hat Ende März 2019 in Deg-gendorf eine europäische Niederlassung für das B2B-Geschäft eröffnet. Geschäftsfüh-rer Markus Falter ist neben dem europäi-schen B2B-Vertriebsnetz auch für die glo-bale Marketingstrategie der Gruppe verant-wortlich. Präsident und Inhaber Xianggui Wang reiste zur Eröffnung aus China an, Hauptsitz des Unternehmens ist in Ning-bo. Die Gästeliste der Eröffnungszeremonie umfasste CEOs aus der gesamten europäi-schen Musikindustrie und auch Wei Duan, Hauptgeschäftsführer der Chinesischen Handelskammer in Deutschland e.V., der dazu aus Berlin anreiste. Die SOUNDKING Group wurde 1988 gegründet, 2017 zählte das US-Branchenmagazin „Music Trades“ SOUNDKING bereits auf Rang 28 von welt-weit 225 Pro-Audio- und MI-Firmen. Sie ist

damit einer der wichtigsten Komplettanbie-ter für OEM- und ODM-Design, Entwick-lung, Fertigung und Montage weltweit. Der direkte Kontakt zum neuen Team in Deg-gendorf soll die Kommunikation zwischen den europäischen Industriekunden und SOUNDKING bei OEM-Aufträgen deut-

lich erleichtern. Bereits in den ersten Wo-chen sei gemäß SOUNDKING ein erhebli-cher Erfolg verzeichnet worden. Der Mit-arbeiterstamm in Deggendorf wird daher bereits aufgestockt und soll nach Wangs Wunsch bis Mitte 2020 auf 20 anwachsen.

Zu SOUNDKINGS Portfolio gehören Ausstattungen für das „Digitale Klassen-zimmer“ mit großen Touchscreens, interak-tiven Chat-Systemen für Lerngruppen oder den digitalen Hausaufgaben-Check. Dane-ben fertigt SOUNDKING auch Lautspre-chersysteme, Konzerttechnik sowie LED-Screens und Beleuchtungstechnik. Mit ei-genen Marken und Unternehmen wie den Cadac-Digitalmischpulten, Studiomaster- Soundsystemen und Carlsbro-Digital- instrumenten (alle in Großbritannien) be-liefert die gesamte Gruppe die Weltmärkte mit mehr als 4.000 Produkten für die pro-fessionelle Unterhaltungsindustrie.

Geschäftsführer Markus Falter verantwortet neben dem europäischen B2B-Vertriebsnetz auch die globale Marketingstrategie.

UNTERNEHMEN

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23Niederbayerische Wirtschaft • 06/2019

EXISTENZGRÜNDER

Wir beraten Sie gern zu folgenden Themen Businessplan-Erstellung Firmenname und Rechtsformwahl Beachtung der nötigen Formalitäten Fördermittel zur Existenzgründung Vorbereitung auf das Bankgespräch

Wenn auch Sie Ihr neues Unterneh-men in der Rubrik „Existenzgründer des Monats“ vorstellen wollen, wenden Sie sich an uns.

IHK-ANSPRECHPARTNER Manfred HögenTelefon: 0851 507-291 [email protected] www.ihk-niederbayern.de/ existenzgruendung

IHK-UNTERSTÜTZUNG

R oman Weber und Marco Biebl gründeten Anfang 2016 die think-TEC GmbH. Der erste Firmensitz

war der Keller im Hause Biebl, bereits drei Jahre später fand man sich in einem Fir-mengebäude mit neuen Anlagen und einer Mannschaft an Mitarbeitern wieder.

Anfangs entwickelten sie als System-lieferant und Entwicklungspartner für den Maschinenbau vorrangig Einzeltei-le und Vorrichtungen im Sondermaschi-nenbau, nutzten als einzige Firma im Um-kreis aber auch verstärkt die Möglichkei-ten des 3D-Drucks. Letzteres führte 2016 zum Kennenlernen des Unternehmers Herbert Schicketanz. Der Geschäftsfüh-rer der Kopierzentrum Passau GmbH war der ideale Partner, um den Unternehmens-schwerpunkt zu verlagern und den Schritt in Richtung additive Fertigung zu wagen. So entstand 2017 das gemeinsame Unter-nehmen, die thinkTEC 3D GmbH. Diese hat sich darauf spezialisiert, die additive Fertigung als technische und wirtschaftli-che Alternative zu klassischen Fertigungs-verfahren anzubieten. Kunden werden bei Bedarf in allen Stufen des Produktlebens-zyklus unterstützt. „Die konstruktive Um-

setzung von Wünschen in 3D-Druck-opti-mierter Form ist ein markanter Mehrwert“, sagt Roman Weber. „Erhöhte Wirtschaft-lichkeit, Schnelligkeit, Gewichtsreduzie-rung, Design und Formenfreiheit, Ver-besserung der Festigkeit beziehungsweise Haltbarkeit sind nur einige Eigenschaf-ten, die die additive Fertigung für Unter-nehmen aus den unterschiedlichsten Bran-chen interessant macht.“

Die Anfangsjahre waren für die Grün-der „Lehrjahre“: Sie mussten sich stark mit der neuen Technologie auseinandersetzen und sich umfangreiches Wissen aneignen. Die Investition in hochmoderne Ferti-gungsanlagen erforderte ebenfalls Zeit und hohe Investitionen. Mittlerweile sind die ehemaligen Neulinge Profis auf ihrem Ge-biet und bei vielen Kunden fester Bestand-teil der Entwicklungs- und Fertigungspro-zesse. „Wir arbeiten zwar mehr als zu der Zeit, als wir noch im Angestelltenverhält-nis waren, aber es ist auch ein ganz ande-res Gefühl für seine Visionen zu schuften“, sind sie sich einig. Das erklärte Ziel der Unternehmer ist es, die additive Fertigung noch in viele weitere Unternehmen und Branchen zu bringen.

Schicht für Schicht weiterkommenMarco Biebl, Roman Weber und Herbert Schicketanz, die Gründer der THINKTEC 3D GMBH, träumen von der additiven Serienfertigung für die Industrie.

UNTERNEHMENthinkTEC 3D GmbH

PERSONEN Marco Biebl, Herbert Schicketanz

und Roman Weber

IDEEAdditive Fertigung (3D-Druck)

in Serie vorantreiben

HERAUSFORDERUNGEine so neuartige Technologie

im Markt etablieren

KONTAKTthinkTEC 3D GmbH

Elsenthal 5194481 Grafenau

Telefon: 08552 [email protected]

Das thinkTEC 3D-Team.

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Gute Arbeitsmarktlage verschärft Fachkräfteengpass

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Obwohl die jüngsten Prognosen darauf hindeuten, dass die Wirtschaft einen Gang zurückschalten wird, laufen die Geschäfte weiterhin rund. Die Auftrags- bücher sind gut gefüllt und die Betriebe würden oftmals mehr Mitarbeiter ein- stellen, wenn sie könnten. Fehlende Bewerber, unpassende Qualifikationen und teilweise hohe Forderungen sind die Hauptgründe für Besetzungsprobleme. Immerhin: der Blick in die Arbeitsmarktstatistik in Niederbayern ist erfreulich.

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26Niederbayerische Wirtschaft • 06/2019

Aus wirtschaftlicher Sicht war das ver-gangene Jahr sehr erfolgreich. In den drei IHK-Konjunkturumfragen wurde die Geschäftslage von den niederbaye-rischen Betrieben überdurchschnittlich

gut bewertet, die Kapazitäten waren voll ausgelastet, die Auftragsbücher gut gefüllt. Lediglich zum Jah-resende mehrten sich Zeichen, dass der Aufschwung zukünftig einen Gang zurückschalten wird. Die aus-gezeichnete Auftragslage in den Betrieben hat eine hohe Personalnachfrage zur Folge, was unterm Strich in einer erfreulichen Arbeitsmarktbilanz 2018 resultierte. Im Jahresdurchschnitt lag die Arbeitslo-senquote in Niederbayern bei 2,9 Prozent und damit noch mal besser als die 3,1 Prozent im Jahr zuvor. Die Werte variierten im Jahresverlauf zwischen 4,0 Prozent im Januar und 2,4 Prozent in den Monaten Juni und Oktober. Die witterungsbedingte geringe-re Tätigkeit im Baugewerbe zieht die Erwerbslosig-keit in den Wintermonaten nach oben. Im Vergleich zu Bayern und Deutschland lag hier die Bandbreite der monatlichen Schwankungen höher, was bedeu-tet, dass in Niederbayern die saisonale Betroffenheit durch Arbeitslosigkeit stärker ausgeprägt ist.

Entsprechend der gesunkenen Arbeitslosen-quote ist auch die Zahl der gemeldeten Arbeitslosen im IHK-Bezirk seit Jahren rückläufig: Lag der Wert 2010 noch bei über 25.000, waren vergangenes Jahr monatlich im Schnitt 18.500 Personen ohne Job. Be-trachtet man diese Gruppe genauer, fällt auf, dass besonders häufig die Generation 50 plus betroffen ist. Mehr als jeder dritte Arbeitslose ist älter als 50

Jahre. An zweiter Stelle folgen Ausländer mit rund 4.400 gemeldeten Arbeitslosen. Ähnlich viele Lang-zeitarbeitslose werden in der Statistik gezählt, wo-hingegen bei jungen Erwachsenen zwischen 15 und 20 Jahren der Wert mit 500 deutlich niedriger liegt.

Immer mehr Beschäftigte

Der hohe Bedarf an qualifizierten Arbeitskräften spiegelt sich nicht nur in niedrigen Arbeitslosenquo-ten wider, sondern auch bei den sozialversicherungs-pflichtig Beschäftigten. Dieser Wert kennt seit Jah-ren nur eine Richtung – nach oben. 440.000 Män-ner und Frauen waren 2018 in Lohn und Brot, fast 10.000 mehr als noch ein Jahr zuvor. Für diesen An-stieg maßgeblich verantwortlich ist der starke Zu-wachs an ausländischen Arbeitskräften: Zwei Drittel des Zuwachses sind auf diese Gruppe zurückzufüh-ren. Mit 56.000 Personen sind aktuell dreimal so vie-le Menschen aus anderen Ländern in Beschäftigung als noch 2010. Mittlerweile hat jeder siebte Ange-stellte in Niederbayern eine ausländische Staatsbür-gerschaft. Für Betriebe bedeutet das, dass sie sich mit einer bunter werdenden Belegschaft auseinanderset-zen müssen. Neben der Wirtschafts- und Finanzkri-se und dem Flüchtlingszustrom tragen in ersten Linie Ausländer aus EU-Staaten, für die die Arbeitnehmer-freizügigkeit gilt, zum Beschäftigungsaufbau bei. Da die Wirtschaft auch weiterhin auf Zuwanderung an-gewiesen ist, gilt es angesichts perspektivisch sinken-der Potenziale in diesen Ländern, den Blick auch auf Drittstaaten zu richten. Deutlich mehr als jeder zwei-te Betrieb zeigt grundsätzlich Bereitschaft, Fachkräf-te aus dem Nicht-EU-Ausland einzustellen. Als hilf-reich für eine solche Einstellung sind aus Sicht der Unternehmen in erster Linie bessere Sprachkennt-nisse der Bewerber. Zudem wünschen sich die Un-ternehmen besonders häufig ein einfacheres admi-nistratives Zuwanderungsverfahren und eine bessere Unterstützung in diesem oftmals komplexen Prozess.

Die meisten Beschäftigten im IHK-Bezirk Niederbayern sind im Dienstleistungsbereich tä-tig. Rechnet man die Anteile des Gastgewerbes (3,4 Prozent) sowie Verkehr und Lagerei (4,4 Prozent) zu den sonstigen Dienstleistern (37,6 Prozent) hin-zu, kann fast jeder zweite Arbeitsplatz dem Dienst-leistungssektor zugeordnet werden. Im bayern-weiten Vergleich liegt dieser Wert allerdings unter dem Schnitt. Grund dafür ist die überdurchschnitt-

Der Arbeitsmarkt auf einen Blick(IHK-Bezirk Niederbayern, Jahresdurchschnitt 2018)

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (30.06.)

440.282

Deutsche 384.256

Ausländer 55.918

Offene Stellen 11.325

Arbeitslosenquote (Regierungsbez. Ndb.) 2,9%

Arbeitslose 18.532

50 Jahre und älter 7.102

Ausländer 4.444

Langzeitarbeitslose 3.844

15 bis unter 20 Jahre 500

Die Pfeile symbolisieren den Trend zum Vorjahr.Quelle: Agentur für Arbeit Ill

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27Niederbayerische Wirtschaft • 06/2019

lich starke Bedeutung der Industrie in Niederbay-ern: Sowohl beim verarbeitenden Gewerbe als auch im Bau liegen die Anteile höher als in Bayern. Die-se starke Ausprägung des Baugewerbes erklärt die starke saisonale Schwankung der niederbayerischen Arbeitslosenquote im Zeitverlauf. Dem Handel sind 13 Prozent der Beschäftigten zugehörig.

Stellenbesetzung weiter schwierig

Eine Arbeitslosenquote auf Vollbeschäftigungsni-veau und Beschäftigungswachstum – die Arbeits-marktsituation könnte kaum besser sein. Allerdings muss auch die Kehrseite der Medaille betrachtet werden: In der konjunkturellen Hochphase können Betriebe immer schwieriger offene Stellen beset-zen, weil keine passenden Bewerber gefunden wer-den – über 11.000 Arbeitsplätze blieben im Schnitt letztes Jahr unbesetzt, ein Plus von 13 Prozent ge-genüber dem Vorjahr. Somit bleibt für niederbay-erische Unternehmen der Fachkräftemangel die größte Wachstumsbremse. Drei Viertel der Betrie-be sehen darin aktuell eine Gefahr für die weitere wirtschaftliche Entwicklung – das sind doppelt so viele wie zu Beginn der Aufzeichnung 2010 (36,5 Prozent). Dauerhafte Fachkräfteengpässe sind nicht nur eine Herausforderung für die betroffenen Un-ternehmen, sondern bergen volkswirtschaftliche Ri-siken. Wachstums-, Wettbewerbs- und Innovations-potenziale stehen auf dem Spiel, wenn qualifiziertes Personal im Unternehmen fehlt. Wie viele Betrie-be ihre Entwicklung von fehlenden Fachkräften ge-fährdet sehen, ist branchenabhängig. Spitzenreiter

ist die Tourismusbranche mit 79,8 Prozent, gefolgt von der Industrie und den Dienstleistungen mit 76,1 Prozent beziehungsweise 73,1 Prozent. Schlusslicht ist der Handel mit 66,7 Prozent.

Mehr als jeder zweite Betrieb gibt an, innerhalb von zwei Monaten offene Stellen nicht besetzen zu können. Als wesentliche Ursache sehen Unterneh-men hierfür die zu niedrigen Bewerberzahlen (77 Prozent). Am zweithäufigsten wird eine zu gerin-ge oder unpassende Qualifikation der Bewerber (56 Prozent) genannt. Gerade vor dem Hintergrund der Digitalisierung in der Arbeitswelt steigen die Anfor-derungen und diese ändern sich zudem schneller als früher. Zum Teil sehen die Unternehmen in zu ho-hen Forderungen der Bewerber eine Ursache, dass sie Stellen nicht besetzen können (40 Prozent). Das gilt einerseits für Gehaltsforderungen und anderer-seits für die Erwartungshaltung hinsichtlich der Ar-beitsbedingungen. Nicht zuletzt hat die gute Wirt-schafts- und Arbeitsmarktentwicklung der letzten Jahre dazu beigetragen, dass sich die Verhandlungs-position von Arbeitnehmern und Bewerbern

Quelle: Agentur für Arbeit, 30.09.2018

Verteilung der sozialpflichtig Beschäftigten nach Wirtschaftsbereichen (in Prozent)

Gastgewerbe

0 10 20 30 40 50

Verkehr und Lagerei

Baugewerbe

Handel

verarbeitendes Gewerbe

sonstige Dienstleistungen

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28Niederbayerische Wirtschaft • 06/2019

Bei der IHK FOSA (Foreign Skills Approval) sind seit der Gründung 2012 mehr als 25.000 Anträ-ge auf Gleichwertigkeitsfeststellung eingegan-gen. Sie ist die zentrale Stelle für die Bewertung und Anerkennung von ausländischen Berufsab-schlüssen im Bereich der IHKs. „Die Wertschät-zung eines Anerkennungsverfahrens hat sowohl bei ausländischen Fachkräften als auch bei Un-ternehmen stark zugenommen“, sagt IHK- FOSA-Geschäftsführerin Heike Klembt-Kriegel. Die Ar-beit der IHK FOSA sei auch ein Instrument ge-gen den Fachkräftemangel. Für Niederbayern hat die FOSA bereits über 400 Anerkennungs-bescheide ausgestellt. Die UNESCO bezeichnet in ihrem Weltbildungsbericht 2019 die Anerken-nung beruflicher Qualifikationen in Deutschland als richtungsweisend, denn sie erhöhe die Wahr-scheinlichkeit für Zugewanderte, eine Beschäfti-gung zu finden und höhere Löhne zu erzielen. Mit der IHK FOSA werde eine einheitliche Entschei-dungspraxis ermöglicht. Weitere Informationen unter www.ihk-fosa.de

Anerkennung von Abschlüssenaus dem Ausland

verbessert hat. Nur jeder fünfte Betrieb ist der Mei-nung, dass der Unternehmensstandort und damit die Attraktivität der Region ein Hauptgrund für un-freiwillige Vakanzen zu sein scheint.

Beruflich Qualifizierte fehlen

Das benötigte Qualifikationsniveau der Arbeitskräf-te ist von Betrieb zu Betrieb sehr unterschiedlich. Über alle Branchen hinweg werden aber am drin-gendsten Fachkräfte mit einer dualen Ausbildung gesucht. Jeder zweite Betrieb, der Stellen länger-fristig nicht besetzen kann, gibt an, keine beruflich Qualifizierten zu finden. Unternehmen, die entwe-der keinen Personalbedarf haben oder denen pro-blemlos die Einstellung gelingt, werden hier nicht berücksichtigt. Es folgen Beschäftigte mit Weiter-bildungsabschlüssen, wie beispielsweise Fachwirte oder Meister (37 Prozent). Vor dem Hintergrund, dass Erwerbstätige mit diesem Qualifikationsniveau nur einen recht geringen Anteil an allen Erwerbstä-tigen ausmachen und die jährliche Absolventenzahl im Vergleich zu Ausbildung und Studium merklich geringer ist, dokumentiert dieser Wert eine erheb-liche Engpasssituation. Genauso hoch fällt die Be-wertung für Unqualifizierte aus. (Fach-)Hochschul-absolventen werden auch gesucht, allerdings mit ei-nem Wert von 18 Prozent vergleichsweise weniger stark. Je nach Wirtschaftszweig zeigt sich ein diffe-renziertes Bild. In der Industrie werden Fachkräfte mit einer Berufsaus- oder Weiterbildung besonders häufig gesucht. Ähnlich in der Dienstleistungsbran-che, wobei hier zusätzlich ein überdurchschnittlich hoher Wert bei (Fach-)Hochschulabsolventen ange-geben wird. Die Handels- und insbesondere Touris-musbetriebe sind auf der Suche nach ungelernten Arbeitskräften; höher Qualifizierte werden in diesen Branchen weniger stark benötigt.

Woher stammen die meisten Antragsteller?

Quelle: IHK-FOSA Februar 2019

Syrien 3.367

Polen 3.285

Russland 1.686

Bosnien und Herzegowina 1.577

Türkei 1.512

Rumänien 1.357

Ukraine 927

Kroatien 922

Kasachstan 896

Italien 846

4.0003.0002.0001.0000

Quelle: IHK-Konjunkturumfrage, Ergebnisse für den IHK-Bezirk Niederbayern

Falls offene Stellen längerfristig unbesetzt bleiben, für welches Qualifikationsniveau werden ohne Erfolg Arbeitskräfte gesucht?(in Prozent; Mehrfachantworten)

Alle Wirtschaftszweige Industrie Dienstleistung Handel Tourismus

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80

60

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40

30

20

10

0

Duale Ausbildung Fachwirt/Meister (Fach-)Hochschulabschluss Ohne

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Unternehmen haben zunehmend Probleme, ihren Bedarf an Fachkräften zu decken. Der Markt an inländischen Arbeitnehmern ist nahezu erschöpft. Mehr als jedes zweite

Unternehmen schielt auf Fachkräfte aus dem Ausland. Das neue IHK-Kombimodell 1+3 soll Flüchtlingen und Migranten den Einstieg in die Berufswelt erleichtern und

bringt hiesigen Firmen einen klaren Vorteil.

I n Niederbayern leben 3.100 Personen mit Migrati-ons- und 2.261 Personen mit Fluchthintergrund im ausbildungsreifen Alter von 16 bis 21 Jahren. Die

größte Hürde bei der Ausbildung und Weiterqualifi-zierung dieser Zielgruppe stellt jedoch nach wie vor die mangelnde Sprachkenntniss dar. Hier setzt die IHK Niederbayern mit dem Kombimodell 1+3 an, das sie gemeinsam mit der Berufsschule 1 in Passau und der Regierung von Niederbayern ins Leben ge-rufen hat. Das Kombimodell verknüpft duale Ausbil-dungsverträge mit stetigem Spracherwerb, und zwar von Anfang an. Dadurch kann die Eingliederung von Flüchtlingen in den Erwerbsprozess erfolgreicher ge-staltet werden.

Neben dem fortlaufenden Spracherwerb wäh-rend der Ausbildung bietet 1+3 eine exklusive Vor-bereitung auf die Ausbildung durch ein zusätzliches Jahr. Dieses Vorbereitungsjahr wird durch die Agen-tur für Arbeit finanziell gefördert und setzt sich aus drei Berufsschultagen sowie zwei Praxistagen im Aus-bildungsbetrieb zusammen. Der Übergang in die re-guläre Ausbildung findet dann im Folgejahr statt. Das

Besondere hierbei ist, dass der Azubi weiterhin ein-mal die Woche Sprach- und Förderunterricht erhält. Diesen führt die Berufsschule durch, das heißt, der Azubi verbringt einen Tag mehr in der Berufsschu-le, erhält dafür allerdings kompetente Unterstützung und spart sich den Besuch von Förderunterricht in seiner Freizeit.

Lehrkräfte und IHK-Integrationsberaterin unter-stützen sowohl den Azubi als auch den Betrieb und übernehmen die Vermittlung. Das 1+3-Projekt startet zum 1. September in Passau und wird im Erstversuch für die Ausbildungsberufe Koch sowie Hotel- und Restaurantfachmann umgesetzt. Zielgruppe sind Be-triebe, die sich für die Ausbildung junger Geflüchteter und Migranten interessieren und sich im Berufsschul-sprengel der Berufsschule 1 Passau befinden.

IHK-ANSPRECHPARTNERVeronika NaglerTelefon: 0851 [email protected]/kombimodell

Kombimodell 1+3: Ausbildung neu gestalten und Fachkräfte gewinnen

(Querverweis auf Wirtschaftswoche? Standort)

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Menschen mit Behinderung können zuverlässige und leistungsfähige Mitarbeiter sein – dessen werden sich Unternehmer in Zeiten des Fachkräftemangels zunehmend bewusst. Hilfestellungen und Förderungen gibt es reichlich,

nur werden sie noch zu wenig genutzt.

D er demografische Wandel wirkt sich in viel-facher Weise auf den Arbeits- und Fachkräf-temarkt aus. In einer älter werdenden Ge-

sellschaft gibt es nicht nur weniger Schulabgänger und damit ein geringeres Potenzial für die Berufs-ausbildung, auch die Zahl der Menschen mit Behin-derung nimmt zu. „Die häufigste Ursache für eine Behinderung ist nicht etwa ein angeborener Defekt, sondern eher eine Erkrankung oder ein Unfall im Lebensverlauf. Mit zunehmendem Alter steigt da-her die Zahl der Menschen mit Behinderung deut-lich an“, erläutert Daniela Hausteiner, die bei der IHK Niederbayern Unternehmen zum Thema In-klusion berät, also insbesondere zur Beschäftigung von Behinderten auf dem sogenannten „ersten Ar-beitsmarkt“. Das Statistische Landesamt hatte 2017 in Niederbayern rund 111.000 Schwerbehinder-te jeden Alters gezählt. „Dass hier ein Potenzial für Ausbildung, Fachkräfte und Beschäftigung liegt, ist manchmal noch nicht ausreichend bewusst, obwohl die Beschäftigungsquote von Behinderten langsam ansteigt“, meint Hausteiner.

Sie möchte Vorurteile abbauen und Unsicher-heiten nehmen: „Beim Stichwort Schwerbehinde-rung denken Unternehmer verständlicherweise zu-nächst oft an Leistungsausfall, bürokratischen Auf-wand oder Zusatzkosten. Es gibt dazu aber sehr vielseitige Formen der Unterstützung und Förde-rung. Diese Töpfe sind gut gefüllt.“ Wenn etwa ein Unternehmen noch keine Erfahrung bei der Be-schäftigung von Behinderten hat und die Leistungs-

fähigkeit – und Grenzen – eines Bewerbers nicht richtig einschätzen kann, greift Hausteiner zufolge die Förderung für Praktikum oder Probebeschäfti-gung. Eine zwei- bis vierwöchige Praktikumszeit ist für den Arbeitgeber dann komplett kostenfrei. Un-ter bestimmten Voraussetzungen ist zudem eine bis zu drei Monaten dauernde Probebeschäftigung möglich, für die das Unternehmen die Lohn- und Nebenkosten zu 100 Prozent erstattet bekommt.

„Gefördert werden aber eigentlich alle Phasen im Berufsleben, von Zuschüssen während der Aus-bildung bis zum Eingliederungszuschuss nach einer abgeschlossenen Aus- oder Weiterbildung“, erklärt Hausteiner. Auch technische Hilfsmittel, Arbeits-hilfen oder eine besondere Ausstattung im Unter-nehmen könnten bezuschusst, gefördert oder ganz übernommen werden. „Den Überblick über die un-terschiedlichen Programme und Fördermöglichkei-ten zu behalten, ist nicht ganz einfach, zumal hier unterschiedliche Träger beteiligt sind, von Kran-kenkasse über Bezirk oder Arbeitsagentur bis hin zur Rentenversicherung. Außerdem muss immer der Einzelfall geprüft werden, denn je nach Schwe-re der Fälle gibt es weiterführende Möglichkeiten. Wenn ein Unternehmen über die Beschäftigung ei-nes Behinderten nachdenkt, empfiehlt sich daher unbedingt eine individuelle Beratung“, rät Haustei-ner. Erste Anlaufstellen sind dafür das Integrations-amt in Landshut sowie die Integrationsfachdienste in Deggendorf, Landshut, Passau und Pfarrkirchen. Auch die IHK stellt Informationen zur Verfügung,

„Ich sehe das als total selbstverständlich an“

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vermittelt an die richtigen Stellen oder ermöglicht den Einstieg in Netzwerke.

Dass Unternehmer das Thema Inklusion aber auch einfach selbst anpacken, das beweist das Bei-spiel der Ökokiste Kößnach e.K. in Kirchroth im Landkreis Straubing-Bogen. Unter den 30 Mitar-beitern des Unternehmens sind zwei Menschen mit Behinderung. Einer von ihnen, Xaver Wiethaler, ist der Sohn von Gründerin und Inhaberin Martina Kögl. Der 25-Jährige kam mit einer seltenen Mus-kelerkrankung auf die Welt, die seine Beweglichkeit stark einschränkt. Er ist auf einen Rollstuhl angewie-sen und hat rund um die Uhr eine Assistenz um sich. Das hatte ihn nicht daran gehindert, ein BWL-Stu-dium an der OTH Regensburg aufzunehmen. Dann zog es ihn aber in die unternehmerische Praxis und seit einem Jahr ist er bei der Ökokiste Kößnach tätig.

„Ich bin sozusagen der Springer“, beschreibt er seine Aufgaben. Er arbeitet am PC, hat zwei Monitore vor sich, Tastatur und Maus – ein ganz normaler Büroar-beitsplatz. „Außer einem höhenverstellbaren Schreib-tisch, den wir eh schon hatten, braucht Xaver keine besonderen Hilfsmittel“, sagt Kögl. Und er selbst er-gänzt: „Ich tippe halt langsamer. Aber sobald ich vor dem PC sitze, kann ich selbständig arbeiten.“ Und so unterstützt er im Kundenservice, macht betriebs-wirtschaftliche Auswertungen, plant die Touren zur Auslieferung der Ökokisten oder kümmert sich um IT und Online-Shop des Betriebs. Die Assistenz be-nötigt er nur für Dinge wie den Papiernachschub im Drucker, Abheften von Unterlagen oder beispielswei-se, um etwas zu trinken zu besorgen. Zur Arbeit pen-delt Wiethaler täglich mit dem Auto aus Regensburg, wo er eine eigene Wohnung hat.

Von Vorteil sei gewesen, dass Xaver als Sohn der Inhaberin im Unternehmen bereits bekannt ge-wesen ist – der Einstieg fiel daher leicht. „Die Ak-zeptanz war immer gegeben“, bekräftigt Kögl, er-gänzt aber sofort: „Es ist ganz wichtig, das Team mit ins Boot zu holen.“ So habe man es auch mit der zweiten Mitarbeiterin mit Behinderung gehal-ten. „Wir haben einfach gemeinsam mit den Kolle-gen geschaut: Was ist möglich, was ist nicht mög-

Wie schaut die neue Tourenplanung aus? Xaver Wiethaler bespricht sich am Arbeitsplatz mit seiner Mutter und Chefin Martina Kögl.

lich.“ Grundsätzlich sei eine Behinderung für sie niemals ein Hinderungsgrund für eine Einstellung, man müsse nur den jeweiligen Menschen genau an-schauen und einschätzen. Als eine „Botschafterin der Inklusion“ möchte Kögl sich trotzdem nicht ver-stehen: „Ich sehe das als total selbstverständlich an.“

Dennoch war für alle Beteiligten – Belegschaft, Chefin, Xaver Wiethaler selbst – das erste Jahr mit dem neuen Mitarbeiter im Rollstuhl ein Ausprobie-ren. Jetzt will er mehr. Aktuell ist Xaver noch auf 450-Euro-Basis angestellt und kann daher nur we-nige Stunden in der Woche für den Betrieb arbeiten.

„Mein Ziel ist es, hier eine Ausbildung zu beginnen“, sagt er. Das wäre dann ein Anlass für ihn und sei-ne Mutter, weitergehende Hilfen und Förderungen in Anspruch zu nehmen. Und zur langfristigen Per-spektive: Kann er sich vorstellen, das Familienun-ternehmen Ökokiste Kößnach einmal zu überneh-men? „Früher nicht, seit einiger Zeit immer mehr“, antwortet er mit einem Lächeln.

IHK-ANSPRECHPARTNERDaniela HausteinerTelefon: 0851 [email protected]

In Deutschland hat knapp ein Viertel der ausbilden-den Unternehmen in den vergangenen fünf Jahren Jugendliche mit Behinderung ausgebildet. Gene-rell gilt: Versuch macht klug! Doch wo fängt man als Betrieb an, wenn man noch keine Berührungs-punkte mit der Thematik hatte? Zum Beispiel mit der IHK-Informationsveranstaltung „Ausbildung mit Handicap – eine mögliche Bereicherung für Ihr Unternehmen“.

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ANMELDUNG UND INFORMATIONENVeronika NaglerTelefon: 0851 [email protected]

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111.000 Schwerbehinderte jeden Alters zählte

das Statistische Landesamt 2017 in Niederbayern.

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TITELTHEMA

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Immer höhere Anforderungen an Arbeitnehmer, schnelle Veränderungs-prozesse und permanente Erreichbarkeit stellen sowohl für Mitarbeiter als auch für Führungskräfte eine große Herausforderung im Alltag dar. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass all das unser Stressempfinden

erhöht und somit für die Gesundheit des Einzelnen belastend sein kann. Gleichzeitig rückt die Gesunderhaltung in Zeiten von Fachkräftemangel

und demografischem Wandel immer mehr in den Fokus.

Der Bayerische Wald – Natur als Ressourcengeber

für gesunde Fachkräfte

Das Erdhaus der WaldWelt

in Rattiszell ist der ideale Ort, um der

Natur näher zu kommen und zu entschleunigen.

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33Niederbayerische Wirtschaft • 06/2019

TITELTHEMA

D er Bayerische Wald birgt hier ungeahnte Kräfte: Nicht nur im privaten Bereich hilft Na-

tur zur Erholung, auch im berufli-chen Umfeld kann ein Sich-Heraus-nehmen in Verbindung mit Wald für wichtige Entscheidungen, Team- events oder Führungskräftetrainings unterstützend wirken und kreative Prozesse anstoßen.

„Waldbaden“ wird aktuell auch in Europa immer mehr zu einem Trend für gestresste Menschen und ist in Japan und Südkorea sogar ein fester Bestand-teil der Gesundheitsvorsorge. Niederbayern ist spe-ziell mit der unberührten Natur des Nationalparks

„Bayerischer Wald“ und der größten zusammen-hängenden Waldfläche Europas prädestiniert, ge-nau diesen Standortvorteil auch für die Arbeitswelt einzusetzen und zu nutzen. Aus der Not der Abge-schiedenheit gilt es eine Tugend zu machen und die regionalen Gegebenheiten zu nutzen.

Wie beispielsweise Unternehmerin Marie- Luise Freimuth vom Tilli’s Hof, die in einem re-novierten historischen Vierseithof nicht nur einen entsprechenden Rahmen für das Wiederentdecken von Langsamkeit ohne Termindruck und Erreich-barkeit, sondern auch die Möglichkeit auf Fokussie-rung bietet. Das Konzept ist so einzigartig wie ein-fach: Durch die Rückbesinnung auf einfache Din-ge und durch das Erleben einer Welt ohne Technik ganz wie früher, setzt schnell Entschleunigung ein.

Der Bayerische Wald bietet einen regionalen und vor allem naturbezogenen Gegenpol zur eben-falls immer beliebter werdenden Auszeit im Klos-ter. Genau dieses Prinzip verfolgt die Gutsalm am Harlachberg, die auf dem Berg in Form von spezi-

ellen Veranstaltungsräumen mit Na-men wie „Naturhaus“ oder „Atelier- haus am Weiher“ die Alleinlage ein-setzt, um Impulse für kreative Pro-zesse, Ruhe und Harmonie in Gang zu bringen. Die Architektur ist so gestaltet, dass man das Gefühl hat, allein im Wald zu sein.

Auch die WaldWelt in Rattiszell mit ihrem archaischen Erdhaus und den Tipis im Wald hat sich seit vie-len Jahren als Ort der (Natur-)Be-gegnung unter anderem für Team-

events, Kongresse und Seminare bewährt.Auf dem Schreyer Hof in Atting im Landkreis

Straubing-Bogen lässt sich Heimat erleben: Unter dem Motto „Von der Region für die Region“ werden unterschiedliche Erlebnistouren für Mitarbeiter von Unternehmen veranstaltet, die diesen eine gesunde Ernährung nahe bringen.

Veranstaltungsorte mitten im Wald hat

die Gutsalm am Harlachberg zu

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Im Tilli’s Hof fühlt man sich in der Zeit zurückversetzt.

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34Niederbayerische Wirtschaft • 06/2019

TITELTHEMA

Die über lange Zeit überdurchschnittlich gute Konjunktur verliert zwar an Fahrt, dadurch wird der Fachkräfteengpass jedoch nicht abnehmen. Ein Weg, sich diesem entgegenzustemmen, ist die interne Weiterbildung von Fachkräften.

E iner Prognose der Prognos AG aus dem Jahr 2018 zufolge geht die Arbeit trotz digitaler

Transformation bei weitestgehend gleichem Wachs-tum bis 2045 nicht aus. Das ist auch dem demogra-fischen Faktor geschuldet, denn in ein paar Jah-ren wird die Masse der Babyboomer aus dem Er-werbsleben ausscheiden. Die Arbeitswelt wird sich massiv verändern: Routinearbeiten werden wegfal-len, die Zusammenarbeit von Mensch und Maschi-ne (künstliche Intelligenz) mehr und mehr Einzug halten. Darüber hinaus wird der Arbeitsalltag durch die zunehmende Vernetzung mit einer Flut von In-formationen von Unbeständigkeit, Unsicherheit, Komplexität und Mehrdeutigkeit beherrscht. Der Mensch ist zukünftig ganz anders gefordert. Ne-ben dem Erlernen von digitalisierungsnahen The-men sind besonders Soft-Skills gefragt. Hier liegt

die Chance für Unternehmen, Beschäftigte optimal einzusetzen und deren Leistungsfähigkeit sicherzu-stellen.

Neue moderne Führungsmodelle, weg von stark hierarchischen Strukturen, sind die Zukunft. Diese ermöglichen, die Komplexität zu reduzieren und mit der Unsicherheit besser umzugehen, in-dem auf Partizipation, System, Sinn und Beziehung gesetzt wird. Die Schlüsselkompetenzen sind Kom-munikationsfähigkeit, soziale Kompetenz, Kreativi-tät, Kollaborations- und Innovationsfähigkeit, agi-les Arbeiten und digitales Lernen. Die Weiterbil-dung wird von im Schnitt 3,7 Tagen auf fünf Tage pro Mitarbeiter ansteigen, wie das Diskussions-papier des Stifterverbands für die Deutsche Wis-senschaft e.V. in Kooperation mit McKinsey zeigt (siehe Grafik).

Es gilt, die Mitarbeitenden bei dem Kultur-wechsel und der Einführung flexibler Prozesse und Strukturen mit womöglich virtuellen Teams und ho-her Selbstorganisation zu unterstützen und sie dafür zu qualifizieren. Das erhöht die Effizienz und wirkt sich langfristig positiv auf die Wertschöpfung aus. Hierfür stehen unterschiedliche Werkzeuge zur Ver-fügung. Mittels online-basierten Tools ist es schnell und einfach möglich, sich ein Bild des Ist-Zustands über Soft-Skills als auch der Organisationsentwick-lung zu machen. Erst nach dieser Analyse werden entsprechend der Ergebnisse bedarfsgerechte Work-shops und Coachings konzipiert. Diese stehen im-mer in Bezug zum betrieblichen Kontext, um einen größtmöglichen Gewinn für das Unternehmen und deren Beschäftigten zu erzielen und sicherzustellen. Gleichzeitig dient das der Mitarbeiterbindung.

Mit interner Entwicklung von Fachkräften gegen den Fachkräfteengpass

Petra Zander Geschäftsführerin der Wachstum für Mensch und Organisation GmbH

Quelle: Stifterverband, McKinsey

Weiterbildung in deutschen Unternehmen in Tagen pro Mitarbeiter und Jahr, heute und in fünf Jahren(nach Aussage von Unternehmen)

Alle Unternehmen Großunternehmen Start-upsKleine und mittlere Unternehmen

In fünf Jahren Heute

3,7

5,0

+33 %

4,0

5,4

+34 %

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+33 %

4,6

5,4

+17 %

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35Niederbayerische Wirtschaft • 06/2019

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Die aktuelle Arbeitswelt befindet sich im Umbruch. Begriffe wie „New Work“, „Arbeitswelt 4.0“ oder

„Arbeitswelten der Zukunft“ sind in aller Munde. Megatrends wie die Digitalisierung, Fachkräfteman-gel oder Wertewandel sowie die damit verbundene Komplexität und Veränderungsgeschwindigkeit ver-ändern grundlegend die Art und Weise, wie Men-schen in Organisationen zusammenarbeiten, lernen und interagieren. Prozesse, Unternehmensstruktu-ren und das Rollenverständnis von Führung stehen

auf dem Prüfstein. Die IHK Niederbayern hat aus diesem Grund das Format „Forum Personal“ ins Leben gerufen. Hier sollen Chancen, die sich durch neue Entwicklungen ergeben, aufgezeigt, disku-tiert und erarbeitet werden. Es finden Impulsrefera-te und Fachvorträge statt, zudem geben Workshops und Praxisbeispiele mit Exkursionen in Unterneh-men Ein- und Ausblick. Ziel des Forums sind kon-krete Handlungsvorschläge zum Personalmanage-ment sowie zur Organisations- und Kompetenzent-wicklung.

Bei der Auftaktveranstaltung am 11. Juli in Deggendorf hält Andreas Kuffner (Foto), Weltmeis-ter und Olympiasieger im Rudern, einen Impulsvor-trag zum Thema „Ich kann nur wenig beeinflussen, aber Olympiasieger werden“. Das zweite Forum Per-sonal findet am 17. September im Rahmen der bun-desweiten Aktionswochen zur Fachkräftesicherung statt. Hier zeigt Martin Gaedt mit seinem Impuls-vortrag „Rock your Recruiting“ Möglichkeiten zur Mitarbeitergewinnung auf. Die Teilnahme ist jeweils kostenfrei.

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Schwächelnde Weltwirtschaft bremst Konjunktur

Die Zeiten der konjunkturellen Hochphase sind in Niederbayern vorbei. Der Klimaindikator liegt im Frühjahr mit 124 Punkten auf dem niedrigsten Stand seit

über vier Jahren. Immerhin: Der deutliche Abwärtstrend ist auf überdurchschnittlich hohem Niveau vorerst gestoppt. Die aktuelle Wirtschaftslage lässt nach. Mit 93

Prozent berichten in der aktuellen IHK-Konjunkturumfrage zwar ähnlich viele Betriebe wie noch zu Jahresbeginn von guten oder befriedigenden Geschäften, allerdings

konnten weniger „gut“-Antworten gezählt werden. Sieben Prozent sind nicht zufrieden.

Während sich die Inlandsnachfrage auf einem stabilen Niveau eingependelt hat, schwächelt der Export und trübt damit die Stimmung.

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37Niederbayerische Wirtschaft • 06/2019

Bereits in den Vorumfragen hatte sich ein abnehmender Optimis-mus abgezeichnet, nun scheint ein neuer Tiefstand des Klimaindika-

tors erreicht. Als Hauptursache kann das schwächelnde Exportgeschäft ausgemacht werden: Jeder Fünfte berichtet von einem gesunkenen Auftragsvolumen aus dem Aus-land. Damit läuft die Entwicklung gegen den Deutschlandtrend. Während sich die Nachfrage aus den Ländern der Euro-Zo-ne weiterhin gut entwickelt, können aus dem außereuropäischen Ausland nur mäßi-ge Wachstumsimpulse verzeichnet werden. Im Vergleich dazu schlägt sich die Inlands-nachfrage wacker. 42 Prozent sind voll aus-gelastet. Für die kommenden zwölf Mona-te sind die niederbayerischen Betriebe ver-halten optimistisch gestimmt. Jeder Fünfte rechnet mit einer Verbesserung, 13 Prozent gehen vom Gegenteil aus. Hinsichtlich des Auslandsgeschäftes sind die Unternehmen weniger zuversichtlich eingestellt als noch zuletzt. Auch die Entwicklung in der Auto-mobilindustrie wird gerade im Umkreis der großen Automobilstandorte in den Regio-nen Dingolfing-Landau und Landshut mit Sorge gesehen. Eine gewisse Nervosität ist dort mittlerweile branchenübergreifend zu spüren. Sieben von zehn Unternehmen ge-hen von einer gleichbleibenden Kapazitäts-auslastung aus. Neben fehlenden Fachkräf-ten trüben hohe Arbeitskosten und die wirt-schaftspolitischen Rahmenbedingungen, wie beispielsweise die hohe Steuer- und Bü-rokratiebelastung, die Stimmung. Zum drit-ten Mal in Folge werden die Beschäftigungs-pläne nach unten korrigiert. Eine Erhöhung der Mitarbeiterzahl ist vor allem aufgrund fehlender Fachkräfte schwer möglich, aber auch die weniger optimistischen Aussichten machen sich bereits bemerkbar. Die Kon-junkturabkühlung schlägt bisher noch nicht spürbar auf die Investitionsabsichten durch. 28 Prozent wollen zukünftig mehr Geld in heimische Anlagen und Gebäude stecken. Für kräftigen Rückenwind sorgen nach wie vor die guten Finanzierungsbedingungen: Knapp jeder Zweite bewertet diese als gut, lediglich drei Prozent haben keine Kredite erhalten.

Industrie

Seit Jahresbeginn hat sich die Stimmung in der Industrie abgekühlt. Während die Ge-schäftslage trotz leichten Rückgangs zur Vorumfrage weiter auf hohem Niveau liegt, haben sich die Aussichten für die kom-menden Monate spürbar verschlechtert.Der Konjunkturklimaindikator sinkt auf 129 Zähler und damit auf einen Wert, der zuletzt im Herbst 2016 gemessen wurde. 57 Prozent bewerten ihre derzeitige Wirt-schaftslage als gut, sieben Prozent sind nicht zufrieden. Die weniger dynamische Weltkonjunktur schlägt in dieser export- orientierten Branche besonders stark durch. Aus dem Inland können hingegen wichtige Wachstumsimpulse verzeichnet werden. Die Bewertungen zum Auftragsbestand und zur Kapazitätsauslastung liegen im grünen Bereich, wenn auch die überaus hohen Vor-jahreswerte nun nicht mehr erreicht werden können. Weniger optimistisch als noch zu-letzt fallen die Aussichten aus. Zwölf Pro-zent rechnen mit einer Verschlechterung, doppelt so viele mit einer Verbesserung. Besonders stark eingetrübt haben sich die Erwartungen unter den Investitionsgüter-produzenten, also den Maschinen- und Fahrzeugbaubetrieben. Neben fehlenden Fachkräften herrscht Unzufriedenheit mit den wirtschaftspolitischen Rahmenbedin-gungen, worunter unter anderem die pro-tektionistische Handelspolitik, der ungere-gelte Brexit, Steuer- und Bürokratiebelas-tungen sowie die Energiewende fallen.

Dienstleister

Auch im Frühjahr liegt das Konjunkturkli-ma über dem langjährigen Durchschnitt. Im Vergleich zur letzten Befragung wurde die aktuelle Wirtschaftslage leicht nach un-ten korrigiert, kann sich aber weiterhin se-hen lassen. 54 Prozent beurteilen sie als gut, 44 Prozent als befriedigend und zwei Pro-zent als schlecht. Fast alle Betriebe waren in den vergangenen sechs Monaten voll oder befriedigend ausgelastet. Innerhalb der ein-zelnen Branchen profitieren die Architek-tur- und Ingenieurbüros von der hohen Bauaktivität. Entsprechend der Situation zu Jahresbeginn blicken die Dienstleister vor-sichtig auf die kommenden Monate. Posi-tiv- und Negativantworten halten sich die Waage. Sieben von zehn Betrieben rechnen mit einer gleichbleibenden Auslastung. Aus dem Inland werden stärkere Nachfrageim-pulse erwartet als aus dem Ausland. Dass die große Euphorie aus dem Vorjahr vorbei ist, zeigt sich bei den Beschäftigungs- und Investitionsplänen, die weniger expansiv ausgerichtet sind als noch zu Jahresbeginn. 18 Prozent möchten zukünftig mehr inves-tieren und damit ein um zehn Prozent-punkte niedrigerer Wert als für Niederbay-ern insgesamt. Der Fachkräftemangel bleibt Risikofaktor Nummer 1 für die weitere Ent-wicklung, aber auch die Arbeitskosten so-wie die wirtschaftliche und politische Insta-bilität europäischer Mitgliedsländer werden von jedem zweiten Betrieb als Wachstums-bremse gesehen.

STANDORT

IHK-Konjunkturklimaindikator (geometrisches Mittel aus Geschäftslage und Erwartung)

IHK-Konjunkturklimaindikator

Durchschnitt

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38Niederbayerische Wirtschaft • 06/2019

STANDORT

EinzelhandelDie konjunkturelle Entwicklung im Ein-zelhandel macht eine Seitwärtsbewegung. Sowohl Lage als auch Erwartungen wer-den ähnlich bewertet wie noch zu Jah-resbeginn. 41 Prozent beurteilen die ak-tuelle Wirtschaftslage als gut, 50 Prozent als befriedigend und neun Prozent als schlecht. Jeder Dritte berichtet von gestie-genen Umsätzen, die insbesondere auf das wachsende Online-Geschäft zurückzufüh-ren sind, wohingegen stationäre Händler durch rückläufige Kundenfrequenzen in den Innenstädten zunehmend zu kämp-fen haben. Niedrige Zinsen, steigende Ein-kommen und eine geringe Arbeitslosigkeit stützen nach wie vor den privaten Konsum und damit die Inlandsnachfrage. Aller-dings mehren sich die Zeichen, dass sich die leichte Konjunkturabkühlung früher oder später auf die Kauflaune niederschla-gen wird. Jeder Zehnte ist optimistisch ge-stimmt, doppelt so viele rechnen mit einer Verschlechterung. 56 Prozent der Einzel-händler sehen in der Inlandsnachfrage ein Risiko für die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung, was einem Anstieg um zehn Punkte zum Vorjahreszeitraum entspricht. Umsatzwachstum wird sich in den kom-menden Monaten kaum einstellen. Jeder Dritte sieht sich gezwungen, höhere Kos-ten auf die Verkaufspreise umzulegen.

Großhandel

Im Gegensatz zum Einzelhandel hat sich die Stimmung unter den Großhändlern seit der letzten Befragung spürbar ver-schlechtert. Der Konjunkturklimaindikator rutscht auf 126 Zähler ab. Obwohl die Ge-schäftslage seit Januar deutlich abgenom-men hat, bewertet nach wie vor jeder Zwei-te seine aktuelle Wirtschaftslage als gut. 40 Prozent sind damit zufrieden, zehn Pro-zent nicht. Auch in dieser Branche hat eine schwächelnde Auslandsnachfrage Brems-spuren bei der Umsatzentwicklung hinter-lassen, wohingegen aus dem Inland weiter-hin starke Impulse kommen. Der Waren-bestand wird von 70 Prozent der Betriebe als saisonüblich eingeschätzt. Für die kom-menden Monate rechnen 53 Prozent der

Großhändler mit einer unveränderten Ent-wicklung, jeder Dritte geht von einer Ver-besserung aus. Die deutliche Mehrheit hält Preissteigerungen für nicht ausgeschlos-sen. Die Beschäftigungs- und Investitions-absichten werden weniger dynamisch aus-fallen als noch zu Jahresbeginn. Ein Fünftel möchte den Mitarbeiterbestand erhöhen, allerdings könnte fehlendes qualifiziertes Personal diesen Absichten im Wege stehen. Neben dem Fachkräftemangel werden die Instabilität europäischer Mitgliedsländer und die wirtschaftspolitischen Rahmen-bedingungen mit Sorge für die zukünftige Entwicklung gesehen.

Tourismus

Nach der Abnahme des Klimaindikators zu Jahresbeginn nähert sich dieser wieder dem langjährigen Schnitt an. 36 Prozent beurteilen die aktuellen Geschäfte als gut, zwölf Prozent sind nicht zufrieden. Bei den Bewertungen zu Umsatz und Aus-

lastung kann das Niveau aus dem letzten Jahr nicht mehr erreicht werden. Die Aus-sichten haben sich spürbar aufgehellt. Ur-laubsgäste und Tagestouristen werden den Tourismusmotor in den Sommermonaten ankurbeln. Mit Blick auf die Geschäftsrei-senden sind erste Anzeichen einer Kon-junkturabschwächung zu spüren, da in diesem Bereich weniger Buchungen bei Übernachtungen, Seminaren oder Bus-fahrten erwartet werden. Insgesamt rech-net jeder Fünfte mit einer Verbesserung, sechs Prozent gehen vom Gegenteil aus. In keiner anderen Branche ist die Inves-titionstätigkeit so stark ausgeprägt. Je-der Dritte möchte zukünftig mehr Geld in Anlagen und Gebäude stecken, wo-bei der Ersatzbedarf besonders im Fokus steht. Sorgenkind ist und bleibt der Fach-kräftemangel, der der Hauptgrund dafür ist, dass mittlerweile jeder fünfte Betrieb mit einem abnehmenden Personalbestand rechnet.

32% 16% 15% 12%

WUSSTEN SIE SCHON, DASS ...

Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik

Davon fällt knapp die Hälfte auf den Ha-fen in Regensburg. An zweiter Stelle steht Straubing-Sand mit 429.700 Tonnen, dicht gefolgt von Passau mit 368.831 Tonnen. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Güter-umschläge um ein Viertel niedriger ausge-fallen – dieser spürbare Rückgang wurde wesentlich durch das Niedrigwasser be-einflusst. Am häufigsten umgeschlagen wurden landwirtschaftliche Produkte (An-teil von 32 Prozent), Metallerzeugnisse

… im bayerischen Donaugebiet vergangenes Jahr Güter im Wert von 2,5 Millionen Tonnen umgeschlagen wurden?

landwirtschaftliche Produkte

Metall-erzeugnisse

Nahrungs- und Genussmittel

chemische Erzeugnisse

(16 Prozent), Nahrungs- und Genussmittel (15 Prozent) sowie chemische Erzeugnis-se (12 Prozent). Die im IHK-Bezirk Nieder-bayern liegenden Donauhäfen in Strau-bing, Deggendorf und Passau wurden im vergangenen Jahr von 1.127 beladenen Güterschiffen angefahren. Weitere Daten zum Wirtschaftsstandort Niederbayern finden Sie unter www.ihk-niederbayern.de/strukturdaten

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Fortbildungszeugnis: ein hochverzinstes WertpapierSie sind die neuen Betriebswirte, Industriemeister, Fachwirte und Diätköche: Rund 350 junge Fachkräfte aus ganz Niederbayern haben im Rahmen einer Feierstunde in der Stadthalle Dingolfing ihre Zeugnisse, Urkunden und Meisterbriefe erhalten.

IHK-Vizepräsident Claus Girnghuber überreichte den Weiterbildungsabsol-venten ihre Zeugnisse und Urkunden

und würdigte deren Anstrengungen und Zielstrebigkeit. Die Mühen hätten sich ge-lohnt, betonte Girnghuber und bezeich-nete das Abschlusszeugnis als „ein Wert-papier, das sie unbedingt gewinnbrin-gend einsetzen und bestmöglich verzinsen sollten“. Einen Dank richtete Girnghu-ber zudem an die Mütter und Väter die-ses Erfolgs, namentlich die Freunde, Part-ner und Eltern, die Dozenten in den ein-zelnen Lehrgängen sowie die rund 1.100 ehrenamtlichen Prüfer allein im Wei-terbildungsbereich der IHK Niederbay-ern. Auch IHK-Hauptgeschäftsführer Alexander Schreiner gratulierte den Wei-terbildungsabsolventen und garantierte ih-nen beste Perspektiven und Karrierechan-cen. Er belegte dies mit Zahlen aus dem IHK-Fachkräftemonitor, wonach in den niederbayerischen Betrieben besonders

Fachleute mit beruflicher Aus- und Wei-terbildung gesucht würden. „Der größte Fachkräftemangel besteht gerade bei den beruflich Qualifizierten aus dem techni-schen Bereich. 12.000 Stellen sind hier der-zeit unbesetzt, Tendenz steigend.“ Das zei-ge die große Bedeutung der beruflichen Bildung für die Unternehmen. „Wenn Sie

heute Ihre Fortbildungszeugnisse erhal-ten, dann wollen wir damit auch ein deut-liches Signal zur Gleichwertigkeit von aka-demischer und beruflicher Bildung set-zen“, sagte Schreiner an die Absolventen gewandt. Nicht umsonst stünden im so-genannten „Deutschen Qualifikations-rahmen“ Abschlüsse wie die Fachwirte und Meister auf derselben Stufe wie der Bachelor der Hochschulen, die Betriebs-wirte und Technischen Betriebswirte auf derselben Stufe wie der Master.

An eine anstrengende Zeit der Wei-terbildung erinnerte sich die Absolventen-sprecherin Jennifer Stiegler, Prüfungsbeste der Industriefachwirte. Sie dankte auch den Kollegen und Vorgesetzten, die eine Weiter-bildung neben dem Beruf mit ermöglicht hätten, etwa durch Schicht- und Urlaubs-tausch sowie auch sonst durch eine starke Unterstützung. Sie sei nun stolz auf den Ab-schluss und froh über die wiedergewonne-ne Zeit, „das kostbarste Gut, das wir haben“.

Die Prüfungsbesten mit IHK-Hauptgeschäftsführer Alexander Schreiner und IHK-Vizepräsident Claus Girnghuber (von rechts).

Für die Absolventen sprach Jennifer Stiegler, Prüfungsbeste bei den Industriefachwirten.

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Europa im Fokus der Wirtschaftswoche

Die fünfte Auflage der Wirtschaftswoche des Landkreises Passau wählte das Motto „Verwurzelt in der Region – Europa im Blick“. Im QUELLNESS GOLF RESORT in Bad Griesbach blickte man auf regionale Besonderheiten im Tourismussektor.

Der Besuch bei der AGROTEL GMBH in Neuhaus am Inn zeigte die Innovationskraft niederbayerischer Firmen auf.

D er Landkreis wächst beständig, die positive Entwicklung ist aber auch ein Verdienst der guten politischen

und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, die europaweit herrschen. Jeder zweite Ar-beitsplatz in Niederbayern ist vom Export abhängig, weshalb ein stabiles Gefüge in-nerhalb Europas von größtem Interesse ist. IHK-Hauptgeschäftsführer Alexander Schreiner zeigt sich überzeugt vom For-mat Wirtschaftswoche, da dieses die Wirt-schaft positiv darstelle und aufzeige, wo der Wohlstand in der Region herkomme. Beim Blick in die fernere Zukunft macht er al-lerdings aufziehende Wolken aus. Durch

steigende Arbeitskosten und den Fach-kräftemangel – aktuell fehlen bis zu 12.000 Mitarbeiter – droht niederbayernweit ein Umsatzverlust von 1,4 Milliarden Euro. Diese Thematik war daher auch Teil der im Bad Griesbacher Quellness Golf Resort stattfindenden Diskussionsrunde „Euro-pas größtes Golfresort, heilende Therme“. Das Konzept ist überaus erfolgreich, das heimische Potenzial müsse jedoch besser vermarktet werden, meint Resort-Grün-der Alois Hartl. Auch ihn treibe die zuneh-mend schwieriger werdende Suche nach geeignetem Personal um. Diese Sorge be-stätigen Andreas Gerleigner, Geschäftsfüh-

rer des Quellness Golf Resorts, und Dieter Lustinger, Werkleiter der Wohlfühl-Ther-me. Doch qualifiziertes Personal ist ein wesentlicher Schlüsselfaktor für unterneh-merischen Erfolg. Immer öfter müsse man sich im Ausland bedienen, so der Tenor der Runde. Hier setzt die IHK an. Schrei-ner sieht das größte noch zu hebende Po-tenzial bei Frauen und Personen mit Mi-grationshintergrund. Damit gerade Letz-tere den Sprung in die Berufswelt leichter meistern, wird derzeit das Programm „1+3“ aufgelegt. Dabei handelt es sich um die Kombination aus drei Jahren Ausbildung und einem Jahr Spracherwerb. Vorerst 20 Personen sollen in dem Pilotprojekt ausge-bildet werden (siehe auch Seite 29 im Titel- thema).

Der Fachkräftemangel geht auch an der Agrotel GmbH nicht spurlos vor-bei. Der Spezialist für textile Lösungen in Landwirtschaft, Industrie, Gewerbe und Umwelttechnik aus Neuhaus am Inn ist derzeit ebenfalls auf Arbeitskräfte aus dem Ausland angewiesen. Dennoch stim-men für Geschäftsführer Cyriak Laner die Bedingungen in Niederbayern. Nur der extreme Aufwand bei der Entsendung von Arbeitskräften innerhalb Europas er-scheint ihm unnötig und ärgerlich. Peter Sonnleitner, IHK-Bereichsleiter Interna-tional, bestätigte, dass es hier deutlichen Verbesserungsbedarf gebe. Ein einheitli-ches, europaweit gültiges System sei drin-gend anzugehen.

40Niederbayerische Wirtschaft • 06/2019

STANDORT

Diskutierten über Fachkräftemangel und Vermarktungspotenzial im Tourismus (von links): Quellness Golf Resort-Geschäftsführer Andreas Gerleigner, Bürgermeister Jürgen Fundke, Regierungsdirektor Armin Diewald, Landrat Franz Meyer, Resortgründer Alois Hartl und IHK-Hauptgeschäftsführer Alexander Schreiner.

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41Niederbayerische Wirtschaft • 06/2019

Agrotel-Firmenchef Cyriak Laner (4. von links) zeigt seinen Gästen eine Innenschicht für Biogasanlagen (von links): Zweiter Bürgermeister der Gemeinde Neuhaus am Inn, Stephan Dorn, Landrat Franz Meyer, Leiterin der Wirtschaftsförderung am Landratsamt Passau, Heidi Taubeneder, Klaus Reinhardt, Regierungsdirektor Armin Diewald, Peter Sonnleitner von der IHK Niederbayern und Katharina Wierer von der HWK.

Ihre Wurzeln hat die Agrotel GmbH im österreichischen Enzenkirchen, wo sich auch heute noch ein Verwaltungs-gebäude befindet. Die Produktion steht jedoch komplett in Neuhaus, ebenso ein neues Verwaltungsgebäude. Mehr als 100 Mitarbeiter sind bei der Agrotel GmbH beschäftigt, die mit ihren textilen Bau- lösungen in ganz Europa tätig ist. Haupt-absatzländer sind Deutschland, Öster-reich und Frankreich, doch auch in Japan und Südamerika sind die Entwicklungen schon zum Einsatz gekommen. Für die Entwicklungen der Agrotel GmbH be-stehen derzeit etwa 10 bis 15 Patente. In Zukunft werden Tochter Elisabeth Laner und Schwiegersohn Valentin Schmied-leitner die 1987 gegründete Firma weiter-führen.

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Kritisch-produktive Auseinandersetzung

Probleme klar benennen und angehen, die positiven Entwicklungen herausstellen, aber Gutes durchaus noch besser machen – diese Hausaufgaben haben die

Vertreter von regionaler Wirtschaft und Politik aus den Sitzungen der IHK-Gremien Rottal-Inn und Freyung-Grafenau mitgenommen.

I n den Räumen der Massinger Firma Lau-mer Bautechnik GmbH tagte das Gremi-um Rottal-Inn. Unter Leitung des Gre-

miumsvorsitzenden und IHK-Vizepräsi-denten Peter Glas trafen die Unternehmer hier auf Landrat Michael Fahmüller. Fach-lich begleitet wurde der von seinen beiden Wirtschaftsförderern Waldemar Herfellner und Martin Siebenmorgen. Glas bemerkte, dass sich die Unternehmer einen intensiven persönlichen Kontakt zur Politik wünsch-ten und forderte eine „kritisch-produkti-ve Auseinandersetzung“. Eine lange Liste an Themen ergab sich dann auch aus der Run-de, in der die Unternehmer über aktuelle Lage und Herausforderungen berichteten. Ganz zentral stand erneut der Fachkräfte-mangel an oberster Stelle. Kritisiert wurden

daneben vor allem Belastungen durch eine überbordende Bürokratie, etwa mit Blick auf Datenschutzgrundverordnung oder das neue Verpackungsmittelgesetz. Des Weite-ren wünschten sich die Wirtschaftsvertreter mehr Anstrengung und ein höheres Tempo beim Ausbau von Mobilfunk und Breitband als Grundvoraussetzung für die allerorten geforderte „Großaufgabe“ Digitalisierung.

Die Einrichtung eines Digitalen Grün-derzentrums wurde von den Unterneh-mern ausdrücklich begrüßt – für Glas stellt es eine weitere Möglichkeit dar, die Un-ternehmer der Zukunft zu finden. Irritiert zeigten sich die Gremiumsmitglieder aller-dings über die kontrovers geführte Diskus-sion zwischen Kreis und Kommunen. Land-rat Fahmüller betonte, dass das entstehende

Netzwerk dem gesamten Landkreis zugute-komme. Glas zeigte sich zuversichtlich, dass gute Ansätze aus dem Gründerzentrum von der Wirtschaft unterstützt würden.

Mit den regionalen Landtagsabgeord-neten tauschte sich hingegen das IHK-Gre-mium Freyung-Grafenau aus, geführt von der Vorsitzenden und IHK-Vizepräsiden-tin Elisabeth Hintermann. Gäste der Sitzung in der Sparkasse in Freyung waren Max Gibis und Manfred Eibl. Die äußerst nied-rige Arbeitslosenquote im Landkreis bele-ge die Leistungsfähigkeit der Region, stelle die ansässigen Betriebe aber umgekehrt vor große Probleme, denn der Arbeitsmarkt sei regelrecht leergefegt, sagte Hintermann. Als einen Baustein im Kampf gegen den Fach-kräftemangel nannte sie die Zuwanderung aus dem In- und Ausland: „Wir brauchen eine geregelte Migration.“ Gibis stimm-te dem zu, schränkte aber gleichzeitig ein:

„Das Asylrecht ist nicht das dafür geeigne-te Mittel.“ In der speziellen Gruppe der be-reits anerkannten Flüchtlinge sehe er schon Potenzial, meinte hingegen Eibl, um die-se Menschen in Ausbildung und Beschäf-tigung zu bekommen, benötige es jedoch noch mehr Unterstützung.

Einen weiteren Schwerpunkt des Aus-tausches im IHK-Gremium bildeten Ener-gieversorgung und Energiepolitik. Eibl be-tonte die Chancen neuer Technologien und die Wichtigkeit der Forschung in diesem Bereich, denn: „Die Energiestabilität wird der Faktor der Zukunft werden.“ Die Ant-wort aus dem Kreis der Unternehmer da-rauf war klar: Es gehe um Versorgungs-

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In Massing (von links): IHK-Hauptgeschäftsführer Alexander Schreiner, Gremiumsvorsitzender Peter Glas, Landrat Michael Fahmüller und Wirtschaftsförderer Waldemar Herfellner.

STANDORT • Neues aus der IHK

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43Niederbayerische Wirtschaft • 06/2019

Für jeden Gremiumsbezirk wurden IHK-Mitarbeiter als Regionalbetreuer eingesetzt. Sie sorgen für eine enge Rückkopplung zwischen IHK, Gre-

miumsmitgliedern und der Wirtschaft in der jeweiligen Region. Die Regio-nalbetreuer sind Ansprechpartner, nehmen Fragen und Anliegen der

Unternehmer auf und stellen Kontak-te zu IHK und Politik her.

Gremiumsbezirk Rottal-Inn Christina Auberger

Telefon: 0851 507-201 [email protected]

Gremiumsbezirk Freyung-Grafenau Manuel Klement

Telefon: 0851 507-238 [email protected]

IHK-REGIONALBETREUER

Die Landtagsabgeordneten Gibis (vorn links) und Eibl (vorn rechts) waren zu Gast beim IHK-Gremium Freyung-Grafenau mit der Vorsitzenden Elisabeth Hintermann (1. Reihe Mitte).

stabilität, aber genauso um bezahlbare Prei-se. Auch der mittelständische Betrieb aus Freyung-Grafenau müsse sich auf dem Weltmarkt behaupten. Dass deutsche In-dustrieunternehmen die höchsten Strom-preise in ganz Europa bezahlten, sei daher eine Gefahr für die Wettbewerbsfähigkeit. Die Problematik sahen beide Abgeordne-ten und nahmen das Thema in ihre politi-sche Arbeit mit.

Weitere Herausforderungen, die die Gremiumsmitglieder ansprachen, reich-ten von Breitband- und vor allem Mobil-

funkversorgung – Stichwort 5G – über den öffentlichen Personennahverkehr bis hin zu einer sinnvoll ausgerichteten Steuerpolitik. Letztlich zogen beide Seiten ein gemeinsa-mes Fazit, das sicherlich ebenso für die Sit-zung in Rottal-Inn gelten kann: „Wir ver-stehen die Politik besser und die Politik die Wirtschaft besser – das ist unser Anliegen“, formulierte es die Gremiumsvorsitzende Hintermann. Und stellvertretend versprach Gibis: „Wir müssen versuchen, unseren Mit-telstand zu stärken. Dafür gibt es viele Stell-schrauben.“

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Blick zurück, Blick nach vornBei den „Wirtschaftstagen“ haben die WJ Dingolfing-Landau ein kontrastreiches Programm geboten: Unterschiedliche Referenten aus Wirtschaft und Wissenschaft richteten den Blick in die Zukunft – und gleichzeitig feierten die Junioren die Gründung ihres Kreises vor 20 Jahren.

D ie Wirtschaftsjunioren Dingol-fing-Landau wurden 1999 als jüngster Kreis im IHK-Bezirk Nie-

derbayern aus der Taufe gehoben. Ange-schoben und initiiert hatten die Gründung der damalige Vorsitzende des IHK-Gremi-ums im Landkreis Siegfried Moßandl, sein Stellvertreter Jürgen Stadler und natürlich auch die Gründungsvorsitzende Manuela Wälischmiller. Eng verknüpft mit der Ver-einsarbeit waren von Anfang an die Wirt-schaftstage als feste Institution im Veran-staltungskalender und deswegen boten die 20. Wirtschaftstage im Aus- und Weiter-bildungszentrum des BMW Group Werks Dingolfing den passenden Rahmen, dieses Jubiläum zu würdigen und zu feiern.

Nicht nur der Rückblick stand im Mit-telpunkt der Wirtschaftstage 2019, son-dern ebenso spannende Aussichten für die Zukunft. So stellte etwa BMW-Werkleite-rin Ilka Horstmeier ihren Vortrag bei den Wirtschaftstagen unter den Titel „R(E)vo-lution der Mobilität“. „Meine These ist: In den nächsten zehn Jahren werden wir mehr Veränderungen in der Automobilin-dustrie sehen als in den vergangenen 100 Jahren“, sagte Horstmeier. Die Zukunft der Mobilität sei autonom, elektrifiziert,

vernetzt und durch Services geprägt. Der Zeitungsverleger Martin Balle, in der Re-gion aktiv unter anderem mit dem Strau-binger Tagblatt und seinen Lokalausgaben sowie der neuen Abendzeitung in Lands-hut, hielt ein Plädoyer für das gedruckte Wort, auch in Zeiten der Digitalisierung:

„Die Zeitungen haben eine Zukunft, aller-dings bei wesentlich geringerem Marktan-teil.“ Mut zum Wandel forderte Herbert Hainer, gebürtiger Dingolfinger (Dorn-wang), früherer Chef von adidas und heu-te unter anderem stv. Aufsichtsratsvorsit-zender beim FC Bayern München: „Nur

diejenigen, die den Wandel positiv anpa-cken, werden am Ende die Gewinner sein.“ Eine Einordnung mit überzeugenden Ar-gumenten brachte der zweite Veranstal-tungstag mit den hochkarätigen Wissen-schaftlern Franz Josef Radermacher und Reinhard Hüttl. Beide plädierten für „tie-fes Denken“ (Hüttl), für das Smartphone und Tablet nicht unbedingt die geeigneten Werkzeuge seien: „Wir müssen stärker sys-temisch denken. Das ist nicht jedem gege-ben. Die Digitalisierung hilft dabei über-haupt nicht“, meinte etwa Hüttl.

Schon traditionell fand im Vorfeld der Wirtschaftstage ein Treffen der Vorsitzen-den der niederbayerischen WJ-Kreise um Regionalsprecherin Sabine Suchanski statt, zu dem auch die WJ-Landesvorsitzen-de Marlen Wehner sowie IHK-Hauptge-schäftsführer Alexander Schreiner gekom-men waren. Wehner stellte unter anderem die Aktivitäten der bayerischen Junioren rund um das Jahresmotto „Führung 4.0“ vor. Schreiner ging auf die enge Zusam-menarbeit zwischen WJ und IHK ein und betonte etwa die Rolle der Jungunterneh-mer im Ehrenamt der Kammer. WJ und IHK seien „Partner auf Augenhöhe“, mein-te der Hauptgeschäftsführer.

Zukunft und Wandel war das Oberthema der Wirt- schaftstage, das alle Referenten aufgriffen – wie hier

vor vollbesetzten Reihen BMW-Werkleiterin Ilka Horstmeier.

Die niederbayerischen WJ-Vertreter mit der Landesvorsitzenden Marlen Wehner (vorn rechts) und IHK-Hauptgeschäftsführer Alexander Schreiner (hinten links).

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STANDORT • Neues aus der IHK

Drei-Länder-Treffen „Hallo Nachbar“ in PeilsteinDie grenzübergreifende Zusam-menarbeit hat besonders in der hiesigen Region noch Potenzial. Um dieses jedoch heben zu kön-nen, ist ein guter Austausch un-erlässlich und das am besten per-sönlich. Die Veranstaltungsrei-he „Hallo Nachbar“, die einmal jährlich tournierend in den be-teiligten Regionen Niederbay-ern, Südböhmen und Oberöster-reich stattfindet, bietet hierzu Ge-legenheit. Rund 50 Unternehmer nutzten das Angebot und kamen Anfang Mai im oberösterreichi-schen Peilstein zusammen. Die KERAMO GmbH lud zum Netz-werken ein und gab ebenso Aus-kunft über Aktivitäten und Zie-le auf den Nachbarmärkten wie

das tschechische Unternehmen Sedlbauer aus Čičenice und Bachl Betonwerke mit Sitz in Röhrn-bach. Norbert Peter, Mitglied der Bachl-Geschäftsleitung und stv. Vorsitzender des IHK-Gremiums Freyung-Grafenau, betonte die Bedeutung der Zusammenarbeit sowohl mit Österreich als auch mit Tschechien und wies auf die Notwendigkeit hin, sich zukünf-tig noch stärker auf die Zusam-menarbeit in der Region zu kon-zentrieren und die vorhandenen Wertschöpfungsketten zu stär-ken. „Unsere eigentlichen Wett-bewerber, mit denen wir alle nur schwer konkurrieren können, sit-zen in ganz anderen Regionen“, sagte Peter.

Drei-Länder-Netzwerker (von links): Richard Hettmann (Vizepräsident der HWK Niederbayern-Oberpfalz), Norbert Peter (stv. Vorsitzender des IHK-Gremiums Freyung-Grafenau), Klaus Grad (WKO Rohrbach), Ludek Keist (Wirtschaftskammer Budweis) und Herbert Mairhofer (Obmann der WKO Rohrbach).

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46Niederbayerische Wirtschaft • 06/2019

STANDORT

Breit aufgestellte Interessenvertretung für HandelDie vergangenes Jahr neu gewählte Vollversammlung hatte einen neuen Handelsausschuss eingesetzt, dessen erste konstituierende Sitzung nun erfolgte und bei der eine neue Spitze gewählt wurde.

D ie Interessen des Groß- und Einzelhan-dels in der Region zu bündeln, die The-

men des Handels in die Arbeit der IHK ein-zubringen und entsprechende Positionen mit Sachverstand für das „Unternehmer-parlament“ Vollversammlung vorzuberei-ten sind die zentralen Aufgaben des Han-delsausschusses der IHK Niederbayern.

Petra Steinberger (Dictum, Plattling) wurde bei der ersten konstituierenden Sit-zung für weitere fünf Jahre als Vorsitzen-de bestätigt, zu ihrem Stellvertreter wählten die Ausschussmitglieder Hans-Jürgen Hon-ner (Edeka Stadler + Honner, Ruhmannsfel-den). Neben diesem Führungsduo besteht der neue Handelsausschuss aus 32 Unter-nehmern ganz unterschiedlicher Teilbran-chen – vom Online-Händler für Autoteile über den Optiker bis zum Sportartikelhänd-ler. Der Ausschuss spiegelt damit die gro-ße Bandbreite des Handels im IHK-Bezirk

Niederbayern wider: Mit rund 25.000 Un-ternehmen stellt diese Branche zahlenmäßig den Großteil der Mitgliedsbetriebe der IHK.

Steinberger nutzte die Sitzung für ei-nen Rückblick auf fünf Jahre Ausschussar-beit, nannte aber vor allem Schwerpunkt-themen für die neue Wahlperiode. „Der Handel steht vor großen Herausforderun-gen. Ein verändertes Kundenverhalten und der Einfluss der Digitalisierung gehören mit Blick auf das Verhältnis zum Online-Handel sicherlich dazu, gleichzeitig bietet die Digi-talisierung aber auch viele Chancen für sta-tionäre Händler. Dass diese nutzbar werden, dafür wollen wir uns im Handelsausschuss einsetzen.“ Als weitere Punkte nannte die bestätigte Vorsitzende den im Handel be-sonders heftig ausgeprägten Fachkräfteman-gel, das steigende Ausmaß der Regulierung und die damit einhergehende Rechtsun-sicherheit für Unternehmen oder Steuer-

ungerechtigkeiten in einer Branche, in der der kleine Laden in der Ortsmitte in direk-ter Konkurrenz zu Online-Giganten wie Amazon steht. „Gleichzeitig wollen wir auch den Netzwerkgedanken untereinander stär-ken, uns austauschen und voneinander ler-nen. Das zählt für mich genauso zur Aus-schussarbeit“, betonte Steinberger.

Entsprechend diesem Arbeitspro-gramm gaben zwei Unternehmer in der Ausschusssitzung auch gleich Impulse: Korbinian Falter von Centura in Pocking stellte vor, wie sich mit innovativen Vergü-tungsbausteinen neue Mitarbeiter gewinnen und bestehende halten lassen. Einen ähnli-chen Ansatz mit jedoch gänzlich anderen Mitteln brachte Stefan Würdinger von Zwei-rad Würdinger in Vilshofen ein: Er zeigte, wie sich mit „Businessbike“ ein Fahrradlea-sing von E-Bikes im Unternehmen umset-zen lässt.

Der neue IHK-Handelsausschuss um Vorsitzende Petra Steinbeger (1. Reihe, 3. von rechts) und ihren Stellvertreter Hans-Jürgen Honner (1. Reihe, 2. von rechts) bündelt die Interessen des Groß- und Einzelhandels in der Region und bringt Themen des Handels in die IHK-Arbeit ein.

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zu wechseln. Zudem sollten Türen, Schränke und Fenster ungehindert erreichbar sein. Fördernd auf das Wohlbefinden der Mitarbeiter wir-ken sich ein weiter Raumeindruck, Tageslicht und ein angenehmes Ambiente aus. Außerdem sollte eine regelmäßige Frischluftzufuhr ge-

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50Niederbayerische Wirtschaft • 06/2019

SERVICE • UNTERRUBRIK

Elektromobilität: Wo die deutsche Wirtschaft an Fahrt gewinnt

E lektromobilität betrifft laut De-finition der Bundesregierung Fahrzeuge, die Elektrizität als Kraftstoff verwenden und über

das Stromnetz aufladbar sind. Ob sie voll-ends batteriebetrieben als Hybrid dekla-riert sind oder für eine längere Reichweite mit einem kleinen Verbrennungsmotor ar-beiten, spielt keine Rolle. Fest steht: So lan-ge der Haupttreibstoff aus einer Steckdose mit erneuerbaren Energien stammt, spart der Straßenverkehr mit E-Mobilen etwa 60 Prozent CO2-Ausstoß ein.

Mit den neuen Antriebsformen geht auch eine komplett andere Fertigungsweise mit neuen Herausforderungen und Umstel-

lungen in der Produktion einher. Teilwei-se bauen die großen deutschen Kraftfahr-zeugbauer etablierte Standorte komplett um, damit sich diese einzig auf Elektroau-tos spezialisieren. Das bedeutet zwar fri-sche Expertisen, doch auch mögliche Ent-lassungen sowie hohen Bedarf an agilen Co-Produzenten und Zulieferern. Wie die deutsche Wirtschaft darauf bislang reagiert, hat der Wirtschaftsinformationsexperte databyte in einer Analyse abgebildet.

Wachstum trotz internationaler Konkurrenz

Derzeit befinden sich 630 wirtschaftlich aktive Unternehmen auf dem deutschen

Markt, die entweder „Automotive“ oder „Automobil“ in Verbindung mit dem Zu-satz „Elektro“ oder direkt „Elektromobili-tät“ im Handelsregister angeben. Die Neu-anmeldungen zeigen ein entsprechendes Hoch: 2017 stiegen die Gründungen in diesem Bereich verglichen mit 2016 auf mehr als das Doppelte – von 21 auf 46 Un-ternehmen pro Jahr. Mit 44 Neuanmeldun-gen liegt 2018 etwa gleich auf.

Doch reicht diese Wirtschaftsstär-ke aus, um sich erfolgreich gegen China und Amerika durchzusetzen? Tesla stellte 2017 bereits 7.000 Elektroautos pro Woche her – mehr als alle großen deutschen Au-tomobilhersteller zusammen. Doch auch

Deutsche Autobauer investieren Millionen Euro mit dem Ziel, in der E-Mobilität einen Entwicklungsvorsprung gegenüber der starken Konkurrenz aus China und den USA zu erzielen und den drohenden Absatzeinbruch bei konventionell angetriebenen Fahrzeugen zu stoppen. Der Wirtschaftsinformationsanbieter databyte zeigt anhand einer aktuellen Auswertung von Handelsregisterdaten zu Unternehmen, die sich mit dem Thema E-Mobilität beschäftigen – von Autobauern über Speditionen bis zu Herstellern von Batterien –, wie die Elektromobilbranche in der deutschen Wirtschaft wächst.

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51Niederbayerische Wirtschaft • 06/2019

Elektromobilität: Wo die deutsche Wirtschaft an Fahrt gewinnt

Jahren bereits elektrifizierte Varianten von der BMW 5er und BMW 7er Reihe vom Band. Der Antriebsstrang des vollelektri-schen MINI, der im Sommer 2019 seine Premiere feiern wird, kommt ebenfalls aus den Werken Dingolfing und Landshut.

„Die niederbayerischen BMW Group Werke sind stolz darauf, einen wichtigen Beitrag zur technologischen Transforma-tion unserer Branche zu leisten“, sagten die beiden Standortleiter Ilka Horstmei-er und Dr. Peter Fallböhmer. „Wir wol-len als Pioniere weiter vorangehen und In-novationstreiber bleiben. Mit dem BMW iNEXT, der ab 2021 in Dingolfing vom Band laufen wird und auch zahlrei-che Komponenten aus Dingolfinger und Landshuter Produktion enthält, bewei-sen wir erneut, dass der Automobilstand-ort Niederbayern die Wiege von Schlüssel-technologien ist.“ Bis heute hat die BMW Group weit über 200 Millionen Euro in die Elektromobilität an ihren niederbay-erischen Standorten investiert. Langfris-tig wird die Zahl der Arbeitsplätze in die-sem zukunftsträchtigen Bereich allein am Standort Dingolfing von aktuell 600 auf bis zu 2.000 Mitarbeiter steigen.

Heimat bleibt Heimat

Bislang galt eine Lage nahe am Abnehmer als Betriebsvorteil. Viele deutsche Produk-tionspartner sitzen im gleichen Bundes-land wie der zu beliefernde Auto-Herstel-ler, weshalb Süddeutschland wesentlich mehr Unternehmen dieser Branche ver-zeichnet als der Norden des Landes. Ein Blick auf die Verteilung der Betriebe inner-halb des Landes bestätigt Rückschlüsse auf ortsgebundenen Wissensvorsprung: Bay-ern zählt 141 Unternehmen im Bereich Elektromobilität, Baden-Württemberg kommt auf 117 Firmen. An zweiter Stelle steht jedoch mit 134 Elektromobil-Unter-nehmen das bevölkerungsreichste Bundes-land Nordrhein-Westfalen. Genauso wie Berlin, auf Platz fünf der Bundeslän-der-Rangfolge mit 44 Firmen, profitiert das Land vom neu gewonnenen Unterneh-mergeist. Riesige Anlagen für Gründer ste-hen bereit, wo vor ein paar Jahrzehnten

bei diesen stehen die Zeichen auf Wan-del: Ende April verkündete BMW, dass der 150.000 BMW i3 vom Band gelaufen sei mit jeder Menge Elektroantriebs- und Leichtbautechnologie aus Niederbayern. Und immerhin: Seit 2014 ist der BMW i3 das weltweit meistverkaufte Elektrofahr-zeug im Premium-Kompaktsegment. Er legte vor sechs Jahren den Grundstein für Elektromobilität und emissionsfreie Mo-bilität bei der BMW Group und verzeich-net bis dato mit jedem Jahr weiter stei-gende Verkaufszahlen. An dieser Erfolgs-geschichte maßgeblich beteiligt sind die niederbayerischen BMW Group Werke in Dingolfing und Landshut. Als Kompe-

tenzzentren für E-Mobilität und innovati-ven Leichtbau liefern sie zentrale Kompo-nenten für das kompakte Premium-Elek-trofahrzeug nach Leipzig, wo der BMW i3 gefertigt wird. Während der Hochvolt-speicher, das E-Getriebe und das Alumini-um-Chassis aus Dingolfing kommen, steu-ert Landshut den Elektromotor, das Cock-pit und Strukturbauteile aus Leichtmetall bei.

Darüber hinaus stammen auch für den Hybrid-Sportwagen BMW i8 sowie weitere Plug-in-Hybride wesentliche Elek-troantriebs- und Leichtbau-Umfänge aus niederbayerischer Produktion. Im Dingol-finger Fahrzeugwerk laufen überdies seit

Der Elektromotor für den BMW i3 wird im BMW Group Werk Landshut

produziert. Ende April lief dort der 150.000ste Motor vom Band.

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52Niederbayerische Wirtschaft • 06/2019

SERVICE • Innovation und Umwelt

noch Großkonzerne wie Thyssen fertigten. Die verlassenen Anlagen bieten auch Po-tenzial für neue Zweige wie die Batterie-produktion. Die Dräxlmaier-Gruppe hat in Sachsenheim bei Stuttgart aktuell ein neu-es Batteriewerk eröffnet.

„Technisch ist Deutschland auf dem neusten Stand“, sagt Kurt Sigl, Präsident des Bundesverbands eMobilität. „Al-lerdings müssen wir uns dringend dar-auf konzentrieren, dass Zellfertigung in Deutschland vor allem von deutschen Un-ternehmen betrieben wird.“ Mit einer Aus-schreibung für subventionierte Zellferti-gung für interessierte Konsortien versu-che die Politik trotz des späten Umstiegs auf Elektromobilität beispielsweise den Anschluss zur ausländischen Konkurrenz nicht komplett zu verlieren. Zudem exis-tieren zahlreiche Förderprogramme, die einen Umstieg interessant machen.

Prognose

Bis Ende April dieses Jahres verzeichne-te das Handelsregister schon drei Neu-anmeldungen im Sektor Elektromobili-tät. Die Geschäftsgegenstände sind breit gefächert – von Elektromobilität in Spe-dition und Logistik über Automobilin-dustrie bis hin zu Eigenbetrieb von Pro-dukten und Anlagen im Bereich Elektro-mobilität. „In Zukunft wird es noch mehr Aus- und Neugründungen im Bereich Elek- tromobilität geben, daran habe ich keinen Zweifel“, sagt Sigl. „Ich hoffe nur, dass sich auch Start-ups mehr als bislang für dieses Themenfeld begeistern.“

BUNDES- UND LANDESFÖRDERMITTEL

• Umweltbonus Frist: 30. Juni 2019 2.000 Euro für erstmals zugelassene Elektro- oder Brennstoffzellenfahrzeuge, 1.500 Euro für von außen aufladbare Hybridelektrofahrzeuge (Zuschuss wird nur gewährt, wenn Hersteller Netto- listenpreis in gleichem Umfang reduziert und ein begünstigtes Fahrzeugmodell angeschafft wird). Projektträger Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkotrolle (BAFA) www.bafa.de

• Anschaffung energieeffizienter und/oder CO2-armer schwerer Nutzfahrzeuge Frist: 31. Dezember 2020 12.000 Euro pro Fahrzeug mit Elektro- antrieb bis zwölf Tonnen zulässiges Gesamtgewicht, 40.000 Euro pro Fahrzeug mit Elektroantrieb ab zwölf Tonnen zulässiges Gesamtgewicht. Projektträger Bundesamt für Güterverkehr (BAG) www.bag.bund.de

• Betriebliches Mobilitätsmanagement Frist 31. Dezember 2020 Bis zu 60 Prozent der Kosten für Einzel- und Verbundprojekte in den Bereichen Pendlermobilität, Fuhrparkmanagement sowie Dienst- und Geschäftsreisen, die zur verstärkten Nutzung umweltverträg-licherer Verkehrsmittel beitragen. Projektträger TÜV Rheinland Consulting GmbH www.tuv.com

• Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge in Bayern Frist 31. Dezember 2020 Der Freistaat Bayern fördert die Errich-tung, Aufrüstung oder Ersatzbeschaffung öffentlich zugänglicher Ladeinfrastruktur mit einem oder mehreren Ladepunkten in Bayern. Zur Umsetzung des Förderpro-gramms werden separate Förderaufrufe im Internet veröffentlicht. Projektträger Projektträger Bayern (ITZB - Büro Nürnberg) www.elektromobilitaet-bayern.de/ foerderung

Alle aktuellen Fördermittel sind unter www.foerderdatenbank.de zu finden. Anträge stets vor Beginn einer Maßnahme stellen.

STEUERBEFREIUNGEN

• Kraftfahrzeugsteuerbefreiung Frist: 31. Dezember 2020 Befreiung von der Kfz-Steuer von Elek-trofahrzeugen (keine Hybridfahrzeuge) für zehn Jahre. www.zoll.de

• Steuerbefreiung für das Laden von E-Autos Frist: 31. Dezember 2020 Das kostenlose oder verbilligte Aufla-den eines Elektrofahrzeugs im Betrieb des Arbeitgebers ist steuerfrei. Voraussetzung dafür ist, dass das Aufladen in einer ortsfesten betrieblichen Einrichtung des Arbeit-gebers

erfolgt. Die Übereignung einer Ladevor-richtung an den Arbeitnehmer wird durch die Möglichkeit der Pauschalbesteue-rung gefördert. www.bundesfinanzministerium.de

• Entlastung für Elektro- oder Hybridelektrofahrzeuge Frist 31. Dezember 2021 Für Elektrofahrzeuge und auch für extern aufladbare Hybridelektrofahrzeuge, die nach dem 31. Dezember 2018 und vor

dem 1. Januar 2022 als Dienstwagen angeschafft oder geleast werden,

wird der Vorteil aus der priva-ten Nutzung solcher Fahr-zeuge nur noch zur Hälfte

besteuert. www.bundesfinanz ministerium.de

FÖRDERMÖGLICHKEITEN FÜR ELEKTROMOBILITÄT

Speicher aus dem BMW Group-Werk in Dingolfing.

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53Niederbayerische Wirtschaft • 06/2019

PRAML GMBH, RUDERTING

E-Tankstellen- Testpark eröffnetDie Praml Group hat im Beisein von Ver-kehrsminister Andreas Scheuer Mitte Ap-ril in Ruderting einen Testpark für Elek- troauto-Ladesäulen in Betrieb genommen. Auf dem 1.500 Quadratmeter großen Testge-lände betreibt das Unternehmen insgesamt 33 Ladepunkte. „Unser Testpark hat eine 45-mal höhere Ladepunktdichte als der bundes-deutsche Durchschnitt und ist für jeden zu-gänglich“, betont Harald Praml, Geschäfts-führer der Praml GmbH. Das Angebot umfasst die einfache Ladelösung fürs private Heim genauso wie Ladesäulen mit mehreren Anschlüssen für gewerbliche Zwecke und die Ultraschnellladesäule. Praml selbst schaffte sich bereits 2009 einen der ersten Mitsubishi i-MiEV Deutschlands an. Mittlerweile fährt

rund die Hälfte der hauseigenen Pkw-Flot-te elektrisch. Mit mehr als zehn Fahrzeugty-pen unterschiedlicher Hersteller baut Praml auch hier eigene Erfahrungen auf. An der Planung, dem Bau und Betrieb der Anlage sind drei Unternehmen der Praml Group beteiligt: Während Citywatt als bundes-weiter Anbieter von E-Mobilitätskonzep-

ten die Planung und den Betrieb des Parks verantwortet, übernimmt die Praml GmbH den Bau und die Integration in unterneh-menseigene PV-Anlagen. Den darüber hi- naus notwendigen Strom beschafft der Ener-giedienstleister Wattline. Zusammen bieten die drei Experten einheitliche Lösungen für den Weg in Richtung Zukunft.

Geschäftsführer Harald Praml, Geschäftsführer Praml München Frough Hamid, Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer und Geschäftsführer Martin Praml (von links).

www.lfa.de

WIR FÖRDERN GRÜNDER UND ETABLIERTEBayerns Mittelstand ist stark in seiner Vielfalt. Als Förderbank für Bayern unterstützen wir die Zukunftspläne junger Firmengründer genauso wie neue Vorhaben erfahrener Unternehmer. Gerne beraten wir Sie kostenfrei, wie Sie unsere Förder möglichkeiten voll nutzen können. Tel. 0800 - 21 24 24 0

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54Niederbayerische Wirtschaft • 06/2019

Für Photovoltaikanlagen mit einer Leistung größer als 100 Kilowatt ist die Direktvermarktung Pflicht. Unternehmen haben oftmals große Dachflächen zur

Verfügung, die sich geradezu anbieten, um dort eine größere Photovoltaikanlage über 100 Kilowatt Spitzenleistung zu installieren. Damit können Unternehmen die

Energiewende unterstützten und gleichzeitig Geld verdienen.

S eit 2016 müssen neue PV-Anlagen mit einer installierten Leistung ab 100 Kilowatt den erzeugten Strom

direkt vermarkten und Anlagen größer 750 kW-Peak in ein Ausschreibungsver-fahren gehen. Diese Vorgabe geht auf das Erneuerbare-Energien-Gesetz 2014 zu-rück. Ein Anspruch auf die aus der Ver-gangenheit bekannte Einspeisevergütung gilt nur noch für Anlagen unterhalb der 100 kW-Peak-Grenze. Zusätzlich gilt die verpflichtende Fernsteuerbarkeit der An-lagen durch ein zentrales Leitsystem. Der Gesetzgeber möchte mit dieser Regelung den eingespeisten Strom dem Markt zu-gänglich machen. Sinkt der Marktwert, steigt die Marktprämie, um die festgeleg-te Gesamthöhe des anzulegenden Wer-tes zu erreichen. Bei steigenden Markt-preisen am Großhandelsmarkt hat dies eine reduzierende Wirkung auf die bun-desweite EEG-Umlage, da die Kosten der Marktprämie in die Berechnung der EEG-Umlage einfließen. Die Marktprä-

mie errechnet sich aus der Differenz zwi-schen dem gesetzlich regulierten anzule-genden Wert (früher Einspeisevergütung) und dem monatlichen Durchschnittspreis für Strom an der Börse. Die Marktprämie, die eigentliche Förderung, wird dem An-lagenbetreiber im Regelfall vom Netzbe-treiber bezahlt: pro eingespeiste elektri-sche Kilowattstunde und zusätzlich 0,4 Cent pro Kilowattstunde für die Fern-steuerbarkeit der Anlage. Den Marktwert erhält der Anlagenbetreiber von einem Direktvermarkter.

Aufgaben des Direktvermarkters

Die Teilnahme an der Direktvermark-tung beziehungweise der Anspruch auf die Marktprämie ist für Neuanlagen und bei Bestandsanlagen an gesetzliche Rah-menbedingungen geknüpft. Der Vermark-ter muss eine Börsenzulassung haben, Bi-lanzkreise für den Strom aufbauen und dafür sorgen, dass die erzeugten Strom-mengen und die Mengen der Vermarktung

in diesem Bilanzkreis immer zeitgleich in 15-Minuten-Fenstern im Einklang sind. Daher werden Unternehmen im Regelfall einen Direktvermarkter beauftragen, der die gesetzlichen Vorgaben erfüllen kann.

Bei großen Dachflächen ist daher zu überprüfen, wie viel man in eine Photo-voltaikanlage investieren möchte. Oftmals werden Amortisationszeiten von rund sechs Jahren erreicht. Die Amortisation ist zusätzlich stark davon abhängig, wie viel des erzeugten Stroms selbst genutzt wer-den kann. Aber eines ist sicher: Die interne Verzinsung über einen Anlagenbetrieb von rund 20 Jahren kann für ein Unternehmen sehr interessant sein.

Stefan Kesenheimer, IHK Bodensee-Oberschwaben, und Regina Eckhardt, IHK Ulm

IHK-ANSPRECHPARTNERErich DoblingerTelefon: 0851 [email protected]

Solarstrom auf Unternehmensdächern

Für Anlagen mit mehr als 100 Kilowatt Spitzenleistung gilt jetzt anstelle der früheren

Einspeisevergütung der anzulegende Marktwert.

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55Niederbayerische Wirtschaft • 06/2019

SERVICE • Unternehmensförderung

Niederbayerns Mittelständler sind hungrig auf FörderkrediteDie LfA Förderbank Bayern hat ihre Zahlen für das Jahr 2018 vorgelegt. Demnach verzeichnete die staatliche Förderbank im letzten Jahr die höchste Nachfrage nach Förderkrediten seit ihrer Gründung, mit Steigerungsraten im zweistelligen Bereich gegenüber dem Vorjahr. Der Anstieg in Niederbayern fiel noch deutlicher aus.

M it Darlehen in Höhe von 2,8 Mil-liarden Euro habe man die baye-

rische Wirtschaft unterstützt, berichtete die LfA, das entspricht einem Plus von 21 Prozent. Nach Niederbayern gingen da-von 265 Millionen Euro – eine Steigerung von 25 Prozent gegenüber dem Jahr 2017. Mithilfe dieser Förderkredite konnten in Niederbayern neue Investitionen in Höhe von über 365 Millionen Euro gestemmt werden, die Unternehmen sicherten da-mit fast 26.000 Arbeitsplätze und konn-ten über 800 Stellen neu schaffen, das zei-gen die Auswertungen der LfA. Zuwäch-se hätten sich dabei besonders aus der starken Nachfrage nach Förderungen für Gründer und Unternehmensnachfolger ergeben. Auch Angebote für Energieeffi-zienzmaßnahmen seien gut angenommen worden. „Die Zahlen der Förderbank de-cken sich mit unseren Eindrücken aus den Beratungsgesprächen und Stellung-nahmen“, sagt Hans Meyer, Bereichslei-ter Unternehmensförderung. „In einer wirtschaftlich starken Phase ist zwar das Gründungsgeschehen naturgemäß nicht

so dynamisch, dafür ist die Unterneh-mensnachfolge bei den niederbayerischen Unternehmen derzeit ein besonders gro-ßes Thema – und jeder Nachfolger ist letztlich auch ein neuer Gründer“, erklärt Meyer die gestiegenen Zahlen in diesem Bereich. „Dass zudem Energieeffizienz für die Betriebe ein wichtiger Faktor ist, ist nachvollziehbar. Denn davon profitie-ren einerseits Umwelt und Klima und an-dererseits sparen die Unternehmen bares Geld angesichts der bereits sehr hohen und noch weiter anziehenden Preise für Energie und Rohstoffe.“

Beim Thema Unternehmensförde-rung durch staatliche Kredite und Darle-hen arbeitet die LfA eng mit der IHK zu-sammen. Die regelmäßig stattfindenden gemeinsamen Sprechtage dienen dazu, Kontakte zu Unternehmen zu knüpfen, Fragen zu beantworten, den Finanzbedarf eines Unternehmens einzuschätzen und die passenden Programme zu wählen. Be-antragt und abgewickelt werden die För-derkredite dann über die jeweiligen Haus-banken der Betriebe.

LfA-Sprechtage 201927.6.| 30.7.| 24.9.| 24.10.| 28.11.| Passau

IHK-ANSPRECHPARTNERManfred HögenTelefon: 0851 [email protected]

KONTAKT ZUR FÖRDERBANK LFATelefon: 0800 212424-0 (kostenfrei)[email protected], www.lfa.de

AngebotePA-A-1422 Eingeführtes Einzelhandelsgeschäft auf Franchise-Basis abzugeben. 85 Quadratmeter auf zwei Etagen. Ausgewähltes Sortiment an Mode, Schmuck, Accessoires und eigene Marke. Kunden sind Einheimische, Urlauber und internationale Touristen.

PA-A-1423 Kleinstunternehmen mit dem Handel von Badesalzen zu verkaufen. Kunden sind Wellnesszentren und die gehobene Hotellerie. Es stehen verschiedene Duft- und Farbvarianten zur Verfügung. Sie benötigen eine Lagerfläche, auf der eine Palette Platz hat, um die Kunden (seit 2001) zu beliefern. Aus Altersgründen abzugeben.

PA-A-1424 Buchhaltungsgesellschaft mit drei Büros in Bayern (Pocking), Sachsen und Thüringen sucht Nachfolger. Die Übernahme kann kurzfristig für ein Büro oder im Ganzen erfolgen.

PA-A-1425 Gastronomie/Imbiss in stark frequentierter Top-Lage abzugeben. Einzige Gastronomie inmitten von Autohäusern, Industriebetrieben, Ferienschule. Die Eigenmarke kann ebenfalls übernommen werden. Ebenso wird die komplette Ausstattung mitverkauft.

PA-A-1426 Gut eingeführtes Reisebüro in Stadtmitte (Niederbayern) abzugeben. Zwei 450 Euro Basis Mitarbeiter. Modernes und neu renoviertes Büro. Ende 2020/Anfang 2021 zu verkaufen. Der Kaufpreis beträgt ca. 60.000 Euro.

PA-A-1427 Nachfolger für Werbeartikelherstellung gesucht (Personalisierung von Werbemitteln im Lebensmittelbereich). Gesellschaftsform: GmbH, Internetauftritt vorhanden, Mitarbeiter 1-5.

NachfragePA-N-478 Kfz-Technikermeister/Fahrzeugbauer sucht Betrieb oder Produktionshalle zum Kauf, zur Pacht oder Weiterführung.

Haben auch Sie Interesse an der kosten-losen Vermittlung durch die IHK? Dann wenden Sie sich bitte einfach an uns.

IHK-ANSPRECHPARTNERJosef EnglederTelefon: 0851 [email protected]

Die Unternehmensbörse bietet Existenz-gründern, die ein Unternehmen über-nehmen möchten, und Übergabe-Unter-nehmen, die einen Nachfolger suchen, die Option, anonyme Anzeigen aufzugeben.

www.nexxt-change.org

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56Niederbayerische Wirtschaft • 06/2019

Um Zahlung verlangen zu können, muss zunächst ein Anspruch beste-hen und die Forderung muss fällig

sein. Die Fälligkeit ergibt sich entweder aus gesetzlichen Regelungen oder aus vertrag-lichen Vereinbarungen. Im Allgemeinen wird eine Zahlung sofort nach Erbringung der Vertragsleistung fällig. Jedoch gibt es bei einigen Vertragstypen, wie beispiels-weise im Werk- oder Dienstvertragsrecht, speziellere Fälligkeitsregelungen.

Mahnung

Rechtlich ist die Mahnung eine einseitige empfangsbedürftige Aufforderung an den

Schuldner, die fällige Zahlung zu erbrin-gen. Die Mahnung ist an keine besonde-re Form gebunden. Sie kann zwar grund-sätzlich schriftlich, aber genauso gut auch mündlich erfolgen. Aus Beweisgründen sollte jedoch immer die Schriftform ge-wählt werden. Die Anzahl der Mahn-schreiben ist nicht festgelegt. Gesetzlich erforderlich ist grundsätzlich nur eine Mahnung. In einigen gesetzlich geregelten Fällen kommt der Schuldner auch ohne Mahnung in Verzug. Bis zu drei Mahnun-gen, je nach Bonität des Kunden, entspre-chen jedoch der kaufmännischen Gepflo-genheit.

Wenn Schuldner nicht zahlen Zahlungsverzug

Ein Zahlungsverzug liegt vor, wenn der Schuldner trotz Fälligkeit und Mahnung der Forderung in zu vertretender Weise nicht oder nicht vollständig gezahlt hat. Der Eintritt des Verzugs setzt also eine Mahnung voraus. In einigen gesetzlich be-stimmten Fällen kann der Schuldner aber auch ohne Mahnung in Verzug kommen. Das ist zum Beispiel dann der Fall, wenn die Leistungszeit nach dem Kalender be-stimmt ist oder sich die Leistungszeit auf-grund eines vorausgehenden Ereignisses eindeutig berechnen lässt.

Besonderheit „30-Tage-Klausel“

Der Schuldner einer Zahlungsforderung kommt spätestens dann in Verzug, wenn er nicht innerhalb von 30 Tagen nach Fäl-ligkeit und Zugang einer Rechnung oder einer gleichwertigen Zahlungsaufstellung leistet. Ist der Schuldner Verbraucher, so gilt die 30-Tage-Klausel nur, wenn in der Rechnung oder Zahlungsaufstellung be-sonders auf diese Rechtsfolge hingewie-sen wird.

Anspruch auf Verzugszinsen, -pauschale und Schadensersatz

Kommt der Zahlungsschuldner mit der Begleichung der Geldschuld in Verzug, so hat der Gläubiger einen Anspruch auf Verzugszinsen und Ersatz des Verzöge-rungsschadens. Der gesetzliche Zinssatz liegt derzeit gegenüber Verbrauchern für Geldforderungen bei fünf Prozentpunk-ten über dem sogenannten Basiszinssatz. Bei Rechtsgeschäften ohne Beteiligung ei-nes Verbrauchers, also zwischen Unter-nehmern, beträgt der Verzugszins für Ent-geltforderungen neun Prozentpunkte über dem Basiszinssatz.

Zusätzlich kann der Gläubiger vom säumigen Schuldner eine Verzugspauscha-le in Höhe von 40 Euro verlangen, sofern der Schuldner kein Verbraucher ist. Neben der Verzugspauschale kann der Gläubiger auch den Ersatz seiner Schäden verlangen. Zum Verzugsschaden gehören im Regel-fall die Kosten der Mahnung, sofern es sich nicht um die den Schuldner in Verzug set-

Außenstände belasten die Liquidität eines Unternehmens. Sie führen zu Zinsverlusten und verursachen Kosten. Darüber hinaus besteht die Gefahr eines Forderungsausfalls. Für jedes Unternehmen ist es daher von großer Bedeutung, Außenstände möglichst schnell und ohne Verluste einzuholen. Voraussetzung dafür ist ein effektives Mahnwesen.

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57Niederbayerische Wirtschaft • 06/2019

SERVICE • Recht und Steuern

URTEIL DES MONATS

In seiner aktuellen Entscheidung (vom 27. März 2019 C-681/17) stellt der Europäische Gerichts-hof fest, dass für Verbraucher ein Widerrufsrecht auch für bereits ausgepackte Matratzen gilt. On-line-Händler müssen diese daher innerhalb der geltenden Fristen zurücknehmen. Wie bei einem Kleidungsstück kann davon aus-gegangen werden, dass der Unternehmer in der Lage ist, die Matratze mittels einer Reinigung oder Desinfektion wieder verkehrsfähig zu machen, ohne dass den Erfordernis-sen des Gesundheitsschutzes oder der Hygiene nicht genügt würde. So die tra-genden Gründe der Entscheidung.

Laut Sachverhalt kaufte ein Verbrau-cher über die Website eines Online-Händ-lers eine Matratze. Nach Erhalt der Ware entfernte er die Schutzfolie, mit der die Matratze versehen war. Danach sandte er

die Matratze an den Händler zurück und verlangte die Erstattung des Kaufpreises und der Rücksendekosten.

Der Online-Händler machte vor Ge-richt geltend, dass die Verbraucher-schutzrichtlinie ein Widerrufsrecht für

„versiegelte Waren, die aus Gründen des Gesundheitsschutzes oder aus Hygiene-gründen nicht zur Rückgabe geeignet sind und deren Versiegelung nach der Liefe-

rung entfernt wurde“, ausschließe. Mit seinem Urteil verneint der Ge-richtshof diese Annahme. Folglich ist der Verbraucher nicht an der Ausübung seines Widerrufsrechts gehindert, weil er die Schutzfolie einer im Internet gekauften Mat-ratze entfernt hat. Der Gerichtshof weist darauf hin, dass das Wider-rufsrecht den Verbraucher in der besonderen Situation eines Ver-kaufs im Fernabsatz schützen soll, in der er keine Möglichkeit hat, die

Ware vor Vertragsabschluss zu sehen. Es soll also den Nachteil ausgleichen, der sich für einen Verbraucher bei einem im Fernabsatz geschlossenen Vertrag ergibt, indem ihm eine angemessene Bedenkzeit eingeräumt wird, in der er die Möglich-keit hat, die gekaufte Ware zu prüfen und auszuprobieren, soweit dies erforderlich ist, um ihre Beschaffenheit, Eigenschaften und Funktionsweise festzustellen.

Rücknahmepflicht von ausgepackten Matratzen

zende Erstmahnung handelt. Die Ersatz-pflicht erstreckt sich auch auf die Rechts-anwaltskosten, wenn der Zahlungsschuld-ner bereits vor Hinzuziehung des Anwalts in Verzug war. Die Kosten eines vom Gläu-biger mit der Forderungseinziehung beauf-tragten Inkassobüros nach Verzugseintritt stellen ebenfalls einen vom Schuldner zu ersetzenden Verzugsschaden dar. Diese Kosten dürfen jedoch nicht die durch Be-auftragung eines Rechtsanwalts entstehen-den Kosten übersteigen. Als Verzögerungs-schaden können nur die für die Rechtsver-folgung notwendigen Auslagen geltend gemacht werden.

Gerichtliches Mahnverfahren

Wenn das außergerichtliche Mahnver-fahren keinen Erfolg hat, besteht für den Gläubiger die Möglichkeit, Klage auf Zah-lung zu erheben oder ein gerichtliches Mahnverfahren einzuleiten. Das Mahn-verfahren ist ein zivilgerichtliches Spezi-

alverfahren ohne mündliche Verhandlung, ausführliche Klageschrift und Beweis-erhebung. Wenn mit keinen Einwänden des Schuldners (Antraggegners) gerech-net wird, ist das gerichtliche Mahnverfah-ren im Gegensatz zur Klageerhebung ein schnelles und kostengünstigeres Verfahren und ein wirksames Mittel gegenüber säu-migen Schuldnern. Es wird vom Mahnge-richt nämlich nicht geprüft, ob die Forde-rung des Gläubigers zu Recht besteht. Der Gläubiger (Antragsteller) einer Geldfor-derung kann sich damit relativ schnell ei-nen Vollstreckungstitel (Vollstreckungs-bescheid) verschaffen und durch den Gerichtsvollzieher beim Schuldner voll-strecken lassen.

Das Mahnverfahren ist grundsätzlich nur zulässig bei fälligen Ansprüchen auf Zahlung einer Geldsumme. Der Gang des gerichtlichen Mahnverfahrens ist gesetz-lich genau geregelt. Nachfolgend die wich-tigsten Schritte:

• Generell gilt, dass die sachliche Zustän-digkeit für die Durchführung eines Mahn-verfahrens ausschließlich beim Amtsge-richt liegt. Die Höhe der Zahlungsforde-rung spielt keine Rolle. Örtlich zuständig ist grundsätzlich das Amtsgericht am Wohnsitz/Sitz des Antragstellers (Gläu-biger). Allerdings werden aufgrund einer Verordnung der Landesregierung für in Bayern ansässige Antragsteller Mahnan-träge zentral vom Amtsgericht Coburg – Zentrales Mahngericht bearbeitet.

• Der Erlass eines Mahnbescheids kann nur mit dem offiziellen Formular bean-tragt werden, das bei den Amtsgerich-ten oder im Schreibwarenhandel erhält-lich ist. Eine Online-Version gibt es unter www.online-mahnantrag.de

IHK-ANSPRECHPARTNERSven KranixfeldTelefon: 0851 [email protected]

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58Niederbayerische Wirtschaft • 06/2019

SERVICE • Recht und Steuern

IHK-STEUERINFO

Die IHKs geben kostenlos monatliche Steuerinformationen heraus unter www.ihk-niederbayern.de/steuerinfo

• Referentenentwurf für ein Gesetz zur weiteren steuerlichen Förderung der Elektromobilität (JStG 2019 veröffentlicht)

• BMF legt Gesetzentwurf für die steuerliche Forschungsförderung vor

• Stellungnahme der Spitzenverbände zur Grundsteuerreform

• Steuerschätzung Mai 2019 – Einnahmen steigen langsamer

• Entwicklung der Steuereinnahmen im März 2019

• Deutsches Stabilitätsprogramm: Europäische Vorgaben werden eingehalten

• Entwicklung der Länderhaushalte bis März 2019

• Deutschland muss international wettbewerbsfähig bleiben

• „Steuerentlastung Österreich“ bringt Entlastungen in Höhe von 6,5 Milliarden Euro ab 2020

• Umsetzung der EU-Streitbeilegungsrichtlinie avisiert

• Nach Trilog-Einigung auf ein größeres Budget für das Fiscalis-Programm 2021 bis 2027: Parlamentsplenum bestätigt Kompromiss

• Steuerbefreiungen für bestimmte Waren und Dienstleistungen im Zusammenhang mit Verteidigungsanstrengungen der EU

• OECD untersucht Belastung durch Lohnsteuer: Belgien Spitzenreiter

Wenn Sie die Steuerinfos regelmäßig erhalten möchten, registrieren Sie sich für einen kostenlosen Versand bei Heike JahnTelefon: 0851 [email protected]

Steuerbefreiung nur noch für zertifizierte BGM-MaßnahmenZufriedene, motivierte und gesunde Mitarbeiter sind unverzichtbare Voraussetzung für den wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens. Die betriebliche Gesundheitsförderung kann dazu beitragen, dass Mitarbeiter leistungsfähig und gesund bleiben.

M aßnahmen, die vom Arbeitgeber im Rahmen der betrieblichen Gesund-

heitsförderung durchgeführt werden und das Ziel haben, den allgemeinen Gesund-heitszustand zu verbessern, sind steu-erlich befreit – und zwar bis zur Höhe von 500 Euro jährlich pro Arbeitnehmer (§ 3 Nr. 34 EStG). Unter die Steuerbefrei-ung fallen Maßnahmen zur verhaltens-bezogenen Prävention und Maßnahmen zur betrieblichen Gesundheitsförderung, die hinsichtlich Qualität, Zweckbindung, Zielgerichtetheit und Zertifizierung den Anforderungen der §§ 20 und 20b SGB V genügen. Aber: Die Steuerbefreiung für die betriebliche Gesundheitsförderung kann seit 2019 nur noch für zertifizier-te Maßnahmen in Anspruch genommen werden. Die Zertifizierung war bis jetzt nicht Voraussetzung.

Was bedeutet das für Unternehmen?

Für die individuums- und verhaltensbezo-genen Maßnahmen, wie zum Beispiel der

Yogakurs, die Rückenschule im Unterneh-men, muss der jeweilig durchführende Anbieter beziehungsweise Kursleiter mit dem Präventionsangebot bei der Zentra-len Prüfstelle Prävention zertifiziert sein. Präventionsangebote nach § 20 Abs. 4 Nr. 1 SGB V werden durch die Zentrale Prüfstelle Prävention geprüft und gege-benenfalls zertifiziert. Jeder Anbieter von verhaltensbezogenen Präventionsmaß-nahmen sowie Arbeitgeber, die selbst sol-che Maßnahmen anbieten, sollten ihre Maßnahmen durch die Zentrale Prüfstel-le zertifizieren lassen.

Übergangsregelung für 2018 begonnene Maßnahmen

Für bereits vor dem 1. Januar 2019 begon-nene unzertifizierte Gesundheitsmaßnah-men hat der Gesetzgeber eine Übergangs-regelung getroffen: Das Zertifizierungsver-fahren ist erst maßgeblich für Sachbezüge, die nach dem 31. Dezember 2019 gewährt werden.

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59Niederbayerische Wirtschaft • 06/2019

Um klar differenzieren zu können, ob es sich um einen Praktikanten im Sinne des Mindestlohngesetzes handelt oder nicht, sind in Bezug auf die Dokumentations-pflichten einige Besonderheiten zu be-achten. Gemäß den §§ 1, 2 NachwG sind Arbeitgeber für Arbeitsverhältnisse grund-sätzlich verpflichtet, dem Arbeitnehmer die zum Nachweis wesentlichen Bedin-gungen in unterzeichneter schriftlicher Form zu überreichen. Hierfür gilt eine Frist von einem Monat nach vereinbartem Ar-beitsbeginn. Für Praktikanten wurden zu-sätzlich folgende Punkte aufgenommen:

• Name und Anschrift der Vertragsparteien

• Lern- und Ausbildungsziele • Beginn und Dauer des Praktikums • Dauer der regelmäßigen

Praktikumszeit pro Tag • Zahlung und Höhe der Vergütung • Dauer des Urlaubs • Hinweis auf die Tarifverträge, Betriebs-

oder Dienstvereinbarungen, die auf das Praktikumsverhältnis anzuwenden sind.

BESONDERE DOKUMENTATIONSPFLICHT

Hat ein Praktikant Anspruch auf Mindestlohn?Die Sommer- und Semesterferien nahen und damit auch der geeignete Zeitpunkt für ein Praktikum. Doch wie sieht es eigentlich mit der Vergütung aus?

S eit 1. Januar 2019 müssen Arbeit-geber ihren Mitarbeitern einen Lohn in Höhe von mindestens

9,19 Euro brutto pro Stunde zahlen. Von der Anwendung der Mindestlohnregelun-gen ausgenommen sind dabei unter an-derem Beschäftigte unter 18 Jahren ohne abgeschlossene Berufsausbildung eben-so wie Auszubildende. Daneben haben auch Langzeitarbeitslose im Sinne des § 18 Abs. 1 SGB III innerhalb der ersten sechs Monate der Beschäftigung kei-nen Anspruch auf Mindestlohn. An-spruch auf Mindestlohn haben dem-nach unter den oben genannten Voraus-setzungen auch Praktikanten im Sinne von § 26 Berufsbildungsgesetz (BBiG). Allerdings ist Praktikum nicht gleich Prak-tikum. Keinen Anspruch auf Mindestlohn haben nach § 22 Absatz 1 Satz 2 MiloG Praktikanten, die1. ein Praktikum verpflichtend auf Grund

einer schulrechtlichen Bestimmung, ei-ner Ausbildungsordnung, einer hoch-schulrechtlichen Bestimmung oder im Rahmen einer Ausbildung an einer

gesetzlich geregelten Berufsakademie leisten

2. ein Praktikum von bis zu drei Monaten zur Orientierung für eine Berufsausbil-dung oder für die Aufnahme eines Stu-diums leisten

3. ein Praktikum von bis zu drei Monaten begleitend zu einer Berufs- oder Hoch-schulausbildung leisten, wenn nicht zu-vor ein solches Praktikumsverhältnis mit demselben Ausbildenden bestan-den hat, oder

4. an einer Einstiegsqualifizierung nach § 54a des Dritten Buches Sozialgesetz-buch oder an einer Berufsausbildungs-vorbereitung nach §§ 68 bis 70 des Be-rufsbildungsgesetzes teilnehmen

IHK-ANSPRECHPARTNERClaudia PávTelefon: 0851 [email protected]

Maximilian SieglTelefon: 0851 [email protected]

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60Niederbayerische Wirtschaft • 06/2019

SERVICE • Recht und Steuern

Umgangssprachlich wird nahezu jedes Unternehmen als „Firma“ bezeichnet. Im Rechtssinne entsteht eine Firma jedoch nur mit der Handelsregister-fähigkeit und somit grundsätzlich erst mit der Eintragung im Handelsregister. Durch die Registrierung im Handelsre-gister hat das Unternehmen für jeden nachprüfbar eine eigene Bezeichnung, unter der der Inhaber im Rechtsver-kehr agiert (zum Beispiel Unterzeichnung von Verträgen). Der bürgerliche Name tritt dahinter vollständig zurück. Mangels Re-gistrierung haben Kleingewerbetreibende oder Gesellschaften bürgerlichen Rechts

kein eigenes Namensrecht, sondern müs-sen im Rechtsverkehr immer unter ihrem bürgerlichen Namen auftreten. Jedes Unternehmen hat jedoch das Recht auf eine Geschäftsbezeichnung (Logo) mit

einem einheitlichen, schlagkräftigen und werbewirksamen Namen, sofern dieser nicht firmenähnlich ist oder fir-menähnlich gebraucht wird. Die Ge-schäftsbezeichnung dient somit vor allem als ein gut klingendes Schlag-wort in der Werbung. Bei einer Ge-schäftsbezeichnung handelt es sich daher um Wahlnamen, die das Unter-nehmen werbewirksam beschreiben

und „schmückende“ Funktion haben. Der Firmenname ist dagegen der Name, unter dem der Kaufmann rechtlich seine Ge-schäfte betreibt, also beispielsweise Ver-träge abschließt oder ein Konto eröffnet.

RECHT VON A BIS Z

Firmenbezeichnung

Einstufung der Sozialversicherungspflicht von GmbH-Geschäftsführern geändertDie Frage, ob Geschäftsführer einer GmbH sozialversicherungspflichtig sind, ist sowohl für die Gesellschaft als auch für den Geschäftsführer von erheblicher Bedeutung. Hiervon hängt ab, ob seitens der Gesellschaft Sozialversicherungsbeiträge abzuführen sind oder ob der Geschäftsführer für den Fall der Arbeitslosigkeit und für spätere Rentenzahlungen selbst Vorsorge treffen muss.

N ach wie vor gilt, dass ein Alleingesell-schafter oder Mehrheitsgesellschafter,

der gleichzeitig das Amt des Geschäftsfüh-rers ausübt, nicht der Sozialversicherungs-pflicht unterliegt. Eine Trendwende bei So-zialgerichten ist jedoch bei der Einstufung eingetreten, wenn der GmbH-Geschäfts-führer nur Minderheitengesellschafter ist oder gar keine Anteile hält. In seiner aktu-ellsten Entscheidung hat der 12. Senat des Bundessozialgerichtes folgende Grundsät-ze noch einmal zusammengefasst:1. Geschäftsführer einer GmbH, die nicht

am Gesellschaftskapital beteiligt sind (so-genannte Fremdgeschäftsführer), sind ausnahmslos abhängig beschäftigt.

2. Gesellschafter-Geschäftsführer sind auf-grund ihrer Kapitalbeteiligung nur dann selbständig tätig, wenn sie mindestens 50 von 100 der Anteile am Stammkapi-

tal halten oder ihnen bei geringerer Ka-pitalbeteiligung nach dem Gesellschafts-vertrag eine „echte“/“qualifizierte“ Sperr-minorität eingeräumt ist.

3. Eine „echte“/„qualifizierte“ Sperrmi-norität setzt voraus, dass sie nicht auf bestimmte Angelegenheiten der Ge-sellschaft begrenzt ist, sondern unein-geschränkt die gesamte Unternehmenstä-tigkeit umfasst.

4. Außerhalb des Gesellschaftsvertrags (Sat-zung) zustande gekommene, das Stimm-verhalten regelnde Vereinbarungen (Abreden) sind bei der Bewertung der Rechtsmachtverhältnisse nicht zu berück-sichtigen.

Der Fremdgeschäftsführer einer Fami-liengesellschaft, der mit den Gesellschaf-tern familiär verbunden ist, unterliegt nun ebenfalls wieder der Sozialversicherungs-

pflicht, auch wenn er wie ein Alleininha-ber die Geschäfte der Gesellschaft nach ei-genem Gutdünken führen konnte.

Die DRV macht aufgrund von Be-triebsprüfungen aktuell umfangreiche Bei-tragsnachforderungen geltend. Die Frage, ob zu Recht oder wie weit diese zurück-reichen dürfen, kann nicht pauschal be-antwortet werden. Grundsätzlich wird bei der Prüfung des sozialversicherungs-rechtlichen Status von der DRV die aktu-elle Rechtslage zugrunde gelegt. Gesell-schaften und Geschäftsführer sollten ih-ren sozialversicherungsrechtlichen Status oder die für dessen Beurteilung maßgeb-lichen vertraglichen Grundlagen überprü-fen lassen.

Quelle: Reiserer/Skupin · Rechtsprechungs- entwicklung zur Sozialversicherungspflicht von

(Gesellschafter-) Geschäftsführern einer GmbH

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61Niederbayerische Wirtschaft • 06/2019

Beste Jungforscher Bayerns Die Sieger der bayerischen Landesentscheide von „Jugend forscht“ und „Schüler experimentieren“ wurden ausgezeichnet: die Älteren bei der Dräxlmaier Group in Vilsbiburg, die Jüngeren im BMW Group Werk Dingolfing.

Zum Abschluss der Wettbewerbstage wurden in feierlichen Siegerehrun-

gen die besten Jungforscher Bayerns beim 25. Landeswettbewerb geehrt. In sieben Fachgebieten kürte eine Expertenjury die jeweiligen Sieger, die ihre Preise und Sie-gerurkunden unter anderem von Prof. Dr. Michael Piazolo, bayerischer Staatsminis-ter für Unterricht und Kultus, überreicht bekamen. „Für die deutsche Industrie ist der MINT-Nachwuchs von hoher Bedeu-tung. Jugend forscht fördert die Begeiste-rung zwischen Wissenschaft und Wirt-schaft sowie den technikwissenschaftli-chen Nachwuchs“, sagte Jürgen Otto, CEO der Dräxlmaier Group. Auch Ilka Horst-meier, Leiterin des BMW Group Werks Dingolfing, übergab einen Preis und be-tonte: „Ich finde es sehr beeindruckend, mit welch spannenden Projekten die Ju-gendlichen hier angetreten sind. Innova-tives Denken und kreative Lösungsansät-

ze spielen auch bei der BMW Group eine große Rolle.“

Jugend forscht ist der größte europäi-sche Jugendwettbewerb im Bereich Natur-wissenschaften und Technik. Am Wettbe-werb beteiligen können sich auch Auszubil-dende. Für Ausbildungsbetriebe bietet der Wettbewerb damit die Möglichkeit, durch die Auszubildenden Themen aus den Fach-gebieten Arbeitswelt, Biologie, Chemie, Geo- und Raumwissenschaften, Mathematik/In-formatik, Physik und Technik untersuchen zu lassen. „Jugend forscht hat auch für Aus-zubildende viel zu bieten. Die Präsentation des Projekts am Wettbewerb als Ziel moti-viert und bringt die Azubis deutlich voran. Die Erfahrungen zeigen, dass auch Auszu-bildende bei Jugend forscht sehr erfolgreich sein können“, sagten Dr. Monika Christl, Landeswettbewerbsleiterin Jugend forscht, und Michael Stefan, Landeswettbewerbs-leiter Schüler experimentieren.

Besichtigten bei einem Rundgang die Arbeiten der Schüler: der bayerische Staatsminister für Unterricht und Kultus Prof. Dr. Michael Piazolo (links), Landeswettbewerbsleiter Michael Stefan (2. von links) und die Leiterin des BMW Group Werks Dingolfing Ilka Horstmeier (rechts).

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Bundesweites neues Register für BewacherBewachungsgewerbetreibende müssen für die Bewachungserlaubnis nachwei-sen, dass sie eine IHK-Sachkundeprü-fung absolviert haben. Um die Lernin-halte und Lernziele für die Prüfungsteil-nehmer transparent und verbindlich zu machen, hat die IHK-Organisation ei-nen Rahmenplan erarbeitet. Er dient so-wohl Prüfungsteilnehmern als auch Bil-dungsträgern und Dozenten zur Orien-tierung.

Wie die Sachkundeprüfung erfolgt auch die Unterrichtung für das Bewa-chungspersonal durch die IHKs. Sie ermöglicht eine Beschäftigung als Ar-beitnehmer bei einem Sicherheitsun-ternehmen zum Beispiel in folgenden Tätigkeitsfeldern: • Objekt-, Werkschutz• Revier-, Streifenwachdienst• Geld-, Werttransport• Empfangsdienst im Objektschutz• Veranstaltungs-Security• Personenschutz.Die Unterrichtung kann bei jeder IHK erfolgen, die diese anbietet. Die Antrag-steller müssen über deutsche Sprach-kenntnisse auf dem Kompetenzniveau B1 des Gemeinsamen Europäischen Re-ferenzrahmens verfügen. Die IHK stellt eine Bescheinigung über die Teilnahme an der Unterrichtung aus, wenn festge-stellt wurde, dass der Teilnehmer mit dem Stoff vertraut ist.

Seit 1. Juni 2019 existiert ein Bewa-cherregister, in dem bundesweit Daten zu Bewachungsgewerbetreibenden und Bewachungspersonal elektronisch aus-wertbar erfasst werden. Dieses Register enthält auch die IHK-Sachkunde- und Unterrichtungsnachweise. Das Bewa-cherregister wird vom Bundesamt für Ausfuhrkontrolle (BAFA) geführt.

Dr. Mona Moraht, DIHK e. V.

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62Niederbayerische Wirtschaft • 06/2019

SERVICE • Veranstaltungen

IHK Azubi-Welcome-Day 2019 Die IHK lädt 50 Ausbilder und 100 Auszubildende nach Passau ein. Am 1. und 2. Juli können sich Interessierte bei der IHK anmelden.

G eboten wird wieder ein vielfältiges Programm – und das alles kostenlos

für Auszubildende und ihre Ausbilder. Neu ist, dass sich der zweite IHK Azubi-Wel- come-Day nicht mehr nur allein an die Auszubildenden wendet, sondern auch an deren Ausbilder. Die beiden Teilnehmer-gruppen starten am Vormittag gemein-sam mit dem Schweizer Gedächtnistrainer Gregor Staub. Er vermittelt auf lebendige Weise, wie Wissen effektiv als abrufbares Werkzeug genutzt werden kann. Am Nach-mittag geht es für die Auszubildenden und Ausbilder mit unterschiedlichen Angebo-ten weiter. Für die Ausbilder stehen zwei Workshops auf dem Programm: „Kom-munikation kann Spaß machen und Po-sitives in der Ausbildung bewirken“ und

„Digitale Ausbildungs-Tools im Unterneh-men einführen“. Die Azubis dürfen ak-tiv werden und üben, wie Körpersprache und Kommunikation miteinander wirken und welche Effekte dies auslöst. Darüber

hinaus erhalten sie Erfolgstipps zum Start in die Ausbildung von einem erfahrenen Auszubildenden, aber auch erste Informati-onen zum Ablauf der IHK-Prüfungen. Au-ßerdem können die Azubis bei einem Aus-bildungsquiz noch gegeneinander antreten.

Sie wollen als Ausbilder zusammen mit bis zu zwei Ihrer bei der IHK Nieder-bayern eingetragenen Azubis dabei sein? Dann merken Sie sich die Anmeldetage 1. und 2. Juli unbedingt vor. Wie auch im letzten Jahr werden die Plätze nach dem Eingang der Online-Anmeldung vergeben.

IHK AZUBI-WELCOME-DAY5.9. | Passau9:00 bis 16:00 Uhr

INFORMATION UND ANMELDUNGChristine WagnerTelefon: 0851 [email protected]/azubiday

Neues Verarbei-tungsverzeichnis nach DSGVODie Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) bringt für alle Unternehmen viele Dokumentationspflichten mit sich. Das Herzstück dieser Dokumentation ist das Verzeichnis von Verarbeitungstä-tigkeiten. Darin sind alle internen Pro-zesse und Abläufe, bei denen perso-nenbezogene Daten verarbeitet werden, systematisch zu dokumentieren. Ein umfassendes Verzeichnis ist zugleich wichtige Basis für die Umsetzung der übrigen datenschutzrechtlichen Vorga-ben im Betrieb.

Die IHK Niederbayern bietet Ih-nen mit dieser Veranstaltung eine an-wendungsorientierte Praxishilfe zur Erstellung des Verzeichnisses von Ver-arbeitungstätigkeiten nach der Daten-schutz-Grundverordnung. Nutzen Sie dieses Seminar als wichtige Hilfestel-lung bei der Identifizierung von Verar-beitungstätigkeiten, die in datenschutz-rechtlicher Hinsicht von Bedeutung sind. Die relevanten Bereiche in Ihrem Unternehmen sind beispielsweise Ein-kauf (Lieferantendaten), Marketing/Vertrieb (Kundendaten), Personalver-waltung. Aber auch eine vorhandene Videoüberwachung sowie elektroni-sche Zugangskontrolle und das Reise- oder Flottenmanagement sollten Sie auf den Prüfstand stellen. Die Teilnah-me ist kostenlos.

DAS NEUE VERARBEITUNGS- VERZEICHNIS NACH DSGVO 17.7. | Deggendorf16:00 bis 18:00 Uhr

INFORMATIONEN UND ANMELDUNGLena [email protected] www.ihk-niederbayern.de/ verarbeitungsverzeichnis

Der erste IHK Azubi-Welcome-Day im vergangenen Jahr war ein voller Erfolg.

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63Niederbayerische Wirtschaft • 06/2019

UNTERNEHMENSFÖRDERUNG IHK-Sprechtag für Existenzgründer25.6. | Straubing9.7. | Landshut23.7. | DeggendorfBeratung zu persönlichen Voraussetzun- gen, rechtlichen und betriebswirtschaft-liche Grundlagen, Gründungskonzept.

Tag der Unternehmensnachfolge„Früher an später denken“10.7. | RegensburgDas Thema Fußball ist Anlass, um über Unternehmensnachfolge zu informieren: Den Ball erfolgreich weitergeben, Spiel-züge gut planen, fit für die Übergabe. Die Kooperationsveranstaltung mit Rah-menprogramm findet in der Continental Arena statt. Weitere Informationen [email protected]

FACHKRÄFTE

Roadshow „Mit Mitarbeitern gewinnen“ bei der Minitüb GmbH 2.7. | Landshut Bei einem Firmenbesuch in Kooperation mit „Erfolgsfaktor Familie“ und „Familienpakt Bayern“ können sich Unternehmen zum Thema erfolgreiche flexible Arbeitsmodelle informieren und austauschen. Die Minitüb GmbH wurde 2018 als familienfreundlichstes Unternehmen in Niederbayern ausge-zeichnet.

TOURISMUS

Ostbayerischer Tourismustag 2019 4.6. | Regensburg Mehrwert für eine ganze Region:Wirtschaftsfaktor Tourismus für Nie-derbayern und Oberpfalz, Tourismus-bewusstsein vor Ort, Erwartungen des Urlaubsgastes von heute.

INTERNATIONAL

Österreich – Dienstleistungserbringung und Mitarbeiterentsendung26.6. | Passau Niederbayerische Unternehmen führen sehr häufig Aufträge in Österreich durch und entsenden eigene Mitarbeiter. Bei der Entsendung gibt es zahlreiche Melde- und Bereithaltungspflichten zu beachten, da bei Nichtbeachtung er-hebliche Verwaltungsstrafen drohen.

USA – Business as usual oder geänderte Vorzeichen?4.7. | Passau Roundtable-Gespräch zu den Themen rechtliche Do´s and Dont‘s, Vertrieb, Haftung, Vertragsgestaltung, Entsen-dung, Visa und Steuernen.

STANDORT

Gewerbeflächenkongress 7.6. | Passau Die unterschiedlichen Interessen von Gewerbe, Verkehr, Wohnen und Natur in Einklang zu bekommen, stellen Kommunen vor eine große Herausfor-derung. Bei der Veranstaltung wollen wir gemeinsam über Lösungsansätze für eine zukunftsorientierte Flächenent-wicklung in städtischen und ländlichen Räumen nachdenken.

WEITERBILDUNG

Industriefachkraft für Hydraulik Aufbautraining ab 24.6.| Passau Erweiterung der Grundlagen der hydraulischen Steuerungstechnik, Hydrauliksteuerung mit vorgesteuerten Ventilen, Strömung, Hydraulikspeicher, Speicherberechnung etc.

VERKEHR

Logistikrecht für Disponenten18.9. | Passau Für die Mitarbeiter der Disposition von Logistikunternehmen ist ein sicheres juristisches Fundament unabdingbar.

TERMINTICKER

Weitere Hinweise und Anmeldungsmöglichkeiten zu

diesen und anderen Veranstaltungen finden Sie unter

www.ihk-niederbayern.de/veranstaltungen

INFORMATIONEN

Ausbildung in der Verkaufskybernetik®ab 26.6.2019

Systemischer Verkäufer

Kontrolle und Erfolg im Verkaufsprozess sichern

Scha� en Sie Wettbewerbsvorteile im Verkauf, indem Sie Ihre eigenen Leistungen in einen Kundennutzen übersetzen, der zur Lösung der Kundenanforderungen beiträgt.

Inhalt *

M1 Verkäufe automatisieren (Prozess und System)M2 Termine erfolgreich vereinbarenM3 Die kybernetische KundenergründungM4 Einwände fl exibel behandelnM5 Verkaufsabschluss und hypnotische SprachmusterM6 Angebote nachfassen und Preise durchsetzen

Ansprechpartner

Gerhard Huber 0851 507-121 [email protected]

* Module einzeln oder im Gesamtpaket buchbar,lernbegleitende Hilfe mittels Online-Lernplattform

ihk-niederbayern.de

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64Niederbayerische Wirtschaft • 06/2019

BEKANNTMACHUNGEN

Prüfungsordnung für die Sachkundeprüfung zum Geprüften Fachmann für Versicherungsvermittlung IHK/

zur Geprüften Fachfrau für Versicherungsvermittlung IHK

Die Vollversammlung der Industrie- und Handelskammer für Niederbayern in Passau (im Folgenden: IHK Niederbayern) hat am 8. April 2019 aufgrund von §§ 1 und 4 des Gesetzes zur vor-läufigen Regelung des Rechts der Industrie- und Handelskam-mern vom 18. Dezember 1956 (BGBl. I S. 920), zuletzt geändert durch Artikel 93 des Gesetzes vom 29. März 2017 (BGBl. I S. 626), in Verbindung mit § 34d der Gewerbeordnung (GewO) in der Fassung der Bekanntmachung vom 22. Februar 1999 (BGBl. I S. 202), zuletzt geändert durch Artikel 2 des Gesetzes vom 11. Dezember 2018 (BGBl. I S. 2354) und Abschnitt 1 der Versicherungsvermittlungsverordnung vom 17. Dezember 2018 (BGBl. I S. 2483) ersetzt V 7100-1-9 v. 15.5.2007 I 733 (Vers-VermV), folgende Prüfungssatzung beschlossen:

§ 1 Sachkundeprüfung Versicherungsvermittler/-berater

Der Nachweis der Sachkunde gemäß § 34 d Absatz 5 Satz 1 Nummer 4 GewO kann durch eine Prüfung nach Maßgabe der folgenden Bestimmungen erbracht werden.

§ 2 Örtliche Zuständigkeit

Der Prüfungsbewerber kann bei jeder Industrie- und Handels-kammer zur Sachkundeprüfung antreten, soweit die Industrie- und Handelskammer die Sachkundeprüfung anbietet.

§ 3 Berufung von Prüfern und Zusammensetzung von Prüfungsausschüssen

(1) Die IHK Niederbayern errichtet einen oder mehrere Prü-fungsausschüsse für die Sachkundeprüfung. Sie kann ge-meinsame Prüfungsausschüsse mit anderen Industrie- und Handelskammern errichten.

(2) Die IHK Niederbayern beruft die Mitglieder für die Prü-fungsausschüsse für die Dauer von längstens fünf Jahren.

(3) Die Mitglieder des Prüfungsausschusses müssen für die Prüfungsgebiete sachkundig, mit der aktuellen Praxis der Versicherungsvermittlung oder -beratung durch eigene Er-fahrung vertraut und für die Mitwirkung im Prüfungswesen geeignet sein. Sie dürfen nicht Personen prüfen, die von ihnen selbst ausgebildet worden sind.

(4) Der Prüfungsausschuss besteht aus mindestens drei Mit-gliedern. Der Prüfungsausschuss wählt einen Vorsitzenden und dessen Stellvertreter. Der Prüfungsausschuss ist be-schlussfähig, wenn mindestens zwei Drittel der Mitglieder, wenigstens aber drei Mitglieder, mitwirken. Er beschließt mit der Mehrheit der abgegebenen Stimmen; bei Stimmen-gleichheit gibt die Stimme des Vorsitzenden den Ausschlag.

(5) Die Artikel 83 bis 86 Bayerisches Verwaltungsverfahrens-gesetz (BayVwVfG) und Artikel 89 BayVwVfG finden ent-sprechende Anwendung. Bei der Sachkundeprüfung darf nicht mitwirken, wer Angehöriger des Prüfungsteilnehmers nach Artikel 20 Absatz 5 BayVwVfG ist.

(6) Die Mitglieder des Prüfungsausschusses sind ehrenamtlich tätig. Für bare Auslagen, Zeitversäumnis und sonstigen Aufwand wird eine angemessene Entschädigung gezahlt, deren Höhe sich an dem Justizvergütungs- und entschädi-gungsgesetz (JVEG) in der jeweiligen geltenden Fassung orientiert.

(7) Die Mitglieder der Prüfungsausschüsse können nach An-hörung des Betroffenen aus wichtigem Grunde abberufen werden.

§ 4 Prüfungstermine und Anmeldung zur Prüfung

(1) Die IHK Niederbayern bestimmt Prüfungsausschuss, Ort und Zeitpunkt der Prüfung und gibt die Prüfungstermine und Anmeldefristen in geeigneter Form rechtzeitig bekannt.

(2) Die Anmeldung erfolgt in der von der IHK vorgegebenen Form. Dabei hat der Prüfungsteilnehmer anzugeben, in welchem der in § 9 Absatz 6 vorgegebenen Sachgebiete er praktisch geprüft werden will.

(3) Die Entscheidung über den Prüfungstag, Prüfungsort, Prü-fungsablauf und die erlaubten Hilfsmittel sind dem Prü-fungsteilnehmer rechtzeitig mitzuteilen.

§ 5 Nichtöffentlichkeit der Prüfung und Verschwiegenheit

(1) Die Prüfung ist nicht öffentlich.

(2) Bei der Prüfung können beauftragte Vertreter der Bundes-anstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht, Mitglieder eines anderen Prüfungsausschusses im Sinne von § 3 dieser Sat-zung, Vertreter der Industrie- und Handelskammern, Per-sonen, die beauftragt sind, die Qualität der Prüfung zu kon-trollieren oder Personen, die dafür vorgesehen sind, in einen Prüfungsausschuss berufen zu werden anwesend sein. Diese Personen dürfen weder in die laufende Prüfung noch in die Beratung über das Prüfungsergebnis einbezo-gen werden.

(3) Unbeschadet bestehender Informationspflichten, insbe-sondere gegenüber der IHK Niederbayern, haben die Mit-glieder des Prüfungsausschusses und sonstige mit der Prüfung befasste Personen über alle Prüfungsvorgänge Verschwiegenheit gegenüber Dritten zu wahren.

§ 6 Belehrung, Befangenheit

(1) Zu Beginn der Prüfung wird die Identität der Prüfungsteil-nehmer festgestellt. Die Prüfungsteilnehmer sind nach Be-kanntgabe der Prüfer zu befragen, ob sie von ihrem Recht zur Ablehnung eines Prüfers wegen Besorgnis der Befan-genheit gemäß Artikel 20 und 21 BayVwVfG Gebrauch ma-chen wollen.

(2) Für Mitglieder des Prüfungsausschusses gilt entsprechend Art. 20 Absatz 4 BayVwVfG.

(3) Über einen Befangenheitsantrag entscheiden die Prüfer des Prüfungsausschusses ohne Mitwirkung des betroffe-nen Prüfers. Bei Stimmengleichheit gibt die Stimme des Vorsitzenden den Ausschlag. Richtet sich der Ablehnungs-antrag gegen den Vorsitzenden, so ist mindestens eine zwei Drittel Mehrheit der anderen Prüfer erforderlich. Wird einem Befangenheitsantrag stattgegeben, so soll der Prü-fungsteilnehmer zum nächsten Prüfungstermin eingeladen werden, sofern der ausgeschlossene Prüfer nicht sogleich durch einen anderen Prüfer ersetzt oder der Prüfungsteil-nehmer einem anderen Prüfungsausschuss zugeteilt wer-den kann. Besteht die Besorgnis der Befangenheit bei allen Prüfungsausschussmitgliedern, so hat die IHK Nieder-bayern zu entscheiden.

§ 7 Täuschungshandlungen und Ordnungsverstöße

(1) Bei Täuschungshandlungen oder erheblichen Störungen des Prüfungsablaufes kann der Prüfungsteilnehmer durch die Prüfungsaufsicht von der weiteren Teilnahme vorläufig ausgeschlossen werden.

(2) Über den endgültigen Ausschluss und die Folgen entschei-det der Prüfungsausschuss nach Anhören des Prüfungs-teilnehmers. In schwerwiegenden Fällen, insbesondere bei vorbereiteten Täuschungshandlungen, kann die Prüfung für nicht bestanden erklärt werden. Das Gleiche gilt bei in-nerhalb eines Jahres nachträglich festgestellten Täu-schungen.

§ 8 Rücktritt, Nichtteilnahme

Tritt ein Prüfungsteilnehmer nach der Anmeldung und vor Be-ginn der Prüfung durch schriftliche Erklärung zurück, gilt die Prüfung als nicht abgelegt. Tritt der Prüfungsteilnehmer nach Beginn der Prüfung zurück oder nimmt er an der Prüfung nicht teil, ohne dass ein wichtiger Grund vorliegt, so gilt die Prüfung als nicht bestanden. Über das Vorliegen eines wichtigen Grun-des entscheidet die IHK Niederbayern.

§ 9 Durchführung und Gliederung der Prüfung

(1) Die Prüfungssprache ist deutsch.

(2) Die Sachkundeprüfung besteht gemäß § 4 Absatz 1 Vers-VermV aus einem schriftlichen und einem praktischen Teil. Die schriftliche Prüfung dauert 160 Minuten. Die praktische Prüfung soll in der Regel 20 Minuten dauern. Der schriftli-che Prüfungsteil kann entweder auf Papier oder in elektro-

nischer Form durchgeführt werden. Der schriftliche Prü-fungsteil kann im Antwort-Wahl-Verfahren durchgeführt werden. Die IHK bestimmt das Verfahren.

(3) Die IHK Niederbayern regelt die Aufsichtsführung bei der schriftlichen Prüfung.

(4) Im schriftlichen Prüfungsteil soll anhand von praxisbezoge-nen Aufgaben nachgewiesen werden, dass der Teilnehmer die versicherungsfachlichen und rechtlichen Kenntnisse erworben hat und praktisch anwenden kann. Die schriftli-che Prüfung erstreckt sich insbesondere auf die nachfol-genden fachlichen Grundlagenbereiche:

a. Rechtliche Grundlagen für die Versicherungsvermittlung und die Versicherungsberatung

b. Sozialversicherungsrechtliche Rahmenbedingungen, ins-besondere:

• Gesetzliche Rentenversicherung; • Private Vorsorge durch Lebens-, Renten- und Berufs-

unfähigkeitsversicherung; • Grundzüge der betrieblichen Altersvorsorge; • Staatliche Förderung und steuerliche Behandlung der

privaten Vorsorge und der durch Entgeltumwandlung finanzierten betrieblichen Altersvorsorge;

c. Unfallversicherung, Krankenversicherung, Pflegeversi-cherung

d. Verbundene Hausratversicherung, verbundene Gebäu-deversicherung

e. Haftpflichtversicherung, Kraftfahrtversicherung, Rechts-schutzversicherung

(5) Zu den im Absatz 4 genannten Versicherungssparten sol-len insbesondere der zielgruppenspezifische Bedarf, die Angebotsformen, der Leistungsumfang, der Versiche-rungsfall, die rechtlichen Grundlagen und die marktübli-chen allgemeinen Versicherungsbedingungen sowie die inhaltlichen Vorgaben gemäß Anlage 1 der VersVermV be-achtet werden.

(6) Im praktischen Prüfungsteil, der als Simulation eines Kun-denberatungsgespräches durchgeführt wird, wird jeweils ein Prüfungsteilnehmer geprüft. Hier soll der Prüfungsteil-nehmer nachweisen, dass er über die Fähigkeiten verfügt, kundengerechte Lösungen entwickeln und anbieten zu können. Dabei kann der Prüfungsteilnehmer wählen zwi-schen den beiden Sachgebieten:

a. Vorsorge, mit den Teilsachgebieten: • Lebensversicherung, • Private Rentenversicherung, • Unfallversicherung, • Berufsunfähigkeitsversicherung, • Krankenversicherung, • Pflegeversicherung oder b. Sach-/Vermögensversicherung, mit den Teilsachgebie-

ten: • Haftpflichtversicherung, • Kraftfahrtversicherung, • Hausratversicherung, • Gebäudeversicherung, • Rechtsschutzversicherung.

(7) Das Gespräch wird auf der Grundlage einer Fallvorgabe durchgeführt, die auf eine der beiden folgenden Situatio-nen nach Angabe des Teilnehmers Bezug nimmt:

• Versicherungsvermittler und Kunde • Versicherungsberater und Kunde

(8) Zur praktischen Prüfung wird nur zugelassen, wer den schriftlichen Prüfungsteil bestanden hat und sich innerhalb von zwei Jahren, beginnend ab dem Bestehen des schrift-lichen Prüfungsteils, zum praktischen Prüfungsteil anmel-det und diesen ablegt. Die praktische Prüfung kann inner-halb von zwei Jahren beliebig oft wiederholt werden.

(9) Bei der Durchführung der Prüfung sollen die besonderen Verhältnisse behinderter Menschen berücksichtigt wer-den. Dies gilt insbesondere für die Dauer der Prüfung, die Zulassung von Hilfsmitteln und die Inanspruchnahme von Hilfeleistungen Dritter wie Gebärdendolmetscher für hör-behinderte Menschen. Die Art der Behinderung ist mit der Anmeldung zur Prüfung nachzuweisen.

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65Niederbayerische Wirtschaft • 06/2019

§ 9a Gegenstand und Dauer der spezifischen Sachkundeprüfung

(1) Gegenstand der spezifischen Sachkundeprüfung sind die Sachgebiete gemäß §§ 2 und 4 VersVermV, die aufgrund der Feststellung gemäß § 6 VersVermV ergänzend zu prü-fen sind.

(2) Im Fall der spezifischen Sachkundeprüfung gemäß § 6 VersVermV können die in § 9 Absatz 2 genannten Zeiten gekürzt werden.

§ 10 Ergebnisbewertung

(1) Die Sachkundeprüfung ist mit Punkten zu bewerten.

(2) Der schriftliche Prüfungsteil ist bestanden, wenn der Prü-fungsteilnehmer in vier der fünf Bereiche gemäß § 9 Absatz 4 lit. a bis e jeweils mindestens 50 Prozent und in dem wei-teren Bereich mindestens 30 Prozent der erreichbaren Punkte erzielt.

(3) Der praktische Teil der Prüfung ist bestanden, wenn der Prüfungsteilnehmer mindestens 50 Prozent der erreichba-ren Punkte erzielt.

(4) Die Prüfung ist insgesamt bestanden, wenn der Prüfungs-teilnehmer beide Prüfungsteile bestanden hat oder nur der schriftliche Prüfungsteil bestanden ist und der praktische Prüfungsteil gem. § 4 Abs. 5 VersVermV nicht zu absolvie-ren ist.

(5) Der praktische Prüfungsteil ist nicht zu absolvieren, wenn der Prüfling von diesem gemäß § 4 Absatz 5 VersVermV be-freit ist.

§ 10a Ergebnisbewertung der spezifischen Sachkundeprüfung

(1) Der schriftliche Prüfungsteil ist bestanden, wenn der Prü-fungsteilnehmer mindestens 50 Prozent der erreichbaren Punkte erzielt.

(2) Sofern eine praktische Prüfung stattfindet, ist der prakti-sche Teil bestanden, wenn der Prüfungsteilnehmer min-destens 50 Prozent der erreichbaren Punkte erzielt.

(3) Die Prüfung ist bestanden, wenn der Prüfungsteilnehmer die aufgrund der Feststellung gemäß § 6 VersVermV zu er-gänzenden Prüfungsteile bestanden hat.

§ 11 Feststellung und Bekanntgabe des Prüfungsergebnisses

(1) Der Prüfungsausschuss stellt gemeinsam das Ergebnis der einzelnen Prüfungsleistungen und das Gesamtergebnis fest.

(2) Das Ergebnis des schriftlichen Prüfungsteils ist dem Prü-fungsteilnehmer als vorläufiges Ergebnis mitzuteilen. Die Bestätigung des Ergebnisses des schriftlichen Prüfungsteils, das Ergebnis des praktischen Prüfungsteils und das Ge-samtergebnis sind in der Regel nach Abschluss der Beratun-gen über den praktischen Prüfungsteil mitzuteilen. Es ist auf die Regelung des § 9 Absatz 8 ausdrücklich hinzuweisen.

(3) Wurde der schriftliche oder der praktische Prüfungsteil nicht bestanden, erhält der Prüfungsteilnehmer darüber einen schriftlichen Bescheid.

(4) Prüfungsteilnehmern, die den schriftlichen und praktischen Prüfungsteil bestanden haben, wird eine Bescheinigung nach Anlage 2 der VersVermV ausgestellt.

(5) Prüfungsteilnehmern, die die spezifische Sachkundeprü-fung nach § 13c Absatz 2 GewO bestanden haben, wird eine Bescheinigung nach der Anlage ausgestellt.

§ 12 Prüfungswiederholung

Die Prüfung kann beliebig oft wiederholt werden.

§ 13 Niederschrift

Über die Prüfung ist eine Niederschrift zu fertigen, aus der die einzelnen Prüfungsergebnisse, besondere Vorkommnisse oder sonst auffällige Feststellungen zu entnehmen sind. Sie ist von den Mitgliedern des Prüfungsausschusses zu unterzeichnen.

§ 14 Aufbewahrungsfristen

(1) Nach Abschluss der Prüfung ist das Ergebnis der Prüfung 60 Jahre aufzubewahren. Die schriftlichen Prüfungsarbei-

ten und weitere Prüfungsunterlagen sind drei Jahre sowie die Niederschriften gemäß § 13 zehn Jahre aufzubewah-ren.

(2) Der Ablauf der vorgenannten Fristen wird durch das Einle-gen eines Rechtsmittels gehemmt.

(3) Die Aufbewahrung kann auch elektronisch erfolgen.

§ 15 Rechtsbehelfsbelehrung

Entscheidungen sind bei ihrer schriftlichen Bekanntgabe an den Prüfungsteilnehmer mit einer Rechtsbehelfsbelehrung zu versehen. Diese richtet sich im Einzelnen nach der Verwal-tungsgerichtsordnung und den Ausführungsbestimmungen des Landes Bayern.

§ 16 Inkrafttreten

Diese Satzung tritt nach ihrer Verkündung im Mitteilungsblatt der Industrie- und Handelskammer für Niederbayern in Passau zum 1. Juni 2019 in Kraft. Zugleich tritt die Satzung der IHK Nie-derbayern vom 5. Mai 2010 außer Kraft.

Passau, 8. April 2019

Industrie- und Handelskammer für Niederbayern in Passau

gez. gez.Thomas Leebmann Alexander SchreinerPräsident Hauptgeschäftsführer

Anlage zu § 11 Abs. 5 der Prüfungs ordnung für die Sachkunde-

prüfung zum Geprüften Fachmann für Versicherungs vermittlung IHK und

zur Geprüften Fachfrau für Versicherungsvermittlung IHK

Bescheinigung über die erfolgreiche Ablegung der spezifi-schen Sachkundeprüfung „Geprüfter Fachmann für Versiche-rungsvermittlung IHK und Geprüfte Fachfrau für Versicherungs-vermittlung IHK“ nach § 34d Absatz 5 Satz 1 Nummer 4 der Gewerbeordnung/§ 6 Verordnung über die Versicherungsver-mittlung und -beratung

Herr/Frau ……………………………………………………………………..(Name und Vorname)

geboren am ………………………… in ……………………………….....wohnhaft in …………………………………………………………………..hat am ………………………………….............................................vor der Industrie- und Handelskammer …………….....................

die spezifische Sachkundeprüfung für die Ausübung des Ge-werbes als Versicherungsvermittler oder als Versicherungsbe-rater nach § 34d Absatz 5 Satz 1 Nummer 4 der Gewerbeord-nung erfolgreich abgelegt.

Die Prüfung erstreckte sich insbesondere auf die fachspezifi-schen Pflichten und Befugnisse folgender Sachgebiete (hier nur diejenigen Gebiete aufführen, die die spezifische Sachkun-deprüfung umfasste):

– Kundenberatung (Bedarfsermittlung, Lösungsmöglichkei-ten, Produktdarstellung und Information)

– Rechtliche Grundlagen– Gesetzliche Rentenversicherung– Private Vorsorge durch Lebens-, Renten- und Berufsunfähig-

keitsversicherung– Grundzüge der betrieblichen Altersversorgung– Unfallversicherung– Krankenversicherung/Pflegeversicherung– Verbundene Hausratversicherung– Verbundene Gebäudeversicherung– Haftpflichtversicherung– Kraftfahrtversicherung– Rechtsschutzversicherung– Die Sachgebiete (bitte aufzählen)– X– Y

wurden nicht geprüft, da sie gem. § 6 Verordnung über die Ver-sicherungsvermittlung und -beratung anderweitig nachgewie-sen wurden.

(Stempel/Siegel) ……………………………………………………(Ort und Datum) (Unterschrift)

Prüfungsausschuss für die Durchführung der Sachkunde-

prüfung im Bewachungsgewerbe

Von der Industrie- und Handelskammer für Niederbayern in Passau wurden die Vorsitzenden und Beisitzer der Sachkunde-prüfung im Bewachungsgewerbe für die Zeit von 13. Mai 2019 bis 12. Mai 2024 neu berufen. Zum Vorsitzenden wurde Sieg-fried Spanfelner, Dingolfing, zu dessen Stellvertreter Ingo Klaus Wamser, Passau, und Bernd Weishäupl, Grafenau, bestellt. Folgende Personen wurden als Beisitzer berufen:

– Baumgärtner Jürgen Schwarzenbruck– Blöchl Bianca Deggendorf– Dietl Michael Landshut– Fiedler-Snell Margarete Aicha vorm Wald– Haberger Georg Landshut– Lesch Robert Burglengenfeld– Loebisch Stefan Passau– Mühldorfer Eva Vilshofen– Näbe Esther Neuhaus am Inn– Sokol Dmitry München– Stephani Johann Simbach– Strauß Josef Dingolfing– Thumann Stefan Salzweg– Wehnert Thomas Freyung– Weimer Steffen Straubing– Wolf Josef Kirchroth– Würzinger Bettina Passau

Passau, den 13. Mai 2019

Industrie- und Handelskammer für Niederbayern in Passau

gez. gez.Thomas Leebmann Alexander SchreinerPräsident Hauptgeschäftsführer

Sachverständige erneut bestellt

Nach den Vorgaben der Sachverständigenordnung der IHK Niederbayern wurden erneut folgende Sachverständige öffent-lich bestellt:

– Martin Maily Kraftfahrzeugschäden und -bewertung

– Rainer Priglmeier Bewertung von bebauten und unbebauten Grundstücken

– Prof. Dr.-Ing. Othmar Springer Metallbau (Stahlbau, Stahlverbundbau, Leichtmetallbau)

– Thomas Wasner Schäden an Gebäuden

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66Niederbayerische Wirtschaft • 06/2019

NACHGEFRAGT

Wer steht bei Ihnen zu Hause am Grill? Bei uns zu Hause grillen alle! Grillen ist für uns Outdoorküche pur. Es findet sich alles auf dem Grill: gute Würste, leckere Burger, beste Steaks, saftige Braten, Pizzen und vieles mehr. Auch auch sehr viel Gemüse.

Wenn Sie ein Grill wären, welches Modell wären Sie? Der Weber Summit, ein Gasgrill. Die Ausstattung – von großer Grillfläche über Seitenkocher bis hin zu einem integrierten Drehspieß – lässt das Grillerherz höherschlagen, ein echter Alleskönner!

Was braucht man für ein gelungenes Grillfest? Neben dem passenden Grill natürlich auch beste Zutaten. Die kommen vorzugsweise aus der Region: Fleisch satt, knackiges Gemüse und passende Getränke. Das Ganze dann in chilligem Ambiente, mit Partyleuchten, Grilltellern, Steakbesteck und netten Gästen, dann hat man den perfekten Grillabend.

Ist Niederbayern eine Grillregion? Niederbayern, das Grill-Mekka schlechthin! Na, sagen wir mal so: Die meisten haben noch genügend Platz vor der „Hütte“. Und wir haben hier eigentlich perfekte Voraussetzungen: Die Landwirtschaft liefert beste „Rohstof-fe“ und die Brauereien sorgen für genug „Flüssiges“.

Wem würden Sie gern mal einen Grill verkaufen? Stefan Dettl bräuchte bestimmt noch einen Grill. Bei einer Grillparty mit LaBrassBanda wäre somit auch der musikalische Rahmen gesichert!

Der beste Fachhändler für Weber-Grills 2018 sitzt in Eging am See: Apfelböck Haushalt - Eisenwaren e. K.

hat sich gegen 715 Weber-Fachgeschäfte aus Deutsch-land durchgesetzt. Wir schmeißen daher den Grill an und fragen bei den Inhabern nach, was drauf kommt.

Herausgeber/Verlag IHK für Niederbayern in Passau Nibelungenstraße 15 94032 Passau Telefon: 0851 507-0 [email protected] www.ihk-niederbayern.de

Redaktion Kirstin Deschler, M. A. Verantwortliche Redakteurin Telefon: 0851 507-235 [email protected]

Hermann Haydn, M. A. Telefon: 0851 507-307 [email protected]

Silvia Schuh Redaktionsbüro Telefon: 0851 507-251 [email protected]

Layout Nicole Huber, IHK Mate Crnković, www.mc-corporateart.de

Druck Donaudruck GmbH Kloster-Mondsee-Straße 14 94474 Vilshofen an der Donau Telefon: 08541 9688-0 [email protected]

Anzeigen/Mediaberatung Michaela Helldobler Telefon: 08541 9688-35 [email protected]

Die „Niederbayerische Wirtschaft“ ist das offizielle Mitteilungsblatt der In dus trie- und Handelskammer (IHK) für Niederbayern in Passau. Der Bezug der IHK-Zeitschrift erfolgt  im Rahmen der grundsätzlichen Beitragspflicht als Mitglied der IHK.

Erscheinungsweise: 11 x jährlich. Erscheinungstag dieser Ausgabe: 3. Juni 2019 Auflagenhöhe: ca. 33.000

Die mit Namen oder Zeichen versehenen Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der IHK wieder.

Aus Gründen der einfacheren Lesbarkeit wird auf die geschlechtsneutrale Differenzierung verzichtet. Sämtliche Rollenbezeichnungen gelten im Sinne der Gleichbehandlung grundsätzlich für alle Geschlechter.

Nachdruck nur mit Quellenangabe gestattet.

Datenschutzhinweis nach DSGVO Die Pflichtinformationen nach der Datenschutz-grundverordnung für IHK-zugehörige Unterneh-men erhalten Sie unter www.ihk-niederbayern.de/datenschutz-unternehmen

IMPRESSUM

RUDOLF, BARBARA UND JONAS FREUND

Moment mal ...

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68Niederbayerische Wirtschaft • 06/2019

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