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N53°33’7’’ E006 ° 45’0’’ www.burkana.de UNSER ERBE. UNSERE ZUKUNFT. WATTEN WELTWEIT DIE ROTE LADY IN BREMERHAVEN No. 64 | Juni 2019 - ISSN 1864-5992 DAS MARITIME BORKUM MAGAZIN BURKANA Ein Borkum. Stück 10 JAHRE UNESCO-WELTNATURERBE WATTENMEER WATT GIBT ES NICHT NUR BEI UNS! FEUERSCHIFF BORKUMRIFF PRÄSENTIERT SICH AUF SEESTADTFEST

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N53°33’7’’ E006°45’0’’

www.burkana.de

UNSER ERBE. UNSERE ZUKUNFT.

WATTEN WELTWEIT

DIE ROTE LADY IN BREMERHAVEN

No. 64 | Juni 2019 - ISSN 1864-5992

DAS MARITIME BORKUM MAGAZINBURKANA

Ein

Borkum.Stück

10 JAHRE UNESCO-WELTNATURERBE WATTENMEER

WATT GIBT ES NICHT NUR BEI UNS!

FEUERSCHIFF BORKUMRIFF PRÄSENTIERT SICH AUF SEESTADTFEST

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Burkana No. 64 | Juni 2019

LIEBE BORKUMERINNEN UND BORKUMER, LIEBE FERIENGÄSTE!

Vor zehn Jahren verlieh die UNESCO dem Wattenmeer vor unserer Haustür den Status eines Weltnaturerbes und un-terstrich damit, wie wichtig es ist, dieses Naturparadies stärker zu schützen. In unserer aktuellen Titelgeschichte zei-gen wir Ihnen, wieso dieses einzigartige Feuchtbiotop so bedeutend ist – und dass es sich nicht vor berühmten Welter-ben wie den Galapagosinseln, dem Great Barrier Reef oder dem Ayers Rock ver-stecken muss. Unter anderem gehen wir dabei auf die derzeit geführte Diskussion um eine Erweiterung des UNESCO-Bi-osphärenreservats ein, die von nicht we-nigen Anrainern kritisch beäugt wird. Hierzu ließen wir auch den niedersächsi-schen Umweltminister Olaf Lies zu Wort kommen, dessen Einschätzungen Sie in der Rubrik „3 Fragen an...“ finden.

Im Zuge des Themenschwerpunktes Wattenmeer haben wir uns zudem da-mit beschäftigt, wo es noch überall auf der Welt Wattenmeere gibt – und sind dabei auf erstaunliche Erkenntnisse ge-stoßen. Wussten Sie demnach schon, dass es weltweit rund 350 größere Küs-tenbereiche gibt, deren Meeresboden regelmäßig trockenfällt und Watt- bzw. Schlickflächen bildet – und das sogar vor Ländern wie Nordkorea, Russland und China? Wo es noch überall fruchtbare Feuchtbiotope gibt – und was passieren kann, wenn man diese eindeicht, lesen Sie ab Seite 20.

Umfangreiche Informationen zum Wat-tenmeer und seiner faszinierenden Flo-ra & Fauna erfahren Sie außerdem auf dem Feuerschiff BORKUMRIFF, das als Nationalpark-Schiff eine beeindrucken-de Ausstellung beherbergt, die man un-bedingt mal gesehen haben muss. Das auch liebevoll als Rote Lady bezeichnete Feuerschiff ist übrigens gerade erst von

seinem Törn zum 4. SeeStadtfest in Bre-merhaven zurückgekehrt – wo es sich und die Nordseeinsel Borkum wieder mal von der besten Seite präsentiert hat. Wie das spannende maritime Ereignis sowie der Aufenthalt in Bremerhaven liefen, berichten wir Ihnen ab Seite 36.

Natürlich halten wir auch darüber hin-aus wieder viele spannende und lesens-werte Beiträge für Sie bereit. Ob eine traumhafte Bootsfahrt, die von der Elbe zur Müritz und nach Berlin führt, die Borkum-Helgoland-Regatta, Monster-wellen oder Tipps für Veranstaltungen, die Sie nicht verpassen – blättern Sie einfach um und tauchen Sie ein in eine fantastische Themenwelt!

Das BURKANA-Team wünscht viel Spaß beim Lesen, schöne Pfingsttage und ei-nen guten Start in den Sommer.

Ihr Burkana-Team

EDITORIAL

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INHALT

INHALT

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IMPRESSUM

Auflage: 7.500, ISSN 1864-5992www.burkana.de | USt-Id.: DE 251748531

Verlag und Redaktion: BurkanaVerlag Hindenburgstr. 77, 26757 BorkumTel. 04922 99 00 96 | Fax 04922 99 00 86 E-Mail: [email protected]

Redaktion Berlin: die reporter / iideenreich GmbH Düsseldorfer Str. 47, 10707 BerlinTelefon: 030 886 806 06E-Mail: [email protected]

Chefredakteur: Patrick SchneiderHerausgeber: BurkanaMediaGrafik/Layout: Patrick Burth, Crocy, Dominik SchneiderRedaktion: Wolf SchneiderLektorat: Ulrike SchneiderFotos: Wolf Schneider, Reno Lottmann/National park Wattenmeer, Nationalpark-Zentrum Multimar Wattforum/LKN.SH, Doro Hilbert, Alfred-Wegener-Institut, Nds. Ministerium für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz, NASA, Pixabay, Borkum Helgoland Regatta, Torsten Dachwitz, Sebastian Schmidtkord, Bernie Wessels, Fokke Schmidt, Ingvald Straume

Inserenten:Aparthotel Kachelot, Bäckerei Müller, Brasserie, Engel & Völkers, Fahrrad-Tente, Ferienwohnung Leuchtturmblick, Gesundheits-zentrum Borkum, Gezeitenland, Inselcafé & Pfannkuchenhaus, Neue Apotheke, Nordseeheilbad Borkum GmbH, Nordseehotel Borkum, Restaurant Alt Borkum, Restaurant Palée im Strandhotel Hohenzollern, Restaurant im Hotel „miramar“, Ria‘s Beach Cu-isine, Stadtwerke Borkum, Stonner's Strandbude, Upholm-Hof Restaurant und Biergarten

Abonnement:Das BURKANA-MAGAZIN liegt an vielen Auslegestellen für Bor-kumer und Gäste zur kostenlosen Mitnahme bereit. Wenn Sie an ei-ner Zusendung interessiert sind, bieten wir Ihnen ein Abonnement an: Das Abonnement kostet jährlich insgesamt 24 Euro inkl. Porto für sechs Ausgaben und kann jederzeit gekündigt werden.. Bestellt werden kann auf unserer Website unter www.burkana.de/abo, per E-Mail, telefonisch oder postalisch.

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Burkana No. 64 | Juni 2019

INHALT

50 VERANSTALTUNGEN AUF BORKUM

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WIRTSCHAFT

Auf der Suche nach dem Traumhaus...... sind Sie bei Timo Janssen genau richtig!

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SEEMANNSCHAFT

BORKUMRIFF on TourDie Rote Lady auf dem Seestadtfest in Bremerhaven

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Unser Erbe. Unsere Zukunft. 10 Jahre UNESCO-Weltnaturerbe Wattenmeer

3 Fragen an Olaf LiesNiedersächsischer Minister für Umwelt und Klimaschutz

TITEL

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NATUR & LANDSCHAFT

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Watten weltweitWatt gibt es nicht nur bei uns!

EU-Projekt North Sea WrecksGegen die tickenden Zeitbomben auf dem Meeresgrund

SEEMANNSGARN

Monster der SeeEs gibt sie wirklich

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KURZ NOTIERT

Borkum-Helgoland-Regatta 2019Anspruchsvolle Herausforderung

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Smartes RathausDeutsche Umwelthilfe unterstützt Borkum

19

GESCHICHTE

Wie in der eleganten GründerzeitFassadensanierung rettet das Kulturgut Nordseehotel

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AUS ANDEREN HÄFEN

Serie: Das blaue ParadiesVon der Elbe zur Müritz und nach Berlin

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TITEL

10 JAHRE UNESCO-WELT- NATURERBE WATTENMEERUNSER ERBE.

UNSERE ZUKUNFT.

Wie verwunschene Mondlandschaften erstrecken sich die rie-sigen braunen Schlick- und Sandflächen bei Niedrigwasser vor den Küsten und Inseln. Jedoch lassen bereits die unzähligen klei-nen Spaghetti-ähnlichen Sandhäufchen der Wattwürmer erah-nen, dass es hier weitaus lebendiger zugehen muss als in den eis-kalten Kratern des Mondes. Und so fällt spätestens beim zweiten Blick auf, dass es im Watt überall kreucht und fleucht – und eine Lebensvielfalt herrscht, die ihresgleichen sucht.

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TITEL

Und tatsächlich! Ob die kleine Strandkrabbe mit ihren kräftigen Sche-ren, der Einsiedlerkrebs, der gerade in einem verlassenen Schneckenhäuschen Schutz sucht, die Baby-Scholle mit ihrer perfekten Tarnfarbe oder die freigelegte Herzmuschel, die sich ganz schnell wie-der in den sicheren Schlick eingräbt – ganz gleich, wo man auch hinschaut, es wimmelt praktisch nur so von Lebewe-sen, die faszinierender kaum sein könn-ten! Und das ist bei Weitem noch nicht alles: Denn der fruchtbare Wattboden beherbergt darüber hinaus Abermillio-nen Würmer, Schnecken und Kleinst-lebewesen, die wir Menschen gar nicht sehen – oder überhaupt mit dem blo-ßen Auge erfassen – können. Letzteres übernehmen dann auch lieber gleich die hungrigen Möwen und Austernfischer, die sich mit lautem Gekreische über den „reichlich gedeckten Tisch“ freuen.

Im zwei Mal täglich überfluteten Schlick-watt sowie in den ebenfalls zum Natio-nalpark gehörenden Salzwiesen, Sand-bänken und Dünen leben über 10.000 verschiedene Tier- und Pflanzenarten. Neben Kleinstlebewesen, Algen, Seegras, Plankton, Seesternen, Fischen und Kreb-sen tummeln sich mit Schweinswalen, Seehunden und Kegelrobben etwas wei-ter draußen im Wattenmeer zudem auch kräftige Säugetiere – mit der Kegelrobbe sogar das größte freilebende Raubtier Deutschlands. Das Wattenmeer gilt au-ßerdem als „Kinderstube“ für viele Nord-see-Fischarten. Sie finden hier im relativ warmen Wasser ausreichend Nahrung und können geschützt vor großen Raub-fischen aufwachsen – bevor es sie ins tie-fere Gewässer zieht.

Bei genauerer Betrachtung ist leicht zu erkennen, dass es im Wattenmeer überall kreucht und fleucht.

Abermillionen Kleintiere leben im Watt – oder wachsen hier wie in einer geschützten Kinderstube auf.

Auch kräftige Säugetiere wie Robben finden im National-park ein willkommenes Zuhause. Mit der Kegel- robbe lebt hier sogar das größte freilebende Raubtier Deutschlands.

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ORT DER EXTREME

Viele der hier lebenden Arten werden von Experten auch gerne als „Extremis-ten“ bezeichnet, da sie sich an extreme Lebensbedingungen angepasst haben – und sich immer wieder neu an diese anpassen müssen. So gilt das Watten-meer als „Ort der Extreme“, der ständig von Gezeiten, Wind, Wellen und Mee-resströmung geprägt ist und nie zur

Ruhe kommt. Doch trotz – und gerade aufgrund – regelmäßiger Überflutun-gen, Temperaturschwankungen oder des sich verändernden Salzgehalts der Wattflächen haben sich einzigartige Pflanzen- und Tierarten entwickelt, die ausschließlich hier anzutreffen sind. Das Wattenmeer gehört somit zu Recht zu den weltweit wichtigsten Ökosystemen – und ist von besonderer Bedeutung für die Artenvielfalt auf unserer Erde.

Der ehemalige Borkumer Rektor Hans Teerling berichtet in seinem Werk „Aus

Borkums Vergangenheit“ detailliert über frühere Verhältnisse auf der Insel.

Die Nahrungsvielfalt lockt zahlreiche Wat-, Zug- und Brutvögel an.

Die Nahrungsvielfalt lockt neben den ohnehin schon hier lebenden sowie brü-tenden Watvögeln, Möwen, Enten und Gänsen zudem auch 10 bis 12 Millionen durchziehende Zugvögel an, die sich auf dem trockengefallenen Wattboden oder in den Salzwiesen für den Weiterflug in die südlichen Überwinterungsgebiete mit „Proviant“ stärken. Manchen gefällt es aufgrund der durch den Klimawandel gestiegenen Temperaturen mittlerweile sogar so gut, dass sie gleich hier über-wintern.

Aufgrund der extremen Lebensbedingungen hat sich eine einzigartige Pflanzen- und Tierwelt entwickelt.

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TITEL

BESONDERS SCHÜTZENSWERT

Der Fruchtbarkeit des Wattenmeeres bewusst, wurde den „Anrainern“ so auch schon früh klar, dass man diesen Schatz für die Zukunft bewahren muss. So fand bereits im Jahre 1978 die 1. Wattenmeer-konferenz statt, auf der Deutschland, Dänemark und die Niederlande eine engere Zusammenarbeit zum Schutz des Feuchtbiotops vereinbarten. In den darauffolgenden Jahrzehnten wurde das Wattenmeer immer stärker geschützt – und Stück für Stück zum Nationalpark erklärt.

2008 meldeten der Bund, Niedersach-sen, Schleswig-Holstein und die Nieder-lande das Wattenmeer als Welterbe an – und überzeugten damit auch sogleich die Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft, Kultur und Kom-munikation (UNESCO), welche dem be-deutenden Ökosystem am 26. Juni 2009 den Status eines UNESCO-Weltnaturer-bes verlieh. Waren die Anrainer Ham-burg und Dänemark aufgrund persön-licher Interessen daran zunächst nicht beteiligt, wurden mit etwas Verspätung schließlich auch das hamburgische (2011) und das dänische (2014) Wattenmeer Teile des – nun insgesamt rund 1.100 km² umfassenden – Welterbes.

Die Welterbe-Auszeichnung durch die UNESCO unterstreicht die Wichtig- und Dringlichkeit des Wattenmeer-schutzes. Sie lenkt die weltweite Auf-

merksamkeit auf das Naturparadies, das sich seitdem auf Augenhöhe mit beispielsweise den Galapagosinseln im

Pazifik, dem Great Barrier Reef vor der Küste Australiens oder brasilianischen Regenwaldgebieten befindet.

Seit 2009 steht das Wattenmeer vor unserer Haustür u.a. auf Augenhöhe mit solch bedeu-

tenden Naturerben wie z.B. dem Ayers Rock, den Galapagosinseln oder dem Great Barrier Reef.

Galapagosinseln

Ayers Rock

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UNESCO- BIOSPHÄRENRESERVAT

Bereits im Jahre 1992 erkannte die

UNESCO das niedersächsische Watten-meer zudem als Biosphärenreservat an – und unterstrich damit schon vor 27 Jahren, welch bedeutender Lebensraum hier vorzufinden ist. Das Biosphärenre-

servat Niedersächsisches Wattenmeer erstreckt sich vom Deich der nieder-sächsischen Nordseeküste bis zu einer Linie seewärts der Ostfriesischen Inseln – und ist somit nahezu flächengleich mit

Bereits 1992 wurde der bedeutende Lebensraum zum Biosphärenreservat erklärt.

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dem gleichnamigen Nationalpark. Nach einem umfassenden Evaluierungspro-zess wurde das Niedersächsische Wat-tenmeer im Jahr 2017 als Biosphärenre-servat bestätigt.

TITEL

Mit der Bestätigung verbinden die Ver-antwortlichen u.a. die Erwartung und Hoffnung zur Einrichtung und Umset-zung einer großen Entwicklungszone auf dem Festland (= Küstengemeinden bin-

nendeichs). Um den Status des Biosphä-renreservats und damit verbundene För-dermöglichkeiten zu nutzen, sei laut dem Niedersächsischen Ministerium für Um-welt, Energie, Bauen und Klimaschutz jedoch eine definierte Entwicklungszone nötig, in der menschliches Wirtschaften und Natur modellhaft vereinbart werden können.

„Hierzu sollen gemeinsam mit interes-sierten Gemeinden und Bürgern in der Region nachhaltige Lebens- und Wirt-schaftsweisen entwickelt und umgesetzt werden“, erläutert der niedersächsische Umweltminister Olaf Lies, während er Umweltministerium, Biosphärenreser-vatsverwaltung und interessierte Ge-meinden dazu aufruft, gemeinsam mit Interessenvertretern sowie Bürgern ge-eignete Handlungsfelder und Projekte zur Förderung einer nachhaltigen Ent-wicklung der Region zu erarbeiten. Auf Basis der entsprechenden Entscheidun-gen der Gemeinde soll ein Programm er-arbeitet werden, das voraussichtlich im Jahr 2020 die Grundlage für einen neuen Antrag bei der UNESCO auf Anerken-nung als UNESCO-Biosphärenreservat bilden soll.

WIDERSTAND REGT SICH Oberste Voraussetzung hierfür ist je-doch, dass die Gemeinden sich über-haupt für einen Eintritt in die neue Entwicklungszone entscheiden. Doch genau hier liegt das Problem! Denn besonders Landwirte befürchten, dass

Um ein Gefühl für die Bedeutung des Feuchtbiotops zu bekommen, empfiehlt sich eine geführte Wattwanderung.

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zusätzliche Schutzmaßnahmen und weitere Einschränkungen durch die Na-tionalparkverwaltung sie in ihrer Arbeit behindern – und längerfristig ihre Exis-tenz bedrohen könnten. Demnach be-

gründen sie ihre Angst damit, dass eine entsprechende Entwicklungszone vor allem auf landwirtschaftlichen Flächen realisiert würde – und sie folglich schon bald nicht mehr über ihren eigenen

Grund und Boden bestimmen könnten.

Jedoch sind sowohl das Niedersächsi-sche Umweltministerium als auch die Nationalparkverwaltung derzeit be-

Nicht zuletzt die Landwirte befürchten Einschränkungen durch eine mögliche Erweiterung des Biosphärenreservats.

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müht zu versichern, dass es keine we-sentlichen neuen Einschränkungen für die Landwirtschaft geben soll. So sei eine Erweiterung des Biosphärenre-servats vielmehr mit Gestaltungsmög-lichkeiten verbunden – und eröffne beispielsweise eine Vermarktung von

Landwirtschaftsprodukten mit einem Biosphärenreser-

vat-Qualitätssiegel.

TITEL

Im Fokus der Erweiterung stünden au-ßerdem die wichtigen Themen nach-haltiger Tourismus, Bildung für nach-haltige Entwicklung, die Anpassung an die Folgen des Klimawandels sowie die große Chance, an Fördergelder für ent-sprechende Projekte zu gelangen.

Demnach müssten Anrainer keine Angst davor haben, von neuen Schutz-

bestimmungen überrumpelt zu werden – da es sich hier nämlich nicht um eine klassische Ausweitung eines Natur-schutzgebietes, sondern um die gemein-same Ausgestaltung eines UNESCO-Bi-osphärenreservats handelt. Bei diesem Prozess werde man sich nicht über die Entscheidungshoheit der Städte und Gemeinden hinwegsetzen, versichert Lies.

... AUCH AUF BORKUM Gegen eine allgemeine Erweiterung der Schutzbestimmungen regt sich auch auf Borkum Widerstand. Demnach wehren sich einige Insulaner ausdrücklich ge-gen eine noch stärkere Einflussnahme und Einschränkungen durch die Nati-onalparkverwaltung – und bemängeln, dass diese schon heute teilweise zu weit gehen. Praktisch würde man dabei zu stark in seinem Recht beschränkt: so wie zum Beispiel beim Betreten ein-zelner Gebiete auf der Insel, beim Mit-bringen und Laufenlassen von Hunden, beim Bootfahren, bei der Jagd oder bei der Hafenunterhaltung.

So betonten die beiden Borkumer Christian Fink und Jonny Böhm wäh-rend einer eigens einberufenen Infor-mationsveranstaltung im November 2018, dass das eigentliche Schutzziel längst erreicht sei. Nicht zuletzt im Hin-

Auf Borkum lässt sich der Nationalpark hervorragend auf Rad- und Wander- wegen erkunden – gegen weitere Ein-schränkungen regt sich Widerstand.

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blick auf den Lebensraum der Insulaner fordern sie, dass es auf Borkum keine weiteren Einschränkungen mehr geben dürfe. So akzeptieren und begrüßen sie die im Rahmen des Weltnaturerbe-Sta-tus beschlossenen Schutzmaßnahmen, lehnen jedoch jegliche weitere Einmi-schung ab. Auch Borkums Bürgermeis-ter Georg Lübben schloss sich dieser Meinung an – und unterstrich, dass Ein-wohnern keine weiteren Einschränkun-gen mehr durch den Nationalpark oder das Umweltministerium zu vermitteln seien.

BALANCE ZWISCHEN TOURISMUS UND NATURSCHUTZ

Die BURKANA-Redaktion schlägt sich in der aktuellen Debatte und Erwei-terungsdiskussion nicht auf eine Sei-te, möchte jedoch betonen, dass Bor-kum zumindest bezüglich des Punktes „nachhaltiger Tourismus“ bereits Vor-bildcharakter hat – und keinerlei Be-lehrung oder Ausweitung benötigt. So hat sich hier ein hervorragendes System an Schutzzonen sowie Rad- und Wan-derwegen entwickelt, das es erlaubt, das Weltnaturerbe aus nächster Nähe kennenzulernen, ohne es in Mitleiden-schaft zu ziehen.

Schon heute sind bereits über 90 Prozent der Insel in

verschiedene Schutzzonen eingeteilt.

Mit Ausnahme der bebauten Flächen im Ost- und Westland sowie am Ha-fen sind heute schon über 90 Prozent Borkums in verschiedene Schutzzonen eingeteilt, sodass die Umwelt hier si-cher erhalten bleibt – und sich nach dem Motto „Natur Natur sein lassen“ entwickeln kann. Entsprechende Hin-weisschilder verweisen dabei auf die am strengsten geschützten „Ruhezonen“, die ganzjährig nur auf den zugelasse-nen Wegen betreten werden dürfen;

auf „Zwischenzonen“, die besonders während der Brutzeit im Zeitraum von April bis August geschont werden soll-ten; sowie auf die „Erholungszo-nen“ in Strandbereichen, in denen z.B. Störungen durch motorisierte Fahrzeuge un-tersagt sind.

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TITEL

Trotz der aktuellen und teilweise hitzigen Diskussion um eine Erweiterung des Bi-osphärenreservats darf eines nicht verges-sen werden: Das Wattenmeer vor unserer Haustür ist und bleibt eines der wichtigsten Ökosysteme der Welt – und sollte dement-sprechend wie ein wertvoller Schatz behü-tet werden. Zwar dürfen die damit verbun-denen Schutzmaßnahmen Insulaner und Küstenbewohner nicht abschrecken und in ihren Freiräumen einschränken, jedoch

gilt es hierbei auch für beide Seiten, Kom-promisse einzugehen und letztendlich an einem Strang zu ziehen. Denn wie schon der Jubiläums-Slogan „Ein Wattenmeer: Unser Erbe. Unsere Zukunft.“ verrät, geht uns der faszinierende Lebensraum alle et-was an! Außerdem ist es doch unser aller Wunsch, dass auch die kommenden Gene-rationen noch über die Strandkrabbe, den Einsiedlerkrebs, die Baby-Scholle und die Herzmuschel staunen können.

Der Schutz der Bewohner des UNESCO-Weltnaturerbes muss

weiterhin groß geschrieben werden.

Auch Inselheld Burki und seine Wattfreunde kön-nen bereits einiges über das Weltnatu-rerbe Wattenmeer

berichten. Das Büchlein erhalten Sie bei der Tourist-Information und im Burki-Fanshop in der Spielinsel.

1978: 1. Wattenmeerkonferenz – Deutschland, Dänemark und die Niederlande vereinbaren eine engere Zusammenarbeit beim Schutz des Wattenmeeres1985: Schleswig-Holstein erklärt das Wattenmeer zum Nationalpark1986: Niedersachsen erklärt das Wattenmeer zum Nationalpark1990: Hamburg erklärt das Wattenmeer zum Nationalpark1992: Die UNESCO erkennt niedersächsisches Wattenmeer als Biosphärenreservat an1997: Deutschland, Dänemark und die Niederlande verpflichten sich zu grenzüberschreitenden Schutzvorgaben2008: Nach jahrelanger politischer Diskussion melden der Bund, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und die Niederlande das Wattenmeer als Welterbe an. Hamburg lehnt eine Anmeldung zunächst ab – aus Angst, diese könne die geplante Elbvertiefung verhindern. Auch Dänemark wendet sich gegen eine Anmeldung, da die Dänen vorerst einen Nationalpark realisieren möchten 2009: Die UNESCO erklärt das Wattenmeer der Niederlande, Nieder- sachsens und Schleswig-Holsteins zum Welterbe der Menschheit2011: Erweiterung um das hamburgische Wattenmeer2014: Erweiterung durch den dänischen Teil des Wattenmeeres

CHRONIK

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Burkana No. 64 | Juni 2019

TIPP: BESUCHEN SIE DAS NORDSEE AQUARIUM!

Wer noch mehr über das Weltnaturerbe Wattenmeer erfahren sowie in seine kunterbunte Lebenswelt ein-tauchen möchte, sollte unbedingt einmal das Nordsee Aquarium besuchen! In insgesamt 16 thematisch un-terschiedlich aufgebauten Becken wird Ihnen hier ein beeindruckender Ausschnitt der wundervollen Nord-see-Natur präsentiert.

Das Nordsee Aquarium lädt dazu ein, die Lebenswelt des Wattenmee-res näher kennenzulernen.

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Weitere bedeutende Weltnaturerben:Ayers Rock (Australien) | Great Barrier Reef (Australien)Grand Canyon (USA) | Galapagosinseln (Ecuador) Serengeti-Nationalpark (Tansania)-> Die von der UNESCO geführte Liste des Welterbes umfasst knapp 1.100 Stätten in 167 Ländern. Es handelt sich um Kulturdenkmäler (K), Naturstätten (N) und solche, die sowohl dem Kultur- als auch dem Naturerbe angehören. www.unesco.de/kultur-und-natur/wel-terbe/welterbe-weltweit/welterbeliste

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TITEL

1.) Vor genau 10 Jahren erklärte die UNESCO das hiesige Wattenmeer zum Weltnaturerbe. Bitte erklären Sie uns, ob und wie sich die Schutzbemühungen seitdem verstärkt haben! Unserem Wat-tenmeer hätte nichts Besseres als die Auszeichnung zum Weltnaturerbe pas-sieren können. Das ist wirklich eine tolle Auszeichnung, die uns geholfen hat, den Schutz für die Natur und auch den Schutz der Tier- und Pflanzenarten erheblich zu verbessern – und darin zu investieren. Sie hat dafür gesorgt, dass wir von einer breiten Öffentlichkeit Akzeptanz und Unterstützung bekommen haben – und dass Menschen aus aller Welt auf uns aufmerksam werden. Vor allem wird da-bei auch die trilaterale Zusammenarbeit gestärkt – denn wir haben ein Weltnatur- erbe, das sowohl Deutschland als auch die Niederlande und Dänemark angeht. Bei-spielsweise gelingt es auf diese Weise bes-ser, Tourismus nachhaltiger zu gestalten – und dabei an einem Strang zu ziehen. Wir arbeiten zudem eng mit der UNES-CO zusammen. Das ist ein ganz elemen-tarer Punkt, der uns nochmals weiter-hilft, international wahrgenommen zu werden. Mittlerweile haben wir eine Welterbestätte, die im Bewusstsein aller Beteiligten einen solch hohen Wert hat, dass es uns auf Dauer gelingen wird, die Qualität von Umwelt und Natur zu schüt-zen – und gleichzeitig deren hohe At-traktivität für den Tourismus zu stärken.

2.) Bereits im Jahre 1992 erhielt das Wat-tenmeer den Status eines UNESCO-Bi-osphärenreservats. Derzeit wird über eine Erweiterung des Reservats und Umset-zung einer neuen Entwicklungszone auf

3 FRAGEN AN... OLAF LIES (NIEDERSÄCHSISCHER MINISTER FÜR UMWELT, ENERGIE, BAUEN UND KLIMASCHUTZ)

„BORKUM IST EIN STARKES VORBILD“

dem Festland diskutiert. Bitte erklären Sie uns, was hinter diesen Plänen steckt! Die UNESCO erkennt, dass wir hier oben ein einmaliges Gebiet haben. Auf der ei-nen Seite des Deiches gibt es mit dem Wattenmeer einen hervorragenden in-ternationalen Naturerbe-Schwerpunkt. Aber auch auf der anderen Seite – hinter dem Deich – ist etwas passiert. Denn der Deich hat unsere Landschaft verändert, die Menschen haben die Region urbar ge-macht – und es gibt ganz viele Dinge auf beiden Seiten des Deichs, die im Einklang stehen und gut zusammenpassen. Das Biosphärenreservat soll genau das hervor-heben und sicherstellen – nämlich zeigen und erklären, was hier eigentlich passiert ist. Wichtig ist dabei zu verstehen, dass wir von einem UNESCO-Biosphärenre-servat reden. Das wird oft verwechselt mit einem Biosphärenreservat nach Bun-desnaturschutzgesetz. Eine Erweiterung nach Bundesnaturschutzgesetz könnte tatsächlich weitere Restriktionen mit sich bringen. Das ist aber nicht gemeint! Beim UNESCO-Biosphärenreservat geht es da-rum, das Bewusstsein für unsere Region zu fördern – für eine Region, welche die Themen Klima und erneuerbare Energien im Blick hat und in der eine einzigartige landwirtschaftliche Entwicklung stattge-funden hat. Das Ziel ist zu zeigen, wie der Lebensraum hinter dem Deich aussieht – und zum Weltnaturerbe vor dem Deich passt. Ich glaube, dass wir damit wieder-um Millionen Menschen erreichen und für unsere Region begeistern können.

3.) Wie gelingt es Ihrer Meinung nach, Na-turschutz und Tourismus in Einklang zu bringen? Und was könnte dabei auf der

Nordseeinsel Borkum noch konkret verbes-sert werden? Ich finde, dass es auf Borkum eine ganz hervorragende Vereinbarkeit von Umwelt, Natur und Tourismus gibt. Wir fokussieren uns hier darauf, die Besu-cher mit z.B. Lehrpfaden, Aussichtsdünen und Infotafeln naturverträglich zu lenken. Wichtig dabei ist, Gästen deutlich zu ma-chen, dass wir nicht verbieten wollen. Die Idee ist folglich nicht das Verbot, sondern die Möglichkeit zu geben, den Blick auf die Natur zu öffnen. Das gelingt auf Bor-kum sowie mit den Menschen, die sich hier engagieren, bereits sehr gut. So ist die Insel ein starkes Vorbild, das uns an vielen Stellen aufzeigt, wie man Umweltschutz und Tourismus in Einklang bringen kann. Meiner Meinung nach sollten wir unseren Blick jedoch noch weiter in die Zukunft richten. Wenn wir nämlich möchten, dass das Wattenmeer und auch unsere Inseln erhalten bleiben, dann wird Klimaschutz eine ganz zentrale Rolle spielen. Nachdem Umwelt, Natur und Tourismus harmoni-sieren, bin ich fest davon überzeugt, dass Borkum auch sein großartiges Ziel errei-chen kann, bis zum Jahr 2030 emissions-frei zu werden. Denn wir können Umwelt und Natur erhalten, wenn wir damit ver-nünftig umgehen. Sichern können wir sie auf Dauer aber nur, wenn wir den Klima-schutz auch wirklich ernst nehmen. Das ist eine wichtige Kernaufgabe. Und ich bin mir sicher, dass gerade Borkum als In-sel ein geeignetes Modell dafür sein kann, wie man gänzlich emissionsfrei wird – bis hin zur emissionsfreien An- und Abreise der Gäste. Das ist für mich sozusagen die Erweiterung der tollen Projekte, die wir schon heute im Bereich Umwelt- und Na-turschutz auf Borkum haben.

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Burkana No. 64 | Juni 2019

Borkum ist eine von fünf Modell-kommunen im Klimaschutzprojekt SmartRathaus der Deutschen Umwelthil-fe (DUH). Mit digitaler Steuer- und Regel-technik soll in der Gemeinde künftig Energie eingespart und das Klima sowie die Gemeindekasse geschont werden.

„Ein manuelles Gebäudemanagement ist häufig aufwendig und fehleranfällig“, er-läutert Steffen Holzmann, Projektleiter Digitalisierung bei der DUH. „Digitale Alternativen erlauben eine viel feinere und ausgefeiltere Steuerung in den Ge-werken – das reduziert den Energiebedarf und erhöht häufig sogar noch den Kom-fort für die Nutzer.“ Gerade für kleine und mittlere Kommunen ist der Einstieg hier jedoch mit hohem Aufwand verbunden. „Mit dem Projekt SmartRathaus wollen wir den Kommunen die passenden Werk-zeuge an die Hand geben, um im digitalen Gebäudemanagement aktiv zu werden“.

KURZ NOTIERT

SMARTES RATHAUS: DEUTSCHE UMWELTHILFE UNTER-STÜTZT BORKUM BEIM KLIMASCHUTZ IM GEBÄUDEBEREICH

Durch intelligente Regelung von Hei-zung, Beleuchtung oder Lüftung lässt sich der Energiebedarf von Gebäuden deutlich senken. Dies will die DUH mit ihrem Projekt SmartRathaus zeigen, das 2018 gestartet ist und bis Ende 2020 läuft. In fünf ausgewählten Städten und Gemein-den entstehen zusammen mit den Kom-munalverwaltungen Modellprojekte, die aufzeigen, welche Einsparungen sich mit der automatisierten Steuerung und Re-gelung von kommunalen Liegenschaften realisieren lassen. Dies gilt sowohl beim Energieverbrauch als auch beim Arbeits-aufwand im Gebäudemanagement.

PROJEKT SMARTRATHAUS

KLIMASCHUTZ VORANTREIBEN

Auf Borkum wird Klimaschutz bereits heute großgeschrieben. In der Gebäude-automation liegen weitere Klimaschutz-potenziale: „Borkum ist auf dem Weg zur emissionsfreien Nordseeinsel. Da kommt das Energieeffizienzprojekt der Deut-schen Umwelthilfe gerade richtig“, so Bür-germeister Georg Lübben. Ein wichtiger Bestandteil der Klimaschutzaktivitäten ist die Sanierung der kommunalen Liegen-schaften: „Mit unseren Aktivitäten wollen wir zeigen, was für den Klimaschutz getan werden kann und welches Einsparpoten-zial in der Automatisierungstechnologie steckt. Wir möchten anderen Kommunen als Vorbild dienen.“ Drei Gebäude werden Teil des Modellprojekts auf Borkum: Das Rathaus, das 1910 erbaut wurde und unter Denkmalschutz steht, der Kindergarten in der Süderstraße sowie die Grundschu-

le, die ebenfalls teil-weise denkmalge-schützt ist, und in Zukunft eventuell zu einer offenen Ganztagesschule ausgebaut werden soll. Quelle: Deut-sche Umwelthilfe e. V.Wir helfen Dir Dich

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2020

WATTEN WELTWEIT

Wie schon in der Titelgeschichte erwähnt, zählt das Watten-meer vor unserer Haustür zu den bedeutendsten Ökosystemen auf der Welt – und trägt seit nunmehr zehn Jahren zu Recht den Titel eines Weltnaturerbes. Doch nicht nur an den Küsten Deutschlands, Dänemarks und der Niederlande gibt es Watt. Auch an anderen Orten der Welt findet man Watten – die mehr oder weniger geschützt werden.

WATT GIBT ES NICHT NUR BEI UNS!

NATUR & LANDSCHAFT

Auch in der Bucht von San Francisco gibt es Watt.

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Burkana No. 64 | Juni 2019

So gilt das hiesige Wattenmeer zwar als die größte zusammenhängende Watt-landschaft, jedoch existieren ähnliche Feuchtgebiete beispielsweise sogar vor Ländern wie Irak, Iran, Nordkorea, Pa-kistan, Indien, Bangladesch, Russland, Grönland, China, Australien sowie vor Kanada, den USA, Mexiko und Argen-tinien. Insgesamt finden sich weltweit rund 350 größere Küstenbereiche, deren Meeresboden regelmäßig trockenfällt und Watt- bzw. Schlickflächen bildet.

Wir haben uns einmal auf der Weltkarte umgeschaut, um Ihnen einen Eindruck davon zu geben, was auf dem Globus al-les als Wattenmeer gilt. Da es uns dabei leider aus Platzgründen nicht möglich ist, jedes Feuchtbiotop vorzustellen, konzentrieren wir uns im Folgenden u.a. auf besonders spektakuläre Beispie-le – von denen Sie teilweise wahrschein-lich nicht geahnt hätten, dass diese überhaupt zu den Watten zählen.

ENGLISCHE NORDSEEKÜSTE

Ähnliche Wattlandschaften wie bei uns finden sich in Großbritannien u.a. in Höhe der Grafschaft Lincolnshire an der englischen Nordseeküste. Hier hat sich der Meerbusen „The Wash“ gebil-det, der sich ebenfalls durch bei Ebbe trockenfallendes und bei Hochwasser überflutetes Land auszeichnet. Auch dieses Naturschutzgebiet ist ein frucht-bares Feuchtbiotop voller Leben, das reich an Buchten sowie Sandbänken ist und seltenen Vögeln in den angrenzen-den Salzwiesen einen willkommenen Lebensraum bietet.

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IRISCHE SEE

Die Morecambe Bay im Nordwesten Englands ist mit 305 km2 das größte zusammenhängende Wattengebiet in Großbritannien – und „unserem“ UNESCO- Weltnaturerbe am ähnlichsten. Sie ist außerdem ein wichtiger Rückzugsort so-wie Brutplatz für Küstenvögel und bietet Zugvögeln willkommene Rastmöglich-keiten. Ähnlich wie im niedersächsischen Wattenmeer trifft man hier folglich bei-spielsweise auf Austernfischer, Knutts, Schnepfenvögel, Brandgänse oder andere typische Bewohner des Wattenmeeres. Die angrenzenden Salzwiesen sind zu-dem Heimat von schützenswerten Pflan-zen und seltenen wirbellosen Tieren.

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Die Bucht des Mont Saint-Michel ist Schauplatz des mächtigsten Tidenhubs Europas. Der Unterschied zwischen Ebbe und Flut beträgt in dieser rund 500 km2 großen Senke bis zu 15 Meter. Auch hier kreucht und fleucht es, so weit das Auge reicht. So gilt die Bucht als Kinderstube für hunderte Fischarten, die wiederum Robben – und sogar Delfine – anlocken. Zudem bieten die ausgedehnten Salz-wiesen und Wattflächen ein fruchtbares Zuhause für eine faszinierende Flora & Fauna. Besonders beeindruckend ist hier übrigens die Abtei Mont Saint-Michel, die im 11. Jahrhundert auf einer felsigen Insel im Wattenmeer erbaut wurde. Sie diente u.a. als Kloster, Festung und Ge-fängnis, wird heute wieder von Mönchen bewohnt – und ist gleichzeitig eine der herausragendsten Sehenswürdigkeiten

NATUR & LANDSCHAFT

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Frankreichs. Seit 1979 stehen der Mont-Saint-Michel und seine Bucht auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes.

BAY OF FUNDY (KANADA)

Hier gibt es mit bis zu 21 Metern den weltweit größten Tidenhub. Dieser ver-ändert die Landschaft zwei Mal am Tag komplett und verwandelt beispielsweise den östlichen Ausläufer regelmäßig in eine rund 40.000 Hektar (entspricht ca. 40.000 Fußballfeldern) große Wattflä-che. In der Bay of Fundy existiert eine facettenreiche Lebenswelt. Neben einer riesigen Population an Krill (= garnele-nähnliche Krebstierchen), Heringen, Lachs und unterschiedlichen Walarten sind hier so faszinierende Vögel wie der Weißkopfseeadler oder der Papageitau-cher zu Hause. Übrigens: Während der Zugzeiten trifft man in der Bucht mit den Sandstrandläufern auch auf Bekann-te aus dem Watt vor unserer Haustür.

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NATUR & LANDSCHAFT

TEILE DER BUCHT VON SAN FRANCISCO (USA)

Wussten Sie schon, dass sogar Teile der legendären Bucht von San Francisco Wattenmeer sind? Zwar ist das umlie-gende Gebiet heute ein Ballungsraum, jedoch gilt die Bucht als wichtiges Watt-Biotop, das eine nachhaltige Kin-derstube für z.B. Taschenkrebse oder den Pazifischen Heilbutt ist. Besonders beeindruckend sind die Robbenarten Seelöwen und Seeelefanten, die sich hier – vergleichbar mit Seehunden und Kegelrobben – teilweise in großen Ko-lonien tummeln. Trotz der zunehmen-den Verbreitung des Menschen finden sich im Gebiet außerdem noch einige Salzwiesen, die eine riesige Artenvielfalt beherbergen und eine wichtige Rolle im Ökosystem spielen.

NATIONALPARK BANC D’ARGUIN

Der Nationalpark an der nordafrika-nischen Atlantikküste Mauretaniens wurde bereits 1976 zum Nationalpark erklärt und trägt seit 1989 den Titel ei-nes UNESCO-Weltnaturerbes. Das rund 12.000 km2 große Schutzgebiet zählt zu den fruchtbarsten Küstengebieten der Welt und besticht durch eine exotische Tierwelt, die sich durch seltene Vogel-, Fisch- und Pflanzenarten auszeichnet. Ein Tidenhub von ca. 1,5 Metern sorgt für ein nährstoffreiches Wattgebiet, das Millionen Zug-, Brut- und Watvögelar-ten anlockt, die im Verlauf des Jahres bei-spielsweise auch bei uns im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer rasten.

SÜDKOREANISCHES WATT- GEBIET SAEMANGEUM

Ein abschreckendes Beispiel ist hin-gegen das südkoreanische Wattgebiet Saemangeum. Das ehemals größte zu-sammenhängende Wattenmeer der ko-reanischen Gelbmeerküste wurde – mit dem Ziel, dieses in eine landwirtschaft-

lich und industriell genutzte Fläche umzuwandeln – im Jahre 2006 kom-plett eingedeicht. Hierdurch wurde das Feuchtbiotop unwiederbringlich zer-stört und einmalige Brut- und Rastge-biete seltener Vögel zunichtegemacht. Anstatt einer beeindruckenden Natur mit einer faszinierende Flora & Fauna findet man hier folglich bald nur noch ein großes Industriegebiet.

Das südkoreanische Wattgebiet vor (links) und nach der Eindeichung (rechts) – Quelle: NASA

Nationalpark Banc d’Arguin

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dem Link finden Sie eine Übersicht und werden zur detaillierten Auflistung des Ge-meinsame Wattenmeersekretariat (CWSS)

in Wilhelmshaven weitergeleitet: https://multimar-wattforum.de/watt-global/wat-tenmeere-weltweit.html

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Die Nordsee ist verschmutzt – und das nicht nur mit Tausenden Schiffs- und Flugzeugwracks aus den zwei Welt-kriegen, deren Ladungen und Treib-stofftanks noch immer eine Gefahr darstellen. Auch tonnenweise konventi-onelle und chemische Munition wurde auf hoher See oder in Küstennähe ver-klappt und verrottet seitdem auf dem Grund des Meeres.

Alle diese Hinterlassenschaften stel-len eine unkalkulierbare Gefahr für Mensch und Umwelt dar. Sogenannte Blue Growth Operations – wie die kom-merzielle und die private Seefahrt, der Tourismus und die Offshore-Windpark-

industrie – sind besonders davon be-troffen. Wissenschaftler beklagen schon seit Langem den Mangel an Informa-tionen zur Lokalisierung von Wracks, Munition und verklappten chemischen Waffen, der zum Großteil auf einer kaum entwickelten wissenschaftlichen Kooperationsstruktur zwischen den An-rainerstaaten der Nordsee beruht.

GRENZ- UND FORSCHUNGS- ÜBERGREIFEND Das mit über vier Millionen Euro bud-getierte Projekt „North Sea Wrecks“ soll einen großen Beitrag dabei leisten, den derzeit vorherrschenden Mangel mit

Hilfe von grenz- und forschungsüber-greifenden Methoden zu beheben. Das Projekt läuft seit Ende 2018 und wird von der Europäischen Union über das Programm „Interreg“ gefördert. Es wird über Bremerhaven koordiniert und er-möglicht eine enge Zusammenarbeit von rund 30 europäischen Partnern über einen Zeitraum von insgesamt vier Jahren.

Mit von der Partie sind neben dem projektleitenden Deutschen Schiff-fahrtsmuseum (DSM) unter anderem das Alfred-Wegener-Institut Helm-holtz-Zentrum für Polar- und Meeres-forschung, das Vlaams Instituut voor

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Burkana No. 64 | Juni 2019

de Zee (Belgien), die Aarhus Universi-ty mit dem Department of Geoscience (Dänemark), das Stichting NHL Sten-den Hogeschool-Maritiem Instituut Willem Barentsz (Niederlanden), die EGEOS GmbH (Deutschland), die Pe-riplus Consultancy BV (Niederlande), das Forsvarets Forskningsinstitutt (Nor-wegen) sowie das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein mit dem Institut für Toxikologie und Pharmakologie.

In enger Zusammenarbeit möchte man sich künftig darauf konzentrieren, die Standorte von Wracks, Ladung und Ab-fällen am Meeresboden zu identifizieren, zu kartieren und zu bewerten. Ziel des Projekts ist die Entwicklung und Um-setzung einer gemeinsamen Strategie zur Bewältigung der wirtschaftlichen, ökologischen und sicherheitsrelevanten Herausforderungen, die durch die vor-handenen Schiffs- und Flugzeugwracks, verlorene Ladung, den deponierten chemischen Abfall und durch Munition entstehen, um die nachhaltige Bewirt-

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schaftung des Ökosystems der Nordsee zu verbessern. Dabei sollen u.a. folgende Fragen beantwortet werden: Wo genau lauern diese Gefahren? Welche Auswir-kungen auf die Umwelt werden bereits

NATUR & LANDSCHAFT

eine Wanderausstellung entworfen und produziert werden. Das BURKANA-Magazin hält Sie über Er-gebnisse des Projektes auf dem Laufenden.Quelle: Deutsches Schifffahrtsmuseum

beobachtet – und wie hoch ist das Ge-fährdungspotenzial, das in Zukunft von den Kriegshinterlassenschaften für die Flora und Fauna der Nordsee ausgeht? Unter Leitung des DSM soll schließlich

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Burkana No. 64 | Juni 2019KURZ NOTIERT

Ein begeistertes Raunen geht durch die Reihen der Wassersportfans auf der Promenade, als die schnittigen Schiffe geradezu majestätisch mit gesetzten Se-geln nach und nach auf Kurs Helgoland die Nordseeinsel Borkum passieren. An Bord der jeweiligen Boote herrscht der-weil hektisches Treiben. Während der Skipper das Steuerrad fest in den Hän-den hält und konzentriert durch die fun-kelnden Wellen kreuzt, ziehen andere Crewmitglieder rasch das Spinnacker hoch, bevor sie sich allesamt auf die Luv-Seite des Schiffes begeben, um die durch den Winddruck entstandene Schräglage – die sogenannte Krängung – durch ihr Körpergewicht auszugleichen (= ausreiten).

Von nun an segeln sie in hoher Ge-schwindigkeit rund 30 Stunden lang eine anspruchsvolle Regattastrecke über das Seegebiet Borkum-Riff durch die Deutsche Bucht bis zur Hochseeinsel Helgoland – und wieder zurück (insge-samt 140 Seemeilen). Zwar geht es da-bei in erster Linie um Freizeit, gemein-sames Erleben und Spaß am Segeln, jedoch merkt man auch sogleich, dass hier ehrgeizige Sportler am Werk sind, die am Ende des Wettkampfes natürlich auf dem Siegertreppchen stehen wollen.

BEREITS ZUM 6. MAL Nach erfolgreicher Austragung der Borkum-Helgoland-Regatta in den Jah-ren 2009, 2011, 2013, 2015 und 2017 soll diese nun auch zwischen dem 27. und 29. Juni 2019 erneut für Begeisterung bei Seglern und Segelfans sorgen. Im Anschluss an eine Steuermannbespre-chung am Abend zuvor, wird die Regat-ta am 27. Juni um voraussichtlich 9 Uhr auf Borkum (Höhe Südstrand) starten und schnellstmöglich in Richtung Hel-goland segeln. Hier fällt dann am 28. Juni um ca. 15 Uhr der Startschuss für den Rücktörn nach Borkum, sodass die Skipper am Samstagmorgen zwischen 2

BORKUM-HELGOLAND REGATTA 2019 ANSPRUCHSVOLLE HERAUSFORDERUNG

und 3 Uhr den Südstrand passieren wer-den. Am Abend schließlich findet dann die feierliche Siegerehrung an Bord des historischen Dampfschiffes „Prinz Heinrich“ im Schutzhafen statt.

TIPP DER REDAKTION Übrigens: Auch wenn Sie kein Skipper sind oder Ihr Boot weit entfernt im Heimathafen liegt – sollten Sie nicht verpassen, während der Regattatage unbedingt einmal an der oberen oder unteren Promenade am Nord-bad sowie am Südbad vorbeizuschauen! Den Anblick der majestätisch durch die funkeln-de Nordsee kreuzenden weißen Segelyachten werden Sie garantiert nicht mehr so schnell vergessen. Darüber hinaus sind Borkumer und Touristen natürlich herzlich dazu ein-geladen, im Schutzhafen vorbeizuschauen, die Segelschiffe zu besichtigen und mit den Skippern ins Gespräch zu kommen.

KONTAKT REGATTALEITUNG

Secretariaat RegattaTwee Kerspelenweg 69621 AZ Slochteren (NL)Tel.: 00 31 6 122 077 87E-Mail: [email protected]

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GESCHICHTE

WIE IN DER ELEGANTEN GRÜNDERZEITFASSADENSANIERUNG RETTET DAS KULTURGUT NORDSEE-HOTEL

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Wir schreiben den 25. Juli 1891, als mit Herrn Dr. jur. Atveck aus Bad Kreuznach der allererste Gast im Nord-see-Hotel auf Borkum eincheckt. Zwar gab es auf den Zimmern damals noch kein fließend Wasser, der Waschtisch war gleichzeitig die Kommode und als „sanitäre Einrichtung“ wurde ein Nachttopf genutzt, dennoch galt diese – aus heutiger Sicht primitive – Ein-richtung zu dieser Zeit schon als luxuri-ös. Und so wundert es nicht, dass be-reits in der ersten Saison Dutzende Gäste aus beispielsweise Köln, Hanno-ver, Leipzig, Essen, Frankfurt, Olden-burg, Mainz, Aurich, Berlin, Iserlohn, Dresden, Remscheid, Dortmund, Worms, Emden, Duisburg und sogar London und Bradford im Nordsee-Ho-tel ihren Urlaub verbrachten.

Nachdem die große – für Borkumer sehr lukrative – Walfängerepoche Ende des 18. Jahrhunderts vorbei war, kon-zentrierten sich die Insulaner zuneh-mend auf den Fremdenverkehr und die Beherbergung von Gästen. Mit der Zeit entstanden entlang der heutigen obe-ren Promenade prächtige Hotels ersten Ranges, die sich durch eine mondäne Bäderarchitektur im klassischen Stil der Gründerzeit auszeichneten und sich rasch zum Aushängeschild des stetig wachsenden Urlaubziels Borkum entwi-ckelten.

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GESCHICHTE

ENTWICKLUNG UND AUSBAU

Eines dieser herrschaftlichen Häuser ist das Nordsee-Hotel, das im Auftrag des – seit 1871 auf der Insel dauerhaft prak-tizierenden – ersten Badearztes, Dr. med. Gerd Schmidt, erbaut wurde und heute bereits in der fünften Generati-on von Fokke Schmidt jr. geführt wird. Seitdem man hier den ersten Gast be-grüßte, hat sich einiges entwickelt und getan – womit das Hotel symptoma-tisch für die touristische Entwicklung auf Borkum steht. Demnach gingen die immer größer werdende Gästezahl sowie der Ausbau der touristischen In-frastruktur – durch beispielsweise die Wandelbahn – gleichzeitig mit einem stetigen Wachstum des Hotels einher. „Seit Bestehen wurde aufgrund der im-mer größer werdenden Nachfrage und des steigenden Anspruchs der Gäste von jeder Generation angebaut, um-gebaut, modernisiert und dergleichen. Immer wieder lagen und liegen Pläne in den Schubladen, die teils verwirklicht und teils verworfen wurden“, erinnert sich Willem Schmidt (1921 – 2000) in

alten Aufzeichnungen.Eine der bedeu-tendsten Ausbauphasen wurde im Jahre 1910 abgeschlossen. Damals erhielt das Gebäude die bis heute bekannte Form und war seinerzeit mit rund 160 Betten eines der größten Hotels auf Borkum. Nicht zuletzt wurde auch die Ausstat-

tung nach und nach immer moderner und luxuriöser, sodass bald fließend Wasser und elektrisches Licht vorhan-den waren. So war es schon damals nicht übertrieben, wenn die Inhaber mit „Zimmern, in denen man sich wie zu Hause fühlt“ warben.

Für die nötig gewordene Fassadensanierung mussten Teile des Hotels eingerüstet werden.

Handwerker krempelten die Ärmel hoch und machten sich daran, das Kulturgut zu retten.

Die Bausubstanz wurde stark von Witterung und Tauben angegriffen.

Bei der Sanierung wurde kein Winkel ausgelassen...

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Auch in der Folgezeit sollte das Nord-see-Hotel sich immer weiter zu einer hervorragenden Urlaubsunterkunft ent-wickeln – und ist heute eines der belieb-testen Domizile in der ersten Reihe.

DRINGENDE SANIERUNGS- MASSNAHMEN

Doch auch das prächtigste Hotel braucht natürlich immer mal wieder „einen neu-en Anstrich“ – besonders wenn es rund um die Uhr der extrem rauen Nordsee-witterung mit Salz und Wind sowie der „ständigen Beeinträchtigung“ durch Tauben ausgesetzt ist. Mit einem neuen Anstrich allein war es dieses Mal aber nicht getan. „Gestrichen wurde die Fas-sade in der Vergangenheit schon öfter. Eine derartige Grundsanierung hat je-doch noch nie stattgefunden“, erklärt Fokke Schmidt jr. „Diese wurde nun je-doch dringend nötig, da die Substanz nicht mehr zu halten war. Wind und Salz

haben die über 100 Jahre alte Fassade auch in der Tiefe angegriffen, sodass ein einfaches Anstreichen es nicht mehr ge-tan hätte.“

Und so krempelte man die Ärmel hoch, rüstete die Fassade ein und machte sich daran, das Hotel als wichtiges Kulturgut auch für die kommenden Generationen zu erhalten. Vom 18. März bis Mitte Mai wurde folglich gespachtelt, geschmirgelt, gemauert, gestrichen, zementiert, der klassische Stuck wiederhergestellt und das Nordsee-Hotel so fit für die Zukunft gemacht. „Nachdem in der jüngsten Vergangenheit bereits die Zimmer mit Meerblick sowie das Restaurant und die Lobby neu gestaltet wurden, erstrahlt nun auch unsere Fassade wieder in neu-em Glanz. Eine entsprechende Grundsa-nierung der Fassade dürfte erst wieder in etwa 30 Jahren nötig sein“, schätzt Schmidt jr. „Nach über 70 Jahren haben wir uns übrigens wieder für einen wei-

ßen Anstrich entschieden – und uns von der Eierschale verabschiedet.“

Dank der erfolgreich verlaufenen Sanie-rungsmaßnahmen können sich nicht nur Gäste des Nordsee-Hotels darauf freuen, hier noch viele Jahrzehnte ihren Urlaub verbringen zu können. Auch die obere Pro-menade glänzt nun wieder ein Stück mehr und erinnert an die elegante Gründerzeit des Bädertourismus auf Borkum.

Im Zuge der Sanierung wurde auch der elegante Stuck wiederhergestellt.

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WIRTSCHAFT

Kennengelernt hat Timo Janssen die ganze Welt. Als Hotelfachmann und Res-taurantleiter in der Sterne-Gastronomie hat er international gearbeitet. Ein Zu-hause gefunden aber hat Timo Janssen auf Borkum. Hier ist er angekommen, pri-vat wie im neuen Beruf als Immobilien-makler. Und deshalb hat er so viel Freude daran, anderen zu ihrer Traum-Immobilie auf der Insel zu verhelfen.

Vor zwei Jahren übernahm der junge Mak-ler die Leitung des Engel & Völkers-Shops auf Borkum – einer von insgesamt zwölf in Ostfriesland betriebenen Filialen. Seit nunmehr zehn Jahren ist Engel & Völ-kers in der Wilhelm-Bakker-Straße auf Borkum präsent. Schon die Schaufenster des schmucken weißen Gebäudes üben eine große Anziehungskraft aus, Häuser-, Wohnungs- und Grundstücksbilder la-den zum Träumen ein. Doch beim Träu-men muss es nicht bleiben. Schon viele Insulaner oder Festländer fanden hier die ausschlaggebende Inspiration und be-wohnen heute ihr Traumhaus.

BEIDE SEITEN GLÜCKLICH MACHEN

Was das Schönste an seinem Job ist? Diese Frage kann Timo Janssen sofort beantworten. „Käufer und Verkäufer so zueinander zu bringen, dass beide Sei-ten glücklich sind.“ Das geht natürlich am besten im Team. „Wir arbeiten eng mit unseren Kollegen auf den anderen Inseln und dem Festland zusammen, um den bestmöglichen Service garantie-ren zu können“, erklärt Janssen. Engel & Völkers betreibt mehr als 800 Shops in 37 Ländern auf vier Kontinenten. „Wir sind mit Kollegen auf der ganzen Welt vernetzt. Es ist beinahe egal, wo Sie eine Immobilie erwerben möchten – wir sind schon für Sie da.“ Für Timo Jans-sen natürlich allererste Wahl: Borkum. Die Insel, auf der es Sand so weiß wie in der Wüste gibt. „Zum Ostland, und dann noch ein Stückchen weiter“, so er-klärt Janssen den Weg. Die Insel, auf der Stress keine Chance hat. „Einmal an der

Strandpromenade entlang, dann ist der Kopf wieder frei.“ Die Insel, auf der man sich kennt und mag. „Ich bin mit vielen meiner Kunden bis heute in Kontakt“, erzählt der Immobilienmakler. „Sie kommen vorbei oder rufen an, einfach um Hallo zu sagen oder sich über neue Immobilien zu informieren.“

ÜBERZEUGENDER SERVICE

Ein starkes Netzwerk ist entscheidend für den Erfolg. „Sehr viele Kunden sind von unserem Service überzeugt. Da-durch haben wir so viele Immobilien im Angebot und können umso schneller Käufer und Verkäufer zueinander brin-gen“, sagt Janssen. Zum Service von En-gel & Völkers als Dienstleistungsmakler gehört dabei nicht nur Grundlegendes wie das Erstellen von Exposés, die Or-ganisation von Besichtigungen oder das Verhandeln von Kaufpreisen. „Wir

... SIND SIE BEI TIMO JANSSEN GENAU RICHTIG!

AUF DER SUCHE NACH DEM TRAUMHAUS...

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bieten mehr. Zum Beispiel beraten wir fundiert zu den wirtschaftlichen Ent-scheidungsgrundlagen, wenn es darum geht, ob tatsächlich eine Immobilie ge-kauft oder verkauft werden soll. Wir vermitteln Finanzierungen und erar-beiten individuelle Vermarktungskon-zepte.“ Wichtig dabei sind die Wünsche und Bedürfnisse der Kunden. Um sie zu begeistern, braucht es qualifizierte Mit-arbeiter wie Herr Janssen.

Als er die Leitung des Engel & Völkers- Shops auf Borkum übernahm, brauchte er gerade einmal drei Wochen, um den ersten Hausverkauf erfolgreich zu ver-mitteln. „Das war schon ein kleiner Re-kord“, sagt Timo Janssen. Ein Ferienhaus mitten im Ortskern bekam einen neuen Besitzer – und Herr Janssen erinnert sich heute noch mit Freude an diesen per-sönlichen Erfolg, wenn er an dem Haus vorbeikommt. Vielleicht hat ihm für den Blitzstart auch geholfen, dass er echter Ostfriese ist. Er kennt Land und Leute und brauchte nicht lange, um sich auf Borkum einzuleben.

BOARDINGHOUSE BLOEMFONTEIN

Derzeit steckt das Team aus Borkum und Norderney viel Energie in die Ent-wicklung des Projekts „Boardinghouse Bloemfontein“. In einem Haupthaus und zwei Gästehäusern werden insge-samt 38 Wohneinheiten in verschiede-nen Größen zum Verkauf angeboten. „Hier können Kapitalanleger, Eigennut-zer und Feriengäste gleichermaßen von der Attraktivität der Insel profitieren“, sagt Timo Janssen.

Gerade erst ist der Makler einem Ehepaar über den Weg gelaufen, dem er gleich bei sich in der Nachbarschaft ein Haus verkauft hat. Die beiden leben in Nord-rhein-Westfalen und nutzen ihr neues Ferienhaus auch gerne selbst. „Fast scha-de, dass es so oft vermietet ist“, haben sie zu ihm gesagt. „Auf Borkum fühlen wir uns einfach so wohl.“ Und genau das will Timo Janssen auch für alle seine anderen Kunden erreichen.

WEITERE INFOSSie möchten eine Immobi-lie auf Borkum kaufen oder ver-kaufen? Dann besuchen Sie den Shop in der Wilhelm-Bak-

ker-Straße 24 – oder informieren Sie sich vorab über die Webseite www.engelvoelkers.com/ostfriesland. Timo Janssen freut sich schon darauf, Sie kompetent beraten zu dürfen.

Kontakt: ENGEL & VÖLKERS Ostfriesland & Ostfriesische InselnSüdliche Nordsee Immobilien GmbH

Wilhelm-Bakker-Straße 2426757 BorkumTel.: 04922-50 20 00 0Mail: [email protected]

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SEEMANNSCHAFT

Bremerhaven in Sicht

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AUCH AUF DEM SEESTADTFEST IN BREMERHAVEN DURFTE DIE ROTE LADY ALS BOTSCHAFTE-RIN NICHT FEHLEN

BORKUMRIFF ON TOUR

Wenn Sie diese Zeilen lesen, ist die Rote Lady längst wieder an ihrem angestammten Liegeplatz ange-kommen – und lädt Gäste und Insulaner erneut dazu ein, in ein bedeutendes Stück Seefahrtgeschichte einzutauchen und Wissenswertes über die einma-lige Flora & Fauna des Wattenmeers zu erfahren. Doch das stolze Traditionsschiff liegt nicht immer fest verwurzelt an dieser Stelle, sondern ist mindes-tens einmal jährlich unterwegs auf großer Tour, um sich und die Nordseeinsel Borkum standesgemäß zu präsentieren. Nachdem der schwimmende Leucht-turm in den vergangenen beiden Jahren zu Gast beim Hamburger Hafengeburtstag war – übrigens direkt an den legendären St- Pauli-Landungsbrü-cken – führte die Reise der BORKUMRIFF in diesem Jahr zum 4. SeeStadtFest (23. – 26. Mai) nach Bre-merhaven.

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SEEMANNSCHAFT

DER TÖRN

Bereits am Dienstag (21. Mai) wird die Rote Lady im Borkumer Schutzhafen an die Ostkaje verholt und ausreichend

Proviant für die 15-köpfige Mannschaft gebunkert. Pünktlich um 12 Uhr läuft sie am nächsten Tag aus dem Schutz-hafen aus und fährt zunächst mit einer Geschwindigkeit von 4,3 Knoten mit

halber Kraft durch die noch etwas auf-gewühlte See. Während die Stimmung an Bord wie eh und je hervorragend ist, kämpft sich langsam die Sonne durch die Wolken – denn schließlich möch-

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Fertig zum Auslaufen – die BORKUMRIFF am 21. Mai an der Ostkaje im Borkumer Schutzhafen

Die Rote Lady sticht am 22. Mai in See und passiert zunächst die Fischerbalje.

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te auch sie den aufregenden Törn der BORKUMRIFF nicht verpassen und ist fortan ein ständiger Begleiter. Nachdem das anerkannte technische Kulturdenk-mal langsam den Südstrand passiert

und die Nordseeinsel Borkum hinter sich lässt, durchquert es anschließend mit rund 5 Knoten das Seegebiet Riff-gat – mit direktem Blick auf die Wind-kraftanlagen des gleichnamigen Offsho-

re-Windparks. Mittlerweile herrscht professionelle Routine an Bord: Die Kapitäne Johann Buss und Gert Förtsch haben auf der Brücke alles unter Kon-trolle, Christian Fink und Peter Eilers

Höchste Konzentration auf der Brücke.

Peter Eilers und Christian Fink kümmern sich um die Maschine.

Wendelin Buse sorgte mit seiner Frau Petra für die kulinarische Stärkung an Bord.

Das Ziel ist bald erreicht.

Die Sonne ist ein ständiger Begleiter – scheinbar ist auch sie ein glühender Fan der BORKUMRIFF.

Nachdem die Rote Lady gut vorankommt, herrscht Entspannung auf der Brücke.

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kümmern sich um die Maschine, die Kombüsencrew um Petra und Wende-lin Buse bereitet köstliche Schnitzel zur Stärkung vor und auch jedes weitere Mannschaftsmitglied konzentriert sich voll und ganz auf seine Aufgaben.

Bei fast schon sommerlichen Tempe-raturen lässt die Rote Lady am frühen Abend Juist rechts liegen und fährt an-schließend – begleitet von einem wun-derbaren Sonnenuntergang – an den übrigen Ostfriesischen Inseln vorbei in die langsam einkehrende Dunkelheit. Wie auf der Brücke geplant, erreicht sie um 4 Uhr ihren Liegeplatz auf Reede an

der Wesermündung vor Blexen (Stadt-teil der niedersächsischen Stadt Nor-denham) und geht hier pünktlich zum Sonnenaufgang vor Anker.

Nach einer kurzen Ruhepause heißt es dann um 9:45 Uhr wieder Anker auf, bevor wenig später der Lotse an Bord kommt und die Brücke dabei unter-stützt, die BORKUMRIFF an der Leine des Schleppers „Mars“ durch die Kaiser-schleuse zum Liegeplatz in Bremerha-ven zu navigieren. Um kurz nach 12 Uhr schließlich liegt das stolze Traditions-schiff – nicht zuletzt dank der Leistung der Decksmannschaft – festgemacht im

SEEMANNSCHAFT

Neuen Hafen, sodass die Mannschaft ihr traditionelles Anlegebier genießen kann. Jedoch währt die Verschnaufpau-se nicht lange, denn nun gilt es, klar Schiff für das Open Ship in den kom-menden beiden Tagen zu machen.

OPEN SHIP

Und diese Mühe lohnt sich. So strömen am Freitag und Samstag zwischen 11 und 17 Uhr zahlreiche Gäste an Bord des Nationalpark-Schiffs Feuerschiff BOR-KUMRIFF und informieren sich hier über die spannende Epoche der bemannten

Das Feuerschiff auf Reede in der Wesermündung

Gert Förtsch während seines Dienstes auf der Brücke

Der Schlepper Mars manövriert das Traditionsschiff an seinen Liegeplatz.

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schwimmenden Leuchttürme, den För-derverein sowie das UNESCO-Weltna-turerbe Wattenmeer. Selbstverständlich ist auch an Natt & Drög gedacht, sodass Besucher sich auf Bier, den BORKUM-

RIFF-Sommerwein, antialkoholische Getränke, Kaffee, Butterkuchen und Bockwürstchen freuen. Zwar ist es dem Shantychor Oldtimer in diesem Jahr lei-der nicht möglich gewesen, mitzureisen

und für hervorragende Live-Auftritte zu sorgen, jedoch reichen bereits schon die Stimmen des Borkumer Shantychors auf CD, um musikalisch eine fröhlich-schun-kelnde Atmosphäre an Bord zu schaffen.

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SEEMANNSCHAFT

DIE CREWPetra Buse, Wendelin Buse,Johann Buss, Christoph Byl,Hermann Eilers, Peter Eilers,Christian Fink, Gert Förtsch,Luca Nitsche, Fin Oetjen,Klaus Kühl-Peters, Ulrike Peters,Sebastian Schmidtkord-Valatka,Kay Storm, Jackie Wagner,Klaas Weber

Ob das Borkumer Urgestein Bernie Wessels, der extra angereist ist, um der BORKUMRIFF in Bremerhaven einen Besuch abzustatten, das Paar, das im Juli auf der Roten Lady heiraten wird und vorab schon mal das Trauzimmer in der Offiziersmesse besichtigt, oder der Leiter der Nationalpark- und Biosphärenreser-vatsverwaltung Niedersächsisches Wat-tenmeer, Peter Südbeck – auch viele be-kannte Gesichter geben sich die Ehre und werden vom Vorsitzenden des Förderver-eins Feuerschiff Borkumriff e.V., Klaus Kühl-Peters, persönlich an der Gangway begrüßt.

DANKE! Nach zwei aufregenden Open-Ship-Tagen bricht die Rote Lady am Sonntagvormit-tag wieder gen Borkum auf und erreicht nach einer etwas schaukligen Überfahrt am Montagmorgen um 7.25 Uhr schließ-lich ihren Heimathafen. Im Namen des

BURKANA-Magazins danken wir der ehrenamtlichen Mannschaft und allen helfenden Händen für ihren Einsatz – und sind schon ganz gespannt darauf, in welchem Hafen sich die BORKUMRIFF im kommenden Jahr präsentieren wird. Ein besonderer Dank gilt an dieser Stelle auch Außenreporter Sebastian Schmidt-kord-Valatka, der mit seinen Berichten und Bildern einen großen Teil dazu bei-getragen hat, den Bremerhaven-Törn zu dokumentieren.

Das SeeStadtFest von oben.

Ein Paar, das im Juli auf der Roten Lady heiraten möchte, besichtigt Schiff und Trauzimmer in der Offiziers- messe.

Die Crew

Das stolze Traditionsschiff ist wieder im Borkumer Schutzhafen angekommen.

Auch Inseloriginal Bernie Wessels stattet der BORKUMRIFF einen Besuch ab.

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SEEMANNSGARN

form „Draupner-E“ gemessen und doku-mentiert wurde – sodass die sogenannte Draupner-Welle seitdem als endgültiger Beweis für die Existenz von Monster-wellen gilt. Fortan konnten Wissen-schaftler die Kaventsmänner besser er-forschen und versuchen, das Phänomen derzeit nach und nach zu erklären.

STAND DER FORSCHUNG Zwar ist es Forschern bereits gelungen, ähnliche Wellenberge (natürlich in einem viel kleineren Maßstab) in einem Labor zu simulieren – jedoch gibt es bisher au-ßer verschiedenen Theorien noch keine endgültige Erklärung für das plötzliche Auftreten sogenannter Freak Waves. Sollte diese jedoch eines Tages gefunden werden, könnten Seekarten auf Basis der Forschungsergebnisse überarbeitet – und bestimmte Gefahrenzonen gekennzeich-net werden, in denen Monsterwellen häu-figer auftreten. Nicht zuletzt würde das die Schifffahrt um ein Vielfaches sicherer machen, da die Verantwortlichen die Ge-fahr der plötzlich – und auf allen Welt-meeren – auftauchenden Wasserwände besser einschätzen können.

MONSTER DER SEE ES GIBT SIE WIRKLICH!

Jahrhundertelang berichteten See-leute von riesigen Monsterwellen, die selbst die größten und stabilsten Schiffe gnadenlos kentern ließen und samt Mannschaft in die Tiefe zogen. Wurden solche Berichte früher noch als maßlose Übertreibung und Seemannsgarn abge-tan, weiß man heute: Es gibt sie wirklich – aus dem Nichts auftauchende giganti-sche Kaventsmänner, die an der 30 Me-ter-Marke kratzen und problemlos mächtige Containerschiffe verschlucken.

Zwar häuften sich die Meldungen über solch mysteriöse Wellen, jedoch war weder deren Existenz tatsächlich belegt – noch konnten Wissenschaftler sich erklären, wie diese überhaupt zustande

kommen könnten. Doch dann kam die Neujahrsnacht 1995: Über der Nordsee herrschte ein schwerer Sturm mit bis zu 12 Meter hohen Wellen, als plötzlich eine 26 Meter hohe Welle über das Meer rauschte – eine Wasserwand fast so hoch wie der Elektrische Leuchtturm. Der einzige Unterschied zu bisherigen vermeintlichen Monsterwellen war je-doch, dass diese nun erstmals offiziell von einer automatischen Wellenmess-anlage der norwegischen Ölbohrplatt-

Lange Zeiten galten Berichte über Monsterwellen als Seemannsgarn. Diese Aufnahme entstand um 1940 in der französischen Biskaya - eine vor Frankreich gelegene Bucht im Atlantischen Ozean.

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Burkana No. 64 | Juni 2019

ALFRIED KRUPP

Wenige Stunden, nachdem die Draup-ner-Welle gemessen wurde, ereignete sich auch das Unglück des Borkumer Seenotrettungskreuzers „Alfried Krupp“ – der ebenfalls von einer vermeintlichen

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5. Juli 2019Tickets: Tourist-Information, Borkum, Kulturinsel Borkum oder www.borkum.de

Ort: Borkum Strand Nordbad

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Einlass: 18:00 h I Beginn: 19:30 h

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Monsterwelle umgerissen wurde. Auf der Rückfahrt von einem Einsatz in der Nacht vom 1. auf den 2. Januar wurde das – eigentlich für schweren Seegang gebaute – Schiff von der riesigen Welle erfasst und kenterte durch. Zwei Männer der vierköpfigen Besatzung – Vormann

Bernhard Guben und Maschinist Theo Fischer – überlebten das Unglück nicht.

Weitere Informationen und verständ-liche Erklärungen finden Sie in einer WDR-Dokumentation unter folgendem Link: https://bit.ly/2WIcxNS

Der Borkumer Seenotrettungskreuzer „Alfried Krupp“, nachdem er Anfang 1995 in Folge einer Riesenwelle

durchkenterte.

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Eine Theorie zur Ent- stehung von Monsterwellen

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AUS ANDEREN HÄFEN

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VON DER ELBE ZUR MÜRITZ & NACH BERLINDAS BLAUE PARADIES

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Die breiten Gewässer der Elbe be-ginnen ihren langen Weg als kleine Rinnsale im heute tschechischen Rie-sengebirge. Nach über 1.080 Kilome-tern schließlich mündet sie bei Cuxha-ven in die Nordsee. 726 Kilometer dieser langen Reise ist sie in Deutsch-land unterwegs. Lange bevor die Elbe in ihrem Unterlauf zu einer der am stärksten befahrenen Wasserstraßen Europas wird, ist sie trotz ihrer Größe ein wunderschöner Fluss. Naturbelas-sene Auen, kleine Sandstrände, saftig grüne Wiesen säumen das Ufer.

Doch die Elbe hatte auch eine bittere Seite. Vom Ende des Zweiten Weltkriegs bis zum Fall der Mauer 1989 und der Wiedervereinigung 1990 war der Strom auch Symbol der Teilung Deutschlands und auf nahezu einhundert Kilometern sogar Grenzfluss. Scharf bewacht von be-waffneten Grenzsoldaten der DDR, war er eine unüberwindbare Barriere für frei-heitsliebende Menschen, die das Leben in der DDR nicht so angenehm fanden.

Heute ist das zum Glück Vergangen-heit. Bei Elbe Kilometer 504 öffnet sich nun für den Wasserwanderer diese so lange politisch-verschlossene Welt. Die Müritz-Elde-Wasserstraße ist eines der schönsten Wasserreviere, die es in Deutschland zu entdecken gibt. Von hier erreicht man die Müritz, die Havel und nach langer und wunderschöner Bootsfahrt, auch Berlin.

Begonnen hat alles 1990 nach der Wie-dervereinigung. Die teilweise verfallene Wasserstraße wurde grundlegend reno-viert. Mit hohen Investitionen wurden Brücken und Uferbefestigungen erneu-ert oder restauriert. Die Schleusen wur-den instandgesetzt und einige davon automatisiert.

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AUS ANDEREN HÄFEN

ZEIT NEHMEN

Bis zur Müritz liegen vor dem Wasser-wanderer ca. 180 Flusskilometer, vor-bei an verträumten Kleinstädten, alten Wäldern, artenreichen Flussauen – ma-ritimen Erlebnissen, die so in dieser An-mut selten anzutreffen sind. Nur eines sollte der Bootsfahrer – sich die Zeit nehmen, diesen schönen Törn zu genie-ßen. Abgesehen davon ist die zulässige Höchstgeschwindigkeit sowieso auf 9 km/h begrenzt. Außerdem bremsen 17 Schleusen – die meisten von ihnen mit leicht bedienbarer Selbstbedienung – den Schnellfahrdrang. Die Wassertiefen sind mit offiziellen 1,2 - 1,6 m bei Mittelwas-ser immer ausreichend und die niedrigste Brückendurchfahrtshöhe beträgt 4,2 m. Zwar scheint die Müritz-Elde-Wasserstra-ße sehr schmal zu sein, aber die geringste Durchfahrtsbereite ist 5,1 m. es ist also im-mer genügend Raum für Sportboote vor-handen. Die Strömung ist unbedeutend.

DÖMITZ BIS SCHWERIN Von der Elbe in einem scharfen Schwenk nach Steuerbord liegt Dömitz, der An-fangspunkt unserer Reise. Dömitz ist nicht nur die südlichste Gemeinde Mecklenburg-Vorpommerns. Die alte Festungsstadt, seit dem 13. Jahrhundert Festung und Burg für die jeweils wech-selnden politischen und kriegführen-den Herrscher, ist auch Teil des UNES-CO-Biosphärenreservats Flusslandschaft Mecklenburg-Vorpommern. Nicht weit entfernt liegt das Dreiländereck Meck-lenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Brandenburg. Gleich an Backbord, kurz vor dem kleinen Hafen, empfängt den Bootsfahrer der unverkennbare Wachturm der DDR-Grenzer, heute nur noch ein Relikt aus schlechteren Zeiten. Heute ist er friedlich geschmückt mit den mecklenburg-vorpommerschen Farben.Im Dömitzer Hafen, direkt vor der Schleu-se, findet der Bootsfahrer eine einfache aber schöne Kaianlage. Wie in vielen klei-nen Häfen ist die Stimmung entspannt, man spricht miteinander, fachsimpelt und erzählt von den eigenen Erlebnissen. Und es kann passieren, dass plötzlich von Bord eines Bootes die Musik eines Saxo-phons erklingt. Tom Moermond, Nieder-länder aus Zeeland, unterwegs mit seiner

MS ZILTE KRUKEL, sitzt an Deck und spielt spontan in den Abend hinein. Alle schauen herüber. Ein freundlicher großer Mann begeistert den Hafen. Nicht viele Menschen sind da, aber alle – Crews von vielleicht 10 Booten - klatschen Beifall; Hafenleben, klein aber pur. Ein anderer Bootsfahrer reicht ihm ein Bier, stößt mit ihm an. Tom fragt, ob noch mehr Musiker da sind - leider nicht. Zu gerne hätte er jetzt eine spontane Jamsession gemacht. Er hat wirklich Lust am Musizieren. 5-6 Lieder und dann ist es vorbei. Die Sonne ist untergegangen.

LANDGANG DÖMITZ Dömitz ist nur einer der Orte dieses Törns, an denen sich ein Landgang lohnt. Es ist sehr heiß an diesem Tag im Mai. Bordhund Castro leidet unter der Hit-ze. Gegenüber des kleinen Hafens auf dem alten Elbdeich spenden große alte Bäume Schatten. Der Weg führt durch die Allee zur Festung, vorbei an schönen

alten Häusern. Dömitz ist eine hübsche Stadt, mit viel Liebe gepflegt. Und hier fällt schon auf, was in vielen der klei-nen Städte wiederkehrt: Die Menschen in Mecklenburg-Vorpommern sind sehr freundlich, man grüßt sich, auch die Gäs-te, man winkt sich zu, das Moin ist auch hier alltäglich. Ich frage einen Fahrrad-händler, der vor seinem Laden steht, nach dem Weg zur Festung. Mitleidig und be-sorgt schaut er auf den Hund, er tue ihm leid, sagt er. Wir sollten doch weiter über den Alten Deich gehen, die großen mäch-tigen Linden würden Schatten spenden. Uraltes Kopfsteinplaster - was mögen diese dicken Steine schon alles gesehen haben – und wir stehen vor der Festung. Eine Zugbrücke und ein mittelalterlicher schattiger Rundbogeneingang führen in den großen Innenhof. Die Heerführer des Dreißgjährigen Krieges Wallenstein und Tilly waren hier, ebenso wüteten Schlach-ten für die Befreiung der Besetzung durch napoleonische Truppen. Das ist alles längst vorbei. Heute ist die Festung ein

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anschauliches und beeindruckendes Bei-spiel der Festungsarchitektur der Renais-sance. Ein Riesen-Erdbeer-Eisbecher vom Eiscafé Tiziano, gegenüber des Hafens, lindert zwar nicht die Hitze, schmeckt jedoch köstlich. Aber ein Gewitter zieht auf. Viele dunkle Wolken ziehen von Wes-ten über die Elbe und beenden die Hitze mit starken Windböen, heftigen Blitzen und Donnerschlägen. Alles an Bord ist gut gesichert. Ein Blitz, keine Sekunde zum Donner – also direkt über uns ein Riesenknall. Bordhund Castro bisher ru-hig im Salon unter Deck schreckt auf und springt ängstlich zur Treppe hoch. Aber Frauchen - die genausoviel Angst hat wie Castro - tröstet und beruhigt ihn. Es ist gut, bei einem solchen Wetter geschützt in einem ruhigen Hafen zu liegen.

VON DÖMITZ NACH ELDENA

09:00 Uhr. Es geht los, MEW km 0.

Das Gewitter hat die Luft gereinigt, die Maisonne strahlt wieder freundlich vom mecklenburgischen Himmel. Viele Bootsfahrer legen ohne Hektik ab – wie gesagt – auf der Müritz-Elde-Wasserstra-ße hat man es nicht eilig. Das Brückensi-gnal vor der Schleuse zeigt Rot, darüber das weiße Licht: Wenn die Durchfahrt-höhe ausreicht, können die Boote lang-sam vorfahren. Die erste Schleusung zu Berg beginnt. Und es ist die letzte für einige Zeit mit einem Schleusenwär-ter vor Ort. Herr Repenning (!) heißt er, den Namen habe ich doch von Borkum in guter Erinnerung. Meine Frage, ob er Verwandte auf Borkum habe, ver-neint er zwar freundlich, sagt aber, dass er in Hamburg noch viele Repennings kenne. Und er weist einen der Skip-per darauf hin, seinen Motor während der Schleusung abzustellen. Ein guter Hinweis, denn Motorenabgase sind in einer Schleusenkammer besonders un-angenehm. Kein Problem, der Skipper versteht und Herr Repenning und alle

weiteren Boote in der Schleuse sind zu-frieden. Der Tag fängt gut und harmo-nisch an. Und vor dem Bug Kurs voraus zeigt sich sofort, was den Wasserwan-derer in den nächsten Tagen erstaunen und gleichermaßen erfreuen wird: eine herrliche Kulturlandschaft von Wasser, Natur und Menschenwerken.

ANGENEHME SELBSTBE- DIENUNGSSCHLEUSEN Schon nach wenigen Metern verspüren die Bootsfahrer, was Entschleunigung bedeutet: Man kann nicht schnell unter-wegs sein, aber man will es auch nicht. Schon bei Kilometer 5 beginnt das Schleu-sen in Neu Kaliß. Die in den vergangenen Jahren für Selbstbedienung umgebauten Schleusen schrecken anfangs viele Boots-fahrer. Aber die Angst oder Skepsis davor weicht schnell nach den ersten eigenstän-dig durchgeführten Schleusungen. Das Prinzip ist einfach und logisch. Der Skip-per führt sein Boot an die wirklich sehr guten, ausreichend langen und stabilen Anleger heran. Er schaut, an welcher Sei-te die blaue Hebelvorrichtung angebracht ist. Durch Bewegung des Hebels wird die Schleusung eingeleitet. Große digitale Leuchtanzeiger informieren über den je-weiligen Stand der Schleusung und über die nächsten Schritte. Nach der Einfahrt in die Kammer wird durch das Bewegen des blauen Hebels in der Schleusenkam-mer das Tor geschlossen und die Schleu-sung beginnt. Wichtig ist natürlich, sich vorher zu vergewissern, ob hinter dem eigenen Boot noch weitere Boote einfah-ren wollen, bevor man die Schließung des Schleusentores einleitet.

* Fortsetzung im nächsten BURKANA

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35. BORKUMER JAZZTAGE 7. – 10. JUNI; AB 20 UHR; VERSCH. VERANSTALTUNGSORTEIn diesem Jahr präsentieren die Jazztage starke Frauen, die dem Jazz national und international längst ihre Stempel aufge-drückt haben. Allen voran die niederlän-dische Ikone Greetje Kauffeld, die seit den frühen 1960er-Jahren als swingende Sängerin mit ungewöhnlich berührender Stimme als wahrhaftige Geschichten-Er-zählerin gilt und bereits Ende der 1990er mit dem „Bird Award“ ausgezeichnet wurde. Aber auch die Sängerinnen Greta Holtrop, Cecile Verny sowie die smarten „Ladies“ beweisen, dass der Jazz schon lange keine reine Männersache mehr ist.

TÜDELTIED – DER KREATIVE FLOHMARKT 8., 22. JUNI + 13. JULI; 9 – 14 UHR VOR DER KULTURINSELTrödelmarktfans aufgepasst: Im Juni und Juli erwartet Sie von 9 – 14 Uhr direkt vor

der Kulturinsel wieder ein toller Markt für alle Schatzsucher und Schnäppchen-jäger. Schöner kann man den Samstag kaum „vertrödeln“.

TAG DES MEERES 8. JUNI; AB 10 UHR; NORDSEE AQUARIUM Anlässlich des „Tag des Meeres“ laden der Freundeskreis Nordsee-Aquarium und die Nordseeheilbad Borkum GmbH von 10 – 17 Uhr dazu ein, die Unterwasserwelt im Nordsee Aquarium kennenzulernen (Eintritt 2 €). Kinder erwartet zudem eine Bastelaktion mit Meeresmüll und ange-schwemmten Verpackungsmaterialien.

MAIBAUMAUFSTELLEN MAL ANDERS 8. JUNI; AB 15 UHR; SÜDERSTRASSEGetreu dem Motto „Auf Borkum ist al-les anders“ – wird der „Börkumer Mai-boom“ anstatt kurz vor der Mainacht erst am Samstag vor Juni errichtet. Der Grund hierfür ist jedoch nicht die frü-

here Eigensinnigkeit einiger Insulaner, sondern vielmehr, dass die Vegetation auf der Insel einige Wochen hinter der Blüte des Festlands liegt. Die eigentliche Veranstaltung „Tanz um den Maibaum“, mit Auftritt des Männerchores, der Kin-dertrachtengruppe sowie der Haupt-trachtengruppe beginnt um 18:30 Uhr, nachdem die Kirchenglocken aufgehört haben zu schlagen.

FÜHRUNG DURCH DAS HEIMATMUSEUM 10., 17., 24. JUNI + 1., 8., 15. JULI 2019; 15 UHR; HEIMATMUSEUM DYKHUS Wie haben die Insulaner früher gelebt? Wie lief der Walfang ab? Wie sieht ein Wal überhaupt aus? Aufbereitete Exponate, ein gigantisches Walskelett und historische Abbildungen im Heimatmuseum Dykhus lassen Sie die Geschichte Borkums hautnah erleben. Die beachtenswerten Ausstellun-gen zu den Themen Wohnen und Leben auf der Insel, Seebäderkultur, Seenotret-tung, Naturkunde und eine umfangreiche Sandsammlung aus aller Welt befinden

VERANSTALTUNGEN AUF BORKUM

Mit vollem Korn inden Sommer starten...

Lotsenbrot

KernigesVollkornbrot

VollkornsaatBrötchen

GerstenPoller

VOLL

GESUND!

BÄ C K E R E I M Ü L L E

R

SE I T 1 8 9 2

Nordseeinsel Borkum

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sich in sieben Räumen und drei Hallen – und lassen sich am besten während der öf-fentlichen Montag-Führungen erkunden.

SHANTYCHOR „OLDTIMER“ BLICK AUFS MEER 20. JUNI 2019; 20 UHR; KULTURINSELSeit mehr als 40 Jahren überzeugt der Borkumer Shantychor „Oldtimer“ mit einer abwechslungsreichen Show und entführt die Zuschauer dabei auf Seerei-sen in ferne Länder. Auch mit dem neuen Programm richten die Oldtimer den Blick stets aufs Meer und garantieren dabei ei-nen unvergesslichen Borkum-Abend.

OPEN SHIP IM SCHUTZHAFEN 29. JUNI; 11 – 18 UHR; SCHUTZHAFEN Wer in die Seefahrtgeschichte eintau-chen und faszinierende Schiffe aus di-rekter Nähe erkunden möchte, der sollte sich am 29. Juni auf den Weg zum Schutz-hafen machen. Neben dem Feuerschiff BORKUMRIFF, laden hier das historische

Dampfschiff und Kulturdenkmal „Prinz Heinrich“ sowie der DGzRS-Seenotretter „Alfried Krupp“ zum Open Ship ein. Am Abend findet an Bord der Prinz Hein-rich zudem die Siegerehrung der Bor-kum-Helgoland-Regatta statt.

BEACH DAYS BORKUM 5. - 7. JULI; NORDBADVom 5. bis 7. Juli geben sich Deutsch-lands beste Beachvolleyspieler erneut beim TOP 10+ Turnier die Klinke in die Hand und spielen auf Borkum um wichtige Qualifikationspunkte für die Deutschen Beachvolleyball-Meisterschaften 2019 in Timmendorfer Strand. Als besondere Highlights des Wochenendes wird es wie-der ein Live-Konzert am Freitag (mit den Topacts Pohlmann und Michael Schulte) sowie eine Beachparty am Samstag geben.

INSELMUSICAL „UP DE WALVIS“ 9. JULI; 20 – 22 UHR; KULTURINSELDie Trachtengruppe des Vereins Borku-

mer Jungens präsentiert mit dem Musical „Up de Walvis“ eine bedeutende Epoche der Inselgeschichte. Das Stück taucht dabei in die goldene Walfängerzeit ein und erzählt mit Trachten, Tanz und Musik spannende Geschichten rund um Piraten, Seemänner und mutige Frauen.

COLORFUL SAND PARTY + COLORFUL SAND HOLI 12. JULI + 13. JULI; STRAND VOR MIDDELHÜSCHE Nachdem das Holi-Festival bereits 2017 und 2018 für bunte Farben, ausgelassene Stimmung und feiernde Besucher sorg-te, heißt es auch in diesem Sommer wie-der „3, 2, 1, GO!“, bevor sich Strand und Gäste in ein leuchtendes Farbenmeer verwandeln. Das Spektakel beginnt be-reits am Freitag ab 17 Uhr mit der Color-ful Sand Party mit DEEJAY-Plus, bevor das DJ-Duo HOUSEDESTROYER am Samstag ab 14 Uhr zu den Farbwürfen einheizt.

Täglich ab 11 Uhr, durchgehend Imbiss von 11:30 - 20:30 Uhr.Dienstags Ruhetag

Täglich wechselnde Tagesgerichte.Leckere Speisen zu kleinen Preisen.Große Fischauswahl.

Neben dem Scheunenrestaurant � nden Sie Borkums größten Biergarten. Beliebte Live-Bands, Musiker und Shanty-Chöre animieren die Besucher zum Tanzen, Lachen und Singen.

Der BiergartenFreuen Sie sich schon auf die Liveauftritte

beliebter Bands im größten Biergarten Borkums!

Biergarten im Upholm-Hof | Upholmstr. 45 | 26757 Borkum | Tel.: 0 49 22 - 41 76

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Auf Ihren Besuch freuen sich Familie Hentschel & das Team vom Upholm-Hof

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