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Qualitätssicherungsvereinbarung mit Lieferanten Teil 1 - Qualitätsvorausplanung 1 Zweck Die Qualitätsvorausplanung begleitet die Entwicklung eines Produktes und soll sicherstellen, dass alle Anforderungen des Kunden erfüllt werden. Das Ziel ist die zeitgerechte Bereitstellung eines Qualitätsproduktes zu gewährleisten. Zur Durchführung der Entwicklungstätigkeiten müssen die Ziele des Projektes und die Kommunikationswege zwischen den Verantwortlichen (Kunden, Lieferanten, Unterlieferanten) festgelegt sein. Zur permanenten Abstimmung und der kontinuierlichen Überprüfung des Projektfortschritts werden Meilensteine vereinbart, an denen festgelegte Aktivitäten abgeschlossen sein müssen. Zu diesen Zeitpunkten wird die Erfüllung bzw. der Status überprüft. Vorgabetermine sind dabei grundsätzlich einzuhalten. Bei positiver Bewertung werden nachfolgende Aktivitäten freigegeben, bei Nicht-Erfüllung müssen Abstell- bzw. Korrekturmaßnahmen eigenverantwortlich durch den Lieferanten eingeleitet, verfolgt sowie das weitere Vorgehen abgeklärt werden. Damit soll sichergestellt werden, dass alle Aktivitäten termingerecht erledigt und notwendige Änderungen frühzeitig erkannt bzw. späte Änderungen vermieden werden können. S 296001-1 Seite 1 von 24 Ausgabe: März 2004

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Qualitätssicherungsvereinbarung mit LieferantenTeil 1 - Qualitätsvorausplanung

1 Zweck

Die Qualitätsvorausplanung begleitet die Entwicklung eines Produktes und soll sicherstellen, dass alle Anforderungen des Kunden erfüllt werden. Das Ziel ist die zeitgerechte Bereitstellung eines Qualitätsproduktes zu gewährleisten.

Zur Durchführung der Entwicklungstätigkeiten müssen die Ziele des Projektes und die Kommunikationswege zwischen den Verantwortlichen (Kunden, Lieferanten, Unterlieferanten) festgelegt sein. Zur permanenten Abstimmung und der kontinuierlichen Überprüfung des Projektfortschritts werden Meilensteine vereinbart, an denen festgelegte Aktivitäten abgeschlossen sein müssen. Zu diesen Zeitpunkten wird die Erfüllung bzw. der Status überprüft. Vorgabetermine sind dabei grundsätzlich einzuhalten.

Bei positiver Bewertung werden nachfolgende Aktivitäten freigegeben, bei Nicht-Erfüllung müssen Abstell- bzw. Korrekturmaßnahmen eigenverantwortlich durch den Lieferanten eingeleitet, verfolgt sowie das weitere Vorgehen abgeklärt werden. Damit soll sichergestellt werden, dass alle Aktivitäten termingerecht erledigt und notwendige Änderungen frühzeitig erkannt bzw. späte Änderungen vermieden werden können.

2 Verantwortung

Der Lieferant ist für die termingerechte Planung, Durchführung und Dokumentation aller Aktivitäten der Qualitätsvorausplanung (APQP) vollständig verantwortlich. Er legt entsprechend seiner Organisation Verantwortliche für die einzelnen Aktivitäten fest. Beim Kunden sind die Fachabteilungen entsprechend ihrem Aufgabengebiet oder benannte Projektverantwortliche (je nach Projekteinstufung) für die Zusammenarbeit mit dem Lieferanten verantwortlich.

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Qualitätssicherungsvereinbarung mit LieferantenTeil 1 - Qualitätsvorausplanung

3 Projektdefinition und Statusberichte

Die Produkt-/Prozessentwicklung wird in drei Projektklassen eingestuft (siehe Abbildung 1) und erfordert je nach Klasse bestimmte Aktionen und Vorgehensweisen beim Lieferanten. Die jeweiligen Anforderungen bzw. die Einstufung gibt der Kunde bei der Anfrage oder Auftragserteilung bekannt. Die Projektarbeit muss, nach der Qualitätsvorausplanung (APQP), wie nachfolgend beschrieben abgewickelt werden. Im Verlauf des Projektfortschritts sind aufgrund unvorhergesehener Risiken Änderungen bezüglich der Projektklasse und der damit verbundenen Planungsaktivitäten möglich.

3.1 Neues System oder komplexes Produkt - PE 1Üblicherweise wird z.B. die Entwicklung eines neuen Systems oder komplexen Produkts als Sonderproduktentwicklung deklariert.Aufgrund des Projektumfangs bzw. -risikos wird die Projektarbeit seitens des Lieferanten gemäß der nachfolgend beschriebenen Qualitätsvorausplanung mit allen Elementen gefordert und beinhaltet ein Qualitätsentwicklungsgespräch zwischen dem Kunden und qualifiziertem Personal des Lieferanten. Der Lieferant berichtet zu den vom Kunden festgelegten Gateway-Terminen (4.1.2) oder in Eigenverantwortung: vier Wochen nach Auftragsbestätigung acht Wochen vor Erstbemusterung und zur Erstbemusterung sowie rechtzeitig bei Terminproblemen (APQP-Element-Status gelb oder rot)Die Berichterstattung erfolgt mit dem APQP-Status-Bericht (siehe Anlage 1). Der Kunde gibt den Serienproduktions-Prozess durch Prozessabnahme / -audit beim Lieferanten frei.

3.2 neues Produkt / neuer Prozess - PE 2Üblicherweise wird z.B. die Entwicklung eines neuen Produktes mit hohem Koordinationsaufwand, Varianten bestehender Produkte oder Produkte neuer Herstelltechnologie als Standardprodukt-entwicklung eingestuft.Die Projektarbeit gemäß der nachfolgend beschriebenen Qualitätsvorausplanung mit allen Elementen wird hauptsächlich in Eigenverantwortung beim Lieferanten durchgeführt.Der Lieferant berichtet nach Vereinbarung oder eigenverantwortlich bei Projektstart und Projektende sowie rechtzeitig bei Terminproblemen (APQP-Element-Status gelb oder rot) zu allen APQP-Elementen mit dem APQP-Status-Bericht.

3.3 Standardprodukt - PE 3Diese Stufe umfasst eine reduzierte oder vereinfachte, aber z.B. über Meilensteine geregelte Projektarbeit in voller Eigenverantwortung des Lieferanten.Die Vorgehensweise und das Berichten an den Kunden ist freigestellt. Es kann APQP oder eine analoge Methode eingesetzt werden. Die organisatorische Absicherung muss durch das QM-System des Lieferanten gewährleistet sein. In dieser Stufe 3 erfolgt üblicherweise die Lieferung eines Standardproduktes.

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Qualitätssicherungsvereinbarung mit LieferantenTeil 1 - Qualitätsvorausplanung

3.4 Einstufung der Projekte

PE 1: In Kombination mit PPAP (Serienteil-Freigabeverfahren) Vorlagestufe 2, 3, 4 oder 5PE 2: In Kombination mit PPAP (Serienteil-Freigabeverfahren) Vorlagestufe 2, 3 oder 4 PE 3: In Kombination mit PPAP (Serienteil-Freigabeverfahren) Vorlagestufe 1 oder 2

3.5 ProjektfortschrittüberwachungFür ein einfaches und strukturiertes Vorgehen zur Überwachung des Projektfortschrittes ist das APQP-Verfahren anzuwenden und zur Berichterstattung wird der APQP-Report verwendet.

Erfolgen im Verlauf des Projektes Änderungen, die Auswirkungen auf die bereits erstellte Dokumentation haben, sind alle relevanten Dokumente anzupassen.Projektbezogen kann die Betrachtung weiterer Elemente zur Sicherung der Qualität notwendig werden.

Der Kunde behält sich unabhängig von der Projektklasse vor, jederzeit den Projektfortschritt durch Qualitätsgespräche oder Projektaudits zu überprüfen.

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PE 1Neues System oder komplexes Produkt

(z.B. neue Technologie und neuer Lieferant, hohes

finanzielles Risiko)

PE 2Neues Produkt /neuer

Prozess(z.B. neues Produkt bei bekanntem Lieferanten,

bekanntes Produkt bei neuem Lieferanten, überschaubares

finanzielles Risiko)

PE 3Standardprodukt

(neue Anwendung eines bekannten Produktes und

bekannter Lieferant)

Höchste Anforderung

Bemusterung Projektarbeit gemäß APQP Statusberichtmeldungen

(siehe Abs. 3.1) Projektgespräch nach PEP-

Gateways Prozessabnahme / -audit

nach Kundenvorgabe

Mittlere Anforderung

Bemusterung Projektarbeit gemäß APQP Eingeschränkte

Statusberichtmeldungen (siehe Abs. 3.2)

Projektgespräche bei Bedarf Prozessabnahme / -audit bei

Bedarf

Geringe Anforderung

Bemusterung Terminplanung mit

vereinfachter Projektarbeit

Abb. 1: Einstufung der Projekte

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Qualitätssicherungsvereinbarung mit LieferantenTeil 1 - Qualitätsvorausplanung

4 Verantwortung des Lieferanten

Lieferantenklasse

Anforderungspunkte

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Projekteinstufung PE PE - - - - - -1 2 3 1 2 3

1) Festlegen der Bezugsquelle/Kundenauftrag K K K K K K K K2) Kundenvorgaben K K K K K K K2a) Vertragsprüfung S S R S S R3) Craftsmanship (Erscheinungsbild) S S R S S R4) System-FMEA Produkt/Design-FMEA S S R K K5) Designprüfung S S R K K6) Design-Verifizierungs-Plan (DVP) S S R K K7) Qualitätsplanung Unterlieferant 1) S S R S S R8a) Einrichtungen, Werkzeuge S S R S S R R8b) Prüfmethoden, Prüfmittel S S R S S R K R R8c) Notfallplan S S R S S R R R9) Prüf-/Kontrollplan für Prototypenteile S S R S S R R10) Herstellung und Prüfung Prototypenteile S S R S S R11) Zeichnungen/Spezifikationen (Design-Freeze) S S R S S R K K12) Herstellbarkeitsbestätigung 2) S S R S S R R R13) Prozessflussdiagramm und Layout Serie S S R S S R R13a) Logistik/Zulieferkonzept S S R S S R13b) Prozessentwicklung / Process Freeze S S R S S R R14) System-FMEA Prozess / Prozess-FMEA S S R S S R R15) Messsystemanalyse und Prüfmittelfähigkeit S S R S S R R R16) Vorserien- / Serienanlaufprüfplan S S R S S R R17) Prozessanweisungen S S R S S R R R18) Verpackungsmaterial & Spezifikation S S R S S R R R19) Produktionsprobelauf S S R S S R R R20) Serienprüfplan / Kontrollplan S S R S S R R R R21) Vorläufige Prozessfähigkeitsstudie S S R S S R R R22) Technische Tests an Serienteilen S S R S S R K R23) Erstbemusterung S S S S S S S S S S S3) S

S = APQP-Element in Verantwortung des Lieferanten, APQP Statusbericht erfolgt durch den LieferantenR = APQP-Element in Verantwortung des Lieferanten, Projektdokumentation verbleibt beim Lieferanten. Vorlage / Einsicht

wird auf Kundenwunsch gewährtK = APQP-Element in Verantwortung des Kunden

1) Gilt für Unterlieferanten mit Produkt und Prozessentwicklung2) Die Herstellbarkeitsbestätigung (siehe Formblatt) muss unabhängig von der Projekteinstufung mit der

Auftragsannahme- / bestätigung schriftlich erfolgen.3) Bei Komplettwerkzeugentwicklung bzw. Vorstellung von Teilen aus dem Werkzeug. Bei Werkzeug-Einzelteil-/-

zubehörherstellung ist ersatzweise der Eintrag der Messwerte in die Kundenzeichnung zulässig.

Hinweis: Die hier dargestellten Anforderungen können durch gesonderte Vereinbarungen außer Kraft gesetzt werden, z.B. wenn besondere kundenspezifische Anforderungen des Endkunden vorliegen.

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Qualitätssicherungsvereinbarung mit LieferantenTeil 1 - Qualitätsvorausplanung

4.1 Produktentstehungsprozess (PEP)Der vom Kunden angestrebte Ablauf für den Produktionsentstehungsprozess ist in Abbildung 2 aufgezeigt und stellt die Grundlage zur gemeinsamen, strukturierten Durchführung von Projekten dar. Abweichungen beim Lieferanten sind melde- und genehmigungspflichtig. Der Produktionsentstehungsprozess besteht aus Phasen, die jeweils durch Meilensteine, sogenannte Gates, getrennt sind, und beinhaltet Prozesse, die während der Phasen durchlaufen werden müssen.

4.1.1 Phasen des ProduktentstehungsprozessesDefinitionsphase (zwischen Gate F0 und F1)Auf der Basis von aussagefähigen Anfrageunterlagen findet in der Definitionsphase die Konzeptarbeit an Produkt und Prozess sowie die Projektplanung statt. Die Ergebnisse dieser Arbeit sind Grundlage für die Erstellung des Angebots.

Prototypenphase (zwischen Gate F1 und F2)In der Prototypenphase wird – ausgehend vom Produktkonzept – die Produktfunktion entwickelt und mit Hilfe des „Design-Verifizierungs-Plans (DVP)“ nachgewiesen. Parallel hierzu finden Entwicklung und Festlegung von Serienfertigung und -montage statt. Ein Produktkonzept wird erstellt und bis zum ersten Layout entwickelt.

Optimierungsphase (zwischen Gate F2 und F3)Die Optimierungsphase dient der Abstimmung von Produkt und Prozess sowie zwischen Kunde und Lieferant. Parallel hierzu wird die Fertigung im Detail geplant sowie mit dem Kunden die Einzelheiten bezüglich Verpackung und Logistik vereinbart.

Serienvorbereitungsphase (zwischen Gate F3 und F4)In der Serienvorbereitungsphase erfolgt der Aufbau, die Einrichtung und die Endabnahme der Serienfertigungseinrichtungen. Das Personal wird entsprechend geschult. Die Serienerstmuster und die Pilotserie zur Prozessoptimierung werden hergestellt.

Hochlaufphase (zwischen Gate F4 und F5)Die Hochlaufphase nach dem Start der Serienfertigung (SOP) leitet die Entwicklung in die stabile Produktionsphase über. Der Hochlauf der Serienfertigung wird vom Projektteam begleitet. Alle zur Erreichung der Produktivitäts- und Kostenziele notwendigen Maßnahmen werden durchgeführt.

4.1.2 Prozesse des ProduktentstehungsprozessesDie einzelnen Prozesse innerhalb des PEP sind in Form von Pfeilen dargestellt, die durch ihre Länge die zeitliche Erstreckung innerhalb der Phasen veranschaulichen. An den Gates (F1-F5) ist sicherzustellen, dass die in der vorangegangenen Phase abgeschlossenen Prozesse auch beendet und gemäß Kundenanforderung dokumentiert sind.

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Qualitätssicherungsvereinbarung mit LieferantenTeil 1 - Qualitätsvorausplanung

Abb 2: Zeitstrahl des Produktentstehungsprozesses für Zukaufteile

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Qualitätssicherungsvereinbarung mit LieferantenTeil 1 - Qualitätsvorausplanung

4.2 APQP-Elemente

4.2.1 Kundenauftrag (APQP 1)Ziel: Formelle Zusage des Kunden mit dem Lieferanten zusammenzuarbeiten (Kundenauftrag, Nomination Letter etc.), damit Investitionen zeitgerecht getätigt werden können.

Erwartungen: Der Kunde wählt einen Lieferant aus und teilt die Entscheidung dem Lieferanten mit.

Dokumentation/Nachweis:Kundenauftrag, Nomination Letter

4.2.2 Kundenvorgaben (APQP 2)Ziel: Vermeidung von Missverständnissen durch eindeutige Vorgaben

Kundenvorgaben sind Konstruktionskriterien und Programmanforderungen, z.B. Zeichnungen, Spezifikationen und Lastenhefte, die zur Einleitung des APQP-Prozesses des Lieferanten erforderlich sind.

Erwartungen:Der Lieferant muss zur Erfüllung der Anforderungen das Grundsystem kennen sowie die notwendigen System- und Baugruppenkonstruktionen und -spezifikationen von Kunde erhalten, z.B.: Umgebungsbedingungen Funktionelle Leistungsanforderungen Abmessungen/Dimensionen Gewicht Material

Für die Produktentwicklung werden Zuverlässigkeits- und Qualitätsziele auf Grundlage der Anforderungen, der Programmziele und der Zuverlässigkeitserfordernisse erstellt.

Dem Lieferanten werden die Zuverlässigkeits- und Qualitätsziele je nach Bedarf an das System, Subsystem oder die Baugruppe mit folgenden Zielbereichen übermittelt, z.B.: Zuverlässigkeitsziele zur Lebensdauer Garantieziele Qualitätsziele für eingehende Teile (ppm-Bewertung, Fehlerstufen und Verwerfungsquoten) Preisvorstellung und Kapazitätsdaten bzw. -volumen

Daten zur Programm-Zeitplanung:Die Aufgaben, Zuständigkeiten, Ereignisse und Termine werden mitgeteilt, um das Produkt gemäß den Erwartungen und Anforderungen termingerecht zu entwickeln.

Für folgende Bereiche müssen Termine für die Zeitplanung mitgeteilt werden: Überprüfung des Programmstatus Endgültige Festlegung der Konstruktion Prototypenteile Vorserie/Erstmuster 2-Tages-/Serienproduktion

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Qualitätssicherungsvereinbarung mit LieferantenTeil 1 - Qualitätsvorausplanung

Dokumentation/Nachweis:Vorläufige Herstellbarkeitsbewertung bei Produktentwicklungslieferanten -> APQP 12Zeichnung, Spezifikation und Lastenheft vom Lieferanten zur Abstimmung mit dem Kunden

4.2.3 Vertragsprüfung (APQP 2)Ziel: Durchführung einer kaufmännischen und technischen Bewertung der vom Kunden zur Verfügung gestellten Unterlagen auf Vollständigkeit, Aktualität und Durchführbarkeit.

Erwartungen:Durch eine Vertragsprüfung wird vor Eingehen einer Lieferverpflichtung mit dem Kunden sichergestellt, dass die Produktanforderungen angemessen festgelegt und dokumentiert sind (z.B. Zeichnung,

Spezifikation, Lastenheft). Mündliche Absprachen fließen ggf. in das Angebot ein, sie werden geprüft, dokumentiert und vor der Annahme zur Bestätigung an den Kunden gesandt.

abweichende Anforderungen vor der Angebotsabgabe oder dem Vertragsabschluß geklärt werden (z.B. Zeichnungsabweichungen, Zeichnungsänderungen des Kunden, Liefertermine, Preis).

die Fähigkeit zur Erfüllung der festgelegten Anforderungen vorliegt. Die Angebotserstellung erfolgt nach Durchführung einer Herstellbarkeitsanalyse / Risikoanalyse, an der bereichsübergreifende Funktionen mitwirken.

Dokumentation/Nachweis:Checkliste zur Vertragsprüfung

4.2.4 Craftsmanship – Erscheinungsbild (APQP 3)Ziel: Festlegung der Eigenschaften bezüglich Aussehen, Anfühlen, Handhabbarkeit, Klang/Geräusch und Geruch.

Erwartungen:Der Lieferant muss die Anforderungen an die o.g. Eigenschaften kennen und einhalten. Zur Überprüfung der Eigenschaften sind Kataloge, Musterteile o.ä. zur Verfügung zu stellen und mit dem Kunden abzustimmen.

Dokumentation/Nachweis:Kataloge und Musterteile

4.2.5 System-FMEA Produkt / Design-FMEA (APQP 4)(zutreffend nur für Lieferanten mit Produktentwicklung)

Ziel: Fehlerverhütung bei der Produktentwicklung

Erwartungen:Eine System-FMEA Produkt ist ein systematisches Verfahren um sicherzustellen, dass in einem fachbereichsübergreifenden Team potentielle Entwicklungs- und Konstruktionsfehlermöglichkeiten sowie deren jeweiligen Ursachen berücksichtigt und mit Vorbeugungsmaßnahmen bearbeitet worden sind.Die FMEA muss alle Funktionen des Teils abdecken und sollte Erfahrungen aus besonderen Anlässen, z.B. Rückrufaktionen/Reklamationen berücksichtigen.

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Qualitätssicherungsvereinbarung mit LieferantenTeil 1 - Qualitätsvorausplanung

Dokumentation/Nachweis:Formblatt der FMEA nach VDA 4, QS 9000 oder vergleichbar (z.B. edv-unterstützt durch das Programm "IQ-FMEA)

4.2.6 Designprüfung (APQP 5)Ziel: Vorbeugen von Missverständnissen und Problemen; überwachen des Fortschritts von Maßnahmen und Einhaltung von Zielen

Erwartungen: Probleme in der Produktauslegung werden rechtzeitig gelöst, so dass sämtliche Muster- und

Serieneinsatztermine eingehalten werden können. Überprüfung des Fortschritts in Bezug auf den Design-Verifzierungs-Plan und Sign-Off-Report

(DVP & SOR) Unvorhergesehene Fehlermöglichkeiten, die bei der Designprüfung auftreten, sind in die

System-FMEA Produkt / Design-FMEA aufzunehmen und die Auslegungskriterien in Abstimmung mit dem Kunden zu ändern.

Der Statusbericht ist während der Designprüfung zu bearbeiten Überprüfung des Fortschritts bzgl. des Erreichens von Zuverlässigkeits-, Qualitäts-, Kosten-

und Planungszielen

Dokumentation/Nachweis:Sitzungsprotokolle der verantwortlichen Konstruktion

4.2.7 Design-Verifizierungsplan DVP (APQP 6)(zutreffend nur für Teilelieferant mit Produktentwicklung)

Ziel: Systematische Planung aller Tests zur Überprüfung, ob das Produkt bzw. die Konstruktion für den Einsatzfall geeignet ist.

Auflistung aller Versuche/Berechungen/Bewertungen

Erwartungen:Durch geplante Aktivitäten ist die Eignung des Produkts nachweisen.

Dokumentation/Nachweis:Z.B. Versuchsberichte, Auslegungsberechnungen und ToleranzstudienStatus zur Designverifizierung (Design Verification Plan)

4.2.8 Qualitätsplanung Unterlieferant (APQP 7)Ziel: Übersichtliche Darstellung des Projektfortschrittes beim Unterlieferanten

Die Lieferanten sollten die APQP-Anforderungen an ihren Unterlieferanten weitergeben und APQP-Überprüfungen durchführen. Die Ergebnisse dieser Überprüfung sind im APQP-Element 6 des APQP-Statusberichts zusammenfassend anzugeben.

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Qualitätssicherungsvereinbarung mit LieferantenTeil 1 - Qualitätsvorausplanung

Erwartungen: Alle Lieferanten müssen eine Risikoeinstufung durchführen und den Umfang der Beteiligung ihrer

Unterlieferanten am QVP-Prozess spezifizieren. Unterlieferanten, die Produkte mit besonderen Merkmalen liefern, müssen die QVP-Disziplinen

befolgen. Die Lieferanten führen mit ihren Unterlieferanten regelmäßig Überprüfungen des

Projektfortschritts (APQP-Status) durch.

Dem Kunden werden z.B. bei auftretenden Problemen mit dem Unterlieferant die Reklamationen gemeldet und für die Elemente, die den Qualitäts-, Kosten- und Terminzielen nicht entsprechen, Aktionspläne erarbeitet.

Dokumentation/Nachweis:Statusbericht zum Projektfortschritt analog dem Kunden-Statusbericht

4.2.9 Einrichtungen, Werkzeuge (APQP 8a)Ziel: Fähige/freigegebene Betriebsmittel ab Erstmuster

Planung (Terminverfolgung) und Bereitstellung aller benötigten Betriebsmittel

Erwartungen: Die Beschaffung bzw. die Herstellung von Einrichtungen und Werkzeugen muss im Terminplan

aufgeführt sein. Die Einrichtungen und Werkzeuge sollten bei einem Versuchslauf getestet werden. Die Vorlage eines Terminplanes und die Überwachung des termingerechten Einsatzes erfolgt

durch den Lieferanten.

Dokumentation/Nachweis:Fähigkeitsnachweise im Rahmen der Erstbemusterung

4.2.10 Prüfmittel (APQP 8b)Ziel: Fähige/freigegebene, für die Messaufgabe geeignete, Prüfmittel ab der Erstbemusterung;Planung (Terminverfolgung) und Bereitstellung aller benötigten Prüfmittel; Abnahme nach den Kriterien von MSA (QS 9000) oder VDA.

Erwartungen: Die Beschaffung bzw. die Herstellung von Prüfmitteln muss im Terminplan aufgeführt sein. Die Prüfmittelfähigkeiten müssen nachgewiesen werden. Die Vorlage eines Terminplanes und die Überwachung des termingerechten Einsatzes erfolgt

durch den Lieferanten.

Dokumentation/Nachweis:Fähigkeitsnachweise im Rahmen der Erstbemusterung

4.2.11 Prüfmethode festlegen (APQP 8b2)Ziel: Einheitliche Prüfmethode

Erwartungen:Abstimmung der Prüfmethode und Festlegung geeigneter Prüfmittel zwischen Lieferant und Kunde. Dies gilt insbesondere, wenn sowohl beim Lieferanten als auch bei Kunde mit gleichen Methoden gemessen wird.

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Qualitätssicherungsvereinbarung mit LieferantenTeil 1 - Qualitätsvorausplanung

Dokumentation/Nachweis:Festlegung im Kontrollplan

4.2.12 Notfallplan (APQP 8c)Ziel: Sicherstellung der zugesicherten Liefermengen und Produktqualität für den Fall von Werkzeugbruch, Maschinenausfall oder sonstigen unvorhergesehenen Zwischenfällen

Erwartungen:Existenz von Notfallplänen bzgl. Werkzeugen, Maschinen, Personal, Material, Unterlieferanten, Logistik und Umweltkatastrophen

Dokumentation/Nachweis:Notfallplan

4.2.13 Prüf-/Kontrollplan für Prototypenteile (APQP 9)Ziel: Sicherung der Prototypenqualität und Planungsinstrument für die Prüfmittelbeschaffung

Erwartungen: Der Kontrollplan lenkt bzw. sichert sämtliche qualitätssichernden Maßnahmen in allen Stufen des Produktes ab.

Dokumentation/Nachweis:Prototypenkontrollplan

4.2.14 Herstellung und Prüfung Prototypenteile (APQP 10)Ziel: termingerechte Auslieferung von kosten- und qualitätskonformen Prototypen

Als Prototypenteile werden Bauteile, Systeme oder Subsysteme bezeichnet, die vor Beginn des Serienproduktionsprobelaufs an die Kunden gelieferten wurden.

Erwartungen: Termine und Mengen für die Prototypenherstellung sind zu planen, zu überwachen und

einzuhalten. Die Auslieferung der Musterteile mit Musterprüfbericht. (Als minimale Dokumentation ist ein

Prüfprotokoll über gekennzeichnete Teile mit Soll-Ist-Vergleich in der Zeichnung (Tropfenkennzeichnung) beizufügen.)

Für nicht konforme Teile muss die Genehmigung vom Kunden eingeholt werden. Der Kontrollplan/Prüfplan für Prototypenteile wird bei der Fertigung des Prototypenteils beachtet.

Dokumentation/Nachweis:Prototypenteile, Prüf-/Kontrollpläne, Musterprüfbericht

4.2.15 Zeichnungen, Spezifikationen / Design Freeze (APQP 11)Ziel: termingerechte Bereitstellung (Kunde/Lieferant) aller notwendigen Zeichnungen und Spezifikationen, um den Erstmuster-Termin/Start Of Production (SOP) einzuhalten.

Die Zeichnungen und Spezifikationen umfassen sämtliche technischen Zeichnungen, CAD-Daten, Materialspezifikationen und technischen Spezifikationen des Lieferanten.

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Qualitätssicherungsvereinbarung mit LieferantenTeil 1 - Qualitätsvorausplanung

Erwartungen: Dem Kunden ist der letztmögliche Termin für Konstruktionsänderung an Zeichnungen und

Spezifikationen zu nennen, um die Erstbemusterung zum geplanten Erstmustertermin zu gewährleisten. Bei Produktentwicklungen ist das der Termin für die endgültige Serienzeichnung.

Zeichnungen und Spezifikationen umfassen ggf. Tests zur Teilespezifikation sowie die Anforderungen für Produktbestätigungstests.

Vorgegebene besondere Merkmale sind im Produkt- und Prozessplanungsprozess entsprechend zu berücksichtigen.

Dokumentation/Nachweis:Zeichnung und Auflistung der Spezifikationen für Produktentwicklungen.

4.2.16 Herstellbarkeitsbestätigung (APQP 12)Ziel: Bewertung der Durchführbarkeit der Fertigung (Serie) bzgl. vorgesehener Konstruktion

Im Rahmen der Vertragsprüfung muss ein bereichsübergreifendes Team die Herstellbarkeit des vorgesehenen Produktes bewerten. Auch wenn der Kunde für die Konstruktion verantwortlich ist, muss der Lieferant die Herstellbarkeit der Produkte sowohl in der Angebots- / Prototypen- als auch in der Serienprozessplanungsphase bewerten.

Erwartungen: Das Team muss überzeugt sein, dass das vorgesehene Produkt für den vorgesehenen

Einsatzbereich geeignet ist und in ausreichenden Mengen, zu einem wettbewerbsfähigen Preis und in annehmbarer Qualität termingerecht gefertigt, montiert, getestet, verpackt und an den Kunden geliefert werden kann.

Bei Unterlieferanten, deren Tätigkeiten Einfluss auf kritische/besondere Merkmale haben, obliegt es dem Lieferanten eine Durchführbarkeitsbestätigung zu fordern.

Dokumentation/Nachweis:Vorlage der Herstellbarkeitsbewertung (Formblatt siehe Anlage)

4.2.17 Prozess-Flussdiagramm und Layout Serie (APQP 13)Ziel: Grundlage für Investplanungen, System-FMEA Prozess / Prozess-FMEA, Fertigungsplan, Kontrollpläne und visuelle Hilfe

Das Flussdiagramm zum Fertigungsprozess ist eine graphische Darstellung des geplanten Arbeitsablaufs.

Erwartungen:Abfolge aller Fertigungsschritte, die Produkthandhabung, Prüfungen etc. sicherstellen

Dokumentation/Nachweis:Prozess Flussdiagramm (Flowchart)

4.2.18 Logistik/Zulieferkonzept (APQP 13a)Ziel: Sicherstellung der Lieferfähigkeit

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Qualitätssicherungsvereinbarung mit LieferantenTeil 1 - Qualitätsvorausplanung

Erwartungen: Abrufsystem Definition der Transportwege Zollabwicklung Bestandshaltung

Dokumentation/Nachweis:Logistikvereinbarung, Mindestbestandsplanung

4.2.19 Prozessentwicklung / Process Freeze (APQP 13b)Ziel: Problemloser Serienanlauf

Änderungsstopp Prozessentwicklung. Die Betriebsmittel können bestellt werden. Die Optimierung des Fertigungsprozesses und die Ermittlung der Prozessparameter erfolgt zu einem späteren Zeitpunkt.

Erwartungen:Die Serienfertigung und -montage sind entwickelt und ein Fertigungskonzept ist erstellt.

Dokumentation/Nachweis:Die Bestätigung erfolgt im Kunden-Statusbericht (Qualitätsvorausplanung Zukaufteile).

4.2.20 System-FMEA Prozess/Prozess-FMEA (APQP 14)Ziel: Fehlerverhütung bei der Prozessentwicklung

Eine System-FMEA Prozess ist eine Methode, um potentielle Fehler in der Produktherstellung, deren jeweilige Ursachen sowie die Fehlervermeidungs- und Entdeckungsmaßnahmen zu analysieren. Bei auftretenden Risiken sind Maßnahmen festzulegen und zu verfolgen.

Erwartungen:Die Prozessschritte sind identifiziert und aufgelistet. Die Fehlereinflussmöglichkeiten werden beschrieben und bewertet sowie ggf. Korrekturmaßnahmen eingeleitet und durch Verantwortliche überwacht.

Dokumentation/Nachweis: Formblatt der FMEA nach VDA 4 oder vergleichbar (z.B. edv-unterstützt durch das Programm

"IQ-FMEA“) Vorlage einer Bestätigung der Durchführung oder Vorlage zur Einsicht falls gefordert

4.2.21 Messsystemanalyse und Prüfmittelfähigkeit (APQP 15)Ziel: Bewertung der Eignung (Streuung) der Prüfmittel für die Messaufgabe

Bei der Messsystemanalyse/Fähigkeitsuntersuchung wird die Streuung des Messsystems analysiert und bewertet. Bei Modifikationen der Prüf- und Messmittel müssen die Messsystemanalysen/ Fähigkeitsuntersuchungen wiederholt werden

Erwartungen: Zur Überprüfung der Eignung der Prüfmittel sind Messmittelfähigkeitsuntersuchungen

durchzuführen. Dem Kunden muss die Gelegenheit gegeben werden, die Ergebnisse zu überprüfen.

Gegebenenfalls sind Messmethoden rechtzeitig mit Kunde abzustimmen (vgl. APQP 7).

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Qualitätssicherungsvereinbarung mit LieferantenTeil 1 - Qualitätsvorausplanung

Bei Modifikationen der Prüf- und Messmittel müssen die Fähigkeitsuntersuchungen wiederholt werden.

Dokumentation/Nachweis:Fähigkeitsnachweise z.B. durch Ausdrucke des verwendeten Statistikprogramms oder Zertifikate akkreditierter Laboratorien.

4.2.22 Vorserien-/Serienanlaufprüfplan (APQP 16)Ziel: Sicherstellung der Umsetzung der Prozess- und Produktanforderungen

Beschreibung von Prüfungen und Prüfschritten für Vorserienteile bzw. von Prüfungen in der Anlaufphase (ramp up)

Erwartungen:Der Vorserien-/Serienanlaufprüfplan lenkt bzw. sichert sämtliche qualitätssichernden Maßnahmen im Herstellprozess des Produktes ab.

Dokumentation/Nachweis:Vorserien-/Serienanlaufprüfplan

4.2.23 Prozessanweisungen (APQP 17)Ziel: Sicherstellung von Qualität und Quantität

Alle Anweisungen für Fertigungspersonal (ggf. Wärmebehandlungsanweisungen - spezielle Prozesse) auch Wartungspläne, Fehlersammelkatalog , Prozessparameter etc.

Erwartungen: Leicht verständliche und zugängliche Anweisungen am Arbeitsplatz stellen sicher, dass Abläufe

eingehalten und Anforderungen an den Prozess und das Produkt umgesetzt werden. Verfahren bei Abweichungen und die Behandlung der fehlerhaften Produkte sind beschrieben, um

den Sollzustand wieder herzustellen und um die geforderte Qualität abzusichern.

Alle Mitarbeiter müssen Ihren Aufgaben entsprechend geschult oder unterwiesen sein. Schulungsnachweise sind zu führen, Kompetenzen zu regeln.

Dokumentation/Nachweis: Prozessanweisungen Übersichtsblatt der Schulungsnachweise beim Lieferanten

4.2.24 Verpackungsmaterial und –spezifikation (APQP 18)Ziel: Erhaltung der geschaffenen Qualität

Entsprechend der Verpackungsspezifikation sind folgende Punkte zu berücksichtigen: Produktverpackungen/Korrosionsschutz für

o Versand/Kunde (z.B. Verpackungsdatenblatt)o internen Materialflusso Unterlieferant

Logistikkonzept

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Qualitätssicherungsvereinbarung mit LieferantenTeil 1 - Qualitätsvorausplanung

Erwartungen: Die Kunde-Verpackungsnormen der Produkte müssen beachtet werden. Durch die Konstruktion der Verpackung ist sichergestellt, dass Produktleistung und

Produktmerkmale bei Verpackung, Versand, Lagerung und Entnahmen nicht beeinträchtigt werden.

Dokumentation/Nachweis:Verpackungsvorschlag des Lieferanten und Bestätigung der Kunden-Verpackungsdatenblätter.

4.2.25 Produktionsprobelauf (APQP 19)Ziel: Problemloser Serienanlauf zu geforderten Werten (Kosten - Profitabilität)

Beim Produktionsprobelauf - ggf. unter Teilnahme des Kunden - wird die Effektivität des Fertigungsprozesses überprüft. Unter Verwendung der Serienwerkzeuge, -ausrüstung, -anlagen und -umgebung (einschließlich des Bedienpersonals) wird sowohl die erreichte Produktqualität, als auch das Erreichen der geplanten Sollstückzahlen überprüft. Die Ergebnisse des Produktionsprobelaufs werden für die Produkt- und Prozessfreigabe (PPF/PPAP) verwendet.

Erwartungen:Verifizierung des Fertigungsvorganges

Dokumentation/Nachweis:Protokolle und/oder Fähigkeitsnachweise

4.2.26 Serienprüfplan/Kontrollplan (APQP 20)Ziel: Sicherstellung der Umsetzung der Prozess- und Produktanforderungen

Schriftliche Beschreibung der Kontrollsysteme für Teile und Prozesse während der Serie. Für das Prüfmerkmal ist die Art der Prüfung, die Frequenz, die Dokumentationsart und das Messgerät festzulegen. Die Erfahrungen aus der FMEA fließen mit ein.

Erwartungen:Der Serienprüfplan/Kontrollplan lenkt bzw. sichert sämtliche qualitätssichernden Maßnahmen im Herstellprozess des Produktes ab.

Dokumentation/Nachweis:Serienprüfplan/Kontrollplan

4.2.27 Vorläufige Prozessfähigkeitsstudie (APQP 21)Ziel: Statistischer Nachweis fähiger Prozesse

Fähigkeitsuntersuchungen für festgelegte Merkmale belegen mit statistischen Methoden die Fähigkeit, das Produkt gemäß Spezifikation zu fertigen.

Erwartungen: Vorläufige Prozessfähigkeit unter Serienbedingungen Pp/Ppk > 1,67 (mindestens 25 x 5 Teile)

bzw. Maschinenfähigkeit (50 Teile) Cm/Cmk >1,67 Bei nicht fähigen Prozessen ist eine 100%-Prüfung durchzuführen. Die zur Beurteilung der Prozessfähigkeit eingesetzten statistischen und analytischen Methoden

müssen für den Kunden annehmbar sein.

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Qualitätssicherungsvereinbarung mit LieferantenTeil 1 - Qualitätsvorausplanung

Der Kunde muss vor der Erstbemusterung die Gelegenheit haben, die vorläufigen Fähigkeitsuntersuchungen zu überprüfen.

Dokumentation/Nachweis:Fähigkeitsnachweise z.B. durch Ausdrucke des verwendeten Programms

4.2.28 Technische Tests an Serienteilen (APQP 22)(zutreffend nur für Teilelieferant mit Produktentwicklung)

Ziel: Bestätigung, dass diese Teile den technischen Normen/Kundenanforderungen entsprechen.

Erwartungen:Technische Tests mit Teilen aus Produktionsprobelauf/Serienteilen; Durchführungsverantwortung nach Absprache (DVP)

Dokumentation/Nachweis:Protokolle und/oder Untersuchungsberichte

4.2.29 Erstbemusterung (APQP 23)Ziel: Nachweis der Produkt- und Prozessfreigabe.

Dokumentierter Nachweis, dass die unter Serienbedingungen gefertigten Teile den Anforderungen der Spezifikationen genügen. Der Freigabeprozess wird in Teil 2 (Serienteil-Freigabeverfahren) der Qualitätssicherungsvereinbarung detailliert beschrieben.

ErwartungenErstmuster sind beim Kunden inklusive Dokumentation (nach Vorlagestufe) vorzustellen.

Dokumentation/Nachweis:Erstmusterprüfbericht

Mitgeltende und zitierte Normen und DokumenteAPQP AIAG - Advanced Product Quality Planning

AnlagenAnlage 1 APQP-Status-Report LieferantenAnlage 2 Herstellbarkeitsbewertung und -bestätigung

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