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Nordamerika - warum per Wohnmobil? · Wohnmobil in USA und Kanada. OutdoorHandbuch aus der Reihe „Basiswissen für draußen“, Band 77 ISBN 978-3-86686-410-8 4., aktualisierte

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Nordamerika - warum per Wohnmobil?

Wir stellen vor: die rollende Ferienwohnung

Was ein Wohnmobil ausmacht

Wissenswertes über Nordamerika

Vorbereitung einer Nordamerikareise

Der Flug nach Nordamerikaund die Übernahme des Wohnmobils

Mit dem Wohnmobil auf Tour

Auf dem Campingplatz, Glossar und Wohnmobilvermieter, Index

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O www.fraserway.com

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Band 77

OutdoorHandbuchFrank Noack und Stefanie Polster

Wohnmobil in USA und Kanada

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Copyright Conrad Stein Verlag GmbH. Alle Rechte vorbehalten.

Der Nach druck, die Über setzung, die Ent nahme von Abbil dun gen, Karten, Symbolen, die Wie der gabe auf foto mecha ni schem Wege (z. B. Foto -

kopie) sowie die Verwertung auf elektroni schen Daten trägern, die Einspeiche-rung in Medien wie Internet (auch auszugs weise) sind ohne vorherige schriftli -

che Genehmigung des Ver lages unzulässig und strafbar. Alle Infor mationen, schriftlich und zeich ne risch,

wurden nach be stem Wissen zu sam mengestellt und überprüft. Sie waren korrekt zum Zeitpunkt der Recher che.

Eine Garantie für den Inhalt, z. B. die immerwährende Richtigkeit von Prei sen, Adres sen, Telefon- und Fax num mern sowie Internetadressen,

Zeit- und son stigen Angaben, kann natur gemäß von Verlag und Autor - auch imSinne der Produkt haftung - nicht übernommen werden.

Die Autoren und der Verlag sind für Lesertipps und Verbesserungen (besonders per E-Mail) unter Angabe

der Auf lagen- und Seitennummer dankbar.

Dieses OutdoorHandbuch hat 160 Seiten mit 103 farbigen Illustrationen. Es wurde auf chlorfrei gebleichtem, FSC®-zertifiziertem Papier gedruckt, in

Deutschland klimaneutral hergestellt und transportiert und wegen der größerenStrapazierfähigkeit mit PUR-Kleber gebunden

Dieses Buch ist im Buchhandel und in Outdoor-Lädenerhältlich und kann im Internet oder direkt beim Verlag

bestellt werden.

Wohnmobil in USA und Kanada

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OutdoorHandbuch aus der Reihe „Basiswissen für draußen“, Band 77

ISBN 978-3-86686-410-8 4., aktualisierte Auflage 2018© BASISWISSEN FÜR DRAUSSEN, DER WEG IST DAS ZIEL und FERNWEHSCHMÖKER sind urheberrechtlich geschützte Reihennamen für Bücher des Conrad Stein Verlags

Text: überarbeitet von Frank Noack und Stefanie PolsterFotos: Frank Noack (fn), Dieter Großelohmann (dg), www.fraserway.comDer Verlag bedankt sich bei Bernie Lehmann von Fraserway Vancouver und derFirma Road Bear RV für die zahlreichen Bilder, die uns für dieses Buch zur Ver-fügung gestellt wurden.Titelfoto: Am Emerald Lake in Kanada (O www.fraserway.com)Lektorat: Marie-Luise GroßelohmannLayout: Alexandra Sauerland

Gesamtherstellung: gutenberg beuys feindruckerei

Dieses OutdoorHandbuch wurde konzipiert und redaktio-nell erstellt vom:

Conrad Stein Verlag GmbH, Kiefernstr. 6, 59514 Welver,t 023 84/96 39 12, f 023 84/96 39 13. [email protected], : www.conrad-stein-verlag.de

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Einleitung 10

Nordamerika-warum per Wohnmobil? 11Mobilität der Nordamerikaner: ein Anstoß 12Klima - Landschaft - Menschen 14USA 17Campground-Reservierungen in US-National Parks 19Kanada 19Eintrittspreise je Erwachsenen beispielsweise: 19Tiere und der Umgang mit ihnen 20Allgemeines 22„Eine Frau kann das nicht“ 23„Wir warten, bis die Kinder groß sind“ 24„Zu alt für eine Wohnmobilreise“ 25Die Freiheit des Campers 26„Die Kisten schlucken zu viel Benzin” 26Natur und Umwelt 26

Wir stellen vor: die rollende Ferienwohnung 28Die verschiedenen Wohnmobilkategorien 30Motorhomes: Class C 32Kategorie: Class A 33Kategorie Class C 34Fifth Wheel 38Pickup 39Compact RV 42Pickup Camper 42Van Conversion: Class B 42Wohnmobile für Behinderte 44Durchschnittlicher Benzinverbrauch (Liter auf 100 km) 46Wo kann man Wohnmobile mieten? 47Sicherungsschein des Reiseveranstalters 47

Was ein Wohnmobil ausmacht 48Einführung 49Das Basisfahrzeug 49

Inhalt

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Das Schlafzimmer 55Küche und Wohnzimmer 58Nasszelle und Tanks 64Stauraum 68Besonderheiten 69

Wissenswertes über Nordamerika 71Einführung 72Codes für Provinzen und Staaten 72Führerschein 72Maße und Gewichte 73Berechnung des Benzinverbrauchs 75Vergleich der Berechnungsmethoden 76Kleidung 76

Vorbereitung einerNordamerikareise 77Hinweise für die Reise- und Routenplanung 78Fremdenverkehrsämter und ihre Vertretungen 79Automobilclubs als Informationsquellen 79KOA-Campgrounds 80Hinweise für besondere Routen 82One-Ways, Überführungsfahrten 83Einführung 86Veranstalter: Es gibt solche und solche 86Umsetzung der Konditionen der Vermieter 86Preisbildung 87Vermieterkonditionen 89Problematik der Direktbuchung beim Vermieter 91

Der Flug nach Nordamerika und die Übernahme des Wohnmobil 93Hilfsmittel 94Wichtig: Die Flugzeiten 94Anfahrt zum Flughafen 94Nach dem Interkontinentalflug 94Kontakt zum Vermieter 95

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Transfer vom Hotel zur Vermietstation 95Abholung durch den Vermieter 95Einführung in das Wohnmobil 96Checkliste für die Wohnmobilübernahme 98Checkliste 99Mietvertrag 101Alter des Fahrers 101Versicherungen: Haftpflicht und Kasko, Selbstbeteiligung 101Kautionen 103Campingausrüstung 104Zur Campingausrüstung gehört in der Regel ... 105Karten, Bücher und Informationsmaterial 108Vorbereitungen für den Start 109Der erste Einkauf 110Supermarkt 110

Mit dem Wohnmobil auf Tour 111Versorgung und Entsorgung unterwegs 112Verkehrsregeln 115Fahren wie die Amerikaner 115Geschwindigkeitsbeschränkungen 116Verkehrsampeln 117Verkehrskontrollen 117Verkehrsschilder 117Ungewohnte Verkehrsregeln 118Fahren mit Abblendlicht 119Lichthupe 119Fahren unter dem Einfluss von Alkohol 120Straßenzustand 120Sicherheit im Verkehr 120Geschlossene Türen 120Überholen 121Konvoi 121Sicherheitsabstand 121Bergfahrten, Pässe 121Seitenwind 123Mitnahme von Anhaltern 123Tachoprüfung 123Rückwärtsfahren 124

8 Inhalt

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Reifendruckprüfung 124An der Tankstelle 124Flash Flood und andere Naturgewalten 124Mögliche Probleme 125Defekte und ihre Reparaturen 125Reifenwechsel 126Verkehrsunfall 127Fahrerflucht 128Sicherheitsaspekte und Notfallhilfe 128Was tun, wenn ... 128

Auf dem Campingplatz 130Allgemeines 131Private und öffentliche Campgrounds 131Campground-Etikette 131Private Campingplätze 132Öffentliche Campingplätze 133Hook-ups 134Reservierungen 136Lagerfeuer 136Packen: Die letzte Nacht auf dem Campground 139Rückgabe des Wohnmobils 141

Glossar 142

Wohnmobilvermieter 154Wohnmobilvermieter und ihre Stationen 155

Inhalt 9

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Nordamerika-warum per Wohnmobil?

In Kanada auf dem Highway 99kurz vor Lillooet (dg)

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Mobilität der Nordamerikaner: ein Anstoß

Die Nordamerikaner sind wegen der Notwendigkeit, einen riesigen Kontinent zuerforschen und zu besiedeln, weitaus mobiler geblieben als die Europäer. Beruf-liche Flexibilität ist in Nordamerika viel verbreiteter als in Europa. Was Wunder,dass es „drüben“ für Menschen, die nicht immer am gleichen Ort wohnen wollenoder können, Mobile Homes gibt, Häuser, die man von einem Ort zum anderenversetzen kann. Oft begegnet man auf den Highways solchen ganzen oder halbenHäusern, gezogen von großen Lkw, vor denen oft ein Wagen mit der WarnungWide Load herfährt. Der Begriff Mobile Home darf nicht auf Fahrzeuge zuUrlaubszwecken angewandt werden, denn die heißen RV oder Recreational Vehi-cles, wörtlich übersetzt Freizeit- oder Erholungsmobile.

Erst nach dem Zweiten Weltkrieg begannen in Amerika die Campingfahrzeugeihren Siegeszug: Da waren zuerst die Trailer, in denen die Tin Can Tourists reis -ten. Das war vielleicht weniger eine „Reiseform“ als eine Ideologie: Komfort warein Schimpfwort, die Camper sahen sich als Nomaden, die zumindest für einekurze Zeit aus dem geregelten Alltag flohen.

Diese Entwicklung war nicht grundlegend anders als bei uns, nur wesentlichfrüher. Schon bald wurden die Caravans besser, die Firma Airstream baute strom-linienförmige Trailer mit einer Außenhaut aus Aluminium wie im Flugzeugbau.Und aus den gezogenen „Blechdosen“ wurden selbstfahrende Apartments mitKomfort, ausgestattet mit allen Raffinessen wie eingebautem Fernseher, eingebau-ter Kaffeemaschine, Möbeln „antik“ und Polstern „Marke Plüsch“.

Die Mobilität findet ihren Ausdruck zwangsläufig auch in der Art, wie Nord-amerikaner selbst Urlaub machen. Da sind einerseits die kurzen, aber erlebnisrei-chen Flüge in die Casinos der Glücksspiel-Hochburgen wie Las Vegas, Reno unddem aufstrebenden Laughlin in Nevada; Atlantic City, NJ und Dawson City, YT inder Tradition des Klondikegoldrauschs von 1898. Da sind andererseits die ver-längerten Wochenenden, an denen viele Kanadier und Amerikaner mit ihren Cam-pingfahrzeugen in die Berge oder an Flüsse und Seen fahren.

Die Transporterauslieferungen für 2017 beliefen sich auf 504.599 Einheiten,ein Anstieg von 17,2 % im Vergleich zu 2016. Das Wachstum in diesem Jahr

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führt zu einem Wachstum der Großhandelslieferungen in acht aufeinanderfolgen-den Jahren, da sich die Branche von den Auswirkungen der Großen Rezessionerholt hat.

Im Jahr 2016 wurden insgesamt 430.691 Lkw-Sendungen ausgeliefert, einPlus von 15,1% gegenüber dem Vorjahr. Dies war der siebte jährliche Anstieg inFolge.

Aktuelle Versandhistorie:JAHR RV-Verkauf PROZENTUALE VERÄNDERUNG2017 504,599 17,2 %2016 430,691 15,1 %2015 374,246 4,9 %

Bei aller Attraktivität Nordamerikas: Nach neuesten Umfragen waren es 10 %der deutschen Urlauber, die Kanada und USA 2017 für eine Reise gewählt hat-ten. Als „besonders wichtig“ für den Urlaub sehen die Befragten genau das an,was das Wohnmobil bietet (Auswahl):w „keinen Stress haben, sich nicht unter Druck setzen lassen“ 59 %w „frei sein, Zeit haben“ 54 %w „frische Kraft tanken“ 53 %w „Natur erleben“ 43 %w „neue Kontakte“ 25 %

Wer schon mit dem Wohnmobil in Nordamerika gereist ist, braucht kaumeinen erneuten Anstoß für eine Wiederholung. Obwohl die Welt so groß ist undso viele Reize bietet, gibt es für Kanada und die USA einen hohen Anteil anUrlaubern, die nicht jährlich, aber von Zeit zu Zeit eine Wohnmobilreise unter-nehmen. Denn diese Art zu reisen und Land und Leute zu erleben, hat etwas Fas-zinierendes.

Und wer noch nie „drüben“ war, sollte einmal ausprobieren, wie es ist, unab-hängig, aber mit Komfort durch beeindruckende Landschaften zu bummeln, zubleiben, wo es besonders schön ist, den Alltag zu vergessen und Dinge zu tun,die man noch nie getan hat: auf einem Raft genannten Schlauchboot durchStromschnellen fahren; mit einem Kanu auf einen See hinauspaddeln; auf einerRanch reiten; mit einem kleinen Flugzeug über Gletscher fliegen; einen Ausflug

Nordamerika - warum per Wohnmobil? 13

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Wir stellen vor:die rollende Ferienwohnung

(O www.fraserways.com)

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Einführung

Camper, und Motorhomes sind mobile Ferienwohnungen, komfortable Apparte-ments auf Rädern. Sie sind ausgestattet mit allem, was Unabhängigkeit undBequemlichkeit garantiert und genau die richtigen Fahrzeuge für jeden, der dieWeite des nordamerikanischen Kontinents im wahrsten Wortsinn „erfahren“ underleben will. Wohnmobile passen gut zu einem naturnahen Urlaub. Auch wennSie dies schon einmal gehört oder gelesen haben: Besser können wir es nicht for-mulieren.

Das Angebot der deutschen Reiseveranstalter ist vielfältig; die Wohnmobil -typen reichen vom Geländewagen mit Schlafmöglichkeit bis zum luxuriösen11 Meter-Bus mit allen Schikanen. In der Darstellung der Wohnmobile in denProspekten gibt es Unterschiede, die manchmal verwirrend sein können. Wir ver-suchen deshalb, die Fahrzeuge zu kategorisieren und eine Übersicht zu erstellen,die auf die wesentlichen Merkmale der einzelnen Kategorien abstellt.

Wir gehen bei der Beschreibung der Wohnmobile vom Grundsätzlichen aus.Es spielt für uns keine Rolle, ob die Küchenzeile links oder rechts ist, das WCvorn oder hinten. Sie sollten sich als Mieter auch nicht auf die in den Veranstal-terprospekten oder in diesem Buch abgedruckten Grundrisse versteifen, denn siesind - und das steht auch in allen Ausschreibungen - „typisch“, aber nicht ver-bindlich. Nur dann, wenn ein Vermieter von einem bestimmten Wohnmobiltyp nureine einzige Auslegung, produziert im gleichen Jahr, in seiner Flotte hätte, wäre dasmöglich. Aber das ist so selten der Fall, dass man diesen Aspekt vergessen kann.

Die meisten Vermieter kaufen Fahrzeuge unterschiedlicher Hersteller in denverschiedensten Auslegungen, manchmal, wenn ein Fahrzeug dringend gebrauchtwird, auch in einer Auslegung, die für das Mietgeschäft weniger sinnvoll ist als fürden Verkauf an Einheimische. Darin liegt ein besonderes Problem: Für Mietergeeignete Auslegungen müssen nicht mit denen übereinstimmen, die sich kana-dische oder amerikanische Käufer wünschen, und hier muss der Vermieter Kom-promisse machen. Denn je besser er die Fahrzeuge nach der Saison gebrauchtverkaufen kann, desto eher kann er für die nächste Saison neue Fahrzeuge in dieFlotte nehmen. Deshalb gibt es, obwohl das im Vermietgeschäft eigentlich sinn-voll wäre, in Nordamerika fast keine Wohnmobile mit Dieselmotor. Vertrauen Sieda auch nicht Ihrem Reisebüro, wenn die Ihnen eins versprechen.

Die Hersteller von Wohnmobilen in Kanada und den USA zeigen beim Bauder Fahrzeuge die gleiche Grundhaltung wie beim Hausbau: Es wird nicht für dieEwigkeit produziert. Da werden Leitungen für Wasser und Gas oder die flexiblen

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Schläuche für die Warmluftheizung großzügig durch die Schränke geführt,manchmal kaum verkleidet, und hinter vielfach zu kurz geratenen Schubladenwird Raum verschwendet, weil es vielleicht die Schubladen gerade nur in einerGröße konfektioniert gibt. Vieles wirkt für „pingelige“ Europäer wie mit der hei-ßen Nadel gestrickt. Was haben wir nicht alles gefunden, wenn einmal etwas voneinem Schrankboden abgerutscht war, weil der Hersteller den vorhandenen Spaltschlicht in Kauf genommen hatte!

Diese Medaille hat aber auch noch eine andere Seite: Es kommt den Nord-amerikanern zwar auf Sicherheit, aber nicht auf letzte Perfektion an, die das Pro-dukt beträchtlich verteuern würde, sondern auf ein gutes Produkt zu einem gutenPreis. Wenn man mit dem gegebenen Raum nicht auskommt, dann macht mandas Wohnmobil einfach ein bisschen länger. Es muss nicht gespart werden, solan-ge Benzin preiswert ist. Es muss kein Qualitätsstandard zugrunde gelegt werden,bei dem sich die Produkte nicht verkaufen lassen. Und was nicht verkauft werdenkann, steht auch nicht zur Miete zur Verfügung.

Wenn Sie Eigentümer eines europäischen Wohnmobils sind, sollten Sie sichdavor hüten, bestimmte Dinge vorauszusetzen, die Ihnen im eigenen Fahrzeugwichtig sind, die aber der Vermieter für das Mietgeschäft als wenig sinnvoll oderstörend empfindet. Vor allen Dingen diskutieren die Angestellten des Vermietersnicht gern über Dinge, auf die sie keinen Einfluss haben und von denen sie viel-leicht auch zu wenig wissen.

Wir haben es immer wieder erlebt, dass sich europäische Urlauber mit demPersonal an der Vermietstation gestritten haben, manchmal zu Recht unter Beru-fung auf den Prospekt des Reiseveranstalters, aus dem sie das Wohnmobilgebucht hatten - aber dafür ist der Vermieter nicht zuständig. Unstimmigkeiten,die sich aus der Ausschreibung des Veranstalters ergeben, sind mit diesem nachder Rückkehr aus dem Urlaub zu klären.

Die verschiedenen WohnmobilkategorienAußer der Typbezeichnung oder Fahrzeugkategorie spielt die Länge der Wohn-mobile eine Rolle. Bei gleichem Grundriss können zwei Fahrzeuge unterschiedlichlang sein, wenn sie Chassis von verschiedenen Herstellern haben. Deshalb solltenSie die Fahrzeuglänge nur zur Orientierung benutzen. Ein Fuß länger oder kürzerist, wenn sonst alles übereinstimmt, nicht entscheidend. Die Wohnmobillängewird von den Herstellern oder Vermietern oft in die Typenbezeichnung aufgenom-men, z. B. RV22 (22 ft = 6,70 m) oder TC19 (19 ft = 5,80 m). Uns kommt esvorrangig auf den Komfort und die Schlafmöglichkeiten an. Fahrzeuge

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Vorbereitung einerNordamerikareise

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Hinweise für besondere Routen

Es gibt einige Straßen, die nur unter Einschränkungen oder überhaupt nicht mitdem Wohnmobil befahren werden dürfen, und zwar aus unterschiedlichen Grün-den. Unter diesem Aspekt sind die Veranstalterprospekte besonders gründlich zulesen. Einige Beispiele:

w Die Vermieter erlauben die Fahrt durch das Death Valley (Tal des Todes)zwischen Kalifornien und Nevada nur in der Wintersaison. Im Sommer istes zu heiß, und wenn ein Wohnmobil liegen bleibt, kommen unverhältnis-mäßig hohe Kosten auf den Vermieter zu, um das Fahrzeug wieder flott zumachen.

w Die meisten Vermieter untersagen die Einreise nach Mexico oder erlaubennur die Fahrt auf der Halbinsel Baja California, und das nur mit Zusatzver-sicherungen und manchmal bei Ausschluss aller Haftungsgrenzen für denMieter. Das gleiche gilt für Kanada.

82 Vorbereitung einer Nordamerikareise

Diesen Highway dürfen Sie benutzen: der Trans Canada Highway - hier imBanff Nationalpark. Die Brücken sind speziell dafür gebaut worden, dassdie Tiere, die ansonsten durch einen Zaun davon abgehalten werden, aufdie Straße zu laufen, hier die Seite wechseln können (fn)

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w Die Fahrt nach Alaska, in das Yukon Territorium und die Northwest Terri-tories wird von vielen Vermietern gänzlich untersagt oder nur mitbestimmten Wohnmobiltypen erlaubt, und dann mit zusätzlichen Gebüh-ren. Auch wenn der Alaska Highway inzwischen überwiegend zu einerbreiten Straße mit weiten Kurven ausgebaut und fast durchgängig geteertist, wollen manche Vermieter ihre Fahrzeuge nicht im Norden fahren las-sen. Es gibt aber auch Vermieter, die diese Zielgebiete ohne Zusatzkostenproblemlos, wenn auch nur mit Voranmeldung, erlauben.

w Der Highway 20 in British Columbia von Williams Lake nach Bella Cooladarf mit den Wohnmobilen einiger Vermieter überhaupt nicht oder nurzum Teil befahren werden. Bei diesen Vermietern scheidet die Fährpassageentlang der Discovery Coast aus (Port Hardy auf Vancouver Island - BellaCoola).

w Auf dem Dempster Highway gibt es zwischen Dawson City, YT und FortMcPherson, NT auf einer Strecke von knapp 600 km nur eine Tankstellein Eagle Plains. Für diese Strecke bieten die Vermieter, die die Fahrt dort-hin erlauben, gegen Bezahlung und bei vorheriger Bestellung an: Reser-vekanister (Jerry can) und zusätzliches Reserverad (Extra spare wheel).Einige Vermieter erlauben die Fahrt auf dem Dempster Highway überhauptnicht.

w Apache Trail: Östlich Phoenix (AZ) zweigt der z. T. ungeteerte ApacheTrail bei Apache Junction vom Highway 60 ab, führt als State Route 88zum Roosevelt Lake und trifft den Highway 60 wieder zwischen Miami(AZ) und Globe (AZ). Etwa 40 km sind Schotterstrecke, die die Vermietertrotz eindrucksvoller Landschaft nicht erlauben.

One-Ways, ÜberführungsfahrtenFür viele Nordamerikareisende scheint es ein Traum zu sein, dem kanadischenWappenspruch „a mari usque ad mare“ zu folgen und den Kontinent von Ozeanzu Ozean zu durchqueren. Der Transcanada Highway hat von St. John’s (NF) bisVictoria (BC) eine Länge von 7.821 km - ein Programm für mehr als einen durch-schnittlichen Jahresurlaub!

Da es an beiden Endpunkten des Highways keine Wohnmobile zu mieten gibt,reduziert sich die Distanz ein wenig auf die Strecke zwischen Halifax (NS) undVancouver (BC) aber das macht fast keinen Unterschied, zumal es Fähren nachNewfoundland und Vancouver Island gibt.

Vorbereitung einer Nordamerikareise 83

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Index

(O Road Bear)

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A/BAutomobilclubs 79Basisfahrzeug 49Benzinverbrauch 45Besonderheiten 19, 69, 131

CCampgrounds 131Campingausrüstung 104Class A 33Class B 42Class C 34Codes 72Compact RV 42

D/EDirektbuchung 91Dreigang-Automatikgetriebe 49Einführung 29Einkauf 110Entsorgung 112

FFifth Wheel 38Fremdenverkehrsämter 79Führerschein 72

G/I/KGewichte 73Informationsmaterial 108Kautionen 103Kleidung 76Klima 14KOA-Campgrounds 80Küche 58

MMaße 73Mietvertrag 101Motorhomes: Class C 32

NNasszelle 64Natur und Umwelt 26Naturwunder und Nationalparks 17Notfallhilfe 128

O/POne-Ways 83, 85Pickup 39Pickup Camper 42

RReise- und Routenplanung 78Reiseveranstalter 86Reparaturen 125Rückgabe 141

SSchlafzimmer 55Sicherheit im Verkehr 120Sicherungsschein 47Stauraum 68

TTanks 64Tiere 20

VVerkehrsregeln 115Verkehrsunfall 127

Index 159

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Vermieterkonditionen 89Versicherungen 101Versorgung 112Vorsorgemaßnahmen 94

WWohnmobile für Behinderte 44Wohnmobilkategorien 30Wohnmobilübernahme 98Wohnmobilvermieter 155Wohnzimmer 58

160 Index

Inmitten der Natur können Sie herrliche Urlaubsstunden genießen (O Road Bear)

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