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F. Halla. Notiz uber das Doppelsalz K,Yg(C03), - PH,O 139 Notiz uber das Doppelsalz K,Mg(CO,), . 4H20 Von F. HALLA 1. Praparatives v. KNORRE~), der dieses Salz beschrieben hat, gibt zwei Her- stellungsvorschriften an, die ausprobiert wurden. Vorschrift 1: 40 g Pottasche in 160 em3 wurden unter starker Ruhrung in eine 10%ige Losung von MgClz-6H,0 einflieBen ge- lassen. Schon bei einem Zusatz von 25-40°/,, der theoretischen Menge bildcte sich ein bleibender Niederschlag von MgCO, 3H20. Von diesem wurde abfiltriert. Die uber Nacht aus dem Filtrat abgeschiedenen Kristalle wurden abgetrennt und die Mutterlauge noch zweimal mit je 13 em3 der MgC1,-Losung behandelt. Impfen befordert die Ausscheidung. Die Analyse stimmte auf obige Formel. Vorschrift 2: 25 em3 der MgCl,-Liisung wurden in eine Losung aus 20 g Pottasche und 80 g H20 einfliel3en gelassen. Das Ergebnis war weniger befriedigend. Bei langsamem EinflieBen lost sich der mit jedem Tropfen entstehende flockige Niederschlag wieder auf, bis schlieJ3lich Kristalle des Doppelsalzes ausfallen. Bei rascherem Tempo mengt sich der flockige Niederschlag dem Salz bei. Offenbar erfolgt die Reaktion in den beiden Stufen: MgC1, + K2C03 -* MgCO, * 3H20 +2KC1 MgCO, - 3H20 + KzC03 + H,O -= KzMg(C03)2 * 4Hz0. Bei groBer MgC1,-Konzentration ist die Geschwindiglreit der ersten Stufo zu groB; in der zweiten Stufe wird eine ubersattigte Losung des Doppelsalzes gebjldet, bis sich MgCO, - 3H20 nicht mehr auflost. Wird die Ubersattipng an Doppelsalz aufgehoben, SO geht die Reaktion weiter. Ein Versuch, das Doppelsalz durch Behandeln einer Mischung von 20 g MgCI, -6H,O, 40 g Pottasche, 100 g H,O bei 17O C im Schuttelapparet zu erhalten, miBlang. Es bildete sich ein durch Wasser leicht hydrolysierbares Salz abweichender Zusammensetzung. l) v. KNORRE, Z. anorg. Chem. 34 (1903), 275.

Notiz über das Doppelsalz K2Mg(CO3)2 · 4 H2O

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Page 1: Notiz über das Doppelsalz K2Mg(CO3)2 · 4 H2O

F. Halla. Notiz uber das Doppelsalz K,Yg(C03), - PH,O 139

Notiz uber das Doppelsalz K,Mg(CO,), . 4H20 Von F. HALLA

1. Praparatives

v. KNORRE~), der dieses Salz beschrieben hat, gibt zwei Her- stellungsvorschriften an, die ausprobiert wurden.

Vorschrift 1: 40 g Pottasche in 160 em3 wurden unter starker Ruhrung in eine 10%ige Losung von MgClz-6H,0 einflieBen ge- lassen. Schon bei einem Zusatz von 25-40°/,, der theoretischen Menge bildcte sich ein bleibender Niederschlag von MgCO, 3H20. Von diesem wurde abfiltriert. Die uber Nacht aus dem Filtrat abgeschiedenen Kristalle wurden abgetrennt und die Mutterlauge noch zweimal mit je 13 em3 der MgC1,-Losung behandelt. Impfen befordert die Ausscheidung. Die Analyse stimmte auf obige Formel.

Vorschrift 2: 25 em3 der MgCl,-Liisung wurden in eine Losung aus 20 g Pottasche und 80 g H20 einfliel3en gelassen. Das Ergebnis war weniger befriedigend. Bei langsamem EinflieBen lost sich der mit jedem Tropfen entstehende flockige Niederschlag wieder auf, bis schlieJ3lich Kristalle des Doppelsalzes ausfallen. Bei rascherem Tempo mengt sich der flockige Niederschlag dem Salz bei.

Offenbar erfolgt die Reaktion in den beiden Stufen: MgC1, + K2C03 -* MgCO, * 3H20 +2KC1

MgCO, - 3H20 + KzC03 + H,O -= KzMg(C03)2 * 4Hz0. Bei groBer MgC1,-Konzentration ist die Geschwindiglreit der

ersten Stufo zu groB; in der zweiten Stufe wird eine ubersattigte Losung des Doppelsalzes gebjldet, bis sich MgCO, - 3H20 nicht mehr auflost. Wird die Ubersattipng an Doppelsalz aufgehoben, SO geht die Reaktion weiter.

Ein Versuch, das Doppelsalz durch Behandeln einer Mischung von 20 g MgCI, -6H,O, 40 g Pottasche, 100 g H,O bei 1 7 O C im Schuttelapparet zu erhalten, miBlang. Es bildete sich ein durch Wasser leicht hydrolysierbares Salz abweichender Zusammensetzung.

l) v. KNORRE, Z. anorg. Chem. 34 (1903), 275.

Page 2: Notiz über das Doppelsalz K2Mg(CO3)2 · 4 H2O

140 Zeitschrit fiir anorgankche und allgemeine Chemie. Band 226. 1936

2. Loslichkeit

Wegen der leichten Hydrolysierbarkeit des Salzes konnte seine Loslichkeit nur in Losungen hoherer Ionenstarke untersucht werden. Die Loslichkeitsversuche wurden daher in KC1-Losungen bekannten Gehaltes in der Schiittelmaschine durchgefiihrt , die Auflosung bis zum konstanten Endwert mittels Titration mit 0,l n-HC1 verfolgt. Die Loslichkeit WZ, im Molen/1000 g H,O (A4 = 294) bei 1 7 O C, in Abhiingigkeit von der Molaritiit des KC1 m ist in Tabelle 1 wieder-

Tabelle 1 gegeben.

0,790 0,274 El : I 0,0138, 3y38 1 0,0191 29365 1 % E 8 1 0,0352 1 0,0381

Extrapolation der gegen 6 aufgetragenen ml-Werte auf l/%=O ergab fur die Loslichkeit 0,0602 bei 17O C. Beim vierten Wert in Tabelle 1 war bereits Hydrolyse eingetreten, doch o r b e t er sich noch gut in die L6slichkeitskurve, nicht dagegen der funfte Wert. Der vierte Wert durfte demnach dem Schnitt der Loslichkeitskurve des Doppelsalzes mit der des MgCO, - 3H,O entsprechen.

Ein bei 24O C vorgenommener Versuch mit der zweiten Losung ergab fur den Temperaturkoeffizienten der Loslichkeit

d In ml/d t = 1,17%.

W4en, im Dexember 1935. Imstitut fiir pphysikalische Chemie an der Technischen. Hochschule.

Bei der Redaktion eingegangen a m 18. Dezember 1936.